Es ist lieb gewordene Tradition beim Vinschgerwind, kurz vor Beginn der Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts im Kulturhaus Schlanders, ein Gespräch mit Akteuren und Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich zu führen. Namentlich sind das Peter Silbernagl, Direktor des Südtiroler Kulturinstituts, Hans-Christoph von Hohenbühel, der Präsident des Südtiroler Kulturinstituts, Martin Trafoier, Verwaltungsrat des Südtiroler Kulturinstituts, Monika Holzner Wunderer, Präsidentin des Kulturhauses Schlanders und Monika Wielander, die Kulturreferentin der Gemeinde Schlanders.
von Angelika Ploner
Vinschgerwind: Aufbruch nennt sich die neue Spielzeit. Aufbruch wohin?
Hans-Christoph von Hohenbühel: In Zeiten der Unsicherheit braucht man gute Freunde. Mit unserem treuen Publikum, das uns auch in der langen Zeit der Schließungen Stärkung und Trost war, wollen wir nun den „Aufbruch“ in eine neue, hoffentlich erfolgreiche Spielzeit wagen.
Vinschgerwind: Einige Inszenierungen, die im vergangenen Jahr nicht gezeigt werden konnten, füllen heuer die Bühnen. Wie plant man ein Programm, in einer Zeit, in der nichts planbar ist?
Peter Silbernagl: In kaum planbaren Zeiten läuft jede Planung Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Deshalb folgen wir in dieser Saison dem vorsichtigen „Schachbrettmuster“ – das bedeutet, dass im Theatersaal nur jeder zweite Sitzplatz besetzt werden kann. Wir hoffen, in der Spielzeit 2022/23 wieder zur normalen Saalbesetzung zurückkehren zu können, damit erhalten unsere Abonnentinnen und Abonnenten auch ihre Stammplätze wieder.
Vinschgerwind: Frau Holzner-Wunderer, dasselbe gilt für das Kulturhaus Schlanders.
Wie plant man ein Programm, wenn nichts planbar ist?
Monika Holzner Wunderer: „Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen“, sagt Hugo von Hofmannsthal. Und so haben auch wir im Kulturhaus wieder angefangen, gemeinsam mit unseren Partnern ein vielfältiges und qualitätsvolles Programm zu erstellen, das alle Bevölkerungsschichten anspricht. Das sind wir unserem Publikum schuldig. Dieses und alle auf und hinter der Bühne brauchen wieder Theater, Musik und Filme, zufällige Begegnungen, den Austausch, die Diskussion, die gemeinsame Begeisterung …
Daher starten wir trotz aller Unsicherheiten zuversichtlich und motiviert in die neue Spielzeit. Natürlich läuft jede Planung in einer kaum planbaren Zeit Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Unser größter Wunsch ist es, dass die Veranstaltungen heuer regulär stattfinden können und vermehrt geschätzt werden.
Vinschgerwind: Frau Wielander: Während Wirtschaftsverbände laut nach Unterstützung rufen, bleibt die Kulturbranche still. Wie unterstützt die Gemeinde Schlanders Kulturschaffende und -institutionen konkret?
Monika Wielander: Die Kulturbranche blieb landesweit tatsächlich still, wahrscheinlich zu still. In den letzten Monaten hat sie sich aber wiederum zurückgemeldet und unseren Sommer bunter gemacht. Für Schlanders gilt, dass sehr viele Kulturschaffende versucht haben weiter zu arbeiten. Viele haben die Zeit konstruktiv genützt, Fortbildungen gemacht oder Proben in kleinstem Rahmen organisiert-entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen, die sich ja immer wieder geändert haben. Alle ehrenamtlichen Vereine wurden auch heuer finanziell unterstützt, sofern sie ein Gesuch bei uns eingereicht haben. Die gemeindeeigenen Strukturen, wie Bibliothek und Kulturhaus werden von Seiten der Verwaltung finanziell getragen, damit von ihnen qualitätsvolle Angebote gemacht werden können. Umfassende Bauarbeiten wurden und werden weiterhin im Kulturhaus getätigt, um das Haus den heutigen Bedingungen anzupassen. Außerdem gibt es seit einiger Zeit auch noch BASIS, das ergänzend zum bisherigen Angebot viele interessante Veranstaltungen organisiert.
Für die Gemeinde Schlanders war und ist Kultur im Dorf sehr wichtig!
Der heurige Sommer mit den vielen Angeboten in Schlanders hat bewiesen, dass das kulturelle Leben auch in Zeiten der Pandemie weitergegangen ist.
Vinschgerwind: Herr Silbernagl, auf welche der Veranstaltungen in der Spielzeit 2021/22 freuen Sie sich am meisten?
Peter Silbernagl: Besonders gespannt bin ich auf „Anne-Marie die Schönheit“, das neue Stück aus der Feder der bekannten Autorin Yasmina Reza, das nächstens in Freiburg Premiere feiern und kurz danach bereits in Schlanders gastieren wird. Das Theater Freiburg wird übrigens zum ersten Mal in Südtirol zu Gast sein; die Regie übernimmt der Intendant Peter Carp selbst, und auf ein Wiedersehen mit dem herausragenden Darsteller Robert Hunger-Bühler, den ich noch von Gastspielen des Schauspielhauses Zürich kenne, freue ich mich besonders.
Vinschgerwind: Herr Präsident, welche Inszenierung löst bei Ihnen besondere Vorfreude aus?
Hans-Christoph von Hohenbühel: Ich finde „Romy Schneider“ von und mit der wunderbaren Chris Pichler ist ein äußerst sehenswertes Stück: Chris Pichler folgt in diesem Solo-Abend dem bewegenden und bewegten Lebensweg der Filmikone Romy Schneider und zeigt sie als Frau mit zwei Gesichtern.
Herr Trafoier: Welche der Inszenierungen ist Ihr persönlicher Favorit?
Martin Trafoier: Bei einem so abwechslungsreichen Programm fällt die Wahl schwer. Ich bin schon sehr gespannt auf die Bühnenuraufführung von „Und wer nimmt den Hund?“ mit Marion Kracht und Michael Roll in den Hauptrollen.
Am meisten freue ich mich aber auf „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“, das Gastspiel des Münchner Metropoltheaters. Dieses Theater überrascht immer wieder mit beeindruckenden, aufwühlenden Inszenierungen wie „Die letzte Karawanserei“, ein Stück über Flüchtlingsschicksale, das vor letzthin in Schlanders gezeigt und den Publikumspreis des Kulturinstituts gewonnen hat.
Im aktuellen Stück geht es trotz des politisch klingenden Titels nicht um die koreanische Wiedervereinigung. Das Stück erzählt stattdessen temporeich 20 Geschichten vom Kampf um Liebe und Glück, von der Magie des Verliebtseins und dem Leid einer Trennung. Die Geschichten handeln von 27 Frauen und 24 Männern, sind poetisch, immer wieder überraschend, mitreißend und zeitweilig so unglaublich und unvorhersehbar, wie es auch die Wiedervereinigung der beiden Koreas wäre.
Frau Holzner-Wunderer, worauf freuen Sie sich ganz besonders?
Monika Holzner Wunderer: Wie jedes Jahr kommen auch heuer wieder renommierte Bühnen der deutschsprachigen Theaterwelt mit hochkarätigen Aufführungen nach Schlanders. Und alle Stücke dieser Spielzeit erzählen wunderbare Geschichten, sodass ich mich auf alle Veranstaltungen sehr freue.
Besonders gespannt bin ich auf Kleists Michael Kohlhaas, das als Schau- und Puppenspiel mit Live -Musik gezeigt wird. Diese ungewöhnliche Kombination ist sicher eine ganz neue ästhetische Erfahrung und ein besonderes Erlebnis.
Vinschgerwind: Frau Wielander, welches Theaterstück oder welche Lesung steht bei Ihnen ganz oben?
Monika Wielander: Bitte erlauben Sie mir die Frage umzuformulieren. Sie sollte lauten: Gibt es ein Theaterstück oder eine Lesung, die bei Ihnen nicht ganz oben steht? Ich freue mich auf alle, wüsste nicht, welche Veranstaltung nicht sehenswert wäre und die mich und mein Leben nicht bereichern würde. Dankbar für die guten Angebote werde ich bei allen dabei sein und jede Minute genießen.
Vinschgerwind: Das neue avimundus in Schlanders erinnert an eine Voliere. Ist es ein Vogelkäfig?
Stephan Marx: Das ist ein Vogelkäfig im positiven Sinne. Der Begriff ist negativ behaftet, weil man da an ein Gehege denkt. Das ist aus Sicht des Tierschutzes negativ behaftet. Für mich ist eine Voliere etwas Luftiges etwas Leichtes und hat daher viel mit dem Fliegen zu tun. Das Fliegen ist ja Thema im Vogelmuseum avimundus. Ich habe deshalb bewusst keinen hermetisch abgeschlossenen Bau gewählt, sondern etwas Leichtes.
Vinschgerwind: Sie sind einer, der architektonisch selbstbewusst auftritt. Auf der anderen Seite reagieren Sie sehr sensibel auf architektonische Umgebungen. Wie erklären Sie das Einpflegen des avimundus in die Häuserzeile in der Schlanderser Fußgängerzone?
Stephan Marx: Das ist eine Paradoxon. Eine Voliere ist eigentlich auf allen vier Seiten frei, in einem Park etwa. Der paradoxe Fall ist, dass wir in einer dichtesten Gebäudeansammlung planen mussten. Die Frage für mich war: Geht das überhaupt? Wissen dass man anbauen muss. Ich hab’s trotzdem probiert. Natürlich musste man das neue Gebäude an einer Seite an ein bestehendes angrenzen. Dort sind die gesamten Erschließungen eingeplant, die kaum Licht benötigen. Die anderen drei Seiten ist eine Glasfassade mit einem Gerüst überdeckt, das auch als Sonnenschutz dient. Vogelkäfige oder Voliere sind in der Regel rund und hier ist es ein polygonaler Körper geworden, der die Grundstücksform aufnimmt. Urprünglich wollte ich das Gebäude in einem Zeltdach enden lassen, so dass die Form der umgebenden Bauten aufgenommen wäre.
Vinschgerwind: Oben ist dann eine flache Terrasse geworden...
Stephan Marx: Genau. Eine Verglasung über Dach haben wir uns dann auch wegen der Sonneneinstrahlung doch nicht getraut. Für mich war der flache Teil oben ein Dachstuhl, alle anderen haben eine Terrasse gesehen. Auf einen offenen Dachstuhl kann man sich auch bewegen. Man wollte dann aber eine offene Terrasse haben, die vom Gerüst nicht überdeckt sein sollte. Den Kompromiss bin ich dann eingegangen.
Vinschgerwind: Welche Freiheiten bzw. welche Beengtheiten haben Sie bei der Planung vorgefunden?
Stephan Marx: Das Thema war klar. Eine gewisse Vorarbeit war da, aber aus meiner Sicht mangelhaft. Denn das gesamte Konzept der Ausstellung wurde erst nachträglich in die architektonische Form gebracht. Es war also nicht so, dass ich von vornherein ein bestimmtes Raumprogramm vordefiniert bekommen habe. Natürlich habe ich mich dann für Vogelmuseen informiert. Man findet allerdings fast gar nichts zu einem Vogelmuseum. Was ich gefunden habe, waren alles kombinierte Museen. Dann habe ich eine Hülle entworfen, schlussendlich hat es gepasst. Aber zurück zu Ihrer Frage: Das Grundstück war definiert, viel war da nicht möglich. Man hat überlegt, unter die Fußgängerzone hineinzubauen mit einem Fenster zum Hineinschauen. Wir haben dann die Zugangsrampe bekommen. Architektonisch hatte ich freie Hand sowohl bei der Frage der Hülle als auch beim Raumprogramm.
Interview: Erwin Bernhart
Naturns - Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich die Marktgemeinde Naturns mit einer Sensibilisierungsaktion zum Thema Radfahren an der Europäischen Mobilitätswoche. Am letzten Septembersamstag war es wieder soweit. Das Pro Byke-Team lud gemeinsam mit den Naturnser Familienorganisationen zum „FahrRadTag Family“.
Vorfahrt für das Fahrrad hieß es bei Kaiserwetter im Zentrum rund um das Rathaus von Naturns, die Hauptstraße wurde für die Veranstaltung in diesem Abschnitt für den motorisierten Verkehr gesperrt. Moderatorin Petra Müller führte gekonnt durch den Nachmittag und motivierte zu Spiel und Spaß rund ums Rad.
Das Ötzi Bike Team baute einen Radparcours auf und begleitete die kleinen Radler im Halbstundentakt auf einer Dorfrunde. Der VKE Naturns stellte ein kleines Spieleparadies zur Verfügung, das zum Tummelplatz für die Kinder wurde. Die Kitas und das Elki betreuten die Kleinsten bei ihren ersten Fahrten mit den Bobbycars. Auch der SSV Naturns Raiffeisen war mit von der Partie. Die Sektion Einrad richtete auf der Hauptstraße einen Übungsparcours ein, auf dem viele Mutige ihre Balance testen konnten. Die Sporttänzerinnen luden mit Flashmobs zum Mittanzen ein. Ein besonderer Spaß für Groß und Klein waren die historischen Spielideen organisiert vom Familienverband Naturns. An einer mobilen Reparaturwerkstatt führte Fachmann Karl Zischg kleine Instandhaltungsarbeiten an den Fahrrädern durch und gab wertvolle Tipps für Reparaturen beispielsweise eines Platten.
Die Gemeindereferenten Florian Gruber und Astrid Pichler verteilten an die Familien Infokarten zur Fahrradsicherheit entsprechend der geltenden Straßenverkehrsordnung. „Der FahrRadTag ist in Naturns seit Jahren sehr beliebt. Die Zusammenarbeit mit den Familienorganisationen sorgte in diesem Jahr für eine noch größere Beteiligung, konnten doch alle gemeinsam so ein Unterhaltungsangebot für jede Altersklasse bieten, aus den Familien war von den Kleinsten bis zu den Großeltern alle aktiv dabei,“ so das sehr zufriedene Fazit.
Im kommenden Jahr soll die Fahrradsaison mit einem Opening im Frühjahr eingeläutet und mit dem FahrRadTag im Herbst wieder abgeschlossen werden.
Müstair - Der Ortskern von Müstair ist um einen Anziehungspunkt reicher. In unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe, dem Kloster „St. Johann“, lädt das „La CUORT caffe‘ - bar – cun specialitats“ mit seinen historischen Kellerräumen in der „Cha gronda“ zur Einkehr ein. Die Eröffnung wurde am Samstag, den 25. September 2021 gefeiert. Die Gastgeberinnen Selina und Ladina Ruinatscha sowie deren Eltern Wally und Lucian konnten den ganzen Tag über zahlreiche Gäste begrüßen und deren Glückwünsche zur mustergültigen Renovierung in Empfang nehmen. Unter den Gästen waren Freunde und Bekannte aus dem Tal und dem Vinschgau, Vertreter:innen der am Umbau beteiligten Unternehmen und aus der Politik, darunter die Gemeindepräsidentin des Val Müstair Gabriella Binkert Becchetti. Nach sorgfältiger Planung durch das Architekturbüro Modunita mit den Architekten Linard Andri, Ivan Zangerle und Martin Pinggera wurde in einer Bauzeit von Mai bis September 2021 aus dem ehemaligen Vorhof - romanisch La Cuort – der lange als Käsekeller der „Chascharia - Käserei“ genutzt worden war, ein einzigartiges Lokal, in dem Geschichte und Moderne eine stimmige Symbiose eingehen. In gemütlichen Ecken lässt es sich gut Verweilen. Die Planung und Bauausführung von „La Cuort“ war getragen von der Philosophie, die alte Bausubstanz in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten und diese mit geschickten Veränderungen behutsam an die modernen Anforderungen anzupassen.
Angeboten werden im „LA CUORT“ Spezialitäten aus der Region Biosfera, Käsesorten aus der „Chascharia“ und der „Bacharia – Fleischerei“ im Tal. Es gibt Piadine, Waffeln, Smoothies, Kaffee mit unterschiedlichen Aromen, spezielle Teesorten, Fruchtsäfte, einzigartige Weine wie den Triacca aus Poschivo, Eis Total Venostes und als erste Schweizer Gaststätte FORST Bier aus Südtirol. Großen Wert legen die Gastgeberinnen und ihre Eltern auf nachhaltige Produktion. Sie freuen sich Gäste aus nah und fern umsorgen zu können. (mds)
Partschins - Raiffeisenkasse-Obmann Christian Ungerer und Präsident Philip Ganthaler besiegelten den Sponsorvertrag zwischen der Raiffeisenkasse Partschins und dem Tourismus mit ihrer Unterschrift am 23.09.2021. Trotz Covid weisen die dokumentierten Unterlagen auch heuer auf eine rege Tätigkeit des Tourismusvereins hin. Dazu zählen unter anderem das Gesundheitsprojekt „Gsund bleibm! Salute! Take care!“, der fertiggestellte Alpinsteig Wasserfall, die Sanierung des Stuanbruchtrails, die Erhaltung und Pflege der zahlreichen Wanderwege, die Kommunikation der Besonderheiten im Lebensraum Partschins und vieles mehr. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Urlaubsdestination und die ständige Weiterentwicklung des Ferienortes.
Mals/Vinschgau - Unter dem Motto „ Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz – bleibt sie überlebensfähig?“ veranstaltet das IBI Euregio Kompetenzzentrum die 4. Auflage der Interalpinen Energie- und Umwelttage, welche wiederum in Mals stattfinden. In diesem Rahmen werden verschiedene ökologische und sozio-ökonomische Aspekte der Wasserkraft erörtert. In der Forschung und Praxis langjährig tätige Vortragende aus dem deutschen Sprachraum setzen sich mit dem Thema kritisch auseinander. Dadurch sollen in diesem Bereich tätige Akteure neue Ideen und Ansätze für das zukünftige Handeln mitnehmen können. Das IBI und seine Mitveranstalter (Ingenieure Patscheider & Partner GmbH, Südtiroler Energieverband, TIQU und Geisseler Law) freuen sich auf rege Teilnahme.
21. und 22.10.2021 in Mals (Vereinshaus) „Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Restwasser“ Veranstalter: IBI – Euregio Kompetenzzentrum für alpines Bauen Info/Programm & Anmeldung: www.ibi-kompetenz.eu/energieumwelt/
Goldrain - Am Sonntag 5. September 2021 lud Reinhart Pedross aus Latsch zur Ausstellung „nichts“ als Bilder mit Äpfeln in den Jörgenhof Stadl in Goldrain.
Reinhart Pedross (Jahrgang 1952) ist in Latsch kein Unbekannter. Er hat ein bewegtes Leben hinter sich und könnte viele Geschichten erzählen. Gerne erinnert er sich an einige schöne Kindheits- und Jugenderlebnisse, so z.B. an den Western-Film auf den Magrinböden, der anfangs der 70er Jahre von ein paar Jugendlichen aus dem Dorf, mit den damals bescheidenen Möglichkeiten gedreht wurde. „ Elias war unser Kameramann. Der Tschoulln Sepp aus Tarsch spielte einen Kutscher. Ich hatte nur eine kleine Nebenrolle und war der Doc im Film. Der Hornbacher Arthur, der die Regie führte, hatte mir das Gesicht mit Paradeispaste eingerieben damit es wie blutverschmiert aussehen sollte“ erzählt er.
Reinhart Pedross lebte bis 2004 mit seiner Familie als Bauer in Latsch, mehrere Schicksalschläge begleiteten sein Leben. Nach einer bösartigen Erkrankung zog er in den Friaul und erwarb nahe der Kleinstadt Spilimbergo einen landwirtschaftlichen Betrieb. Er änderte sein Leben und fing an zu malen. Es folgte eine Aufarbeitung all der negativen Dinge, die er erlebt hatte und die ihn belasteten. Heute geht es ihm gut, er hat im Friaul seinen Frieden gefunden.
Die Vernissage im „Jörgenstadl“ in Goldrain war für ihn wie eine Befreiung. Sie hat alle seine Erwartungen übertroffen.Viele sind seiner Einladung gefolgt, für 10 Personen, die es seiner Meinung nach verdienen, malte er ein Portrait. 5 der ausgestellten Bilder wurden im Verlauf der Ausstellung für den Verein „Südtiroler Ärzte für die Welt“ versteigert.
Die farbigen, emotionalen Bilder erzählen von seiner Gedankenwelt, manchmal schreibt Reinhart seine Gedanken nieder. Wie aus dem Schlaraffenland, so die Beschreibung zum Bild „pianura, mare, monti“: „Die Friulaner Gesellschaft lebt in einem Land am Meer, in der Ebene und in den Bergen. Das mediterrane bis hin zum rauhen Klima hat die Landbevölkerung geprägt. Eine Vielfalt von Früchten, Gemüse, Korn, Fisch, Fleisch, Öle, Rot- und Weißweine, Schinken zu vorzüglichen Speisen verarbeitet, sind ein Genuss! Großkonzerne der Lebensmittelindustrie gibt es Gott sei Dank noch nicht. Die Freiheiten bäuerlicher Männer und Frauen haben zu keiner Monokultur geführt. Ein lebenswertes Friaul. Die Ebene ist eingerahmt von Bergen und Meer. Die natürliche Vegetation ist noch intakt und erhalten. Die Weitsicht der führenden Köpfe, ihr Festhalten an Tradition ist lobenswert und nachhaltig. Die Luft dieses Landes zu atmen ist gesund und schön! Danke.“ So der Text zum Bild von Reinhart Pedross.
Bei der Finissage am 19. September bedankte er sich noch einmal ganz herzlich bei allen für die Unterstützung und für ihr Kommen, besonders bei Jörg Trafoier, der ihm den wunderbaren Raum für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte. Abschließend sagte er: „Vergelts Gott. In den letzten Tagen bin ich wunderbaren Menschen begegnet. Sie werden mir alle in guter Erinnerung bleiben“. (pt)
Jugendzentrum “JuMa” Mals
“Zusammen ist es einfach schöner!”, dachten wir uns im JuMa und sagten natürlich „ja“, als der AVS den Vorschlag zu einem gemeinsamen Hüttenlager machte. So kam das Hüttenlager 2021 auf der Knottberghütte in Planeil zu Stande. Bald war der 29. August gekommen und sieben Jugendliche plus Jugendarbeiterinnen machten sich auf den Weg. Noch schnell die Nasenflügeltests bei allen Teilnehmenden durchgeführt und schon saßen wir, mit leichtem Gepäck, im Citybus nach Planeil. Das schwere Gepäck wurde uns netterweise von der Bergrettung zur Hütte gebracht und wir mussten es zum Glück nicht die ca. eineinhalb Stunden Fußmarsch ins Hinterland von Planeil schleppen. Einsam und alleine stand es also da, unser Domizil für die nächsten vier Tage, irgendwo im Nirgendwo. Schnell die Schlafplätze im ersten Stock bezogen und schon draußen an der Feuerstelle, Feuer machen und Holz suchen. Das Feuer, welches wir dann entfachten, sollte für die nächsten Tage immer brennen, was uns auch fast gelang! Auch innerhalb der Hütte lernten wir ohne Elektro- oder Gasherd zu kochen, hier war Feuer machen angesagt, und Wasser fürs Spülen sollte man auch früh genug aufstellen, wie wir an diesem Abend schnell merkten.
Bei der Erkenntnis, dass es hier keinerlei Handyempfang geben wird, brach doch bei der einen oder dem anderen kurz etwas Panik aus. Zu unser aller Überraschung war das Empfangsproblem aber ab dem zweiten Tag kein Thema mehr und das nicht nur, weil die meisten Akkus eh leer waren. Zum Abendessen gab’s Nudeln mit leckerer Tomatensauce und viele Spiele wurden noch gespielt. Das Highlight der Abende sollte aber dennoch das gemeinsame Sitzen am Lagerfeuer sein. Hier wurden Gruselgeschichten erfunden, Witze erzählt und hin und wieder fand ein kleines Liedchen Platz in der Lagerfeuerrunde. Spät in der Nacht machten wir es uns dann in den Schlafsäcken gemütlich und schliefen zufrieden ein… mehr oder weniger. Nach dem Frühstück waren unsere fleißigen Jungs dann meist mit Holz hacken beschäftigt, um das Feuer zu füttern, denn mittags war Stockbrot auf dem Programm. Mit Frischkäse, Kräuterkäse und zur Nachspeise mit Nutella! Gegen halb vier, nach weiteren ausgiebigen Spielerunden, wanderten wir zur Planeiler Alm, wo wir mit wunderbarem Kaiserschmarrn verwöhnt wurden und nach zwei, drei Runden Werwolf den Heimweg mit Stirnlampe und Fackeln antraten.
Am Samstag stand kreativ sein an, unser Gipfelkreuz musste noch bemalt werden! Kunterbunt soll es werden, waren wir uns schnell einig. Und so malten wir mit allen Farben die wir mitgebracht hatten einen schönen Regenbogen aufs Kreuz, das wir wegen des Wetters jedoch leider nicht aufstellen konnten.
Der Höhepunkt am Samstag war wiederum eine Fahrt zur Planeiler Alm, diesmal mit dem Auto und Gerd! Im Kofferraum ein Stativ und zwei Fernrohre zum Tiere beobachten und siehe da, Hirsche und Rehe und so manches Waldtier konnte von uns gesichtet werden. Zur Belohnung noch einen Kakao und schon ging die Reise wieder runter zur Hütte. Am Sonntag erwarteten wir unsere Eltern zum gemeinsamen Grillen. Noch schnell die Hütte etwas auf Vordermann gebracht und die Schlafsäcke wieder in ihre Säcke gestopft, schon sahen wir die ersten kommen. Wegen des schlechten Wetters, konnten wir leider nicht draußen essen, aber auch in der Hütte schmeckten die Würstchen, das Gemüse und vor allem die Schokolade, die in Bananen gegrillt wurde, wirklich lecker. Nach dem Essen packten wir unsere restlichen Sachen zusammen, die Eltern halfen uns tatkräftig beim Spülen und Fegen, so dass wir bald fertig waren mit der Endreinigung. Dann machten sich langsam aber stetig alle auf den Heimweg, die einen mit dem Rad, die anderen zu Fuß und im Hintergrund wurde „unsere Hütte“ immer kleiner, bis sie letztendlich ganz hinter den Hügeln verschwand.
Wir haben viel erzählt, viel gefragt, gespielt und vor allem viel voneinander gelernt und Tolles erlebt. Vielen Dank auch an Gerd und Ulli, die zur Unterstützung der Jugendarbeiterin die Nächte in bzw. neben der Hütte im Zelt verbracht haben und fleißige Mitspieler waren.
Dem Planeiler Alm Team ein großes Lob und Danke für den Kaiserschmarrn und dem Fraktionsvorsteher Serafin, dass wir in die Hütte durften. Auf jeden Fall ist dieses Erlebnis in der Natur, ohne Handyempfang und Strom ein Erlebnis wert. Schon deswegen, aber auch weil die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen super geklappt hat, bedarf es einer Wiederholung. Bleibt zu sagen: bis nächstes Jahr, wenn der AVS zusammen mit dem JuMa wieder gemeinsam einsame Berghütten stürmen!
P.S.: Wir planen im Frühjahr 2022 auch den Pfelders- Aufenthalt wieder gemeinsam mit dem AVS. Wer Interesse hat, gerne melden. Ein paar Tage Pfelders, Skifahren, Rodeln, Wandern oder einfach nur Spielen in der Hütte stehen dann wieder auf dem Programm!
Das deutsche Wohnungsunternehmen Vonovia hat erstmals ein neues Wohnprojekt in mehrgeschossiger Holzbauweise errichtet. Gemeinsam mit den Planern - der architekturagentur - und holzius entstanden in Kornwestheim, nördlich von Stuttgart, zwei Baukörper in Würfelform. Für holzius war dieses Projekt in Bezug auf den Umsatz als auch auf die Kubatur das größte der Firmengeschichte.
Das Projekt ist ein beeindruckendes in vielerlei Hinsicht: Rund 16 Meter betragen die Außenmaße der beiden Baukörper in der Optik eines Würfels. 713 m3 Fichten-Vollholz wurden von holzius dafür verbaut. Und: Die Wand- und Deckenelemente wurden mit 18 Sattelschlepper-Ladungen von der Firma Bayer Transporte von Prad am Stilfserjoch nach Kornwestheim bei Stuttgart geliefert. Doch der Reihe nach.
Architektur. Die zwei Würfel sind identisch auf- und ausgebaut: Auf vier Etagen sind jeweils drei Wohnungen untergebracht, das macht in Summe 24 Wohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 55 und 95 m2. Dass die tragende Struktur in Holzbauweise ausgeführt ist, ist auf Anhieb nicht erkennbar. Auf die Holzwände wurde ein Wärmedämmverbundsystem aus Mineralfaserdämmung und Putz aufgebracht. Balkone, in Stahlbauweise an den Wohnungen vorgeständert, schaffen zusätzlichge Wohn- und Freiflächen.
Konzept. Das Grundkonzept der Gebäude basiert auf Flexibilität und Effizienz. Deshalb werden beide Objekte mittig erschlossen. Das bedeutet minimalster Flächenverbrauch und maximale Erschließungsdichte. Oliver Hilt von der architekturagentur erklärt zudem: „Je nach Marktanforderung kann in diesem Gebäudetypus der Wohnungsmix individuell zusammengestellt werden. Das schafft Wirtschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit. Die beiden Gebäude können an jedem weiteren Standort multipliziert werden.“
Sichtbare Holzbauweise. In den Innenräumen der Wohnungen ist für die Mieter klar ersichtlich, dass die Gebäude in Holzbauweise errichtet wurden. Die Innenseite der Außenwände sowie die Decken sind in Sichtholzqualität Fichte ausgeführt. Vonovia stellt damit unter Beweis, dass nachhaltiges Bauen mit leimfrei produzierten Wand- und Deckenelementen und standardisiertes Ausstatten mit pflegeleichten Materialien kein Widerspruch sein muss. Mit einer vollflächigen Fußbodenheizung wurde dem Wunsch nach hohem Komfort und zusätzlicher Flexibilität in der Raum- und Flächennutzung entsprochen. Auch die hohen Vorgaben an den Schallschutz wurden erfüllt und die Übertragung des Körperschalls komplett unterbunden.
Zeiteffiziente Montage. Bei der Errichtung und Montage der beiden Gebäude konnte die Holzbauweise einmal mehr ihre Stärken ausspielen. Die Montage des Holz-Rohbaus wurde von der Firma Holz Thoma aus Eyrs im Auftrag von holzius durchgeführt und konnte im Herbst 2020 innerhalb von nur acht Wochen abgeschlossen werden. Karsten Hoeing, Projektleiter von Vonovia: „Es war sehr spannend zu sehen, wie schnell es möglich ist, vier Etagen in Holzbauweise zu realisieren. Da sämtliche Details in einer sehr frühen Phase der Planung festgelegt wurden, kam es im Zuge der Umsetzung zu wesentlich weniger ‚Überraschungen‘ als im konventionellen Bauen üblich.“ Ähnlich klingt das Feedback von Philip Liebhold, projektleitender Ingenieur von holzius: „Tatsächlich verlangt der Holzbau nach einer intensiveren und vorgezogenen Planungsphase, was sich später in Schnelligkeit und hoher Qualität bezahlt macht. Aufgrund des werksseitigen Vorfertigungsgrads können schließlich Folgegewerke wie z.B. Elektriker wertvolle Arbeitszeit auf der Baustelle einsparen.“
Zukunftsmarkt Holzbau. Vonovia hat mit diesem Projekt ein neues und nachhaltiges Geschäftsfeld erschlossen. Frederic Neumann, Geschäftsführer Süd von Vonovia bestätigt, weshalb man nun auch auf Holzbau setzt: „Holzbau hat für uns zwei große Vorteile: Es ist klimafreundlich und dabei zügig umsetzbar. Die leimfreie Vollholzbauweise ermöglicht eine Reduktion des CO2-Verbrauchs schon während der Bauphase. Dass diese Phase wegen des hohen Vorfertigungsgrades vergleichsweise kurz ist, kommt auch den Anwohner:innen zugute. Dafür haben wir einen Partner gesucht, der das Bauen in Holz ganzheitlich beherrscht. Die Firma holzius hat sich durch ihre Expertise im Wettbewerbsverfahren durchgesetzt und konnte uns aufgrund ihrer Erfahrung in der leimfreien Vollholzbauweise überzeugen.“ Für Herbert Niederfriniger, Geschäftsführer von holzius, ist das eine wertvolle Bestätigung: „Es ist erfreulich, dass unsere besondere Art der Holzbauweise bei einem international tätigen Wohnungsunternehmen wie Vonovia auf Interesse stößt und Akzeptanz findet. Gemeinsam ist es möglich, den nachhaltigen Wohnbau auf das nächste Level zu heben und – in unserem Fall – sogar noch durch besondere Konstruktionstechniken aufzuwerten.“
Fakten
• Bauherren: Vonovia SE, Eisenbahnsiedlungsgesellschaft Stuttgart
• Standort: Kornwestheim bei Stuttgart
• Objekt: 2 Wohnhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen, Gebäudeklasse 4
• Holzbau und Montage: holzius GmbH
• 713 m3 Vollholz in 18 LKW-Ladungen
• Montage Rohbau: 8 Wochen, ab Anfang September 2020
• Erstbezug Mai 2021
holzius GmbH
Kiefernhainweg 96
I-39026 Prad am Stilfserjoch - Südtirol
0473 618185 - info@holzius.com
www.holzius.com
Gute, innovative Ideen zu haben, ist bei HOPPE selbstverständlich – und zwar in allen Bereichen des Unternehmens, seien es technische Lösungen, Design-Konzepte, Strategien oder Methoden.
Moderne Produktions-Methoden
Wer sich heute in den beiden Werken in Laas und Schluderns umschaut, wird diese kaum wiedererkennen – so groß sind die Veränderungen, die mit der Einführung des HPS, des HOPPE-Produktions-Systems, vorgenommen wurden.
Für die Mitarbeiter in den Werken bedeutet diese ständige Verbesserung und Weiterentwicklung der Fertigung, dass sie aktiv in den Aufbau der Arbeitsprozesse eingebunden werden. Gemeinsam arbeiten sie daran, zum Beispiel Laufwege zu reduzieren und Abläufe ergonomischer und einfacher zu gestalten. Das steigert nicht nur die Effektivität der Prozesse, sondern vermittelt den Mitarbeitern auch wertvolles Fachwissen über Methoden moderner Fertigung.
Innovatives Unternehmen
Was schon mit der Standortwahl begann – Unternehmensgründer Friedrich Hoppe ließ sich beispielsweise fernab der Konkurrenz im hessischen Stadtallendorf nieder und expandierte schon nach kurzer Zeit ins Vinschgau, statt umgekehrt „Gastarbeiter“ nach Deutschland zu holen – setzt sich bis heute fort: HOPPE ist ein Unternehmen, das kontinuierlich innovative Konzepte und Techniken, viele davon patentiert, hervorbringt.
Mehr als nur auf und zu
Tür- und Fenstergriffe von HOPPE können viel mehr als „nur“ Türen und Fenster zu öffnen und zu schließen: Sie setzen zum Beispiel neue Standards bei der Einbruchhemmung oder sie kommunizieren mit Systemen für Smart Home und Smart Building.
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