Wirtschaftsstandort Prad am Stj. Teil 2

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Die Landwirtschaft.  Auf 7 Hektar Fläche breitet sich die OVEG aus, 3 Hektar davon sind verbaut. „Wir sind im Vinschgau der größte Produzent, was Gemüse anbelangt“, erklärt Markus Niederegger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Beim Sommerblumenkohl etwa ist man Spitzenreiter. Im vergangenen Jahr wurden 1.736 Tonnen Blumenkohl geerntet, davon 50 Tonnen in Bio-Qualität. Im breitgefächerten Sortiment hinzu kommen Weiß- und Spitzkohl, Blaukraut, Eisbergsalat, Kartoffel, Romanesco, Pak Choi, Tomaten, Sellerie, Lauch, Melanzane, Fenchel, Artischocken. Insgesamt 350 Tonnen waren es 2020, davon 120 Tonnen in Bio-Qualität. Zum anderen ist die OVEG auch der größte Kirschenproduzent im Vinschgau. Die Ernte 2020: stolze 170 Tonnen. Marillen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren finden sich ebenso im Ernteverzeichnis. Marillen  wurden 2020 etwa 49 Tonnen geerntet, Himbeeren hingegen 6 Tonnen, 4 Tonnen davon Bio-Himbeeren. Natürlich ist der Apfel das Hauptprodukt. 2020 wurde insgesamt eine Ernte von 49.602 Tonnen eingefahren, davon entfallen 47.167 Tonnen allein auf Äpfel, 3.449 Tonnen in Bio-Qualität. Birnen wurden im vergangenen Jahr 124 Tonnen geerntet.  Die OVEG in Prad steht für Vielfalt. Die 243 Mitglieder bauen auf insgesamt 846 Hektar Obst und Gemüse an, davon werden 107 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Gemüseanbau nimmt  63,5 Hektar ein, davon werden 8 Hektar biologisch bewirtschaftet. Die Fläche mit Stein- und Beerenobst umfasst 33,5 Hektar mit 3 Hektar Bio-Bewirtschaftung.  2009 wurden die ersten Äpfel im neu gebauten Zellentrakt in Prad eingelagert. 2013 begann man die Verarbeitungsstruktur samt Bürogebäude hier zu bauen. „Wir verfügen über eine Sortierhalle, einen Emballagenraum und eine Verpackungshalle mit dazugehörigem Maschinenpark. Wir können in unseren Zellen am Standort Prad 3.000 – 3.200 Waggon einlagern und nochmal 600 im neuen Hochregallager“, erklärt Niederegger. Die gesamte angelieferte Tafelware läuft über die Sortieranlage, welche über 64 Kanäle verfügt. Die sortierte Ware geht anschließend in die Umschlagzellen und seit 2019 in das Hochregallager. Die OVEG verfügt insgesamt über 8 Verpackungslinien mit denen man unterschiedliche Verpackungsarten bedienen kann: gelegte Ware, lose Ware, Fruchtschalen, Beutel und Taschen. Kommt ein Auftrag herein, so wird dieser einer Verpackungslinie virtuell zugewiesen und über eine Rutsche wird die Linie mit dem Verpackungsmaterial beschickt. Das heißt es landet auf dem Packtisch. Über die Entleerstation wird die Linie mit dem entsprechenden Apfel-Artikel beschickt. Im Verpackungsraum warten die Verpackerinnen, die viel Handarbeit leisten müssen. Sobald alles verpackt ist, wird jede einzelne Verpackung etikettiert, läuft auf die Palettierstationen und wird entsprechend den Vorgaben des Kunden palettiert. Anschließend geht die fertig palettierte Ware vollautomatisch vom Verpackungs- in den Versandbereich. Der LKW kommt und die Palette wird verladen. Dieser Ablauf ist perfekt im Fluss. Zusätzlich gibt es eine Halle für die saisonalen Produkte. 

 

OVEG-Geschäftsführer Markus Niederegger 

„Die OVEG ist einer der größten Arbeitgeber in s34 3071der Gemeinde Prad und bietet für Mitarbeiterinnen die Möglichkeit einer Teilzeitanstellung an. In den letzten Jahren wurde viel am Standort Prad investiert und es war und ist auch weiterhin in unserem Interesse diese Arbeiten an lokale Handwerksbetriebe und Unternehmen zu vergeben. Wir als OVEG sehen uns als Anlaufstelle für landwirtschaftliche Erzeugnisse von Obst und Gemüse im Obervinschgau. Die Vielfalt und dieser Reichtum ist in keiner anderen Genossenschaft im Land anzutreffen. Das sehen wir als Stärke und dies unterstützen wir mit vollem Einsatz. Die Wahl der Anbauweise ist die freie Entscheidung unserer Bauern. Wir als OVEG sind der größte Produzent von Bio-Gemüse im Vinschgau und auch das ist eine wichtige Säule in unserem Fortbestehen. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist für die OVEG als Betrieb ein wichtiges Thema. Der Standort in Prad verfügt über PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,5 Megawattpeak, in Eyrs hingegen sind 0,5 Megawattpeak installiert, modernste energieeffiziente Anlagen und interner Fuhrpark ausschließlich batteriebetrieben.“ 

 

Die Gewerbezone am Kiefernhainweg. 1968 wurden mit der Ausweisung der Gewerbezone die politischen Weichen gestellt, 1971 - vor genau 50 Jahren - die erste Baukonzession vergeben. Heute sind rund 80 Firmen in der Gewerbezone Prad zu finden. Vielfalt ist hier Zuhause, ein bunter Branchenmix aus traditionsreichem Handwerk und innovativen Betrieben. Unternehmen unterschiedlicher Couleurs haben ihren festen Platz: Marktleader, Dienstleister, Holzbaubetriebe, Tischlereien, Transporteure, Elektriker, Spengler, Bauunternehmen, Hydrauliker und viele mehr.  Der Großteil davon sind Familienbetriebe, die klein angefangen und mittlerweile durch viel Fleiß eine ansehnliche Betriebsgröße erreicht haben. Seit einigen Jahren bindet die Umfahrungsstraße das Gewebegebiet Prad direkt an die Vinschgauer Staatsstraße an. Dadurch ist dieses optimal erreichbar und hat an Attraktivität deutlich gewonnen. Die Anbindung ist eine brauchbare und gute Lösung für die Wirtschaftstreibenden hier. Die Anbindung und die Lage im Grenzgebiet sind ein Wettbewerbsvorteil. Vor allem Aufträge aus der benachbarten Schweiz und aus Österreich füllen die Auftragsbücher vieler Betriebe und festigen die Arbeitsplätze. 

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