25. November: Südtirol steht still

Am 25. November für 2 Minuten stillstehen: Zu dieser Aktion rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro, gemeinsam mit einem großen Netzwerk an Unterstützenden, anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen auf. (Grafik: LPA) Am 25. November für 2 Minuten stillstehen: Zu dieser Aktion rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro, gemeinsam mit einem großen Netzwerk an Unterstützenden, anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen auf. (Grafik: LPA)

Der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes rufen dazu auf, am Samstagmittag zwei Minuten inne zu halten, um sich mit Frauen, die Gewalt erfahren, zu solidarisieren.

Am 25. November um 12 Uhr ist ganz Südtirol dazu aufgerufen, zwei Minuten lang inne zu halten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Dazu rufen der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes auf. Unterstützt werden sie dabei vom landesweiten Netzwerk gegen Gewalt an Frauen und deren Kindern sowie von zahlreichen Organisationen und Institutionen. Dazu zählen die Diözese Bozen-Brixen, das Landeskomitee des Coni, der Südtiroler Gemeindenverband, der Südtiroler Jugendring, die Südtiroler Bäuerinnen, die Katholischen Frauenbewegung, der Katholischen Familienverband und die KVW Frauen. Denn Gewalt an Frauen ist kein Randthema: Im Durchschnitt wird jeden dritten Tag eine Frau in Italien ermordet, überwiegend handelt es sich beim Täter um den Partner, den Ex-Partner oder einen männlichen Verwandten. 2022 haben 600 Frauen in den Südtiroler Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen Beratung und Begleitung gesucht, 130 Frauen und 122 minderjährige Kinder wurden in Wohneinrichtungen aufgenommen.

"Wir wollen am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen zwei Minuten still stehen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Denn Stille sagt oft mehr als tausend Worte", erklärt die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer. Die Aktion werde von zahlreichen Partnern mitgetragen, was aufzeige, dass sich viele der Wichtigkeit dieses Anliegens bewusst seien. "Gewalt gegen Frauen ist eine Straftat, die nicht mehr toleriert werden darf. In Italien wird fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet, quasi jeden Tag erfahren Frauen Gewalt, egal ob körperlich, emotional oder ökonomisch – dies darf uns nicht kalt lassen, dies muss zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen!", fordert Oberhammer und erklärt: "Es war uns ein Anliegen eine Aktion zu starten, an der alle, auch als Einzelperson teilnehmen können, denn Gewalt geht uns alle an!"

Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, der unter anderem für die Agenden der Chancengleichheit zuständig ist, unterstützt jede Aktion gegen Gewalt an Frauen: "Gewalt ist inakzeptabel. Deshalb muss es uns allen ein wichtiges Anliegen sein, Gewalt präventiv entgegenzutreten. Frauen vor Gewalt zu schützen, ist eine wichtige Gesellschaftsaufgabe. Dabei gilt es auch die kulturellen Wurzeln der psychischen und physischen Gewalt an Frauen, Rollenstereotype, Zuschreibungen und Haltungen zu überwinden."

Landesweit beteiligen sich an die 100 Organisationen, Vereinigungen oder Einrichtungen wie Bibliotheken und Schulen mit einer eigenen Idee am Aktionstag. Im Rahmen der Aktion "Südtirol steht still – Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" wird beispielsweise die Messe Agrialp um 12 Uhr für zwei Minuten unterbrochen, auch die Sportveranstaltungen dieses Wochenendes werden für eine Schweigeminute ausgesetzt. Im Rahmen der Gottesdienste wird die Katholische Frauenbewegung mit Fürbitten auf das Thema Gewalt aufmerksam machen. In Zentrum von Bozen wird eine Menschenkette gebildet, die schweigt und sich nicht bewegt. Auch Einkaufszentren wie das Twenty oder die gesamte Oberrauch-Gruppe verbreiten die gemeinsame Botschaft. Alle Aktionen und beteiligten Partner sowie weitere Informationen zum Thema sind auf der Webseite www.suedtirolstehtstill.bz.it einsehbar.

Hier gibt es Hilfe

Frauen, die Gewalterfahrungen erleben, können in Südtirol auf die Dienste der fünf Frauenhausdienste in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen zurückgreifen. Dort erhalten Gewaltopfer Unterstützung, Beratung und Begleitung. Auch in den Notaufnahmen der Südtiroler Krankenhäuser erhalten Gewaltopfer bei der Nennung des Codewortes "Erika" Hilfe und Unterstützung in einem geschützten Raum. Weitere Maßnahmen und Leistungen im Bereich der Unterstützung, aber auch der Prävention werden durch das Landesgesetz zur Gewaltprävention und dessen Umsetzung gestärkt und ausgebaut.

Folgende Grüne Nummern sind rund um die Uhr erreichbar:

Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Bozen: 800 276 433
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Meran: 800 014 008
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Frauenhaus in Brixen: 800 601 330

Telefonische Erreichbarkeit zu festen Zeiten:

Geschützte Wohnungen in Bozen: 800 892 828 (von Mo. bis Fr. von 8.00 bis 12.30 Uhr und von Mo. bis Do. von 13.30 bis 17.00 Uhr
Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen und Geschützte Wohnungen in Bruneck: 800 310 303 (Mo. bis Fr. von 8.30 bis 12.00 Uhr)

ck

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