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Jugendhaus „Phönix“ Schluderns - Auch wir mussten wieder unsere Türen schließen und unsere normalen Aktivitäten und Öffnungszeiten einstellen. Trotzdem gibt es Angebote für Jugendliche, an denen sie teilnehmen können und wir somit im Kontakt bleiben können. Der Onlinetreff wurde wieder ins Leben gerufen und zudem gibt es dieses Mal die Möglichkeit, sich direkt mit der Jugendarbeiterin Franziska Staffler für Einzelberatungsgespräche zu treffen und auszutauschen. Jeden Freitag haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich über Videochat zu treffen. Dabei vereinbaren wir jede Woche, was wir nächste Woche Basteln, Kochen oder Backen möchten. Ein paar Tage vorher bekommen die Jugendlichen dann eine Zutaten- oder Materialliste, damit sie am Freitag alles vorbereitet haben. Bei den Beratungsgesprächen kann sich jede*r interessierte Jugendliche bei Franziska melden, um einen Termin zu vereinbaren. Zudem werden Interviews mit Jugendlichen gemacht, bei denen sie anonym und kurz befragt werden, wie es ihnen heuer in der Corona-Zeit ergeht. Die Jugend muss in diesem Jahr auf wichtige und wesentliche Sachen verzichten, findet aber in der Gesellschaft sehr wenig Gehör und wird eher noch als Sündenbock abgestempelt. Um dem ein wenig entgegenzuwirken, bekommen die Jugendlichen hier die Chance und die Möglichkeit ihre Sicht zu schildern und zu erzählen, wie es ihnen geht. Einige Interviews wurden bereits gemacht, gerne können sich jedoch noch weitere Jugendliche melden.
Für Infos und Anmeldung bei Franziska unter der Tel. 329 721 5236 melden.

Montag, 30 November 2020 14:30

Jugend: Neues Gesicht im „Ju!P“ Prad

I bin di Sylvia, bin 31, kimm aus Longtaufers und bin dr Mutterschoftsersotz fir dr Jana. I orbat schun seit Mai als Jugendorbeiterin und hon iaz in Novembr vo dr Mobilen Jugendarbeit Vinschgau zun „Ju!P“ af Prod gwechslt. I frei mi schun volle drauf, enk endla olla kennan z`learnan und mit enk a guata Zeit z`vrbringan, gleich oub bon wattn, bon mitnond kochn oudr ratschn. Miar wearn viel mitnond erlebm und i wear enk, so guat i konn, bo olls wos enk beschäftigt weitr helfn. Bis bold! Miar seichn ins in „Ju!P“

Montag, 30 November 2020 14:28

75 Jahre UN-Charta

Angemerkt - Am 24. Oktober 1945 trat die Charta der Vereinten Nationen (UNO) in Kraft. Unter dem katastrophalen Eindruck des Zweiten Weltkriegs hatten sich im Sommer 1945 zunächst 51 Staaten zusammengefunden, um gemeinsame Ziele für eine weltweite Zusammenarbeit zu definieren. „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, […] haben beschlossen, in unserem Bemühen um die Erreichung dieser Ziele zusammenzuwirken“. heißt es in der Präambel. Als Ziele formulierten die Verhandlungspartner damals: „Künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren“, „unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie allen Nationen […] zu bekräftigen“, „Bedingungen zu schaffen, unter denen Gerechtigkeit und die Achtung vor den Verpflichtungen aus Verträgen […] gewahrt werden kann“ und „den sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit zu fördern“. Der Wille, diese Forderungen in die Tat umzusetzen, führte am 10. Dezember 1949 zu der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Diese kann zweifellos als Meilenstein in der Menschheitsgeschichte angesehen werden. Erstmals wurden – teilweise sogar bindende – Rechte unabhängig von Geschlecht, nationalen Eigenheiten, religiösen oder ideologischen Regeln für alle Menschen gleichermaßen definiert. Inzwischen haben sich 193 Staaten der UNO angeschlossen. Hierzu gehören alle offiziell anerkannten Staaten – mit Ausnahme des Vatikanstaates, der nur einen Beobachterstatus hat. Neben der deutlichen Senkung der Kriegstoten haben die Vereinten Nationen der Welt noch andere Dienste erwiesen. Am deutlichen Rückgang von Hungersnöten waren die UN mit zahlreichen Missionen maßgeblich beteiligt. Angeschlossene UN-Organisationen wie die für Gesundheit (WHO), Handel (WTO) oder Kultur (Unesco) bildeten bewährte Scharniere zwischen den Ländern, die aus der globalisierten Welt nicht mehr wegzudenken sind. Heute scheinen Geist und Wille zur Zusammenarbeit allerdings schleichend an Dringlichkeit zu verlieren. Obwohl die Welt technologisch, ökologisch und ökonomisch immer enger zusammenrückt, sind gerade im Moment Tendenzen zu Kleinstaaterei, ideologischem Nationalismus und Ausgrenzung immer stärker zu spüren. Despoten und Populisten aller Couleur setzen scheinbar einfache Lösungen mit irrationaler Härte und Verachtung von Realitäten durch und finden dabei wachsenden Zulauf. Verträge werden aufgekündigt, missachtet oder zugunsten von Engstirnigkeit neu geschlossen. Die Meinungsfreiheit und das Recht zur Selbstbestimmung werden von Fundamentalisten mit hohem politischem oder sozialem Einfluss beschnitten. Aber für ein offenes, tolerantes und menschliches Zusammenleben auf diesem Planeten sind die Vereinten Nationen unverzichtbar und werden das auch bleiben. Bei der Sicherung des Friedens hängt viel davon ab, ob der Trend zum Nationalismus anhält - besonders wichtig ist dabei die US-Präsidentschaftswahl im November. 75 Jahre Vereinte Nationen sind eine Geschichte des Scheiterns und der Erfolge. Werden die UN aus ihren Fehlern lernen und Reformen anstreben? Oder lassen sie sich aktuell von Diktaturen unterwandern? Der Frieden und die Menschenrechte stehen auf dem Spiel. (aw)

Montag, 30 November 2020 14:26

„Entspannen mit Musik“

Vinschgau - Entspannen mit Musik“ : Die kleine Übung, die dich ruhig werden lässt – Fühle die Musik und besänftige mit feinen Klängen deine Nervosität.
Sehr oft kommen in Belastungssituationen zum Stress und anderen Gefühlen noch Gereiztheit und Nervosität dazu. Du kennst das? Dann habe ich heute einen Vorschlag für dich. Versuche es mal mit Musik. So banal es klingen mag, es wirkt und du kannst damit deine eigene Verstimmtheit vertreiben. Du glaubst das nicht; kannst es dir nicht vorstellen? Probiere es aus! Du wirst es erleben, dass diese einfache Übung dir dabei hilft wieder etwas zur Ruhe zu kommen.
Du kennst das Gefühl, das aufkommt, wenn das Lied läuft, wo du das erste Mal verliebt warst oder ein Song zu hören ist, den du auf deinen Jugendpartys mit Freunden getanzt hast. Musik berührt uns im Innersten. Und Musik eignet sich sehr gut um zu entspannen. Am besten eignet sich hierfür harmonische und melodische Instrumentalmusik, die gleichmäßig fließt. Dein Körper versucht seinen eigenen Rhythmus der Musik anzupassen. Such dir also für dich ein Musikstück, das auf dich beruhigend und entspannend wirkt. Sollte für dich Hardrock-Musik entspannend klingen, dann versuch es ruhig damit. Mein Vorschlag ist jedoch Instrumentalmusik, vielleicht Klavier oder sanfte Gitarrenklänge. Du hast die Wahl.
s26sp4 kriesenradBei dieser einfachen Übung musst du im Grunde nichts tun außer dich gemütlich hinzulegen, deine Augen schließen und lauschen. Du wirst merken, dass sich beim Musikhören deine Muskulatur entspannt, dass sich dein Herz und deine Atmung beruhigen und dein Blutdruck sinkt. Viele gute Gründe also, dir öfter mal ein Instrumentalstück zu gönnen.
Hier noch ein kleines Plus:
Während du mit geschlossenen Augen auf dem Boden liegst lege deine Hände auf deinen Bauch und atme bewusst tief in den Bauch hinein und wieder aus, während du der Musik lauschst.
Astrid Fleischmann
www.lebensfroh.it
Mehr Übungen findest du in meinem Buch „Das Krisenrad – Einfache Hilfen, die Kraft spenden“

Montag, 30 November 2020 14:25

Holz und Haut

Innsbruck/Meran/Lesung über Livestream - Sepp Mall ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Südtiroler Gegenwartsliteratur, meinte Anna Rottensteiner, die Leiterin vom „Literaturhaus am Inn“ mit Sitz in Innsbruck. Sepp Mall, geboren 1955, aufgewachsen in Graun im Vinschgau, lebt in Meran und hat in den letzten Jahren mehrere Gedichtbände, Erzählungen und Romane veröffentlicht. Sein letzter Roman „Hoch über allem“ erschien 2017. Nun hat er den neuen Gedichtband „Holz und Haut“ im Haymonverlag herausgegeben und am 17. November bei der ersten online Lesung, organisiert vom Literaturhaus, vorgestellt. Technisch gab es einige Pannen, die Leitung war zu schwach für die Bild- und Tonübertragung, so dass auf reine Tonübertragung umgestellt werden musste. Trotzdem haben über 60 Personen über Livestream die Lesung mitverfolgt. Der schmale Gedichtband, 88 Seiten, enthält Natur- und Seelenlyrik, Mall erzählt von Bäumen und Wäldern und meint eigentlich Menschen. Es geht um das Festhalten und Umarmen und das Loslassen und Abschied nehmen. Er streift in seinen Gedichten durch die heimischen Wälder, wo wir vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen. „Wir stolpern durch Wälder und Träume und keine Hand/ die meine sucht auf dunklen Wegen“. Es geht um das Suchen nach dem Herzschlag, nach dem was man Dauer und Ewigkeit nennt, es geht um das Geheimnis von Wachsen, Blühen, Vergehen. Es sind viele kurze Gedichte mit starken Bildern und tiefsinnigen Sätzen. „Jetzt lernen/das Kleine zu sehen, die Vogelschritte, die Risse im Stirnholz, seine Farbe, die sich abhebt im Schnee und verstehen: die Kälte wird bleiben, weit über den Jänner hinaus.“ In der Mitte des Gedichtbandes befindet sich ein langes Gedicht: „Das unwirkliche Blau“, die „Herzwurzel“ seiner Gedichte. Mall erzählt vom Holunderbusch, dem Beschwörer des Glücks, der jeden Sturm übersteht, vom launenhaften Flieder, der uns die Gunst seiner Blüte schenkt und der dich mitzieht zurück in die Weite, mitten hinein in den endlosen Frühling. Er erzählt vom Apfelbaum, vom Totholz, das angeschwemmt wird, so wie die Flüchtlinge. Und er spricht vom Vierkantholz, aus dem Kreuze und Galgen gemacht werden. Alles Holz als Insignien des Irrsinns. (hzg)

Montag, 30 November 2020 14:23

Bergrettung Sulden - Schnelle Hilfe am Berg

Sulden - Oft wurde die Bergrettung Sulden dieses Jahr zu spektakulären Einsätzen am Berg, zu Lawinenunfällen, Lift-Evakuierungen in eisiger Kälte, oder auf abgelegene Skipisten und Loipen gerufen, um Menschen aus großer Not zu retten.
Ein ganz besonderer Faktor zum Erfolg war dabei die Zeit. Je schneller und sicherer die Bergrettungsmannschaft vor Ort sein konnte um Hilfe zu leisten, desto größer war die Chance, dass den Verunfallten geholfen werden konnte. Dabei hat den Frauen und Männern der Bergrettung Sulden ein neu angekaufter Motorschlitten geholfen, der Retter, Bergungsgeräte, sowie medizinischer Helfer in kürzester Zeit vom Tal 1900 m, bis weit hinauf auf über 3000 Meter bringt.
Olaf Reinstadler, Chef der Bergrettung Sulden zeigt sich sehr erfreut: „Dank einer Spende der STIFTUNG SPARKASSE SÜDTIROL konnten wir diesen sehr hilfreichen Motorschlitten (Bild unten) erwerben und können somit nun wirklich effektiv Hilfe in schwierigen Berg und Pistengegebenheiten leisten. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.“ (ck)

Montag, 30 November 2020 14:22

Alles bereit für den Baumschläfer!

Projekt „Der Baumschläfer im Rätischen Dreieck“ - Im Juli 2020 fiel in Strada (Engadin, CH) der Startschuss für ein länderübergreifendes Projekt. In der Terra Raetica, dem Gebiet zwischen Engadin, Münstertal, Ötztal und Vinschgau, soll das spärliche Wissen zu einem besonderen kleinen Säugetier ausgebaut werden: dem Baumschläfer. Das mausgroße Nagetier aus der Familie der Bilche hat hier seine westlichste Verbreitung und gibt der Wissenschaft noch viele Rätsel auf: Mit welchen Forschungsmethoden kann man ihn nachweisen? Wo ist er verbreitet? Welche Ansprüche stellt er an seinen Lebensraum? Wie steht es um seine Gefährdung?

Welche Methode eignet sich am besten?
Arbeiten im kommenden Jahr dienen vor allem dem Finden einer geeigneten Methode zur Untersuchung des kleinen Bilchs. Die Tatsache, dass er nachtaktiv ist, sich vorwiegend in den Bäumen fortbewegt und nur in geringen Dichten auftritt, macht seine Erforschung schwierig. Verschiedene Materialien werden im Zuge des Projekts getestet: Nistkästen aus Holz und aus Holzbeton, Spurentunnel und auch Fotofallen. Erst in einem zweiten Schritt kann dann auf detailliertere Fragen wie Nutzung des Lebensraumes oder Schutzmaßnahmen eingegangen werden.

Wo sucht man Baumschläfer?
In Südtirol taucht der Baumschläfer bevorzugt in Nadelmischwäldern ab 1.000 m Meereshöhe auf, sehr gerne scheint er sich in der Nähe von kleinen Bachläufen aufzuhalten. Ende September 2020 wurden im Nationalpark Stilfserjoch in zwei entsprechenden Gebieten gemeinsam mit den Nationalpark-Förstern Untersuchungsflächen mit je 30 Nisthilfen eingerichtet: in der Umgebung des Zufritt-Stausees im Martelltal und in der Örtlichkeit Staflin oberhalb Prad. Erst kürzlich wurden in diesen beiden Gebieten die seltenen Tiere von aufmerksamen Wanderern beobachtet und dem Naturmuseum Südtirol gemeldet. Die Wahrscheinlichkeit, hier den heimlich lebenden Baumschläfer zu finden, ist daher recht groß.

Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen
Das Projekt „Der Baumschläfer im Rätischen Dreieck“ steht ganz im Zeichen der Zusammenarbeit: Der Naturpark Ötztal in Österreich als Projektträger, die UNESCO Biosfera Engiadina Val Müstair in der Schweiz sowie der Nationalpark Stilfserjoch in Südtirol arbeiten als Projektpartner eng zusammen, gefördert vom Arbeitskreis Natura Raetica.
Auch auf eine gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung hoffen die Südtiroler Forscherinnen Eva Ladurner und Federica Lazzeri: Sie wissen, dass gerade bei so seltenen Tierarten wie dem Baumschläfer Beobachtungen von interessierten Personen wertvolle Hinweise liefern. Wer also das Glück hat, einen Baumschläfer oder auch seine Verwandten Siebenschläfer, Gartenschläfer oder Haselmaus zu beobachten, kann dies gerne dem Naturmuseum Südtirol unter info@naturmuseum.it oder dem Nationalpark Stilfserjoch unter nationalpark.stilfserjoch@provinz.bz.it melden.
Im Frühjahr 2021 findet in Martell im Nationalparkhaus „culturamartell“ ein Informationsabend statt, wo Interessierten die spannende Welt der heimischen Bilche und das aktuelle Forschungsprojekt vorgestellt werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen des Oberen Vinschgaus wird gesucht: Schulklassen können als sogenannte „Bilchpaten“ Untersuchungsflächen mit Spurentunneln betreuen, dadurch wichtige Daten für das Forschungsprojekt sammeln und sich gleichzeitig als Forscher ausprobieren.
Eva Ladurner

Montag, 30 November 2020 14:20

Zuverlässiger Partner

Partschins - Raika Partschins zuverlässiger Partner auch in schwierigen Zeiten: Auch in diesem von der Pandemie Covid19 aufgerütteltem Jahr, das so manche kulturelle Institution ins Trudeln gebracht hat, unterstützt die Raiffeisenkasse Partschins das Schreibmaschinenmuseum bei seinen Tätigkeiten. Mit der finanziellen Unterstützung wurde diesmal werbetechnisch vor allem auf online-Werbung gesetzt, um direkt zu den Besucher/innen in die Wohnzimmer zu gelangen. Der neue Bürgermeister Alois Forcher und Museumsleiterin Maria Mayr trafen sich kürzlich mit Raika Direktor Christoph Ladurner und Obmann Christian Ungerer zur Unterzeichnung des Sponsorvertrages und bedankten sich bei diesen für das finanzielle Rückgrad, mit dem das Bankinstitut dem Museum seit Jahren bei verschiedenen Werbeaktionen unter die Arme greift und somit eine größere Sichtbarkeit des Museum garantiert.

Montag, 30 November 2020 14:20

Gemeinderatssitzung in Videokonferenz

Schlanders/Gemeinderatsitzung - Das öffentliche Leben findet Corona bedingt fast ausschließlich über die verschiedenen Plattformen statt. Während die erste Gemeinderatsitzung des neu gewählten Gemeinderates von Schlanders am 15. Oktober noch in physischer Präsenz und mit dem nötigen Abstand im Kulturhaus von Schlanders abgewickelt wurde, finden nun sowohl Gemeinderatssitzungen, als auch Ausschusssitzungen über Videokonferenzen statt. Über das Videokonferenztool „Jitzi.org“ konnten sich die Gemeinderäte am 19. November von zu Hause aus zuschalten, während der Bürgermeister, zusammen mit den Gemeinderäten Michaela Theiner und Heinrich Fliri, dem Generalsekretär Georg Sagmeister und dem Vize-Generalsekretär Gilbert Platzer die Sitzung auf dem Bildschirm im Ratssaal der Gemeinde verfolgten. Über einen Link, der auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht wurde, konnten sich auch interessierte Bürger ohne Anmeldung und Registrierung zuschalten und die Diskussion mitverfolgen. Zu Beginn der Sitzung berichtete BM Dieter Pinggera über die Coronavirus-Testaktion in allen Südtiroler Gemeinden am 20. bis 22. November. In diesem Zusammenhang meinte er, dass die Gemeinde Schlanders vom Staat 33.000 Euro für Essensgutscheine erhalten, aber aufgrund der strengen Kriterien lediglich 6.000 Euro zuweisen konnte. Bei der Bilanzänderung wurden Geldbeträge in Höhe von 850.000 Euro aus dem Covidfond des Landes, aufgrund der geschätzten Mindereinnahmen, in den Haushalt eingebaut. Wieviel Landesgelder die Gemeinde am Ende erhalten wird, kann erst nach der tatsächlichen Feststellung der Ausfälle berechnet werden, meinte der Bürgermeister. Mit 14 Ja-Stimmen, drei Enthaltungen und einer Gegenstimme wurde Thomas Oberegelsbacher zum neuen Gemeindereferenten gewählt, nachdem bei der ersten Ratssitzung die Zahl der Referenten von 5 auf 6 erhöht wurde. Als zweiter Vertreter der Marktgemeinde Schlanders wurde neben dem Bürgermeister auch Peter Raffeiner von der Südtiroler Freiheit in den Bezirksrat der Bezirksgemeinschaft Vinschgau gewählt. (hzg)

Montag, 30 November 2020 14:18

Gute Weihnachten im kleinen Kreis

Südtirol/Vinschgau - Weihnachten, Corona-Weihnachten steht vor der Tür. An sich ist es das Fest der Liebe, des Zusammenrückens, der kuscheligen Wärme und der gegenseitigen Herzlichkeit. In Krisenzeiten ist die Herzlichkeit noch wichtiger. Heuer muss sie anders gezeigt werden, und wir werden das bedauern, aber ertragen müssen.
Kluge Weihnachten sind diesmal solche in engstem Kreis. Möglichst wenig Kontakte auch im familiären Feld sind gefragt. Zuneigung und Liebe zeigt sich durch Abstand, durch kurze Treffen im Freien, durch Spaziergänge der Großfamilie in weiter Formation, durch Glückwünsche übers Telefon, über Whatsapp oder Viber. Das Fest der Kaufkraft wird womöglich zum Fest der Gutscheine, auch Schenken wird noch etwas virtueller als üblich.
Außer es gelingt das größte medizinische Unternehmen des Landes.
Wir machen uns gerade auf zu einem verzögerten, umwundenen, wirtschaftlich und von Schülereltern bescholtenen Lockdown, der möglichst kurz dauern soll. Dazu muss man ihn strategisch verwenden.
Das Gesundheitswesen hat es wegen der diffusen Infektionslage aufgegeben, Ansteckungsketten präzise zurückzuverfolgen. Das Land auf der Welt, das das seit November 2019 am schärfsten praktiziert, ist Taiwan. Taiwan wusste seit der Sars-Infektion von 2002, dass Nationalchina eine offizielle Warnung des Landes durch die WHO verhindern würde, damit die Insel Taiwan vor aller Welt als eine Provinz Chinas dastünde, die über die nationalchinesische Regierung informiert werden müsste. Das war schon 2002 nicht geschehen und hatte damals zu 664 Erkrankungen und 26 Todesfällen in Taiwan geführt – ausgelöst durch das eng verwandte Covid I Virus. Man war also gewarnt und verfolgte seit einem Jahr streng alle Symptome Einreisender aus China und sonstwoher, entwickelte strengste Quarantänebedingungen, stützte sich auf eine sehr kooperative Bevölkerung und steht heute mit 589 an Covid II Erkrankten auf 26 Millionen Einwohner, mit nur 7 Todesfällen und ohne Neuerkrankung seit 20. Mai 2020 sehr sicher da. Ein solches Szenario können wir nur erträumen. Südtirol ist jetzt Experimentiertopf für ein Verbreitungsmuster, das jenem der Lombardei im März ähnelt.
Der zweite Südtiroler Lockdown ist deshalb verzweifelt zu nutzen. Es müssen quer durch die ganze Bevölkerung Infektionsgruppen festgestellt und rasch isoliert werden, damit sie das Virus nicht weiter streuen. Der größte Unsicherheitsfaktor dabei ist der Mensch mit seiner Entscheidungsfreiheit. Kleine Kinder und Mitarbeiter des Gesundheitswesens brauchen nicht getestet werden, bei den einen fällt es schwer und die andern sollten schon getestet sein. Von der restlichen Bevölkerung müssten sich mindestens 2/3 freiwillig testen lassen, um ein brauchbares und hilfreiches Ergebnis zu erzielen, das den Lockdown verkürzen könnte. Der Statistiker Markus Falk tippt am 12.11.20 auf eine Ansteckung bei ein Prozent der Bevölkerung. Verschiedene Untersuchungen von Dörfern oder Einsatzkräften haben einen Immunschutz von 3-25 Prozent ergeben. Wie immer, er ist außer in Gröden niedrig, und wir wissen nicht, ob dauerhaft. Elektronische Warnung durch die Immuni App besteht bei 13 Prozent aller Italiener, keine Ahnung wie viele Südtiroler da dabei sind. Wir waren alle eher sorglos, im angenehmen Sommer, mit heimlichen oder öffentlichen Nahkontakten.
Jetzt sollen in kurzer Lockdown-Zeit ca 300.000 Südtiroler mit dem Antigenschnelltest getestet werden. Er ist nicht hoch empfindlich, zeigt 84% der tatsächlich Infizierten an, identifiziert aber innerhalb von 20 Minuten genau jene, die sehr gefährlich sehr viele Viren streuen. Die müssen dann auf einen Schlag krankgeschrieben werden und in Quarantäne, für die Hausärzte eine Riesenbelastung. Das Problem stellt sich auch vorher: Wie organisieren Gesundheitswesen und Zivilschutz genügend Stellen für Tests und Datenverarbeitung? Und noch vorher: Kommen die einzelnen Menschen überhaupt freiwillig? Haben sie Angst, sich genau dort anzustecken, wo Hunderte andere auch anstehen? Ist ihnen der Abstrich so unangenehm - es ist ein Berühren des Rachens und ein Streifen tief in die Nase - dass sie ihn vermeiden wollen? Denkt die Mehrheit so wie häufig bei Freiwilligkeit? Ich bin gern Freiwilliger, aber am liebsten der letzte. Lassen wir doch die anderen vor. Wenn wir ohnehin nur 2/3 der Bevölkerung brauchen, geht’s vielleicht ohne mich auch.
Anderseits ist Südtirol auch ein Land der Freiwilligenverbände. Chöre und Musikkapellen, Weißes und Rotes Kreuz, Feuerwehr und Bergrettung, überall ist Nachbarschaftshilfe lebendig organisiert. Jetzt muss sich weisen, ob auch mitreißend, solidarisch, transparent und vorbeugend. Wir sind alle aufgerufen. Es ist wie eine politische Wahl, mit dem Tod als einer Wahlmöglichkeit.
Wie wird also Weihnachten sein?
Nehmen wir an, es lassen sich tatsächlich 84% von 2/3 aller infektiösen Menschen ausfindig machen. Gesetzt, alle Betroffenen gingen in Quarantäne. Wir hätten nach 3 Wochen eine Reduktion der Infektionen auf 1/3 des aktuellen Standes. Wir sänken dann auf einen Infektionsstand zwischen Trient (aktuell 1/4 unserer Infektionszahlen) und der Lombardei (1/2 unserer Zahlen).
Wir wären dennoch gut beraten, Weihnachten in möglichst kleinem Kreis, ein bisschen einsam, zu feiern.
Selbst wenn alle, wirklich alle sich testen lassen. Dann würden nur 16 Prozent der Träger nicht erkannt, und die wenigen Infektionsketten könnten wieder zurückverfolgt werden. Wir könnten beginnen, von Taiwan zu lernen.
Roger Pycha, Sabine Cagol, Francesca March, PR-Beauftragte des Hilfsnetzwerks PSYHELP Covid 19


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