Am 4. Februar 2025 steht der Weltkrebstag unter dem neuen Motto "Gemeinsam einzigartig" oder international "United by Unique". Dieser Tag betont, dass hinter jeder Krebsdiagnose ein Mensch mit seiner eigenen Geschichte steht. Das Motto verdeutlicht, dass Krebspatienten zwar durch ihre Diagnose miteinander verbunden sind, jedoch jede Geschichte individuell ist. Krebs beeinflusst das Leben der Betroffenen und ihrer Umgebung tiefgreifend und persönlich. Jede:r hat unterschiedliche Bedürfnisse.
Maria Claudia Bertagnolli, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, hebt die Wichtigkeit eines modernen, menschenzentrierten Ansatzes in der Krebsversorgung hervor. „Die moderne Krebsversorgung zielt darauf ab, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht nur die Krankheit zu behandeln. Ein personenzentrierter Ansatz berücksichtigt die Einzigartigkeit jeder Person und bindet Betroffene aktiv in Therapieentscheidungen ein. Auch Familie und Freunde spielen dabei eine wichtige Rolle“, erklärt Bertagnolli.
In den kommenden drei Jahren wird der Weltkrebstag, der jedes Jahr am 4. Februar begangen wird, dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und Maßnahmen zur Verbesserung der Krebsversorgung zu ergreifen. „Gemeinsam können wir eine Welt gestalten, in der wir über die Krankheit hinausblicken und die Person vor dem Patienten sehen“, so Bertagnolli weiter.
Seit ihrer Gründung vor mehr als 40 Jahren setzt sich die Südtiroler Krebshilfe dafür ein, die Versorgung von krebskranken Menschen kontinuierlich zu verbessern. Sie ist in den Bereichen der Bewusstseinsbildung von Prävention und Früherkennung, Therapie, medizinische Nachsorge und psychosoziale Versorgung tätig. Mit Direkthilfen aus dem Härtefonds steht die Organisation krebskranken Menschen direkt zur Seite. Die Südtiroler Krebshilfe wird weiterhin daran arbeiten, die Unterstützung für Betroffene und ihre Familien zu verbessern und die Einzigartigkeit jedes Individuums zu würdigen.
Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Psycho-Onkologen in der klinischen Praxis
Dr. Luca Tondulli, Primar der Onkologie am Krankenhaus Bozen, hebt die Wichtigkeit hervor, nicht nur die Krankheit, sondern auch die sozialen und psychischen Auswirkungen von Krebs zu berücksichtigen.
„Die sozialen und psychischen Auswirkungen einer Krankheit auf den Patienten und seine Familie sind immer von großer Bedeutung, insbesondere wenn es um Krebs geht. Dieser Begriff erzeugt normalerweise Gefühle von Angst, Schock und Sorge um die Zukunft sowie eine Reihe von Emotionen, die so intensiv sind, dass sie die Gelassenheit der Menschen beeinträchtigen und oft ihre Fähigkeit, sich selbst und anderen zuzuwenden. Dies kann sogar die Motivation, den Therapieweg zu gehen, hemmen“, erklärt Dr. Tondulli.
In diesem Zusammenhang muss die Behandlung von Krebspatienten nicht nur darauf ausgerichtet sein, ihre Überlebenschancen zu erhöhen, sondern auch die notwendigen Ressourcen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bereitzustellen und die physischen und psychischen Folgen der Krankheit zu mindern.
„Es ist daher unerlässlich, dass ein integrierter Behandlungsweg in einem multidisziplinären Kontext eingerichtet wird, in dem Onkologen und Psychoonkologen eng zusammenarbeiten“, so Dr. Tondulli weiter.
„Durch die Zusammenarbeit können wir das Empowerment des Patienten fördern, ihre Mitsprache bei Therapieentscheidungen während aller Stadien der Krankheit unterstützen und die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Dies umfasst die Erfüllung der körperlichen, psychologischen, sozialen, beruflichen und emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen“ erklärt Dr. Tondulli.
Diese ganzheitliche Herangehensweise stellt sicher, dass nicht nur die Krankheit, sondern der Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet wird, um eine bestmögliche Lebensqualität während und nach der Behandlung zu gewährleisten.
Psychoonkologin Dr.in Brigitte Greif vom Psychologischen Dienst Krankenhaus Meran unterstreicht die Belastung, die eine Krebserkrankung nicht nur für die betroffene Person, sondern auch für deren Familie darstellt. „Die Diagnose kann Ängste, Unsicherheiten und emotionale Herausforderungen hervorrufen, die das gesamte familiäre System betreffen“, erklärt Dr.in Greif.
Ein wesentlicher Bestandteil der psychoonkologischen Begleitung ist die Stärkung der Resilienz der Betroffenen und ihrer Familien sowie die Aktivierung von Ressourcen. „Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen, mit Stress umzugehen und sich an veränderte Lebensumstände anzupassen. Im Kontext einer Krebserkrankung bedeutet dies, dass Betroffene und ihre Familien lernen, mit der Diagnose Krebs und den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen und gestärkt daraus hervorzugehen“, erläutert Dr.in Greif.
Dies kann durch offene Kommunikation, emotionale Unterstützung und die Aktivierung von Ressourcen geschehen. Indem Bewältigungsstrategien gefördert werden, können Familien in Krisenzeiten zusammenwachsen und gemeinsam die Herausforderungen bewältigen.
„Es ist wichtig, dass jede Familie ihren eigenen Weg findet, um mit der Erkrankung umzugehen, und dass sie dabei die notwendige Unterstützung erhält“, betont Dr.in Greif.
Die psychoonkologische Begleitung zielt darauf ab, die psychische Gesundheit der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu fördern und zu unterstützen.
Zuwenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen: Der Lebensstil gilt als Hauptursache für das Auftreten einer Krebserkrankung und gilt bei zwei von drei Neuerkrankungen als Risikofaktor. „Vergleicht man Südtirol mit dem Rest Italiens, so schneidet laut der PASSI Studie 2022-2023 unsere Provinz bei den wichtigsten Risikofaktoren sehr gut ab. Eine wichtige Ausnahme gibt es allerdings: den Alkoholkonsum“, informiert Dr. Guido Mazzoleni, Volontär beim Tumorregister Südtirol und Präsident des Ärztebeirates der Südtiroler Krebshilfe.
„Die Teilnahme an den kostenlosen Screening-Programmen in Südtirol ist ein wichtiger und effektiver Weg, um Krebserkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln“, unterstreicht Dr. Guido Mazzoleni.
Die Daten von 2023 zeigen eine Beteiligung der Südtiroler Bevölkerung an onkologischen Screening-Programmen mit folgenden Ergebnissen:
Für 2024 waren die NSG-Abdeckungsindizes (Neues Garantiesystem: Anteil der Personen, die im Jahr der Erhebung in einem organisierten Programm Tests erster Stufe durchgeführt haben, im Verhältnis zur Zielpopulation) folgende:
"Ohne Berücksichtigung von Hautkrebs, der nicht durch Melanom verursacht wird, wurden im 5 Jahresabschnitt (2017-2021) in Südtirol durchschnittlich 3.038 neue Tumorfälle pro Jahr registriert, davon 1.669 bei Männern und 1.369 bei Frauen. Auf der Grundlage der Bevölkerungsstruktur von 2024 werden somit rund 1.800 neue Fälle bei den Männern und 1.400 bei den Frauen geschätzt", so Mazzoleni weiter.
Im Zeitraum 2017-2021 war der Prostatakrebs der häufigste Tumor bei Männern (25% aller Fälle im Vergleich zu einer nationalen Schätzung von 19%), gefolgt vom Dickdarmkrebs (10% gegenüber 15%), der Harnblase (10% gegen 13%) und Lunge (9% gegen 12%). Die Frauen erkrankten hauptsächlich an Brustkrebs (29%, im restlichen Italien 30%), gefolgt von Dickdarm- und Lungenkrebs (10% gegenüber 12%) (8% gegenüber 7%).
"Insgesamt zeigt die zeitliche Entwicklung der beobachteten Werte im Fünfjahreszeitraum 2017-2021 eine wesentliche Stabilität des Trends bei den beiden Geschlechtern, auch wenn die Zahl der Fälle zunimmt", so Mazzoleni.
Die neuesten verfügbaren Mortalitätsdaten (2019-2023) zeigen, dass in Südtirol im Durchschnitt 1.195 Personen jährlich an einer Krebserkrankung sterben. Der Anteil der Männer ist dabei mit 646 Personen dabei etwas höher war als jener der Frauen (549 Personen).
„Im Hinblick auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat das Landesgesundheitssystem gegenüber Brust- und Darmkrebs gut standgehalten, wobei ab dem Jahr 2021 die Untersuchungen und Maßnahmen wieder verstärkt aufgenommen wurden. Auch wenn im Jahr 2020 eine Verringerung der Tumorinzidenz, insbesondere bei Brust und Prostata, zu verzeichnen war, ist diese ab 2021 wieder angestiegen“, so Dr. Mazzoleni.
Dr. Mazzoleni betont abschließend die Bedeutung des Gesetzes zum Recht auf onkologische Vergessenheit (vom 5. Dezember 2023), welches durch das Ministerialdekret vom 22. März 2024 ergänzt wurde. Dieser Erlass legt fest, wie lange nach dem Ende einer Behandlung es dauert, bis eine Person als geheilt gilt, abhängig vom Ort und dem Ausmaß der Krebserkrankung.
Beitrag von Obmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Robert Zampieri, Raiffeisenverband Südtirol
Das Jahr 2025 wurde von den Vereinten Nationen unter dem Motto „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“ zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Eine Chance, Bedeutung und Werte der Genossenschaftsform aufzuzeigen.
In Südtirol sind Genossenschaften so präsent wie kaum anderswo. Die ersten Genossenschaften entstanden hier bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Bis heute tragen sie wesentlich zur wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung im Land bei. „Genossenschaften bringen Menschen zusammen, die aktiv ihr wirtschaftliches, soziales oder kulturelles Umfeld mitgestalten wollen, nach dem Motto: Was der Einzelne nicht schafft, das schaffen wir zusammen“, sagt Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes.
Von den knapp 900 Genossenschaften in Südtirol gehören 364 dem Raiffeisenverband Südtirol an. Der größte Genossenschaftsverband im Land wurde vor 65 Jahren, am 17. Jänner 1960 gegründet, um die Kräfte im Genossenschaftswesen zu bündeln. Heute umfasst der Raiffeisenverband ein breites Spektrum: von den Raiffeisenkassen, landwirtschaftlichen Genossenschaften, Energie- und Dienstleistungsgenossenschaften über Sozialgenossenschaften und Körperschaften des Dritten Sektors bis hin zu leistbarem Wohnen, Gesundheit, Nahversorgung, Kultur, Fair Trade u.a.m.
Insgesamt erwirtschaften die Raiffeisen-Genossenschaften eine Bruttowertschöpfung von knapp 1,6 Milliarden Euro. Herbert Von Leon: „Unsere Genossenschaften sichern Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität.“
Im Genossenschaftssektor geht es aber nicht nur um Geschäftszahlen, sondern um das Schaffen von Mehrwerten und um Themen wie lokale Verankerung, Zusammenhalt und gesellschaftliches Engagement. „Wirtschaftlicher Erfolg muss immer mit sozialer Verantwortung einhergehen. All dies vereint das genossenschaftliche Geschäftsmodell in idealer Weise“, sagt Generaldirektor Robert Zampieri.
Daher sind Genossenschaften im Grunde „Möglichmacher“. So finden sich vielversprechende Zukunftsfelder beispielsweise in der Energiewirtschaft, wo sich mehrere Interessenten zu Energiegemeinschaften zusammenschließen können, um eine dezentrale, nachhaltige und günstige Strom- und Wärmeerzeugung sicherzustellen. Hier begleitet der Raiffeisenverband aktuell in vielen Landesteilen die Gründung von Energiegemeinschaften und unterstützt die Bündelung der Kräfte im genossenschaftlichen Energiesektor.
Ein Zukunftsfeld bilden auch die neu entstehenden Bürgergemeinschaften, wo Bürger aktiv die Initiative ergreifen, um wichtige Dienstleistungen und Güter für die Gemeinschaft vor Ort zu erbringen und die regionale Entwicklung zu fördern.
Im Fokus der Arbeit des Raiffeisenverbandes stehen die Interessensvertretung, der Schutz sowie die Förderung der Leistungsfähigkeit der Mitgliedsgenossenschaften. „Die Strategie des Raiffeisenverbandes ist deshalb konsequent auf die Mitglieder- und Kundenorientierung ausgerichtet, um den größtmöglichen Nutzen für sie zu stiften“, so Zampieri.
Daher rückt der Raiffeisenverband im Jahr der Genossenschaften die professionelle Weiterentwicklung der Dienstleistungen für die Mitgliedsgenossenschaften noch stärker in den Mittelpunkt. Schwerpunkte bilden angesichts des zunehmenden Ressourcenmangels beispielsweise die Stärkung des Recruiting und der Personalentwicklung, um jungen Menschen das genossenschaftliche Modell und entsprechende attraktive Arbeitsmöglichkeiten näherzubringen. Ständig erweitert wird der Bereich Welfare. Diese Plattform unterstützt die Mitarbeiter der Genossenschaften in ihrer beruflichen und privaten Entwicklung. Großes Gewicht wird auch auf die Aus- und Weiterbildung gelegt, wo es beispielsweise erstmals auch einen Zertifikatslehrgang für Mandatare der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Zusammenarbeit mit der Universität Bozen gibt.
Mit 23 neuen Mitgliedsgenossenschaften und dem Bestreben, den Stellenwert der Genossenschaften im Land weiter zu erhöhen, geht der Raiffeisenverband zuversichtlich ins Internationale Jahr der Genossenschaften. Dieses bietet die Chance, der Öffentlichkeit den einzigartigen Beitrag der Genossenschaften auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Feld aufzuzeigen.
Dazu sind auch Initiativen geplant, welche über die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften hinaus die genossenschaftlichen Werte in den Mittelpunkt rücken. So hat der Raiffeisenverband beispielsweise Ende Jänner seinen neuen Podcast „Nah.dran.ge(h)n“ gestartet, der spannende Einblicke in Welt der Raiffeisen-Genossenschaften mit überzeugten Genossenschaftspersönlichkeiten bietet. Zudem werden gewählte Mandatare in Social-Media-Videos erklären, warum sie sich für die Genossenschaft und die Mitglieder einsetzen und was sie daran begeistert.
Montag, 17.02.25
um 20.00 Uhr
Kulturhaus Burgeis
Info: Tel. 350 012 2547 (Fridl)
Organisiert vom Bildungsausschuss Mals
und Volkstanz Mals
Bildungsausschuss Mals
Wohnen sollte ein Grundrecht sein. Gleichzeitig ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu einem der dringendsten Probleme geworden. Während die Nachfrage nach Wohnungen weiter steigt, bleiben zu viele Flächen ungenutzt.
Leerstandsmanagement
„In mehreren Gemeinden läuft bereits eine Bestandsaufnahme, um herauszufinden, welche und wie viele ungenutzte oder stillgelegte Gebäude und Flächen es in Südtirol gibt. Doch eine reine Bestandsaufnahme des Leerstandes reicht nicht aus. Was es braucht, ist ein echter Plan fürs Leerstandsmanagement. Mit den richtigen Maßnahmen können wir ungenutzte Räume wiederbeleben und neue Wohnmöglichkeiten für Familien und junge Menschen schaffen“, so die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer, Erstunterzeichnerin des Beschlussantrags. „Die Nutzung von stillgelegten oder ungenutzten Flächen und Gebäuden kann eine konkrete Lösung im Rahmen der verschiedenen Gemeindeentwicklungsprogramme sein.“
Die Grüne Fraktion schlägt daher die Einführung eines Leerstandsmanagements für leerstehende Flächen und Gebäude vor. Angesichts der aktuellen Wohnungsnot können wir es uns nicht leisten, Gebäude ungenutzt zu lassen. In jeder Gemeinde sollte ein so genannter „Kümmerer“ eingesetzt werden, der oder die sich mit der Nutzung dieser Flächen befasst, Eigentümer:innen mit Menschen zusammenbringt, die Ideen für die Nutzung haben, die richtigen Rahmenbedingungen schafft und Förderanträge unterstützt, damit diese Flächen und Gebäude möglichst bald sinnvoll genutzt werden. Die Grünen fordern außerdem ein spezielles Schulungsprogramm für das Verwaltungspersonal der Gemeinden sowie die Festlegung klarer Ziele und Fristen.
Bahnhofsareal Bozen
Das Bahnhofsareal in Bozen stellt eine der größten städtebaulichen Chancen für die Stadt Bozen dar. Allerdings haben sich die Planungen stark verzögert, weshalb das Projekt dringend wiederbelebt werden muss.
Zeno Oberkofler, Erstunterzeichner des Antrags, erklärt: „Wir haben eine einmalige Gelegenheit, ein neues Viertel mit leistbaren Mieten und Angeboten für die Bürger:innen zu schaffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieses Areal privater Spekulation geopfert wird. Es braucht eine starke öffentliche Investition, um bezahlbaren Mietwohnraum zu gewährleisten.“
Im Beschlussantrag fordert die Grüne Fraktion die Landesregierung auf, dass die öffentliche Hand zum Hauptfinanzier des Projekts ARBO wird, um erschwinglichen Wohnraum zu schaffen. Die Wohnbaupolitik Wiens dient den Grünen als Vorbild. Deshalb schlagen sie vor, Wohnbaugenossenschaften in den Mittelpunkt der Entwicklung dieses neuen Stadtviertels zu stellen. Zudem sollte ein Teil der Gebäude für Cohousing-Projekte oder generationenübergreifendes Wohnen vorgesehen werden.
„Das Thema Wohnen ist die drängendste soziale Herausforderung in Südtirol. Leerstehende Wohnungen auf den Markt zu bringen und massiv in bezahlbare Mietwohnungen zu investieren, sind unsere Prioritäten. Mit diesen beiden Anträgen wollen wir einen konkreten Schritt in diese Richtung setzen“, schließen die Grünen Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler und Brigitte Foppa.
Die beiden Beschlussanträge werden in der nächsten Sitzung des Landtags diskutiert.
Weitere Informationen:
Bozen, 04.02.2025
Landtagsabgeordnete
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Brigitte Foppa
La casa è un diritto di ciascun individuo. Ma in Alto Adige la carenza di alloggi a prezzi accessibili è diventata uno dei problemi più urgenti. Troppi spazi restano inutilizzati mentre la domanda di abitazioni continua a crescere.
Gestione di aree e edifici inutilizzati
“È già in corso un censimento da parte di vari Comuni per capire quali e quante siano le aree e gli edifici dismessi o inutilizzati in Alto Adige. Ma sapere quanti edifici sono vuoti o quante aree non vengono più utilizzate non basta. Serve un vero piano di gestione per questi luoghi. Con le giuste misure possiamo riportare alla vita spazi inutilizzati, offrendo nuove possibilità abitative per famiglie e giovani”, afferma la consigliera provinciale Madeleine Rohrer, prima firmataria di questa mozione. “L’utilizzo di aree ed edifici dismessi o inutilizzati può essere una soluzione concreta dei vari programmi di sviluppo comunale”.
Il Gruppo Verde propone, quindi, di introdurre un sistema di gestione strutturato per le aree e gli edifici in disuso. Con l’emergenza abitativa attuale, non possiamo permetterci di lasciare edifici vuoti. In ogni comune deve essere introdotta una persona esperta, che si occupi di queste aree e del loro utilizzo, che metta in contatto chi ne è proprietario e chi ha idee per il loro utilizzo, che crei le condizioni adatte e supporti le richieste di contributi, affinché queste aree e edifici siano presto utilizzati al meglio. I Verdi chiedono anche un programma di formazione specifico per gli amministratori locali, oltre alla definizione di obiettivi e scadenze.
Areale ferroviario di Bolzano
L’areale ferroviario di Bolzano rappresenta una delle più grandi opportunità urbanistiche per la città di Bolzano. Tuttavia, i tempi si sono dilatati molto ed è necessario rilanciare il progetto.
Zeno Oberkofler, primo firmatario della mozione, spiega: “Abbiamo un’occasione unica per creare un nuovo quartiere con affitti accessibili e servizi per cittadine e cittadini. Non possiamo lasciare che quest’area venga sacrificata alla speculazione privata. Serve un grande investimento pubblico per garantire alloggi per l’affitto a prezzi accessibili”.
Con una mozione, il Gruppo Verde chiede alla Giunta provinciale che la mano pubblica diventi finanziatore maggioritario del progetto ARBO per creare appartamenti in affitto a prezzi accessibili. La politica abitativa di Vienna è, secondo il Gruppo Verde, il modello da seguire. Per questo motivo, il gruppo verde propone inoltre di far diventare le cooperative edilizie senza scopo di lucro protagoniste nella realizzazione di questo nuovo quartiere per la città. Una parte degli edifici dovrebbe essere, inoltre, destinata a progetti di cohousing o per l‘abitare intergenerazionale.
“Il tema della casa è la sfida sociale più urgente del nostro territorio. Mettere sul mercato le case sfitte e un forte investimento a favore di alloggi destinati all’affitto, sono le nostre priorità. Con queste due mozioni vogliamo proporre un passo concreto verso questa direzione”, concludono i consiglieri Verdi Madeleine Rohrer, Zeno Oberkofler e Brigitte Foppa.
Le due mozioni saranno discusse durante la seduta del Consiglio provinciale della prossima settimana.
Maggiori informazioni:
Bolzano, 04/02/2025
Cons. prov.
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Brigitte Foppa
Pater Philipp Kuschmann ist von der Klostergemeinschaft im Herbst 2023 zum 51. Abt von Marienberg gewählt worden. Wie geht es dem Nachfolger von Abt Markus, welche Änderungen hat er herbeigeführt und was macht das Amt aus dem ehemaligen Prior? Abt Philipp, Fan vom Vfl Bochum - seiner Herkunftsgegend, steht dem Vinschgerwind Rede und Antwort.
Vinschgerwind: Seit gut einem Jahr sind Sie Abt von Marienberg. Was ist Ihr Wahlspruch?
Abt Philipp: Ich bin seit einem Jahr und drei Monaten Abt von Marienberg; als Deutscher muss ich da genauer sein (lacht). Mein Wahlspruch ist „Crux sacra sit mihi lux“. Das ist der Anfang des Benediktussegens und heißt „Das heilige Kreuz sei mein Licht“. Auch Abt Bruno hat das Kreuz im Leitmotiv gehabt und ich bin unter ihm ins Kloster eingetreten. Es ist die Ausrichtung auf das Wesentliche, auf Jesus Christus und auf das Geheimnis von Ostern, das mit dem Kreuz und der Auferstehung im Zentrum des christlichen Glaubens steht.
Vinschgerwind: Was haben Sie in diesem Jahr im Kloster verändert?
Abt Philipp: Verändert habe ich noch nicht viel. Es war ein Kennenlernen, ein Hineinwachsen. Zu Beginn gab es viel Bürokratie, denn es musste aus rechtlicher Sicht ja alles von meinem Vorgänger auf mich überschrieben werden, Banken, Versicherungen, Handelskammer usw., wie dies bei jedem Wechsel eines Abtes notwendig ist. Ich musste zuerst einen Überblick im Haus, in der Gemeinschaft finden und dann auch in den ganzen Außenbeziehungen, mit Mietern, Pächtern und alles, was dazugehört. Kleine Akzente im Haus habe ich schon setzen können, indem ich zuerst hingehört habe, was die Mitbrüder brauchen und sich wünschen. Das waren etwa besseres Licht in den Gängen oder Sitzpolster für die Holzbänke. Viele Kleinigkeiten, die den älteren Mitbrüdern im Haus das Leben erleichtern sollen. Weil solange und so vieles gebaut worden ist, möchte ich aber keine großen Baustellen mehr aufmachen, da dafür auch keine Notwendigkeiten mehr bestehen.
Vinschgerwind: Was macht das Amt eines Abtes mit Ihnen?
Abt Philipp: Das Amt verändert schon. Ich bin eigentlich im Umgang ein gemütlicher, lockerer, fröhlicher Mensch. Viele Leute, seien es Mitbrüder, Mitarbeiter oder Besucher, das ist jetzt mein Gefühl, meinen, dass der Abt ja immer nett ist und dass das manchmal als Schwäche falsch interpretiert wird. Ich muss lernen, klare Kante zu zeigen. Einer hat kürzlich zu mir gesagt „Abt Philipp, nett sein hilft nicht immer.“ Das muss ich derzeit schmerzlich für mich selbst lernen, weil ich auf Kompromisse schaue, auf Ausgleich. Wenn z.B. ein Pächter oder ein Mieter ein Anliegen hat, dann sage ich, ohne Verwalter reden wir nicht, da es mir wichtig ist, dass Zuständigkeitsbereiche klar definiert bleiben. So weit bin ich schon.
Vinschgerwind: Ihre Vorgänger, Abt Bruno und vor allem Abt Markus haben große Umbauten hinterlassen. Welches Konzept denken Sie an, wie mit der neuen Bibliothek, mit dem Museum, dem Angebot für Kloster auf Zeit usw. umgegangen werden kann?
Abt Philipp: Abt Bruno hat das Kloster für das 900 Jahr Jubiläum saniert und er hat dann in verschiedene Projekte investiert. Mit diesen Einkünften konnten die Baustellen im Kloster mitfinanziert werden. Abt Markus hat dann im Kloster mit der Bibliothek, mit der Schulsammlung usw. die Bautätigkeit fortgeführt. Auch um das Kloster spirituell und kulturell zukunftsfähig zu machen. Gleichzeitig hat ein Kloster als Wallfahrtsort auch eine touristische Aufgabe, einfach die Besucher mit der Kultur und der Geschichte vor Ort und des oberen Vinschgaus vertraut zu machen. Da sind die Krypta, die Bibliothek und das Museum im Fokus. Die Infrastrukturen sind vorhanden und nun gilt es diese Strukturen mit Leben zu füllen. Gemeinsam mit den Mitbrüdern sind wir dabei, Konzepte zu entwickeln. Im spirituellen Bereich sind das Exerzitien, Einkehrtage, Fastenwochen, Ikonenmalkurse, Rosenkranzknüpfen. Im kulturellen Bereich sind es die Führungen für Einheimische und für Touristen. Ich habe mir erlaubt, die Kirche aus den Führungen großteils herauszunehmen, damit die Kirche in erster Linie ein Ort der Gottesbegegnung und der Spiritualität bleibt.
Vinschgerwind: Das Kloster Marienberg ist auch ein Wirtschaftsbetrieb, dem Sie als Abt vorstehen. Wie ist das Kloster wirtschaftlich aufgestellt?
Abt Philipp: Das Kloster steht wirtschaftlich gut dar. Gerade wenn ich es mit den anderen Klöstern vergleiche. Wir können nicht jammern, wir können nicht klagen. Aber man darf nicht vergessen, was der Unterhalt für so ein großes, denkmalgeschütztes Gebäude kostet. Ich erinnere mich, als ich eingetreten bin, hatte das Kloster zwei Mitarbeiter, einen in der Verwaltung und einen an der Pforte; heute sind es mehr als 12. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Konvent immer kleiner geworden ist, weshalb wir Mitarbeiter von außen brauchen, um die täglichen Aufgaben erfüllen zu können. Bei meinem Eintritt waren es noch 15 Mönche, heute sind wir zu acht. Altabt Markus macht, wie üblich, seinen wohlverdienten Ausstand außerhalb des Klosters, in München, also sind wir zu siebt im Haus. Man spürt schon, dass die Arbeitskraft im Haus fehlt und so braucht es halt mehr Mitarbeiter.
Vinschgerwind: Personalmangel herrscht in vielen Bereichen, in der Wirtschaft, im Sanitätswesen. Auch im Kloster. Wie würden Sie eine Anzeige für eine Personalsuche formulieren?
Abt Philipp: Das wird schwierig (lacht). Das Jobangebot ist breitgefächert. Breiter als viele draußen denken. Gleichzeitig ist das Klosterleben nicht immer einfach, denn man lebt als Klostergemeinschaft 24 Stunden zusammen. Man betet zusammen, man arbeitet zusammen, man isst zusammen. Da verschiedene Menschen mit verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten zusammenleben, läuft es natürlich nicht immer alles so harmonisch ab. Für eine Anzeige wäre das spannend. Vielleicht könnte man als Schlagzeile nehmen „Sehnsucht nach einem tieferen Leben“, darunter: Suchst du ein Leben im Rhythmus von Gebet und Arbeit, suchst du ein Leben in Gemeinschaft, suchst du ein Leben, das Herausforderungen und nicht nur Stille und Ruhe bietet...
Vinschgerwind: Kommen solche Formulierungen aus der eigenen Erfahrung?
Abt Philipp: Als ich hier eingetreten bin, hat Abt Bruno damals gesagt, schau dir mal uns Alte hier an. Willst du dir das wirklich antun?
Vinschgerwind: Wie haben Sie reagiert?
Abt Philipp: Ich habe gesagt, versuchen kann man das immer. Seine Aussagen waren nicht abschreckend, aber realistisch. Konflikte in der Gemeinschaft versuchen wir durch Gespräche zu lösen, durch Verzeihen, dass man nicht nachtragend und beleidigt ist. Eine große Herausforderung für das Leben im Kloster ist auch der Verzicht: Wir haben kein eigenes Konto, sondern wie eine Familie ein Gemeinschaftskonto. Wenn Mitbrüder etwas einkaufen möchten oder ein Auto brauchen, fragen sie mich oder den Pater Prior.
Vinschgerwind: Klingt das nicht eher modern?
Abt Philipp: Das ist auf der einen Seite modern. Wenn aber eine gewisse Gewohnheit da ist, immer alles zur Verfügung zu haben, wird es nicht leicht. Als Mönche sind uns viele alltägliche Sorgen genommen. Gemeinsam mit der Verwaltung schaut der Abt, dass alle Mitbrüder versichert sind, dass gekocht und gewaschen ist, dass die Rechnungen gezahlt werden usw. Diese Sorgen sind uns genommen, damit wir pastoral offen für die Menschen sind und auch die Zeit dafür haben; vor allem auch für den Gottesdienst, wie es in der Profess heißt: „Von nun an sind Sie verpflichtet, für das Heil der Welt zu beten.“ Die zusammengezählt vier Stunden Gebetszeit am Tag kann ich nur dann bewusst leben, wenn ich von alltäglichen Sorgen befreit bin.
Vinschgerwind: Marienberg ist Teil der Schweizer Benediktinerkongregation und Sie sind im Kongregationsrat. Wie sind Sie in der Äbtegemeinschaft aufgenommen worden?
Abt Philipp: Ich bin gut aufgenommen worden. Abt Urban von Einsiedeln war während meines Studiums mein Professor für Spiritualität und Mystik. Ich habe vier Jahre in Einsiedeln studiert und nach meiner Abtwahl auch dort meine Exerzitien verbracht. Abt Peter von Muri Gries habe ich auch schon gekannt. Abt Peter von Mariastein hatte ich als Professor für Kirchenrecht. Gleich zu Beginn meiner Amtszeit haben mir viele Äbte Hilfestellungen angeboten. In Südtirol war der Start bei der Subpriorenkonferenz holpriger, weil meine E-Mail-Adresse nicht aktualisiert war (lacht).
Vinschgerwind: Kürzlich wurde der Bericht über sexuellen Missbrauch Minderjähriger und Schutzbefohlener, verfasst von einer renommierten Münchner Anwaltskanzlei und im Auftrag der Diözese Bozen-Brixen mit großem Medienecho veröffentlicht. Die Ordensgemeinschaften waren nicht dabei. Warum nicht?
Abt Philipp: Die Ordensgemeinschaften haben das Thema besprochen und schon lange vor meiner Amtszeit. Marienberg hatte die Stiftsschule und die Seelsorge in den inkorporierten Pfarreien. Mein Vorgänger Abt Markus hat bereits 2010 mit dem Freundeskreis Marienberg, in dem viele ehemaligen Schüler Mitglied sind, Kontakt aufgenommen und auf die damals neu eingerichtet Ombudsstelle verwiesen. Einige Fälle sind bei uns namhaft geworden und wir haben in unseren Archiven sämtliche Personalakten durchgesehen. Mit der Ombudsstelle haben wir die weitere Vorgangsweise immer abgeklärt. Einige Betroffenen wollten immer anonym bleiben, einige wollten keinen direkten Kontakt mit dem Kloster. Meine Vorgänger und ich respektierten und respektieren den Wunsch nach Anonymität. Ich habe unseren Archivar nochmals mit der Prüfung der Personalakten beauftragt. Gefunden wurde bislang nichts. Wir arbeiten aber nach wie vor daran.
Vinschgerwind: Welche Arbeitsfelder bzw. welche Kontakte nach außen sind Ihnen besonders wichtig?
Abt Philipp: Es gibt viele Kontakte, die ich dienstmäßig nach außen weiterpflege. Die Musikkapelle Burgeis hat mich wieder als Konzertsprecher angefragt, was ich gerne mache. Ich pflege Kontakte zu den Burgeiser Schützen und zu den Schützen im gesamten Bezirk Vinschgau. Ich bin in der Fürstenburg als Mitarbeiter im Heim tätig. Dort stehe ich für Gespräche für Schüler und für Mitarbeiter als Seelsorger zur Verfügung. Ich feiere mit den Schülern regelmäßig Gottesdienste, die sie mitgestalten. Da gibt es schöne Momente, weil man wieder geerdet wird. 180 Jugendlichen holen einen schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich bin bei der Südtiroler Bauernjugend dabei, bei der ich den Gottesdienst bei der Jahreshauptversammlung halte. Ich habe die Mitgliedschaft bei der Bauernjugend Sonnenberg unterschrieben und halte dort jährlich einen Gottesdienst. Weil der Motorradclub Red Lions sein Clubhaus in einem Hof von uns in Untermais hat, schau ich ab und zu dort mal vorbei und rede denen ins Gewissen (lacht). Das ist eine komplett andere Welt als die Klosterwelt; und doch sind sie sich in gewisser Hinsicht auch sehr ähnlich.
Vinschgerwind: Wie halten Sie sich fit?
Abt Philipp: Im Sommer bin ich mit dem E-Bike unterwegs. Sämtliche Erledigungen im oberen Vinschgau bis nach Laas macht der Abt mit dem E-Bike. Das tut gut. Einmal in der Woche gehe ich zum Fitnesstraining nach Prad. Die Arbeit eines Abtes ist eine sitzende mit viel Bürokratie; und auch beim Chorgebet sitzt man. Oder sie ist eine rennende Tätigkeit, Treppe hoch, Treppe runter (lacht). Einmal die Woche sporteln tut jedenfalls einfach gut.
Schlanders - An der Spitze der Gemeindeverwaltung wird es in Schlanders große Veränderungen geben. Für die BM-Nachfolge des mandatsbeschränkten Dieter Pinggera stehen mit Christine Kaaserer und Kunhilde von Marsoner zwei Frauen bereit. Aber: In der zweiten Reihe und für künftige Mehrheiten ist in Schlanders allerhand in Bewegung.
von Erwin Bernhart
Die Aufstellung von Gemeinderatskandidaten in der Großgemeinde Schlanders hat unglaublich Fahrt aufgenommen. Mit Günther Bernhart, dem pensionierten Generalsekretär von Schlanders und dann von Meran, wird auf der SVP-Liste ein unabhängiger Kandidat aufscheinen, mit Werner Wallnöfer wird ein im Land gut vernetzter Rechtsanwalt und Sohnemann von Ex-BM Johann Wallnöfer in den Wahlkampfring auf der SVP Liste antreten, mit dem Rechtsanwalt Georg Hasenburger kommt der Schlanderser Sportvereinspräsident auf die SVP-Liste. Gudrun Warger, bisher Gemeindeangestellte im Kabinett und Präsidentin des Bildungsausschusses, will es als unabhängige Kandidatin versuchen, die Psychologin Christiane Pircher stellt sich der Wahl, ebenso wie die Riege aus Vetzan Norbert Ratschiller, Peter Tapfer und möglicherweise auch Matthias Tschenett. Die bisherigen Referenten Manuel Trojer und der Kortscher Thomas Oberegelsbacher treten nochmals an. Noch nicht sicher ist, ob aus Kortsch die pensionierte Lehrerin Marialuise Muther auf die Kandiatenliste kommen wird. Die Referentin Dunja Tassiello bastelt derweil an einer eigenen Liste. Sicher ist, dass sich Maria Pilser und die bisherige Referentin Monika Wielander nicht mehr der Wahl stellen werden. Julia Pircher zieht sich zumindest von der SVP-Liste als Kandiatin zurück.
Die SVP-Liste ist zwar noch nicht vollständig, aber der SVP-Koordinierungsobmann Kurt Schönthaler sieht sich in der komfortablen Situation, dass sich viele Kandidat:innen melden.
Vor der neuen Bürgermeisterin, einem neuen Ausschuss und einem neuen Gemeinderat in Schlanders stehen einige Brocken an, die nur mit neuem Schwung einer Lösung zugeführt werden können. Dieses Momentum liegt unmittelbar nach den Wahlen. Es wird neben vielem anderen um die Fragen gehen, wie rasch der erste Teil der Gebäude im Kasernenareal abgebrochen werden soll, wie mit einer Tiefgarage unter einem Teil des Kapuzinerangers verfahren werden soll, ob eine Verbindung, ein Gehweg, Schlanders-Vetzan angegangen werden soll, wie man mit dem Strom aus der Kraftwerkskette im Schlandrauntal verfahren will und vieles mehr.
Mit den Mehrheiten in einem neuen Gemeinderat können die bisherigen politischen Koordinaten in Schlanders und auch in der Bezirksgemeinschaft zu einem Gutteil drastisch verschoben werden.
Naturns - Ein Krankenhaus, sieben Standorte - das ist die neue Leitlinie, die Gesundheitslandesrat Hubert Messner ausgibt. Alle medizinischen Fachrichtungen müssen eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern haben, sagt Messner bei einer Informationsveranstaltung der SVP in Naturns am 31. Jänner. Sonst könne man die Krankenhäuser in Schlanders, in Innichen und in Sterzing nicht aufrecht erhalten. Die Krankenhäuser müssen wieder zu Akutbehandlungen hinkommen. Dafür müssen sie entlastet werden. Dazu sind landesweit 10 Gemeinschaftshäuser geplant, in denen Sozial- und Sanitätsberufe zusammenarbeiten. In solchen Gemeinschaftshäusern sollen stundenweise Fachärzte ordinieren und vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen entlang eines für jede Krankheit definierten Versorgungs- und Betreuungspfades versorgt werden. Damit sollen die Krankenhäuser entlastet und die Versorgung wohnortnahe an die Patienten gebracht werden.
Den Sozialsprengel in Naturns samt allen Einrichtungen lobte Messner als Musterbeispiel für das ganze Land. „Genauso stelle ich mir eine solche Einrichtung vor“, sagt Messner wörtlich. Diesen Sozialsprengel wolle man mit PNRR-Geld zu einem solchen Gemeinschaftshaus ausbauen.
31 % der Südtiroler haben chronisch Erkrankungen und diese Erkrankungen kosten 76 % der gesamten Gesundheitsausgaben. Zudem habe sich die Erwartungshaltung gewaltig geändert. „Die Leute wollen alles sofort, das schaffen wir nicht“, sagt Messner. 1,5 Millionen Leistungen per annum und 350.000 Erstvisiten verzeichnet der Sanitätsbetrieb. Tendenz steigend. „Deshalb brauchen wir die Privaten, die für uns Leistungen übernehmen“, sagt Messner. Messner zählte mit Bewegung, Ernährung, Regeneration und geistige Betätigung Vorsorgemaßnahmen auf, die jeder bewältigen könne. Die beste Bewegung sei das Tanzen, sagt Messner. In Italien sei man mit der Notfallversorgung Spitzenreiter, aber bei der Gesundheitskompetenz der Leute habe man gewaltigen Aufholbedarf.
Der Naturnser Referent Florian Gruber stellte den Sprengel in Naturns und Alexander Angerer mit ansteckender Begeisterung seine Studie zum Naturnser Thermalwasser und mögliche Anwendungsfelder vor. Den Abend im Ratssaal moderierte die Referentin Barbara Wieser Pratzner. (eb)
Glurns - Die gemessen an der an Einwohnerzahl kleine Stadtgemeinde Glurns hat viele Grundstücke in ihrem Portfolio. Die Glurnser Stadtväter sind so in der glücklichen Lage, jährlich mehr als 5 Hektar landwirtschaftliche Gründe verpachten zu können. Der Stadtrat hat kürzlich seinen eigenen Beschluss, in dem ein Pachtbetrag von 0,08 Euro pro Quadratmeter vorgesehen war, annulliert und den Pachtschilling auf 0,10 Euro pro Quadratmeter erhöht und BM Erich Wallnöfer (Bild) hat mit Stadtratsbeschluss vom 23. Jänner 2025 den Antragstellern die Konzession für die Bewirtschaftung für das Jahr 2025 erteilt. Die Antragsteller bzw. die Bauern kommen trotzt Erhöhung wiederum in den Genuss von günstigem Pachtgrund für ihre landwirtschaftlichen Betriebe rdun um die Ringmauern von Glurns. Die insgesamt 10 Bauern, die die 15 ausgelobten und ausschließlich für die landwirtschafltiche Nutzung vorgesehenen Parzellen im Jahr 2025 bewirtschaften werden, löhnen der Stadtgemeinde einen Pachtschilling von insgesamt 5.492 Euro. Eine Subkonzession, also ein Weiterverpachten, ist untersagt. (eb)
Kastelbell-Tschars - Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner hat verlauten lassen, dass er nicht im Wege stehen würde, wenn sich jüngere Leute als BM-Kandidaten melden sollten. Offensichtlich kommen jüngere BM-Kandidaten tatsächlich. Denn Ende Jänner wurden bei einer Versammlung der SVP-Ortsausschüsse Kastelbell und Tschars zwei Namen in die Runde gebracht. Der SVP-Obmann von Tschars Georg Ausserer hat nämlich den SVP-Ortsobmann von Kastelbell Martin Pircher als BM-Kandidat vorgeschlagen. Ein doppelt ungewöhnlicher Vorgang. Dass nämlich ein Tscharser einen Kastelbeller vorschlägt, war in der Vergangenheit nicht nur höchst selten, sondern außergewöhnlich. In der Folge hat sich die Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner forsch selbst als mögliche BM-Kandidatin ins Spiel gebracht. Ab da herrscht einige Verwirrung in der Gemeinde Kastelbell-Tschars und vor allem beim amtierenden BM, der seine Getreuen ausschwirren lässt, um die unliebsamen politischen Geister wieder in die Flasche zu kriegen. Derweil wurden in der Gemeinde per Handzettel Kandidatenvorschläge für den Gemeinderat und Vorschläge für Handlungsschwerpunkte gesammelt. Aufgabe der einzelnen Interessensvertreter ist es derzeit, mit den vorgeschlagenen Kandidat:innen in Kontakt zu treten, um herauszufinden, ob deren Bereitschaft zu einer Kandidatur gegeben ist. (eb)