Normalerweise treffen wir uns im Winter auf der Langlaufloipe um Fuldera im Münstertal. Dort aber meist flüchtig, um ja jede Minute unseres geliebten Ausgleichssports zu genießen. Diesmal ist alles anders, wir treffen uns in Taufers im Münstertal und wir nehmen uns richtig Zeit. Michael Fliri ist Künstler und er hat viel zu erzählen. Seinen elterlichen „Erbstadl“ hat er in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit der Designerin Antoinette Bader zu einem Wohnatelier umgebaut. Dabei ist ein Haus im Haus bzw. Stadel entstanden, in dem er vielfältige Kunstprozesse entwickeln und erarbeiten kann.
von Ludwig Fabi
Das Stadeltor wurde zu einem Empfangsportal umgestaltet, welches aus Vollholz nach außen schützt und nach innen öffnet. Die Küchenzeile ist bereits halb installiert, im Obergeschoss eine überdimensionale Sitzgruppe im Aufbau, die restlichen Wohnräume bereit für die letzten Möbel. Der Atelierraum, mit eingerichteter Bücher- und Werkwand, ist Stadel hoch und mit natürlichem und künstlichem Licht so ausgerichtet, dass er als Arbeits- und Ausstellungsraum gleichermaßen dient. Wände und Räume wirken wie funktionale Kunstprojekte. Gestützt auf Eisenträgern und Säulen haben Michael Fliri und Antoniette Bader die Entwürfe der Architektengruppe columbosnext aus Innsbruck mit viel Eigenarbeit umgesetzt. Die Räume scheinen zu schweben und sind doch geschützt von den alten Mauern des Stadels. Ein Rahmen im Rahmen, ein Rahmen eigens geschaffen für die Umsetzung von Inspirationen, Ausdrucksweisen und Lebenseinstellungen mittels der Kunst. Michael Fliri bedient sich dabei verschiedenster Techniken und Richtungen, welche von Performance, Video, Fotografie und skulpturalen Gestalten reichen. Die Corona-Pandemie hat die Fertigstellung des Ausbaues wohl vorangetrieben, weil Ausstellungsprojekte in Madrid und Belgien kurzfristig abgesagt wurden. Michael Fliri fühlt sich in den neuen Räumlichkeiten seiner Wurzeln und seinem materiellen Erbe verpflichtet. Diese Wurzeln spielen in seinem künstlerischen Schaffen eine bedeutende Rolle, aus denen er verschiedenen Formen von Verwandlung, Dualität und Neubeginn hervorgebracht hat. Dabei bleibt er nicht oberflächlich, sondern geht in die Tiefe. Das Tragen von Masken bei lokalen Bräuchen wie Nikolaus- und Krampus Umzügen haben ihn wohl nachhaltig geprägt. Dabei interessiert ihn nicht so sehr die Außenwirkung, sondern die Innenansicht und die Rückseite der Masken. Diese Zwischenräume der Fantasie und des Empfindens scheinen sich auch in seine Atelierwohnung übertragen zu haben. Es sind nur sieben Zentimeter Luft zwischen den Außenwänden aus Stein und den Innen Bau. In seinen Kunstprojekten my private fog I und II hat er noch weniger Platz und noch weniger Luft. Er holt sich dabei Steine aus der Umgebung, macht Abdrücke und stülpt diese Abdrücke vor sein Gesicht, lässt den Gegensatz von Körperwärme und Außenwelt so lange auf sich wirken, bis ihn im wahrsten Sinne des Wortes die Luft ausgeht. In diesem Zustand entstehen neue Gedanken und Fragen wie: Was stellt dieser Zwischenraum mit uns an? Welche Möglichkeiten bietet er? Wie gehen wir mit unserem Leben und unserer Umwelt um? Die Welt auf den Kopf stellen, neue Gedanken zulassen und sich immer wieder neu zu erfinden, das sind die Themen, welche Michael Fliri mit seiner Kunst ausdrückt. Kopfüber lässt er sich in einem weiteren Kunstprozess im Sog des Wassers im Vernagter Stausees im Schnalstal treiben. Solche Prozesse, solche Potentiale interessieren Michael Fliri. Er stülpt Festgefahrenes gerne von innen nach außen und versucht deren Wirkung und Mutation zu ergründen. Dafür hat sich Fliri jetzt ein neues Umfeld geschaffen, aus Respekt vor dem Leben seiner Vorfahren, aus Liebe zur Natur- und Bergwelt im Münstertal. Sich trotzdem immer wieder neu zu erfinden, sich ständig prozesshaft zu verwandeln, uns durch die Masken und Seelen des Lebens zu blicken.
Kennen Sie die Wallstreet von Schlanders? Es ist die Göflanerstraße, ein kurzer Straßenabschnitt zwischen der Staatsstraße und dem Dorfzentrum mit der Fußgängerzone, ganz in der Nähe der Pfarrkirche, des Gemeindehauses und des Kapuzinerklosters.
von Heinrich Zoderer
In der Göflanerstraße in Schlanders befinden sich 2 Banken (früher sogar 3), 2 Eisdielen, 2 Handygeschäfte, 2 Architekturbüros, 2 Immobiliengeschäfte, 2 Bauernhöfe und 2 Bars. Außerdem 1 Hotel, 1 Restaurant, 1 Fischgeschäft, 1 Computergeschäft, 1 Blumengeschäft, der Dorfladen, 1 Optiker, das Jugendzentrum Freiraum, mehrere Modegeschäfte, 1 Friseur im Bekleidungsgeschäft Jack & King, das Kulturhaus, das Turkish Best Kebap, Kanzleien von Rechtsanwälten und Notaren, 1 Steuer- & Wirtschaftsberaterin, 1 Büro für Lohnbuchhaltung, das Grundbuch- und Katasteramt, das Bauservice Vinschgau, 1 Elektrogeschäft, 1 Wohlfühlshop, 1 Tatoo-Shop, das SVP Büro, das Büro des HdS, 1 Fahrradgeschäft und das 21st Temporary Store.
Das Temporary Store ist ein kleines Geschäft mit großen Schätzen. Wer hier eintritt, taucht ein in eine längst vergangene Welt. Man sollte sich Zeit nehmen, um zu schauen und sich entführen zu lassen. Wer sich darauf einlässt, findet stilvolle Möbel, wie z.B. einen Dokumentenschrank im Jugendstil, alte Truhen, Kredenzen, Kronleuchter aus Muranoglas, antike Bücher und Ansichtskarten, Bilder, Ikonen und seltene Gebrauchsgegenstände, Vintage Bekleidung mit dazu passenden Accessoires, altmodischen Schmuck und Handtaschen. Zudem entdeckt man hinter Glasvitrinen feines, hochwertiges Porzellan von verschiedenen europäischen Herstellern: Meissner Porzellan aus Deutschland, Herend aus Ungarn, Limoges aus Frankreich oder Capo di Monte, Porzellan aus edelster italienischer Handwerkskunst. Ebenso findet man antike Puppen, alte Apothekerflaschen und Sodaflaschen von der Firma Hell aus Schlanders, Setzkästen, lackierte und bemalte Holzdosen aus Russland, schöne Überfanggläser aus Böhmen, eine Vielfalt von filigranen handgeschliffenen Trinkgläsern, nostalgische Zuckerdosen, besondere Kaffee- und Teekannen und noch vieles mehr. Die bunte Welt im 21st Temporary Store ist so vielfältig, wie das Leben ihrer Besitzerin.
Eine Weltenbummlerin kehrt nach Schlanders zurück
Mit 52 Jahren eröffnete Andrea Berger vor vier Jahren das Antiquitätengeschäft, auf unbestimmte Zeit. Deshalb der Name. Nach einem ereignisreichen Leben fand die Weltenbummlerin zurück in ihr Tal und wagte als alleinerziehende Mutter den Schritt in die Selbständigkeit. Dabei war alles ganz anders geplant. Nach der Handelsschule und einer abgeschlossenen Verkäuferlehre sollte Andrea in das Bekleidungsgeschäft ihrer Eltern einsteigen und dieses dann übernehmen, so wie es ihr Vater von seinem Vater übernommen hat. Doch das Fernweh zog sie hinaus in die Welt. Mit 18 Jahren ging sie als Aupair Mädchen nach Amerika. Sie lebte in New York, Florida, Washington und in einigen anderen Städten der USA. Nach 1 ½ Jahren kehrte sie nach Südtirol zurück und arbeitete mehrere Jahre in einem renommierten Geschäft in Meran. Dann zog es sie wieder fort. Andrea übersiedelte nach Mailand und arbeitete dort über 20 Jahre in der Modebranche. Dabei war sie weltweit unterwegs und lernte so viele Länder und Städte kennen, wie London, Paris, Berlin, Hongkong, Moskau, Tallin, Rio de Janeiro und viele andere. Es war ein bewegtes und abenteuerliches Leben. Andrea erlebte viel auf diesen Reisen und entdeckte unter anderem auch ihre Liebe zu Antiquitäten. Das entwickelte sich zu einem leidenschaftlichen Hobby. Sie besuchte Ausstellungen und Auktionen und kaufte antike Gegenstände aus der ganzen Welt. Nach jahrelangen beruflichen Auslandsaufenthalten war das Fernweh gestillt. Sie wollte an einem Ort bleiben, eine Familie gründen und sesshaft werden.
Als 2004 ihr Sohn zur Welt kam, kehrte sie in ihre Heimat zurück und arbeitete in einem Betrieb im Vinschgau. Nach einigen Jahren eröffnete sie in der Göflanerstraße Nr. 21 ihr Antiquitätengeschäft 21stTemporary Store. Damit wurde mit großem Engagement, viel Liebe und einem gesunden Optimismus ihr Hobby zum Beruf. „Wer etwas mit großer Überzeugung tut, dem gelingt es“, meint sie. Leicht war es nicht, in einer Landgemeinde ein Geschäft mit solchen Raritäten zu eröffnen, doch sie ist glücklich und dankbar mit ihrer Entscheidung. Die größte Freude für sie jedoch ist es, wenn der Kunde etwas Individuelles in ihrem Sortiment findet, das er vielleicht schon lange gesucht, oder beim Suchen gefunden hat. Einige Gegenstände verkauft sie nicht, sondern bewahrt sie in ihrer Sammlung, da sie mit ihrer Lebensgeschichte verbunden sind. Zu verschiedenen Anlässen erwirbt sie neue Antiquitäten, aber sie kauft nicht alles wahllos zusammen, sondern hat in den letzten Jahren ein Auge und ein Gespür für besondere Objekte entwickelt, die ihr Geschäft zu einer einzigartigen Schatzkiste machen. Ein Wunderland mit Kostbarkeiten, hinter denen viele Geschichten stecken, so wie im vielfach verfilmten Fantasybuch „Alice im Wunderland“. Wie lange Andrea das Geschäft noch betreibt, weiß sie nicht. Vielleicht wartet in ein paar Jahren schon das nächste Abenteuer. „Das Leben ist geheimnisvoll und was immer du machst, achte darauf, dass es dich glücklich macht“, so ihre Lebensphilosophie. Sie ist dankbar für all das Schöne und Gute, das sie im Leben erfahren hat, aber auch für all jene Momente, die sie innhalten und nachdenken ließen. Sie will aber nicht stehenbleiben und stellt sich mutig den neue Herausforderungen, auch wenn sie ihre Zukunft nicht kennt. Aber das macht das Leben so spannend und erfüllt.
Hanglagen an der Sonnenseite, milde Temperaturen, geringer Niederschlag, frischer Vinschger Wind und Gletscher im Hintergrund lassen im Tal erstklassige Weine gedeihen. Aufbauarbeit hat Leo Forcher vom „Rebhof“ in Galsaun geleistet, fast 40 Jahre lang als Obmann des Vinschger Weinbauvereins..
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Vinschger Wein ist derart sauer, dass er dem Trinker – ich bitt vielmals um Verzeihung - die Pfoat hinteneiniziacht“. So beschrieb der Historiker Richard Staffler den Vinschger Rebensaft im Jahre 1921 in seiner Studie über den Weinpatron Urban. Und auch die Dorfverkostung 1977 in der „Moarstube“ in Galsaun beschreibt der Vinschger Wein-Pionier Leo Forcher noch folgendermaßen: „Von den 33 Eigenbauweinen sind nur drei genießbar gewesen. Alle anderen waren fehlerhaft.“ Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Vinschger Weine haben seither einen gewaltigen Qualitätssprung gemacht. Sie sind heute bekömmliche, edle Tropfen mit einzigartigen Aromen. Und sie überzeugenWeinkenner aus aller Welt. Die Weinreben wachsen auf den Gneis- und Schieferböden des Sonnenberges, sind mineralhaltig und punkten mit einem individuellen Charakter. Am Qualitätssprung des Vinschger Weines hat Leo Forcher als langjähriger Obmann des Weinbauvereins Vinschgau großen Anteil.
Leo wuchs auf dem „Pinthof“ in Galsaun mit vier Geschwistern auf. Neben Obst- und Weinbau betrieb die Familie auch Viehwirtschaft. Ein Standbein war die Zucht von Haflinger Pferden. Leo besuchte die Obst- und Weinbauschule in der Laimburg und übernahm 1977 die Obstbaugüter der Fraktion Galsaun mit zirka 10 Hektar als Betriebsleiter. „Meine große Leidenschaft war der Weinbau“, betont er. „Das Einkellern hat mich schon als Bub immer interessiert.“ Und er beobachtete mit Bedauern, dass sich der Weinbau im Vinschgau auf dem Rückzug befand. Angetrieben vom Grundgedanken „retten was noch zu retten ist“ war er Mitbegründer von Initiativen und Netzwerken im Tal, die das Ziel verfolgten, die alte Weinkultur im Vinschgau zu erhalten. Es ging darum, die aufgelassenen Terrassen und die Trockenmauern zu sanieren, die richtigen Rebsorten für die jeweiligen Lagen zu finden und die Weinkeller zu reaktivieren. Kurzum: Leo Forcher setzte alle Hebel in Bewegung, um die Vinschger Weine auf Qualität zu bringen. Wichtig dabei war unter anderem die Reduzierung der Traubendolden an den Weinreben, um mehr Klasse als Masse zu erzeugen. Doch davon mussten die Winzer erst überzeugt werden.
1981 kam es zur Gründung des Vinschger Weinbauvereins. Leo übernahm als Obmann die Verantwortung. Er forcierte die Aus- und Weiterbildung, holte Fachleute aus der Laimburg als Referenten, organisierte Flurbegehungen in Weinbergen und regelmäßige Dorfverkostungen. „Durch Vergleiche, auch durch fehlerhafte Weine, konnten die Winzer lernen“, erklärt er. Bereits 1983 wurden bei der Weinverkostung in Tschars 56 Weine der Öffentlichkeit vorgestellt werden, von denen die meisten überzeugten. Eine große Errungenschaft, die Leo erreichte, war die DOC – Schutzbezeichnung für Vinschger Weine. (DOC - denominazione di origine controllata, vergleichbar mit dem deutschen Q.b.A = Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete). Die Anbaufläche ist mittlerweile von 48 Hektar im Jahre 1981 auf heute 86 Hektar gestiegen, die Mitgliederzahlen des Vereins von 60 auf 280.
Neben der Arbeit für den Verein kümmerte sich Leo um seine eigenen Weinberge und seinen Weinkeller im „Rebhof“, unterstützt von seiner Frau Inge und den drei Kindern. Inzwischen ist Tochter Stefanie in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und hat mit ihrem Mann Peter Tratter Verantwortung im Hof übernommen.
Leo hat nun mehr Zeit, Gäste durch seine Weinberge und Keller zu führen, ihnen die Geschichte des Vinschger Weines zu erzählen und ihnen die edlen Tropfen auch schmackhaft zu machen.
Das Vinschger Weinbaugebiet reicht von der Töll bis Burgeis und umfasst 80,74 Hektar (Stand: August 2019).
Die Besonderheiten des Vinschger Weinbaugebietes sind die geringe Niederschlagsmengen (500 Millimeter pro Jahr) und viele Sonnenstunden. Das Zusammenspiel zwischen nächtlicher Abkühlung durch die nahen Gletscher des Ortlergebietes und der Ötztalen Alpen mit den warmen Temperaturen am Tag sorgt während der Reife für einzigartige Aromen und für die besondere Note des Vinschger Weines.
Zu den Haupt-Weißweinsorten zählen Riesling, Weißburgunder und Müller-Thurgau, zu den Haupt-Rotweinsorten Blauburgunder, Vernatsch und Zweigelt. Dazu kommen bei den Weißen in kleineren Mengen noch die Sorten Chardonnay, Ruländer, Gewürztraminer und Frauerler (autochthone Sorte), bei den Roten Lagrein und Cabernet. Auf der höchst gelegene Weinbaufläche am Kloster Marienenberg auf 1250 Metern werden seit 2011 versuchsweise Bio-Weine der Sorten Solaris und Cabernet Cortis kultiviert. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Vinschger Weinbau nicht von großen Genossenschaften, sondern von kleinen Kellereien und Hofproduzenten geprägt, die ihre Weine als Direktvermarkter verkaufen.
Der Weinbau im Vinschgau war seit jeher mit viel Arbeit und Fleiß verbunden. Die Terrassen an den Hängen der Sonnenseite wurden in mühevoller Handarbeit mit Trockenmauern gesichert. Und die geernteten Trauben mussten in Körben zu den Fuhrwerken gebracht und mit Pferdegespannen zu den Höfen transportiert werden. Heute stehen technische Hilfsmittel zur Verfügung, die die Pflege der Anlagen und die Ernte der Trauben erleichtern.
Dass in vergangenen Jahrhunderten die Angst vor Missernten oft groß war, zeigt der Umstand, dass die Vinschger Weinbauern neben dem Wein-Patron Urban zwei zusätzliche Weinpatrone angerufen haben, und zwar den Räterbischof Valentin und den Matscher Dorfheiligen Florinus, nach dem Motto „Doppelt gebetet hilft doppelt.“
Majestätische 3000er, erlebnisreiche Familienrundwanderungen, flowige Trails und grenzenlose Freiheit – dazu die glitzernden Bergseen, rauschende Flüsse und greifbares Abenteuer. Wer sich eine kleine Auszeit gönnt erwartet unzählige Outdoor-Möglichkeiten: Wandern, Bergesteigen, Klettern, Mountainbiken, Kultur und Sehenswertes – gepaart mit hervorragenden kulinarischen Köstlichkeiten.
Kultur & Sehenswertes: der Jahrhunderte Jahre alte Menhir in der Nikolauskirche oder die Burgkapelle St. Stephan mit den faszinierenden Fresken am Eingang des Martelltales laden zum Entdecken ein. Auch das architektonisch interessante Besucherzentrum culturamartell prägt die Landschaft.
Wandern, Biken & Bergsteigen: im Feriengebiet finden Sie ein dichtes, gut markiertes Wegenetz mit vielen Einkehrmöglichkeiten. Aktivurlauber beschreiten neue Pfade entlang der Waalwege in der Talsohle des Vinschgaus, hochalpine Routen und Bergtouren rund um die Ortlergruppe oder gemütliche Wanderungen zu zahlreichen Almen. Der karge Vinschger Sonnenberg, ist ideal für entspannte Genusswanderungen im Frühjahr und im Herbst. Im Martelltal erhebt sich die naturnahe, alpine Landschaft am Rande des Nationalparks Stilfserjoch in unberührter Natur. Die zahlreichen Themenwege eignen sich für die ganze Familie. Südtiroler Erdbeerweg – auf der „beerigen“ Rundtour erfahren Sie Wissenswertes über die Erdbeere oder entdecken Sie die Welt der Wildtiere auf dem WaldBergBauerWeg. Kelle, Kanzel und Sichel – Sie irren sich: dabei handelt es sich nicht etwa um handwerksmaterial oder landwirtschaftliches Werkzeug, sondern um die ersten drei Aussichtspunkte des Plima Schluchtenweges.
Drahtseilakt in zwei Strophen: in luftige Höhen bringen Sie die Bergbahnen in Latsch; der Sessellift in das Wander-und Bikegebiet Tarscher Alm und die Seilbahn in das Bergbauerndorf St. Martin im Kofel.
Almen und Schutzhütten: Typische Südtiroler Spezialitäten in luftigen Höhen wie saftige Knödel, eine Südtiroler Brettlmarende oder ein süßer Kaiserschmarrn, erwartet sie auf den urigen Almen und Hofschänken rund um das Feriengebiet Latsch-Martelltal. Lassen Sie bei regionalen Köstlichkeiten und traumhafte Aussichten die Seele baumeln, Gaumenfreuden auf höchstem Niveau erwarten Sie. Hoch über dem hinteren Martelltal liegt die Marteller Hütte und die Zufallhütte. Die sonnige Tarscher-und Latscher Alm, der gemütliche Berggasthof Tarscher Alm und auch die urige Morterer Alm am Vinschger Nörderberg, oder auch die Soy Alm im Martelltal freut sich auf Ihren Besuch. Am Sonnenberg in St. Martin im Kofel finden Sie heimelige Jausenstationen und Hofschänke mit hauseigenen Produkten. Genießen Sie die Aussicht und die köstlichen Gerichte im Platzmairhof, Platztairhof, Oberratschill und im Oberkaserhof.
NEU –NEW
Familienrundwanderweg
Auf der Tarscher Alm können Sie sich am neuen Familien Rundwander- und Themenweg erfreuen. Urige Waldbewohner, eine coole Hollywoodschaukel und viele tolle Überraschungen erwarten Sie auf dem neuen Familienweg.
Marteller Almenweg
Der neu errichtete Wanderweg im hinteren Martelltal lädt zum Staunen und Verweilen an. Über die Erlebnis Plimaschlucht bis hin zum Madritschtal und dem unberührten Pedertal erleben Sie die Schönheit der Natur. Die Almen und Schutzhütten entlang des Weges laden mit typischen Köstlichkeiten zu einer Pause ein.
Andy Gögele, erfolgreicher Gastronom aus Rabland, hatte in der Coronazeit die Idee, den Vinschger Radweg mit einem mobilen Eiswagen abzufahren, um dort Eis zu verkaufen. Ein Einfall, den er in die Tat umsetzte und damit jetzt groß und klein begeistert.
von Jacqueline Kneissl
Andy Gögele wurde am 26. August 1974 in Meran geboren und lebt heute mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Rabland. Erlernt hat er den Beruf des Bäckers, allerdings stieg er vor über 20 Jahren in den Familienbetrieb seiner Eltern ein, dem Restaurant ,,Cutraun“ im Rablander Unterdorf, in welchem er bis heute beschäftigt ist. Leider wurde auch diese gastronomische Lokalität aufgrund der Coronakrise in ihrer Tätigkeit eingeschränkt, einzig der Lieferservice und der Mensadienst für Bauarbeiter konnten aufrecht erhalten werden. Ganz nach dem Motto ,,Wenn die Gäste nicht zu uns kommen dürfen, kommen wir eben zu den Gästen!“ kam Andy die innovative und kreative Idee eines mobilen Eiswagens auf dem Vinschger Radweg, der sich auf knapp 90 Kilometern von Meran bis zum Reschenpass erstreckt und nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen eine große Attraktion darstellt. In Zusammenarbeit mit seinem Eislieferanten organisierte er folglich einen Eiswagen mit Fahrradanhängung, ein zusätzliches Mittel, das nicht zu hohe Kosten mit sich bringt, um seinen Gästen trotzdem näher zu kommen. Nun musste er sich nur noch eine Genehmigung bei der Gemeinde Partschins einholen und schon konnte es losgehen: Verkauft werden verschiedene offene Eissorten des im Jahr 2018 gegründeten italienischen Start-Up-Unternehmens ,,Grom“, welchem man den Titel ,,bestes Eis auf der ganzen Welt“ nachsagt. Man kann jedoch nicht nur offenes Eis kaufen, bei Andy kann man auch einige geschlossene Eissorten erwerben, um sich an heißen Tagen zu erfrischen, denn was wäre schon ein hitziger Sommertag ohne ein leckeres kühles Eis?
Je nach Wetterlage kann man den frisch ernannten mobilen Eisverkäufer jeden Tag nachmittags drei bis vier Stunden auf dem Vinschger Radweg antreffen. Nicht länger, da sein Gefährt dann wieder gekühlt werden muss. Aufgrund dessen gibt es beim mobilen Eiswagen auch keine fixen ,,Öffnungszeiten“. Wann und wo man Andy also antreffen kann, hängt stark von der Witterung und dem Zustand seines Wagens samt Ware ab.
Inspirieren und motivieren lässt sich der Rablander Gastronom von den vielen neuen Gesichtern, die er täglich kennenlernt, und deren Geschichten: ,,Ich denke, in dieser schwierigen Zeit ist es besonders wichtig, den Menschenkontakt aufrecht zu halten.“ Ein Pärchen, das nach einer Radtour am Eisstand anhielt, um sich ein erfrischendes Eis zu gönnen, versetzte sich in seine Kindheit zurück, als es Andy mit seinem Eiswagen sah. Der mobile Eiswagen und sein Besitzer haben sogar schon einen Stammkunden: ,,Ein 80-jähriger Herr besucht mich fast jeden Tag. Er kommt mit seinem E-Bike von Goldrain und kauft sich ein Eis bei mir. Danach reden wir noch ein bisschen und tauschen einige nette Worte aus.“ Alle sind begeistert von Andys Einfall und jeder wünscht sich, den mobilen Eiswagen auch nach der Coronakrise noch auf dem Vinschger Radweg antreffen zu können. Sobald im Restaurant ,,Cutraun“ wieder Normalität einkehrt, wird es allerdings schwierig werden, alles unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem bleibt Andy optimistisch, denn er möchte weiterhin versuchen, den Radweg zu befahren, sobald die Coronakrise überstanden ist. Er möchte die Menschen weiterhin mit seiner lustig lockeren Art und seiner einfachen Idee begeistern und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Andys Tochter Lena und sein Sohn Daniel haben ihm diesbezüglich nach ihrem heurigen Schulabschluss bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Tipp: Ein Kleinod zwischen Wasserfall und Waalweg:
das Schreibmaschinenmuseum in Partschins
Vielfach immer noch ein Geheimtipp, aber wer es mal entdeckt hat, wird meist zum „Stammkunden“ des Schreibmaschinenmuseums. Grund zum Wiederkehren gibt es immer, sei es für die spannenden Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen, als auch für die vielen Veranstaltungen, die nun Coronabedingt fürs erste leider ausfallen. Zahlreiche Veranstaltungen sind auch zur nächsten Sonderausstellung geplant, die – etwas verspätet – im Juli eröffnet wird und die äußerst interessante Geschichte der allseits bekannten Firma Olivetti präsentiert. Ob eine Exkursion – in Zusammenarbeit mit Kunst Meran – in die Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Ivrea, der Geburtsstadt Olivettis, eine Theater – und Filmaufführung sowie verschiedene Vorträge stattfinden können, steht derzeit noch in den Sternen.
Das Museum – auch der Shop ist ein Geheimtipp – ist
auf jeden Fall für Sie da und freut sich auf Ihren Besuch!
Hubert Schönweger zählt mit seinem Lokal ,,Taufenbrunn“ zu den zahlreichen Gastronomen in der Gemeinde Partschins. In einem Gespräch verrät er uns, wie ein typischer Tag als Eismacher aussieht und klärt uns über die Sonnen- und Schattenseiten seines Handwerks auf. Zudem gibt er uns einen kleinen Einblick in die Geschichte seines Familienbetriebes ,,Taufenbrunn“ im Dorfkern von Partschins.
von Jacqueline Kneissl
Hubert Schönweger wurde am 4. April 1959 geboren. Heute lebt er in Partschins, wo er auch arbeitet: In Zusammenarbeit mit seiner Frau Hanni führt er dort seinen Familienbetrieb, Cafè, Eisdiele und Appartments ,,Taufenbrunn“. Die Leitung seiner gastronomischen Lokalität ist jedoch nicht seine Hauptbeschäftigung, Hubert ist nämlich auch der hauseigene Eismacher. Zu diesem Beruf kam der Partschinser Gastronom durch seinen Vater Ludwig Schönweger. Dieser begann im Jahr 1970 mit der Eisproduktion, somit wurde Hubert schon früh in die Welt des Eismachens eingeführt und konnte schon als Jugendlicher seine Leidenschaft zum Handwerk erkennen. Der Beruf wird bei einem Eismacher mit entsprechender Voraussetzung gelernt. Die Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung vor der Kommission des Berufsverbandes abgeschlossen.
Hubert Schönwegers typischer Tag als Eismacher beginnt sehr früh am Morgen, indem er die Eisgrundmasse, welche unter anderem aus Vollmilch, Eigelb usw. besteht und bereits am Vortag im Pasteurisierer erhitzt, abgekühlt und gereift ist, je nach Eissorte in der Eismaschine rührt und für die Vitrine bereit macht. Danach kann es auch schon verkauft werden, egal ob als einzelne Eiskugel auf der Waffel oder mit Früchten verfeinert in einem sommerlichen Eisbecher.
Am Beruf des Eismachers schätzt Hubert vor allem die Zufriedenheit und das Lob seiner Gäste. Besonders die glücklichen Kinderaugen beim Eisschlecken motivieren den Partschinser sehr. Als leidenschaftlicher Eisesser fallen Hubert Schönweger Unterschiede in der Qualität eines Eises gleich auf. Genau aus diesem Grund legt er besonders großen Wert auf hochwertige Zutaten, um ein qualitatives und wohlschmeckendes Eis zu kreieren. Wenn seine Akribie bemerkt und kommentiert wird, inspiriert das den Partschinser Eismacher sehr in seinem Tun. Was er an seinem kreativen Beruf als Eismacher jedoch nicht so gerne mag, ist die Bürokratie. ,,Aber das geht wahrscheinlich nicht nur uns Eismachern so, die Bürokratie betrifft jedes Berufsbild“, tröstet sich Hubert.
Seine ganze Kraft und all seinen Ehrgeiz steckt Hubert Schönweger in seine Berufung und sein Gastlokal ,,Taufenbrunn“. Dessen Geschichte beginnt im entferntesten Sinne bereits im Jahr 1958. Damals eröffneten seine Eltern das Cafè ,,Schweitzer“ in Partschins. Mit dem stetigen Anstieg und Wachsen des Tourismus in Südtirol entschieden sich diese 1980 dazu, das ,,Taufenbrunn“ im Zentrum von Partschins erbauen zu lassen. Dieses wurde schließlich im Jahr 1982 eröffnet. Seitdem konnte sich das Cafè, die Eisdiele und die Pension einen guten Namen aufbauen, vor allem seitdem es von Hubert, seiner Frau Hanni, deren Tochter Isabella und deren Schwiegersohn Timmy Tappeiner geführt wird. Derzeit ist Hubert Schönweger dabei, seinen Schwiegersohn in das Handwerk des Eismachens einzuführen, sodass dieser den Beruf in der Familie weiterführen kann. Huberts und Hannis zweite Tochter heißt Sofia und lebt seit dem Jahr 2011 im skandinavischen Finnland, wo sie ebenfalls in einer Eisdiele arbeitet und dort über mehrere Jahre erfolgreich Eis machte.
Hubert Schönwegers Lebensmotto ist ,,Gut essen und trinken und zufrieden sein mit dem, was man hat!“, dieses Motto lebt er vor allem in seinen zwei liebsten Freizeitbeschäftigungen: Zum einen liebt er das Reisen und Weltenbummeln. Das Aus-dem-Koffer-leben und das Aufbrechen in neue Abenteuer begeistern ihn vor allem in seinem Heimatland Italien. Die Appenninhalbinsel ist ein mitteleuropäisches Land mit langer Mittelmeerküste, welches die westliche Kunst, Kultur und vor allem Küche nachhaltig geprägt hat. Zum anderen schlägt sein Herz für sein Hobby, die Musik. Über 20 Jahre war er Mitglied der Musikkapelle Partschins. Heute bereitet ihm das Musizieren mit der ,,Partschinser Gosthausmusig“ besonders viel Freude.
Die Berghütte Maseben in Langtaufers ist der Geheimtipp des Vinschgaus.
Weit weg von Lärm und Stress, dem Sternenhimmel nahe.
In Langtaufers, dem Seitental, welches von Graun in Richtung Osten zum Weißkugel-Massiv verläuft, gibt es ein spezielles Naturphänomen: lange Schatten. Weil das Tal in Ost-West-Richtung ausgerichtet und der Untergang der Abendsonne ein besonders langer Prozess ist, wirft die Abendsonne von allem sich der Sonne Entgegenstellendem besonders lange Schatten. Wer also am Abend talauswärts unterwegs ist, lässt seinen langen Schatten hinter sich. Taleinwärts geht der lange Schatten vor einem her und wird immer länger.
Den Sonnenuntergang in Langtaufers zu erleben, ist also eine spezielle Sache. Noch spezieller wird es, wenn man den Sonnenuntergang in Gesellschaft hoch oben an der orografisch linken Seite des Karlinbaches erlebt. An der Waldgrenze dort steht die Berghütte Maseben.
Die Berghütte Maseben erweist sich als exklusive Geschichte, fernab von Hektik, Lärm und Stress. Seit dem 11. Juni 2016 ist die Berghütte Maseben für den Sommerbetrieb geöffnet und bleibt dies bis Ende Oktober.
Genießen Sie in unserer Hütte die Wärme und das Gefühl von Geborgenheit inmitten der Berge. Beim Frühstucksbüffet mit zahlreichen regionalen Produkten können Sie sich die nötige Kraft fürs Wandern oder für das Biken holen.
Am Abend genießen Sie unser Salatbuffet und ein 3-Gänge Menü zubereitet mit regionalen und saisonalen Produkten.
Der Personentransport ist gewährleistet, fragen Sie nach den Uhrzeiten. In der romantischen Stube im Feuerschein werden regionale Spezialitäten serviert. Für Gruppen oder Jahrgangsfeiern oder Ähnlichem ist die Berghütte Maseben ein idealer Platz für Geselligkeit und für das Feiern.
Mit 22 Betten, mehrere Doppelbettzimmer mit Dusche und WC können Gäste nahe dem Sternenhimmel übernachten, die einmalige Ruhe genießen und für den Alltag auftanken. Der Hüttenwirt Alessandro Secci und sein Team heißen Wanderer und Bergsteiger, Mountainbiker und Nordic-Walker, einfach alle Sportbegeisterten und all jene, die Erholung suchen, herzlich willkommen.
Infos und Reservierung:
Berghütte Maseben
Langtaufers
Tel. 0473 63 31 06
347 2237090
www.maseben.it
Der neue Barbarossa Trail am Latscher Nörderberg verspricht Trailvergnügen der extra Klasse (S1-S2). Anspruchsvolle Passagen sind dabei, ein tolles Panorama und natürlich wird etwas an Kondition verlangt. Denn: Der Genuss bei der Pizzeria Riesen in Tarsch will erst verdient werden.
TOURENINFO: Der Uphill startet in Latsch. Von hier aus erwartet die Biker eine anspruchsvolle Auffahrt, denn gleich zu Beginn geht es konstant bergauf Richtung Tarscher Alm. Die Tour führt über den normalen Fahrweg bis zur Talstation des Sesselliftes Tarscher Alm und von dort über den Forstweg immer mäßig ansteigend bis kurz vor der Bergstation. Es ist ein anspruchsvoller Anstieg und fordert mit einer Höhen differenz von insgesamt 1.300 Höhenmetern konditionell so einiges.
Kurz unterhalb der Bergstation steigt der Barbarossa-Trail rechts ein, Biker orientieren sich an die ausgezeichnete Beschilderung. Nun sorgt der Trail für jede Menge Abfahrtsspaß auf dem neuen Barbarossa Trail der seinen Namen den Trailbauer und Traildoctor Gabriel Tappeiner verdankt.
Mit einer Länge von 4,5 km und einer Höhendifferenz von 600 Metern schlängelt er sich durch dichten Wald. Wunderschöne Trails über wurzelige Waldsteige mit schönen Querpassagen und abwechslungsreiche Kurven lassen Bikerherzen höher schlagen und sorgen immer wieder für großen Fahrspaß.
Trailinfos: An der Talstation Tarscheralm angekommen können Biker wählen und entweder über den alten Forstweg bis nach Tarsch fahren oder den teils groben, etwas verblockten, Rotbrunntrail (S3) nehmen. Beide Varianten bescheren größtes Abfahrts-Vergnügen.
TIPP: Und jetzt haben sich die Biker eine Belohnung verdient: Die Einkehr in der Pizzeria Zum Riesen. Ein Genuss.
Ein kühler Drink, leckere Pizzaspezialitäten aus dem Holzofen im herrlichen kleinen Sonnen-und Schatten-Garten genießen, das ist der krönende Abschluss. Mirjam und das Riesen-Team freuen sich!
Schluderns - Jedem der jungen Kicker wurde täglich nach der Ankunft in der Früh Fieber gemessen. Sorgsam mussten sie ihre Hände desinfizieren. Jeder hatte seine eigene Wasserflasche von zuhause mitgebracht. Und jeder bekam seinen eigenen desinfizierten Ball. Bei Spielen auf dem Rasen wurde peinlichst darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten wurden. Offen war nur ein WC, das nur einzeln betreten werden durfte. Versiegelt waren die Duschen. Es war also alles anders gewohnt. Doch es hat geklappt. Zwei Wochen lang (vom 15. bis 26. Juni von Montag bis Freitag) wurden 62 Kinder der Jahrgänge 2007 bis 2012 (alle aus der Spielgemeinschaft Schluderns, Glurns und Prad) vormittags von 10 Trainer und Betreuer des Schludernser Sportvereins betreut. Der SVS hatte sich bereit erklärt, die vom der Landesverwaltung angeregte Sommerbetreuung anzubieten. Speziell ging es dabei um unterschiedliche sportliche Aktivitäten auf dem Sportplatz mit viel Bewegung bei unterschiedlichen Ballspielen. Sportpräsident und Koordinator der Betreuungsprojektes Raimund Lingg. Zu Gast war einmal auch der Skisport-Konditionstrainer Patrick Renner, den der Trainer Hans Daniel Fahrner aus Prad eingeladen hatte. Regelmäßig wurden Trinkpausen eingelegt, und es gab für alle Teilnehmer auch belegte Brote, die täglich frisch abwechslungsweise von den Lebensmittelgeschäften im Ort geholt wurden. Die Kinder hatten ihren Spaß und deren Eltern waren entlastet. „Mehrere Mütter haben sich nachher herzlich bei mir bedankt“, sagt Lingg. (mds)
Biathlon - Immer wieder erhalten Vinschger Wintersport-Trainer die Chance im internationalen Spitzensport zu arbeiten. Einer davon ist Andreas Kuppelwieser. Der Latscher, der viele Jahre lang in der Sportoberschule von Mals als Biathlontrainer fungierte, arbeitet seit fast einem Jahr für Swiss Ski als Assistenztrainer der Schweizer Biathletinnen und fühlt sich in seinem Team sehr wohl. „Es ist eine tolle Gruppe!“, schwärmt Kuppelwieser, der vor kurzem mit den Schweizer Damen und der Cheftrainerin Sandra Flunger zu Gast in Martell war und dort ein einwöchiges Trainingslager absolvierte. Der 7-köpfige Kader bestehend aus den Schwestern Selina, Elisa und Aita Gasparin, Lena Häcki, Flavia Barmettler, Irene Cadurisch und Susi Meinen gastierte im Hotel Waldheim Martell. Neben den Trainingseinheiten im Marteller Biathlonzentrum absolvierte das Team Schießübungen am Goldrainer Schießstand und trainierte auch auf dem Latscher Sportplatz. Eine Radtour (oder mit Rollskiern) auf das berühmte Stilfserjoch durfte ebenfalls nicht fehlen.
Weitere Nationalmannschaften zu Gast in Martell
Im Biathlonzentrum von Martell herrscht momentan Hochbetrieb. Neben den Schweizer Damen trainierten dort zuvor bereits das Team der italienischen Biathlon-Nationalmannschaft (Herren- und Damen) sowie die Schweizer Herren. Das Herrenteam aus Deutschland absolvierte ebenfalls ein Trainingslager auf der Groggalm. .
Der Biathlonweltcup beginnt Ende November mit den Bewerben im finnischen Kontiolathi. (sam)