Team K
Bildung braucht Lösungen, keinen Bildungspopulismus
„Frühzeitige Sprachstandserhebungen sind nichts Neues. Diese werden in Südtirol seit Jahren durchgeführt, und individuelle Förderpläne sind längst Teil der Praxis. Projekte wie das Sprach-Tandem fördern zusätzlich den Austausch zwischen Kindern unterschiedlicher Sprachgruppen. Hier wird Bestehendes neu verpackt.Die gesetzliche Mitwirkungspflicht der Eltern existiert ebenso bereits. Sanktionen bei Nicht-Partizipation sind rechtlich heikel und werfen Fragen zur Umsetzbarkeit auf. Bildung braucht Kooperation, nicht Drohungen.“ ist Alex Ploner vom Team K überzeugt.
Auch die weiteren vorgeschlagenen Maßnahmen sind bei genauerer Betrachtung viel heiße Luft auf Papier. Differenzierter Unterricht nach Sprachniveau ist in Südtirol bereits Standard. Lehrpersonen arbeiten seit Jahren mit Fördergruppen und individuellen Lernplänen. Die SVP verkauft pädagogische Realität als Innovation. Das Versetzen allein an Sprachkompetenz zu knüpfen, widerspricht dem Grundsatz der ganzheitlichen Bildung, ist gesetzlich nicht möglich und ist pädagogisch fragwürdig. Hier wird ein gefährlicher Weg eingeschlagen und vorgeschlagen, aus der Sicht des Team K ein Holzweg.
Leistungsanreize für Lehrpersonen klingen gut, aber ohne klare Budgetierung und Definition von “besonders komplexen Schulsituationen” sind solche Vorschläge reine Symbolpolitik. Das Salurner Modell ist kein neues Konzept, sondern Teil einer bestehenden Praxis. Nachmittagsprogramme zur Sprachförderung gibt es bereits in vielen Gemeinden.” analysiert Alex Ploner die weiteren Punkte des Maßnahmenkatalogs der SVP.
Die SVP präsentiert ein Paket, das mehr verspricht, als es hält und verkauft sich als “DIE Partei der deutschen Schule”. Der eine Teil wird bereits längst umgesetzt, der andere nicht realisierbar. Statt Schlagzeilen braucht es echte Investitionen in Bildung: mehr Ressourcen für Lehrpersonen, moderne Lernkonzepte und eine Stärkung der Mehrsprachigkeit ohne ideologische Scheuklappen. Zudem braucht es mehr Zusammenarbeit, auch über die politischen Grenzen hinweg.
“Dass die Zusammenarbeit in der Ausarbeitung dieser Ideen anscheinend nicht einmal parteiintern bei der SVP stattfindet zeigt die Tatsache, dass der Parteiobmann gestern medienwirksam die Maßnahmen präsentiert hat und heute die eigenen Landesräte Achammer und Pamer bei einigen Vorschlägen schon ihr Veto anbringen. Da auch wir als politische Opposition solche Vorschläge nur über die Presse präsentiert bekommen, werde ich nun über Anfragen Detailinformationen zur Umsetzung der Maßnahmen von der Landesregierung einfordern. Schauen, was am Ende an konkreten und umsetzbaren Lösungen übrig bleibt.” sagt Alex Ploner abschließend.