Ein weiteres Mal hat sich Schlinig als Austragungsort einer nationalen Langlaufveranstaltung mehr als bewährt. 220 AthletInnen aus ganz Italien haben am 13. und 14. Jänner an den Italienmeisterschaften im Sprint/Skating über 1,4 km und an den 10 km/Klassisch-Rennen in den Kategorien U18 und U20 teilgenommen. Auf der gleichen Streckenführung fand zudem ein „Coppa-Italia“ Rennen für Senioren männlich und weiblich statt.
Von Ludwig Fabi
Der gesamte Langlaufnachwuchs Italiens fand sich daher auf den bestens präparierten Loipen in Schlinig ein, welche vom Schwierigkeitsgrad her, einem Weltcup-Rennen gleichgestellt werden können. Das Organisationskomitee und die viele HelferInnen sorgten für perfekte Rahmenbedungen und das Wetter meinte es auch gut. Erfreulich ist es, dass auch Vinschger AthletInnen, besonders die weiblichen mit Spitzenplatzierungen aufhorchen ließen. Im Sprint und im Klassik-Rennen in der Kategorie U20 konnte Marit Folie aus St. Valentin a.d.H. jeweils den hervorragenden 4 Platz und in ihrem Jahrgang sogar den zweiten Platz belegen. In der gleichen Kategorie ließ der Wahl-Burgeiser Aaron Gallmetzer mit einem 14 Platz im Klassik-Rennen aufhorchen und wurde in seinem Jahrgang Fünfbester. Gleich zwei Silbermedaillen konnte die Laaserin Sara Hutter im „Coppa-Italia“ Rennen erringen, wobei sie sich mit Weltcup-erprobten LäuferInnen wie Federica Sanfilippo messen musste. Gut hielt sich auch Ylvie Folie, die bei den „Coppa Italia“ Rennen der Frauen als jüngste Teilnehmerin den sechsten und siebten Platz erreichte. Im Mittelfeld konnten sich die Latscher Zwillinge David und Hannes Oberhofer behaupten. Zufriedene Gesichter gab es daher beim Abschluss im Vereinshaus bei den Organisatoren, Funktionären, politischen Verantwortlichen, HelferInnen und Sponsoren.
Tarsch/Naturbahnrodeln - Erstmals seit 2018 wurde auf der Gumpfrei-Bahn in Tarsch ein internationales Rennen im Naturbahnrodeln ausgetragen. Zu Gast waren die besten Junioren-Naturbahnrodler. Für die Nachwuchstalente war es die dritte Etappe des FIL-Juniorenweltcups. Unter den Teilnehmern waren auch Athleten des ASV Latsch Raiffeisen sowie des ASC Laas Raiffeisen. Sowohl bei den Damen als auch im Herrenrennen ging der Sieg in den Vinschgau. Das Damenrennen war an Spannung kaum zu überbieten. Jenny Castiglioni, die zu den großen Favoritinnen gehörte, hielt den Druck stand und feierte einen knappen Sieg. Im ersten Lauf lag Castiglioni noch 7/100 hinter der Halbzeitführenden Österreicherin Riccarda Ruetz. Im zweiten Lauf stellte Castiglioni die Tagesbestzeit auf, konnte ihre Konkurrentin noch überholen und feierte am Ende mit hauchdünnen 3/100 Vorsprung ihren ersten Saisonsieg. In der Gesamtwertung liegt Castiglioni mit 255 Punkten auf Position zwei, auf die Führende Ruetz fehlen ihr 30 Zähler. Ihre Schwester Nina Castiglioni beendete das Heimrennen auf dem siebten Platz, Elisabeth Maria Tinzl belegte am Ende Rang 8.
Eine klare Angelegenheit war das Herrenrennen. Alex Oberhofer aus Laas erzielte in beiden Wertungsläufen die Bestzeit und siegte am Ende souverän vor dem Slowenen Ziga Kralj, Platz 3 ging an Hannes Unterholzner. Für Oberhofer war es der zweite Saisonsieg. In der Gesamtwertung teilt er sich mit Kralj die Spitzenposition, beide Athleten haben bisher 270 Punkte auf dem Konto. Michael Noah Tinzl belegte in Tarsch Platz 15 und Matthias Telser Position 18.
Den Sieg im Doppelsitzer-Rennen sicherte sich das Duo Tobias Paur und Andreas Hofer, das damit vorzeitig den Gesamtweltcupsieg feiern konnte.
Für die Junioren geht es nun in den Saisonendspurt. Ende Januar findet in Umhausen das Saisonfinale statt, ehe im Februar schließlich die Juniorenweltmeisterschaften in Winterleiten ausgetragen werden. Und dort möchten auch die Vinschger ein Wörtchen
Schnals - Auf sehr großes Interesse stieß kürzlich der Athesia Cup in Schnals, in dessen Rahmen zwei Riesentorläufe und zwei Parallel-Slaloms ausgetragen wurden.
Auf der Lazaun Piste wurde im Rahmen des Athesia Cups ein Riesentorlauf ausgetragen, an dem über 350 junge Rennläuferinnen und Rennläufer teilnahmen. In der Altersklasse U16 (Allievi) setzte sich bei den jungen Frauen Victoria Klotz (Ritten Sport) mit einer Gesamtzeit von 1.55,12 Minuten durch. Sie verwies die Grödnerin Arianna Putzer (1.56,04) und Sophie Schweigl (Kronplatz Skiteam/1.57,91) auf die Ehrenplätze.
Bei den gleichaltrigen Burschen setzte sich mit großem Vorsprung Christian Kostner (Skiclub Gröden/1.55,27) vor Giacomo Ploner (Ski Team Alta Badia/1.57,04) und Dylan Pirini (Seiser Alm/1.57,98) durch. In der Altersklasse U14 (Ragazzi) ging der Tagessieg an Amy Happacher (Drei Zinnen Dolomites/2.10,49). Das Podium komplettierten Francesca Miribung (Ski Team Alta Badia/2.10,81) und Nika Kerschbaumer (Seiser Alm/2.12,26). Der Grödner Pascal Kostner erzielte bei den jungen Burschen die Tagesbestzeit (2.06,48) und gewann vor Simon Kaser (Seiser Alm/2.07,19) und dem Ultner Samuel Prantl (2.08,56).
Zudem wurden am Glockenlift auch zwei Parallel-Slaloms ausgetragen, die an Spannung kaum zu überbieten waren. Hier war in der U16-Kategorie wieder Victoria Klotz nicht zu biegen, die Nicole Piccolruaz (Skiclub Gröden) im Finale besiegte. Sophie Schweigl holte sich den dritten Rang, in dem sie im „kleinen Finale“ Petra Dander (TZ Jochtal-Gitschberg) das Nachsehen gab. Nicola Zampedri gewann bei den jungen Männern das Finale und verwies Giacomo Ploner (Alta Badia) auf Rang zwei. David Angerer (Seiser Alm) konnte sich im Duell um Platz drei gegen Leon Schöpf (Vinschger Oberland) behaupten. In der Altersklasse U14 entschied Nika Kerschbaumer das Finale gegen Denise Demetz (Skiclub Gröden) für sich, während Magdalena Stofner (ASV Welschnofen) das „kleine Finale“ gegen Benedetta Sardi (ASV Alta Badia) gewann. Der Sarner Michael Thaler trug bei den jungen Männern der U14 den Tagessieg davon, in dem er sich im Finale gegen Samuel Gruber (Seiser Alm) behauptete. Im rein grödnerischen Fight um Rang drei hatte Mattia Vinatzer gegen Laurin Delucca das bessere Ende für sich.
Mit seinem ersten Weltcupsieg im Naturbahnrodeln sorgte Daniel Gruber für die große Überraschung beim Weltcuprennen auf der „Gafair“ in Laas. Der Schleiser erzielte in beiden Wertungsläufen Bestzeit und ließ namhafte Konkurrenten hinter sich. Auch bei den Damen gab es für die Vinschger Fans allen Grund zum Jubeln: Die Laaserin Nadine Staffler eroberte im Damenrennen Platz 3.
Von Sarah Mitterer
Der 7. Jänner 2024 wird Daniel Gruber ewig in Erinnerung bleiben. Es ist jener Tag, an dem er sich seinen ersten Weltcupsieg sicherte – und das auch noch auf seiner „Heimbahn“ in Laas. Einen besseren Ort hätte sich Gruber für seine Premiere nicht wünschen können. Bereits in den Trainingsläufen zeigte der 22-Jährige, dass er sich in Topform befindet und im Kampf um einen Podestplatz mitreden kann. Am Wettkampftag konnte er im Vergleich zu den Trainingsläufen noch einmal einen Zahn zulegen, erzielte in beiden Wertungsläufen die Bestzeit. Am Ende hatte Gruber 38 Hundertstel Vorsprung auf Patrick Pigneter und knapp eine halbe Sekunde auf den drittplatzierte Fabian Brunner. Im Gesamtweltcup liegt Gruber damit aktuell mit 150 Punkten nach zwei Weltcuprennen auf Platz zwei.
Auch bei den Damen konnten die Vinschger Starterinnen überzeugen. Die Laaserin Nadine Staffler sicherte sich zu Hause den dritten Platz. Bereits in beiden Trainingsläufen zeigte sie auf ihrer Heimbahn starke Leistungen, die sie am Tag darauf wiederholen konnte. Nach dem ersten Wertungslauf lag Staffler zunächst auf Platz 4, doch im zweiten Lauf konnte sie die drittplatzierte Riccarda Ruetz noch abfangen und der Traum vom Podestplatz zu Hause wurde Wirklichkeit. Der Sieg ging an die Seriensiegerin Evelin Lanthaler vor Daniela Mittermair.
Ein starkes Rennwochenende zeigte auch Jenny Castiglioni, die bei beiden Trainingsläufen zu den Top 4 gehörte. In den Wertungsläufen fuhr sie zwei Mal fast auf die Hundertstel genau die gleiche Zeit, am Ende belegte sie den starken sechsten Platz. Diese Position hat Castiglioni auch aktuell in der Gesamtwertung mit 96 Punkten inne, hinter ihr belegt Staffler Platz 7 mit 70 Zählern.
Das Rennen der Doppelsitzer wurde bereits am Samstag ausgetragen, auch in diesem Rennen waren die Azzurri ganz vorne. Matthias und Peter Lambacher feierten einen knappen Sieg vor dem österreichischen Duo Maximilian Pichler und Nico Edlinger.
Naturbahnrodeln - Am 3. Februar findet auf der Gumpfrei in Latsch/Tarsch das 3. Raiffeisen-Jugendrennen im Sport und Rennrodeln auf der Naturbahn statt. Der Trainingslauf beginnt um 09.30 Uhr, anschließend wird der Wertungslauf ausgetragen. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Sebastian, 20. Jänner 2024
Pilze wurden früher zu den Pflanzen gezählt. Seit den 1960er-Jahren werden sie aber von Biologen als eigenes Reich definiert. Pilze sind nach heutiger Kenntnis weder Pflanzen noch Tiere. Denn Pilze ernähren sich im Gegensatz zu Pflanzen nicht von der Sonnenenergie, und sie produzieren auch keinen Sauerstoff. Trotz ihrer vermeintlichen Standorttreue sind sie enger mit den Tieren als mit den Pflanzen verwandt. Wie Tiere und Menschen verbrauchen sie Sauerstoff und bilden dabei Kohlendioxid. Und wie Tiere müssen sie andere Lebewesen fressen. Ihre Zellwände bestehen auch nicht wie bei Pflanzen aus Zellulose, sondern aus Chitin. Das ist derselbe Stoff, der im Panzer von Insekten enthalten ist. Tierische Zellen besitzen gar keine Zellwände, da Tiere im Gegensatz zu Pilzen und Pflanzen ein Skelett und eine Muskulatur besitzen. Tiere benötigen also kein starres Netzwerk, das Zellwände bieten, um aufrecht stehen zu können. Zudem wären Tiere so völlig unbeweglich. Aber auch Pilze sind nicht starr und fest an einen Standort gebunden. Sie verändern permanent ihre Form und können auf diese Art und Weise wandern, jedoch so langsam, dass wir es mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können.
Artenvielfalt
Das Reich der Pilze weist eine erstaunliche Artenvielfalt auf. Bisher wurden etwa 100.000 Arten beschrieben, die tatsächliche Anzahl der Arten wird jedoch auf 1,5 Millionen geschätzt. Die zwei größten Gruppen der Pilze sind die Schlauchpilze oder Ascomyceten mit ca. 65.000 bekannten und derzeit beschriebenen Arten und die Ständerpilze oder Basidiomyceten mit ca. 30.000 Arten.
Vielen Menschen sind die Pilze entweder als essbare Hutpilze, Fußpilz, Schimmel oder den gerne in Kriminalromanen zitierten Pilzgiften bekannt. Vielfältig ist die Rolle der Pilze in Ökosystemen: Manche Arten zersetzen organisches Material (Saprophyten, Destruenten), andere leben beispielsweise als Parasiten. Pilze nutzen Sporen für ihre geschlechtliche oder ungeschlechtliche Vermehrung.
Pilze als Pioniere
Eigentlich leben wir in einem Königreich der Pilze. Pilze besiedeln seit rund einer Milliarde Jahre die Landmassen der Erde und sind somit doppelt so alt wie landlebende Pflanzen. Pilze produzieren Sporen, die eine Säure freigeben, welche die Gesteinsoberfläche aufbricht. Schnell wachsende Pilzfäden, sogenannte Hyphen, bohren sich mit ungeheuerlicher Sprengkraft und einem Druck von etwa hundert Autoreifen in den nackten Felsen. Die ersten Pilze der Erde ernährten sich einzig und allein von den Mineralien, die sie aus dem Gestein zogen. Durch diesen „molekularen Bergbau“, indem sie Felsen mineralisierten, legten Pilze erst den Grundstein für Böden und somit für weiteres Leben. Vor rund fünfhundert Millionen Jahren gingen sie eine Kooperation mit Algen ein und ermöglichten so Pflanzen erst den Landgang aus aquatischen Systemen. Bei diesem Handel boten Algen Zucker an, den sie durch Photosynthese gewannen, und Pilze Mineralien. Diese Symbiose war ein biologischer Urknall. Die Beziehung geht so weit, dass Pilzfäden nicht nur zwischen den Pflanzenzellen wachsen, sondern sogar in die Zellen eindringen. Durch diese baumartige Struktur entzieht die Pflanze dem Pilz Phosphor und gibt ihm Kohlenstoff.
Pilze in der Paläontologie
Vor der Ära der Insekten wurden Pilze sogar so hoch wie Bäume. Für fünfzig Millionen Jahre beherrschten skurrile, bis zu neun Meter hohe Riesenpilze, sogenannte Prototaxites, unser Landschaftsbild. Pilze halfen insgesamt auch der Menschheitsentwicklung auf die Beine. Als vor rund 65 Millionen Jahren ein Meteorit in die heutige Halbinsel Yucatán in Mexiko einschlug, wurde das Ende der Dinosaurier eingeleitet. Pilze nutzten diese Katastrophe als Zersetzer zu ihrem Vorteil. Für sie war diese Zeit ein Schlaraffenland, und sie vermehrten sich rasant. Die Erde glich einem riesigen Pilzkompost. Säugetiere spielten zu diesem Zeitpunkt im Ökosystem kaum eine Rolle. Es gab nur wenige, nachtaktive, rattenartige Arten, die am unteren Ende der Nahrungspyramide standen. Das Blatt wendete sich jedoch nun auch aus dem Grund, dass wir Säugetiere diese Pilzmassenvermehrung im Gegensatz zu den Reptilien überleben konnten. Dies war einzig und allein durch unseren hohen Stoffwechsel als Warmblüter möglich. Die Körperwärme von rund 37°C fungierte quasi als thermale Ausschlusszone für Pilze, die bei diesen hohen Temperaturen meist nicht überleben können. Im Gegensatz zu Reptilien haben Säugetiere also Pilze als selektierenden Krankheitserreger ausgekocht. Gleiches gilt übrigens auch für die Vögel.
Körperbau bei Pilzen
Das, was wir gewöhnlich als Pilz bezeichnen und was auf dem Waldboden sichtbar ist, ist eigentlich nur der Fruchtkörper. Dieser dient der Fortpflanzung und bildet die Sporen. Beim Champignon etwa sitzt das sporenbildende Gewebe an schmalen Lamellen, die an der Unterseite des Hutes speichenartig angeordnet sind. Die Lamellen werden auch Blätter genannt, weshalb die Gruppe der Lamellenpilze auch Blätterpilze (Acaricales) genannt werden.
Der Großteil eines Pilzes befindet sich unter der Erde. Es ist ein Geflecht aus wurzelähnlichen Fäden oder Hyphen, das in seiner Gesamtheit Myzel genannt wird. So hat das Geflecht einer Hallimasch-Art im Malheur National Forest in den USA eine Ausdehnung von circa 1.200 Fußballfeldern, ist etwa 600 Tonnen schwer und mindestens 2.400 Jahre alt. Damit ist es das größte Lebewesen der Welt.
Pilze ernähren sich von Stoffen, die von anderen Lebewesen hergestellt wurden. Sie sind die großen Resteverwerter unseres Ökosystems, die Müllabfuhr der Natur. Indem sie totes Material zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe recyceln, erschaffen sie die Grundlage für neues Leben. Zusammen mit Bakterien bauen sie mithilfe hochaktiver Substanzen abgestorbenes Material ab und bilden daraus Humus, der wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage der Pflanzen darstellt.
Mykorrhiza-Pilze
Mit Bäumen gehen Pilze bemerkenswerte Partnerschaften ein. Sogenannte Mykorrhiza-Pilze vergesellschaften sich sehr oft mit bestimmten Baumarten: Mit ihren Hyphen umschließen sie Baumwurzeln, dringen sogar in diese ein und liefern so dem Baum lebenswichtige Mineralien und Wasser, als Gegenleistung bekommen sie Zucker. Besonders Bäume, die auf nährstoffarmen Böden wachsen, profitieren von der hohen Saugkraft der Pilzfäden, sodass sie auch relativ trockenen Böden noch Wasser entziehen können. Der gegenseitige Nutzen von Pilz und Baum kann auch zur Aufforstung genutzt werden, indem junge Bäume mit dem jeweiligen Mykorrhiza-Pilz beimpft und so ihre Wachstumschancen gesteigert werden.
Diese Symbiose ist aber weitaus mehr als nur ein simpler Nährstoffhandel: Der ganze Wald ist nun vernetzt! Ein riesiges Netzwerk entsteht, das Unmengen an Informationen austauscht, das Internet der Natur – das „Wood Wide Web“. Diese gigantische Informationsautobahn ermöglicht es Bäumen etwa, sich gegenseitig Warnsignale zu schicken. Um eine Vorstellung von der Größe dieses Netzwerkes zu bekommen: Unter der Fläche unseres Fußes im Wald findet man etwa 500 Kilometer Hyphen. Der Wald funktioniert wie EIN Superorganismus.
Ein Zuhause ist nicht einfach nur ein Zuhause. Ein Zuhause verbindet Wohnen und Leben, ist Rückzugsort, ist Kraftquelle. Zuhause bedeutet Geborgenheit und Gemütlichkeit. Doch nicht immer ist das Eigenheim so gemütlich, wie man es sich wünscht. Nachfolgend nun 10 Tipps, wie Ihr Eigenheim gemütlicher werden kann:
von Thea Gurschler
1. Lichtquellen
Vor allem mehrere, indirekte Lichtquellen – z.B. ein Mix aus Steh-, Tisch- und Bodenleuchten – erhöhen das Wohlgefühl. Achten Sie darauf, dass in Arbeitsräumen wie Küche und Büro die gesamte Arbeitsfläche in neutralweißem Licht ausgeleuchtet ist. In Aufenthaltsräumen wie Wohn- und Schlafzimmer, in denen Sie zur Ruhe kommen möchten, eignen sich hingegen warmweiße, dimmbare Lampen.
2. Einrichtungsstile
Verschiedene Einrichtungsstile zu kombinieren
will gekonnt sein. Wem dies dennoch vorschwebt, der sollte nicht willkürlich verschiedene Einrichtungsgegenstände zusammenwürfeln, sondern diese gezielt auswählen und sich für einen oder zwei dominante Stile entscheiden.
3. Freie Flächen
Um den Wohlfühlfaktor und das Leichtigkeitsgefühl zu erhöhen, sollte man nicht jede einzelne Kommode mit (meist unnötigen!) Deko-Artikeln zustellen, sondern bewusst einige Flächen freihalten.
Extra-Tipp: Dekorieren Sie lieber mit einzelnen, hochwertigen Accessoires, als mit vielem billigen Schickschnack.
4. Teppichgröße
Zu kleine Teppiche können einen Raum unharmonisch wirken lassen. Teppiche sollten unbedingt groß genug gekauft werden, sodass einzelne oder zusammenhängende Möbel – z.B. Tisch und Stühle – komplett auf den Teppich gestellt werden können. Ein Teppich hält zudem nicht nur die Füße schön warm, sondern verbindet auch noch darauf platzierte einzelne Möbelstücke miteinander. So entstehen kleine Wohlfühl-Inseln.
5. Vorhänge
Zu tief hängende oder zu kurze Vorhänge können einen Raum kleiner wirken lassen, als er in Wirklichkeit ist. Wenn die Vorhänge ca. 15cm über den Fenstern oder direkt an der Decke aufgehängt werden, wirken die Fenster und auch der gesamte Raum größer. Vorhänge rahmen die Fenster ein und bringen Struktur und Bewegung an die Wände.
6. Freie Wände
Wenn alle Möbel direkt an den Wänden aufgestellt werden, kann ein Raum schnell leer und erdrückend zugleich wirken. Stilvoller und aufgelockerter wirkt ein Raum, wenn die Wände ein Stück weit frei gelassen werden, indem etwa das Sofa in die Mitte des Raumes rückt, die Stehlampe einen Meter von der Wand entfernt hingestellt wird oder das Regal als Raumtrenner dient.
7. Farben
Die Tatsache, dass es Bücher über „die Psychologie der Farben“ gibt, zeigt, wie wichtig Farben in unserem Alltag sind. Auch bei der Einrichtung des Eigenheimes sind Farben nicht zu vernachlässigen. Verschiedene Farben zu kombinieren kann ein Heim fröhlich und einladend wirken lassen. Allerdings kann ein zu Viel schnell chaotisch wirken. Besser ist es, gezielt zwei bis drei – auch kontrastierende – Farben auszuwählen und zu kombinieren. Letztendlich bestimmt dabei jedoch der individuelle Geschmack, was ästhetisch ist. Wer seinen Fokus beim Einrichten auf ein gemütliches Heim legt, sollte Signalfarben meiden und besser zu Naturfarben greifen. Dezente Sand- und Grautöne sorgen für ein behagliches Ambiente. Auch ein tiefes Blau oder ein dunkles Grün wirken sehr entspannend. Die Macht der Farben auf unser Wohlbefinden sollte nicht unterschätzt werden.
8. Stauraum
Die beste Einrichtung hilft nichts, wenn alles im Chaos versinkt. Vor allem in einem Heim mit Kindern sind genügend Stauräume deshalb unabdingbar. Dabei sollte man vor allem auf geschlossene Stauräume – Kästen, Truhen etc. – zurückgreifen, da etwa bei Regalen die Versuchung besteht, diese im Vorbeigehen mit Krimskrams vollzustopfen. „Zugemüllte“ Regale lassen einen Raum überfüllt und unordentlich wirken.
9. Platz
Der Gang zwischen Stuhl und Schrank sollte kein Baucheinziehen benötigen. Zwischen den einzelnen Einrichtungsgegenständen genügend Platz zu lassen sorgt für ein angenehmeres und freieres Wohngefühl.
10. Richtige Beratung
Einrichten will gekonnt sein. Auch deshalb ist es zu empfehlen, bei der Einrichtung des eigenen Heimes auf die Beratung von Profis zurückzugreifen. Ein guter Einrichtungsberater nimmt Rücksicht auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse eines jeden Kunden, nutzt aber gleichzeitig sein Fachwissen und seine Erfahrung, um aus jedem Raum und Budget das Beste herauszuholen.
Und zu guter letzt:
No-Gos für ein gemütliches Zuhause
Es gibt sie, die Gemütlichkeits-Killer. Damit ein Zuhause ein Ort des Wohlfühlens und der Gemütlichkeit wird oder bleibt, sollte Folgendes vermieden werden: kahle Fensterbänke. Auch wenn diese sich so leichter und schneller entstauben lassen, fehlt ihnen doch jeglicher Charme. Ob einzelne Vasen mit ein paar Zweigen, ein paar Topfpflanzen oder eine Tischleuchte. Die Möglichkeiten sind endlos. Fensterbänke können und sollten nach Lust und Laune dekoriert werden.
Ein weiteres No-Go sind offen herumliegende Kabel. Fernseher, Spielekonsole, Musikanlage, Stehleuchte und vieles mehr können allein in einer Ecke deines Wohnzimmers einen großen Kabelsalat erzeugen. Das sieht nicht schön aus und kann ganz einfach hinter Kabelschienen, einem Möbelstück oder einer großen Topfpflanze versteckt werden.
Drittens: Unordnung. Gemütlich wird es nur dann, wenn nichts herumliegt und die innere Ruhe stört. Wie zum Beispiel ein voller Wäschekorb oder das Geschirr der letzten Mahlzeit auf dem Esstisch. Diese Störfaktoren eliminiert man am besten immer sofort. Dann steht einem gemütlichen Zuhause, in dem man sich rundum wohlfühlen kann, nichts mehr im Wege.
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