Aus dem Gerichtssaal - Welcher Teufel hat wohl den Landesrat Schuler geritten, als er im September 2017 gegen die Aktivisten vom Umweltinstitut München und Alexander Schiebel, dem Autor des Buches „Das Wunder von Mals“, Strafantrag wegen übler Nachrede einbrachte? Mittlerweile ist die Anzeige dabei, sich zu einem Rohrkrepierer zu entwickeln und ihm in der Hand zu explodieren. Denn größeren Gefallen und konzentrierte mediale Aufmerksamkeit als durch den nun vor dem Landesgericht Bozen beginnenden Strafprozess hätte er seinen Widersachern nicht bereiten können. Inzwischen hat sich nicht nur eine so seriöse Tageszeitung wie die Süddeutsche des Falls angenommen, auch der bayrische Rundfunk und ein Team des ZDF berichteten über das peinliche Gerichtsverfahren. Allen Stellungnahmen gemeinsam ist der Grundtenor, dass der Landesrat und die ihn unterstützenden Obstgenossenschaften VOG und VIP über die Strafjustiz ihnen missliebige Kritiker mundtot machen und jede öffentliche Diskussion über den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln unterbinden wollen. Damit lösten sie eine Welle der Solidarität mit den Beschuldigten aus, die sich gegen die Anzeigenden und gegen das Land Südtirol selbst zu richten beginnt. Dazu muss man wissen, dass der Landesrat Schuler seinen Strafantrag vom September 2017 nicht etwa als Privatperson abfasste, sondern auf amtlichem Papier des Landes, wodurch seine Eingabe als quasi von offizieller politischer Seite kommend anzusehen war. Und wenn jetzt über den Fall in den deutschsprachigen Medien berichtet wird, dann wird der Strafantrag zu Recht auch als Angriff auf die Meinungsfreiheit gesehen, die zu den von allen europäischen Verfassungen garantierten Grundfreiheiten zählt. Und diese Freiheit schließt auch jene auf Kritik an dem in Südtirols Obstbau geübten Pestizideinsatz ein. Unserem Land wäre mit einer Versachlichung der Diskussion mehr gedient als mit einem von viel Tam-Tam begleiteten Strafprozess. Vielleicht wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, über den vor Jahren von Reinhold Messner geäußerten Vorschlag von einer Bioregion Südtirol nachzudenken.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Angetippt - Wenn wir schon alle Abstand halten und Masken tragen sollen, um der Corona-Epidemie entgegenzuwirken, um uns selbst und unsere Mitmenschen zu schützen - so heißt es jedenfalls immer -, was sollen dann unsere vermeintlichen Vorbilder in der Öffentlichkeit tun? Etwa unser Landeshauptmann? Dem LH hat wohl der „Vinschgerwind“ die Schutzmaske verweht, wie hier in einem Schnappschuss festgehalten, anlässlich seines Besuches in Glurns vor gut einer Woche.
Vinschgau - Die Befürchtungen, die der Südtiroler Bauernbund bereits im Sommer geäußert hat, bewahrheiten sich: Das Coroanvirus (Covid-19) wird auch mit den Klaubern importiert. Bulgarien und Rumänien sind bereits vor der Klauberzeit als Risikogebiete eingestuft worden. Deshalb haben sich sowohl der Sanitätsbetrieb als auch der Bauernbund vorzubereiten versucht, eigentlich in der Hoffnung, dass es nicht schlimm kommen werde.
Eingetreten ist, dass in den Reihen der Erntehelfer Infektionsherde festgestellt worden sind. In der vorigen Woche machten dies die verpflichtenden Tests deutlich. An einem Tag wurden 52 Erntehelfer positiv auf Covid-19 getestet. Der Vinschgerwind fragte beim Sanitätsbetrieb nach, ob es eine Konzentration von positiv-getesteten Erntehelfern im Vinschgau gebe, weil es aufgrund der massiven Anreise von Erntehelfern viele PCR-Tests gibt. Es war dem Sanitätsbetrieb offensichtlich nicht möglich, die Zahlen für den Vinschgau zu orten. Und dies, obwohl im Vinschgau tatsächlich von Infektionsherden die Rede ist, etwa in der Gemeinde Laas. Und auch weil die Ernte im Vinschgau derzeit auf Hochtouren läuft. „Die meisten der positiv Getesteten entfallen auf den Vinschgau“, weiß aber LR Arnold Schuler.
Auf dem Papier ist der Ablauf von Tests für die Erntehelfer, der Ablauf auch nach einem positiven Test genau geregelt. Auch die Testergebnisse aus dem Herkunftsland sind genau geregelt. In Südtirol werden nur von anerkannten Instituten in Bulgarien und in Rumänien PCR-Tests anerkannt. Die Institute sind genau gelistet.
Also ist der in der Bevölkerung vermutete „Ankauf“ von negativen Testergebnissen von vornherein ausgeschlossen. Auch deshalb, weil sämtliche Erntehelfer in Südtirol grundsätzlich eine 14-tägige Quarantäne auf den jeweiligen Höfen absolvieren müssen. Diese Quarantäne ist „aktiv“, das heißt nach einem ersten negativen PCR-Test, dass die Erntehelfer klauben können, ohne die Hofstelle und die dazugehörigen Wiesen verlassen zu dürfen. Bei der Ankunft muss der arbeitgebende Bauer die Erntehelfer über ein dafür vorgesehenes Portal alle Klauber zu einem ersten PCR-Test anmelden. Dieser wird im Bezirk Vinschgau vom Weißen Kreuz neben dem Sportplatz von Latsch vorgenommen. Nach 7 Tagen wird ein zweites Mal getestet, nach 14 Tagen noch einmal. Fällt der Test positiv aus, der Test ist in der Regel nach 48 Stunden für die Betroffenen einsehbar, ist eine Quarantäne am Hof, sofern dies in Einzelräumen mit dazugehöriger Dusche und WC gewährleistet werden kann, vorgesehen. Ist dies nicht der Fall, werden die Erntehelfer in das Covid-Zentrum nach Gossensass überstellt.
Schwierig gestaltet sich das „Contact-Tracing“, also die Überprüfung der engen Kontakte eines Positiv-Getesteten.
Dass jene Bauern in einige Schwierigkeiten kommen, von denen ein Teil der Erntehelfer oder die gesamte Mannschaft positiv getestet sind, versteht sich von selbst. Denn aufgrund des engen Erntefensters hat die Ernte Priorität, die bei Ausfall der
Erntehelfer in Frage gestellt ist.
Weil der Vinschgau bislang von Virus-Infektionen weitgehend verschont geblieben ist und nun ein wissentlich in Kauf genommener Import des Virus stattfindet, hat in der Bevölkerung zu einigem Befremden geführt und da und dort wird die bisherige „Klauberkultur“ grundsätzlich in Frage gestellt. (eb)
Mals - Am Samstag, den 12. September 2020, feierte das Rettungsteam der Sektion des Weißen Kreuzes Mals die Einweihung neuer Räumlichkeiten mit Aufenthaltsraum und Zimmern im Zivilschutzzentrum in Mals mit viel politischer Prominenz.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der scheidende Bürgermeister Ulrich Veith hatte seinen letzten Auftritt als BM. LH Arno Kompatscher hatte seinen ersten offiziellen Auftritt in Mals. Darauf machte der Bürgermeisterkandidat Josef Thurner als Moderator der Einweihungsfeier im Zivilschutzzentrum aufmerksam. Begrüßen konnte er neben dem Team des Weißen Kreuzes mit Leiter der Sektion Luis Pobitzer die WK-Landespräsidentin Barbara Siri, Ärztevertreter aus dem Krankenhaus Schlanders, Abordnungen der Feuerwehr und der Bergrettung. Gekommen waren auch der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, Bürgermeister und Gemeindevertreter-Innen von Mals und Umgebung, Behördenvertreter und die ehemalige Landesrätin Martha Stocker. Diese hatte wesentlich bei der Beschaffung der finanziellen Mittel für den Zubau mitgeholfen. Die Redner sprachen von einem Freudentag für den übergemeindlich tätigen Rettungsdienst und zeigten sich unisono erfreut über die gelungene Einrichtung, die höchst notwendig geworden sei, um die 24-Stunden-Bereitschaft der Helfer/Innen im Weißen Kreuzes optimal gewährleisten zu können. Ein funktionierender Rettungsdienst gehöre zur Entwicklung im ländlichen Raum, er zähle zur sozialen Nachhaltigkeit und sei äußerst wichtig für die Lebensqualität, so Kompatscher. Den Zubau mit Aufenthaltsraum und Zimmern, in Holzbauweise von Vinschger Unternehmen gefertigt, hatte das Architektenteam Christian Monsorno und Katja Trauner geplant. Nach der Segnung durch Diakon Luigi Piergentili besichtigten die Gäste die Räume und genossen anschließend die Köstlichkeiten, die ihnen das Team der Malser Sozialgenossenschaft servierte.
Demnächst sollen in einem zweiten Baulos auch neue Büroräume gestaltet werden. Denn der Weiß-Kreuzdienst ist immer auch mit Bürokratie verbunden. LH Kompatscher versprach, für die dafür notwendigen 70.000 Euro zu sorgen, und er versprach auch, von nun an öfters zu einem Besuch nach Mals zu kommen.
Der „Hias vo Tanas“ hat während des Corona-Lockdowns den Virologen Prof. Bernd Gänsbacher in der Anrufsendung von RAI-Südtirol humorvoll auf‘s Korn genommen. Auf seiner Facebook-Seite postet er nun regelmäßig satirische Beiträge und Comics . Die Karikatur nebenan hat er an unserer Zeitung geschickt und gemeint: dass er dem Vinschgerwind nun Werbung mache. Dort war über seine Satire in der Nr. 15 berichtet worden.
Kolping im Vinschgau - Wie vor 14 Tagen berichtet, beteiligt sich auch Kolping Südtirol an der großen Spendenaktion auf Internationaler Ebene am Corona Fonds. Es geht darum, dass Kolpingsfamilien das teilen, was sie haben, mit denen, die gar nichts mehr haben.
Seit Beginn der Krise fragen Kolping-Mitglieder in Europa und auch in Südtirol: Wie können wir Kolpingern und anderen Bedürftigen in Afrika, Asien und Lateinamerika helfen? Als Antwort hat Kolping International den „KOLPING- CORONA - FONDS“ ins Leben gerufen. Mehrere Tausend Euro aus unserer Heimat sind bereits eingegangen.
Nach und nach zeichnet sich ab, wo und wie am effizientesten geholfen werden kann. Dabei leitet uns in dieser Katastrophenzeit die Frage: Wo ist unsere Hilfe am nötigsten? Wir wollen denen helfen, die aus eigener Kraft nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können und gleichzeitig jenen, die vor Ort anderen helfen. Nach diesen Grundsätzen begutachten die Länderexperten von Kolping International die Anträge an den Kolping Fond.
Bereits bisher konnte geholfen werden: z.B. in Bolivien für ein Kolping Krankenhaus- Schutzausrüstungen; in Tansania für Lebensmittelversorgungen in den Kolping Kindergärten, sowie dasselbe in Argentinien für Alte und Kranke in den Gesundheitszentren Kolpings.
Grundsätzlich bauen wir als Kolping Strukturen auf. Wo aber Not akut ist, da soll mit Hilfe der Spenden auch direkter geholfen und jene vor Ort unterstützt werden, die sich aus Nächstenliebe für die Ärmsten einsetzen. Die Menschen weltweit spüren die große Kolpinggemeinschaft auf ihrer Seite. Unterstützen wir BITTE weiterhin!
Otto von Dellemann
Mehr Information über Fehlinformation
Vor einiger Zeit war ich auf einer Alm im Vinschgau. Herrliches Wetter, großartiger Kaiserschmarrn, unverstellter Blick auf den Ortler. Die freundliche Frau am Nebentisch beschwerte sich darüber, dass „Wir“ durch COVID-19 so stark eingeschränkt werden, während „die Flüchtlinge“ sich bewegen dürfen, wie sie wollen. Das war exakt zwei Tage, nachdem im Mittelmeer wieder ein Boot gekentert ist und 45 Menschen ertrunken sind. Seit 2014 wurden allein im Mittelmeer 13.532 Tote dokumentiert (Quelle: https://missingmigrants.iom.int/region/mediterranean, Stand: 24.08.2020), Dunkelziffer unbekannt. Vermutlich haben diese Menschen sich nicht in ein Boot gezwängt, weil sie gleich viel Bewegungsfreiheit haben wie „Wir“. Alle wissen das, auch im Vinschgau. Und alle wissen, dass Zehntausende von Geflüchteten seit Jahren in griechischen Lagern eingesperrt sind oder waren – unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. 12.000 Menschen sind durch einen Brand im Lager Moria obdachlos geworden. Angesichts dieser Tatsachen zu behaupten, dass Flüchtlinge sich bewegen dürfen, wie sie wollen, ist nicht nur falsch, sondern zynisch und rassistisch.
Der Vinschgau ist kein in sich abgeschlossenes System: Konsum-, Transport- und Wahlentscheidungen hier beeinflussen und beeinträchtigen die Lebensbedingungen und Möglichkeiten von Menschen im globalen Süden, und unser Luxus wird durch die systematische Ausbeutung von Menschen mitermöglicht. Diese Ungleichheiten zu ändern wäre ein langes Projekt, für das es bestimmt kein einfaches Rezept gibt. Ein Anfang wäre, mit einem Minimum an Respekt über diejenigen zu sprechen, die eine Flucht überlebt haben. Vom Vinschgerwind wünsche ich mir, dass er seine demokratiepolitische Aufgabe noch ernster nimmt und einen Beitrag dazu leistet, Menschen über den Unterschied zwischen „freier Meinung“ und Verbreiten von falschen Informationen und Rassismus zu informieren.
Nadja Thoma, Mals/Wien
Online contra persönliche Beratung
Corona hat zwar vieles verändert, aber nicht alles nur zum Negativen hin, so stelle ich immer wieder fest.. im Business-Alltag sowie auch im zwischenmenschlichen allgemein. Die Menschen sind (teilweise) dankbarer geworden, u.a. dafür, dass es nach wie vor die Möglichkeit gibt, auch in kleineren Orten gut beraten einkaufen zu können. Ja, die meisten von uns Gewerbetreibenden gibt es noch. Dankbarkeit auch von deren Seite, dass die vielen (Stamm)Kunden sie nicht vergessen haben. Das Konsumverhalten hat sich zum Teil dahingehend verändert, das die Menschen qualitätsbewusster einkaufen.
Manche haben vielleicht im lock-down ihren Interneteinkauf intensiviert, um bald ernüchternd festzustellen, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Vor allem aber, so höre ich immer wieder, ist es die fehlende fachliche Beratung, die diese Art von Einkauf schwieriger gestaltet. Ganz zu schweigen, vom teilweise extrem ausartenden Hin- und Herschicken der Ware, mit all ihren negativen Folgen, allen voran für die Umwelt, die wir den nächsten Generationen doch evtl. in einigermaßen akzeptablen Zustand hinterlassen sollten.
Was mich auch immer wieder fasziniert, wie viele (Feierabend)Stunden die Menschen vor ihren Laptops verbringen, um in der schier unvorstellbaren Menge des Angebots sich teilweise zu verlieren. Wie viel Zeit und Energie dabei draufgeht, welche besser und schöner genützt werden könnte. Nach ca. dreißig Jahren in der Modebranche bevorzuge ich es nach wie vor, die Ware die es zu ordern gilt, anzufühlen wie sich die Qualität verhält. Die Schnitte penibel zu bewerten und u.a. auch die Erfahrungswerte der Vertreter mit einzubeziehen in meine Überlegungen, ob ein Teil „hineindarf“ in den Verkauf, für unsere geschätzten Kunden. Überlegen Sie künftig manchmal evtl. auch einen Moment, was „hineindarf“ in Ihren Kleider-Schuhschrank oder allgemein in Ihren Haushalt, denn auch hier gilt es : weniger ist manchmal mehr.
Claudia Leoni-Pinggera, Latsch
Tschars nicht vernachlässigen!
Während Kastelbell und Galsaun durch die neue Umfahrung entlastet werden, hat Tschars dieses Problem nach wie vor. Die beiden derzeit bestehenden Ampeln sind eine kostengünstige Lösung, aber sicher keine, die auf Dauer gutgeheißen werden kann. Da eine Umfahrung für den Ortsteil Tschars mit Sicherheit nicht in nächster Zukunft umsetzbar ist, müssen für die Bevölkerung bestmögliche Lösungen gefunden werden. Eine Möglichkeit ist ein Kreisverkehr wodurch der Verkehr flüssiger wird, gleichzeitig die Geschwindigkeiten reduziert werden, dass Ein- und Ausfahren, sowie ein sicheres Überqueren für Fußgänger und Radfahrer möglich ist. Die überfällige Realisierung ist ein großes Versäumnis der derzeitigen Verantwortlichen. Das Projekt „Kreisverkehr“ hätte längst umgesetzt werden müssen, denn es würde der Tscharser Bevölkerung den Alltag erleichtern und auch Vorteile für den Durchzugsverkehr bringen.
Nicht zuletzt müssten Konzepte zur Lärmreduktion entwickelt werden, um die Wohnqualität für Anrainer zu verbessern.
Thomas Schwienbacher
Freies Bündnis Kastelbell-Tschars
Auf der Schoad in Langtaufers. Hinter der Kirche von St. Martin bewegte sich rasch eine „wollene Wolke“. Es waren die 900 Schafe, die von der Sommerweide ins Tal zurückkehrten. Was für ein schöner Tag.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
„Ach, des Schimmele…“, so wurde und wird bagatellisiert, was wir nicht nur auf Lebensmitteln, sondern auch im Haus riechen und sehen. Ich treffe mittlerweile vermehrt auf Menschen, denen bewusst ist, dass wir vielen belastenden Umweltfaktoren ausgesetzt sind und es in unserer Verantwortung liegt, diese zu eliminieren. Daher: Schimmel gehört in keine Wohnung! Schimmelpilze bilden feine Fadengeflechte, die bei einer gewissen Feuchtigkeit und Temperatur besonders organische Materialien (z. B. Farbanstriche, Gipskarton, Tapeten) bewachsen und Sporen als Fortpflanzungseinheiten bilden. Diese werden in die Luft geschleudert und keimen wieder aus. So vergrößert sich der Schimmelfleck.
MERKE:
• Schimmelpilze zählen in biologischen Kreisläufen zu den Zersetzern. An sie ist unser Körper gewöhnt. Nicht aber an jene, denen wir in Häusern ausgesetzt sind.
• Wenige Schimmelpilzarten sind giftig, viele können gesundheitsbelastend sein.
• Schimmel entsteht meist infolge von Bauschäden (Wassereintritt), Wärmebrücken (tiefe Oberflächentemperaturen z.B. an Raumecken und sich dort bildendes Kondensat), falscher Nutzung seitens der Bewohner. • Schimmel ist nicht immer sichtbar. Es gibt einen sog. verdeckten Schimmelbefall z.B. im Estrich, hinter Holztäfelungen oder unsachgemäß angebrachter Innendämmung.
• Schimmel muss sachgemäß saniert werden. Im Handel übliche Antischimmelsprays oder -farben enthalten oft Chlorverbindungen, die atemwegreizend sind, oder sog. Biozide (gesundheitlich bedenklich, umweltbelastend).
• Schimmelpilze mögen es sauer. Sie mit Essig entfernen zu wollen ist kontraproduktiv.
• Produkte (Putze,Farben) aus reinem Kalk sind ideal, um Schimmelwachstum vorzubeugen. Kalk ist basisch, natürlich, diffusionsoffen.
• Je größer der Befall, umso heikler wird die Sanierung und gehört in die Hände von Fachleuten. Feuchtemessungen, Schimmelpilzanalysen und die Untersuchung der Bausubstanz mit der Wärmebildkamera bilden die Grundlage für ein Sanierungskonzept.
• Wichtig sind Lüftung, freie kalte Wände, Beheizung und Heizungsregelung.
• Eine gedämmte Gebäudehülle und gutes Nutzerverhalten bedeuten.....Schimmel ade!
Engadin - Was braucht es, um bis ins hohe Alter zu Hause leben zu können?
Das Gesundheitszentrum Unterengadin (CSEB) nimmt im Auftrag der Trägergemeinden Samnaun, Valsot, Scuol und Zernez die Aufgaben „Gesundheitsförderung“ und „Prävention“ wahr. Dank der Erhaltung der Selbstbestimmung, der Optimierung des Lebensumfelds und der Sicherung von sozialen Kontakten sollen die älteren Menschen in der Region möglichst lange zu Hause leben können. Welche Rahmenbedingungen sind dafür notwendig? Um dies zu erfahren, lancierte die Beratungsstelle «Chüra – Pflege und Betreuung» des CSEB in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Graubünden und der Pro Senectute das Projekt «Agir cumünaivelmaing in Engiadina Bassa / Gemeinsam handeln im Unterengadin».
Nun haben das CSEB und ihre Trägergemeinden mit diesem Projekt den nationalen Preis «Gesunde Gemeinde 2020» gewonnen.
Der Preis «Gesunde Stadt / Gesunde Gemeinde» wird alle zwei Jahre vergeben und ist getragen vom Bundesamt für Gesundheit, von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, von Gesundheitsförderung Schweiz, vom Schweizerischen Gemeinde- und Städteverband sowie von der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX.