Zurück in die Zukunft? Rai Südtirol: „...auf der Brennerautobahn zwischen A und B Kolonnenverkehr und Stau wegen Überlastung...“
Auch am Himmel über den Vinschgau ist die Normalität zurück gekehrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vorprojekt „Umbau Mehrzweckgebäude“
Stellungnahme der Freien Liste Taufers im Münstertal
Am 26. Mai 2020 fand in Taufers eine Gemeinderatssitzung statt. Im Laufe dieser Sitzung wurde unter anderem auch das Vorprojekt zum Umbau der Feuerwehrhalle und des Kindergartens nach einer sehr emotional geführten Diskussion mehrheitlich genehmigt. Im Vorfeld hatten über 100 Tauferer GemeindebürgerInnen die Gemeindeverwaltung in einem Brief aufgefordert, auf Grund der Größe und Tragweite dieses Bauvorhabens ein zweites Alternativkonzept in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung auszuarbeiten. Die Freie Liste Taufers i. M. unterstützt diesen Vorschlag voll und ganz. Die leider spärliche vorherige Information an die Bevölkerung über dieses Projekt, die Art der Diskussionsleitung in besagter Gemeinderatssitzung sowie die darauf folgende Wiedergabe der Polemik in einer Bezirkszeitschrift haben klar gezeigt: der Bedarf an frühzeitiger Information, Offenheit und Einbindung interessierter GemeindebürgerInnen in unserer Dorfgemeinschaft ist groß. Die vor einigen Tagen nachträglich von der Gemeindeverwaltung organisierte Vorstellung des Projektes mittels Videopräsentation für die Bevölkerung - nach vollendeten und beschlossenen Tatsachen - hat mit Bürgerbeteiligung nichts zu tun. Wir als Freie Liste Taufers sind mit der derzeitigen Situation keinesfalls zufrieden und werden uns weiterhin für mehr Information und Bürgerbeteiligung einbringen. Nicht als „Oppositionsliste“, sondern als parteipolitisch freie Gruppe in der jede und jeder willkommen ist mitzudenken, mitzureden und mitzuarbeiten.
Christoph Wallnöfer im Auftrag der Freie Liste Taufers im Münstertal
BÄR und WOLF in Südtirol/Vinschgau
Wenn es um diese beiden Tiere geht, gehen berechtigterweise gerne die Emotionen hoch. Oft ist es genau das, was eine fruchtbringende Diskussion „zwischen Politikern und betroffenen Viehbauern „spannend“ oder „zunichte“ macht. In der Sache selbst wäre ein unaufgeregter, pragmatischer Zugang immer die erste Wahl, wenn man sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen möchte. Die Herausforderungen, die der Wolf mitbringt sind um ein vielfaches größer, als die des Bären.
DER BÄR:
Um das Jahr 1997 gab es in der Provinz Trient nur mehr 3 Bären, die im Naturpark “Brenta“ lebten. Nachdem es keine natürliche Zuwanderungen von außen gab, wurde von der Provinz Trient entschieden, „künstlich“ nachzuhelfen, um den Braunbär im Trentino vor dem Aussterben zu schützen. Über ein EU-Projekt mit dem Namen „Life Ursus“ wurden 10 Bären aus Slowenien importiert und im Trentino frei gelassen. Im Laufe der Jahre ist die Bärenpopulation langsam angewachsen, momentan schätzt man die Anzahl der Bären im Trentino auf 50 – 60 Stück. Einige dieser Exemplare halten sich auch gelegentlich in Südtirol auf. Die Anzahl der Haustierrisse, die auf Bären zurückgehen, variiert von Jahr zu Jahr stark, die Höchstzahl wurde 2007 mit 104 gerissenen Haustieren verzeichnet. Das größte „Problem“ der Bärenpopulation ist, wenn man so will, die genetische Armut. Nachdem es keine Zuwanderung gibt, stammen alle Bären von denselben Linien ab. Das wiederum bedeutet, dass es keine kontinuierliche Blutauffrischung von außen gibt, d.h., Bären müssen künstlich zugeführt werden. Kontroverse Diskussionen hat es vor allem nach Zwischenfällen mit Menschen gegeben. In Südtirol hat es keinen Zwischenfall gegeben, in Trient hingegen ist es 2013 und 2017 und letztlich zu gar einigen Zwischenfällen mit Menschen gekommen. Im Anschluss daran ist zwischen Befürwortern und Gegnern eine erbitterte Debatte darüber entbrannt, ob ein Bär, der einen Menschen angegriffen und verletzt hat, im Interesse der öffentlichen Sicherheit eingefangen oder erlegt werden darf. Im August 2017 haben Trientner Forstbeamte den Bär KJ2 erlegt, der 2015 und danach im Juli 2017 einen Menschen angegriffen hatte. Daraufhin hat es Proteste von Tierschützern gegeben, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Inzwischen wurden die Ermittlungen eingestellt, weil nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Abschuss im Lichte des Schutzes der öffentlichen Sicherheit gerechtfertigt war. Was den rechtlichen Aspekt anbelangt, so gilt, dass der Bär sowohl auf internationaler Ebene durch die Berner Konvention als auch auf EU-Ebene durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Der Bär unterliegt dem Anhang IV der FFH-Richtlinie, er ist in allen Mitgliedsstaaten streng geschützt.
Liebe LeserInnen und Leser, in der nächsten Ausgabe werde ich etwas mehr über den Wolf berichten, da die Herausforderungen die der Wolf mitbringt, auch um ein vielfaches größer sind.
Wegmann Erwin, Schluderns
Verkrampfte Einführung des neuen Gesetzes?
Mit großem Interesse las ich in der letzten Ausgabe des VinscherWinds den Artikel „Die Vinschger fordern mich“, in welchem Frau Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer zur geplanten Einführung des neuen Gesetzes für Raum- und Landschaft befragt wurde.
Auf die intelligenten Fragen des Vinschgerwind folgen teils verallgemeinernde Antworten. Naja, was soll man auch konkret antworten, wenn ein Gesetz noch nicht ganz fertig ist. Weniger gefallen hat mir dann die Aussage, dass „zwei Drittel der Architekten für die Einführung des neuen Gesetzes ab 01. Juli“ gewesen sein sollen; gezielt auf diese Aussage fragte ich persönlich einmal schnell zehn Berufskollegen, von welchen erwartungsgemäß kein einziger für diese Einführung war! Fakt ist sogar, dass es im Vorfeld eine Unterschriftenaktion gegen diese voreilige Einführung des Gesetzes gab, an der mehrere hundert Architekten des Landes teilnahmen!
Bevor ich nun aber zu meinem Schlussresümee komme, noch ein weiterer Punkt, der mir nicht behagt: wenn es da heißt „ … die Angst von Seiten der Architekten und der Techniker ist weniger legitim“. Wer so etwas behauptet, scheint fernab jeglicher praktischen Anwendung bzw. Realität zu sein. Dass Unsicherheiten, Aufwände, Geduld, Nervenverschleiß, Mehrkosten in den kommenden Monaten somit an der Tagesordnung sein werden, muss hier wohl nicht weiter vertieft werden.
Mein Hauptkritikpunkt bleibt aber jener, dass der Zeitpunkt dieser voreiligen Gesetzeseinführung ungünstiger nicht hätte sein können; Die Menschen sind auf Grund der aktuellen Lage sowieso schon verunsichert, die Wirtschaft muss schauen, dass sie sich erholen kann bzw. liegen Gebliebenes aufholen kann, wie die Lage in einem Jahr sein wird ist schwer vorhersehbar, und trotzdem nun wird auf Biegen und Brechen das Gesetz eingeführt. Hierzu empfehle ich, in der besagten letzten Ausgabe des Vinschgerwind eine Seite nach dem Interview, auch den Leserbrief des „Team K“ zu lesen - sehr treffend und bürgernah.
Ich hätte mir in dieser ganzen Angelegenheit von der Landesregierung mehr Rücksicht, Verständnis und Geduld gewünscht. Aber sei’s drum, wie schließt Frau Kuenzer ihr Interview: Sie gehe jetzt einmal ’beruhigt in den Urlaub’ . - Das sollten wir glaube ich auch tun....
Architekt Günther Fritz, Glurns
Betrifft Sicherheit
Ingenieur Stephan Bauer, zuständig für den Landesstraßendienst mit Sitz in Lichtenberg und für die Bauhöfe des Vinschgaus, hat zwar den Zaun beim Bauhof in Tartsch neben dem Bauhof der GEmeinde Mals in Tartsch neu ersetzt, wo ein Gehsteig neben der Grundschule und Feuerwehrhalle in Tartsch vorbeigeht. Wusste aber nicht, dass laut Sicherheitsbestimmungen der Zaun zwischen Gitter und Erdreich nicht mehr als 10 Zentimeter betragen darf. Der Abstand ist aber teilweise 30 Zentimeter. Das stellt aber eine große Gefahr für Spaziergänger dar, vor allem für Kleinkinder. Es besteht Verletzungsgefahr für Kinder. Zudem reichen in der gefährlichen Kurve beim Michlwirt Baumäste über die Leitplanken. Das reklamieren vielen Leute. Es wäre angebracht, wenn manche leitende Beamte des Landes mit Vorbild für Sicherheit sorgen würden und mehr Menschlichkeit hätten usw.
Matthias Paulmichl, Tartsch
Gern gelesen
Sehr geehrte Damen und Herren, Vinschgerwind ist ein gern gelesenes Magazin in unserer Familie und aus diesem Grunde machten wir dieses Foto bei unserer letzten Bergwanderung auf der Berglalm im Schnalstal.
Mit freundlichen Grüßen aus Nals
Johanna Rinner mit Familie
Ein echtes Rätsel
Herr Arnold Alber zerbricht sich in seinem Leserbrief „Glückliche Bauern“ „Wind, 11. Juni 2020) den Kopf über ein Rätsel. Bauern mussten plötzlich 600 € beim Postamt abholen und dem Herrn Lehrer hat das niemand erklärt. Es muss wirklich belastend gewesen sein, beim Sonnenbaden in der Corona-Zeit nicht nur durch Arbeitslärm beim Anlegen eines Weinberges gestört zu werden, sondern auch noch solchen Gedanken nachhängen zu müssen. Ich kann dem Herrn Lehrer i.R. aber versichern, dass die meisten Bauern ihr freiwilliges Glück auch mit gemischten Gefühlen registriert haben und sich bewusst sind, dass dadurch die Südtiroler Neid-Gesellschaft großen Zuwachs erfahren wird. Ja so kann es gehen, da glaubt man endlich in pensionsgesicherter Ruhe auf der Terrasse die Sonne genießen zu können und sich über die fleißigen Arbeiter im Weinberg zu freuen und dann sowas: Reiche Bauern stehen in der Schlange, um unverschuldet unverdiente Steuergelder abzuholen. In der Hoffnung, dass sich am bisher freundlichen Umgang nichts ändert, grüßt
Helmut Tonner, Galsaun; Landwirt i.R. (in Rente) mit 490 Euro und Nicht-Empfänger
Die Krise als Chance..
in der Bauwirtschaft
Einer der Hilfsmaßnahmen der Regierung wird die Förderung von thermischen Sanierungen von Wohngebäuden sein.
Um wie gefordert ein Gebäude um 2 Klassen zu verbessern sind mehrere Maßnahmen notwendig.
Wichtig ist eine vernünftige Analyse des zu sanierenden Gebäudes. Jede Maßnahme soll auf Ihre Kosten und ihren Nutzen untersucht werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass nicht durch die Sanierung eines Bauteils an anderer Stelle Probleme auftreten. Das Gebäude ist immer als System zu behandeln.
Beispielsweise kann beim Austausch von alten undichten Fenstern plötzlich Schimmel entstehen, weil die unfreiwillige Lüftung durch die alten Fenster fehlt. Oder nach dem Dämmen der Außenwände fangen die Fenster an zu schwitzen, weil jetzt nicht mehr die Wandecke die kälteste Oberfläche im Raum ist, sondern das Glas der Fenster.
Die Beratung eines erfahrenen Technikers ist hier immer empfehlenswert.
Sehr wichtig ist auch die Auswahl der Materialien für die thermische Sanierung. Zu jedem Problem gibt es ausgereifte baubiologische Alternativen. Oft werden sie von den Baustoffhändlern und Firmen nicht angeboten, weil ihnen schlicht die Erfahrung damit fehlt.
Vielleicht ist deshalb immer noch Polystyrol das am häufigsten verwendeten Dämmmaterial an Wänden. Obwohl mittlerweile klar ist das es beim Rückbau als Sondermüll entsorgt werden muss, das es im Brandfall hochgefährlich ist, das es durch die Kleber und Spachtelungen nicht recyclebar ist und das durch die dünne gespachtelte Oberfläche Fungizide in die umliegendes Flächen eingetragen wird und sie trotzdem nach wenigen Jahren anfangen zu veralgen.
Die Zusammenarbeit mit einem Baubiologen hilft solche Probleme von vorherein zu Vermeiden und ein zukunftsfähiges Gebäude zu Bauen. Die Verantwortung unsere Lebensräume so zu gestalten, dass sie für uns und folgende Generationen keine Belastung sondern ein Gewinn sind liegt bei uns allen: Den Bauherren, den Technikern und den Ausführenden.
Für weitere Informationen besuchen sie unsere Webseite www.baubiollogie.bz.it
Fiorentina - Steak mit Salsa verde
Zubereiten: ca. 18 - 25 Min.
Für 4 Personen
Zutaten
Fleisch:
1-1½ kg Fiorentina-Steak
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Pflanzenöl (für den Grillrost)
Salsa
Je 1 Bund Blattpetersilie,
Basilikum und Kerbel
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Scheibe Toastbrot
2 EL weißer Balsamico
150 ml Olivenöl
feines Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Den Grill für starke Hitze vorbereiten. Das Steak eventuell trocken tupfen. Den Grillrost fetten und das Steak offen bei ca. 230°C von beiden Seiten anbraten, bis ein Muster entsteht. Im Anschluss die Hitze reduzieren und auf indirekte Hitze wechseln. Das Steak mit geschlossenem Deckel bei indirekter Hitze (ca. 200°C) noch 15-20 Minuten ruhen lassen und anschließend salzen pfeffern.
Für die Salsa die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und grob schneiden. Schalotten und Knoblauch schälen und würfeln. Das Toastbrot entrinden und würfeln. Die Kapern entstielen und grob hacken. Alle Zutaten für die Salsa im Mörser grob zerstoßen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Salsa verde zum Fiorentina-Steak servieren.
Experten-Tipp: Nicht genügend Holzkohle verwenden ist ein weit verbreiteter Fehler. Der Abstand zwischen Grillgut und Glut sollte nicht mehr als 10 cm sein, da sonst ein gleichmäßiges Garen nicht möglich ist.
Martell/Projektstart - Der Trend zu regionalen und biologischen Produkten wird durch das steigende Umweltbewusstsein und durch die Coronakrise noch verstärkt. Dies meinte Kurt Sagmeister, IDM Verantwortlicher der Destination Vinschgau/Burggrafenamt am 25. Juni im Bürgersaal von Martell. IDM Südtirol lud zusammen mit der Verwaltung des Stilfserjoch Nationalparks mehrere Produzenten aus dem Park nach Martell, um ein Projekt zur Förderung von Produkten aus dem Parkgebiet zu starten. Wie Lukas Stecher von der IDM erläuterte, arbeite man bereits seit zwei Jahren an diesem Projekt. Es geht darum aus dem Nationalpark eine Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen zu entwickeln und alle Produzenten von regionalen bäuerlichen oder gewerblichen Produkten zu unterstützen, die diesen Weg gehen wollen und eine engere Zusammenarbeit mit den touristischen Einrichtungen suchen. Auch Stefanie Winkler vom Stilfserjoch Nationalpark betonte, dass es der Parkverwaltung darum geht, neben dem Schutz der Landschaft auch die gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und ein nachhaltiges und naturnahes Wirtschaften zu unterstützen. Zusammen mit dem Ökoinstitut Südtirol wurde ein Nachhaltigkeitsfragebogen ausgearbeitet. Diesen können alle Betriebe online ausfüllen, um zu erfahren auf welcher Nachhaltigkeitsstufe ihr Betrieb steht. Zusammen mit Experten kann jeder Betrieb dann seine Ziele festlegen und einen Plan entwickeln, wie diese Ziele erreicht werden können. Das erklärte Ziel ist es, dass sich die Betriebe in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln und mehrere Betriebe auch die höchste Stufe mit Biozertifizierung erreichen. Über eine Homepage sollen die Betriebe ihre Produkte präsentieren und verkaufen können. Nach dem Bürgermeister von Martell, Georg Altstätter, geht es nun darum, sowohl die Produzenten als auch die Konsumenten und die Tourismustreibenden von diesem Projekt zu überzeugen. Es soll langsam starten und es muss gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden. Mehrere Produzenten betonten, dass die Zeit für ein solches Projekt günstig ist, dass es aber auch Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit braucht, auch klare Richtlinien und Kontrollen. Für die Weihnachtszeit ist bereits geplant einen Geschenkskorb mit besonderen Produkten aus dem Nationalparkgebiet zu präsentieren. (hzg)
Naturns - Ein Rosenmeer gab es in den vergangenen Wochen in Naturns vor der Prokuluskirche zu bestaunen. Die Rose „St. Prokulus“ zeigte sich von seiner schönsten Seite und zog viele bewundernde Blicke und große Aufmerksamkeit auf sich.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Die Marktgemeinde Naturns hat seit dem 14. April 2018 eine eigene Rose, getauft auf den Namen „St. Prokulus“ - mit kräftigem Rosa, besonders blühfreudig, frosthart und resistent. Dass Naturns zu einer eigenen Sorte mit eigenem Namen gekommen ist, ist der Idee von Tourismusdirektor Ewald Brunner und dem VizeBM Helmut Müller zu verdanken. Mit der Aufgabe betraut wurde damals Hanspeter Schöpf von der gleichnamigen Gärtnerei in Vetzan. Gemeinsam mit einem der größten Rosenzüchterbetriebe in Deutschland „Rosen Tantau“ war es gelungen, die gewünschten Eigenschaften ausfindig zu machen, zu züchten und schließlich mit einem eigenen Namen versehen zu können. Der Name „St. Prokulus“ konnte überzeugen, denn in der St. Prokulus-Kirche finden sich die wahrscheinlich ältesten christlichen Fresken im deutschsprachigen Raum.
Südtirol/Vinschgau - Südtiroler Sanitätsbetrieb, Institut für Allgemeinmedizin, Eurac Research und ASTAT forschen zu Covid-19 im Vinschgau
Viele Vinschger – genau genommen alle 13.393 Teilnehmer der CHRIS-Studie, sowie weitere 200 per Zufallsverfahren ausgewählte Einwohner aus dem Vinschgau – bekommen in diesen Tagen eine Einladung mit Informationen für die Teilnahme an der Covid-19-Studie. Mit einer Reihe von Studien will das Land wissenschaftliche Erkenntnisse über das neuartige Virus und seine Verbreitungsmechanismen gewinnen, um weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wirkungsvoll planen zu können.
Der Vinschgau ist für die Covid-Forschung besonders interessant, weil die Daten des Südtiroler Zivilschutzes zeigen, dass die Verbreitung von Covid-19 auf dem Provinzgebiet sehr unterschiedlich war und besonders im Mittleren und Oberen Vinschgau bisher im Verhältnis zu den anderen Bezirken sehr wenige Fälle diagnostiziert wurden. Gleichzeitig können viele mit Covid-19 infizierte Personen asymptomatisch sein und die Krankheit also ohne Beschwerden durchgemacht haben. Wie viele Menschen tatsächlich bislang infiziert worden sind, wie das Virus übertragen wird und wie sich die Immunität von Covid-Patienten entwickelt, untersucht das Forschungsprojekt „Covid-19 in Südtirol“, das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Institut für Allgemeinmedizin, dem Psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirkes Brixen, dem Bozner Forschungszentrum Eurac Research und dem Landesinstitut für Statistik ASTAT durchgeführt wird. Es umfasst im Vinschgau zwei Teilstudien:
Die repräsentative flächendeckende Erhebung des Infektions- und Immunitätsstatus der Bevölkerung in ganz Südtirol mit insgesamt rund 5.000 Personen. Im Vinschgau sind es 200 per Zufallsprinzip ausgewählte Personen, die von Mitte bis Ende Juli 2020 an der Studie teilnehmen sollen. Sie sieht einen Nasen-Rachen-Abstrich (Nachweis des Virus) vor und eine Blutentnahme (Nachweis von Antikörpern) sowie einen Fragebogen. Die Studie wird von Sanitätsbetrieb, dem Institut für Allgemeinmedizin und ASTAT durchgeführt.
Die CHRIS Covid-19-Studie: Die langfristige Erforschung der Erkrankung und ihrer Mechanismen im Zusammenspiel mit genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und Lebensstil, für die die Forscher auf die CHRIS-Studie im Vinschgau setzen (Studienstart Mitte Juli durch Eurac Research und Sanitätsbetrieb). Alle Teilnehmer der CHRIS-Studie und alle Personen, die mit ihnen zusammenwohnen, werden zur Teilnahme an der Studie eingeladen: Sie umfasst einen Fragebogen, der zuhause online auszufüllen ist und unter anderem auch Krankheitssymptome abfragt. Bei entsprechenden Angaben mit Verdacht auf Covid-19 werden die jeweiligen Teilnehmer zu einer Untersuchung mit einem Bluttest (zum Nachweis von Antikörpern) und einem Nasen-Rachen-Abstrich (zum Nachweis des Virus) eingeladen. Personen mit einem positiven Befund werden dazu eingeladen, für ein Jahr lang alle drei Monate ihren Immunitätsstatus zu überprüfen. Dies ist wichtig um zu verstehen, wie lange ein Covid-19-Patient immun ist. Alle, die ein negatives Profil haben (keine Symptome laut Fragebogen oder negative Testbefunde), werden dazu eingeladen, für ein Jahr lang alle vier Wochen den Fragebogen auszufüllen, um das Auftreten neuer Symptome zu überprüfen. Eine Stichprobe von rund 1.500 CHRIS-Teilnehmern wird gleichzeitig zu einer Prävalenzstudie eingeladen mit Bluttest und Abstrich. Diese dient dazu abzuschätzen, wie viele Vinschger bislang mit dem Virus infiziert worden sind.
Ein weiterer Strang des Forschungsprojekts „Covid-19 in Südtirol“ ist die psychologische Befragung bezüglich Verhaltensgewohnheiten und Belastungen in Zusammenhang mit Covid-19, die vom Psychologischen Dienst des Gesundheitsbezirkes Brixen durchgeführt wird.
Das Forscherteam hofft auf die Teilnahme der Bevölkerung und unterstreicht, dass jede wissenschaftliche Erkenntnis zum neuartigen Coronavirus wichtig und ausschlaggebend ist, um einer möglichen nächsten Welle mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken.
Kontakte für weitere Informationen: CHRIS Covid-19-Studie Tel. 0471 055502; Allgemeine Informationen zur Gesamtstudie sowie zur Studie des Instituts für Allgemeinmedizin und Astat:
Tel. +39 0471 41 80 26; Südtiroler Sanitätsbetrieb, Tel. 0471 907194
Laas/Eyrs - Der Laaser Gemeinderat hat am 26. Juni einem Big Deal zugestimmt: Mit Christian Siller wurde ein Raumordnungsvertrag genehmigt und anschließend die Bauleitplanänderungen für das Siller- Areal. Damit werden auch Rechtsstreitigkeiten saniert.
von Erwin Bernhart
Christian Siller tritt der Gemeinde Laas ein Grundstück im Ausmaß von 2.550 m2 und einem Wert von 279.000 Euro kostenlos ab. Darauf soll ein Parkplatz, eine Zufahrtsstraße und die neue Eyrser Feuerwehrhalle entstehen. Im Gegenzug wandelt die Gemeinde Laas die verbleibenden 5.550 m2 des Siller-Areals in eine C1-Zone um. Darauf möchte Siller zu 60% Wohnungen bauen und zu 40% Detailhandel und Dienstleistungen. Die Wohnungen jedenfalls müssen zu 100 % konventioniert werden, d.h. der Verkauf darf nur an Einheimsiche erfolgen. „Das ist der Deal“, sagte der Eyrser Gemeindereferent Benedikt Zanglere bei der Gemeinderatssitzung am 26. Juni im Laaser Josefshaus. Nach langwierigen Verhandlungen mit Christian Siller sei man zu diesem Ergebnis gekommen. Natürlich habe es Diskussionen wegen des möglichen Detailhandels gegeben, sagte Zangerle. Weil der Detailhandel aus dem Ortszentrum draußen sei. Im Dorf Eyrs sei allerdings ein Detailhandel im Ortszentrum verkehrstechnisch nicht möglich. Immerhin sei die Klausel im Raumordnungsvertrag, dass der Detailhandel eine Fläche von höchstens 499 m2 haben dürfe, damit kein Großverteiler zum Zuge komme. Für Eyrs sei das eine gute Lösung, da das Siller Areal mitten im Dorf liege. Zudem schwäche das den Detailhandel im Dorf Laas nicht. „Wir haben nicht schlecht verhandelt“, sagte Zangerle. Siller muss die Fläche für die Gemeinde aufgeräumt und lastenfrei zur Verfügung stellen und für seinen Teil einen Durchführungsplan erstellen, ergänzte der Gemeindesekretär Georg Lechner. Damit würden die zwei Rechtsstreitigkeiten vor dem Verwaltungsgericht ad acta gelegt, sagte auch BM Andreas Tappeiner. Den Eyrsern gehe die Feuerwehrhalle gut und auch die Raumordnungskommission habe sich für diese Gangart ausgesprochen.
Einzig Ralf Muther kündigte seine Gegenstimme gegen den Raumordnungsvertag an, gestützt auch auf das negative Gutachten der Kaufleute Ortsgruppe Laas. Es sei zwar zielführend, die Rechtstreitigkeiten vom Tisch zu haben und sowohl Parkplatz als auch Feuerwehrhalle seien zu begrüßen. Allerdings hegten die Handelstreibenden die Befürchtung, dass da ein Großer reinkomme. Mit der Gegenstimme von Muther wurde der Raumordungsvertrag und einstimmig wurden die Bauleitplanänderungen für das Siller-Areal vom Gemeinderat genehmigt.
Schlanders/Drususkaserne - In der ehemaligen Palazzina der Drususkaserne in Schlanders wird seit einigen Jahren eifrig umgebaut, um ein Innovations- und Gründerzentrum und Kulturzentrum für kreative Köpfe und Startup-Unternehmen einzurichten. Seit dem 1. Oktober 2019 stehen moderne Büroräume zum Anmieten bereit. Auch die vier Projektwohneinheiten sind mehr oder weniger fertig. Für kulturelle Veranstaltungen kann sowohl das Freigelände als auch der Multifunktionsraum genutzt werden. Letztes Jahr gab es im Juli ein Jazzkonzert im Freien. Am 8. November wurde der „Open Coworking Day“ und am 26. Dezember ein Partykonzert organisiert. Derzeit ist die Wiener Firma „Pro Performance“ von Wolfgang Sauter, ein auf Raumakustik und Beschallungskonzepte spezialisiertes Unternehmen, damit beschäftigt, den Multifunktionsraum akustisch so zu gestalten, dass sowohl Konzerte als auch Diskussionen oder Kinoabende veranstaltet werden können. Wie Wolfgang Sauter erklärte, ist eine gute Akustik nicht nur für Konzertsäle wichtig, um ein optimales Klangerlebnis zu erzielen, sondern zunehmend auch für Büroräume und andere Arbeitsräume, um ein angenehmes Arbeitsklima zu erreichen. Bei der Raumakustik geht es darum eine optimale Zusammenführung vom Klangerlebnis und Raumgestaltung zu erzielen. Dabei soll der Schall nicht nur „geschluckt“ werden, sondern er soll gezielt gelenkt, gleichmäßig im Raum verteilt, der Nachhall reduziert und das Echo unterdrückt werden. Mehr als zwei Jahre wurde an dem Akustikkonzept für den Multifunktionsraum gearbeitet. In Zusammenarbeit mit der Firma Eurokustik aus Mals wurden Dämmplatten an der Decke, an der Vorderseite als auch an der Rückwand befestigt. Um die Schallwellen gezielt zu steuern, müssen sie teilweise absorbiert und teilweise reflektiert werden. So mussten nicht nur Dämmplatten befestigt werden, sondern auch Membranabsorber und Schallreflektoren. An den Seitenwänden wurden Bühnenvorhänge angebracht. Nach Fertigstellung der Arbeiten wurde am 4. Juli ein erstes Konzert im neu gestalteten Multifunktionsraum abgehalten. (hzg)
Weil uns im „Sommerwind“ im Museumsfenster ein kleiner Fehler unterlaufen ist, geben wir die Öffnungszeiten für das Museum in Marienberg gerne nochmals bekannt:
Ab dem 15. Juli gelten wieder normale Öffnungszeiten wie folgt:
15.03. bis 31.10. - Montag bis Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr; Geschlossen an allen Sonntagen und kirchlichen Feiertagen. Infos unter info@marienberg.it +39 0473 843980