Neue Berufliche Qualifikation: Almsenner und Almsennerin

Milch zu Käse, Butter und anderen Qualitätsprodukten zu verarbeiten, will gelernt sein: Das machen der Senn und die Sennerin. Für sie gibt es nun eine anerkannte Berufliche Qualifikation. (Foto: IDM-Sennereiverband/Franco Cogoli) Milch zu Käse, Butter und anderen Qualitätsprodukten zu verarbeiten, will gelernt sein: Das machen der Senn und die Sennerin. Für sie gibt es nun eine anerkannte Berufliche Qualifikation. (Foto: IDM-Sennereiverband/Franco Cogoli)

An der Fachschule Fürstenburg in Burgeis kann erstmals die Berufliche Qualifikation als Almsenner oder Almsennerin erworben werden. Die Voraussetzung hat die Landesregierung geschaffen.

Der Senn oder der Senner beziehungsweise die Sennerin verarbeitet Milch zu Käse und Butter. Dabei achten sie auf die Rückverfolgbarkeit, Qualität und Sicherheit der Produkte, bei der Erzeugung von Almkäse und -butter hingegen darauf, dass diese Eigenschaften, Geschmacksrichtungen und Aromen haben, die für das Produktionsgebiet und seine Traditionen typisch sind.

Bisher gab es keine Berufliche Qualifikation für Almsenner oder Almsennerin. Heute (14. März) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer grünes Licht für die Einführung der Beruflichen Qualifikation "Almsenner/Almsennerin" und deren Aufnahme in das Landesverzeichnis der beruflichen und schulischen Abschlüsse beschlossen. Der Ausbildungslehrgang mit 110 Stunden wird an der Landesfachschule Fürstenburg in Burgeis angeboten, wo schon seit den frühen 1990er-Jahren Aus- und Weiterbildung für Senner und Sennerinnen durchgeführt wird. Dieser Lehrgang ist auf den Erwerb der Kompetenzen ausgerichtet, die in der Beruflichen Qualifikation definiert sind. Im Anschluss an den Lehrgang können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Kompetenzen bei einer praktisch ausgerichteten Zertifizierungsprüfung nachweisen. Wer diese Prüfung besteht, erhält ein Zertifikat, das über das so genannte EQF-Niveau auch in Italien und Europa lesbar ist. 

"Über die berufliche Weiterbildung versuchen wir verstärkt, eine über die Landesgrenzen hinaus gültige Qualifikation zu ermöglichen", erklärt Landesrat Achammer. Für die beteiligten Seiten - Berufsbildungsbehörde, Berufsschule und Interessensvertretungen - sei es nicht immer einfach, sich über Bezeichnung, Kompetenzen und Kenntnisse zu einigen. Doch die Mühe habe sich gelohnt, so konnten jüngst nach Abschluss der entsprechenden Lehrgänge die neuen Beruflichen Qualifikationen "Hirtin und Hirte" und "Pizzabäcker und Pizzabäckerin" verliehen werden, informiert der Landesrat. 

Mit dem heutigen Beschluss wird die neue Qualifikation in das "Landesverzeichnis der Abschlusstitel der Berufsbildung und der Beruflichen Qualifikationen" aufgenommen und ist somit rechtsgültig. Der Lehrgang, der zu dieser Qualifikation führt, umfasst eine breite Palette an Fertigkeiten und Kenntnissen, die es zu vermitteln gilt: Im Mittelpunkt des Kurses stehen die Gewinnung, Lagerung und Verarbeitung der Milch. Es geht um die Techniken, um die Kennzeichnungen, die geltende Hygienerichtlinien, die Erstellung von HACCP-Konzepten und die Dokumentation im Rahmen der Qualitätssicherung. Zusätzlich werden Aspekte der Tierhaltung und der Weidenutzung behandelt. 

Die neue Berufliche Qualifikation wurde gemeinsam mit der Fachschule Fürstenburg im Einvernehmen mit Interessensvertretungen von einer Arbeitsgruppe der Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung in der Landesdirektion Berufsbildung erarbeitet.

jw

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