Steigende Anzahl von Ansuchen, Mitarbeitermangel und fehlende Räumlichkeiten bedingen Verspätungen bei der Bearbeitung der Anträge – Zeiten sollen durch organisatorische Maßnahmen reduziert werden
BOZEN (LPA). 2024 wurden 5500 Pflegeeinstufungen durchgeführt, fast ein Fünftel mehr als 2023. Dennoch ist die durchschnittliche Wartezeit über die von Amts wegen vorgesehene 60 Tage Bearbeitungszeit gestiegen. "Derzeit sind es durchschnittlich 4,75 Monate; insgesamt beläuft sich die Bearbeitungszeit also auf etwas weniger als 7 Monate ab Antragstellung", berichtet Soziallandesrätin Rosmarie Pamer: "Wobei die Zeiten stark variieren: von etwa einem Monat Verspätung im Pustertal und dem Tauferer Ahrntal bis zu sieben Monaten in den Bozner Sprengeln Gries-Quirein und Haslach-Oberau."
Pamer unterstreicht den Einsatz aller beteiligten Stellen. "Ich weiß um die herausfordernde Arbeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag leisten und schätze diese Anstrengungen sehr. Doch wenn die Anzahl der Ansuchen steigt sowie Arbeitskräfte oder die Räumlichkeiten für die Einstufungen fehlen, dann können diejenigen, die arbeiten, nicht alles auffangen." Die Anzahl der Ansuchen steigt seit Jahren kontinuierlich, 2024 waren es mehr als 8100. Dazu kommen Mitarbeiterengpässe, die etwa auf den allgemeinen Fachkräftemangel, die Bearbeitungszeiten bei der Durchführung von Stellenwettbewerbenoder Pensionierungen zurückzuführen sind.
Schwierigkeiten bringe auch mit sich, dass es in einigen Sprengeln aktuell keine geeigneten Räumlichkeiten für die Pflegeeinstufung vor Ort gebe. "Es wird jedoch auf verschiedenen Ebenen mit Hochdruck daran gearbeitet, Lösungen zu finden", unterstreicht Alberto Zendrini, Direktor des Landesamtes für Pflegeeinstufung, und verweist auf Maßnahmen, die bereits getroffen wurden: "Wir haben landesweit Außenstellen des Amtes aktiviert. Im Osten des Landes zeigt sich, dass dies greift, wenn Mitarbeitende und Räumlichkeiten da sind." Das Amt für Pflegeeinstufung und die Landesabteilung Soziales arbeiteten daran, weitere organisatorische Maßnahmen zu treffen, um die Wartezeiten zu reduzieren.
Landesrätin Pamer erinnert daran, dass über eine Einstufung durch ein Team aus Sozialfachkräften und KrankenpflegerInnen festgelegt wird, wer Anspruch auf Pflegegeld hat. "Wenn dieses bewilligt wird, wird es rückwirkend ab dem Tag des Antrags ausgezahlt", sagt Pamer. In Fällen von pflegebedürftigen Personen mit fortgeschrittener Krankheit sei es auch möglich, eine Einstufung von Amtswegen in die dritte Pflegestufe zu erreichen.
Eine wichtige Möglichkeit, um sich über Pflegegeld und Einstufung zu informieren, ist das Pflegetelefon, erreichbar unter 848 80 02 77.
red
Petition fordert Gehaltserhöhung von 21,3 Prozent im öffentlichen Dienst – Amhof und Kompatscher verweisen auf bereitgestellte Summen - Mittel im Landeshaushalt laut Landeshauptmann begrenzt
BOZEN (LPA). Seit Ende Oktober wurden über die Plattform openPetition für die „Inflationsanpassung der Gehälter aller öffentlich Bediensteten in Südtirol – sofort und real!“ über 17.000 Unterschriften gesammelt. Am 13. Februar haben die Initiatoren der Online-Petition Personallandesrätin Magdalena Amhof und Landeshauptmann Arno Kompatscher die Ergebnisse überreicht, mit der Forderung einer Inflationsanpassung im Ausmaß von 21,3 Prozent.
"Die Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst ist ganz klar notwendig und stellt eine Priorität dar – es geht auch um die Wertschätzung der Mitarbeitenden", betonte der Landeshauptmann bei der Übergabe der Unterschriften. Man habe den vorhandenen Spielraum im Rahmen des Landeshaushaltes bestmöglich genutzt.
Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Wie Personallandesrätin Magdalena Amhof informierte, erhalten die Bediensteten zusätzlich zum Februargehalt zwischen 2200 Euro bis 4650 Euro brutto als Inflationsvorschuss. Zudem ermögliche der kürzlich unterzeichnete Bereichsvertrag die Auszahlung neuer bzw. höherer Aufgaben- und Koordinierungszulagen. Auch die Finanzierung des Leistungslohns, der zuletzt angehoben worden war, wurde im selben Ausmaß für weitere drei Jahre sichergestellt.
Vor rund einer Woche habe man am Verhandlungstisch zudem einen Vorschlag für eine strukturelle Anhebung des Grundgehaltes im Ausmaß von 10 Prozent vorgelegt. Auf das jeweilige Gehalt berechnet würde dies ein Plus von 180 Euro (1. Funktionsebene) bis hin zu 337 Euro (8. Funktionsebene) brutto ergeben, bis zu 467 Euro brutto bei Ärztinnen und Ärzten. "Im Dreijahreshaushalt haben wir 600 Millionen Euro für diesen Zweck bereitstellen können, sie stehen zur Verfügung", so Amhof.
"Leider haben die Gewerkschaften die Verhandlungen zu diesem Vorschlag abgebrochen", so der Landeshauptmann. Forderungen von über 20 Prozent werde man über den Landeshaushalt nicht finanzieren können. "Wir suchen derzeit nach Möglichkeiten, noch etwas mehr bereitzustellen, doch das ist äußerst schwierig und geht nicht ohne Kürzungen in anderen Bereichen. Die Mittel im Landeshaushalt sind begrenzt", betonte Kompatscher.
red
Eiskunstlaufikone Carolina Kostner eröffnete in Sanremo offiziell die Bewerbungen für den Olympischen und Paralympischen Fackellauf - Am 27. Jänner 2026 kommt die olympische Flamme nach Bozen
SANREMO (LPA). Einmal im Leben die Fackel der Olympischen oder Paralympischen Spiele zu tragen und Teil einer ganz besonderen Reise zu sein – davon träumen viele Sportlerinnen und Sportler, aber nicht nur. Beim Fackellauf der Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026 kann dieser Wunsch wahr werden. Auf ihrer Reise durch ganz Italien kommt die olympische Flamme auch nach Südtirol, wo sie am 27. Jänner 2026 in Bozen eintreffen wird.
Den Bewerbungsprozess für die Teilnahme am Olympischen und Paralympischen Fackellauf hat die Stiftung Mailand Cortina 2026 beim Musikfestival in Sanremo offiziell gestartet. Das gab Schirmherrin und Eiskunstläuferin Carolina Kostner bekannt, die selbst gemeinsam mit vielen anderen Fackelträgerinnen und -trägern das olympische Feuer hochhalten wird.
"Die außergewöhnliche Reise der olympischen Flamme wird ganz Italien einbeziehen", erklärte der Geschäftsführer von Mailand Cortina 2026, Andrea Varnier. "Mit ihren Geschichten und Erfahrungen spiegeln die Fackelträgerinnen und Fackelträger die tausend Facetten unserer Gesellschaft wider und werden zu Botschafterinnen und Botschaftern der olympischen Werte. Dank ihnen wird diese Reise ein wunderbarer Moment der Inklusion, der Offenheit und des Teilens werden."
Die olympische Flamme wird in 63 Tagen eine Reise von 12.000 Kilometern durch alle Regionen und alle 110 Provinzen Italiens zurücklegen. Diese beginnt am 26. November 2025 in Olympia mit der Entzündung des olympischen Feuers, das am 4. Dezember in Rom eintreffen wird. Zu Weihnachten wird die Flamme in Neapel sein und das neue Jahr in Bari feiern; am 26. Januar kehrt das olympische Feuer, genau 70 Jahre nach den Winterspielen 1956, nach Cortina d'Ampezzo zurück, am 27. Jänner macht es in Bozen Station. Am 6. Februar 2026 wird es schließlich im San-Siro-Stadion in Mailand eintreffen. Um diesen Weg zu bewältigen, werden 10.001 Fackelträgerinnen und Fackelträger für die Reise der olympischen Flamme sowie 501 Fackelträgerinnen und -träger für jene der paralympischen Flamme gesucht.
Wer am Olympischen oder Paralympischen Fackellauf teilnehmen möchte, kann sich bei der Stiftung Mailand Cortina 2026 bewerben. Fackelträger bzw. Fackelträgerin werden kann, wer vor dem 5. Dezember 2011 geboren ist. Von den Bewerbern wird erwartet, dass sie die Werte des Sports und der Olympischen und Paralympischen Bewegung repräsentieren.
ti/mpi
SVP-Generation 60+ verärgert!
Die SVP-Generation 60+ fordert ein Ende der Altersdiskriminierung! Bei der jüngsten Sitzung des Landesausschusses der Generation 60+ wurde deutlich, dass auch im Bereich des Versicherungswesens großen Handlungsbedarf gibt.
„Schluss mit ungerechtfertigten Einschränkungen wie Prämienerhöhungen, Kündigungen ab einem gewissen Alter, drastisch reduzierte Leistungen oder im schlimmsten Fall der komplette Ausschluss von Versicherungen“, betont Landesvorsitzender der Generation 60+ Otto von Dellemann.
Ein eklatantes Beispiel ist die Weigerung vieler Versicherungsunternehmen, ältere Menschen zu versichern. Oftmals wird der Abschluss einer Versicherung mit Verweis auf ein Höchstalter abgelehnt – eine klare Form der Altersdiskriminierung! Auch die Versicherungsprämien für Kfz-Versicherungen steigen ab einem gewissen Alter automatisch, unabhängig von der individuellen Unfallhistorie.
„Diese unfaire Behandlung älterer Menschen muss aufhören! Mein Appell an die Versicherungsanstalten: Handeln Sie schnell und beenden Sie diese Altersdiskriminierung“, fordert der Vorsitzende der SVP-Generation 60+ Otto von Dellemann nachdrücklich.
„Der Kampf gegen Altersdiskriminierung ist ein zentrales Anliegen der SVP-Generation 60+. Die SVP-Generation 60+ wird sich weiterhin für eine gerechte und respektvolle Behandlung unserer Generation starkmachen“, so von Dellemann.
Die Rundfunkanstalt Südtirol RAS blickt auf eine bewegte Geschichte zurück - RAS fördert seit 1975 deutsche und ladinische Sprachminderheit
BOZEN (LPA). Am 13. Februar 1975 – also vor 50 Jahren – wurde die Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) gegründet. Sie ist heute eine tragende Säule der Südtiroler Medienlandschaft und fördert die deutsche und ladinische Sprachminderheit.
Die RAS wurde gegründet, um die deutsche und ladinische Sprachgemeinschaft mit öffentlich-rechtlichem Rundfunk zu stärken. In den 1960er-Jahren gab es nur ein italienischsprachiges Fernsehprogramm mit kurzen deutschsprachigen Nachrichten. Heute bietet die RAS 18 Hörfunk- und 14 Fernsehprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, verbreitet 15 lokale private Hörfunk- und 8 Fernsehprogramme sowie über DAB die vier Hörfunkprogramme der RAI – insgesamt 37 Hörfunk- und 22 Fernsehprogramme. Die RAS gilt europaweit als einzigartiges Modell: Sie versorgt grenzüberschreitend Sprachminderheiten und fördert modernste Kommunikationstechnologien.
Mit über 120 Senderstandorten und mehr als 1.200 Sendegeräten sorgt die RAS für eine flächendeckende Hörfunk- und Fernsehversorgung in Südtirol. "Die Landespolitik hat schnell erkannt, dass besonders die ländliche Bevölkerung von der Bereitstellung von Rundfunk-, Breitband- und Mobilfunkdiensten profitiert und hat dies entsprechend gefördert", so Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Ein Augenmerk liegt auf dem Bau gemeinsamer Senderstandorte, die eine effiziente Nutzung der Infrastruktur für alle Kommunikationsanbieter ermöglichen. Diese Maßnahmen schützen die Landschaft, minimieren die optische Beeinträchtigung und Bodenversiegelung, reduzieren Kosten und verbessern die Netzabdeckung – eine nachhaltige Lösung für Umwelt, Wirtschaft und Technik.
Auch lokale und nationale Radio- und Fernsehanbieter sowie Breitband- und Mobilfunkbetreiber nutzen die Senderstandorte der RAS. Dadurch wurden Ressourcennutzung und Rundfunk-, Breitband- und Mobilfunkabdeckung deutlich verbessert. Zudem setzt die RAS verstärkt auf die DAS-Technologie (Distributed Antenna System), um die Mobilfunknetze auszubauen und die Netzabdeckung zu verbessern.
"Mit über 850 Mitnutzungen verschiedenster Betreiber an rund 90 gemeinsamen Senderstandorten und dank des Einsatzes modernster Technologien gehört Südtirol heute zu den bestversorgten Regionen Europas", erklärt RAS-Präsident Peter Silbernagl. RAS-Generaldirektor Georg Plattner fügt hinzu: "Die RAS wird weiterhin die kulturelle Vielfalt Südtirols fördern, die mediale Infrastruktur stetig ausbauen und durch innovative Technologien eine moderne Kommunikation gewährleisten."
pio
Landesregierung unterstützt die Kandidatur des Haflingers zur Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe - Landesrat Brunner: "Anerkennung von 150 Jahre Kulturgeschichte und Würdigung für Einsatz der Züchter"
BOZEN/HAFLING (LPA). Freundlich, genügsam und leistungsbereit - so wird der Haflinger vom Zuchtverband beschrieben und damit ist er wohl ein typischer Südtiroler und zudem weltbekannt - Als besonderer Teil von Südtirols Kultur soll der Goldfuchs mit der weißen Mähne und auch extra Schutz und Aufmerksamkeit bekommen: Die Landesregierung hat am 11. Februar auf Vorschlag von Landesrat Peter Brunner beschlossen, das Projekt zur Eintragung der Pferderasse „Haflinger“ in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Vereinten Nationen UNESCO zu unterstützen.
Der Vorschlag stammt vom Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband und soll die lange Tradition und kulturelle Bedeutung dieser weltweit bekannten Pferderasse würdigen. Die zuständige Abteilung wurde von der Landesregierung beauftragt, die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen aufzunehmen und das Dossier für die Kandidatur vorzubereiten.
"Die Haflinger sind ein wesentlicher Bestandteil unserer kulturellen Identität und Geschichte. Seit über 150 Jahren prägen sie unsere Landschaft und sind weltweit als Symbol für Südtiroler Tradition bekannt. Die Anerkennung durch die UNESCO wäre eine verdiente Auszeichnung des Erbes und der Arbeit aller Generationen, die diese Rasse gepflegt und bewahrt haben. Ich bin überzeugt, dass dieses Vorhaben einen wertvollen Beitrag zum Schutz unseres immateriellen Kulturerbes darstellt", ist Landesrat Brunner überzeugt.
In der Tat ist der Haflinger für viele Menschen in Südtirol weit mehr als nur ein Pferd. Die robuste und vielseitige Pferderasse prägt die Almwiesen und steilen Gebirgspfade des Landes. Einst als Arbeitspferd gezüchtet, gilt der Haflinger heute als beliebtes Freizeit- und Sportpferd. Der Haflinger ist ein Symbol für Südtirols und eng mit der Kultur, den gesellschaftlichen Bräuchen und traditionellen Handwerkstechniken Südtirols verbunden.
Die Kandidatur zur Aufnahme ins immaterielle Weltkulturerbe der Vereinten Nationen soll auch die Bedeutung der Zucht als Wissens- und Traditionsvermittlung über Generationen hinweg unterstreichen. Ziel der Eintragung ist es nicht nur, den Haflinger als Kulturerbe zu schützen, sondern auch die Sichtbarkeit und den Austausch zwischen Kulturen zu fördern, heißt es im Beschluss der Landesregierung.
san
Europäischer Tag der Einheitlichen Notrufnummer 112 am 11.2. – In Südtirol hat die Einheitliche Notrufzentrale im vergangenen Jahr 264.708 Anrufe beantwortet
BOZEN (LPA). "Notruf – Emergenza": 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Schichten in der Einheitlichen Notrufzentrale in Bozen. Als Calltaker (Notrufsachbearbeiter) nehmen sie den Notruf entgegen und sehen gleichzeitig dessen Herkunft auf einem ihrer Bildschirme. Ihre Schreibtische im Landeszivilschutzzentrum an der Drususallee 116 in Bozen sind rund um die Uhr besetzt. "Wo befinden Sie sich? Können Sie beschreiben, was passiert ist?" Während des Anrufs füllen sie ein Formular mit den Erstangaben aus und übermitteln es den Disponenten der Landesnotrufzentrale im Nebenraum. Diese fragen nach weiteren Details und schicken die Einsatzfahrzeuge auf den Weg.
Seit der Einführung der Einheitlichen Notrufnummer am 17. Oktober 2017 gehört auch Südtirol zum länderübergreifenden Notrufsystem in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und darüber hinaus: Unter der Rufnummer 112 wird eine Leitstelle erreicht, die je nach Art des Notfalls die zuständigen Blaulichtorganisationen alarmiert. Das Europäische Parlament hat 2009 wegen der im Datum enthaltenen Notrufnummer (11.2.) den 11. Februar zum jährlichen Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt, um dessen europaweite Gültigkeit sichtbarer und die Vorteile bekannter zu machen.
Das Modell der europäischen Einheitlichen Notrufnummer, das in Italien entwickelt wurde und fortlaufend den modernen Technologien angepasst wird, steht für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unentgeltlich zur Verfügung, weist Regierungskommissär Vito Cusumano hin: Diese Einheitliche Notrufnummer ist Ausdruck einer starken institutionellen Zusammenarbeit, bei der die Verwaltung des Systems einer integrierten Steuerung zwischen Staat und Regionen anvertraut wird. Das erste Callcenter der Einheitlichen Notrufnummer in Italien wurde am 21. Jänner 2010 in Varese aktiviert. Seit dem vergangenen Jahr 2024 ist die Nummer auch in der Region Abruzzen, in Apulien und in der Emilia-Romagna eingeführt. Seit 2021 ist der Dienst "112 Sordi" aktiv, mit dem im vergangenen Jahr italienweit 592 gehörlosen Personen geholfen werden konnte. In Südtirol obliegt wie in den anderen Autonomen Provinzen und Regionen dem Regierungskommissariat das Monitoring des Dienstes der Einheitlichen Notrufnummer, in dem alle Beteiligten mitwirken.
Die Einheitliche Notrufzentrale hat in der Region Trentino-Südtirol zwei Standorte: eine in Trient und eine in Bozen: "Die Einheitliche Notrufzentrale garantiert einheitliche Abläufe, berücksichtigt die territoriale Herkunft der Anrufe und ermöglicht so eine bessere Abwicklung der Notrufe, vor allem unter Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit in Südtirol", unterstreicht Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher.
Im Jahr 2024 hat die Einheitliche Notrufzentrale 264.708 Anrufe beantwortet, berichtet der Koordinator der Notrufzentrale Paolo Berenzi: Durchschnittlich wurden 725 Anrufe täglich beantwortet, davon wurden rund 64 Prozent für einen Einsatz von Rettung oder Feuerwehr weitergeleitet, bei 36 Prozent war ein Einsatz der lokalen Polizeibehörden vonnöten. Die Wartezeit auf die Antwort lag unter 3,2 Sekunden. Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrug 46,8 Sekunden: um aufzunehmen, was der Anrufende braucht, die Daten zu erfassen und an die Landesnotrufzentrale, Berufsfeuerwehr oder Behörden weiterzuleiten. Dabei werden rund 39 Prozent der Anrufe herausgefiltert, die keine Notfälle sind. Anrufe, die keine Notrufe sind, werden nicht an die operativen Zentralen - Feuerwehr, Rettung, Polizei und Carabinieri - weitergeleitet. Somit werden diese Zentralen entlastet und können sich auf die Einsätze konzentrieren. Es steht ein Dolmetscherdienst für 12 Sprachen zur Verfügung.
mac
Landesrätin Ulli Mair und Landesrat Peter Brunner haben die Wohnreform 2025 im Blick - Aufwertung der Ortspolizei sowie eine nachhaltige Raumentwicklung und Energiezukunft weitere Themen
BOZEN (LPA). Sie sind beide zum ersten Mal in der Landesregierung vertreten und wollen Südtirol mit ihren Vorhaben zu einem noch attraktiveren, nachhaltigen und leistbaren Lebens- und Arbeitsraum machen: Landesrätin Ulli Mair und Landesrat Peter Brunner haben heute zu einem Jahr Landesregierung einen Überblick gegeben und ihre Vorhaben für die Zukunft vorgestellt.
"Wir wollen den Wohnungsmarkt durch ein zusätzliches Angebot entlasten, Wohnraum für die Südtiroler Bevölkerung sichern und dadurch mittel- bis langfristig bezahlbarer zu machen", sprach die Landesrätin für Wohnbau und Sicherheit, Ulli Mair, eines ihrer Kernthemen an. Der Entwurf der Wohnreform 2025 wird seit Anfang Februar in der Landesregierung behandelt und werde in Kürze von dieser genehmigt.
Um die Kernziele - die Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Wohnraum für die Südtiroler Bevölkerung - zu erreichen, habe man an allen relevanten Stellschrauben angesetzt: "Zum einen wird die Wohnbauförderung drastisch vereinfacht und optimiert sowie durch neue Förderschienen, wie zinsbegünstigte Darlehen und ein überarbeitetes Bausparmodell, ergänzt", erklärte Mair. Zum anderen werde die Sozialbindung verlängert, die Konventionierungspflicht bei neuen Wohnbauzonen erweitert und die Kontrollen verschärft, um Missbrauch einzudämmen. Ein besonderer Fokus liege auch auf der Stärkung des Mietmarktes, "wo wir unter anderem durch die Einführung des Modells des gemeinnützigen Wohnungsbaus mehr Angebot sicherstellen wollen", verdeutlichte Mair. Details des Gesetzentwurfs werden im Rahmen einer Pressekonferenz, die am 18. Februar stattfinden wird, erläutert.
"Um die nachhaltige Entwicklung unseres Landes zu garantieren, setzen wir auf eine effiziente Nutzung bestehender Bauten. Nur so können der Bodenverbrauch und die Versiegelung reduziert werden, so wie auch im Landesstrategieplan für Südtirol festgelegt wird", unterstrich Landesrat Peter Brunner, in dessen Zuständigkeit die Bereiche Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport liegen. "Die Grundlage dafür bilden die Gemeindeentwicklungsprogramme, die derzeit von Südtirols Gemeinden erarbeitet werden und diesen mehr Autonomie geben", so der Landesrat.
Wichtige Schritte für die Förderung der Bestandsnutzung seien etwa die Durchführungsverordnung zum Energiebonus, die ab März in Kraft tritt, sowie jene zu den Wohnungen mit Preisbindung. "Aber auch die gezielte Schaffung von Mitarbeiterunterkünften wird dazu beitragen, den Südtiroler Wohnungsmarkt zu entlasten", nannte Brunner eine geplante Maßnahme im Zuge der Wohnreform 2025.
Was hingegen die Sicherheit anbelangt, gab Mair ebenfalls einen Ausblick auf ihre politische Vision. "Unsere Strategie zielt im Kern darauf ab, die staatlichen Sicherheitskräfte in ihrer Arbeit zu unterstützen, unsere Ortspolizeien aufzuwerten und eine enge Vernetzung dieser beiden Akteure aufzubauen." Durch Abkommen mit Carabinieri und Polizei sowie der Etablierung eines engen Austausches mit den staatlichen Sicherheitskräften sei im vergangenen Jahr bereits vieles für eine bessere Zusammenarbeit und Ressourcennutzung getan worden. "Nun gilt es, mit dem neuen Landesgesetz zur Ortspolizei, an welchem derzeit auf Hochtouren gearbeitet wird, die Weichen für landesweit koordinierte, einheitlich ausgebildete, gut ausgestattete Polizeieinheiten zu stellen, die bürgernah sind, die Zweisprachigkeit garantieren, rund um die Uhr im Einsatz sind und alle Spielräume zur Stärkung der öffentlichen Sicherheit nutzen", verdeutlichte Mair.
Mit Blick auf den Energiebereich erklärte Landesrat Peter Brunner: "Wir arbeiten an der Ausschreibung der Großkonzessionen für die hydroelektrische Nutzung, die bis August 2025 abgeschlossen sein muss. Diese sind ein zentraler Baustein für Südtirols erneuerbare Energiezukunft."
Abschließend ging Klimaschutzlandesrat Brunner auf die Erreichung der Klimaziele ein: "Langfristig ist Netto-Klimaneutralität unser Ziel. Auf dem Weg dorthin setzen wir kurz- und mittelfristige Maßnahmen, die uns effektiv voranbringen sollen", ist Brunner überzeugt. "Wir fördern bereits gezielt den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, schnüren gerade ein Maßnahmenpaket zur E-Mobilität und nicht zuletzt planen wir eine Offensive zur Verbreitung von Wärmepumpen."
pir/mpi/gm
„Trotz erzielter Fortschritte gibt es immer noch zu viele Barrieren, die Frauen den Zugang zu MINT-Berufen erschweren und Talente ungenutzt lassen. Wissenschaftlicher Fortschritt und Innovation können erst dann wirklich inklusiv sein, wenn alle die gleichen Chancen haben, sich einzubringen. Es ist entscheidend, diese Hindernisse abzubauen und Strukturen zu schaffen, die Forschung und Innovation für alle zugänglich machen“, so Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin.
Seit zehn Jahren wird am 11. Februar der Internationale Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft begangen. Die Vereinten Nationen haben diesen Gedenktag 2015 ins Leben gerufen, um auf die ungleiche Repräsentation von Frauen in Forschung und Innovation aufmerksam zu machen. Trotz einiger Fortschritte zeigt sich, dass Frauen in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nach wie vor benachteiligt sind.
Warum sind Frauen und Mädchen in der Wissenschaft benachteiligt?
Frauen und Mädchen stehen in MINT-Fächern weiterhin vor zahlreichen Hindernissen. Neben strukturellen Barrieren – wie begrenztem Zugang zu Führungspositionen und Forschungsförderungen – spielen auch gesellschaftliche Vorurteile eine große Rolle. Mädchen werden oft schon früh entmutigt, sich für Naturwissenschaften oder Technik zu begeistern, da diese Felder noch immer als „männlich“ gelten. Auch im Berufsleben setzt sich diese Ungleichheit fort: Frauen erhalten seltener Forschungsförderungen, veröffentlichen weniger wissenschaftliche Arbeiten und haben geringere Chancen auf eine Professur. Gleichzeitig arbeiten sie häufiger in befristeten oder schlechter bezahlten Positionen, was langfristig zu Einkommensungleichheit führt.
Daten und Fakten
Laut dem Bericht "UNESCO in Action for Gender Equality" liegt der Anteil der Frauen in Forschung und Entwicklung weltweit unter 33 %. Besonders in den Zukunftstechnologien – Künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Transformation – sind Frauen stark unterrepräsentiert.
Dies hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche Folgen: Wer in den zentralen Technologien der Zukunft nicht präsent ist, bleibt von den größten Gewinnen dieser Branchen ausgeschlossen. Da digitale Berufe zu den lukrativsten Karrieren gehören, besteht die Gefahr, dass Frauen weiterhin finanziell benachteiligt bleiben. Eine stärkere Einbindung von Frauen in diese Bereiche ist daher nicht nur eine Frage der Gleichstellung, sondern auch der wirtschaftlichen Gerechtigkeit.
Wie kann sich die Situation verbessern?
Die Frage, wie mehr Frauen für MINT-Berufe gewonnen und langfristig gehalten werden können, bleibt aktuell. Um dies zu erreichen, braucht es sowohl frühzeitige Förderung als auch bessere strukturelle Bedingungen. Mädchen sollten durch Mentoring, Vorbilder und gezielte Aufklärung für MINT-Fächer begeistert werden. Gleichzeitig müssen Arbeitsbedingungen verbessert, Karrierewege planbarer gestaltet und gesellschaftliche sowie kulturelle Hürden abgebaut werden, um Frauen langfristig in Wissenschaft und Technik zu halten.
Es geht nicht nur darum, Frauen den Zugang zur Wissenschaft zu erleichtern, sondern auch darum, die Bedingungen so zu gestalten, dass sie dort bleiben und erfolgreich sein können. Gleichstellung in der Arbeit entsteht nicht von selbst – sie muss aktiv gestaltet werden.
„Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, alle zu ermutigen, gleiche Möglichkeiten zu schaffen und bestehende Barrieren abzubauen. Indem wir Mädchen frühzeitig fördern und Frauen in Forschung und Innovation stärken, ermöglichen wir eine Zukunft, in der alle ihr Potenzial uneingeschränkt entfalten können. Ein kultureller Wandel und der Abbau struktureller Hindernisse sind entscheidende Bausteine auf dem Weg zur Gleichberechtigung in der Arbeitswelt“, so die Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer.
GR
Morgen wird in 200 Ländern der Tag zur Sensibilisierung für Online-Sicherheit gefeiert. Felice Espro, Vizepräsident des Kommunikationskomitees: „Das Komitee hat Aufklärungskampagnen ins Leben gerufen und entwickelt Programme zur richtigen Nutzung digitaler Werkzeuge.“
Am 11. Februar wird der Safer Internet Day (SID), der 2004 im Rahmen des ersten europäischen Aktionsplans für ein sichereres Internet ins Leben gerufen wurde, gefeiert. Im Laufe der Jahre ist der SID über seine ursprüngliche geografische Region hinausgewachsen und wird in rund 200 Ländern und Gebieten auf allen Kontinenten gefeiert, wodurch Millionen von Menschen erreicht werden.
Jedes Jahr fordert der SID die Beteiligung der vielen Akteure, die ein sichereres und besseres digitales Umfeld für junge Nutzer bieten.
Felice Espro, Vizepräsident des Landesbeirat für das Kommunikationswesen in Südtirol, betont: „Das Internet ist ein mächtiges Werkzeug mit enormen Lernmöglichkeiten, der Verbesserung von Fähigkeiten und dem Erwerb neuer Fertigkeiten und Kenntnisse. Es birgt jedoch auch verschiedene Risiken. Deshalb zielt der Safer Internet Day darauf ab, Bewusstsein zu schaffen, aber auch konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um Kinder und Jugendliche im Internet zu schützen und zu sensibilisieren. In der digitalen Welt ist Zusammenarbeit entscheidend für eine bessere Online-Erfahrung, besonders für junge Nutzer. Aus diesem Grund ist das Landesbeirat für das Kommunikationswesen in Südtirol besonders darauf bedacht, den Focus auf digitale Bildung zu legen. Auf unserer Website können Sie unsere neuesten Kampagnen zu Hass und Respekt im Internet, jungen Menschen und Frauen finden. Außerdem arbeiten wir an bevorstehenden Programmen zur richtigen Nutzung digitaler Werkzeuge mit der Einbeziehung der Schulen“.
LBK