Geschichte - Im Jahre 2018 wurde der 200. Geburtstag des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ gefeiert. Zu diesem Anlass unternahm ich einen Roadtrip (so steht dieses Wort im Duden) zu den Spuren von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber in die Stille-Nacht-Orte im Salzburgerland. Dort herrschte eine ganz besondere Stimmung, getragen von überlieferten Bräuchen und von Menschen, die diese in Ehren halten. In Mariapfarr betrete ich die nach Weihrauch duftende Pfarrkirche und betrachte dasselbe Altarbild wie Joseph Mohr, der sich hier zu seinem Text inspirieren hat lassen. Mit einem Mal fühle ich mich um Jahrhunderte zurückversetzt. Zurückversetzt in eine Zeit, in der die Menschen kaum wussten, was sie auf den Tisch bringen sollten. Napoleon hatte Europa verwüstet, Missernten verursachten Hunger und Not. An Geschenke dachte zu dieser Zeit niemand: Gewünscht hat man sich Frieden. Wie vielen Menschen das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht“ tatsächlich Trost und Hoffnung spendet, wurde mir am nächsten Tag vor Augen geführt: In Wagrain ist im Pflegerschlössl das Stille-Nacht-Museum untergebracht. Eine Weltkugel veranschaulicht die wundersame Verbreitung des Liedes. An die zwei Milliarden Menschen singen das Lied jedes Jahr zu Weihnachten in mehr als 300 Sprachen und Dialekten – das ist mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung. Und das ganz ohne Twitter, Facebook und Instagram. Im Stille-Nacht-Museum in Hallein erfahre ich, dass die einfache Komposition in Kombination mit den tröstenden Worten einen wahren Geniestreich ergeben. Der junge Lehrer Franz Xaver Gruber hat den Text von Joseph Mohr an nur einem Nachmittag vertont. Das 1818 komponierte Lied wurde schon 1831 in Leipzig und 1839 in New York gesungen - vorgetragen von Tiroler Nationalsängern. Als nächstes stand Oberndorf und Arnsdorf auf dem Programm: In Arnsdorf hat Franz Xaver Gruber das Lied komponiert, in Oberndorf haben er und Joseph Mohr „Stille Nacht! Heilige Nacht“ nach der Christmette zum ersten Mal gesungen. Ehrfürchtig betrete ich die kleine Stille-Nacht-Gedächtniskapelle und ich bin nicht allein: Deutsche, Polen, Koreaner und Amerikaner drängen sich dicht an dicht an mich. Plötzlich vernehme ich die Stimme einer Frau: Sie summt die Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht“. Nach wenigen Takten stimmen die Umstehenden mit ein. Immer mehr erfasst mich ein friedvolles Gefühl. Mit jedem weiteren Takt beginne ich, Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber besser zu verstehen. „Stille Nacht, heilige Nacht“ fasst in Worte, wonach wir uns alle sehnen: nach Frieden, Heimat und Geborgenheit. Dieses Lied ist ein Geschenk, das wir jedes Jahr aufs Neue erhalten. „Stille Nacht! Heilige Nacht“ wird niemals seinen Zauber verlieren.
Andreas Waldner
Mals -Der Geruch von frischer Wurst und Kraut ist für viele - vor allem der älteren Generation - eng mit dem Heiligen Abend verbunden, genauso wie der Geruch von Lebkuchen, brennenden Kerzen, Sternspritzern und Weihrauch bei der Christmette.
von Magdalena Dietl Sapelza
Fleisch stand einst nur „alle heiligen Zeiten“ auf dem Tisch. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten schlachteten die Bauern im Dezember ein einziges Schwein. Nur auf größeren Höfen wurden mehrere Schweine gehalten, so auch auf dem „Grozzeshof“ in Mals. Dort schlachtete der „Metzger Fritz“ für seine kinderreiche Familie einen „Speckfock“ zu Weihnachten und einen „Bröckl-Fock“ zu Lichtmess. „S‘ Fockostechn isch für inz Kinder olm aufregend gweesn“, erinnert sich Walter. Bereits als Bub war er dabei, als seine Mutter Anna das Blut rührte, als das Schwein im Holztrog mit feinen Pechstücken eingerieben und mit kochend heißem Wasser überbrüht wurde. Kräftige Hände schabten mit der scheuernden Kette die Borsten ab. Die Feinrasur erledigten die „Glogg“ und das scharfe Messer, als das Schwein dann auf dem Trogbrett lag. Anschließend wurde es hochgezogen und an die Haken gehängt. Beim Aufbrechen des Tieres warf der Vater den Buben die Blase zu. Walter erhaschte sie und blies sie mit einem Futterhalm zu einem Beutel auf. Spitzbübisch ließ er die furzende „Fockaploter“ oft durch die Luft schießen und schlug die Schwestern in die Flucht. Zu Mittag verkosteten alle Helfer den „Stich“. Nach der Fleischzerlegung lagen später zwei eingesalzene Speckseiten im Keller. Mit den Schweinsrippen belegt „surten“ diese tagelang, bis sie in der Selchküche ihren Platz fanden.
Das Schwein diente in erster Linie der Speckproduktion. Das „grüne“ Fleisch bewahrte die Mutter in einer eiskalten Kammer auf und verkochte es nach und nach. Denn einst verfügte kaum jemand über einen Kühlschrank oder gar eine Tiefkühltruhe. Das manuell durch den Fleischwolf getriebene, mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Majoran gewürzte und geknetete, Wurstfleisch wurde in die uralte „Wurstmaschine“ geschichtet und in die Därme gefüllt. Die Spagat-Abbindung sorgten für die richtige Wurstlänge.
Jedes Schwein wurde einst vom Rüssel bis zum Schwanz verwertet. Mit den Knochen wurde Suppe gekocht, die Beinstücke gaben der Gerstsuppe ihren Geschmack und das Schweinfett dem Kraut. Geschätzt war auch die Milz. „Milzschnittensupp isch fürn Voter di Hoazatsupp gwesn“, erklärt Walter. Neben der Schweinswurst aus „gutem“ Fleisch und der Blutwurst wurde vielerorts auch die „Schublwurst“ hergestellt, in der Lunge, Leber, Herz und Nieren Verwendung fanden. „Schublwurscht hots pa inz nia gebm“, sagt Walter. Seine Mutter habe nie viele Würste machen lassen, da ihr das Fleisch zum Kochen wichtiger gewesen sei, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Die Wurst am Heiligen Abend hatte deshalb einen ganz besonderen Wert, genauso wie das Wiener Schnitzl, das auf dem „Grozzeshof“ nur am Christtag aufgetischt wurde. Für den Heiligen Abend „wurstet“ Walter auch heute noch nach altem Rezept mit dem Fleisch eines artgerecht gehaltenen einheimischen Schweines.
„Ma muaß di olte Wurscht-Tradition pflegn“, betont er. Und dass das immer öfter auch andere tun, zeigt sich, wenn es bei der Christmette so wie früher „wuschtelen tuat“.
Laas - Zum achten Mal schreiben die Gemeinde und der Bildungsausschuss Laas, die Abteilung Literatur im Südtiroler Künstlerbund und der Verein der Vinschger Bibliotheken den Franz-Tumler-Literaturpreis aus. Grundsätzlich haben alle Debütromane, die in deutscher Sprache zwischen dem 1.1.2021 und dem 15.5.2021 erscheinen, die Chance auf den Preis. Da es sich aber um einen Auswahlpreis handelt, wählt eine internationale Jury aus der Fülle der Neuerscheinungen fünf Romane aus und schlägt sie für den Preis vor. Für die Zusammensetzung der Jury zeigt sich Kurator Ferruccio Delle Cave verantwortlich. Neben den bereits bekannten Juror*innen Manfred Papst aus der Schweiz, Gerhard Ruiss und Daniela Strigl (beide aus Wien) nominieren heuer Jutta Person, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin aus Berlin, sowie die aus Lana stammende Autorin und Lektorin Tanja Raich je einen Roman.
Am 16. und 17. September 2021 stellen die nominierten Autor*innen ihre Erstlingswerke in Laas bei einer öffentlichen Lesung vor, gefolgt von den Debatten der Jury. Diese entscheidet dann, wem von den fünf Nominierten der Preis zugesprochen wird. Zu gewinnen gibt es einen Schreib- und Leseaufenthalt in Laas und ein Preisgeld von 8000 Euro, gestiftet von der Südtiroler Landesregierung. Begehrt ist aber auch der Publikumspreis, ein Aufenthalt auf dem entlegenen Rimpfhof am Sonnenberg. Dieses einmalige Erlebnis ermöglicht der Verein der Vinschger Bibliotheken. Die Leser*innen der Bibliotheken und das Saalpublikum entscheiden per Stimmzettel, welchen Roman sie mit dem Publikumspreis auszeichnen.
Laas war Bezugsort des Schriftstellers Franz Tumler (1912-1998) und wirkt auch heute als Magnet für Künstler*innen, weshalb das Marmordorf zum 8. Mal zum Treffpunkt der Gegenwartsliteratur wird.
Maria Raffeiner
Thiersee/Prad - Seit über 200 Jahren spielt man in Thiersee die Geschichte vom Leben und Sterben Christi. Eine Neuinszenierung der Passion von Regisseur Norbert Mladek soll den Leidensweg Jesu im Passionsspieljahr 2022 zeitgemäß zeigen – mit einer aktualisierten Textfassung vom Südtiroler Schriftsteller Toni Bernhart und Neukompositionen von Kapellmeister Josef Pirchmoser.
In Thiersee wird mit den Passionsspielen eine alte Geschichte immer wieder neu erzählt. Die Faszination für die Passion wird von Generation zu Generation weitergegeben. Für das Passionsspieljahr 2022 hat man sich viel vorgenommen: „Neu wird der Text, neu wird die Szenerie, neu wird auch die Musik“, verspricht der Obmann des Thierseer Passionsspielvereins Johann Kröll, der für die kommende Saison ein kompetentes, künstlerisches Team zusammengestellt hat. Der Innsbrucker Theatermacher Norbert Mladek übernimmt die Regie und Ausstattung, der Autor Toni Bernhart arbeitet an einer neuen Textfassung und der Kapellmeister Josef Pirchmoser wird für die Musik verantwortlich zeichnen.
Die Passion als Lebensaufgabe und Verpflichtung
Regisseur Norbert Mladek hat sich in der Vergangenheit mit Musiktheaterproduktionen hervorgetan. Das Regiehandwerk erlernt hat er in den 90er Jahren als langjähriger Regieassistent am Tiroler Landestheater. Auch für den Routinier im Regiefach ist die Gestaltung einer Passion etwas ganz Besonderes: „Für mich ist das eine große Aufgabe, die man nur einmal im Leben macht. Eine Passion zu inszenieren ist immer auch eine Verpflichtung, weil so viele Leute dahinterstehen.“ In der Vergangenheit – zuletzt 2016, da die Geschichte alle sechs Jahre zur Aufführung kommt – versammelten sich bis zu 250 Laiendarsteller auf der Bühne des Passionsspielhauses in Thiersee. Eine ähnlich große Besetzung plant man auch für die nächste Spielzeit. „Ich stehe zeitlich unbegrenzt zur Verfügung“, erklärt der Theatermacher: „Wie wir alle wissen, steckt sehr viel Arbeit dahinter, damit am Ende ein hervorragendes Stück herauskommt.“
Eine Reise durch die Zeit mit Ankunft in der Gegenwart
Die Inszenierung von Norbert Mladek soll die Menschen auf eine Reise durch die Zeit mitnehmen – und in der Gegenwart ankommen. Deshalb geht man auch in Sachen Text neue Wege: „Was den Theatertext betrifft, ist die Sache ein Jahrhundertereignis“, erklärt der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Toni Bernhart, der sich eingehend mit dem Thema „Volksschauspiel“ beschäftigt hat. Seine Neufassung wird den alten Stücktext von Jakobus Reimer ablösen, der 1923 uraufgeführt wurde. „Der Text meines Vorgängers hat fast 100 Jahre lang gehalten. Es kommt sehr selten vor, dass dieser ausgetauscht wird. Ich habe also Glück und bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, erklärt der gebürtige Südtiroler, der nicht vor großen Veränderungen zurückschreckt und laut überlegt: „Was ist eine Passion? Zu jeder Zeit wird diese Grundfrage anders beantwortet.“ Toni Bernhart will die Geschichte jedenfalls zukunftsweisend erzählen: „Entscheidungen, die jetzt in Thiersee fallen, werden über Generationen hinaus wirksam sein. Vielleicht bin ich schon längst nicht mehr am Leben, wenn mein Text noch immer gespielt wird – dieser Gedanke ist sehr anrührend für mich. Und das macht auch den Charme der Passionsspiele aus.“
Motivierte Musiker und begeisterte Bühnenkünstler
Auf der Bühne wird der Text von Musik getragen: Der Kapellmeister aus Hinterthiersee, Josef Pirchmoser, hat schon 2016 für die musikalische Begleitung der Theaterproduktion gesorgt. Er wird auch die Neukomposition übernehmen: „Die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil der Passion. Das Schöne ist, dass ich mit dem Schriftsteller parallel arbeiten kann. Wir tauschen uns aus und lassen etwas Neues entstehen“, erklärt der talentierte Komponist. Dass den Melodien bei der Thierseer Passion eine besondere Bedeutung zukommt, hat seinen Ursprung in der Geschichte des Passionsspielvereins, wie Obmann Johann Kröll erläutert: „Der Passionsspielverein und die Musikkapelle wurden beide im Jahr 1799 gegründet. Die Musikkapelle ist quasi aus den Passionsspielen heraus entstanden. Hier gibt es seit jeher enge Verbindungen.“ Als lokal bestens vernetzter Künstler versammelt Josef Pirchmoser eine Vielzahl von Musikern aus Thiersee, die hochmotiviert an die Arbeit gehen. Auch die Schauspieler werden ihren großen Auftritt mit Leidenschaft – und echter Passion für die Bühnenkunst – vorbereiten: „Das Jahr in dem wir wieder spielen, hat einen ganz eigenen Geist. Jung und Alt ziehen an einem Strang“, bringt Obmann Johann Kröll das Geschehen in Thiersee auf den Punkt.
Reschen - Am Dienstag, den 1. Dezember 2020, wurden die Freiwilligen Feuerwehren von Reschen, Graun, Langtaufers, St. Valentin auf der Haide und Mals, sowie der Bezirk Obervinschgau um 01.56 Uhr von der Landesnotrufzentrale mit folgender Meldung zum Einsatz gerufen: Alarmstufe 3, Hof in Vollbrand.
Das erste Fahrzeug von Reschen war bereits nach wenigen Minuten vor Ort. Das Vieh wurde durch den Besitzer und couragierte Helfer in Sicherheit gebracht. Der erste Angriff erfolgte mittels Hochdruck und Löschleitungen vom Tanklöschfahrzeug und einem nahen gelegenen Hydranten aus.
Erste Priorität der Einsatzkräfte war es, das am Wirtschaftsgebäude angebaute Wohnhaus und die Nachbargebäude abzuschirmen. Das Wohnhaus war durch eine massive Feuermauer vom Wirtschaftsgebäude getrennt. Somit konnte ein Übergreifen des Brandes verhindert werden. Lediglich am Dachstuhl drohten die Flammen auf das Wohnhaus überzuspringen. Dies wurde aber durch Innenangriff unter schwerem Atemschutz und Wärmebildkamera erfolgreich verhindert.
Durch das fortlaufende Eintreffen weiterer Einsatzkräfte, wurde der Brand allmählich von allen Seiten bekämpft. Für die Atemschutzsammelstelle wurde in der Nähe der Einsatzstelle ein beheiztes Zelt aufgestellt. Warme Getränke wurden bereitgestellt.
Eine große Herausforderung war nicht nur der Brand an sich, sondern auch die Witterung. Die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt und ließ das Löschwasser sofort zu Eis erstarren. Um das Brandobjekt wurden die Straßen sehr rutschig und auch die Löschwasserleitungen drohten zu gefrieren. Der Gemeindebauhof wurde alarmiert und brachte Streusalz zum Einsatz.
Da die Einsatzstelle direkt an der Reschen-Bundesstraße lag, musste ein Lotsendienst eingerichtet werden, welcher die Verkehrsteilnehmer auch auf die eisige Fahrbahn hinwies. Die FF Mals brachte ausreichend Reserve an Atemschutzflaschen aus dem Bezirkslager zum Einsatzort.
Mithilfe eines Kranwagens wurden Dachstuhl und Heu abgetragen. LKWs brachten die Brandüberreste zu einem sicheren Lagerplatz, wo sie von den Wehrmännern nach und nach abgelöscht wurden.
Um fünf Uhr wurde noch die Drehleiter der Nachbarwehr Nauders alarmiert, um eine noch rauchende Stelle am Giebel des Hauses zu kontrollieren und zu löschen. Personen und Tiere kamen bei dem Einsatz keine zu schaden.
N. Die Berufsfeuerwehr Bozen und die Carabinieri Reschen führten im Laufe des Vormittags die Brandermittlung durch. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Nachmittagsstunden hinein.
Philipp Schöpf
Vinschgau - Anita Pichler, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Vinschgau, ist engagierte Ansprechpartnerin, wenn Tiere in Not sind. Sehr oft sind es Katzen. Ehrenamtlich schenkt sie den Tieren ihre Aufmerksamkeit und ihre Freizeit. Wenn jemand beispielsweise ein verwaistes, verwahrloste Kätzchen findet und nicht weiß wohin damit, dann ist Anita da. Sie nimmt das Tier auf, lässt es tierärztlich untersuchen, pflegt es gesund und lässt es kastrieren. Mittlerweile hegt und pflegt sie an die 20 Kätzchen, unterstützt von ihrem Mitarbeiterteam. Und sie versucht, diese an Tierliebhaber zu vermitteln. Ihr Anliegen ist es, die Menschen grundsätzlich für mehr Verantwortung gegenüber Haus- und Nutztieren zu sensibilisieren und diese als Lebewesen zu achten. „Denn Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“, betont Anita. Wie unterschiedlich der Umgang mit Tieren ist, zeigt sie anhand von zwei Beispielen, mit denen sie zum Nachdenken anregt - zwei Geschichten, die unterschiedliche Wahrnehmungen beschreiben: Da ist Minka, die weiße kastrierte Hauskatze, sie lebt bei ihrer Familie, wird gehegt, gepflegt, mit Gourmet-Futter verwöhnt, tierärztlich versorgt und von allen geliebt. Der Kater Sam liegt stundenlang kraft- und hilflos an einer viel begangenen Straße in der Kälte, ausgezehrt mit Schnupfen und eitrigen Augen. Viele Menschen gehen vorbei, schauen weg, blenden den elenden Anblick aus. Schließlich fasst sich jemand doch ein Herz, wickelt das Tier in eine Decke und bringt ihn zu Anita. Sam ist heute ein wunderschöner, dankbarer Kater, der auf ein Zuhause wartet. Seine kleinen gesundheitlichen Probleme sind allerdings ein Hindernis. Denn viele wollen eine Katze haben, die gesund, schön, verspielt ist, die sich kuscheln lässt, wenn es den Besitzern gefällt. Kurzum, die Katze soll so sei, wie man sie haben möchte. Dabei wird vergessen, dass jedes Tier seine Eigenheit und seine Bedürfnisse hat und als Lebewesen Achtung verdient. Das gilt auch für Streunerkatzen, um die sich kaum jemand kümmert, die stören, die sich ungehindert vermehren, Krankheiten weitergeben und oft elend verenden. Anita fordert dazu auf, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, an kranken Tieren nicht vorbeizugehen und Streunerkatzen an den Tierschutzverein zu melden, damit sie eingefangen und kastriert werden können. Denn es ist ihr ein Anliegen, die Nachkommen-Flut zu bremsen um Katzenelend zu verhindern. Der Tierschutzverein Vinschgau wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden getragen. Anita ist dankbar für jegliche Unterstützung. Und sie dankt auch jenen, die sich um Katzenkolonien kümmern. (mds)
Infos:
Tierschutzverein Vinschgau, 333 541 88 10
90 LOIPENKILOMETER FÜR NORDISCHE WINTERSPORTLER
Venosta Nordic – So heißt der neue Langlaufverbund rund um Ortler und Reschenpass in Südtirol. Insgesamt stehen dabei 6 Langlaufgebiete mit 9 Loipen im Vinschgau und Nauders im benachbarten Nordtirol zur Auswahl.
Dank dieser Vielzahl an abwechslungsreichen Loipen auf 90 Loipenkilometer– darunter Waldrunden, Panoramaloi-pen und Höhenloipen – finden sich Herausforderungen für alle Ansprüche: vom klassischen Langlaufstil bis zum Skating, vom Einsteiger bis zum erfahrenen Loipenspezialisten. Die sechs Venosta Nordic Gebiete garantieren darüber hinaus eine lange Saison und sichere Schneebedingungen, nicht nur Sulden auf 1.900 m Seehöhe, auch in den Nordischen Skizentren Schlinig und Martell und rund um den Reschen- und Haidersee bis über die Grenze nach Nauders. Nicht zufällig sind die Venosta Nordic Gebiete Austragungsorte internationaler Sportereignisse wie das La Venosta oder den Biathlon IBU Cup.
Bei all den Besonderheiten, die diese abwechslungsreichen Langlaufgebiete aufweisen ist ihnen eines gemein: die idyllische Einsamkeit der Wälder, die den beliebten Nordischen Wintersport trotz regen Zulaufs immer noch zu einem individuellen sportlichen Vergnügen an der frischen Bergluft macht.
Vor allem für Einheimische und passionierte Langläufer ist die Saisonkarte zu einem Preis von 70,00 Euro eine gute Möglichkeit das Loipenangebot vom gesamten oberen Vinschgau mit einem Ticket den ganzen Winter zu nutzen. In der Saisonkarte inkludiert sind die Parkplatzgebühren von allen Parkplätzen, die direkt an der Loipe liegen. Inhaber der Saisonkarte haben einen weiteren Vorteil: Damit warten im oberen Vinschgau rund 90 km gut präparierte Loipen auf alle Langlauffans. Für all jene, die es vorziehen an einzelnen Tagen ihrer Langlaufpassion nachzugehen, eignet sich das Tagesticket zum Preis von 6,00 Euro. Die Tickets können bei allen offiziellen Verkaufsstellen sowie an einigen Parkautomaten vor Ort gezogen werden. Bis zum Alter von 16 Jahren stehen alle Loipen dem Langlauf-Nachwuchs kostenfrei zur Verfügung.
Das sind die 6 Langlaufgebiete im Venosta Nordic Verbund:
Nauders, Reschenpass, Langtaufers, Schlinig, Sulden,
Martelltal
Verkaufsstellen
HIER ERHALTEN SIE DIE SAISONS- WOCHEN UND TAGESTICKETS
Reschenpass und Langtaufers: Tourismusbüro Reschen und
St. Valentin, Talstation Pofellift, Restaurant Mein Dörfl in Reschen, - Evi’s Hüttl oder Parkplatzautomat in Melag und Kapp
Schlinig: Parkautomat Schlinig, Tourismusbüro Burgeis,
Tourismusbüro Mals
Sulden: Tourismusbüro in Sulden, Skiverleihe im Ort
Martell: Groggalm, Biathlonzentrum Martell, Hotel Waldheim
Nauders: Infobüro Nauders, Kassa Seilbahncenter Nauders –
Bergkastelbahn
Alle Infos zur Langlaufkarte gibt es unter
www.venosta-nordic.net
pr-info Mein Beck - Die Vielfalt an exzellenten Brotsorten ist schlicht beeindruckend: In der frisch eröffneten Filiale von Mein Beck in der Fußgängerzone von Schlanders sind Auswahl und Angebot groß. In den prall gefüllten Theken im neuen Geschäft finden sich jede Menge Brotspezialitäten: Das knusprige aromatische Bauernvinschgauer etwa, das mit Kamutmehl zubereitet wird, der ofenfrische und nahrhafte Mein-Beck-Spitz, die kernigen Nuss-Dinkel-Brötchen, der Vollkornweggen oder der Wurzellaib mit Mutterhefe sind nur einige wenige davon. 25 Stunden lang Zeit zur Reifung hat der Teig der Handsemmel zum Beispiel, hervorzuheben sind genauso das Vitalbrot oder der weiße Dinkellaib. Ein ganz besonderes Brot ist der Pumpernickl, ein reines Roggenvollkornbrot dessen Rezeptur mit Dr. Christian Thuile entwickelt wurde und das sich durch besonders viele Ballaststoffe, Proteine und Mineralstoffe auszeichnet.
Dass es in der neuen, modernen Bäckerei verführerisch duftet, kommt deshalb nicht von ungefähr. Zum Brot gesellt sich allerlei süßes Gebäck. Die Weihnachtsbrezel lockt mit Marzipan, Nuss und Marmelade. Beim Kauf einer solchen werden zudem 50 Cent an „Südtirol hilft“ gespendet. Das fünfköpfige Team berät Kundinnen und Kunden gerne: täglich – außer sonntags – und durchgehend von 06:30 Uhr bis 18:30 Uhr, am Samstag von 06:30 - 13:00 Uhr. (ap)
Naturns - Naturns: Nach 5- wöchigen Bestehen des Lernortes kommen hier nun vereint einige Stimmen von Lernbegleitern und Eltern zur Sprache.
Lernbegleiter: Für uns ist es schön im Kreise dieses Vereins mitzuwirken, wo Kinder & Erwachsene in Achtsamkeit miteinander sein können.
Alle Fähigkeiten sind gut und werden gefördert. Wir als Lernbegleiter können mit den Kindern mitlernen und im Lernort werden Werte wie Offenheit, Freude, Freiheit, Spontanität, Gemeinschaft zusammen mit den Kindern gelebt.
Wir begegnen den Kindern auf Augenhöhe und so werden bei uns die Kinder zu Lernbegleiter und Lernbegleiter zu Kindern. Der Lernort fühlt sich an wie ein Zuhause wo die Kinder aufgefangen werden und sich geborgen fühlen.
Karin (Mama eines Kindes): Die Entscheidung, unsere Tochter (9) im Freien Lernort Naturns angemeldet zu haben, fühlt sich für mich von Tag zu Tag richtiger an. Ich sehe, wie wissbegierig sie ist, welche großartigen und vielfältigen Erfahrungen sie dort machen kann: ein Vogelhäuschen bauen, Getreide säen, ein Stoffsäckchen nähen, ein Adventsgesteck basteln, Geschichten in Englisch lauschen, gemeinsam kochen und gesund essen. Sie geht jeden Tag gerne in die „neue Schule“ und liebt es, dort einfach sie selbst sein zu dürfen. Es tut gut, sein Kind jeden Tag glücklich und mit einem Leuchten in den Augen nach Hause kommen zu sehen.
Daniela (Mama 2er Kinder, 9 & 11 Jahre): Meine Kinder sind angekommen, der Lernort ist für sie eine sichere Basis wo sie sich frei entwickeln können. Ich bin unendlich dankbar für das Alles.
Weiters sucht der Verein Hof, Stadel, Haus, Räumlichkeit und jede Art von Acker, Wiese, Wald, Grund, Platz in Naturns und Umgebung wo wir unsere Projekte mit den Kindern ausleben und weitere (Kleinkinder/Jugendliche) verwirklichen können. Als Verein haben wir die Möglichkeit dies per Nutzungsvereinbarung ganz unbürokratisch / unverbindlich zu machen.
Daniel & Gabriela bedanken sich von Herzen bei allen Gönnern/Unterstützern.
Wir wünschen jeden eine harmonische Zeit in sich Drhuam und sagen Vergelt`s Gott für jede Spende/Förderung zum Erhalt und Ausbau unseres Wirkens.
www.huamkemmen.eu
Festung Franzensfeste/Laas - In der Festung Franzensfeste hat Heinrich Schwazer eine Ausstellung von rund 50 KünstlerInnen organisiert, die ihre ganz persönliche Perspektive auf den Lockdown zeigen. Schwazer hat neben der Ausstellung auch Interviews mit den Künstlern geführt. Diese Interviews wurden in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ veröffentlicht. Unter dem Titel „Lockout“ (Aussperrung) wurde die Ausstellung am 12. September eröffnet. Mit dabei ist auch der Vinschger Künstler Jörg Hofer. Hier das Interview:
Der Engel in der Krypta
Wie geht´s? Den Umständen entsprechend gut.
Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Der gegenwärtige Zustand der Welt macht mich sehr nachdenklich. Dennoch überwiegt die Zuversicht.
Welches Buch lesen Sie gerade? „Ein ganzes Leben“ von dem wunderbaren Wiener Autor Robert Seethaler, das mich berührt und fesselt.
Was ist Ihre erste Erinnerung? Der Boden im Schlachthaus meines Vaters voller roter Farbe (Blut).
Was wollten Sie als Kind werden? Ein Matscher Raubritter.
Warum sind Sie Künstler geworden? Ich wollte weg von der Metzgerei meiner Familie und habe mich immer schon gerne mit Bleistift und Farbe ausgedrückt.
Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal? Nein, möchte aber nicht mehr als junger Künstler anfangen.
Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein? Ich bin am liebsten ich selbst.
Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst? Richard Gerstl, auch der Van Gogh und De Koonig Österreichs genannt. Hat sich leider im Alter von nur 25 Jahren das Leben genommen und weigerte sich mit dem Großmeister Gustav Klimt auszustellen.
Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht? Ein Werk von Antonello da Messina.
Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen? Dem Maler der Engel in der Krypta von Marienberg. Wie er das gemacht hat.
Zweifeln Sie manchmal an der Kunst? Täglich.
Was nervt Sie an der Kunstwelt? Die Oberflächlichkeit und die Strukturen, wie Kunst vermarktet wird.
Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten? Als Maler ist man eh meist in Quarantäne. Ich bin es gewohnt, alleine zu arbeiten und die Bilder sagen mir schon, was ich zu tun habe.
Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei? Ich mache weiter.
Wovor fürchten Sie sich? Die Bedrohung unserer Umwelt und des Menschen haben mich immer schon beschäftigt. Vor der Dummheit einiger sehr mächtiger Politiker.
Was fehlt Ihnen zum Glück? Nichts.
Was ist für Sie das größte Unglück? Krieg.
Möchten Sie gerne reich sein? Ich fühle mich auf meine Art reich.
Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben? Dass der Mensch aus der Geschichte lernt.
Welches ist Ihr liebstes Vorurteil? Ich glaube, ziemlich vorurteilsfrei zu sein.
Lieben Sie jemand? Ja, meine Familie über alles.
Sind Sie sich selbst ein/e gute/r Freund/in? Nicht immer.
Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern? Gar nichts.
Was ist Ihr größter Fehler? Ich war lange zu gutgläubig.
Was verabscheuen Sie am meisten? Wenn hinter meinem Rücken die Messer gewetzt werden.
Wie alt möchten Sie werden? Ich bin froh, dass ich momentan gesund bin.
Wie möchten Sie sterben? Dankbar und ohne Schmerzen.
Glauben Sie an die Wiedergeburt? Nein.