Wohnen sollte ein Grundrecht sein. Gleichzeitig ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu einem der dringendsten Probleme geworden. Während die Nachfrage nach Wohnungen weiter steigt, bleiben zu viele Flächen ungenutzt.
Leerstandsmanagement
„In mehreren Gemeinden läuft bereits eine Bestandsaufnahme, um herauszufinden, welche und wie viele ungenutzte oder stillgelegte Gebäude und Flächen es in Südtirol gibt. Doch eine reine Bestandsaufnahme des Leerstandes reicht nicht aus. Was es braucht, ist ein echter Plan fürs Leerstandsmanagement. Mit den richtigen Maßnahmen können wir ungenutzte Räume wiederbeleben und neue Wohnmöglichkeiten für Familien und junge Menschen schaffen“, so die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer, Erstunterzeichnerin des Beschlussantrags. „Die Nutzung von stillgelegten oder ungenutzten Flächen und Gebäuden kann eine konkrete Lösung im Rahmen der verschiedenen Gemeindeentwicklungsprogramme sein.“
Die Grüne Fraktion schlägt daher die Einführung eines Leerstandsmanagements für leerstehende Flächen und Gebäude vor. Angesichts der aktuellen Wohnungsnot können wir es uns nicht leisten, Gebäude ungenutzt zu lassen. In jeder Gemeinde sollte ein so genannter „Kümmerer“ eingesetzt werden, der oder die sich mit der Nutzung dieser Flächen befasst, Eigentümer:innen mit Menschen zusammenbringt, die Ideen für die Nutzung haben, die richtigen Rahmenbedingungen schafft und Förderanträge unterstützt, damit diese Flächen und Gebäude möglichst bald sinnvoll genutzt werden. Die Grünen fordern außerdem ein spezielles Schulungsprogramm für das Verwaltungspersonal der Gemeinden sowie die Festlegung klarer Ziele und Fristen.
Bahnhofsareal Bozen
Das Bahnhofsareal in Bozen stellt eine der größten städtebaulichen Chancen für die Stadt Bozen dar. Allerdings haben sich die Planungen stark verzögert, weshalb das Projekt dringend wiederbelebt werden muss.
Zeno Oberkofler, Erstunterzeichner des Antrags, erklärt: „Wir haben eine einmalige Gelegenheit, ein neues Viertel mit leistbaren Mieten und Angeboten für die Bürger:innen zu schaffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Areal privater Spekulation geopfert wird. Es braucht eine starke öffentliche Investition, um bezahlbaren Mietwohnraum zu gewährleisten.“
Im Beschlussantrag fordert die Grüne Fraktion die Landesregierung auf, dass die öffentliche Hand zum Hauptfinanzier des Projekts ARBO wird, um erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Die Wohnbaupolitik Wiens dient den Grünen als Vorbild. Deshalb schlagen sie vor, Wohnbaugenossenschaften in den Mittelpunkt der Entwicklung dieses neuen Stadtviertels zu stellen. Zudem sollte ein Teil der Gebäude für Cohousing-Projekte oder generationenübergreifendes Wohnen vorgesehen werden.
„Das Thema Wohnen ist die drängendste soziale Herausforderung in Südtirol. Leerstehende Wohnungen auf den Markt zu bringen und massiv in bezahlbare Mietwohnungen zu investieren, sind unsere Prioritäten. Mit diesen beiden Anträgen wollen wir einen konkreten Schritt in diese Richtung setzen“, schließen die Grünen Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler und Brigitte Foppa.
Die beiden Beschlussanträge werden in der nächsten Sitzung des Landtags diskutiert.
Weitere Informationen:
Bozen, 04.02.2025
Landtagsabgeordnete
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Brigitte Foppa
La casa è un diritto di ciascun individuo. Ma in Alto Adige la carenza di alloggi a prezzi accessibili è diventata uno dei problemi più urgenti. Troppi spazi restano inutilizzati mentre la domanda di abitazioni continua a crescere.
Gestione di aree e edifici inutilizzati
“È già in corso un censimento da parte di vari Comuni per capire quali e quante siano le aree e gli edifici dismessi o inutilizzati in Alto Adige. Ma sapere quanti edifici sono vuoti o quante aree non vengono più utilizzate non basta. Serve un vero piano di gestione per questi luoghi. Con le giuste misure possiamo riportare alla vita spazi inutilizzati, offrendo nuove possibilità abitative per famiglie e giovani”, afferma la consigliera provinciale Madeleine Rohrer, prima firmataria di questa mozione. “L’utilizzo di aree ed edifici dismessi o inutilizzati può essere una soluzione concreta dei vari programmi di sviluppo comunale”.
Il Gruppo Verde propone, quindi, di introdurre un sistema di gestione strutturato per le aree e gli edifici in disuso. Con l’emergenza abitativa attuale, non possiamo permetterci di lasciare edifici vuoti. In ogni comune deve essere introdotta una persona esperta, che si occupi di queste aree e del loro utilizzo, che metta in contatto chi ne è proprietario e chi ha idee per il loro utilizzo, che crei le condizioni adatte e supporti le richieste di contributi, affinché queste aree e edifici siano presto utilizzati al meglio. I Verdi chiedono anche un programma di formazione specifico per gli amministratori locali, oltre alla definizione di obiettivi e scadenze.
Areale ferroviario di Bolzano
L’areale ferroviario di Bolzano rappresenta una delle più grandi opportunità urbanistiche per la città di Bolzano. Tuttavia, i tempi si sono dilatati molto ed è necessario rilanciare il progetto.
Zeno Oberkofler, primo firmatario della mozione, spiega: “Abbiamo un’occasione unica per creare un nuovo quartiere con affitti accessibili e servizi per cittadine e cittadini. Non possiamo lasciare che quest’area venga sacrificata alla speculazione privata. Serve un grande investimento pubblico per garantire alloggi per l’affitto a prezzi accessibili”.
Con una mozione, il Gruppo Verde chiede alla Giunta provinciale che la mano pubblica diventi finanziatore maggioritario del progetto ARBO per creare appartamenti in affitto a prezzi accessibili. La politica abitativa di Vienna è, secondo il Gruppo Verde, il modello da seguire. Per questo motivo, il gruppo verde propone inoltre di far diventare le cooperative edilizie senza scopo di lucro protagoniste nella realizzazione di questo nuovo quartiere per la città. Una parte degli edifici dovrebbe essere, inoltre, destinata a progetti di cohousing o per l‘abitare intergenerazionale.
“Il tema della casa è la sfida sociale più urgente del nostro territorio. Mettere sul mercato le case sfitte e un forte investimento a favore di alloggi destinati all’affitto, sono le nostre priorità. Con queste due mozioni vogliamo proporre un passo concreto verso questa direzione”, concludono i consiglieri Verdi Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler e Brigitte Foppa.
Le due mozioni saranno discusse durante la seduta del Consiglio provinciale della prossima settimana.
Maggiori informazioni:
Bolzano, 04/02/2025
Cons. prov.
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Brigitte Foppa
Pater Philipp Kuschmann ist von der Klostergemeinschaft im Herbst 2023 zum 51. Abt von Marienberg gewählt worden. Wie geht es dem Nachfolger von Abt Markus, welche Änderungen hat er herbeigeführt und was macht das Amt aus dem ehemaligen Prior? Abt Philipp, Fan vom Vfl Bochum - seiner Herkunftsgegend, steht dem Vinschgerwind Rede und Antwort.
Vinschgerwind: Seit gut einem Jahr sind Sie Abt von Marienberg. Was ist Ihr Wahlspruch?
Abt Philipp: Ich bin seit einem Jahr und drei Monaten Abt von Marienberg; als Deutscher muss ich da genauer sein (lacht). Mein Wahlspruch ist „Crux sacra sit mihi lux“. Das ist der Anfang des Benediktussegens und heißt „Das heilige Kreuz sei mein Licht“. Auch Abt Bruno hat das Kreuz im Leitmotiv gehabt und ich bin unter ihm ins Kloster eingetreten. Es ist die Ausrichtung auf das Wesentliche, auf Jesus Christus und auf das Geheimnis von Ostern, das mit dem Kreuz und der Auferstehung im Zentrum des christlichen Glaubens steht.
Vinschgerwind: Was haben Sie in diesem Jahr im Kloster verändert?
Abt Philipp: Verändert habe ich noch nicht viel. Es war ein Kennenlernen, ein Hineinwachsen. Zu Beginn gab es viel Bürokratie, denn es musste aus rechtlicher Sicht ja alles von meinem Vorgänger auf mich überschrieben werden, Banken, Versicherungen, Handelskammer usw., wie dies bei jedem Wechsel eines Abtes notwendig ist. Ich musste zuerst einen Überblick im Haus, in der Gemeinschaft finden und dann auch in den ganzen Außenbeziehungen, mit Mietern, Pächtern und alles, was dazugehört. Kleine Akzente im Haus habe ich schon setzen können, indem ich zuerst hingehört habe, was die Mitbrüder brauchen und sich wünschen. Das waren etwa besseres Licht in den Gängen oder Sitzpolster für die Holzbänke. Viele Kleinigkeiten, die den älteren Mitbrüdern im Haus das Leben erleichtern sollen. Weil solange und so vieles gebaut worden ist, möchte ich aber keine großen Baustellen mehr aufmachen, da dafür auch keine Notwendigkeiten mehr bestehen.
Vinschgerwind: Was macht das Amt eines Abtes mit Ihnen?
Abt Philipp: Das Amt verändert schon. Ich bin eigentlich im Umgang ein gemütlicher, lockerer, fröhlicher Mensch. Viele Leute, seien es Mitbrüder, Mitarbeiter oder Besucher, das ist jetzt mein Gefühl, meinen, dass der Abt ja immer nett ist und dass das manchmal als Schwäche falsch interpretiert wird. Ich muss lernen, klare Kante zu zeigen. Einer hat kürzlich zu mir gesagt „Abt Philipp, nett sein hilft nicht immer.“ Das muss ich derzeit schmerzlich für mich selbst lernen, weil ich auf Kompromisse schaue, auf Ausgleich. Wenn z.B. ein Pächter oder ein Mieter ein Anliegen hat, dann sage ich, ohne Verwalter reden wir nicht, da es mir wichtig ist, dass Zuständigkeitsbereiche klar definiert bleiben. So weit bin ich schon.
Vinschgerwind: Ihre Vorgänger, Abt Bruno und vor allem Abt Markus haben große Umbauten hinterlassen. Welches Konzept denken Sie an, wie mit der neuen Bibliothek, mit dem Museum, dem Angebot für Kloster auf Zeit usw. umgegangen werden kann?
Abt Philipp: Abt Bruno hat das Kloster für das 900 Jahr Jubiläum saniert und er hat dann in verschiedene Projekte investiert. Mit diesen Einkünften konnten die Baustellen im Kloster mitfinanziert werden. Abt Markus hat dann im Kloster mit der Bibliothek, mit der Schulsammlung usw. die Bautätigkeit fortgeführt. Auch um das Kloster spirituell und kulturell zukunftsfähig zu machen. Gleichzeitig hat ein Kloster als Wallfahrtsort auch eine touristische Aufgabe, einfach die Besucher mit der Kultur und der Geschichte vor Ort und des oberen Vinschgaus vertraut zu machen. Da sind die Krypta, die Bibliothek und das Museum im Fokus. Die Infrastrukturen sind vorhanden und nun gilt es diese Strukturen mit Leben zu füllen. Gemeinsam mit den Mitbrüdern sind wir dabei, Konzepte zu entwickeln. Im spirituellen Bereich sind das Exerzitien, Einkehrtage, Fastenwochen, Ikonenmalkurse, Rosenkranzknüpfen. Im kulturellen Bereich sind es die Führungen für Einheimische und für Touristen. Ich habe mir erlaubt, die Kirche aus den Führungen großteils herauszunehmen, damit die Kirche in erster Linie ein Ort der Gottesbegegnung und der Spiritualität bleibt.
Vinschgerwind: Das Kloster Marienberg ist auch ein Wirtschaftsbetrieb, dem Sie als Abt vorstehen. Wie ist das Kloster wirtschaftlich aufgestellt?
Abt Philipp: Das Kloster steht wirtschaftlich gut dar. Gerade wenn ich es mit den anderen Klöstern vergleiche. Wir können nicht jammern, wir können nicht klagen. Aber man darf nicht vergessen, was der Unterhalt für so ein großes, denkmalgeschütztes Gebäude kostet. Ich erinnere mich, als ich eingetreten bin, hatte das Kloster zwei Mitarbeiter, einen in der Verwaltung und einen an der Pforte; heute sind es mehr als 12. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Konvent immer kleiner geworden ist, weshalb wir Mitarbeiter von außen brauchen, um die täglichen Aufgaben erfüllen zu können. Bei meinem Eintritt waren es noch 15 Mönche, heute sind wir zu acht. Altabt Markus macht, wie üblich, seinen wohlverdienten Ausstand außerhalb des Klosters, in München, also sind wir zu siebt im Haus. Man spürt schon, dass die Arbeitskraft im Haus fehlt und so braucht es halt mehr Mitarbeiter.
Vinschgerwind: Personalmangel herrscht in vielen Bereichen, in der Wirtschaft, im Sanitätswesen. Auch im Kloster. Wie würden Sie eine Anzeige für eine Personalsuche formulieren?
Abt Philipp: Das wird schwierig (lacht). Das Jobangebot ist breitgefächert. Breiter als viele draußen denken. Gleichzeitig ist das Klosterleben nicht immer einfach, denn man lebt als Klostergemeinschaft 24 Stunden zusammen. Man betet zusammen, man arbeitet zusammen, man isst zusammen. Da verschiedene Menschen mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten zusammenleben, läuft es natürlich nicht immer alles so harmonisch ab. Für eine Anzeige wäre das spannend. Vielleicht könnte man als Schlagzeile nehmen „Sehnsucht nach einem tieferen Leben“, darunter: Suchst du ein Leben im Rhythmus von Gebet und Arbeit, suchst du ein Leben in Gemeinschaft, suchst du ein Leben, das Herausforderungen und nicht nur Stille und Ruhe bietet...
Vinschgerwind: Kommen solche Formulierungen aus der eigenen Erfahrung?
Abt Philipp: Als ich hier eingetreten bin, hat Abt Bruno damals gesagt, schau dir mal uns Alte hier an. Willst du dir das wirklich antun?
Vinschgerwind: Wie haben Sie reagiert?
Abt Philipp: Ich habe gesagt, versuchen kann man das immer. Seine Aussagen waren nicht abschreckend, aber realistisch. Konflikte in der Gemeinschaft versuchen wir durch Gespräche zu lösen, durch Verzeihen, dass man nicht nachtragend und beleidigt ist. Eine große Herausforderung für das Leben im Kloster ist auch der Verzicht: Wir haben kein eigenes Konto, sondern wie eine Familie ein Gemeinschaftskonto. Wenn Mitbrüder etwas einkaufen möchten oder ein Auto brauchen, fragen sie mich oder den Pater Prior.
Vinschgerwind: Klingt das nicht eher modern?
Abt Philipp: Das ist auf der einen Seite modern. Wenn aber eine gewisse Gewohnheit da ist, immer alles zur Verfügung zu haben, wird es nicht leicht. Als Mönche sind uns viele alltägliche Sorgen genommen. Gemeinsam mit der Verwaltung schaut der Abt, dass alle Mitbrüder versichert sind, dass gekocht und gewaschen ist, dass die Rechnungen gezahlt werden usw. Diese Sorgen sind uns genommen, damit wir pastoral offen für die Menschen sind und auch die Zeit dafür haben; vor allem auch für den Gottesdienst, wie es in der Profess heißt: „Von nun an sind Sie verpflichtet, für das Heil der Welt zu beten.“ Die zusammengezählt vier Stunden Gebetszeit am Tag kann ich nur dann bewusst leben, wenn ich von alltäglichen Sorgen befreit bin.
Vinschgerwind: Marienberg ist Teil der Schweizer Benediktinerkongregation und Sie sind im Kongregationsrat. Wie sind Sie in der Äbtegemeinschaft aufgenommen worden?
Abt Philipp: Ich bin gut aufgenommen worden. Abt Urban von Einsiedeln war während meines Studiums mein Professor für Spiritualität und Mystik. Ich habe vier Jahre in Einsiedeln studiert und nach meiner Abtwahl auch dort meine Exerzitien verbracht. Abt Peter von Muri Gries habe ich auch schon gekannt. Abt Peter von Mariastein hatte ich als Professor für Kirchenrecht. Gleich zu Beginn meiner Amtszeit haben mir viele Äbte Hilfestellungen angeboten. In Südtirol war der Start bei der Subpriorenkonferenz holpriger, weil meine E-Mail-Adresse nicht aktualisiert war (lacht).
Vinschgerwind: Kürzlich wurde der Bericht über sexuellen Missbrauch Minderjähriger und Schutzbefohlener, verfasst von einer renommierten Münchner Anwaltskanzlei und im Auftrag der Diözese Bozen-Brixen mit großem Medienecho veröffentlicht. Die Ordensgemeinschaften waren nicht dabei. Warum nicht?
Abt Philipp: Die Ordensgemeinschaften haben das Thema besprochen und schon lange vor meiner Amtszeit. Marienberg hatte die Stiftsschule und die Seelsorge in den inkorporierten Pfarreien. Mein Vorgänger Abt Markus hat bereits 2010 mit dem Freundeskreis Marienberg, in dem viele ehemaligen Schüler Mitglied sind, Kontakt aufgenommen und auf die damals neu eingerichtet Ombudsstelle verwiesen. Einige Fälle sind bei uns namhaft geworden und wir haben in unseren Archiven sämtliche Personalakten durchgesehen. Mit der Ombudsstelle haben wir die weitere Vorgangsweise immer abgeklärt. Einige Betroffenen wollten immer anonym bleiben, einige wollten keinen direkten Kontakt mit dem Kloster. Meine Vorgänger und ich respektierten und respektieren den Wunsch nach Anonymität. Ich habe unseren Archivar nochmals mit der Prüfung der Personalakten beauftragt. Gefunden wurde bislang nichts. Wir arbeiten aber nach wie vor daran.
Vinschgerwind: Welche Arbeitsfelder bzw. welche Kontakte nach außen sind Ihnen besonders wichtig?
Abt Philipp: Es gibt viele Kontakte, die ich dienstmäßig nach außen weiterpflege. Die Musikkapelle Burgeis hat mich wieder als Konzertsprecher angefragt, was ich gerne mache. Ich pflege Kontakte zu den Burgeiser Schützen und zu den Schützen im gesamten Bezirk Vinschgau. Ich bin in der Fürstenburg als Mitarbeiter im Heim tätig. Dort stehe ich für Gespräche für Schüler und für Mitarbeiter als Seelsorger zur Verfügung. Ich feiere mit den Schülern regelmäßig Gottesdienste, die sie mitgestalten. Da gibt es schöne Momente, weil man wieder geerdet wird. 180 Jugendlichen holen einen schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich bin bei der Südtiroler Bauernjugend dabei, bei der ich den Gottesdienst bei der Jahreshauptversammlung halte. Ich habe die Mitgliedschaft bei der Bauernjugend Sonnenberg unterschrieben und halte dort jährlich einen Gottesdienst. Weil der Motorradclub Red Lions sein Clubhaus in einem Hof von uns in Untermais hat, schau ich ab und zu dort mal vorbei und rede denen ins Gewissen (lacht). Das ist eine komplett andere Welt als die Klosterwelt; und doch sind sie sich in gewisser Hinsicht auch sehr ähnlich.
Vinschgerwind: Wie halten Sie sich fit?
Abt Philipp: Im Sommer bin ich mit dem E-Bike unterwegs. Sämtliche Erledigungen im oberen Vinschgau bis nach Laas macht der Abt mit dem E-Bike. Das tut gut. Einmal in der Woche gehe ich zum Fitnesstraining nach Prad. Die Arbeit eines Abtes ist eine sitzende mit viel Bürokratie; und auch beim Chorgebet sitzt man. Oder sie ist eine rennende Tätigkeit, Treppe hoch, Treppe runter (lacht). Einmal die Woche sporteln tut jedenfalls einfach gut.
Schlanders - An der Spitze der Gemeindeverwaltung wird es in Schlanders große Veränderungen geben. Für die BM-Nachfolge des mandatsbeschränkten Dieter Pinggera stehen mit Christine Kaaserer und Kunhilde von Marsoner zwei Frauen bereit. Aber: In der zweiten Reihe und für künftige Mehrheiten ist in Schlanders allerhand in Bewegung.
von Erwin Bernhart
Die Aufstellung von Gemeinderatskandidaten in der Großgemeinde Schlanders hat unglaublich Fahrt aufgenommen. Mit Günther Bernhart, dem pensionierten Generalsekretär von Schlanders und dann von Meran, wird auf der SVP-Liste ein unabhängiger Kandidat aufscheinen, mit Werner Wallnöfer wird ein im Land gut vernetzter Rechtsanwalt und Sohnemann von Ex-BM Johann Wallnöfer in den Wahlkampfring auf der SVP Liste antreten, mit dem Rechtsanwalt Georg Hasenburger kommt der Schlanderser Sportvereinspräsident auf die SVP-Liste. Gudrun Warger, bisher Gemeindeangestellte im Kabinett und Präsidentin des Bildungsausschusses, will es als unabhängige Kandidatin versuchen, die Psychologin Christiane Pircher stellt sich der Wahl, ebenso wie die Riege aus Vetzan Norbert Ratschiller, Peter Tapfer und möglicherweise auch Matthias Tschenett. Die bisherigen Referenten Manuel Trojer und der Kortscher Thomas Oberegelsbacher treten nochmals an. Noch nicht sicher ist, ob aus Kortsch die pensionierte Lehrerin Marialuise Muther auf die Kandiatenliste kommen wird. Die Referentin Dunja Tassiello bastelt derweil an einer eigenen Liste. Sicher ist, dass sich Maria Pilser und die bisherige Referentin Monika Wielander nicht mehr der Wahl stellen werden. Julia Pircher zieht sich zumindest von der SVP-Liste als Kandiatin zurück.
Die SVP-Liste ist zwar noch nicht vollständig, aber der SVP-Koordinierungsobmann Kurt Schönthaler sieht sich in der komfortablen Situation, dass sich viele Kandidat:innen melden.
Vor der neuen Bürgermeisterin, einem neuen Ausschuss und einem neuen Gemeinderat in Schlanders stehen einige Brocken an, die nur mit neuem Schwung einer Lösung zugeführt werden können. Dieses Momentum liegt unmittelbar nach den Wahlen. Es wird neben vielem anderen um die Fragen gehen, wie rasch der erste Teil der Gebäude im Kasernenareal abgebrochen werden soll, wie mit einer Tiefgarage unter einem Teil des Kapuzinerangers verfahren werden soll, ob eine Verbindung, ein Gehweg, Schlanders-Vetzan angegangen werden soll, wie man mit dem Strom aus der Kraftwerkskette im Schlandrauntal verfahren will und vieles mehr.
Mit den Mehrheiten in einem neuen Gemeinderat können die bisherigen politischen Koordinaten in Schlanders und auch in der Bezirksgemeinschaft zu einem Gutteil drastisch verschoben werden.
Naturns - Ein Krankenhaus, sieben Standorte - das ist die neue Leitlinie, die Gesundheitslandesrat Hubert Messner ausgibt. Alle medizinischen Fachrichtungen müssen eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern haben, sagt Messner bei einer Informationsveranstaltung der SVP in Naturns am 31. Jänner. Sonst könne man die Krankenhäuser in Schlanders, in Innichen und in Sterzing nicht aufrecht erhalten. Die Krankenhäuser müssen wieder zu Akutbehandlungen hinkommen. Dafür müssen sie entlastet werden. Dazu sind landesweit 10 Gemeinschaftshäuser geplant, in denen Sozial- und Sanitätsberufe zusammenarbeiten. In solchen Gemeinschaftshäusern sollen stundenweise Fachärzte ordinieren und vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen entlang eines für jede Krankheit definierten Versorgungs- und Betreuungspfades versorgt werden. Damit sollen die Krankenhäuser entlastet und die Versorgung wohnortnahe an die Patienten gebracht werden.
Den Sozialsprengel in Naturns samt allen Einrichtungen lobte Messner als Musterbeispiel für das ganze Land. „Genauso stelle ich mir eine solche Einrichtung vor“, sagt Messner wörtlich. Diesen Sozialsprengel wolle man mit PNRR-Geld zu einem solchen Gemeinschaftshaus ausbauen.
31 % der Südtiroler haben chronisch Erkrankungen und diese Erkrankungen kosten 76 % der gesamten Gesundheitsausgaben. Zudem habe sich die Erwartungshaltung gewaltig geändert. „Die Leute wollen alles sofort, das schaffen wir nicht“, sagt Messner. 1,5 Millionen Leistungen per annum und 350.000 Erstvisiten verzeichnet der Sanitätsbetrieb. Tendenz steigend. „Deshalb brauchen wir die Privaten, die für uns Leistungen übernehmen“, sagt Messner. Messner zählte mit Bewegung, Ernährung, Regeneration und geistige Betätigung Vorsorgemaßnahmen auf, die jeder bewältigen könne. Die beste Bewegung sei das Tanzen, sagt Messner. In Italien sei man mit der Notfallversorgung Spitzenreiter, aber bei der Gesundheitskompetenz der Leute habe man gewaltigen Aufholbedarf.
Der Naturnser Referent Florian Gruber stellte den Sprengel in Naturns und Alexander Angerer mit ansteckender Begeisterung seine Studie zum Naturnser Thermalwasser und mögliche Anwendungsfelder vor. Den Abend im Ratssaal moderierte die Referentin Barbara Wieser Pratzner. (eb)
Glurns - Die gemessen an der an Einwohnerzahl kleine Stadtgemeinde Glurns hat viele Grundstücke in ihrem Portfolio. Die Glurnser Stadtväter sind so in der glücklichen Lage, jährlich mehr als 5 Hektar landwirtschaftliche Gründe verpachten zu können. Der Stadtrat hat kürzlich seinen eigenen Beschluss, in dem ein Pachtbetrag von 0,08 Euro pro Quadratmeter vorgesehen war, annulliert und den Pachtschilling auf 0,10 Euro pro Quadratmeter erhöht und BM Erich Wallnöfer (Bild) hat mit Stadtratsbeschluss vom 23. Jänner 2025 den Antragstellern die Konzession für die Bewirtschaftung für das Jahr 2025 erteilt. Die Antragsteller bzw. die Bauern kommen trotzt Erhöhung wiederum in den Genuss von günstigem Pachtgrund für ihre landwirtschaftlichen Betriebe rdun um die Ringmauern von Glurns. Die insgesamt 10 Bauern, die die 15 ausgelobten und ausschließlich für die landwirtschafltiche Nutzung vorgesehenen Parzellen im Jahr 2025 bewirtschaften werden, löhnen der Stadtgemeinde einen Pachtschilling von insgesamt 5.492 Euro. Eine Subkonzession, also ein Weiterverpachten, ist untersagt. (eb)
Kastelbell-Tschars - Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner hat verlauten lassen, dass er nicht im Wege stehen würde, wenn sich jüngere Leute als BM-Kandidaten melden sollten. Offensichtlich kommen jüngere BM-Kandidaten tatsächlich. Denn Ende Jänner wurden bei einer Versammlung der SVP-Ortsausschüsse Kastelbell und Tschars zwei Namen in die Runde gebracht. Der SVP-Obmann von Tschars Georg Ausserer hat nämlich den SVP-Ortsobmann von Kastelbell Martin Pircher als BM-Kandidat vorgeschlagen. Ein doppelt ungewöhnlicher Vorgang. Dass nämlich ein Tscharser einen Kastelbeller vorschlägt, war in der Vergangenheit nicht nur höchst selten, sondern außergewöhnlich. In der Folge hat sich die Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner forsch selbst als mögliche BM-Kandidatin ins Spiel gebracht. Ab da herrscht einige Verwirrung in der Gemeinde Kastelbell-Tschars und vor allem beim amtierenden BM, der seine Getreuen ausschwirren lässt, um die unliebsamen politischen Geister wieder in die Flasche zu kriegen. Derweil wurden in der Gemeinde per Handzettel Kandidatenvorschläge für den Gemeinderat und Vorschläge für Handlungsschwerpunkte gesammelt. Aufgabe der einzelnen Interessensvertreter ist es derzeit, mit den vorgeschlagenen Kandidat:innen in Kontakt zu treten, um herauszufinden, ob deren Bereitschaft zu einer Kandidatur gegeben ist. (eb)
Vom Wind gefunden - Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen: von 1900 bis 1925 herrschte ein Autoverbot im Kanton Graubünden. Es brauchte neun Volksabstimmungen, um dies zu ändern. Das erste Auto wurde in der Schweiz 1896 bei der Landesausstellung in Genf vorgeführt. Autofahren war in dieser Zeit ein Abenteuer: Die Wagen waren pannenanfällig und die Straßen schlecht, denn für die Kutschen brauchte es keine breiten, asphaltierten Straßen. Die Klagen betrafen vor allem Tempo, Lärm und Gestank. Auch viele Touristenorte waren zunächst für ein Verbot. Touristen suchen Ruhe und wollen kein Großstadt-Treiben in der Sommerfrische, keine durchsausenden Automobilisten, keine staubaufwirbelnden und übelriechenden Dinger, so die Argumente damals. Es gab auch handfeste Gründe für den Widerstand der Bündner: Der Kanton Graubünden ist flächenmäßig der größte Kanton mit geringer Bevölkerungsdichte. Die Pflege des Straßennetzes war Sache der Gemeinden. Dass die Stimmung schließlich kippte, hängt mit dem Ersten Weltkrieg zusammen. Als Pferde knapp wurden, mussten notgedrungen mehr Lastwagen genutzt werden. Auch das Aufkommen des Postautos spielte eine Rolle. Die erste Postautostrecke in Graubünden wurde 1919 eröffnet, sie reduzierte die Fahrzeiten sehr stark. Touristenorte erkannten, dass sie Gäste verlieren würden, wenn es beim Verbot bleiben würde. In den 1920er Jahren änderte sich die Stimmung. Man erkannte die wirtschaftliche Bedeutung des Automobilismus und die Verbreitung nützlicher Fahrzeuge wie Bus und Taxi. Das Autoverbot fiel am 21. Juni 1925, also vor 100 Jahren. (hzg)
Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates von Naturns nahm dieser die Anpassung der Gemeindeimmobiliensteuer an die Vorgaben des neuen Landesgesetz vor: Rückwirkend ab 01.01.2025 wird für die Kurzzeitvermietung „airbnb“ der Steuersatz von bisher 0,3% auf 0,76% erhöht. „Durch diese höhere Besteuerung und vor allem durch den Bettenstopp werden so sicher mehr freie Wohnungen auf den Mietmarkt kommen“, prognostiziert der Naturnser BM Zeno Christanell (Bild).
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - „Wir schaffen das nicht“, sagt der Gesundheitslandesrat Hubert Messner und: „Die Leute wollen alles sofort. Das ist ein Problem.“ Messner bezieht sich auf die Anforderungen in den Krankenhäusern und nennt die gewaltige Zahl von 1,5 Millionen Leistungen pro Jahr im Sanitätswesen. Rechnet man diese Leistungen pro Einwohner zurück, so nimmt jeder Südtiroler und jede Südtirolerin 3 Leistungen im Sanitätsbetrieb pro Jahr in Anspruch. Wir Südtiroler rennen offenbar bei jedem Weh-Wehchen ins Krankenhaus. Auf der anderen Seite fehle uns Südtirolern die „Gesundheitskompetenz“ („Die Fähigkeiten, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheitsbezogene Entscheidungen anzuwenden.“). Da seien wir bei den Schlusslichtern im europäischen Vergleich. Ein Beispiel: „36,8 Prozent der Leute in Südtirol haben ein gesundheitsschädliches Trinkverhalten.“ Land und Leute aus Sicht des Landesrates kurz umrissen: Bewegungsmangel, falsche Ernährungsgewohnheiten, Stress und denkfaul. Gesundheitliche Vorsorge ist offenbar nicht die Sache der Südtiroler:innen. Was tun? Da müssen wir wohl umdenken, Bewegung in Bude, Beine und in die Hirne bringen und vor allem den Sport-, Tanz- und anderen Bewegungs- und Betätigungsvereinen aller Altersstufen Respekt und Unterstützung geben. Und auf unseren Tellern? Es gibt genügend Ratgeber für gesunde Ernährung. Hey Boomer, schaffen wir das?
Wandern am Fuße der Weißkugel
Im hintersten Langtauferer Tal, zu Füßen der Weißkugel mit ihren Gletschern, liegt die Melager Alm.
Die Wanderung startet am Parkplatz in Melag, dem letzten Weiler in Langtaufers auf etwa 1.900 m Meereshöhe. Die Melager Alm, ist bereits von dort aus zu sehen. Der Winterwanderweg führt durch die enge Gasse zwischen den Häusern und verläuft immer parallel mit der Langlaufloipe Tal einwärts.
Der Weg ist bestens präpariert, markiert und unübersehbar. In ganz sanfter Steigung spaziert man bis zur Brücke des Karlinbaches unter der Melager Alm. Von dort ist ein letzter kurzer Anstieg zu bewältigen, bevor man die Alm nach ca. 40 Minuten Gehweg erreicht.
Die leichte, familienfreundliche Wanderung bietet ein einmaliges Panorama am Talschluss mit schneebedeckten Hängen der mächtigen Dreitausender und den verschneiten Gipfeln rund um die Weißkugel.
Als Alternative kann man diese Wanderung auch vom Weiler Kappl bei der ehemaligen Talstation des Maseben Lifts starten und dem Winterwanderweg über Wies bis Melag folgen.
Der 40 Minuten lange Rückweg erfolgt über die selbe Route.
Wer nicht auf „Schusters Rappen“ zur Melager Alm laufen will, kann gerne das Angebot der Pferdekutsche buchen und in Anspruch nehmen (M. +39 340 296 6129).
Das Team der Melager Alm auf 1.970 m Meereshöhe empfängt die Gäste mit guter, traditioneller und regionaler Küche.
Ferienregion Reschensee
T +39 0473 633 101
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Melager Alm
+39 338 91 29 288 (WhatsApp)
info@melageralm.it