Administrator

Administrator

Immer wenn der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber von der Landesregierung erfahren will, wie viel Milch Südtirol importiert, stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Über die Höhe der Milchimporte nach Südtirol scheint niemand Bescheid wissen zu wollen. 

Seit über zwei Jahren versucht Andreas Leiter Reber in Erfahrung zu bringen, wie viel Milch Südtirol importiert, um sie hier im Land weiterzuverarbeiten. Doch die Landesregierung scheint nicht im Stande zu sein, die Daten dafür zu liefern – der Südtiroler Sennereiverband und die Milchhöfe schweigen sich hartnäckig über ihre Milchzukäufe aus.


„Mit der Begründung Südtirols Milchwirtschaft nachhaltig und zukunftstauglich gestalten zu wollen, hat der Sennereiverband über die Genossenschaften die flächenbezogene Milchproduktion eingeführt. Das heißt, Südtirols Bauern dürfen nur eine bestimmte Anzahl von Kühen je Hektar Futterfläche halten. Die erlaubte Milchmenge ist somit je nach Größe eines landwirtschaftlichen Betriebs kontingentiert, wenn ein Bauer mehr Milch liefert, wird er bestraft. Gleichzeitig werden aber Millionen Kilogramm billiger Milch aus dem Ausland oder anderen italienischen Regionen zugekauft“, hält Andreas Leiter Reber in einer Aussendung fest. 

 

„Wie soll die Landesregierung die richtigen Weichen stellen können und wie kann sie öffentliche Gelder gezielt einsetzen, wenn sie nicht einmal weiß, mit welchen Mengen an Milch wir es in Südtirol überhaupt zu tun haben? Unabhängig davon, ob die günstigen Zukäufe der Milchhöfe betriebswirtschaftliche Gründe haben oder dazu dienen den Milchpreis für die kontingentierten Südtiroler Landwirte zu steigern, wer mit Nachhaltigkeit und Regionalität wirbt, soll zuallererst mit der Transparenz beginnen“, so der freiheitliche Parteiobmann L. Abg. Andreas Leiter Reber abschließend.

Dienstag, 21 September 2021 16:58

Laaser Schnittbild

Laas - Zum achten Mal wurde in Laas der Franz-Tumler-Literaturpreis vergeben. Er ging an Anna Felnhofer aus Wien und umfasst 8.000 Euro und einen Schreibaufenthalt in Laas. Als Publikumspreis darf sich Hengameh Yaghoobifarah aus Berlin zum Schreiben auf den Rimpfhof zurückziehen. Die Gäste betonten die angenehme Atmosphäre – trotz Wettbewerbssituation und Covid-Auflagen.

von Maria Raffeiner

Ein Wettbewerb scheint auf den ersten Blick nicht besonders sozial zu sein. Menschen messen sich, Reihungen und Beurteilungen fördern das Konkurrenzdenken. Auch der Tumler-Preis kann sich dem nicht entziehen. Aus den heuer erschienenen Debütromanen wählen fünf Juror:innen, allesamt in der Literaturwissenschaft, -kritik oder im Schreiben und Büchermachen daheim, je ein Werk aus. Die Schriftsteller:innen erhalten daraufhin die Nachricht über ihre Nominierung. Sie sind froh über die Anerkennung, für manche von ihnen ist es die erste Einladung zu einem Finale. Dann googeln sie. Wo liegt dieses Laas? Wie komme ich da am besten hin? Und wer war eigentlich Franz Tumler?
Währenddessen laufen in Laas die Vorbereitungen. Bürgermeisterin Verena Tröger ruft das Organisationskomitee zusammen. Ferruccio Delle Cave, Kurator des Preises, stellt mit dem Künstlerbund die Stütze von außen, andere Partner wie Bildungsausschuss und Bibliothek Laas helfen und denken vor Ort mit. Wollen wir es in Präsenz wagen? Was, wenn es Schwierigkeiten mit der Einreise gibt? Plan B: Ein digitales Format? Einstimmig will man den Preis im September mit allen Akteur:innen vor Ort erleben. Weil eben auch ein Literaturpreis eine soziale Komponente hat. Zusammenkommen, über Bücher diskutieren, einander bei Lesungen und Jurydebatten zuhören, literarische Figuren schräg und unwirklich finden, sich mit ihnen verschwören, Emotionen spüren: All das soll in Laas wieder gelingen.

„Wenn du“, sagt er, „einen Schnitt machst, quer durch etwas hindurch, entsteht ein Bild.“
(Anna Felnhofer, Schnittbild)

Und so kommt es, dass sich am 16./17. September Jury und Nominierte in Laas einfinden. Für Manfred Papst aus Zürich sowie Gerhard Ruiss und Daniela Strigl aus Wien ist alles vertraut, sie sitzen schon länger in der Jury. Jutta Person aus Berlin ist erstmals Jurorin im Vinschgau. Auch Tanja Raich, die Autorin und Verlags-Programmgestalterin ist in Lana aufgewachsen. Rasch findet die Jury als Gruppe zusammen, die einander respektiert und mit Achtung Werke bespricht, die ein:e Kolleg:in für sehr gut befindet. Die Nominierten sind zu Beginn eher angespannt. Ein literarisches s7 5450Werk zu schreiben, bedeutet viel von sich preiszugeben. Wie wird das werden? Da arbeitet man über Jahre an einem Roman, nimmt die Reise nach Laas auf sich – nicht etwa, um hart kritisiert zu werden? Der Klagenfurter Bachmannpreis ist allen ein Begriff, dort in der Haut mancher Schriftsteller:innen zu stecken, ist eine arge Vorstellung. An ihnen wird oft kein gutes Haar gelassen. Nicht so in Laas.
Anna Felnhofer eröffnet die Lesungen mit sanfter Stimme, ihr Episodenroman „Schnittbild“ wird als „genau konzipiert“ und „faszinierend“ gelobt. Unterschiedliche Figuren überschreiten emotionale Grenzen, als Bindeglied hält eine Therapeutin die Perspektiven zusammen. Kein eindeutiger Roman, Ruiss tauft ihn „Rätselroman“. „Ein Buch zum Innehalten, das aber auch vorwärtsdrängt“, erkennt Papst an.
Mit Spannung verfolgt das Publikum die Reden, das Josefshaus ist am Vormittag voll, am Nachmittag gut besucht. Schulklassen schätzen die Begegnung mit den jungen Autor:innen, sehen erstmals, was es bedeutet, ein Fachgespräch über Bücher zu führen. Laaser Stammgäste, dazu auch Publikum aus Meran oder Bozen, genießen die erste Lesung seit langem. Auf den Auftritt der späteren Preisträgerin folgen die Präsentationen von Mischa Mangel und Yulia Marfutova. Letztere lebt in Boston und kann nicht zur Finalrunde nach Laas reisen. Schauspielerin Nadia Schwienbacher springt ein und liest Passagen vor. Am Nachmittag sind Romina Pleschko und Hengameh Yaghoobifarah dran. Es bleibt dabei, dass die Werke wohlwollend beurteilt werden. Die Jury formuliert höchstens Anmerkungen, konstruktiv und freundlich. Da die Romane diverse Gestaltungsprinzipien aufweisen, bleibt es für jene abwechslungsreich, die sich alle fünf Lesungen anhören. Thematisch weisen die Romane von Felnhofer und Mangel Ähnlichkeiten auf, weil beide Belastungsproben für die menschliche Psyche und die Suche nach der möglichen Wirklichkeit verhandeln. Ansonsten eröffnen sich mit jeder Lesung neue Welten und Rhythmen. Mangel führt vor, wie sich ein Collagentext anhört. Marfutova baut auf die Tradition des naiven Erzählers, der mehr spürt, als er mitteilt. Pleschko bringt schwarzhumorig einen neuen Stil in den Wettbewerb, sodass die Zuhörenden lachen und die Jury zur Höchstform aufläuft. Yaghoobifarahs Roman „zieht rein“, entwickelt einen „krassen Sog“, sei ein richtiger „Pageturner“ und spielt mit Elementen des Krimis.

Entweder nämlich ist man hier in der Gegend redselig, sehr sogar. Oder man schweigt. Ein Dazwischen gibt es nicht.
(Yulia Marfutova, Der Himmel vor hundert Jahren)

Zwischendurch zieht die Preisgesellschaft durch Laas – und knipst und staunt. An den Schaufenstern entdeckt sie Buchzitate, bewundert Büchersäulen und marmornes Pflaster. Augen tasten Berge ab, schnell hat jemand eine Erklärung parat. Ja, dort oben ist der Marmor. Wie gut sich Laas eignet für diese Veranstaltung. Weil es alles hat, was ein Ort braucht, um ihn gerne ein zweites Mal zu besuchen. Ohne aufdringlich zu sein. Aber auch, weil sich die Laaser:innen mittlerweile in diesem Preis wiederfinden, ihn annehmen, ja mögen. In den Pausen ergeben sich Gespräche zwischen allen, es durchmischt sich entspannt. Literatur schafft in Laas Gemeinschaft in einer Zeit der Distanz und Laas profiliert sich in Gastfreundschaft.
Und so fiebert man der Preisverleihung entgegen. Die Marx-Kirche bietet den speziellen Rahmen dafür, Blasmusik hebt die Stimmung. In der Apsis sind die Autor:innen platziert, der leere Stuhl zeigt an, dass Marfutova zwar nicht da ist, aber dieselben Chancen auf den Preis hat. Bürgermeisterin Verena Tröger bekräftigt Kultur und damit Literatur als „unsagbar wichtiges Rückgrat und Spiegelbild der Gesellschaft“ und drückt ihre Freude über die Ausrichtung des Preises und den Dank an die Sponsoren aus. Mit dem lateinischen Sprichwort „Habent sua fata libelli“ (Bücher haben ihre Schicksale) gibt Ferruccio Delle Cave seinen Abschied vom Preis bekannt, denn es lasse sich auch auf den Literaturpreis ummünzen. 2004 hat er ihn zusammen mit Wilfried Stimpfl aus der Taufe gehoben, 2007 ging er erstmals über die Bühne. Nun wolle sich der Kurator zurückziehen, im Wissen, dass der Preis weiter bestehen werde.
Die Leser:innen der Bibliotheken und das Saalpublikum haben Stimmzettel für ihr Favoritenbuch abgegeben und die meisten „Ministerium der Träume“ von Hengameh Yaghoobifarah ausgewählt. Bei der Verleihung macht Raimund Rechenmacher vom Verein der Vinschger Bibliotheken den Rimpfhof schmackhaft, dort hinauf führt der gewonnene Schreibaufenthalt. Es sei ein besonderer Ort der Einsamkeit, beschere dennoch Freiheit und Erholung. Unter Applaus wird der Publikumspreis überreicht.

Es wird, so ist es abgemacht, ein Wiedersehen geben.
(Anna Felnhofer, Schnittbild)

Von den dröhnenden Glocken des nahen Kirchturms lassen sich die Blechblooser nicht aus dem Takt bringen. Dann greift Daniela Strigl zum Mikrofon und kürt Anna Felnhofer (geb. 1984, Autorin, Wissenschaftlerin und Klinische Psychologin) im Namen der Jury zur Preisträgerin. Das Preisgeld der Südtiroler Landesregierung und die Geschenke der Laaser Kaufleute nimmt diese dankend an. Eine Marmortafel mit goldenen Lettern und einen Blumenstrauß aus Papier bringt Felnhofer nachhause mit.
Im nächsten Jahr wird sie der Schreibaufenthalt nach Laas zurückführen. In den Ort, der für Marmor steht – und für junge Literatur, wie Juliane Fischer in den Salzburger Nachrichten schreibt.

Dienstag, 21 September 2021 07:00

Draghis Gondeln

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Eine Covid-Impfpflicht wollen die Staaten Europas nicht einführen. Sie getrauen sich nicht - zu frisch die Impfung, zu wenig Langzeitstudien und wohl auch deshalb zu groß das Risiko eines Volksaufstandes. Die italienische Regierung um den damaligen Ministerpräsidenten Conte hat als erste (und einzige) Regierung in Europa die Impfpflicht für das Sanitätspersonal eingeführt. „Nie wieder Brescia!“. Der jetzige Ministerpräsident Mario Draghi zieht nach und ist schlauer und wendiger als viele seiner europäischen Kollegen. Mit dem Dekret, dass auch bei allen Arbeiter:innen in der Privatwirtschaft und in den öffentlichen Verwaltungen der Green Pass gelten soll, kommt man der Impfpflicht verdammt nahe. Damit ist die Privatwirtschaft ab 15. Oktober den öffentlich Angestellten in den Sozialberufen, der Lehrer:innenschaft etwa, gleichgestellt. Der Südtiroler Landesregierung dürfte diese weiteren Green-Pass-Bestimmung sehr zupass kommen. Der Impfdruck im Lande dürfte mit diesem Druck aus Rom wachsen. Südtirol ist eh italienweit Schlusslicht bei der Impfquote und die Wintersaison ist nicht mehr weit. Auf der einen Seite kann man es sich nicht erlauben, eine weitere Wintersaison zu verlieren, auf der anderen Seite wäre es ein fatales Signal an die Urlauber, wenn die Urlaubsdestination Südtirol als „impffaul“ wahrgenommen würde. Also Draghis Green-Pass-Dekret - als Corona-Wellenbrecher gedacht - ist gleichzeitig auch ein Ruf zum Öffnen der Lifte und Gondeln.

Dienstag, 21 September 2021 08:56

Fuggerei

Vom wind gefunden - Die Fugger sind ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht in Augsburg. Die Familie war so reich und bedeutend, dass Augsburg auch die Fuggerstadt genannt wird. Jakob Fugger, genannt „der Reiche“ (1459 bis 1525) war der bedeutendste Kaufherr, Montanunternehmer und Bankier Europas und galt als der reichste Europäer seiner Zeit. Er war der bedeutendste Angehörige der Augsburger Kaufmannsfamilie. Mit seiner Unterstützung für das Haus Habsburg beeinflusste der Augsburger Bankier die europäische Politik. Er finanzierte den Aufstieg Kaiser Maximilians I. sowie beeinflusste maßgeblich die Wahl dessen Enkels, des spanischen Königs Karl zum römisch-deutschen König. Er half zudem, Kriege und militärische Feldzüge zu finanzieren. Dem neuen Papst Julius II. finanzierte er 1505/06 die Anwerbung der bis heute bestehenden Schweizergarde des Vatikans. Als einer der führenden Bankiers in Europa und durch seine engen Kontakte zum Vatikan beteiligte sich Jakob Fugger auch am Ablasswesen. Vor 500 Jahren errichtete Fugger 1521 auch die Fuggerei, die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Noch heute wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger. Sie sprechen dafür täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. (hzg)

Dienstag, 21 September 2021 08:54

Drei Jahre Umleitungen

Vinschgau/Prutz - Jene, die des öfteren vom Vinschgau übern Reschen in Richtung Landeck unterwegs sind, vor allem Frächter und Berufspendler, werden in den nächsten drei Jahren mit Umleitungen und Verkehrsproblemen zu tun bekommen. Das Land Tirol hat seit 10. September eine Baustelle in Prutz eröffnet. Dort soll, laut Tiroler Tageszeitung TT, für 35 Millionen Euro eine Unterführung für Prutz samt Kreisverkehr entstehen. Bei der Baustelle wird es eine Ampelregelung geben, sodass entsprechende Wartezeiten vorherzusehen sind. Dass die Reschenpasstraße auf Tiroler Seite vor allem zwischen Kajetansbrücke und Reschen ein Dauerproblem mit Dauerbaustelle ist, bekommen Frächter und Pendler permanent zu spüren. Zur großen derzeitigen Baustelle in Landeck kommt nun jene von Prutz hinzu. Allerdings muss anerkannt werden, dass die Tiroler für die Straßenverbindung einiges investieren und umsetzen. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 16:04

Der Wurm im Biotal Matsch

Matsch - Das Matscher Tal ist großteils Biotal. Mehr als die Hälfte der Bauern wirtschaftet nach biologischen Richtlinien, vorzugsweise nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes. Mit dem biologischen Wirtschaften erzielen die Bauern, neben der schonenderen Viehhaltung, auch bessere Milchpreise. Die Bauern kommen untereinander eigentlich gut aus - die konventionellen Bauern mit den Biobauern und umgekehrt. Eigentlich. Seit 2019, seit die Gondalm Bioalm ist, ist Vertrauen in die Fraktionsverwaltung verloren gegangen. Warum? Der Vinschgerwind hat beim Bauernbundobmann Stefan Telser nachgefragt. Telser, der vor rund drei Jahren den väterlichen Hof übernommen hat, hat bei der letzten Bürgerversammlung in Matsch (sh. Vinschgerwind 18/2021) mehr Zusammenarbeit angemahnt, zwischen der Fraktion Matsch, also der Eigenverwaltung und den Bauern. Eine Anfrage nach einer Weidemöglichkeit für einen Bauer im Dorf auf Fraktionsgrund in Dorfnähe habe nicht geklappt. Stefan Telser sagt, dass die Fraktionsverwalter vieles auf Schiene gebracht und auch richtig gemacht haben. Aber bei den Almen sei einiges in Schieflage. Telser ist Biobauer und gemeinsam mit anderen Biobauern wurde vor Jahren bei der Fraktion Matsch rund um Fraktionspräsident Vinzenz Telser der Wunsch deponiert, die Matscher Kuhalm als Bioalm herrichten und nutzen zu können. Auf der Alm hätten, so Telser, rund 50 Kühe Platz. Das wäre für die Matscher Biobauern ausreichend. Mit Ausschank und Verkauf auf der Matscheralm wäre das eine runde Sache gewesen, sagt Telser. Die Biobauern fanden damals kein Gehör. Eigenmächtig wurde dann von der Fraktionsverwaltung die Gondaalm oberhalb des Dorfes als Bioalm ausgebaut, mit finanzieller Hilfe der Gemeinde Mals. Seit 2019 ist die Alm als Bio-Alm aktiv. Die Milch wird über eine Milchleitung in die Sennerei im Dorf Matsch geleitet und dort zu Käse verarbeitet. Dort haben 70 bis 80 Kühe Platz. Die konventionell wirtschaftenden Bauern in der seit 1985 als Kuhalm aktiven Gondaalm mussten mit ihren Kühen weichen. „Vertrieben“, sagt man in Matsch.
Als sichtbares Zeichen, dass man in Bauerskreisen mit dieser Vorgangsweise nicht einverstanden ist, haben viele Matscher Bauern ihre Kühe heuer auswärts auf verschiedenen Almen gesommert. 45 Kühe, gemischt zwischen konventionell und bio, haben den Sommer auf der Stilfser, Langtauferer und Schnalser Alm verbracht. Das ist die Hälfte der Matscher Almkühe. Ein mehr als befremdlicher Umstand, zumal Matsch über zwei Almen verfügt. Auf der guten Weide der Gondaalm sind so 90 % Matsch-fremde Bio-Kühe. Vier Matscher Biobauern haben ihre Kühe auf der Gondaalm. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 16:05

Gratistests für Erntehelfer?

Bozen/Südtirol - Die Ankündigung, dass der Sanitätsbetrieb Gratis-Nasenflügeltests für Erntehelfer zur Verfügung stellt, stößt auf heftige Kritik. Es geht nicht um eine Neiddebatte, sondern zumindest um Gleichbehandlung.

von Erwin Bernhart

Bei den Angestellten in der Privatwirtschaft und vor allem bei den Erntehelfern besteht eine Covid-Sicherheitslücke. Diese Lücke hat nun der Ministerrat in Rom geschlossen: Ab 15. Oktober sollen auch in der Privatwirtschaft die „Green-Pass“ Regelung gelten. Für das beim Staat angestellte Lehrpersonal gilt der „Green Pass“ seit Schulbeginn. Und für die Angestellten im Gesundheitswesen gilt die Impfpflicht.
Das Land, sagt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, habe im Arbeitsrecht keine Zuständigkeit. Der HGV habe für die Angestellten im Gastgewerbe seit Längerem eine Konvention mit dem Sanitätsbetrieb abgeschlossen, sodass kostenlose und freiwillige Nasen-Flügel-Tests für die Gastgewerbe- und Hotelangestellten gemacht werden können. Der Bauernbund hat diese Konvention mit dem Sanitätsbetrieb für die Erntehelfer sehr lange hinausgezögert und erst letzte Woche abgeschlossen, nachdem schon längst viele Erntehelfer im Lande waren. Und dies, obwohl LR Arnold Schuler bereits im Sommer angemahnt hatte, diese kostenlosen Tests vorzusehen. Bis die staatliche Regelung ab Mitte Oktober greifen wird, behilft man sich für diese kurze Zeit mit kostenlosen Nasen-Flügel-Tests für die Klauber. Die Kostenlosigkeit hat zu heftigen Protestreaktionen vor allem vonseiten der Gewerkschaften geführt. In einer Aussendung sagt der Vorsitzenden des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett: „Eigentlich müssten in allen Bereichen dieselben Regeln gelten. Sprich: Voraussetzung für die Einreise ist der Grüne Pass – egal ob es sich um Touristen oder Erntehelfer handelt. Die zuständigen Behörden müssten die Erntehelfer also rigide kontrollieren. Es kann nicht sein, dass wir möglicherweise infizierte Personen einreisen lassen, die Ausbreitung von Covid-19 riskieren und schlussendlich die gesamte Wirtschaft draufzahlt.“ Das sehr späte Reagieren des Bauernbundes und vor allem die kostenlosen Tests sind auch der einheimischen Bevölkerung schwer vermittelbar. Zum einen sind die Nasen-Flügel-Tests für einen „Green Pass“ gar nicht gültig und zum anderen muss die heimische Bevölkerung für einen Antigen- oder PCR-Test selbst bezahlen, um in den Genuss eines „Green Pass“ zu kommen. Nicht zuletzt wird von vielen hinter vorgehaltener Hand darauf hingewiesen, dass die Apfelbauern eh schon steuerlich privilegiert sind und sich diese Nasen-Flügel-Tests ohne Weiteres leisten könnten.

Dienstag, 21 September 2021 08:51

„Theoretisch bis zu 40 Prozent“

Vinschgau - Auf die Frage, wie er die Finanzierungsmöglichkeiten für eine mögliche Zugverbindung von Mals in Richtung Schweiz zum heutigen Zeitpunkt einschätze, sagte LH Arno Kompatscher, dass es möglich sei, dass die EU das Vorhaben auf Südtiroler Seite mit bis zu 40 Prozent finanzieren könnte. Kompatscher wählt seine Worte genau, denn er sagt dazu, dass eine bis 40-prozentige Finanzierung auch für den Anteil auf Schweizer Gebiet „theoretisch möglich“ sei. Diese Auskunft hätten Gespräche mit maßgeblichen Spitzenbeamten in Brüssel ergeben. „Theoretisch“ deshalb, weil derzeit die EU mit der Schweiz in schwierigen bilateralen Verhandlungen steckt.
Kompatscher hat am Rande der 30-Jahre-Ötzi-Feier auf Schloss Juval betont, dass er sich eine Entscheidung der technischen Kommission innerhalb des heurigen Jahres erwarte. Diese technische Kommission ist aus Vertretern Südtirols, der Lombardei, der Schweiz und Tirols eingesetzt worden, um den politischen Vertretern aus den vielen möglichen eine vernünftige, realisier- und finanzierbare Zugtrasse zu definieren, die dann auf Schiene gebracht werden soll. (eb)

Dienstag, 21 September 2021 08:50

Auf der Töll hört die Autonomie auf?

Mit einer Werbekampagne und mit sehr viel Geld versucht das Land Südtirol auf eine Ausstellung bzw. auf den Parcours zum Thema Autonomie vor dem Landhaus in Bozen aufmerksam zu machen. Im Vinschgau wird diese Ausstellung so gut wie nicht oder viel zu wenig bekannt gemacht, so dass man sich im Vinschgau zu fragen beginnt, ob den Vinschgau nur die Autos betreffen und ob die Autonomie auf der Töll aufhört und nur die Bozner betrifft.

Dienstag, 21 September 2021 08:49

20 Jahre archäoparc

Am 16. September 2021 erinnerte der archeoParc Schnals Museumsvereins im Rahmen einer Feier an das zwanzigjährigen Bestehens des archeoParc Schnalstal.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.