Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe, Direktvermarkter und Gärtnereien können bis zum 30. September über das #NeustartSüdtirol-Portal des Landes um Corona-Hilfen ansuchen.
Die Landesregierung hat im Mai die Richtlinien für die Covid-19-Förderung für Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe, Direktvermarkter und Gärtnereien genehmigt - nun können Anträge eingereicht werden.
"Angesichts der coronabedingten Entwicklungen war es nötig, für Betriebe, die Urlaub auf dem Bauernhof anbieten, die in der Direktvermarktung tätig sind oder für Gärtnereien, unterstützende Maßnahmen zu ergreifen", erklärt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Denn diese Betriebe seien stark von der Corona-Krisebetroffen.
Um Unterstützung ansuchen können demnach Betriebe, die im Jahr 2020 einen Umsatzrückgang verzeichnen, der mindestens 20 Prozent des Umsatzes 2019 ausmacht. Dabei gelten folgende Voraussetzungen: Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe (UaB) und Direktvermarkter müssen aus den betroffenen Tätigkeiten für das Jahr 2019 einen Mindestumsatz von 10.000 Euro nachweisen können, für Gärtnereien sind es mindestens 20.000 Euro. Wobei der in diesen Bereichen erzielte Umsatz mindestens 20 Prozent des Gesamtumsatzes 2019 ausmachen muss.
Bis 30. September über das #Neustart-Portal ansuchen
UaB-Betriebe und Direktvermarktungsbetriebe, die ihre Tätigkeit vor dem 1. Jänner 2019 aufgenommen haben, können um einen Beitrag von 5000 Euro ansuchen, Gärtnereien um einen Beitrag von 10.000 Euro. Betriebe, die ihre Tätigkeit nach dem 1. Jänner 2019 aufgenommen haben, können 3000 Euro erhalten, und zwar ohne den Mindestumsatz von 10.000 Euro und den Umsatzrückgang von 20 Prozent nachweisen zu müssen. Dies gilt aber nur, sofern sie bis zum 23. Februar 2020 einen Mindestumsatz von 6000 Euro im Krisenbereich nachweisen können. Sollte der erhaltene Zuschuss höher sein als der zugelassene Umsatzrückgang, so ist der überschüssige Anteil des Zuschusses zurückzuzahlen, zuzüglich der ab dem Zahlungsdatum laufenden gesetzlichen Zinsen.
Die Anträge sind bis 30. September 2020 ausschließlich mittels der digitale Identität (SPID) einzureichen. Alle weiteren Informationen finden sich auf dem #NeustartSüdtirol-Portal des Landes.
LPA/np
Das Land kauft zwei Biotope an: das Englisch Moos in Naturns und eine Fläche im Schilfgürtel am Kalterer See. Das Ziel: Die beiden Lebensräume aufwerten und schützen.
Das Land Südtirol kann zwei Biotope - Englisch Moos in Naturns und eine Fläche im Schilfgürtel des Kalterer Sees - ankaufen. Dies hat die Landesregierung heute (7. Juli) auf Vorschlag der Landesrätin für Raumordnung und Landschaftsschutz Maria Hochgruber Kuenzer genehmigt.
Beide Gebiete sind nach Einschätzung der Fachleute von außerordentlichem biologischem Wert und sollen langfristig als Biotope erhalten und dafür auch aufgewertet werden, berichtete Landesrätin Hochgruber Kuenzer in der Pressekonferenz nach Sitzung der Landesregierung: "Das Landesgesetz Raum und Landschaft ermöglicht den Ankauf von besonderen Gebieten auch, um die Landschaft als Ressource und als unser Kapital wertzuschätzen." Das Landesamt für Natur wird nun gemeinsam mit dem Vermögensamt den Ankauf abwickeln.
Tümpel für die Artenvielfalt
Das Biotop Englisch Moos gehört den Englischen Fräuleins. Sie sind bereit, die Flächen abzutreten. Auf der Fläche von rund 7600 Quadratmetern befinden sich ein Auwald und Schilfflächen. Das Amt für Natur wird nach dem Ankauf Renaturierungsarbeiten vornehmen: Mit Tümpeln und kleinen Gräben können Laichgewässer entstehen, in denen Amphibien und Insekten Nistplätze finden. Pflegemaßnahmen für das Schilf kommen dem angrenzenden Auwald, aber auch den umliegenden Flächen zugute.
Neue Lebensräume für Wasserinsekten am Kalterer See
Am Kalterer See ist das Land bereits Eigentümer einer Fläche im Schilfgürtel. Nun ist Kuenburg Graf Eberhard & CO bereit, dem Land eine weitere Fläche von rund 3,6 Hektar abzutreten. Somit sind nun auch dort Renaturierungsmaßnahmen, wie zusätzliche Lebensräume für Wasserinsekten möglich. Die Fläche liegt südlich des Campingplatzes St. Josef am See.
20 Biotope in Landesbesitz
Mit den Neuerwerbungen gehören dem Land nun 20 der in Südtirol ausgewiesenen 242 Biotope. Alle anderen sind privates Eigentum. Die Landesrätin hob hervor: "Biotope, die dem Land gehören, gehören jeder und jedem einzelnen von uns!" Mit 3057 Hektar sind 0,41 Prozent der Landesfläche als Biotop geschützt. Dabei unterscheiden sich die Biotope sehr in ihrer Größe: 93 davon sind weniger als zwei Hektar groß. Mit lediglich 376 Quadratmetern ist die "Seabl Lack" in Mölten das kleinste Biotop. Das mit 278 Hektar größte Biotop ist das in Wald eingebettete Moorgebiet "Seikofl-Nemes" in der Gemeinde Sexten.
Als Biotop werden unterschiedliche Lebensräume geschützt: Feuchtgebiete (182 Biotope), Auwald, Augebüsch und sonstige Feuchtwälder (38 Biotope), Trockenrasen (10 Biotope), Wald (7 Biotope) und Alpine Rasen (5 Biotope).
Mit anderen Schutzkategorien - den sieben Naturparken, dem Nationalpark Stilfserjoch, mit Natura-2000-Gebieten - und mit den 1178 Naturdenkmälern stehen 44,79 Prozent der Landesfläche 739.974,53 ha unter Naturschutz. "Das Land Südtirol schätzt und schützt besondere Lebensräume für Pflanzen, Insekten und Vögel. Damit sichert es auch den Lebensraum für uns Menschen," versichert Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.
LPA/sa/jk
Partschins - Die Errichtung touristischer Attraktionen im Gebirge scheint derzeit Hochkonjunktur zu haben: Nur wenige Tage nach Berichten über die Errichtung einer Aussichtsplattform auf der Grawand im Schnalstal, samt Umbenennung des Gipfels in „Iceman Ötzi Peak“, wird im Partschinser Zieltal ein neuer Klettersteig mit 4 Seilbrücken über den tosenden Zielbach errichtet. Der AVS fordert eine umgehende Einstellung der Bauarbeiten.
Tourismusvereine und Bergbahnen sind zunehmend bestrebt, das Angebot an Klettersteigen zu erweitern, um ihre Auslastung zu verbessern und neue „Attraktionen“ zu schaffen. Als wäre die Bergwelt an sich nicht spektakulär genug! Der Bau eines Klettersteigs in einem noch unberührten Gebiet des Naturparks Texelgruppe ist mehr als fragwürdig.
Durch Zufall hat der Alpenverein von der Genehmigung bzw. vom unmittelbar bevorstehenden Bau des neuen Klettersteigs erfahren. Allem Anschein nach wurde eine sachliche Bewertung vorab bewusst umgangen!
Ohne viel Aufhebens erfolgte die Genehmigung durch die Landeskommission für Landschaftsschutz, ohne jeglichen Einwand des Amtes für Natur, welches doch für den Erhalt und den Schutz ganz besonders der Naturparke zuständige sein sollte, sich aber an einer gezielten und offensichtlichen Falschmeldung orientierte, nach der der Alpenverein mit dem Projekt einverstanden sei. Der Alpenverein wurde diesbezüglich nie kontaktiert!
Als größter Interessensvertreter der Bergsteiger in Südtirol und Experte im Bereich Bergsport, Wege und Umwelt kann und will der Alpenverein diese Art der Beschlussfindung der Politik und der zuständigen Ämter nicht mehr mittragen. Zudem sollten für derartige Projekte die alpinen Vereine und vor allem auch der vom Land selbst eingesetzte Alpinbeirat zur Begutachtung beigezogen werden. Es ist traurig mitansehen zu müssen, wie die derzeit politischen Verantwortungsträger mit unserer Natur und Umwelt umgehen!
Zudem sei die Frage erlaubt, woher der Vorschlag zur Benennung des Klettersteigs nach dem österreichischen Alpinisten Eugen Guido Lammer (1863-1945) kommt, welcher künstliche Hilfsmittel zur Besteigung der Berge – mit Ausnahme von Pickel, Steigeisen und Seil – vehement ablehnte. Ihm einen Klettersteig zu weihen… eine ärgere Beleidigung hätte man unserem Topographen der Texelgruppe kaum zuführen können.
Ewald Lassnig, kürzlich verstorbener Ehrenbürger, Chronist und „Gedächtnis“ von Partschins hatte seine Mitbürger mehrfach auf die alpinistische Bedeutung Lammers hingewiesen und dabei auch dessen Ablehnung künstlicher Hilfsmittel angemerkt.
Die Namensgebung führt leider eindrucksvoll vor Augen, dass sich die Projektbetreiber und Projektbefürworter keine Sekunde mit der Gesinnung Lammers auseinandergesetzt haben. Ein derart dummes Eigentor sieht man sehr selten.
Der Bau von Klettersteigen in Schutzgebieten steht dem Sinn und Zweck solcher Gebiete diametral entgegen. Die noch wenigen unerschlossenen Gebiete sind daher als Ruhezonen zu erhalten; künstliche Installationen, wie sie der geplante „Brückenparcours“ darstellt, sind abzulehnen.
Deshalb geht unser Appell an die zuständigen Behörden, die Bauarbeiten umgehend einzustellen.
Alpenverein Südtirol
Georg Simeoni
Präsident
Technischer Bericht (vom Techniker Stefan Ratschiller):
Der Einstieg des Klettersteiges liegt am Fuße des ersten Wasserfalls oberhalb der Nasereit-Hütte auf 1590 Meter am Eingang des Zieltales, ausgestiegen wird am „Gingglegg“ auf 1890 Meter Meereshöhe direkt am Wanderweg zur „Lodnerhütte“. Der Höhenunterschied wird somit 300 m betragen. Den eigentlichen Einstieg des Klettersteiges der die Schwierigkeit B bis maximal C aufweisen wird, erreicht man über einen Schluchtenparcous (Foto oben). Entlang dieses Parcours wird die Schlucht des Zielbaches mit zwei Einseilbrücken und zwei Zweiseilbrücken überquert. Die Abschnitte zwischen den einzelnen Brücken werden durch kurze Klettersteigpassagen überwunden. Die Länge der Brücken beträgt 40, 26, 25 und 20 Meter.
Die erste Brücke überquert den Zielbach auf einer Höhe von 1590 m, die zweite wird die Schlucht auf einer Höhe von 1630 m überqueren, die dritte liegt auf einer Höhe von 1660 m und die vierte auf einer Höhe von 1675 m. (...).
Die letzte Seilbrücke kann auch als Ausstieg benützt werden. Somit stellt der erste Teil des Klettersteiges, der sogenannte Brückenparcours, eine, auch separat zu begehender Attraktion dar. Der Bergsteiger, der nicht den Brückenparcours benutzen möchte um zum Einstieg des eigentlichen Klettersteiges zu gelangen, kann die einfache Umgehungsvariante benutzen.
Weder der Zustiegs- noch der Abstiegsweg müssen neu angelegt werden. Es handelt sich um bestehende Wanderwege oder Steige. Die Routenführung wurde mittels GPS-Daten ermittelt und geodiffrenziert in den Lageplan integriert.
Das geologische Gutachten, das von den Geologen der Firma Alpin Geologie in Meran erstellt werden wird, muss nachgereicht werden (...).
Urbanistische Daten:
Zone des Bauleitplanes der Gemeinde Partschins: Alpines Grün, Naturpark und öffentliches Gewässer.
Das positive Gutachten vom öffentlichen Gewässer ist bereits vorhanden.
Prad am Stilfserjoch - Das 30. Countryfest, das Jubiläumsfest in „Sacramento City“, wäre heuer so oder so anders geworden. Aufgrund von Covid. Nun wird es ganz anders. Die Prader trotzen Corona und Feuerteufel. Der Zusammenhalt ist groß.
von Erwin Bernhart
Das Herz ist tot“, sagt Georg Fliri. Fliri ist Sektionsleiter der Sektion Eislauf im Prader Sportverein. Mit dem toten Herzen meint Fliri die abgebrannten Teile auf dem Gelände von „Sacramento City“: die voll ausgestattete Küchenzeile, der extravagante Saloon und die Bühne. Alles ist zerstört, abgebrannt, verkohlt. Fest steht, es war Brandstiftung. In der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag, am 16. Juli, brannte „Sacramento City“. Um 2.20 ging die Sirene in Prad. Aufgrund des Flammenmeeres wurde die mittlere Brandstufe 2 ausgerufen - zur Prader Feuerwehr kamen jene von Lichtenberg und Schluderns dazu. Der Brand hat Schlagzeilen weit über Südtirol hinaus gemacht. Glück im Unglück hatte man, weil in der Nacht Windstille herrschte - die Bäume der Kultur grenzen unmittelbar an einen der Brandherde. Nicht auszudenken, wenn der Brand auf die Bäume übergegriffen hätte.
Die Küche, der Saloon, die Bühne sind - oder waren - Bestandteil eines Geländes neben dem Sportplatz und an die Kultur angrenzend, auf dem jährlich das Countryfest in Prad ausgetragen wird. Seit 2005 wird auf dem Gelände gewerkelt, es werden Teile ausgewechselt, Neues kommt hinzu. Eine unterirdische Höhle, eine Art Mine, „unser Claim“, wird beim Fest als Ausschank genutzt, eine kleine „Kirche“ auch. Ein Gebäude ist als Windmühle gestaltet, der imposante Eingang mit zwei Fort-Türmen steht auch noch. Darauf der Schriftzug auf einem Holzbrett „Sacramento City“. Holzbrett und Schrift sind noch aus der Gründerzeit des Country-Festes. Vor dreißig Jahren hat alles mit einem Rodeo-Stier beim Dorffest begonnen, sagt Berthold Gander, der von Anfang an Mitorganisator des mittlerweile weit über die Grenzen hinaus bekannten Countryfestes ist. Von 1992 bis 2004 wurde das Fest auf dem Gelände ausgetragen, auf dem sich heute das Garden Hotel befindet. Die Prader Jugend ist mit dem Countryfest auf- und mitgewachsen. Es ist ein fixer Bestandteil der Prader, der Vinschger Festkultur.
Das Countryfest wird von der Sektion Eislauf, die es seit 1982 gibt, veranstaltet. Rund 200 Mitglieder zählt die Sektion, die den Eislaufplatz in der Sportzone betreibt. Für freies Eislaufen, für Eishockey und für Schulkinder wird der Eislaufplatz im Winter eingeeist und die Aktivitäten darauf erfreuen sich großer Beliebtheit, weit über die Prader Gemeindegrenzen hinaus. Mit Herzblut, mit viel Engagement und mit vielen Freizeitstunden wird die Sektion Eislauf betreut. Das Eismachen kostet Geld, die Ausrüstung für die Hockeyspieler auch, die weiten Fahrten zu den Eishockeyspielen auch. Das Countryfest ist für die Finanzierung des Eislaufbetriebes überlebenswichtig.
Diese Tatsache ist auch Basis dafür, dass viele Sektionsmitglieder unzählige freiwillige Stunden in die Gestaltung von „Sacramento City“ investiert haben und wohl weiter investieren werden. Nach Feierabend hieß es in den Familien der Sektionsmitglieder, dass man noch rasch „auf den Eislaufplatz“ gehe, oder auf „Country“. Die Familienmitglieder wissen dann, dass eine Rückkehr vor absoluter Dunkelheit nicht gegeben ist.
Dass aufgrund dieses Umstandes in den Gebäuden in „Sacramento City“ mehr als Materialwert steckt, ist klar. Der emotionale Bezug ist enorm. Georg Fliri sagt, wohl stellvertretend für viele Sektionsmitglieder, dass er angesichts des Brandes, zu dem er sofort hingeeilt ist, auf den Stufen eines Gebäudes geweint habe. Verständlich war auch, dass viele Mitglieder der Sektion angesichts des Desasters gesagt haben, dass man nichts mehr tun wolle. Der Donnerstag, der 16. Juli 2020, wird vielen Pradern in Erinnerung bleiben. Der Brand zum einen, das emotionale Wechselbad im Laufe des Tages zum anderen, auch das beispielgebende Ergebnis, wie ein Dorf zusammensteht. Um 18 Uhr am Abend, also noch keine 24 Stunden vom Brandgeschehen entfernt, stand in der Sektionsleitung fest: Das 30. Countryfest wird am 7., 8. und 9. August 2020 stattfinden.
Auf dieses Signal hat man im Sportverein gewartet. Der Präsident des Amateursportvereines Prad Werbering Thomas Unterberger hat gemeinsam mit den beiden Vizepräsidenten Georg Fliri und Marco Hoffer die Dorfinstitutionen zusammengetrommelt. Am Donnerstagabend um 19.30 Uhr sind Vertreter der Gemeinde Prad, darunter VizeBM Werner Egger, Vertreter der Fraktion Prad, des E-Werkes Prad, des Tourismusvereines zu einem Lokalaugenschein auf dem Countryfest-Areal zusammengekommen. Die Vertreter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers konnten nicht teilnehmen, haben aber Beistand zugesagt. In der darauf folgenden Sitzung wurde von allen Institutionen Unterstützung zugesagt, die Gemeinde Prad hat für den Abbruch der Brandstellen gesorgt und wie der Tourismusverein finanzielle Unterstützung zugesagt, das E-Werk stellt den Bau- und dann den Feststrom zur Verfügung, die Fraktion wird Bauholz und Finanzielles zur Verfügung stellen. Thomas Unterberger, der seit knapp zwei Monaten die Präsidentschaft des Sportvereines von Jessica Hofer übernommen hat, betont, dass der gesamte Sportverein hinter der Sektion Eislauf stehe und dass grundsätzlich ein solcher Zusammenhalt die Zukunft im Sportverein prägen werde. Im aktuellen Anlassfall warten nun die anderen Sektionen auf Anweisungen von Seiten der Sektion Eislauf, wie und wo man helfen kann.
Unterstützung kommt auch von den örtlichen Sponsoren, auch von Gönnern außerhalb der Staatsgrenzen, auch vom Verein Ritterspiele Schluderns. Der Geschäftsführer der Ritterspiele Mirko Stocker hat alle erdenkliche Hilfe angeboten.
Die Zeit ist knapp und deshalb wird ein kurzfristiges Konzpet für das heurige Countryfest erstellt und ausgeführt. Danach wird man sich ein längerfristiges Konzept überlegen. Ein Spendenkonto, welches auf den Sportverein läuft, ist eingerichtet (sh. Bild) und der Kartenvorverkauf ist seit Freitag, den 17. Juli, wieder auf www.ticketone.it online.
Weil am 13. Mai 2013 schon einmal ein Brand Saloon und Bühne zerstört hat, weiß man, wie in der Sektion Eishockey Krisen- und Stressmanagment handzuhaben sind. 6 Tage nach dem damaligen Brand hat auf dem Gelände bereits ein Jugendfest stattgefunden. Nach drei Monaten stand der Saloon wieder.
Sicher ist: Das Herz in „Sacramento City“ wird auch diesmal wieder fit gemacht werden - mit vielen freiwilligen Stunden, mit der Unterstützung der Dorfgemeinschaft und mit dem Publikum, welches im August zum 30. Countryfest geladen ist.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Benjamin und Albert Hutter sind dabei, ihren Betrieb Transalbert zu verkaufen (sh. Bericht auf Seite 5). Es ist das gute Recht in der freien Marktwirtschaft, dass Firmeninhaber ihren Betrieb mit Gewinn verkaufen. Das sei vorausgeschickt. Wenn auch hinzugefügt werden muss, dass Verkäufe von Familienbetrieben in Südtirol - an Auswärtige - nicht auf der Tagesordnung sind. Die Hutters werden ihre Gründe haben. Aber, was kommt mit diesem Verkauf von Transalbert jetzt möglicherweise auf den Vinschgau zu? Hutter beteuert, dass der neue Firmen-inhaber den Firmensitz in Schluderns nicht dazu ausnutzen wird, vermehrt LKW über den Reschenpass zu schicken. Das sei so ausgemacht. Wenn man die Webseite des Käufers anschaut, dann tut man sich schwer, das zu glauben. Denn Käufer von Transalbert ist die Hegelmann Group - ein Riese auf dem Speditionsmarkt - 4000 LKW, um die 650 Millionen Euro Umsatz. Da geht es um Kilometer. Dieser Hegelmann Group dürfte der LKW-Transit über den Reschenpass und durch den Vinschgau piepegal sein. Mit 29 Niederlassungen in Europa (einige auch in den USA) hat Hegelmann ein Speditionsnetz über Europa gespannt, in dem Rücksicht auf den Reschenpass und auf den Vinschgau wohl kaum vorkommen wird. Spediteure in Südtirol sagen, dass sie bereits seit längerem die aggressive Preispolitik Hegelmanns spüren. Rollen also demnächst viel mehr LKW über den Reschen? Pfiatigott.
Vom wind gefunden - So etwas gab es auch bei uns früher. Sitzbänke vor dem Haus. Als es noch keine Fernsehgeräte gab, setzte man sich am Abend auf die Bänke, redete über den Tag, das Wetter und was es so Neues gab. Im afrikanischen Staat Simbabwe hatte ein Psychiater die Idee, Großmütter zu Laientherapeutinnen auszubilden. Man nennt sie „Gogo“, d.h. „kluge, alte Dame“. So nennt man in Simbabwe auch liebevoll einige Großmütter. Die sitzen auf sogenannten Freundschaftsbänken und haben Zeit für alle, die nur noch schwarz sehen. Wenn früher Patienten über Kopfschmerzen klagten, wurden sie mit ein paar Pillen abgespeist. Heute erkennen es die Krankenschwestern, wenn die Frauen nach der Entbindung unter Depressionen leiden, und schicken sie zu den Großmüttern auf ihren Bänken.
Die Großmütter hören Geschichten von Gewalt in der Ehe und sexuellem Missbrauch, von Armut, Angst und Einsamkeit. Und immer wieder von HIV. Mehr als 34.000 Menschen haben in den vergangenen Jahren die Freundschaftsbänke besucht. Die Erfolge sind so beeindruckend, dass auch in anderen afrikanischen Ländern mittlerweile Freundschaftsbänke stehen. Die Großmütter fühlen sich gebraucht und sind stolz, helfen zu können. Die Jungen sind froh, dass da eine ist, der sie alles sagen können. Und dazu braucht es nur Sitzbänke und Menschen, die sich Zeit nehmen und zuhören. (hzg)
Schlanders/Bozen - Hans Wielander (Titelbild vom Vinschgerwind Nr. 22/2016), seit mehr als 40 Jahren Kopf und Seele des Kultur-Verlages Arunda, ist mehr als verwundert. Wielander ist auch um seine treuen Arunda-Abonnenten besorgt. In der Ausgabe der Ebner’schen Dolomiten vom 15. Juli 2020 ist von der Autorin Eva Gratl ein höchst irreführender Artikel mit der zweiten Überschrift „Arunda befasst sich mit Eschenbach“ erschienen. Es sei eine „Neuauflage der Kulturzeitschrift Arunda“ heißt es im Artikel. Als Herausgeberin fungiert die bekannte Unternehmerin Maria Niederstätter. Allerdings wissen die Arundamacher in Schlanders, Ulrich und Hans Wielander, nichts von einer „Neuauflage“ und sie sind weder über die Herausgabe noch über die Autoren und schon gar nicht über die Verwendung des Verlagsnamens Arunda informiert. Die Irreführung perfekt macht dann noch, dass das Buch im Raetia-Verlag erschienen ist und dass es bei Athesia bestellbar sei. Der Artikel suggeriert, dass die bekannte Kulturzeitschrift Arunda von Athesia geschluckt sei. Das stimme so nicht, sagt Hans Wielander. Die Arunda sei vital und habe für das laufende Jahr wieder größere Pläne. (eb)
Partschins - Mit heiligem Zorn hat Herbert Schönweger der Baukommission in Partschins den Rücken gekehrt. Damit verlässt nach Peter Erlacher in Naturns ein zweiter namhafter Vertreter der Umweltschutzverbände eine Baukommission.
von Erwin Bernhart
Den Rücktritt mit sofortiger Wirkung begründet Herbert Schönweger am 3. Juli so: „Die Bauprojekte werden von der Kommission zu wenig oder gar nicht nach den Kriterien der architektonischen Qualität und der Berücksichtigung der örtlichen Besonderheiten beurteilt. Der Ensembleschutz, gesetzlich gültig mit Gemeinderatsbeschluss ab März 2014, wird je nach Gesuchsteller und Gutdünken angewendet oder nicht. Diese Praxis ist aus meiner Sicht nicht rechtens und kann deswegen nicht mitgetragen werden.“ In einem offenen Brief benennt Schönweger Beispiele, die sich angestaut haben. „(...) Als besonders rücksichtslos ist der Neubau anstelle des Rasnerhauses. Weder die im Ensembleschutzplan vorgegebenen GEbäudeparameter, noch die Architekturelemente der Fassaden wurden befolgt. wie auch bei anderen Objekten wurde jeder Einspruch meinerseits und auch der des Heimapflegevereins ignoriert. DAs neueste Beispiel ist der Umbau des „Engelwirt“, einem schönen Renaisancebau mit Schmuckerker und Fassadenfresko in meiner Nachbarschaft. Trotz der Vorgabe des Ensembleschutzes, die Fassaden zu erhalten und dem Gutachten des Denkmalamtes mit der gleichen Aussage, genehmigte die Gemeinde die Aufstockung des Hauses. Weitere Objekte sind Ex-Hotel „Peter Mitterhofer“, „Sagbauer“ und „Kurzengut, ZUbau „mir am Ort“, Zubau „Sonne“ und andere mehr. (...)“
Weil Schönweger sich beim Verband der Umweltschutzvereine und „mit besonderer Erwartung“ beim Amt für Raumordnung Inormationen über die gesetzliche Gültigkeit der Ensembleschutzbestimmungen einhoen wollte und von beiden keine Antwort bekam, ruft er den Politikern im offen Brief zu: „Wofür also, liebe Politiker, ist das Ensembleschutzgesetz gut?“ Denn so wie es gehandhabt wird, sei es nicht das papier wert, auf das es geschrieben sei. Schönweger fragt sich besorgt: „Wie wird es erst in Zukunft mit unserer Baukultur ausschauen? Das neue Raumordnungsgesetz sieht nur urbanistische Kontrollen der Projekte vor aber ekine architektonische und ästhetische.“ Schönweger schließt mit zynischem Pessimismus: „Endlich kann jeder bauen, was ihm persönlich und manchem geltungssüchtigen Architekten gefällt. Gute ehrliche Architektur, die mit dem bestehenden Umfeld harmoniert, wird wenig Chancen haben.“ Mit Schönweger geht ein streitbarer und feinfühliger „Architekturindikator“ von der Baukommissionsbühne.
Ein „echtes Tirouler Murmele“ nennt unsere Sportredakteurin Sarah Mitterer den Inhalt ihres Schnappschusses, der ihr kürzlich auf dem Glurnser Köpfl geglückt ist. Wenn auch Ihnen ein Schnappschuss gelungen ist und Sie den veröffentlichen möchten, bitte an redaktion@vinschgerwind.it
Latsch/Morter - Der Wahlkampf läuft an und wer in den Gemeinderat gewählt werden möchte, sichert sich einen Startplatz. Einen Startplatz auf der SVP-Liste gesichert hat sich der Morterer Harald Plörer. Zu Zeiten von Karl Weiss war Plörer noch Gemeindereferent, mit dem Einzug von Helmut Fischer musste er diesen Platz an Sonja Platzer abgeben. Nun beginnt das Spiel um den Referentenplatz von Neuem. Der Vinschgerwind hat in der letzen Ausgabe berichtet, dass Plörers Vorwahl im SVP-Koordinierungsausschuss daneben ging, dass Platzer als SVP-Ortsobfrau von Morter einen Rücktrittsversuch unternommen hat. Nun ist es anders gekommen: Die Vorwahl ist im Koordinierungsausschuss am 14. Juli wiederholt worden, Plörer ist mit 5 zu 1 Stimmen nominiert, Platzer hat dagegen gestimmt, bleibt aber SVP-Ortsobfrau. Beide haben sich damit einen Startplatz für die Gemeinderatswahlen gesichert. Wer als Referentin oder als Referent zum Zuge kommen wird, hängt wesentlich von den Bürgermeisterwahlen ab. Fischer, so heißt es aus Latsch, möchte Platzer nicht mehr. (eb)