Man nennt ihn auch das weiße Gold – den weißen Laaser Marmor, der schon seit Jahrhunderten die Menschen mit seiner Strahlkraft in seinen Bann zieht. Das Marmordorf Laas hat das Privileg sich Heimat des Laaser Marmors nennen zu dürfen. Wenn man mit offenen Augen durch Laas schlendert, begegnet einem vieles aus Marmor, die Gehsteige, der Brunnen auf dem Dorfplatz und am Badplatzl, liebevoll angebrachte Hausnummern, Skulpturen, an Häusern angebrachte Gedenktafeln und die zahlreichen Grabsteine auf dem Laaser Friedhof.
von Lasa Marmo
Laaser Marmor wurde bereits in der Antike verwendet. Als Meilensteine zierten Findlinge die alpenüberquerende Römerstraße Via Claudia Augusta. Vor gut 2.000 Jahren hatte man begonnen die Pfade der Kelten, Räter und Etrusker zu einer richtigen Straße auszubauen welche das heutige Norditalien mit Süddeutschland verband.
Gefundene Menhire in Algund, Latsch und Vetzan sind tausende von Jahren alt, sie alle stammen aus der Kupfersteinzeit, der Zeit von Ötzi. Unverwüstbar, haben sie die Zeit überdauert und tun es heute immer noch.
Im 12. Jahrhundert erbaute Kulturdenkmäler, wie das Kloster der Benediktinerinnen St. Johann in Müstair, beherbergen eine Vielzahl von Marmorskulpturen und Marmorfragmenten. Schloss Tirol verfügt über ein wunderschön gestaltetes Palasportal aus Laaser Marmor. Und auch die Apsis der Pfarrkirche zum Hl. Johannes der Täufer in Laas ist aus Laaser Marmor erbaut worden. Alles stumme Zeitzeugen der Geschichte des Laaser Marmors. Er ist auch in der modernen Welt ein Aushängeschild für Eleganz und Zeitlosigkeit. Kulturdenkmäler der Neuzeit sind beispielsweise die U-Bahnstation des WTC in New York, der Torre Isozaki in Mailand mit seinen rautenförmigen Bodenplatten und für die Moschee des Scheikh Zayed in Abu Dhabi hat man unter 30 verschiedenen Marmorsorten auch jenen aus Laas ausgewählt.
Unter www.lasamarmo.it finden Sie viele weitere spannende Projekte.
Laaser Marmor ist aufgrund seiner feinen Kristalle sehr hart und schimmert in einer ihm eigenen Art und Weise. Sein Strahlen zieht Menschen in seinen Bann.
Nachhaltig, zeitlos, kompakt, mit anderen Materialien kombinierbar, frost- und tausalzbeständig sind weitere seiner außergewöhnlichen Vorzüge.
Seine Herkunft ist so eigen wie er selber. Aus dem Weißwasserbruch im Nationalpark Stilfserjoch wird er unter strengsten Auflagen gebrochen und zu Tal gebracht. Angedockt an die Seilbahn Weißwasser überquert er das Laaser Tal und nimmt Platz auf dem Schrägwagen der oberen Marmorbahn. Diese begleitet ihn zum Bremsberg auf 1.355 m ü.d.M. Dort wird der Schrägwagen abgekoppelt und auf die Schrägbahn geschoben, um von dort zu Tal zu gleiten und weiter ins Werk der Lasa Marmo chauffiert zu werden. Größere Blöcke aus Laaser Marmor kommen auf den LKW und werden entlang der erst 1982 erbauten Straße über den Weiler Tarnell zu Tal gebracht. Wer den Transport aus nächster Nähe erleben möchte, kann entlang des Schrägbahnsteiges und an erklärenden Schautafeln vorbei zum Bremsberg wandern.
Weitere Möglichkeiten den Laaser Marmor zu erkunden bzw. seine Geschichte zu erfahren:
Marmor Erlebnisführung mit der Genossenschaft Marmor Plus oder die klassische Marmorführung mit Franz Waldner, die Apsis der Pfarrkirche zum Hl. Johannes der Täufer besichtigen, das Dorf Laas erkunden, sich auf eine Fahrradtour entlang des Vinschgau Radweges zwischen Eyrs und Laas begeben und die „Säulen der Freiheit“, welche 2017 im Rahmen des Kulturfestes „Marmor&Marillen“ entstanden sind, bewundern oder neuzeitlich mit einer virtuellen Besichtigung auf youtube.com – Lasa Marmo 360 ° View.