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Der Umgang mit ethischen Fragen im Gesundheitswesen sowie in Seniorenwohnheimen wurde in einem Lehrgang des Landesethikkomitees thematisiert. Am Montag wurden die Abschlussdiplome überreicht.

Insgesamt 19 Teilnehmende des Grundlehrgangs "Ethik für das Gesundheitspersonal" aus verschiedensten Fachbereichen und Berufsbildern haben kürzlich ihr Diplom entgegengenommen. Seit Mai 2023 hatten sie sich in einer aus sechs Modulen bestehenden Seminarreihe mit den Begrifflichkeiten von Ethik und Moral auseinandergesetzt und Instrumente für die konkrete Anwendung ethischer Argumentation im Berufsalltag erhalten.

Auf die Bedeutung der Ethik als Orientierungshilfe in vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung verweist der Vorsitzende des Landesethikkomitees Herbert Heidegger: "Die Ethik ist ein praxisbezogener Teil der Philosophie und bietet eine wichtige Stütze für das Gesundheitspersonal im Umgang mit relevanten Fragestellungen, denen sie in ihrem Beruf begegnen. Der Sinn und Zweck jeder Handlung steht dabei im Vordergrund, und dieses Bewusstsein kann bei kritischen Entscheidungsfindungen einen Weg aufzeigen."

Im Rahmen des Lehrgangs wurden u.a. Inhalte wie Lebensanfang, Lebensende, Organisationsethik und Ressourcenallokation, sowie die Tätigkeit der Ethikberatung in Krankenhäusern und Seniorenwohnheimen  erarbeitet. Expertinnen und Experten beleuchteten ethische Fragestellungen großteils aus ihrer klinischen Praxis aus der Sicht der Psychologie, Palliativmedizin, Geriatrie, Krankenpflege oder Allgemeinmedizin. Der Lehrgang wurde vom Landesethikkomitee gemeinsam mit dem Bildungsinstitut Chiron konzipiert und durchgeführt.

Das Landesethikkomitee berät die Landesverwaltung zu ethischen Fragen im medizinischen Bereich und engagiert sich für die Förderung einer ethischen Entscheidungskultur im Gesundheitswesen. Das Gremium wurde per Landesgesetz im Jahr 2001 eingeführt und setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen, deren Amtsdauer drei Jahre beträgt. Vorsitzender ist seit 2007 Herbert Heidegger, das Sekretariat des Landesethikkomitees wird von Evi Schenk von der Landesabteilung Gesundheit koordiniert.

kl

Die Landesregierung beauftragt Sta und NOI Techpark das 2,3 Millionen Euro Pnrr-Projekt "MaaS4SouthTyrol" umzusetzen. Die zentrale digitale Plattform verbessert und integriert die Mobilitätsdienste.

MaaS (Mobility as a Service) beschreibt eine neue Mobilität, die nicht auf das persönliche Fahrzeug ausgerichtet ist, sondern auf geteilte Mobilität und als Dienstleistung, die nach Bedarf genutzt werden kann. Die Landesabteilung Mobilität hat bei einer Ausschreibung des Ministeriums für Infrastruktur und Transporte (MIT) in Rom im Bereich ein Projekt eingereicht, für das Gelder aus dem Aufbaufonds Pnrr vorgesehen sind. Mit 83,8 Punkten kam das Projekt "MaaS4SouthTyrol" auf Platz 1 der von 19 teilnehmenden Regionen eingereichten Projekten. Für die Umsetzung stehen damit rund 2,3 Millionen Euro aus dem Aufbaufonds bereit.

Öffentlichen Personenverkehr für Fahrgäste weiter verbessern

Die Landesregierung hat heute (12. Dezember) das Mobilitätsressort mit der Koordinierung und Leitung des Projektes sowie die Südtiroler Transportstrukturen AG - Sta und den NOI Techpark Bozen mit der Umsetzung des Projektes beauftragt.

"Wir sind stolz darauf, dass unsere Vision mit MaaS4SouthTyrol vom MIT als Sieger des 'MaaS4Italy – 7 Territorien' auserkoren wurde. Durch die nun erhaltenen Fördermittel können wir das digitale Angebot für die Fahrgäste im öffentlichen Personenverkehr in Südtirol weiter verbessern", zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden.

Mehr Angebot insgesamt - Probeweise Ruf-Busse

Ziel des Projektes ist es, eine zentrale, digitale Plattform anzulegen, die alle Dienste der öffentlichen Mobilität umfasst und auch Angebote der Intermodalität, beispielsweise Park&Ride Zonen oder Fahrradboxen, beinhaltet. Mit der Südtirolmobil-Plattform gibt es in Südtirol bereits seit Jahren ein solches integratives System, das Züge, Busse und Seilbahnen umfasst. Durch die Integration des MaaS in diese Plattform sollen vor allem die Beziehungen zwischen Unternehmen und Nutzenden (Business-to-Consumer) und das Anbieten von sich ergänzenden Diensten zweier Unternehmen für die Nutzenden (Business-to-Business-to-Consumer) verbessert werden und das Angebot für Nutzerinnen und Nutzer insgesamt ausgebaut werden. Ein erster Schritt soll die Einbindung eines On-demand-Angebotes sein, das Ruf-Busse umfasst. 

Diese Ruf-Busse werden probeweise in den Gemeinden Albeins, Lajen, Olang und  eingeführt. "Mit den Ruf-Bussen wollen wir ein weiteres Angebot für die öffentliche Mobilität in Südtirol schaffen. Wenn die Tests positiv verlaufen, weiten wir das Angebot auf weitere Gebiete in Südtirol aus", sagt Alfreider.

Eine einzige Karte für alle Mobilitätsangebote

Das Projekt MaaS4SouthTyrol beinhaltet in einem weiteren Schritt die Integration aller Partner des öffentlichen Personenverkehrs in Südtirol in die Plattform und die Aufnahme von Zusatzangeboten wie Parkplätzen, Fahrradboxen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Fahrräder sowie auch Fahrradverleihe in die Plattform. "Zentral für das Vorhaben ist der seit Jahren sehr gut genutzte SüdtirolPass. PM Maas nochmal journalistisch angepasst. Am Mobilitätszentrum Brixen wurde beispielsweise bereits der Parkplatz in das System mit eingebunden und kann mit dem SüdtirolPass genutzt werden oder auch die Fahrradboxen über die SüdtirolmobilApp gebucht werden und mit dem SüdtirolPass bezahlt werden. Weitere dieser intermodalen Angebote werden nun im Rahmen des MaaS4SouthTyrol folgen", kündigt Alfreider an.

Dienste zusammenfügen - Erste Integration im Frühjahr 2024

"Die Herausforderung in der Integration der Ruf-Busse in unser System liegt einerseits in den Schnittstellen, die verlässlich und standardisiert laufen müssen, sodass verschiedene Unternehmen, welche einen Dienst anbieten werden, die Plattform nutzen können. Für die Nutzerinnen und Nutzer ist es wichtig, dass die Reservierung über die SüdtirolmobilApp ganz einfach ist und die Bezahlung über den SüdtirolPass erfolgt, ohne dass man sich noch irgendwo anmelden muss", erläutert Sta-Generaldirektor Joachim Dejaco. Die Sta nutzt dafür auch den vom NOI Techpark entwickelten Open Data Hub, in dem alle für die Plattform wichtigen Informationen und Daten zusammenlaufen.

Um das Projekt zielführend und fristgerecht abzuschließen wurde nun ein Arbeitstisch eingerichtet, an dem Mobilitätsressort, Sta und NOI Techpark gemeinsam weiter arbeiten. 

Eine erste Integration aller Partner des Öffentlichen Personenverkehrs (Sasa, Simobil, Auto Rainer, Holzer, KSM, Kronplatz Mobility, Sad, Trenitalia, Sta) in den Open Data Hub ist für März 2024 geplant. Gleichzeitig werden dann auch Gemeinden wie Bozen und Meran (Angebot von Parkplätzen), PappinSport (Fahrradverleih), CarSharing Südtirol, Neogy - Route220 -Driwe (Ladesäulen E-Autos) und die Brennerautobahn AG (Echtzeitinfos Verkehrsaufkommen, Baustelleninfos usw.) in den Open Data Hub eingebunden.

pt/san

Eine neue Leistung kommt ab Anfang 2024 Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, zugute: Der Solidaritätsbeitrag kann bei den Sozialsprengeln beantragt werden und dient der Deckung von Anwaltsspesen.

Ab 2024 können Frauen, die Opfer von Gewalt sind oder waren, um eine neue Landesleistung ansuchen, die sie darin unterstützt, einen Rechtsbeistand zu Rate zu ziehen. Heute (12. Dezember) hat die Landesregierung die Kriterien für den Zugang zum "Solidaritätsbeitrag für rechtlichen Beistand für Frauen, die Opfer von Gewalt und Misshandlung sind" genehmigt. Für Soziallandesrätin Waltraud Deeg ist die Einführung dieser Leistung ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung des Landesgesetzes zur Gewaltprävention: "Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Thema: Auch in Südtirol sind Frauen und Kinder in schwierigen Familiensituationen direkter oder indirekter Gewalt ausgesetzt. Wir haben darum das Landesgesetz zur Gewaltprävention 2021 auf den Weg gebracht, das den Rahmen bildet für eine Reihe an Maßnahmen, die zum Teil bereits in Umsetzung sind." Deeg nannte in diesem Zusammenhang die Verabschiedung des dreijährigen Landesplanes zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt 2023-25 (LPA hat berichtet), die Einsetzung mehrerer Arbeitsgruppen sowie die Umsetzung der Protokolle Erika und Zeus.

Mit der Genehmigung der Kriterien wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass ab 1. Jänner 2024 Frauen, die Opfer von Gewalt und Misshandlungen wurden, um den neuen Solidaritätsbeitrag ansuchen können. Dieser Beitrag soll garantieren, dass Gewaltopfer einen Rechtsbeistand zu Rate ziehen können. Der Beitrag kann beim Sozialsprengel beantragt werden und wird einkommensunabhängig ausbezahlt. Zu den Voraussetzungen gehören unter anderem, dass die von Gewalt betroffene Frau von einem Frauenhausdienst begleitet wird, zum Zeitpunkt der Antragstellung in Südtirol wohnt oder unterstützt von einem Frauenhausdienst außerhalb der Provinz untergebracht ist. Zudem muss sie Strafanzeige erstattet haben und/oder vor Gericht Klage eingereicht haben. Der Solidaritätsbeitrag kann zusätzlich zur staatlichen Prozesskostenhilfe beantragt werden. Die Kriterien waren von der Landesabteilung Soziales in Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskammer Bozen ausgearbeitet worden. Bestandteil der Kriterien ist auch ein Einvernehmensprotokoll mit der Rechtsanwaltskammer. In diesem ist unter anderem vorgesehen, dass Anwältinnen und Anwälte spezielle Schulungen erhalten sollen, um darin über die bestehenden Dienste und Leistungen und die kulturellen, sozialen und psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit Gewalt informiert zu werden.

Im Jahr 2022 haben 600 Frauen in den Südtiroler Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen Beratung und Begleitung gesucht, 130 Frauen und 122 minderjährige Kinder wurden in Wohneinrichtungen aufgenommen. Seit 1992 wurden in Südtirol 33 Frauen von ihrem Partner, Ex-Partner oder einem männlichen Verwandten umgebracht, zuletzt Sigrid Gröber und Celine Frei Mazohl. Das Land unterstützt den Frauenhausdienst im laufenden Jahr mit 2,5 Millionen Euro.

ck

Daten- und Informationsaustausch über den Fluss öffentlicher Gelder an Antragstellende darum geht es in einer Vereinbarung zwischen Land und Finanzpolizei, die heute um drei Jahre verlängert wurde.

Die Zusammenarbeit zwischen der Finanzpolizei und dem Land Südtirol wird fortgesetzt, um die wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen im Land zu stärken.

Die Vereinbarung, die darauf abzielt, die ordnungsgemäße Verwendung öffentlicher Mittel aus dem Landeshaushalt, aber auch aus dem Staatshaushalt und dem der Europäischen Union zu überwachen, wurde heute (12. Dezember) Vormittag am Rande eines Runden Tisches mit Vertretenden der Finanzpolizei, Führungskräften und Mitarbeitenden und Vertretenden des Gemeindenverbands unterzeichnet. Bei der Veranstaltung ging es um Themen im Zusammenhang mit der Rolle der öffentlichen Verwaltung innerhalb des Systems zur Bekämpfung der Geldwäsche.

Das für drei Jahre gültige Dokument regelt den Informationsaustausch zwischen der Finanzpolizei und den Landesämtern, die für die Verwaltung der Ausgabenströme und die Überwachung des Stands der Umsetzung der mit Mitteln aus dem staatlichen Wiederaufbauplan (Pnrr) finanzierten Maßnahmen zuständig sind.

Insbesondere stellt das Land der Finanzpolizei die verfügbaren Daten und Erkenntnisse zur Verfügung, die für die Ausübung ihrer Kontrollbefugnisse im Bereich der öffentlichen Ausgaben notwendig sind, und teilt ihr alle festgestellten Anomalien mit. Die Finanzpolizei erhält in der Folge Zugriff auf alle Unterlagen für die Einleitung und Durchführung von Ermittlungen zur Betrugsbekämpfung im Bereich der öffentlichen Ausgaben. 

Die Finanzpolizei kann die erworbenen Daten und Informationen zur Vorbeugung, Untersuchung und Verfolgung von Wirtschafts- und Finanzdelikten verwenden. Im Falle der Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten oder Betrug übermittelt sie dem Land unter Einhaltung der Bestimmungen über die Vertraulichkeit der Ermittlungen jene Informationen, die für die Bewertungen und Maßnahmen der Landesverwaltung erforderlich sind. 

Die Vereinbarung sieht auch vor, dass die beiden Institutionen alle nützlichen Ausbildungsinitiativen entwickeln, um das Personal, das in ihren jeweiligen Kontrollbereichen beschäftigt ist, weiterzubilden. Auf diese Weise wird der Erfahrungsaustausch gefördert.

Die unterzeichnete Vereinbarung trägt der Notwendigkeit Rechnung, die Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von Betrug bei den öffentlichen Ausgaben und von Versuchen der allgemeinen und organisierten Kriminalität, sich unrechtmäßig die beträchtlichen Mittel anzueignen, die im Rahmen des Aufbauplans Pnrr bereitgestellt werden, weiter zu stärken. 

uli

In Zeiten des Klimawandels, in denen sich meteorologische Extremereignisse häufen, kommt dem Bergwald als Erosions- und Lawinenschutz immer größere Bedeutung zu.

Text: Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch in Ruhe

 

In der Borealregion der nördlichen Hemisphäre und in den hohen Bergen der Erde ist der Winter die auslesende Jahreszeit, welche über Vorkommen oder Fehlen der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten entscheidet. Nur wer sich im Laufe der Evolution angepasst hat, kann dem Winter in den Extremlebensräumen an der Wald- und Baumgrenze trotzen.
Die Waldgrenze ist eine weithin sichtbare Geländemarke. Hier oben kommt der aufrechte Baumwuchs mit Stammbildung als Holzschaft zum Erliegen. Es gibt in der Botanik eine Faustregel, welche besagt, dass der Holzwuchs an seine Grenze kommt, wenn die frostfreie Vegetationsperiode nicht mindestens 100 Tage im Jahr anhält. Bei einer kürzeren und durch Frosteinbrüche s55 laercheunterbrochenen Wachstumsperiode kann der Holzfaserstoff Lignin in den Gebirgspflanzen nicht mehr gebildet werden. Wie drastisch sich das Klima und die Lebensbedingungen entlang eines Höhengradienten auswirken, besagt eine andere ökologische Faustregel: Jede 100 Höhenmeter nach oben nimmt die mittlere Jahrestemperatur um etwa 0,6°C ab, die jährliche Niederschlagsmenge aber um etwa 100 mm zu.
Neben den aufrecht wachsenden Lärchen (Larix decidua) und Zirben (Pinus cembra) als waldgrenzbildende Bäume gibt es unter den Bäumen in unseren Alpen noch eine Reihe von Überlebenskünstlern, die sich durch verschiedene Strategien an die Hochgebirgsstandorte angepasst haben. Dort wo aufrechte Stämme von Lawinen geknickt werden, erobern sich andere Holzarten die Standorte: Legföhren oder Latschen und Grün-Erlen.

Krummholz und Wurzelknöllchen
Anstelle eines einzelnen Stammes bildet die Legföhre (Pinus mugo) vielverzweigte, verholzte Triebe, die ihr in ihrem Habitus ein strauchiges Aussehen verleihen. Die Hauptäste wachsen niederliegend und bodenstreichend und schützen sich durch diese Wuchsform vor Schneebruch auch in steilen Lawinenrunsen, durch welche in schneereichen Wintern regelmäßig große Schneemassen als s55 legfoehrezerstörerische Lawinen abgehen. Die Legföhre trotzt der Lawinenlast durch den sogenannten Säbelwuchs: Durch den stärkeren Wuchs an der Unterseite können sich die Triebe der Legföhre nach Überschüttungen durch Schneelawinen im Frühjahr nach der Ausaperung immer wieder aufrichten. Und wenn einige Triebe geknickt und gebrochen werden, ist durch die Vielästigkeit und reiche Verzweigung das Überleben der Art immer noch gesichert.
Die Grün-Erle (Alnus viridis) ist ebenfalls ein in den Bergen hochaufsteigender Spezialist mit einer großen Höhenamplitude von der Talsohle bis an die Baumgrenze. Im Gegensatz zur Nadelbaumart Legföhre ist die Grün-Erle, auch Alpen-Erle genannt, eine Laubbaumart. Auch sie wächst im steilen, rutschgefährdeten Gelände, bevorzugt auf nassen und feuchten Böden in Lawinenrutschbahnen. Durch den anhaltenden Wasserabfluss sind diese Böden nährstoffarm und der wachstumsfördernde Stickstoff ist an diesen Standorten Mangelware. Die Grün-Erle hat aber wie andere Pflanzenarten im Laufe der Evolution einen Selbstversorgermechanismus entwickelt: Ihre Wurzelknöllchen mit Bakterien sind eine pflanzeneigene Stickstofffabrik.

Die in den Wurzeln enthaltenen Knöllchenbakterien können den in der Luft enthaltenen atomaren Stickstoff in pflanzentaugliches und -verwertbares Nitrat verwandeln. So kompensieren diese speziellen Wurzelbakterien das Manko an Stickstoff auf dem durch das Dauerwasser ausgelaugten Standort.

Kriechsprosse
Oberhalb der Baumgrenze gibt es mit den Zwergweiden (Salix spec.) noch weitere Spezialisten unter den Bäumen. Aufs erste sieht man diesen Spaliersträuchern nicht an, dass sie holzbildende und damit ausdauernd wachsende Pflanzen sind. Laubwerfend und damit winterkahl, wachsen sie oftmals engstens an den Boden angeschmiegt in gestauchten Kurztrieben und bilden in den Blattachseln nach unten viele Senkwurzeln, um sich auf den instabilen Böden stark und abrutschsicher zu verankern. Aus den abgeworfenen Blättern bilden sie sich ihren eigenen Humus zur Bodenverbesserung und die dunkle Farbe dieser Humusschicht wirkt wie eine wärmende Bettflasche. Dunkle Farben absorbieren das einfallende Sonnenlicht viel stärker als helle. Die durch s56 zwergweideAbsorption erhöhte Bodentemperatur ist wachstumsfördernd. Auch die Schneeschmelze wird auf dem sich stärker erwärmenden Boden beschleunigt. Und damit wird die Vegetationsperiode als Wachstumsphase ausgeweitet. Gewissermaßen bestimmen die Zwergweiden an ihren Standorten das Mikroklima selbst mit. „Minima inter arbores“ – die kleinsten unter den Bäumen - nannte sie der große schwedische Taxonom und Systematiker Carl von Linnè. (1707 – 1778). Heute spielen diese alpinen Zwergweiden in der Ingenieurbiologie als Bodenfestiger eine bedeutende Rolle bei der Stabilisierung von rutschgefährdeten und erodierenden Böden in gebirgigen Hochlagen. Mit ihren vielen Adventivwurzeln, ihrem reich verzweigten System der bis zu Dutzende Meter langen Kriechsprosse sind sie als Stabilisatoren technischen Verbauungen mindestens gleichwertig, wenn nicht überlegen, und dabei ökologisch und landschaftskompatibel. Unter den mehr als dreißig einheimischen Weiden-Arten (Salix spec.) kommen etwa fünf Arten als „Gletscherweidenspalier“ bis in Höhen an den frisch auseisenden Gletschervorfeldern vor. Alle Weiden-Arten sind zweihäusig, d.h. ihre Blüten sind eingeschlechtig: Die Männchen als auffällig gefärbte Pollenkätzchen und die Weibchen mit ihren unauffälligeren grünen Blütenständen bilden je eigene Sträucher, die beiden Geschlechter wohnen also in verschiedenen Häusern.

Sterberisiko Frosttrocknis
Nadelbäume oder Koniferen gibt es weltweit. Dominierend im Waldbild werden die Koniferen im borealen Nadelwaldgürtel, der sich von Nordamerika über Nordeuropa bis Sibirien erstreckt. Aus diesen borealen Wäldern stammen ursprünglich die Lärche und die Zirbe als die beiden Baumarten, die in den Alpen die obere Waldgrenze bilden. Die Lärche ist sommergrün, die Zirbe ist immergrün. Wenn jetzt im Herbst die Lärchen ihr flammendes Gelb in die Bergwälder zaubern, kann man aus den verschiedenen Farben der beiden Baumarten ihren jeweiligen Anteil am Waldaufbau erkennen.
Der Abwurf der Nadeln bei der Lärche ist ein für Nadelbäume fast einmaliger Überlebenstrick und s56 frostsichert der Lärche ihre Höhentauglichkeit. Die Lärche zieht im Herbst das Blattgrün aus den zartgrünen Nadeln zurück und prangt für einige Wochen im Orange und Goldgelb der Xanthophylle und Carotinoide. Dann wirft sie die Nadeln ab, die ja den Blättern eines Laubbaumes entsprechen. Der Nadelabwurf ist die Vorbeugung gegen Winterschäden. Dabei riskieren die Bäume nicht so sehr durch Frost zu erfrieren, als vielmehr durch Dürre zu vertrocknen. Das klingt angesichts der Schneefeuchte in den Bergen seltsam, wird aber verständlich, wenn man um das Phänomen der Frosttrocknis weiß: Der Boden friert im Winter für mehrere Monat steinhart zusammen. Das im Boden enthaltene Wasser wird zu Eis. Und Eis ist jener Aggregatzustand des Wassers, den die Pflanzenwurzeln nicht verwerten können. Die Wasserzufuhr aus dem gefrorenen Boden unterbleibt über die gesamte Bodenfrostperiode. Gleichzeitig sind aber alle Pflanzenteile, welche die Schneedecke überragen, einer intensiven Sonnenstrahlung ausgesetzt, die in den Bergen noch dazu einen hohen Anteil an gefährlicher Ultraviolettstrahlung aufweist. Die Sonneneinstrahlung entzieht den Pflanzenblättern Wasser durch Verdunstung. Anhaltende Verdunstung bei fehlendem Wassernachschub bewirkt Trockenheit bis zum tödlichen Dürrestress. Das ist mit Frosttrocknis gemeint: Absterben von Ästen oder der ganzen Pflanze bei Bodenfrost durch Dürreschäden infolge der Transpirationsverluste. Die Lärche minimiert dieses Risiko durch den Nadelabwurf. Laubbäume mit ihren viel größeren Blattoberflächen müssen ihre Blätter im Herbst schon in viel tieferen Höhen abwerfen, um im Winter der Frosttrocknis zu entgehen. Im Hochgebirge und im hohen Norden reicht die Zeit im kurzen Sommer für die Laubbäume nicht aus, um die Laubmasse neu aufzubauen und ausreichend Zuwächse zu erzielen. Daher dominieren in diesen Gebieten die anspruchsloseren, wintergrünen Nadelbäume und eben die Lärche. Wenn die Lärche ihre Nadeln abwirft, hat sie im Herbst ihre Knospen für das nächste Frühjahr schon gebildet und ihre Zweige mit vielen kleinen Kurztrieben überzogen, in deren Knoten sie bereits die Nadeln der nächsten Generation vorbereitet hat. Im Vergleich zu den immergrünen Nadelbäumen gleicht die Lärche die kürzere Produktionszeit – ein Nachteil des Blattwurfes – durch fast doppelt so hohe Effizienz in ihrer Photosynthese im Hochsommer aus.
Die Menschen der Alpenregion wussten und wissen die besonderen Eigenschaften des Lärchenholzes zu schätzen und zu nutzen: Härte, Moderresistenz, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Reichtum an Harz zeichnen den Baum aus. Das langlebige und harte Lärchenholz wird seit jeher im Brücken-, Erd- und Bergbau eingesetzt und das schwefelfreie Lärchenpech in der Volksmedizin als Entzündungshemmer und zur Wundheilung. In der gebauten Kulturlandschaft besonders markant und eine bereichernde Zier an den Bauernhäusern, Hütten und Almen sind die Lärchenschindeln als Dachbedeckung und die gehackten Rundholzstämme als Baumaterial in der Blockbauweise. Landschaftsprägend und regional verschieden in Form und Bauart sind auch die Lärchenholzzäune als Abgrenzung von Wiesen und Weiden und Eigentumsgrenzen.

Die Zirbe als Königin der Waldgrenze
In den hochsubalpinen Lärchen-Zirbenwäldern auf silikatischem Gesteinsuntergrund der Zentralalpen ist die Lärche die konstante Begleitart in der Baumschicht, aber die Zirbe, auf schweizerisch „Arve“, ist die beherrschende Kennart. Wenn der Mensch nicht jahrhundertlang durch Weiderodung und Holzentnahme das Bild der Waldgrenze verändert hätte, so bestünden in den Ostalpen die Wälder überwiegend aus Zirben. Armin Landmann schreibt in seinem empfehlenswerten Buch „Die Natur der Alpen“ (Franck-Kosmos Verlag Stuttgart 2021), dass „das Regnum der Zirbe in den höchsten Lagen und ihre Überlegenheit gegenüber Lärche und Fichte mehrere Ursachen hat.“ Die Fichte hat in den trockeneren Inneralpen als Flachwurzler größere s57 zirbeProbleme mit der Trockenheit, ist anfälliger gegen Frosttrocknis und gegen den Rostpilz (Chrysomyxa rhododendri), der auf der Rostroten Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) parasitiert und auf die Fichtennadeln überspringt. Die dann entstehenden Sporenlager beeinträchtigen die Fichte in ihrer Photosyntheseleistung. Den verminderten Stoffgewinn kann sich die Fichte vor allem in den Hochlagen nicht leisten. Die Lärche hat im Hochgebirge einerseits den Nachteil, durch den Wiederaufbau der Nadeln Zeit zu verlieren, und die jungen Frühjahrsnadeln sind gegen Spätfröste nicht so gut geschützt wie jene der Zirbe. Dazu kommt die verringerte Keimfähigkeit der leichten, nährstoffärmeren Lärchensamen auf geschlossenen Moos- und Humusböden. Lärchen keimen als Lichtkeimer und Primärart gut und leicht auf Rohböden und nach Bodenverletzung etwa auf Windwurfflächen.Demgegenüber sind die großen Nussfrüchte der Zirben wahre Kraftmeier und haben mit dem Tannenhäher als Rabenvogel einen gewichtigen Helfer und „Zirbenwaldgärtner“ bei ihrer Samenverbreitung. Doch dazu weiter unten. Wachsen Lärchen und Zirben gemeinsam auf, dann spielt der Faktor Zeit eine Rolle: Auch wenn die Lärche ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen kann, die Zirbe wird älter und ist der mitunter über 1.000 Jahre alte Methusalem unter den europäischen Baumarten. Höchstens Eiche (Quercus) und Eibe (Taxus) können mithalten. Im reifenden Hochlagenwald verdrängt die längerlebige Zirbe die Lärche mehr und mehr durch Beschattung. Und hoch oben über der geschlossenen Waldgrenze herrscht die Zirbe in Baumgruppen oder als Einzelkämpferin auf Felsgraten und Geländerippen ohnehin alleine. Vereinzelt steigt sie bis auf 2.600 Meter Meereshöhe auf. Der Tannenhäher hat ihre Samen vor Jahren als seine Wintervorratshaltung hier herauf verfrachtet.
Die Zirbe hat das leichteste Holz, weich und gut bearbeitbar, ist aber dennoch der härteste Extremist aller heimischen Nadelbäume. Ihre im Querschnitt dreikantigen immergrünen Nadeln stehen jeweils zu fünft in einem Nadelbüschel auf einem Kurztrieb und werden fünf bis sechs Jahre alt, bevor sie im schattigen Bauminneren abgeworfen werden und außen in Jungtrieben nachwachsen.

Die Zirbennadeln sind mit einer dichten Wachshaut gegen Verdunstung geschützt und überstehen Winterfröste unter -40°C. Im Winter bleiben die Spaltöffnungen zudem geschlossen und bei dicken alten Zirben reichen die Wasserreserven im Stamm und die mitunter bis unter den Bodenfrost hinabwachsenden mächtigen Wurzeln aus, um Wasserverluste durch Verdunstung auszugleichen. Frosttrocknis ist daher höchstens für junge Zirben ein Problem. Selbst an der Waldgrenze über 2.000 Metern beginnen Zirbennadeln ab Mai noch bei Minusgraden bis -5°C mit der Produktion. Schon ab +10°C erzielt die Zirbe optimale Zuwächse und kann bis Oktober aktiv bleiben. Zusätzlich ist sie in der Lage, sich in ihrer Wuchsform flexibel an Wind und Wetter anzupassen. Ihre Kronenausformung und ihr Erscheinungsbild, je nach Standort vom geschlossenen Bergwald bis in die Kampfzone hinauf, sind beeindruckend variabel. Sturm, Blitzschlag und Schneedruck an und über der Waldgrenze führen zu krüppeligen Wetterzirben. Armin Landmann schreibt in seinem bereits zitierten Buch:

„Kein anderes Wesen prägt das Bild der Inneralpen mehr als diese Baumpersönlichkeit und kaum eine andere Pflanze ist derart fest und vielfältig in der alpenländischen Kultur verankert.“

Die Verwendung von Zirbenholz
Nicht nur im Sozialsystem der Bergbauern waren Frauen jahrhundertlang in vielerlei Hinsicht benachteiligt, nicht zuletzt auch in Erbangelegenheiten. Auch die Töchter der Hofbesitzer verheiratete man möglichst rasch mit einer bescheidenen Ausstattung. Als wertvollste Brautgabe wurde feinstes Tuch mit auf dem Weg gegeben. Die seit Generationen bewahrten und weitervererbten Stoffkostbarkeiten mussten vor Mottenfraß und Pilzen geschützt werden. Traditionell geschah dies in Truhen und Schränken aus Zirbenholz, das besondere Eigenschaften s58 winteraufweist. Diese Eigenschaften sind inzwischen auch durch wissenschaftliche Studien belegt. Wie Nadeln und Harz enthält auch das Holz der Zirbe das aromatische ätherische Öl Pinosylvin. Was für uns wohlig duftet, ist für Pilze, Bakterien und Motten ein Übel. Die „bioinhibitorische“ Wirkung macht Zirbenholz so robust und schützt Stoffe in der Zirbentruhe. Damit aber nicht genug. Ich zitiere noch einmal Armin Landmann: „Studien etwa aus der Steiermark indizieren, dass die Bauern der Alpen nicht umsonst Zirbenholz für Betten, Möbel, Wandvertäfelungen genutzt, ja ganze Wirtshausstuben damit ausgekleidet haben. Das Holz fördert offenbar Gemüt und Gesundheit. In lebhaft duftenden, ästigen Zirbenstuben und -betten schwindet nicht nur das Holz, sondern auch der Stress, das Herz schlägt ruhiger und das Wohlgefühl wächst…. Die bessere Nachterholung geht mit einer reduzierten Herzfrequenz einher. Die durchschnittliche „Ersparnis“ im Zirbenholzbett lag bei 3.500 Herzschlägen pro Tag, was etwa einer Stunde Herzarbeit entspricht. Wenn das stimmt, dann würde sich das Herz eines „Zirbenbettschläfers“ über drei Jahre Arbeit ersparen, wenn er 80 Jahre alt wird“.
Auch der Ross- und Kuhhandel soll in Zirbenholzstuben friedlicher vonstattengegangen sein, weil die aromatischen Düfte die Streitlust gehemmt und die Verhandlungsbereitschaft gefördert haben. Wahrscheinlich hat beim Feilschen auch der „Zirbengeist“ aus der Flasche ein bisschen nachgeholfen. Seit jeher werden aus den unreifen Petschelnüssen auch gehaltvolle, würzige Schnäpse und Liköre hergestellt. Heute reicht das Spektrum der Verwendung von Zirben von Duftlampen über Duftkissen bis zu Massageölen und Saunaaufgüssen. Die Königin der Waldgrenze erlebt eine Renaissance.

„Zirmgratsch“ ist treffender als „Tannenhäher“
Wenn es um Lawinenschutz geht, ist Hochlagenaufforstung ein Schlüsselwort. Nichts bietet an steilen Hängen eine bessere Sicherheit und Prävention als ein gesunder Bergwald. Aufforstung in Hochlagen ist teuer, schwierig und auch von Ausfällen betroffen. Aber es gibt eine kostenlose Hilfe von einem einst verfemten und gejagten Vogel, dem Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes). Natürlich leistet der Tannenhäher, der wegen seiner Hauptnahrungsbasis treffender mit dem Dialektnamen „Zirbmgratsch“ beschrieben ist, seinen Beitrag als Zirbenwaldgärtner nicht bewusst und uns Menschen zuliebe. Aber die Lebensweise und die Verhaltensbiologie des Tannenhähers kommen uns wegen der Wintervorratshaltung des Vogels sehr zunutze.

Der Tannenhäher im Porträt
s59 tannenhDer Tannenhäher ist ein akustisch auffälliger, lauter Krähenvogel und ein waldbewohnender Nussknacker. Im wissenschaftlichen Gattungsnamen Nucifraga findet sich die Tätigkeit als Nusszerteiler wieder. Krähenvögel sind neugierig, aber gleichzeitig vorsichtig. Tannenhäher sind zur Brutzeit sehr heimlich unterwegs und nur im Herbst an und oberhalb der Waldgrenze einigermaßen leicht zu beobachten.
Im Leben der Zirmgratsch ist das Anlegen dauerhafter Vorräte für die Überwinterung und für die Aufzucht der Jungen von entscheidender Bedeutung. Durch seine Vorratswirtschaft ist der Tannenhäher auch im Winter an das Revier gebunden und ein ausgeprägter Standvogel. Vorkommen, Bestandesdichte, Ortsbewegungen und das Fortpflanzungsgeschehen dieser Vogelart sind vollständig von den Zirben abhängig. Das gesamt Brutgeschehen des Tannenhähers bis zum Flügggewerden der Jungen beansprucht bis über 100 Tage. Die Vögel können daher nur eine Brut im Jahr aufziehen. Die Bindung ans Revier und an die Vorräte sowie die Notwendigkeit, die Brut unter extremen Bedingungen zu beginnen, führen beim Tannenhäher nicht nur zu Partnerschaft in monogamer Dauerehe, sondern auch zur partnerschaftlichen Arbeitsteilung beim Brüten: Der Tannenhäher ist der einzige Vertreter aus der Familie der Rabenvögel, bei denen sich das Männchen an der Erbrütung der Eier beteiligt.
Wie alle Rabenvögel sind auch die Tannenhäher Nahrungsopportunisten und nehmen, was sie kriegen: neben Samen der Zirben und Haselnüssen auch Fichtensamen, aber kaum die schwer auszulösenden, kleinen und kalorienarmen Lärchensamen. Daneben naschen sie auch an fruchtigen Beeren: Preisel- und Rauschbeeren, Vogelbeeren und Holunder. Und sie fressen alles, was sie an Insekten und tierischem Eiweiß erwischen. Aus sich häufenden Beobachtungen in Siedlungsnähe ist eine bestimmte Tendenz ableitbar, dass der Tannenhäher im Herbst zunehmend auch zum Kulturfolger wird, weil er vermehrt in Hausgärten absteigt, Haselnüsse und Walnüsse zu holen.

Der Zirbenwaldgärtner
Nüsse sind fett und nahrhaft, aber nicht alle sind speicherfähig. In den Alpen eignen sich neben den Haselnüssen mit einem Fettgehalt bis zu 60 % vor allem die Zirbelnüsse, bei denen das Fett bis zu 75 % des Trockengewichtes ausmacht. Die Zirbe, die Königin der Baumgrenze, gibt ihrem Nachwuchs ein üppiges Vorratspaket zum Auskeimen mit. Dieses nährstoffreiche Paket macht sich der Tannenhäher zunutze.
Bei der Ernte der Zirbelnüsse gehen die Häher sehr effizient vor: Am Stamm oder an guten Plätzen hacken die Zirbmgratschn die Zapfenschuppen weg und testen die Samen auf ihre Konsistenz. Dadurch werden fast 100 % der vitalen Samen je Zapfen verwertet. Für den Nusstransport hat der Krähenvogel einen eigenen Tragsack entwickelt, eine sich vor und unter dem Zungenansatz öffnende Tasche. Bis zu 90 Zirbelnüsse kann der Tannenhäher in seinem Tragsack verstauen. Die Last, die bis zu 15 % des Körpergewichtes ausmachen kann, transportieren Tannenhäher im Flug bis zu 15 km weit und überwinden dabei Höhenunterschiede bis zu 700 Metern, auch über Pässe, wenn der Vorrat im eigenen Revier nicht ausreicht. Dort werden die Nüsse dann sorgfältig versteckt und bei großer Konkurrenz zuerst auch in Zwischenverstecken, um arteigene Neider zu irritieren und fehlzuleiten und ihnen die mühsam gesammelte Eigennahrung vorzuenthalten. In 1-3 Monaten Sammeltätigkeit versteckt ein einziger Häher mindestens 30.000 bis 100.000 Nüsse in vielen tausenden Verstecken. Dieser Vorrat reicht nicht nur für den Häher selbst über den Winter, sondern auch für den Spender, die Zirbe, um im nächsten Jahr auszukeimen.

Hohe Intelligenz und Erfolgsquote
Das größte Wunder aber ist die Erfolgsquote des Tannenhähers: In einer durch Schnee völlig veränderten Landschaft ist er imstande die Verstecke wiederzufinden. Seine Erfolgsquote bei Grabungen im Schnee liegt zwischen 75 und 85 %. Wie sich herausstellte, können sich die Häher bis zu 7.000 Versteckplätze punktgenau merken. Wenn das keine Meisterleistung eines Vogelgehirnes ist! Die nicht wiedergefundenen Nüsse keimen als Büschelpflanzungen auch an ökologischen Extremstandorten. Die jahrtausendalte Kooperation zwischen Zirbe und Vogel ist nicht nur billiger als Hochlagenaufforstung oder als technischer Lawinenschutz durch den Menschen, sondern auch effizienter und nachhaltiger. Dies vor allem deshalb, weil der Tannenhäher seine Zirbelnüsse nicht einfach irgendwo versteckt. Die meisten Samen deponiert er in kurzrasigen, vegetationsarmen oder felsigen Stellen am Boden, an Baumstümpfen oder in der Streu unter Bäumen. Der Tannenhäher transportiert die Nüsse auch bergaufwärts. Er hebt damit die Baumgrenze nach oben an und ist als alpiner Landschaftsgestalter der Gärtner des Zirbenwaldes. Umso schwerer vorstellbar ist es heute, dass der Tannenhäher bis in die 1960er-Jahre als Forstschädling angesehen wurde, der die Zirbe in ihrer Vermehrung beeinträchtigt. In diesen Zeiten war der Abschuss des Hähers sogar mit Prämien belohnt worden!

Mittwoch, 13 Dezember 2023 09:58

Latsch-Martelltal: RAUS.ABER RICHTIG.

Herzlich willkommen in Ihrem Feriengebiet der Gegensätze. Zwischen kristallklaren Bergseen, dem ursprünglichen Martelltal, dem kargen Sonnenberg und dem sattgrünen Nörderberg liegt das Feriengebiet Latsch-Martell - unterschiedlicher könnte es nicht sein.

Als wahres Skitouren Eldorado ist das Martelltal bei Skitourengeher bekannt. Hier finden Sie unzählige Möglichkeiten für ansprechende Touren auf die umliegenden 3000er inmitten der verschneiten Naturkulisse - wie wäre es mit einer Tour?
Klein und groß kommen bei uns auf seine Kosten sei es bei einer unbekümmerten Schlittenfahrt, beim Snowtuben oder beim Tanz auf dem Eis. Wer wollte nicht schon immer wie eine Eisprinzessin die Pirouetten drehen oder wie ein Profi Hockeyspieler über das Eis flitzen? Im IceForum in Latsch s52 latsch martellwerden all diese Wünsche erfüllt. Die 60 mal 30 Meter große Eisfläche ist überdacht und somit auch bei schlechtem Wetter ein beliebter Ort. Auch Wasserratten kommen auf Ihre Kosten. Das AquaForum bietet mit seinen verschiedenen Bädern und der Sauna Ruhesuchenden, Sportlern und Familien jede Menge an Abwechslung.
Beliebt und im In- und Ausland bekannt ist das Biathlonzentrum inmitten des Stilfserjoch Nationalparks im Martelltal. Neben dem hochmodernen Schießstand, welcher mit 30 vollautomatischen Schießständen ausgestattet ist, bietet das Biathlonzentrum auf einer Meereshöhe von 1.700m ein gut bestehendes 12 Kilometer langes Loipennetz. Bestens präparierte und schneereiche Loipen inmitten einer atemberaubenden Winterlandschaft bieten für jeden Langlauftypen genau das Richtige. Jährlich finden über die Wintermonate Langlaufkurse statt, wo sich Anfänger aber auch Fortgeschrittene Tipps und Tricks rund ums Langlaufen holen können.
Der Frühling bei uns ist einzigartig abwechslungsreich, unten im Tal beginnt die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen, in den Höhen verzaubern die verschneiten Berggipfel und im Martelltal können Winterliebhaber die verschiedensten Aktivitäten voll und ganz genießen und ausnutzen. Während Sie im Martelltal die umliegende Bergwelt ausforschen, treffen Sie in Latsch bereits die ersten Wanderer und Biker welche die Wege und Trails am Sonnenberg genießen.
Dein Frühling im Vinschgau – erleben Sie bei geführten Wanderungen, Verkostungen und vielem mehr die Schätze des Vinschgaus. Bei uns im Feriengebiet erwartet Sie zum Frühlingserwachen, das Frühlingserwachen entlang der Burgen und Schlösser, die geführte Wanderung lässt Sie die Kulturschätze gepaart mit dem Erwachen der Natur erleben. Beim Streifzug „mit der Bäuerin durch die blühende Obstwiese“ erfahren Sie Wissenswertes über den Apfelanbau und die Arbeit des Bauern.
Am besten Sie erleben das Feriengebiet Latsch-Martelltal selbst und können sich davon überzeugen, wir freuen uns auf Sie!

Mittwoch, 13 Dezember 2023 09:56

Apfelgenuss zur Winterzeit

Als gesunder Snack für zwischendurch oder zu leckeren Süßspeisen verarbeitet:
Vinschger Äpfel schmecken das ganze Jahr hindurch. Doch wussten Sie, dass jede Jahreszeit
ihre spezifischen Apfelsorten bereit hält?

Ein selbstgemachter Apfelstrudel zum heißen Tee. Der Duft von Bratäpfeln, der durch die Wohnung zieht. Ein knackiger Apfel als Energiespender während des Skifahrens oder beim Winterwandern. Vinschger Äpfel schenken im Winter gesunde Genussmomente. Doch Apfel ist nicht gleich Apfel: Auch Apfelsorten haben ihre ideale Jahreszeit, in der sie am intensivsten schmecken.

Der Apfel als saisonale Spezialität
Während der Golden Delicious, die Vinschger Hauptsorte, das ganze Jahr über mit vollem Geschmack erhältlich ist, ist bei anderen Sorten durchaus der Zeitpunkt entscheidend. Manche Äpfel entfalten im Frühjahr ihr volles Aroma, andere im Herbst. Als Winteräpfel werden jene Apfelsorten bezeichnet, die nach der Ernte noch zirka zwei Monate lagern sollten, um dann ab Dezember ihren vollen Geschmack zu entfalten. Bei manchen Sorten passt auch ihr charakteristisches Aroma gut in die kalte Jahreszeit. Für die tropisch-fruchtigen Sorte eignen sich hingegen die heißen Tage besser zum Genießen.

Jede Zeit hat ihren Apfel
s50 vipWelcher Apfel eignet sich nun besonders für den Winter? Der sehr süße Ambrosia™ duftet und schmeckt intensiv nach Honig und Nektar. So versüßt dieser Schneewittchen-Apfel mit seinen wärmenden Aromen besonders die kälteren Wintertage. Auch der envy™ überzeugt im Winter. Außergewöhnlich süß, sehr knackig und besonders saftig. Der saftig-süße Golden und Red Delicious oder der sehr süße Fuji wärmen ebenso im Winter Herz und Seele – um nur einige Apfelsorten für die Wintermonate zu nennen. Im SweeTango® steckt hingegen der ganze Sommer in einem Apfel. Mit seinen erfrischenden tropisch-fruchtigen Noten verlängert der Apfel im Herbst das Sommergefühl.

Apfelvielfalt in den Vinschger Detailgeschäften
Die ganze Vielfalt an Äpfeln aus dem Vinschgau finden Sie in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften in Eyrs, Schlanders, Latsch, Kastelbell und Naturns. Die erfahrenen Mitarbeiterinnen informieren Sie gerne über die Aromen der einzelnen Apfelsorten und haben so manchen Tipp zur perfekten Lagerung oder Verarbeitung der Äpfel parat.

Vinschger Äpfel und veredelte Apfelprodukte kaufen
Welche Apfelsorte gerade aktuell zur Saison passt und besonders gut schmeckt, können Sie in den Vinschger Detailgeschäften entdecken. Hier finden Sie auch veredelte Apfelprodukte wie Apfelsaft, Apfelessig oder Apfelmus der Marke „Leni´s“ von VOG Products, in denen auch Vinschger Äpfel stecken.

Holen Sie sich jetzt Ihre leckere Extraportion an Vitaminen und Geschmack: Die Vinschger Detailgeschäfte freuen sich über Ihren Besuch!

Mittwoch, 13 Dezember 2023 09:53

Trafoi: Paradies für Familien und Kinder

Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …

Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip

In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.

Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort, wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das Skifahren gelernt s48 trafoi2hat, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich aufgestellt: So haben Anfänger und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten, um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.

Genuss-Skifahrer
Oben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.

Tourenskifahrer
Hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: Mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg durch perfektes Terrain. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° PanoramaBlick über verschneite Bergspitzen.

 

 

NEU:

Nachdem die Stilserjochstraße ab Trafoi geschlossen bleibt, wird die Strecke zu einem wunderschönen Winterwanderweg.
Einkehrmöglichkeit am Ende der Wanderung: im Berg-Gasthof „Zum Weissen Knott“.
Vormerkungen bei Gaby:
+39 371 309 0717

 

Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.

 

trafoi logo


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