Nach dem tragischen Ereignis im Trentino hat heute in Rom ein Treffen zum Großraubwildmanagement stattgefunden. Landesrat Schuler hat als Vertreter Südtirols daran teilgenommen.
Die Aufmerksamkeit rund um das Großraubwild in der Region Trentino-Südtirol ist in den vergangenen Wochen gestiegen. Die Sichtung einzelner Bären hat auch in Südtirol für Unruhe gesorgt. "Der tödliche Übergriff an der Landesgrenze hat die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger verstärkt und stellt die Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger vor noch größere Herausforderungen", sagt Landesrat Arnold Schuler.
Nach dem tragischen Ereignis im Trentino hatte das Umweltministerium in Rom am heutigen Freitag (21. April) zu einem Treffen eingeladen, an dem Fachleute des Ministeriums selbst sowie auch die höchsten Vertretenden der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Ispra) teilgenommen haben. Südtirols Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler war in Vertretung von Landeshauptmann Arno Kompatscher in einer Delegation mit dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti mit dabei.
"Es war wichtig, die Anliegen der Autonomen Provinzen Bozen und Trient der Regierung vorzubringen und auf den Ernst der Lage hinzuweisen", erklärt Landesrat Schuler. In seiner Intervention habe er erneut die Möglichkeit der Regulierung der Bärenpopulation sowie eine schnelle Entnahme von Problemtierengefordert. "Die Bevölkerung, welche auf engem Raum mit der Natur lebt, unsere landwirtschaftliche Kleinstrukturiertheit sowie die touristische Nutzung von Wäldern und Almen sind mit einer zunehmenden Anzahl von Großraubtieren nicht vereinbar", betont Schuler. Der Fall im Trentino habe jedoch gezeigt, wie schwierig und langwierig eine Entnahme von Problemtieren sein kann. Es sei deshalb dringend notwendig, auch unmittelbar neue Strategien und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, um solche Vorfälle zukünftig zu vermeiden.
Im Rahmen der heutigen Aussprache wurde der Delegation aus Südtirol und dem Trentino zugesichert, dass es eine Abänderung des Managementplans zur Erhaltung des Braunbären in den Zentral- und Ostalpen (Pacobace - Piano d'azione interregionale per la conservazione dell'orso bruno nelle Alpi centro-orientali) geben werde. Es sollen eine Maximalzahl an zulässigen Tieren für bestimmte Gebiete definiert und Übersiedlungen möglich gemacht werden. Sollten diese nicht umsetzbar sein, müsse eine Regulierung vorgenommen werden, so die Forderung der Delegation. Einig war man sich, dass bei Problembären eine schnelle Entnahme möglich sein müsse.
"Die aktuelle Situation wird sehr ernst genommen, denn obwohl Bären grundsätzlich scheu sind, kann es zu Konflikten kommen, wenn die Tiere sich den Menschen nähern und sich in Siedlungsnähe aufhalten oder Futterstellen ausfindig machen", sagt Landwirtschaftslandesrat Schuler. Auf lokaler Ebene wird es am Mittwoch weitere Treffen geben, in die Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Interessnsvertretende eingebunden werden. In der Zwischenzeit werden Maßnahmen zum Bärenmanagement erarbeitet und das Monitoring verschärft, denn, "die Sicherheit der Bevölkerung steht an oberster Stelle", unterstreicht der Landesrat.
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