Partschins - Die Gemeinde Partschins hat seit 9. Februar 2021 einen vom Gemeinderat genehmigten Gefahrenzonenplan. Der Plan sei de facto bereits seit längerem in Kraft, in dem Sinne, dass Bauwerber sich bereits an den Plan zu orientieren hätten, erläuterte der Geologe Konrad Messner vor den online anwesenden Gemeinderäten. Messner hat mit seinem Mitarbieter Simone Lazzerini und gemeinsam mit der Geologin Daniela Busetto einige Details und die Vorgangsweise für die Erstellung des Gefahrenzonenplanes erläutert und die Gemeinderäte und die rund 50 online mithörenden BürgerInnen mit neuen Wortgebilden konfrontiert: von 44 Sturzprozessen im Gemeindegebiet war die Rede, von Massenbewegungen, von Anbruchsmächtigkeiten bei Lawinen, von mobilisierbaren Feststoffmengen und vielem mehr. Messner hat 2650 Arbeitsstunden investiert und der Plan habe insgesamt 86.000 Euro gekostet. Der Gefahrenzonenplan ist dem Gemeindebauleitplan übergeordnet und muss noch von der Landesregierung endgültig genehmigt werden. Die Gemeinderäte genehmigten den Plan einstimmig. Konrad Messner erklärte sich bereit, für spezielle Fragen von BürgerInnen Rede und Antwort geben zu wollen.
Im dritten Anlauf wurde ein auf die Veröffentlichung der Ratssitzungsprotokolle reduzierter Beschlussantrag der neuen Gemeindeliste Partschins/Rabland/Töll genehmigt. Mehrheitlich abgelehnt wurde der Antrag der Bürgerliste für eine „Verbesserung der Beziehungen zwischen BM/Referenten und Bürger mittels Anfrageformulars. Was die Bürgerlistler als sinnvoll erachteten, wurde in den Reihen der SVP als völlig nutzlos und als ein Mehr an Bürokratie bezeichnet. Dem Antrag der Freiheitlichen, dass Sabine Zoderer als Mitglied in die Baukommission aufgenommen wird, wurde mit 13 Ja Stimmen stattgegeben. Enthalten haben sich die Gemeinderäte der Bügerliste.
Zu Diskussionen hat der Antrag von Simon Gamper zur Abänderung Durchführungsplan - Wohnbauzone B1 „Sonnenbergweg“ geführt. Es ging und geht um die Aussiedlung der Hofstelle „Sagbauer“. Weil zu diesem Punkt keine Einstimmigkeit in der Baukommission gefunden wurde, musste der Rat entscheiden. Der ad-hoc-Antrag von Sabine Zoderer auf Vertagung wurde mehrheitlich abgelehnt und die Abänderung schließlich mit 11 Dafürstimmen genehmigt. Die 7 Enthaltungen der Opposition wurden mit fehlender Information begründet.
Lebhaft war dann die Diskussion bei den Fragen der Gemeinderäte. Diese wird dann im erstmals veröffentlichten Ratsprotokoll nachzulesen sein. (eb)
Vinschgau - Die rund 130 MitarbeiterInnen in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau leisten unzählige Dienste bei der Betreuung von SeniorInnen, von Menschen mit Behinderung, von Menschen mit psychischer Erkrankung. Erwachsene und Familien mit Kindern in Notlagen werden versorgt und Migranten betreut. Der Vinschgerwind hat bei der Direktorin Karin Tschurtschenthaler nachgefragt.
Vinschgerwind: Die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau erbringen verschiedenste Leistungen. Welche sind das?
Karin Tschurtschenthaler: Die Sozialdienste, mit ihren knapp 130 Mitarbeiter*innen erbringen zahlreiche Leistungen für unterschiedliche Personengruppen. Im Seniorenbereich (Hauspflege, Tagespflegeheim, Betreutes und begleitetes Wohnen) werden ca. 800 Senioren und Seniorinnen gepflegt und begleitet. Im Bereich Menschen mit Behinderung/Psychische Erkrankung begleiten wir über 100 Menschen. Weiters werden knapp 300 Familien mit deren Kindern, über 100 erwachsene Personen in schwierigen sozialen Notlagen und über 50 Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund begleitet und unterstützt.
Vinschgerwind: Wie kann man sich das Arbeiten in Zeiten dieser Pandemie vorstellen?
Karin Tschurtschenthaler: Niemand war auf eine solche Situation vorbereitet. Seit nun knapp einem Jahr arbeiten wir im „Krisenmodus“. Unser Auftrag war und ist es nach wie vor: Essentielle Dienste und Leistungen zu erbringen. Allerdings kommen wir von einer Notbetreuung in die nächste. Das Wegbrechen von Struktur und Planbarkeit und das Fehlen von Routineabläufen rufen Unsicherheiten bei allen hervor. Soziale Problematiken bei unterschiedlichen Personengruppen, die in einer solchen globalen Krisenzeit verstärkt an die Oberfläche treten, verschärfen die Situation bei vielen unserer Klienten. Existentielle Sorgen um die Zukunft und Angst machen breit. Aber: In dieser Ausnahmesituation werden auch viele sehr gute Erfahrungen gemacht: Die Zusammenarbeit und die Unterstützung durch die Hauskrankenpflege klappen sehr gut. Verschiedene Netzwerkpartner unterstützen sich jetzt viel mehr. Die sehr hohe Motivation bei den Mitarbeiter*innen ist ungebrochen, auch wenn die Situation eine maximale Flexibilität aller erfordert.
Vinschgerwind: Pflegerinnen und Pfleger der Sozialdienste arbeiten in der Pflege und Betreuung nah an den Menschen. Ist für ausreichend beidseitigem Schutz gesorgt?
Karin Tschurtschenthaler: Ja. Da die Mitarbeiter*innen der verschiedenen Einrichtungen und Dienste auch schon vor Ausbruch der Pandemie mit vorgeschriebener Schutzkleidung gearbeitet haben, verfügten wir bereits über einen Grundstock an Schutzausrüstungen (Handschuhe, Schutzanzüge usw.). Bereits ab Ende März des letzten Jahres mit Inkrafttreten der verschärften Sicherheitsmaßnahmen wurden wir dann vom Zivilschutz des Landes mit entsprechender Schutzausrüstung versorgt. Eine lückenlose Versorgung war und ist gegeben.
Die Betreuung und Pflege mit voller Schutzausrüstung stellen die Mitarbeiter*innen natürlich vor zusätzliche Herausforderung: das sind hygienische und sanitäre Maßnahmen, die Verstärkung der Maßnahmen zur Reinigung und Desinfizierung. Vor allem die Tätigkeiten mit hohem Infektionsrisiko bei positiv getesteten Personen sind heruasfordernd. Zudem sind Sicherheitsprotokolle und Risikoanalysen Covid-19 zu erstellen.
Vinschgerwind: Als Direktorin der Sozialdienste koordinieren Sie die Einsätze. Auf welche Rückmeldungen aus den Reihen Ihrer MitarbeiterInnen müssen Sie rasch reagieren?
Karin Tschurtschenthaler: Natürlich sind es in erster Linie die Sorgen und Ängste der Mitarbeiter*innen, die ernst zu nehmen sind. Eine organisatorische Herausforderung sind die positiv getesteten Mitarbeiter*innen. Es gilt, die Aufrechterhaltung der unterschiedlichen Dienste gewährleisten zu können, trotz Quarantäne-Maßnahmen. Laufend ist die Einhaltung der Sicherheitsprotokolle zu überwachen. Die Schließung von Einrichtungen bei positiv getesteten Klient*innen ist ebenfalls vorgekommen.
Vinschgerwind: Werden angelaufene Projekte, wie etwa das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Sonnenstrahl“, weitergeführt?
Karin Tschurtschenthaler: Ja. Mit Ausnahme der grenzüberschreitenden Fort- und Weiterbildungen wurde das Projekt weitergeführt. Vor allem die „niederschwelligen Assistenzleistungen“ zeigten und zeigen sich in dieser Krisensituation als sehr wichtig und unerlässlich. Einkäufe, Ämtergänge, Begleitung zu Arztterminen werden und wurden durchgeführt. Aber vor allem die regelmäßigen Besuche und Begleitungen der Senioren*innen zu Hause sind von großer Bedeutung, da so der sozialen Isolation entgegengewirkt werden kann. Alte Menschen sind so nicht allein gelassen.
Interview: Erwin Bernhart
Der „Wibmer Walter“ sieht als purer Optimist in jeder Situation etwas Positives, schöpft daraus die Kraft um nach Rückschlägen immer wieder aufzustehen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
von Christine Weithaler
Walter Gurschler, 1970 geboren, wuchs als jüngstes von vier Kindern am Wibenhof am Schlanderser Nördersberg auf. Er hatte eine schöne, aber bescheidene Kindheit. Er sieht es heute als Vorteil in einfachen Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Seit klein auf war für ihn klar: Er wird Bauer.
Das Arbeiten in und mit der Natur, sowie das Werkeln an Maschinen war für ihn das Größte. Er besuchte die Landwirtschaftsschule Fürstenburg in Burgeis. Danach half er bereits auf dem elterlichen Hof mit. Seit er 15 Jahre alt ist, arbeitet Walter zeitweilig auf dem Hof seiner Cousine in Kortsch. Dort hat er viel Einblick in die Techniken des Obstbaus bekommen, die ihm später auf seinem eigenen Betrieb zu gute kamen. 1993 lernte er seine Frau Wally kennen, sie heiraten drei Jahre später und 1998 übernahm er den Wibenhof. Walter mag Tiere gerne, ist aber kein „Viechzoch“, wie er selbst von sich behauptet. Er interessierte sich, vor allem auch aus wirtschaftlicher Hinsicht, mehr für den Obstbau. So investierte er in Spezialkulturen und gab die Viehwirtschaft auf. Walter begann 1999 mit der Spindelerziehung der Vinschger Marille und 2003 die der Süßkirsche. Der Anbau der Williams Birne kam 2007 dazu. Außerdem baute er noch rote Johannisbeeren und Erdbeeren an. Um die Wirtschaftlichkeit seines kleinstrukturierten Betriebes zu gewährleisten, baute er sich mehrere Standbeine auf und sieht sich immer wieder nach innovativen und zukunftsorientieren Möglichkeiten um. Dass Walter da ist wo er heute ist, verdankt er seinen Eltern, Geschwistern, seiner Familie, hilfsbereiten Verwandten und Freunden. Sie haben ihn zu jeder Zeit tatkräftig unterstützt. Dadurch konnte er auch seine zeitaufwendige politische Karriere verfolgen. Als Ratsmitglied war er zehn Jahre in der Gemeinde Schlanders als Vertreter der Bergfraktionen tätig. Fünf Jahre Gemeindeausschuss folgten. Als Referent für Land- und Forstwirtschaft hatte er zudem die Aufgaben der Müllentsorgung, Straßenreinigung und Schneeräumung, sowie die Pflege von Park und Grünanlagen über. In dieser Zeit sammelte er für sich wertvolle Erfahrungen und Kontakte. Sein Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen bewährte sich laufend und seine Selbstsicherheit wuchs. Eine Last ist ihm die Bürokratie. Walter hofft auf eine Wende in unserem Bürokratiezeitalter. Geld, welches für den Aufwand der teilweise übertriebenen Zettelwirtschaft verschwendet wird, sollte denen zugutekommen die es wirklich nötig brauchen.
Walter erlebte immer wieder berufliche und persönliche Tiefpunkte. Er verlor ihm liebgewonnene Menschen. „Auch das gehört zum Leben “, sagt Walter. Mit den schönen Erinnerungen an die gemeinsam verbrachte Zeit überwindet er die Trauer. Er versucht aus jeder Situation das Positive heraus zu nehmen und macht dadurch gestärkt weiter. Diese Fähigkeit wünscht er jedem, besonders in der momentanen Zeit. Er vertraut darauf, dass die Corona Krise vorbei gehen wird, hofft, dass wir viel Positives in die Zukunft mitnehmen. „Das Leben ist, wie es ist. Das müssen wir lernen zu akzeptieren und das Beste daraus machen. Bewusst jeden Tag leben, dafür dankbar sein, wenn man gesund ist und eine Arbeit hat.“ meint Walter. Einander so zu nehmen und zu lassen wie man ist, stärkt ihn, seine Familie, und deren Zusammenhalt.
Immer wieder ist er auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So kam er ganz ungeplant zu einem neuen Nebenerwerb als Sauna-Aufgussmeister. Er schloss im Herbst 2018 die dazugehörige Ausbildung ab. Seitdem unterhält er mit Musik und „Show“ die Saunabesucher. Er liebt es, Menschen mit seiner Art zum Lachen zu bringen und Freude zu schenken. Auch außerhalb der Sauna. Ehrliche Menschen positiv aufzubauen, ein Strahlen ins Gesicht zu zaubern und ihnen damit weiter zu helfen, gibt Walter viel. Das ist für ihn die schönste Bereicherung und ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen. Wichtig ist ihm der Familienfrieden, Neid anderen gegenüber widerstrebt ihm. Er konzentriert sich auf sein Leben und darauf was ihm gut tut. Er erlebt dadurch Zufriedenheit, Genugtuung und Glück. Für die Zukunft wünscht sich Walter, dass diese Erfahrung immer mehr Menschen machen und danach leben können.
Naturns - Bereits die Römer siedelten sich entlang der Via Claudia Augusta auf Grund der Heilquellen in Staben (lat. „Stube“) an. Bereits im Jahr 1559 wurde zu Füßen der Burg Juval die frühe Nutzung als Bad belegt, und zwar zuerst unter dem Namen Kuchinmoss und dann 1578 als Kochlmoos. Seit 1695 ist Kochenmoos urkundlich als Bad bezeichnet (Frass & Riedl, 1979). 1860 wurde neben dem Bauernhaus ein neues Badhaus errichtet welches bis Ende der 1980er Jahre betrieben wurde.
Im Jahr 2000 wurde eine zweite Thermalquelle in Staben entdeckt: Kochenmoos II, welche auch unterhalb der Burg Juval aus diesem Berg entspringt. In den letzten Jahren war die Gemeinde Naturns darum bemüht, die Wasserkonzession der Autonomen Provinz Bozen für die Wasserableitung für Thermalwasser zu erhalten und ebenso die Anerkennung durch das Gesundheitsministerium aus Rom als therapeutisches mineralisiertes Thermalwasser.
Nachdem beides im August 2019 erfolgt ist und die Gemeinde Naturns nun Besitzerin der Konzession des Thermalwasser Kochenmoos II ist, haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde als auch jene der Tourismusgenossenschaft Naturns umgehend an die Planung der bestmöglichsten Nutzung des Thermalwasser gemacht. Einige Ideen und Möglichkeiten wurden in Betracht gezogen, doch alle waren sich ziemlich bald einig, dass dieses „Wasser“ der breiten Mehrheit von Naturns und seiner Fraktionen, also der Bevölkerung zu Gute kommen soll. In diesem Sinne sollte es über eine Hauptleitung von Staben ins Zentrum von Naturns, in das weitum bekannte Erlebnisbad geführt werden. Nur dort kann es von einer breiten Öffentlichkeit zum Wohle aller sinnvoll und wirtschaftlich rentabel genutzt werden.
Die Finanzierung zum Bau der Thermalleitung erwies sich im ersten Moment nicht so einfach. Doch da zeigten wieder einige Tourismustreibende aus Naturns Weitsicht und übernahmen den Bau der Thermalleitung, des Weiteren sicherten sie der Gemeinde auch finanzielle Unterstützung für die teilweise Sanierung des Erlebnisbades zu. So wurde zwischen der Gemeinde und der Tourismusgenossenschaft Naturns eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Vereinbarung getroffen, welche das Fließen des Thermalwassers im Erlebnisbad und im Zentrum von Naturns garantiert.
Umgehend hat sich die Tourismusgenossenschaft im Oktober 2020 an die Planung der Thermalleitung von Staben nach Naturns gemacht. Dazu konnte die Firma Patscheider & Partner aus Mals mit einem kompetenten Team gewonnen werden. Auch sämtliche Zulaufleitungen zum Erlebnisbad und zu den Hotels der Umgebung wurden in Angriff genommen. Gebaut wird natürlich in den Monaten von Dezember bis März, in welchen der Tourismusort am wenigsten Bewegung aufweist und am wenigsten die Bewohner und Anrainer stört. Sorgfältig wird darauf geachtet, die Straßen des Dorfes so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen und wieder in einen optimalen Zustand zu bringen. Dazu konnte die Firma Hofer Tiefbau aus Prad gewonnen werden. Mit gleich mehreren Teams wird sie an verschiedenen Abschnitten gleichzeitig die Grabungsarbeiten vornehmen.
Das Erlebnisbad Naturns soll durch das Thermalwasser eine zusätzliche Attraktion erhalten, das vor allem all jenen Menschen zu Gute kommt, die am Wohlbefinden ihres Körpers sowie an der Linderung bestimmter Beschwerden des Bewegungsapparates interessiert sind. Das Thermalwasser wirkt gegen chronische Gliederschmerzen, wie z. B. Rückenschmerzen oder andere Schmerzen des Bewegungsapparates sowie präventiv zur Stärkung des Immunsystems gegen Infektionen (Grippen). Vor allem den neuen Zivilisationskrankheiten kann man damit sehr gut vorbeugen. Stressbehandlung durch Beeinflussung des Cortisolspiegels, Entschleunigung als auch Achtsamkeitsübungen im wohltuenden Thermalwasser bieten sich in naher Zukunft in Naturns regelrecht an.
Auch die besagten Hotels beteiligen sich an der Umsetzung des neuen Angebotes für den Ort Naturns. Diese einmalige Chance will man gemeinsam mit allen nutzen, um Naturns und seine Orte für die Zukunft nachhaltig, Ressourcen sparend und zum Wohl(befinden) aller aufzustellen.
In diesem Sinne erfolgte am 25. Jänner der Spatenstich zum Bau der Thermalleitung.
Schluderns - Der Bau wurde sorgfältig in das Umfeld eingefügt. Besonderer Wert wurde innen und außen auf die Materialauswahl gelegt. Alles ist umsichtig gestaltet und proportioniert - vom zentralen Eingangsbereich für vielfältige Nutzung bis hin zu den Gruppenräumen. Mir diesen Worten beurteilte die Jury den Kindergarten-Bau von Schluderns. Der Architekt Roland Baldi (roland baldi arcitects) wurde vom Rat der nationalen Architekten mit dem „Premio Architetto Italiano Menzione d`Onore 2020“ ausgezeichnet.
Die Preisvergabe zur „Festa d`Architettura“ war dem Thema Erziehung und Schule gewidmet und sollte unterstreichen, wie wichtig ideale Architektur für Kinder und Jugendliche ist. Der Bau des Kindergartens in Holzkonstruktion mit großen Fensterfronten passt sich geschickt an die Platzsituation an und fügt sich ideal ins Ortsbild ein. Das großzügig angelegte helle Foyer, das vielfältig genutzt werden kann, die hölzerne Innenaustattung, die Farbgebung der Möbel und die allgemein ideale Raumeinteilung schaffen eine kindgerechte harmonische Atmosphäre und schaffen ein ideales Umfeld für die pädagogische Arbeit der Kindergarten-Fachkräfte.
Im Jahr 2012 hatte Baldi den Architektenwettbewerb für den Kindergarten-Bau Schluderns gewonnen, bei dem eine Vielzahl an Architekten beteiligt waren. Einige Jahre später begleitete Baldi auch die Ausführung. 2018 wurde der Bau begonen und 2019 eingeweiht.
Das Architekturbüro „roland baldi arcitects“ ist bereits in Vergangenheit für mehrere Projekte ausgezeichnet worden, so mit dem „Premio Architettura Citta`di Oderzo“ und mit dem Iconic Award 2018 -selection“. Arbeiten wurden auch bei mehreren Austellungen gezeigt, so auch bei der Biennale in Venedig. (mds)
Müstair/Vinschgau - Der Vinschgau ist gesegnet mit einer Fülle von Kulturstätten der Romanik. Die insgesamt 25 Kulturstätten im Engadin und auf der Achse Vinschgau – Unterland haben sich zum Kulturprojekt „Alpine Straße der Romanik“ zusammengeschlossen und erhalten nun eine neue Koordinatorin.
von Heinrich Zoderer
Mit dabei bei diesem Kulturprojekt sind u.a. das Kloster Marienberg und die St. Prokulus Kirche in Naturns, genauso wie Schloss Tirol, die St. Benediktskirche in Mals, die St. Ägidius-Kirche in Kortsch, die Pfarrkirche St. Johannes in Laas, die Stadt Glurns oder die Burgkapelle Hocheppan. Auf Schweizer Seite ist das UNESCO Weltkulturerbe Kloster St. Johann mit dabei. Der Startschuss für diese gemeinsame Partnerschaft fiel bereits 2007. Durch ein Interreg-Projekt zwischen dem Schweizer Engadin und Südtirol unter der Führung von IDM Südtirol entstand ein breites Netzwerk. Das Ziel ist es, kulturhistorisch interessante Baudenkmäler der beiden benachbarten Regionen in den Mittelpunkt zu stellen, zu vernetzen und sie für Südtirols Gäste, aber auch für die Südtirolerinnen und Südtiroler verstärkt zugänglich zu machen. Nun übernimmt die gebürtige Boznerin Elke Larcher Gasperi die Koordination dieses Kulturprojekts. Als Museumsdirektorin und Leiterin der Kommunikation des Klosters St. Johann in Müstair hat Larcher die besten Voraussetzungen, um dieses Kulturprojekt weiter zu entwickeln und neue Kooperationspartner zu gewinnen. Frau Larcher antwortet dem Vinschgerwind auf drei Fragen:
Vinschgerwind: Welche Initiativen planen Sie um die bisherigen 25 Partnerstätten der Alpinen Straße der Romanik noch besser zu vernetzen und sichtbarer zu machen?
Larcher: In den letzten Jahren konnte das Projekt dank IDM Südtirol großen Aufschwung verzeichnen. Durch die Ausweitung des Projektes auf ganz Südtirol wird auch die Sichtbarkeit sich weiter erhöhen, davon bin ich überzeugt. Gleichzeitig ist es aber von großer Wichtigkeit, dass die Lebendigkeit dieses Projektes bestehen bleibt. Das Netzwerk und der Austausch zwischen den Partnern soll weiterhin große Priorität genießen.
Vinschgerwind: Das Projekt, bzw. das Netzwerk soll vorerst auf ganz Südtirol ausgedehnt werden. Soll später auch Nordtirol und das Trentino einbezogen werden?
Larcher: Zu Beginn des Projektes, vor etwa 14 Jahren, waren auch das Trentino und Graubünden mit dabei. Die „Alpine Straße der Romanik“ ist damals als grenzüberschreitendes Interreg-Projekt gestartet. Heute fokussiert sich dieses Kulturprojekt im Vinschgau und im Süden Südtirols. Der erste Schritt ist nun eine landesweite Ausweitung. In einem zweiten Schritt ist eine Ausweitung auf die angrenzenden Gebiete, sei es Nord- oder Osttirol, Trentino, Veneto oder Graubünden keineswegs ausgeschlossen. Gemeinsam mit einem Kunsthistoriker haben wir eine Liste der möglichen neuen Partnerstätte erstellt. Wir sind zurzeit dabei, diese zu kontaktieren. Die Liste ist aber sicher nicht vollständig. Deshalb auch unser Aufruf an alle Kulturstätten Südtirols, welche mit romanischer Architektur oder Wandmalerei ausgestattet sind, sich bei uns zu melden. Es können Kirchen, Kapellen, Burgen, Schlösser, Dörfer oder ganze Städte sein. Auf unserer Webseite www.stiegenzumhimmel.it kann sich jede/r ein Bild über das Projekt machen.
Vinschgerwind: Welchen Stellenwert hat der Kulturtourismus für das Münstertal bzw. das Engadin und für den Vinschgau?
Larcher: Kulturtourismus wird in den Alpenregionen immer wichtiger und lässt sich sehr gut mit naturbasiertem Tourismus verbinden. In den letzten Jahren konnte man feststellen, wie der Gast in unserer Region vermehrt nebst der intakten Natur auch die Kultur sucht und genießt. Dabei hat ein Projekt, das mehrere Kulturstätten thematisch vereint, so wie es die „Alpine Straße der Romanik“ macht, enorm viel Potenzial.
Kolping im Vinschgau - Wer gehört heute zur Kolpingsfamilie? Früher- bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts - waren es ausschließlich Gesellen.
Zunehmend finden heute Menschen, die nicht zu dieser traditionellen Gruppe gehören und aus unterschiedlichen Berufen und sozialen Schichten kommen, Interesse am Kolpinggedanken, an der Kolpingsfamilie.
Diese versteht sich heute als familienhafte und generationsübergreifende Gemeinschaft. Erst seit 1966 gehören auch Frauen zur Kolpinggemeinschaft. Seit 1968, mit der Gründung der „Aktion Brasilien“, arbeitet Kolping auf internationaler Ebene eng zusammen und unterstützt eigene Projekte im Süden: in Afrika, Asien und Lateinamerika. So gelingt es weltweit die Ideen Kolpings in unterschiedlichen Nationen und Kulturen wirksam umzusetzen.
So ist es angebracht - auch für uns- den Menschen Adolph Kolping zu kennen und gleichsam zu erleben. Er kann umschrieben werden mit: Mensch der Mut macht und Orientierung gibt. Er ist ein Familienmensch! Er verdankt sich zeitlebens seiner Familie und Heimat in Kerpen (Stadt in Nähe Kölns). Durch sie wird er menschlich, emotional und religiös geprägt. Mit Hochachtung spricht er von seinen Eltern als stille, ehrbare Leute, deren ganzes Vermögen in einer zahlreichen Familie bestand. Kolping kennt sich aus im psychischen und physischen Leiden. Beispiel seine Mutter stirbt, als er noch keine 20 Jahre alt ist. Vom Tod des Vaters hört er, als er zu seiner Priesterweihe in die Kirche einzieht.
Otto von Dellemann
MwSt.-Abzug für PKW’s, welche von Mitarbeitern privat und betrieblich genutzt werden und Festlegung des zugrundeliegenden Sachbezugs
Bekanntlich sieht das Mehrwertsteuergesetz vor, dass die Mehrwertsteuer für den Kauf von Kraftfahrzeugen, sowie die damit verbundenen Nebenkosten (Wartung, Kraftstoff usw.) nur in Höhe von 40 % abzugsfähig ist, wenn diese Fahrzeuge nicht „ausschließlich“ im Unternehmen verwendet werden.
Damit das Unternehmen, welches das Fahrzeug seinem Mitarbeiter zur privaten und betrieblichen Nutzung zur Verfügung stellt und die entsprechenden Kosten trägt, die MwSt trotzdem zu 100% in Abzug bringen kann, sind in der Praxis drei Methoden vorgesehen:
1. Ausstellung einer Rechnung in Höhe des sogen. fringe benefits (Sachentlohnung) an den Mitarbeiter, welcher in Folge letzteren nicht als solchen zu besteuern hat;
2. Weiterbelastung der auf den Sachbezug zu berechnenden MwSt mittels Ausstellung einer entsprechenden Rechnung an den Mitarbeiter, wobei sich der zu besteuernde Sachbezug um den entsprechenden Betrag reduziert.
3. Ausstellung einer sogen. Eigenrechnung über die auf den Sachbezug anfallende MwSt von Seiten des Arbeitgebers, wobei der Mitarbeiter nichts bezahlt, aber den Sachbezug voll besteuert.
Zum Verständnis sei angemerkt, dass unter Besteuerung des Sachbezugs zu verstehen ist, dass dieser im Lohnstreifen zum Einkommen hinzugerechnet wird und darauf entsprechende Steuern und Abgaben berechnet werden. Diese reduzieren das Nettogehalt des Mitarbeiters.
Bislang war unklar, ob die dritte Methode von Seiten der Finanzverwaltung anerkannt ist.
Mit Auskunftsverfahren Nr. 631 vom 29. Dezember 2020 hat die Steuerbehörde nun klargestellt, dass in dem Fall, in dem das Unternehmen die MwSt mit einer Eigenrechnung abführt, d.h. dem Arbeitnehmer kein Betrag in Rechnung gestellt wird, der 100%ige Vorsteuerabzug nicht in Anspruch genommen werden kann.
Davon abgesehen, wurde bereits mit dem Haushaltsgesetzes 2020, das Einkommenssteuergesetz dahingehend geändert, dass die Höhe des Sachbezugs im Falle von PKW‘s, welche den Mitarbeitern zur gemischten Nutzung überlassen werden, von der Höhe des Kohlendioxidausstoßes des Fahrzeugs abhängig ist.
Mehr Informationen wären gut
Herr Bernhart schreibt, das es zu bezweifeln ist, dass die Schließung von Bars und Restaurants die Corona Zahlen senken. Seinem Kommentar nach gibt es keine Zahlen darüber, dass Restaurants und Bars Corona Hotspots für das Infektionsgeschehen sind. Zum einen ist meines Wissens nach derzeit nicht möglich, für Südtirol die einzelnen Ansteckungen nachzuverfolgen, also kann man auch nicht mit Sicherheit sagen, dass die Bars keine Hotspots sind. Auch muss es bei der aktuellen hohen Inzidenz gar nicht sein, dass überhaupt „nur“ Hotspots für die hohen Zahlen sorgen. Es ist davon auszugehen, dass es eine hohe diffuse Ansteckung gibt, was auch zu einer hohen Zahl an asymptomatischen Virusträgern führt.
Auch gibt es meines Wissens nach eine Veröffentlichung des französischen Wissenschaftsrats vom 12 Dezember 2020 https://solidarites-sante.gouv.fr/IMG/pdf/note_d_eclairage_conseil_scientifique_modifiee_14_decembre_2020.pdf die explizit festhält, dass die Umstände der Neuinfektionen das hohe Risiko der Übertragung von Virus während der Mahlzeiten zeigen, egal ob sie in einem privaten (Familie, freundlich) oder öffentlichen Umfeld (Cafés, Restaurants…) eingenommen werden. In der Stellungnahme wird auch darauf hingewiesen, dass asymptomatische Patienten das Virus übertragen können und dass sie für rund 40 bis 50% der Neuinfektionen verantwortlich sind.
Zu einem ähnlichen Ergebnis scheinen wohl auch amerikanische Wissenschaftler zu kommen.
Ich gebe Herrn Bernhart Recht, dass es gut wäre mehr Informationen zu haben. Aber dies dauert seine Zeit. Z.B. die Studie des deutschen RKI zum Infektionsgeschehen in Bars und Restaurants ist meines Wissens noch nicht veröffentlicht. Sollen wir wirklich die Maßnahmen zur Coronaeindämmung pauschal ablehnen, nur weil die Wissenschaft den Virus noch nicht vollumfänglich untersucht hat?
Meines Erachtens wäre es dann vielleicht zu spät. Und daher würde ich als Verantwortlicher auch eher den vorsichtigen Weg gehen, und der französische Wissenschaftsrat ist für mich eher nicht für Fake News oder Verschwörungstheorien bekannt.
Volker Schulte
...nach diesem Seitenhieb vorerst ein Gedicht uns blieb...
„Lieber Bürgermeister und liebe Referenten,
lasst uns etwas in die jüngere Vergangenheit schwenken.
Wir als Bürgerlistler waren von Anfang an zu einer konstruktiven Zusammenarbeit bereit,
Dies hat sich bis dato auch nicht geändert mit der Zeit.
Von unserer Mitarbeit im Ausschuss bis hin zu freundlichem Ersuchen
dachten wir, wir werden unser Bestes, auch ohne Referentenposten, versuchen.
Sicherlich, wir waren neu im Gemeinderat
und manchmal fehlte es an Präzision bei unserer Tat.
Trotzdem werden wir im Interesse der Dorfgemeinschaft unser Bestes geben
und auch in Zukunft versuchen etwas zu bewegen.
Nach vielen Versuchen für mehr Bürgernähe und Transparenz
ist es immer noch allgegenwärtig, das „Wir entscheiden alleine“- „SVP- Gespenst“.
Denn, um die Zusammenarbeit steht es bis dato noch nicht sehr gut,
ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass noch keine der parteiübergreifenden Kommissionen wirklich arbeiten tut.
Noch mehr verwundert waren wir in der „Dolomiten“ zu lesen,
dass unsere Anfragen und Anträge nur Belastung für die Gemeinde sind gewesen.
Sehr verwundert über diesen Satz, möchten wir dennoch hiermit sagen,
dass wir es auch in Zukunft werden wagen,
Beschlussanträge zu hinterlegen und Entscheidungen zu hinterfragen.
Denn dies ist unser Auftrag, den die Wählerinnen und Wähler uns gegeben haben
und wir werden bestens versuchen, diesen umzusetzen, an allen Tagen.
Unsere Türen stehen auch nach diesem Seitenhieb immer noch offen
und wir werden noch ein wenig auf eine bessere Zusammenarbeit hoffen.
Sollte diese aber nicht florieren,
werden wir in Zukunft noch ausführlicher und genauer recherchieren,
nicht mehr so zahm hofieren
und uns auf die Oppositionsarbeit noch mehr fokussieren.
In der Zwischenzeit belassen wir es mit diesem Appell
und hoffen, das Licht am Ende des Tunnels wird langsam hell…“
die neue Bürgerlsite Partschins Rabland Töll
Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it