Die Zukunft der Bioenergie

 Pressemitteilung_Bild Fachtagung in Bozen (im Vordergrund links: SEV-Präsident Hanspeter Fuchs und FIPER-Präsident Walter Righini) Pressemitteilung_Bild Fachtagung in Bozen (im Vordergrund links: SEV-Präsident Hanspeter Fuchs und FIPER-Präsident Walter Righini)

Die ökologische Waldbewirtschaftung als Kernelement einer nachhaltigen Energiewende: Bei einer Fachtagung diskutierten Expertinnen und Experten in Bozen über das große Potential der Holz-Biomasse.

 

Ohne den Einsatz von Biomasse ist die Energiewende in Südtirol und in Italien nicht möglich: Bei einer vom italienischen Verband der Biomasse-Produzenten und Biomasse-Heizwerke FIPER und dem Südtiroler Energieverband SEV organisierten Fachtagung im NOI-Techpark in Bozen diskutierten Experten aus dem In- und Ausland heute über die Nutzung der Bioenergie Holz, die Waldbewirtschaftung und die Bedeutung der Biomasse für die Erreichung einer klimafreundlichen Energieautonomie. „Vor drei Jahrzehnten wurden in unserem Land die ersten Biomasse-Heizwerke geplant und man kann sagen, dass dieser mutige Schritt der Beginn einer Erfolgsgeschichte war“, sagt der Präsident des Südtiroler Energieverbands und Vizepräsident von FIPER Hanspeter Fuchs. „Die in den 46 Südtiroler Fernheizwerken, die dem SEV angehören, verfeuerte Biomasse stammt heute fast vollständig aus unseren Südtiroler Wäldern und wir geben damit ein Beispiel – auch für andere italienische Regionen.

An der Tagung in Bozen nahmen – unter vielen anderen – Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, der Kammerabgeordnete Alessandro Urzì, die Direktorin der Abteilung ‚Waldbewirtschaftung‘ im Landwirtschaftsministerium Alessandra Stefani, die Direktorin des Branchenverbands Bioenergy Europe, Irene di Padua, der Präsident des Biomasse-Forschungszentrums an der Universität Perugia, Franco Cotana, sowie – mit  Videobotschaften – der italienische Umwelt- und Energieminister Gilberto Pichetto Fratin und der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann teil.

 

Ohne Biomasse kein Klimaschutz: In den laufenden Verhandlungen über die Nachbesserung der Erneuerbare-Energie-Richtlinie (RED III) haben sich der Europäische Rat, die EU-Kommission und das EU- Parlament darauf verständigt, die Holz-Biomasse weiterhin – wenn auch mit Einschränkungen – als erneuerbare Energie anzuerkennen. Die Daten sprechen – auch in Italien – für sich: Das Land verfügt pro Jahr über 31.700 Tonnen Biomasse, die den Import von 13 Milliarden Kubikmetern Erdgas ersetzen könnten. Die möglichen Einsparungen würden bis zu 40 Prozent der 2021 für russische Gaseinfuhren verrechneten Kosten betragen. Neben finanziellen Einsparungen hätte dies allerdings einen zentralen Vorteil: Italien könnte mit einer effizienteren Nutzung der Biomasse einen großen Schritt raus aus der fossilen Energie in Richtung Energiewende und Energieunabhängigkeit von anderen Staaten machen.

 

„In Italien haben wir über 12 Millionen Hektar Wald, aber weniger als 30 Prozent der dort entstehenden Biomasse werden auf diesen oft vernachlässigten oder nicht bewirtschafteten Flächen tatsächlich geerntet“, erklärt Franco Cotana. Mit einer konsequenten Nutzung der eigene Holzressourcen und der Anwendung innovativer Technologien könnte Italien 2050 ein Drittel des eigenen Energiebedarfs mit verarbeitetem Holz decken. Dessen Verwendung sei heute vielfältig – von Biotreibstoffen über das Bauwesen bis zur Produktion von Wasserstoff.

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