Jugendzentrum Freiraum Schlanders - Am 14.08.2020 fuhr das Jugendzentrum Freiraum Schlanders auf Wunsch einiger Jugendlichen nach Missian zum Paintballspielen. Paintball versteht sich als Teamsport, bei dem vor allem Teamwork, taktisches Geschick und Bewegung gefordert sind. Nach einer langen Anfahrt in strömendem Regen wurden die Regeln erklärt, die Sicherheitsausrüstung verteilt und zwei Mannschaften gebildet, welche die nächsten drei Stunden gegeneinander auf dem Gelände antraten, um sich gegenseitig mit Farbpatronen, den sogenannten Paintballs zu markieren. Das Gelände befindet sich in einem Waldstück mit einigen Verstecken, einem Bunker der von zwei Seiten zugänglich ist und einer Sicherheitszone, in der sich die von einem Paintball getroffenen Spieler zurückziehen können, um auf das Ende der Runde zu warten. Nach drei tollen und doch recht anstrengenden Stunden voller Action und Spaß, kehrten wir dreckig und zufrieden nach Hause zurück und alle freuten sich auf eine warme Dusche.
Graun - Stimmungsvoller hätte es kaum sein können am Ufer des Reschensees an diesem 14. August: angenehme Temperatur, kurz zarter Regen, Abenddämmerung, kaum Wind. Die vielen Zuhörer ließen sich mit Blick auf den Altgrauner Kirchturm nieder, während gegen 20 Uhr die MS Hubertus noch einmal in See stach. Mit an Bord waren der erfolgreiche italienische Buchautor Marco Balzano aus Mailand und der pensionierte Lehrer und Geschichtskenner Ludwig Schöpf aus Reschen. Auf Initiative vom Grauner Bildungsausschuss und der Ferienregion Reschenpass gaben die beiden Leseproben aus dem Werk von Balzano „Resto qui“ (Einaudi 2018) sowie aus der druckfrischen deutschsprachigen Übersetzung „Ich bleibe hier“ (Diogenes 2020). Zwischendurch gab es Marschmusik von der Musikkapelle Reschen, die vom Bootssteg aus die Veranstaltung begleitete. Balzano, von Ferienregion-Geschäftsführer Gerald Burger als wichtiger Werbebotschafter begrüßt, richtete persönliche Worte ans Publikum und erzählte, wie er zufällig nach Graun gekommen war und eigentlich nichts mit Bergen am Hut hatte. Doch dann hatte sich etwas Neues ergeben, er sah den scheinbar schwimmenden Turm und begann nachzuforschen. Die Geschichte, die unter dem Wasser liegt, hat es ihm angetan und mit Unterstützung vor Ort hat er seinen auf Fakten basierenden Roman verfasst, inzwischen mehrfach ausgezeichnet und stark im Verkauf. Ludwig Schöpf lobte Balzano, er sei gut informiert, habe die Geschichte studiert und ein wichtiges Buch herausgegeben, das den Vorfahren einen Namen gibt. „Ich bleibe hier“ ergreife Partei für die Menschen, die den Faschismus und dann den Bau des Stausees erleiden mussten. Es sei heute schwer zu verstehen, dass sich an diesem romantischen Ort Zerstörung und Tragödien verbergen, meinte Balzano nachdenklich. Bei seinen Nachforschungen war ihm das Unternehmen Montecatini, bei dem sein Vater und Großvater beschäftigt gewesen waren, keine Hilfe. Dieses Schweigen sei bezeichnend. Er mahnte an, dass nicht nur die Geschichte Grauns in Italien unbekannt sei, die Geschichte Südtirols sei allgemein nicht präsent: „non sappiamo niente“ und „sono storie espulse“, ausgeschlossen aus italienischsprachigen Geschichts- und Schulbüchern, die das Geschichtsverständnis des Kollektivs formen.
Bewusst habe er eine junge Frau zur Hauptfigur des Romans erhoben, eine Lehrerin einer Katakombenschule. Trina steht für die vielen Frauen, die sich verbotenerweise für den Erhalt der deutschen Sprache eingesetzt hatten. Für Balzano waren sie die ersten gewesen, die sich gegen die Unterdrückung der Faschisten gewehrt hatten. Trina hat ein reales Vorbild, denn Balzano hatte sich bei seinen Recherchen mit Zeitzeugen auch mit einer Katakombenlehrerin unterhalten. Hinter der literarischen Figur Trina steckt aber noch eine reale Person: s‘ schworza Trinali, Katharina Hechenberger, die uns durch historische Fotografien und die Nacherzählung von Elsa Patscheider (Olt-Graunr Gschichtn) im Gedächtnis geblieben ist, wie sie beim Einlassen des Stausees ihr Haus nicht verlassen wollte und samt Hennen immer einen Stock höher zog. „I gäa ett“, soll sie gesagt haben, doch Carabinieri holten sie schließlich ab. Balzano erhob diesen Kampf gegen das Unrecht zum literarischen Prinzip und erinnerte auch an diesem Abend daran. Und so enthalte das Buch nicht alleine die Geschichte Grauns oder Südtirols, es sei ein metaphorischer Ort für viele weitere Geschichten, unterschlagene Geschichten, Geschichten über Grenzen und Krisen, über das Menschsein und über den Widerstand.
Das Schlusskapitel widmete Marco Balzano bei der Lesung seinen Freunden im obersten Vinschgau. Ihre Worte hätten ihm das Warum erklärt, sonst wäre der Kirchturm von St. Katharina ein schwimmender Turm geblieben.
Maria Raffeiner
Der Roman „Ich bleibe hier“ wird in einer der nächsten Ausgaben des Vinschgerwind vorgestellt.
Fuldera/Mals - Mit der „CD–Taufe“ und einer kleinen Kostprobe der auf der CD festgehaltenen Lieder in der Chamonna Legnai in Fuldera ging ein großer Wunsch von Sarah Eberhöfer in Erfüllung. Begleitet wurde sie von ihrem Vater Hubert Eberhöfer und dem Produzenten Jonny Petrelli. Schon lange vorher hatte die 26-jährige Krankenschwester Sarah aus Mals daran gedacht, ihre Lieder auf CD festzuhalten, damit sie nicht verloren gehen. Die CD sollte gewissermaßen als gesichertes Archiv dienen. Doch das Projekt wurde immer wieder hinausgezögert. Dann kam der Corona Lockdown mit viel Zeit, die Sache anzugehen. Sarah hat im Zeitraum der vergangenen zehn Jahre eine Vielzahl an Liedern geschrieben, darunter einige mit persönlichen Widmungen wie zum Tode ihres Opas Meinrad Dietl, des jungen Sebastian Wiesler und ihres Onkels Valentin Zerz, wie zum Beispiel „Du fehlst“. Und es sind Lieder - größtenteils in englischer Sprache, die Geschichten erzählen, von Fröhlichkeit, aber auch von schmerzhaften Gefühlen und mit gesellschaftskritischen Betrachtungen. Vieles entspringt aus ihrer Fantasie. „Keine Sorge, alles Traurige in meinen Texten, habe ich nicht selbst erlebt“, beruhigt Sarah. Mit Jonny Petrelli fand sie einen Produzenten, der mit ihr in seinem Tonstudio die Aufnahmen machte. Das Album wurde analog auf Fostexbänder aufgenommen, ohne digitale Nachbearbeitung. Die drei Stimmen für den perfekten Klangeffekt sang Sarah alle selbst. Es wurden also keine künstlichen computergesteuerten Begleit-Stimmen genutzt. Alles ist authentisch. „Wia’s gsungen isch, so isches drauf“, betont Sarah. Die drei Begleitinstrumente Gitarre, Bassgitarre und Akkordeon spielte Petrelli ein. Und er sorgte auch für die richtige Tonmischung. „Jonny hat unzählige Stunden investiert, und ich bin im unendlich dankbar dafür“, sagt Sarah. Sie hat den Künstlernamen „Sarah Giolia“ gewählt.
Sie dankte auch ihren Eltern und ihrem Freund Gildo für die Unterstützung. Die Gäste bei der „CD-Taufe“, darunter Freunde und Bekannte, erfreuten sich an ihren beherzt vorgetragenen Liedern und danken mit viel Applaus. (mds)
Kaunertal - Er ist einer der dunkelsten Nachthimmel Österreichs – faszinierend und geheimnisvoll. Die Tiroler Umweltanwaltschaft bietet zusammen mit dem TVB Kaunertal und den Kaunertaler Gletscherbahnen im Rahmen des Interreg-V-A-Projektes „FUTOURIST“ heuer erneut eine spezielle „Sternenwanderung“ an. Geführten Touren am „Gepatsch“ im Kaunertal finden noch am 9. sowie 16. September 2020 statt.
Kaunertal, am 28. August 2020. Ob Großer Wagen, Kleiner Bär, Sirius oder Abendstern: Mitten in der vom Gletschereis geformten Bergwelt des Kaunertals, fernab von großen und kleineren Städten, kommt man bei den geführten Sternenwanderungen dem Himmelszelt besonders nah. Erschlossen wird diese „dunkle Welt“ durch die Kaunertaler Gletscherstraße, die über 26 Kilometer und rund 1500 Höhenmeter von Feichten bis an den Rand des Weißseeferners führt – der Nachthimmel im Kaunertal gilt als einer der dunkelsten Österreichs, umso beeindruckender erstrahlen hier die Sterne.
Wandern im Schein von Halbmond und Gestirnen
Die Sterne hatten immer einen großen Einfluss auf die Menschen, bis heute sind wir fasziniert von den leuchtenden Himmelskörpern. Warum das so ist, was man alles sehen und daraus schließen kann, was die Sterne für Mensch und Natur bedeuten, erklären ausgebildete Guides während der Wanderung.
Nächtliche Treffen an einer der schönsten Sackgassen der Welt
Die maximal 20 Teilnehmer treffen sich je nach Termin zwischen 19.30 und 20.15 Uhr an der Mautstelle in Feichten an der Kaunertaler Gletscherstraße. Ohne künstliche Lichtquellen wandert die Gruppe in rund dreieinhalb Stunden auf Wanderwegen bis zu einem Platz, von dem aus man den Nachthimmel besonders gut beobachten kann.
Über FUTOURIST
„Sternennächte erwandern im Kaunertal: ein Highlight an der Kaunertaler Gletscherstraße“ wurde im Rahmen des Interreg-V-A-Projektes FUTOURIST entwickelt, das von der Tiroler Umweltanwaltschaft gemeinsam mit der Handelskammer der Provinz Belluno und der Gemeinde Asiago in Vicenza länderübergreifend in Österreich und Italien umgesetzt wird. FUTOURIST hat sich der Förderung der Natur- und Kulturschätze in den Alpen durch sportliche, touristische und umweltfreundliche Maßnahmen verschrieben. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020 gefördert.
Schnalstal - Die Schnalser Bauern und Hirten treiben ihre Schafe seit Jahrhunderten im Frühsommer über Jöcher und Gletscher zu ihren Weiderechten ins Ötztal und Mitte September wieder zurück. Dieses historische Ereignis nennt sich Transhumanz, also Wanderweidewirtschaft und hat eine Jahrtausend alte Tradition. Die Schnalser Schafe sind auf das Leben im hochalpinen Raum perfekt eingestellt und werden dort auf den saftigen, kräuter- und mineralhaltigen Weideflächen den Sommer lang mit bestem ökologischem Futter versorgt.
Am 11. Dezember 2019 wurde in Bogota/Kolumbien die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft „Transhumanz“ in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Transhumanz erhält sozusagen Welterbestatus. Das ist ein großer Erfolg für das Schnalstal, wo diese Tradition bis heute gepflegt und gelebt wird.
Passend zur Rückkehr der Schafe von den Sommerweiden zurück ins Schnalstal, laden die Schnalser Gastronomiebetriebe zu den beliebten Spezialitätenwochen rund um das Schnalser Schaf. Vom heimischen Bauern oder aus eigener Haltung der Gastronomen bezogen, wird feinstes Schnalser Schaffleisch auf den Tellern der Gäste serviert. Rustikal, traditionell, verfeinert, modern oder neu kreiert - für jeden Gaumen gibt es das passende Genusserlebnis.
Die Schnalser Schaf Spezialitätenwochen finden vom 04. - 27.09.2020 in über 14 Gasthöfen, Almen, Bauernhöfen, Schutzhütten und Restaurants statt. Diese Initiative wurde vom HGV Schnals ins Leben gerufen und wird seit vielen Jahren vom Schafzuchtverein Schnals, den Bauern aus dem Tal und dem Tourismusverein Schnalstal unterstützt.
„Nachhaltigkeit und Lokalität sind im Schnalstal kein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Die Landwirtschaft bildet die Basis für uns Gastwirte. Der Stellenwert des Schnalser Schafes soll sich auch in unseren Gerichten spiegeln.“: so der HGV Obmann von Schnals, Benjamin Raffeiner.
Samstag, 12. September 2020 in Vernagt
Bis zu 2.200 Schafe und 300 Ziegen ziehen am frühen Morgen von der „Niedertal-Alm“ im Venter Tal (A) durch hochalpines Gelände hinauf zum Niederjoch (3019 m), zur Similaunhütte, wo der erste Teil der Herde bereits gegen 9.00 Uhr eintrifft. Die Hirten und Schafe werden um etwa 14.00 Uhr in Vernagt erwartet.
Die Tourismusverein bittet die Besucher von Unser Frau (großer Parkplatz) bis nach Vernagt die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder den Wanderweg von Unser Frau nach Vernagt (30 Min.) zu begegehen, da in Vernagt zu wenig Parkplätze vorhanden sind.
Sonntag, 13. September 2020 in Kurzras
Am frühen Morgen starten etwa 1.500 Schafe bei der Rofenberg-Alm im Venter-Tal (A). Von dort führt der Weg durch hochalpines Gelände hinauf zum Hochjoch, zur Schutzhütte Schöne Aussicht (2845m). Dort trifft die Herde zwischen 11.00 und 12.00 Uhr ein. Die Hirten und Schafe werden zwischen 15.00 und 16.00 Uhr in Kurzras erwartet.
(Covid 19 Krisenbedingt finden heuer keine Hirtenfeste statt)
Glurns - Weder Lawinen noch Corona können die Glurnser Senioren stoppen: Alfred Wolf und Peter Gander haben mit mehreren Freiwilligen im Jahre 2013 das Seniorenbrunnl auf der Glurnser Alm errichtet. Dazu kam unter großem körperlichen Aufwand vor knapp zwei Jahren ein schwerer Holztisch mit Bank dazu. Die Naturgewalt in Form einer Lawine hat dieses wunderschöne Werk in den Abgrund gerissen. Wer glaubte, dass Alfred Wolf resigniert, wurde nun eines besseren belehrt. Am Freitag, den 7. August 2020 wurde in Glurns das neue Gipfelkreuz, nachdem das Alte ebenfalls einer Lawine zum Opfer gefallen war, mit einem Helikopter eingesetzt. Gleichzeitig wurde auf Initiative von Alfred Wolf ein Holztisch vom Nationalpark mit zwei Bänken an die alte Stelle gebracht. Hoffentlich bleibt diese neue Garnitur länger von Lawinen verschont. Es ist sehr erfreulich, dass es noch Senioren gibt, die es auf die Berge zieht. Früher gab es den Spruch, dass vor allem Kälber und Kinder in die Höhe steigen. In Glurns trifft das Gott sei dank auch auf Senioren zu. Sie nützen der Almwirtschaft, indem sie Steige pflegen für Mensch und Vieh. Dies ist gelungene soziale Landwirtschaft zu beiderlei Nutzen. Öffentliche Gelder werden eingespart, wenn Senioren so lange wie möglich ihrem Leben einen Sinn geben können, indem sie Wertschätzung erfahren.
In der Landwirtschaft haben Senioren schon immer einen hohen Stellenwert gehabt und sich zu beiderseitigem Nutzen eingebracht.
Wegmann Luis, Hirte auf der Köpflalm 2020
Graun - Mit den Nachmeldungen waren es am Ende knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bei der ersten Ausgabe des Panoramamarsches am vergangenen 23. August starteten. OK-Chef Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass ist sehr zufrieden mit der Resonanz.
Mit Start in Graun beim Turm im See führte der 12,5 Kilometer lange Panoramaweg bis nach Melag, dem Ziel des Marsches. Die Teilnehmer erwanderten die orographisch rechte Talseite des Langtauferer Tales. Nach dem Start beim Turm ging es über den St. Annahügel den alten „Kirchasteig“ nach Raffein, Malsau und Pedross, wo es die erste Verpflegungsstelle gab, bevor es weiter taleinwärts ging. Der Wanderweg Nr. 3 führte oberhalb der kleinen Ortschaften Padöll, Pleif, Pazin, Patscheid, Gschwell, Pratzn bis nach Grub, dem zweiten Versorgungsposten. Auf dem letzten Abschnitt der 12,50 km langen und mit 600 Höhenmeter umfassenden Wanderung ging es Richtung Talschluss über Kappl, Wies bis nach Melag, dem Ziel, wo ein Abschlussfest abgehalten wurde. Zurück nach Graun ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder aber – wer noch fit war – legte die Strecke ein weiteres Mal zu Fuß zurück. Beteiligt haben sich Läufer wie Wanderer. Der Panoramamarsch ist Teil des heurigen Reschenpass-Cups mit den drei Bewerben Reschenseelauf, Panoramamarsch und Saligenmarsch: 3 Events und 45 Kilometer. Der über 17 Kilometer lange Saligenmarsch findet übrigens am 20. September zum fünften Mal in Folge statt. (ap)
Weitere Infos: www.reschenpasscup.it
pr-info VION - Als Stromanbieter hat sich VION im Vinschgau bereits einen Namen gemacht. Im Mai dieses Jahres erfolgte schließlich der Startschuss für den neuen Geschäftszweig „Glasfaser“.
„Wir sind heute in den Gemeinden Latsch, Mals, Laas, in Kürze auch in Eyrs und in Partschins mit unseren Diensten präsent und bieten dort Privat- und Firmenkunden Glasfaser-Anschlüsse an“, erklärt VION-Mitarbeiter Andreas Folie. Ziel sei es, die Tätigkeit mittelfristig auf den gesamten Vinschgau auszuweiten.
Den Kernwerten, auf die das Unternehmen mit Sitz in Glurns seit jeher setzt, bleibt man auch im neuen Geschäftsbereich treu. „Unsere Stärken sind die Nähe zum Kunden und die Präsenz vor Ort, die gerade in der aktuellen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen und von unseren Kunden geschätzt werden“, betont Alexander Telser, Geschäftsführer von VION.
So kommt es nicht von ungefähr, dass interessierten Glasfaser-Kunden immer ein unverbindlicher Lokalaugenschein mit einem VION-Techniker angeboten wird. Gemeinsam mit dem Kunden wird dabei der optimale Aufbau des hausinternen Netzwerks geplant und im Falle eines Vertragsabschlusses umgesetzt, inklusive der sogenannten Spleiß-Arbeiten.
Das Angebot konnte letzthin durch Telefonie-Dienste erweitert werden, womit VION nun auch verstärkt Firmenkunden anspricht. „Im Gegensatz zu analogen Telefonanschlüssen sind Internet-Telefonanschlüsse direkt an die Glasfaser-Linie gekoppelt“, erklärt Andreas Folie. „Dadurch ergeben sich für unsere Kunden neue Möglichkeiten, insbesondere was die Tarife anbelangt“, so Folie.
Alexander Telser zeigt sich zufrieden über den bisherigen Geschäftsverlauf. „Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen und den regen Zuspruch, mit dem unser neues Angebot angenommen wird.“
Info: Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Graun - Vor 70 Jahren wurde der Reschensee nach der sogenannten, rücksichtslosen Probestauung im Jahr zuvor das erste Mal bis zum Höchststand gestaut. Graun, Arlund, Reschen, Pitz, die Gorf- und die Stockerhöfe wurden dem Fortschritt geopfert. Prächtige, blühende Wiesen, weite Weiden, alte Straßen, verzweigte Wege, viele altvertraute Plätze, gewachsene Kultur und gut funktionierende Vereine seit Jahrhunderten, alles wurde ohne Rücksicht auf die Bevölkerung dem Hunger nach Energie, Macht und Geld, geopfert. Das nationale Interesse hatte kompromisslos Vorrang. Die Schönheit einer Landschaft musste dem eintönigen Stausee, öde Sandwüste durch Jahrzehnte im Frühjahr, weichen. Der bekannte Turm im Wasser blieb als einsamer, stiller Mahner zurück. Heute wird er immer öfter vor allem zu Werbezwecken verwendet.
Die St. Anna Kirche ist außer dem weltbekannten Turm im Wasser das einzige Bauwerk, das noch an das alte Graun erinnert. Viele alte Schriften und Dokumente berichten und erzählen über den St. Anna Hügel und die weitum sichtbare St. Anna Kirche. Rund um diesen Hügel breiteten sich Felder und Äcker aus. Um 1900 wurde die Kirche außen und innen in größerem Umfang saniert. Damals wurden in ihrer Umgebung auch einige Lärchen gepflanzt, so die Aufzeichnungen. Seit ca. 50 Jahren wurde mit der zunehmenden Höhe der Bäume die St. Anna Kirche verdeckt, die über Jahrhunderte weitum zu sehen war.
Nach vielen Gesprächen, Lokalaugenscheinen und in erster Linie aus Gründen der Sicherheit für die Fußgänger, die Kirche und den Friedhof wurde die Entscheidung getroffen, zum Teil die ursprüngliche Ansicht des St. Anna Hügels mit der St. Kirche durch eine Entnahme der Bäume wieder herzustellen. Von Reschen kommend, überrascht jetzt der ungewohnt offene Blick auf die Kirche. Die Ansicht auf den Turm im Wasser, auf den Friedhof dahinter, auf die St. Anna Kirche darüber, mit dem dahinter aufragenden Berg „Joggl“ bietet einen erhebenden, wohltuenden Blick.
Zäune und Wege sind instandgesetzt. Das Dach der Kirche und der Turm wurden neu eingedeckt. Die Fassade wurde gereinigt, gewaschen, ausgebessert und neu gestrichen. Jetzt folgen noch die Grabungs- und Entfeuchtungsmaßnahmen außen und zuletzt die ebenso umfangreichen Maßnahmen im Inneren der Kirche. Das Denkmalamt steht uns beratend und unterstützend zur Seite.
Der Großteil der finanziellen Aufwendungen wird durch großzügige Beiträge der Gemeinde, des Denkmalamtes, der Fraktion und durch Eigeninitiativen im Dorf abgedeckt. Gemeinsam mit der Raiffeisenkasse Obervinschgau starten wir demnächst ein Spendenprojekt, um fehlende Summen zu decken.
Wir - Steiner Robert, Padöller Manuel und Paulmichl Valentin haben die Vorarbeiten und Planungen in unzähligen Gesprächen, Treffen und Lokalaugenscheinen auf die Wege gebracht und die Arbeiten organisiert und begleitet. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wenn diese 500 Jahre alte Kirche bald wieder in neuem Glanz außen und innen erstrahlt, wird die Anziehungskraft dieses magischen, altbekannten Ortes sicher viele Menschen zu einem Besuch einladen, zur inneren Ruhe bringen und überzeugen.
Valentin Paulmichl
Schluderns - Wenn Engel reisen, weint der Himmel“: Mit diesen Worten begann die Präsidentin des Schludernser Pfarrgemeinderates die Dankesrede für Pfarrer Paul Schwienbacher zu seinem Abschied. Damit brachte sie es am 30. August 2020 beim Gottesdienst auf den Punkt. Denn es weinte nicht nur der Himmel draußen, sondern auch viele Gläubige in der Kirche. Denn sie lassen ihren Pfarrer nur ungern ziehen, In Bescheidenheit hatte er stets größtes Entgegenkommen gezeigt. „Sie waren ein Pfarrer, wie man sich ihn nur wünschen kann“, betonte Klotz. Und die Menschen in der vollbesetzten Kirche bekräftigten das mit stehendem Applaus. 16 Jahre lang hatte Pfarrer Paul im Ort gewirkt. Dazu kamen im Laufe der Jahre auch die Pfarreien Glurns, Matsch und Taufers i. M. dazu. Anerkennende Dankesworte richtete BM Peter Trafoier an Pfarrer Paul und Altpfarrer Alfred Gander. „Du hattest eine besondere Aufgabe. Du warst der erste, der gleichzeitig Stadtpfarrer, Dorfpfarrer, Bergpfarrer und Grenzpfarrer war.“ Für Schmunzeln sorgte die Laudation von Rita Ruepp, mit Episoden aus Pfarrer Pauls Alltagsleben, das von Offenheit und seinem herzhaften Lachen geprägt war. Mit der Messe von Charles Gounod sorgte der Kirchenchor für eine festliche Stimmung und bunte Fahnenabordnungen flankierten den Altar. Beim anschließenden Umtrunk in der Feuerwehrhalle spielte die Musikkapelle Schluderns. Pfarrer Paul wirkt nun in Welsberg und betreut auch die Pfarreien Taisten, Pichl Gsies, St. Martin und St. Magdalena. Sein Nachfolger Werner Mair ist von dort nach Schluderns gewechselt. Sein Empfang am vergangenen Sonntag war genauso von Herzlichkeit geprägt, wie der Abschied von Pfarrer Paul.
Für die Gläubigen und für beide Seelsorger beginnt ein neuer Abschnitt. Und beide hoffen auf Vertrauen der Menschen, die ihnen neu begegnen. Bei aller Angst vor Veränderung ist eines klar: das Kommen und Gehen bestimmt unser Leben. (mds)