Ein für den Empfang deutscher Rundfunkprogramme und die Entwicklung der Rundfunktechnik wichtiger Termin jährt sich zum 50. Mal: Am 1. November 1973 wurde die Durchführungsbestimmung 691 erlassen.
Genau 50 Jahre sind vergangen, seit am 1. November 1973 mit einer der ersten Durchführungsbestimmungen das Land Südtirol dazu ermächtigt wurde, deutsch- und ladinischsprachige Hörfunk- und Fernsehprogramme aus dem Ausland zu verbreiten.
Diese rechtlich abgesicherte Entwicklung der Rundfunktechnik in Südtirol baut auf eine abenteuerliche Geschichte auf: In den 1960er Jahren begannen findige Radio- und Fernsehtechniker, einfallende Radio- und Fernsehsignale auf den hohen Bergen zu empfangen und über auf Bäumen montierte Sendeantennen und einfache Sendeanlagen ins Tal abzustrahlen. Die Stromleitungen wurden oftmals kilometerlang durch die Wälder verlegt. Die Techniker waren stets nachts unterwegs; sie mussten die Sendeanlagen verstecken und geheim betreiben. Die Anlagen waren illegal, da zu dieser Zeit das Staatsmonopol galt. Nur die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt RAI war vom Staat ermächtigt, auf zugewiesenen Frequenzen zu senden. Damals konnten über die RAI im Laufe des Tages nur einige Minuten Nachrichten in deutscher Sprache empfangen werden.
Die Politik erkannte, wie wichtig der Empfang deutschsprachiger Rundfunkprogramme aus dem Ausland für den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur waren. Der Südtiroler Politiker und Jurist, Richter, Universitätsprofessor und spätere Staatsrat, Klaus Dubis, ergriff die Initiative und trug maßgeblich zum Zustandekommen der Durchführungsbestimmung Nr. 691 bei, die am 1. November 1973, vor genau 50 Jahren, erlassen wurde. Artikel 10 ermächtigt das Land Südtirol, "...ein Netz zu errichten und zu betreiben, das geeignet ist, den zeitgleichen Empfang der Hörfunk- und Fernsehsendungen ausländischer Hörfunk- und Fernsehanstalten aus dem deutschen und ladinischen Kulturraum im Gebiet der Provinz Bozen mittels Verwendung jeglichen technischen Mittels zu ermöglichen". Auf der Grundlage diese Formulierung wurde 1975 das Landesgesetz zur Errichtung der Rundfunkanstalt Südtirol genehmigt, die es der "RAS" heute noch möglich macht, jegliche neue Technologie einsetzen zu können.
Bereits 1974 wurden die notwendigen Vertragsbindungen mit den Rundfunkanstalten ORF, ZDF, ARD und SRG eingegangen. Die 1975 mit eigenem Landesgesetz gegründete Rundfunkanstalt Südtirol übernahm in der Folge alle illegalen Sendeanlagen und überführte diese mit professionellen Sendegeräten in einen regulären Betrieb. Die Südtiroler Bevölkerung hatte somit ein breites deutschsprachiges Programmangebot und Zugang zu mehr Programmen als die Ursprungsländer. Konnte man in Österreich beispielsweise lediglich den ORF empfangen, so war in Südtirol eine Auswahl zwischen vier deutschsprachigen Auslandssendern möglich. Von einem weitsichtigen Schritt spricht Landeshauptmann Arno Kompatscher: "Deutschsprachige Medien sind die Nabelschnur Südtirols zum deutschen Sprach- und Kulturraum. Die Möglichkeit, Rundfunkprogramme aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zu empfangen, half und hilft der deutschsprachigen Minderheit in Italien, ihre Sprachkompetenz zu stärken und die eigene kulturelle Identität zu bewahren. Von dem Angebot profitieren alle in Südtirol lebenden Menschen."
Heute betreibt die Ras mit modernster Sendetechnik landesweit über 1200 Sendegeräte und verbreitet über mehr als 120 Senderstandorte 22 Fernsehprogramme und 36 Hörfunkprogramme. Im Auftrag der Landesregierung baut Südtirols Rundfunkanstalt gemeinsame Senderstandorte, welche von allen Hörfunk- und Fernsehbetreibern, öffentlichen und privaten Funkdiensten sowie Breitband- und Mobilfunkbetreibern genutzt werden können. Mit dem Bau gemeinsamer Senderstandorte werden die Landschaft geschont und die Ausstrahlung optimiert. "In den vergangenen Jahren haben wir uns vermehrt um eine noch bessere Mobilfunkversorgung in Südtirol bemüht", erklärt Ras-Direktor Georg Plattner. "Mit der neuen Mobilfunktechnologie 'DAS' gelingt es, noch bestehende Versorgungslücken erfolgreich abzudecken."
red/jw
Jedes Jahr Ende Oktober tagt in Alpbach der größte internationale Kongress über Essstörungen im deutschsprachigen Raum. Vortragende aus ganz Europa und auch darüber hinaus tauschen sich über neue Erkenntnisse, Erfahrungen, Studien und Präventionsinitiativen aus, teils auf Deutsch, teils auf Englisch.
Der heurige war der Jubiläumskongress. Genau 30 Jahre lang findet der Kongress statt und genau 30 Vorträge wurden abgehalten.
Am Ende der Tagung werden die Teilnehmer:innen gebeten, ihre Stimme für die beste Präsentation abzugeben. Dieses Jahr standen drei Südtirolerinnen und ein norddeutscher Referent am Podium.
Raffaela Vanzetta und Evi Ploner, Mitarbeiterinnen der Fachstelle Essstörungen INFES im Forum Prävention gewannen den ersten Preis mit ihrem Vortrag über die Kampagne „respect every-body“, die zurzeit wieder auf Plakatwände, Videos in Zügen und Bussen in ganz Südtirol und auf soziale Medien zu sehen ist. Angelika Fauster, Mitarbeiterin des Südtiroler Sanitätsbetrieb, teilte sich den zweiten Preis mit dem Kollege Hartmut Imgart aus der Parkklinik in Hessen.
Essstörungen haben nach der Pandemie, so wie alle psychischen Störungen, stark zugenommen. Umso mehr ist es von großer Bedeutung, mit adäquaten Präventionsmaßnahmen dem Phänomen entgegenzuwirken. Die Kampagne „respect every-body“ lädt alle dazu ein, die Kommentare über Körper, die sinnlos und verletzend sein können, gemeinsam einzuschränken und geschützte kommentarfreie Zonen einzurichten, in denen dafür gesorgt wird, das keine Körper kommentiert werden.
LH Arno Kompatscher ist 2023 unangefochtener Spitzenreiter bei den Vorzugsstimmen im Vinschgau. 2018 war Sepp Noggler bei den Vorzugsstimmen im Vinschgau die Nummer eins. 2023 ist dies mit 3.675 Vorzugsstimmen zwischen Graun und Schnals Arno Kompatscher. Dass Kompatscher die Agenden des Vinschgaus in den vergangenen 5 Jahren betreut hat, wurde – trotz Stimmenverlust von 848 gegenüber 2018 – belohnt. Es gab auch nicht wenige Wähler im Vinschgau, die dem Arno ihre Stimme für eine Rückenstärkung in Partei, Landtag und gegen die Athesianer gegeben haben. Dem LH am nächsten kommt nicht etwa Lokalmatador Sepp Noggler sondern Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. Knoll hat im Vinschgau 3.423 Vorzugsstimmen erhalten. Kein SVP-Kandidat konnte da mithalten, nicht die lokalen Kandidaten und schon gar nicht auswärtige. Nur der LH kann dem „Schrecklichen Sven“ (Aus „Vicky und die starken Männer“) sagen, wo der Bartl den Most holt.
4.434 Vorzugsstimmen konnte Verena Tröger, seit 2020 BMin der Gemeinde Laas, südtirolweit auf sich vereinen. Das Ziel, in den Landtag einziehen zu können, wurde damit klar verfehlt. Das Hinaufhieven von Tröger zur Parteiobmannstellvertreterin in die Parteispitze im vergangenen Herbst hat für die politische Sichtbarkeit offensichtlich wenig genutzt. Mit 3.215 Vorzugsstimmen hat Tröger im Vinschgau in etwa gleich viele Stimmen bekommen wie David Frank. Beide haben mit ihrem Ergebnis den Sepp Noggler im Vinschgau (3030) überholt. Mit 405 Vorzugsstimmen in ihrer Heimatgemeinde Laas hat sie sowohl den LH (380), als auch Frank (345) und Noggler (354) weit hinter sich lassen können und mit 413 Stimmen in Mals ist sie den dortigen Heimherren nahe gekommen. Tröger hat immerhin mehr Stimmen erreicht als weiland Dieter Pinggera. Der Wahllkampfmodus der Vinschger SVP hat demnach in Teilen zumindest funktioniert. Tröger bleibt also den Laaserinnen und Laasern als BMin erhalten.
Der David Frank hätte dem Landtag gut getan. Der „Effetto Jasmin“, einen Jungen in den Landtag zu bringen, hat nicht stattgefunden. Obwohl der David einen fleißigen und klugen Wahlkampf gemacht hat, hat er gegen den Goliath verloren. Mit 4.647 Vorzugsstimmen auf Landesebene ist dem David Frank ein bemerkenswerter Achtungserfolg gelungen, vor allem dann, wenn man das Ergebnis mit jenem von Dieter Pinggera im Jahr 2018 vergleicht. Pinggera konnte als amtierender BM des Vinschger Hauptortes Schlanders und damit mit einem gewissen Bekanntheitsgrad 4.209 Vorzugsstimmen erreichen. Der bis dato völlig unbekannte David Frank hat dieses Ergebnis bei ungleich schwierigeren Vorbedingungen übertrumpft. In seiner Geburtsgemeinde Mals hat Frank mit 449 Vorzugsstimmen dem Lokalmatador Sepp Noggler (470) durchaus das Wasser reichen und mit 3.203 Vorzugsstimmen im Vinschgau den Sepp (3030) sogar überholen und damit den Wusnch nach einem Wechsel anzeigen können. Wäre die Junge Generation in der SVP einen Schuss Pulver wert, dem David hätte der Einzug gelingen können.
Die Vinschger Kandidaten der Südtiroler Freiheit haben zum Erfolg der STF beigetragen. Benjamin Pixner, der zum 3. Mal ins Rennen einer Landtagswahl gegangen ist, konnte mit 3.561 Vorzugsstimmen sein Ergebnis von 2018 (2222 Vorzugsstimmen) außerordentlich steigern und ist nach den vier gewählten Landtagsabgeordneten der Fünftbeste STFler. Aber wiederum – der Einzug ist knapp verpasst. Die gebürtige Schlanderserin und Managerin Karin Meister kommt auf 2.017 Vorzugsstimmen und die Schlanderser Gemeinderätin aus der STF Hochburg Göflan Esther Tappeiner konnte 1155 Vorzugsstimmen auf sich vereinen.
Mit 4055 Listenstimmen (20,1 Prozent der Wählerstimmen) ist die STF die zweitstärkste politische Kraft im Vinschgau. Bezahlt macht sich für die STF die Arbeit in den Gemeinderäten. Denn mit 22,64 % der Stimmen in Stilfs, mit 22,37 in Prad, mit 21,7 in Kastelbell-Tschars (übrigens gleich viel in Naturns) und mit 20,67% der Stimmen in Schlanders und 20,61 in Latsch werden die Arbeiten in den Gemeinderäten dort sichtbar. Im Landtag ist die STF mit Sven Knoll Myriam Atz Tammerle, Bernhard Zimmerhofer und Hannes Rabensteiner vertreten.
Markus Hafner, mit 5506 Stimmen TeamK-Shootingstar bei den Parlamentswahlen 2022, hat 1059 Vorzugsstimmen auf der TeamK-Liste eingefahren bei den Landtagswahlen 2023. Davon allein im Vinschgau 763 Vorzugsstimmen und davon allein in seiner Heimatgemeinde Mals 275. Mit seinem Ergebnis nimmt Hafner die geänderten Vorzeichen einer Landtagswahl zu einer Parlamentswahl zur Kenntnis. By the way: Der Haider Gnadenhofbauer Markus Sprenger kam auf insgesamt 437 Vorzugsstimmen und die Schlanderseer Modefachfrau Michi Theiner mit ihrer Unterstützungskandidatur auf 292. Das TeamK bleibt mit insgesamt 31.201 Listenstimmen die zweitstärkste politische Kraft im Lande und stellt mit Paul Köllensperger (dessen Vorzugsstimmenergebnis gegenüber 2018 fast halbiert wurde und zwar von 29.530 auf 15.409)), Maria Elisabeth Rieder, Franz Ploner und Alex Ploner vier Landtagsabgeordnete.
Der Südtiroler Landtag ist neu gewählt. Laut vorläufigem Endergebnis haben zwölf Parteien den Sprung ins Landesparlament geschafft. Größte Fraktion ist die SVP mit 13 Sitzen.
Südtirol hat gewählt. Sofort nach Schließung der Wahllokale um 21 Uhr haben die rund 3000 Stimmzähler und Stimmzählerinnen in den knapp 500 Wahlsektionen mit der Auszählung begonnen. Insgesamt haben 290.299 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben, davon 277.124 in den Südtiroler Wahllokalen, 13.175 per Briefwahl. Nun liegen die vorläufigen Wahlergebnisse, aus denen sich die Sitzverteilung im Landtag ableiten lässt, vor. Demnach sind in der kommenden Legislatur 12 Parteien im Südtiroler Landtag vertreten.
Die Südtiroler Volkspartei (SVP) bleibt mit 34,5 Prozent und voraussichtlich 13 Sitzen größte Fraktion. Im Jahr 2018 war sie auf 15 Sitze gekommen. Es folgen das Team K mit 11,1 Prozent, die Südtiroler Freiheit mit 10,9 Prozent und die Grünen mit 9 Prozent. Die nächsten Plätze nehmen Fratelli d'Italia (6,0 %), JWA - Wirth Anderlan (5,9 %), Die Freiheitlichen (4,9 %), PD (3,5 %), Für Südtirol mit Widmann (3,4 %) und Lega - Uniti per l'Alto Adige (3,0 %) ein. Weniger als drei Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnten die Listen La Civica (2,6 %), Vita (2,6 %), Movimento 5 Stelle (0,7 %), Enzian (0,7 %), Forza Italia (0,6 %) und Centro Destra (0,6 %).
Die Sitze im neuen Südtiroler Landtag dürften folgendermaßen verteilt sein: Die SVP dürfte mit 13 Abgeordneten in den Landtag einziehen, gefolgt von Team Kund Südtiroler Freiheit mit je vier Abgeordneten und den Grünen mit drei Sitzen. Auf jeweils zwei Mandate Fratelli d'Italia, JWA - Wirth Anderlan und die Freiheitlichen. Mit jeweils einem Sitz werden vertreten sein: PD, Für Südtirol mit Widmann, Lega - Uniti per l'Alto Adige, La Civica und Vita. Dagegen dürften Movimento 5 Stelle, Enzian, Forza Italia und Centro Destra nicht in den Südtiroler Landtag einziehen.
Auf dem Webportal Landtagswahlen.provinz.bz.it können nicht nur die landesweiten Ergebnisse der Listen und Vorzugsstimmen im Detail nachgelesen werden, sondern auch deren Verteilung nach Bezirken und Gemeinden.
Auch noch heute geöffnet ist das Medienzentrum im Landhaus 1 in Bozen: Wo es möglich war, auf Großbildschirmen die Wahlbeteiligung und Stimmauszählung in Echtzeit zu verfolgen, Hintergrundinformationen zu sammeln und Interviews zu führen. Die Landesagentur für Presse und Kommunikation hat den Sendeanstalten im Innenhof die Möglichkeit geboten, live über die Landtagswahlen zu berichten.
jw
Achtungserfolg für Dorothea Kurz. Die Kinderkrankenschwester aus Laas ist die bestgewählte Vinschger Kandidatin des Team K. 1.268 Stimmen konnte Kurz südtirolweit auf sich vereinen, 876 davon im Vinschgau – ein durchaus respektables Ergebnis.
Hanspeter Staffler fliegt als Landtagsabgeordneter raus. Trotz Stimmenzuwachs. 4.085 SüdtirolerInnen gaben Staffler ihre Stimmen: 681 mehr als noch bei den vergangenen Wahlen. Und trotzdem: Die Neuen Zeno Oberkofler und Madeleine Rohrer überzeugen. Während Rohrer als wahrscheinlich galt, hat Oberkofler ein sensationelles Ergebnis eingefahren und die Stimmen der jungen Wähler geholt – die „Südtiroler Blinddates“ – ein Videoprojekt der Filmemacherinnen von Clara Schönthaler, Matthias Fleischmann und Max Gurschler haben Wirkung gezeigt. Oberkofler traf auf Fratelli d’Italia Kandidatin Anna Scarafoni.
Jürgen Wirth Anderlan. Der ehemalige Schützenkommandant zog mit zwei Mandaten schneidig in den Landtag ein. Auch im Vinschgau standen nicht wenige stamm und wählten JWA: 1.691 Stimmen bedeuten 8,4 Prozent der Stimmen. Die folgsamsten im Vinschgau waren die Plauser: 12 Prozent wählten JWA.
Mit 6117 Vorzugsstimmen kann sich Bauernbund-Kandidat Sepp Noggler in den Landtag retten – als Drittletzter auf der SVP-Liste. Der Abrutschsog in der SVP drohte auch Noggler mit sich zu reißen. Noggler hatte 10.093 Vorzugsstimmen bei den Wahlen 2018 und nur dieses Polster hat Noggler gerettet. Er bekam diesmal also 3976 Stimmen weniger. Allein im Vinschgau war der Stimmenverlust mit 2745 Vorzugsstimmen weniger sehr schmerzlich. Nogglers Traum, sich mit seinem Ergebnis als Landesrat präsentieren zu können, dürfte geplatzt sein. In seiner Heimatgemeinde Mals sackte Noggler von 1015 Vorzugsstimmen 2018 auf 470 2023 ab. Und noch etwas dürfte Noggler schmerzen: Die beiden Neulinge auf der SVP-Kandidatenliste David Frank und Verena Tröger zogen im Vinschgau an Noggler vorbei. 3215 Vorzugsstimmen holte Tröger allein im Vinschgau (insgesamt waren es 4434) und für David Frank waren es 3203 im Vinschgau (insgesamt waren es sogar 4647).