Die Umstellung vom alten auf das neue digitale terrestrische Fernsehen, das mit vielen Fernsehgeräten nicht kompatibel ist, findet am 20. Oktober im ganzen Land statt: Um beim Kauf eines neuen Fernsehers in den Genuss der Verschrottungsprämie zu kommen, muss das alte Gerät verschrottet werden und die RAI-Gebühr bezahlt worden sein. In Südtirol werden die RAS-Kanäle am 19. Oktober umgestellt.
Ab dem 20. Oktober 2021 beginnt schrittweise die Umstellung vom alten auf das neue digitale terrestrische Fernsehen. Ab diesem Zeitpunkt können einige RAI- und Mediaset-Fernsehsender nur noch mit HD-fähigen Fernsehgeräten oder Decodern empfangen werden, während die vollständige Abschaltung der alten Technologie bis Ende 2021 abgeschlossen sein wird.
Was die Programme der RAI betrifft, so werden die Kanäle Rai 1, Rai 2, Rai 3 und Rai News 24 weiterhin gleichzeitig in niedriger Auflösung und in HD ausgestrahlt und können somit von allen Fernsehgeräten empfangen werden. Die Themenkanäle hingegen, d. h. Rai 4, Rai 5, Rai Movie, Rai Yoyo, Rai Sport+ HD, Rai Storia, Rai Gulp, Rai Premium und Rai Scuola, werden auf den Kanälen 26 und 40 ausgestrahlt und können nur mit einem HD-fähigen Fernsehgerät oder Decoder empfangen werden.
Was das Programm von Mediaset betrifft, so werden die Kanäle TGCOM24, Mediaset Italia 2, Boing Plus, Radio 105, R101 TV und Virgin Radio TV nur mit HD-fähigen Fernsehgeräten oder Decodern zu sehen sein. Alle übrigen Mediaset-Kanäle bleiben sowohl in niedriger als auch in hoher Auflösung gleichzeitig sichtbar: Sie können also mit jedem Fernsehgerät empfangen werden.
Für RAS-Kanäle erste Umstellung bereits am 19. Oktober
In Südtirol wird die Umstellung von der RAS auf den 19. Oktober vorgezogen: Ab diesem Datum wird der Kanal 59 auf 21 umgestellt, der Kanal 27 wird auf 34 zu sehen sein und der Kanal 42 (35 im Obervinschgau) wird mit lokalen Programmen und weiteren neuen RAS-Programmen in Betrieb genommen.
Nacharbeit ist immer notwendig
Einige Fernsehgeräte oder Decoder sind bereits mit dem neuen digitalen System kompatibel. Um das zu überprüfen, stellen Sie einfach die Kanäle ab 501 ein, auf denen die HD-Programme von Rai, Mediaset und La7 zu sehen sind: Wenn sie sichtbar sind, muss das Gerät nicht ausgetauscht werden; es ist jedoch ein Sendersuchlauf erforderlich.
TV-Verschrottungsprämie
Um die Umstellung zu fördern, wurde ein finanzieller Beitrag für die ordnungsgemäße Entsorgung veralteter Geräte eingeführt, die vor dem 22. Dezember 2018 gekauft wurden: Durch die Verschrottung haben Sie Anspruch auf die TV-Verschrottungsprämie, die einen Rabatt von 20 % bis zu einem Höchstbetrag von 100 € beim Kauf eines neuen Geräts gewährt. Die Mittel für diese Prämie sind jedoch begrenzt.
Die Verschrottung kann direkt in der Verkaufsstelle erfolgen, in der das neue Fernsehgerät gekauft wird, indem eine entsprechende Eigenerklärung vorgelegt wird, in der bestätigt wird, dass das alte Gerät nicht mit der neuen Technologie kompatibel ist. Alternativ dazu kann das alte Fernsehgerät auch in einem Recyclinghof entsorgt werden, der für die Sammlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten ausgerüstet ist: In diesem Fall muss die Eigenerklärung von den Betreibern der Recyclingstelle gegengezeichnet werden, bevor sie dem Händler ausgehändigt wird. Um die Prämie zu erhalten, muss die Zahlung der RAI-Gebühr erfolgt sein und der Wohnsitz in Italien liegen. Der Beitrag kann nur einmal und nur für den Kauf eines einzigen Geräts in Anspruch genommen werden, kann aber mit dem 30-Euro-Bonus für TV-Decoder kombiniert werden, der für Personen mit Einkommen bis zu 20.000 Euro gilt.
Weitere Informationen
Informationen über Beiträge für den Austausch von Fernsehgeräten und Decodern finden Sie unter https://nuovatvdigitale.mise.gov.it.
(AM)
Bozen, 01.10.2021. Zum internationalen Tag der Seniorinnen und Senioren betont der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) die Wichtigkeit der Leistbarkeit von Seniorenbetreuung und Pflege. Gleichzeitig muss eine flächendeckende, wohnortnahe Betreuung im ganzen Land sichergestellt werden.
Betreuung und Pflege muss sich auch künftig jede Seniorin und jeder Senior in Südtirol leisten können. Davon zeigt sich die Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) Martina Ladurner überzeugt. Das Kostenbeitragssystem muss weiter sozial ausgewogen bleiben und öffentlich mitfinanziert werden. „Die derzeit geltende Querfinanzierung der Kosten über den Einheitsbetrag hat sich bewährt und muss auch in Zukunft garantiert werden“, betont Ladurner. „Die Kriterien der Kostenaufteilung sowie die Finanzierung von Investitionskosten für Neubau und Sanierung ist uns ein großes Anliegen und wir fordern die Einbindung des VdS in relevante politische Entscheidungsprozesse in diesem Bereich.“
Wohnortnahe Betreuung
Dort wo man aufwächst und lebt, will man auch alt werden. Es ist deshalb wichtig, dass die Seniorenbetreuung für alle wohnortnah stattfinden kann. „Dafür müssen die Seniorenwohnheime peripher bestehen bleiben, sich weiterentwickeln und ihr Dienstleistungsangebot ausbauen können“, betont Martina Ladurner. „Das Angebot für besondere Betreuungsformen, also für Menschen mit intensivem bzw. extensivem Betreuungsbedarf und Menschen mit Demenz muss auf das ganze Land verteilt sichergestellt werden“, fordert Ladurner. Zudem betont sie, dass es für die Zukunft notwendig ist, dass die Seniorenwohnheime Dienstleistungen von der Vorsorge bis zur palliativen Begleitung flexibel und kundenorientiert gestalten und anbieten können.
Neue Ausbildungsformen
Grundvoraussetzung dafür sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wertgeschätzt und gerecht dafür entlohnt werden. Um den Personalengpass entgegenzuwirken hat der VdS neue Ausbildungsformen angeregt. „Wir möchten neue Ausbildungsmodelle schaffen“, sagt Ladurner. Das duale Bildungssystem, die Ausbildung also direkt am Arbeitsplatz sollte in Zusammenarbeit mit den Landesfachschulen angeboten werden“, regt Ladurner an. „Wir haben bereits mit unseren Partnern neue Modelle ausgearbeitet, die es nun rasch umzusetzen gilt, damit man schon im Schuljahr 2022/23 damit starten kann.“
Die zukünftige Leistbarkeit von wohnortnaher Seniorenbetreuung, sowie die Mitarbeitersicherung mit besonderem Augenmerk auf flexible, praxisbezogene und innovative Ausbildungsmöglichkeiten sind Punkte aus dem vom VdS ausgearbeiteten Konzept „Seniorenbetreuung 2030“, das Zukunftsvisionen und Ziele für die Seniorenbetreuung in und für Südtirol für die nächsten 10 Jahre aufzeigt.
Weitere Auskünfte erteilt der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols. Ansprechpartner Präsidentin Martina Ladurner, Telefonnummer: +39 (335) 6756739 E-Mail: ladurner@vds-suedtirol.it
Am 1. Oktober findet der internationale Tag der Senioren statt. Otto von Dellemann, Vorsitzender der Senioren in der SVP, nutzt diese Gelegenheit um deutlich zu machen, dass die Einsamkeit uns alle angeht! Die zunehmende Einsamkeit kommt meist allmählich. Einsamkeit soll kein Tabuthema sein!
Zum internationalen Tag der Senioren findet Otto von Dellemann deutliche und mahnende Worte: „Die Einsamkeit von Senioren muss zum öffentlichen Thema gemacht und politisch angegangen werden. Vor allem durch die Coronakrise mussten viele den direkten Kontakt zu Personen außerhalb des eigenen Haushalts vermeiden.“
Obgleich man in einer immer zunehmend vernetzten Welt lebe, so von Dellemann, finde man in allen Gesellschaftsschichten Menschen an, die sich verlassen fühlen. „Das mag auf dem ersten Blick eine Gegensätzlichkeit darstellen, die Einsamkeit trifft aber besonders die vulnerable Gruppe der Senioren. Einmal, weil ab einem gewissen Alter und der Tatsache zum Trotz, dass wir immer mehr fitte Senioren haben, der Anschluss an das Vernetzt-sein (Internet, und die diversen Tele- und Videokommunikation) schwerer wird, womit noch zusätzlich ein Gefühl des ‚Sich-Abgehängt-fühlens‘ einhergeht. Zweitens, die Gesundheitskrise bedingte, dass vor allem Senioren zu den stark gefährdeten Gruppen gehörten und damit auch jenseits von Verordnungen dem Selbstschutz in Form von eigener Isolierung den Vorrang vor sozialen Kontakten, Familienfesten oder Freundschaftsbesuchen gaben“, begründet der SVP Seniorenvorsitzende seinen Nachdrücklichen Appell.
Schließlich, so von Dellemann, leiste Einsamkeit aber nicht nur psychischen, sondern auch körperlichen Gebrechen und Krankheiten, die altersbedingt nun mal auftreten, Vorschub und verschlimmern diese zweifellos. „Es ist deshalb nichts Geringeres als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, besonders dieser gefährdeten Gruppe von Menschen die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, Begegnungspunkte einzuführen und auch die Politik ist gefordert hier die notwendige Sensibilität in der Öffentlichkeit zu stiften. Wichtig für die SeniorInnen ist es aber gleichsam, dass sie verstehen und notfalls von ihren Angehörigen immer wieder daran erinnert werden, dass sie einen wertvollen Teil des Miteinanders darstellen, vor allem wenn sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.“
SVP-Fraktionsvorsitzender Gert Lanz vermisst den Sektor Handwerk im Leitfaden, der für das Erstellen des Gemeindeentwicklungsprogramms für Raum und Landschaft ausgearbeitet wurde. In einem Beschlussantrag fordert er daher die Aufnahme desselben in dieses wichtige Planungsdokument der Südtiroler Gemeinden. Zudem rät Lanz, vorliegende aktuelle Studien zu beachten und darin enthaltende Daten bei der Erstellung des Leitfadens zu berücksichtigen.
Lanz verweist auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO aus dem Jahre 2020, welche auf die Entwicklung der Gewerbegebiete eingeht und somit als sinnvolle Basis für eine vorausschauende Planung vor Ort dient. „In dieser Studie wurden sämtliche Gewerbegebiete Südtirols erfasst und Daten wie Fläche, Anzahl der Betriebsstätten, Beschäftigte, Betriebswohnungen, Streckenentfernungen, Verkehrsinfrastruktur, Erreichbarkeit und vieles mehr aufgenommen“, erklärt Lanz. Diese Daten ermöglichen einen Einblick in die Entwicklung der einzelnen Gewerbegebiete und könnten so als sinnvolle und aussagekräftige Basis für eine vorausschauende Planung vor Ort verwendet werden, so der SVP-Fraktionsvorsitzende.
Der technische Leitfaden, der den Gemeinden für die Ausarbeitung ihres Gemeindeentwicklungsprogramms dient, greift verschiedene Themenbereiche auf. „Mir ist aufgefallen, dass im gesamten Dokument das Handwerk komplett außen vor bleibt. Das muss umgehend geändert werden“, fordert Gert Lanz. Sei doch das Handwerk eine der zentralen Säulen der Südtiroler Wirtschaft. Lanz: „Die rund 13.000 Betriebe mit über 45.000 Beschäftigten sind in mehr als 750 Gewerbegebieten angesiedelt und haben eine entsprechend starke Auswirkung auf die Nutzung und Gestaltung von Raum und Landschaft“.
Am 1. Oktober wird es eingeführt: Das neue Euregio-Jahresabo, mit dem Studierende in Südtirol, in Tirol und im Trentino umweltschonend und flexibel unterwegs sein können.
Als ein "neues Kapitel für die Euregio auf das wir lange hingearbeitet haben" bezeichnet Landeshauptmann Arno Kompatscher das neue Euregio Ticket Students. Ab 1. Oktober wird es als gemeinsame Initiative in allen drei Landesteilen eingeführt. Die Landesregierung hat heute (28. September) die entsprechende Vereinbarung genehmigt.
Die Bedeutung der grenzüberschreitenden Mobilität habe sich vor allem in den vergangenen Monaten in der Pandemie-Zeit einmal mehr gezeigt, sagt der Euregio-Präsident und Tiroler Landeshauptmann Günther Platter: "In einer vereinten Europaregion, die in vielen Bereichen miteinander eng verbunden ist, braucht es die gesicherte, grenzüberschreitende Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger."
Mit 430 Euro pro Jahr freie Fahrt in der Euregio
In diesem Sinne können Studierende mit dem neuen Ticket um die Jahresgebühr von 430 Euro die öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol, im Bundesland Tirol und im Trentino flexibel nutzen. "Es ist vor allem auch die grenzüberschreitende Mobilität der Menschen in der Europaregion, die das Gemeinschaftsgefühl untereinander stärkt und die Eigenheiten der drei Länder greifbarer und verständlicher macht. Für den langfristigen Erfolg der Euregio wollen wir die Menschen mit solchen Angeboten dazu animieren, die einzelnen Landesteile zu erleben und miteinander in Austausch zu treten", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung.
"Der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Mobilität gilt ein Hauptaugenmerk innerhalb der Euregio", betont Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Nach dem erfolgten Ausbau der Bahnverbindungen sei man nun bestrebt, die Kooperation bei den Tarif- und Informationssystemen im öffentlichen Nahverkehr weiter voranzutreiben. Dies sei unter anderem auch in einem Beschluss des Dreierlandtages vorgesehen.
In der Euregio miteinander verbunden
Gemeinsame Initiativen gibt es bereits, darunter mehrere Ausgaben des Euregio Aktionstages Mobilität, bei dem in den vergangenen Jahren sehr viele Fahrgäste die Gelegenheit genutzt hatten, die Nachbarregionen mit Bus und Bahn zu erkunden. Im Vorjahr kam das Tagesticket "Euregio 2 Plus" hinzu: Der erste länderübergreifende Fahrschein, mit dem zwei Erwachsene und maximal drei Kinder unter 15 Jahren zu einem Pauschalpreis einen Tag lang in der ganzen Euregio unterwegs sein können.
"Mit dem Euregio-Jahresabo für Studierende rückt die Euregio jetzt noch weiter zusammen, es ist ein klares Signal für länderübergreifende, umweltfreundliche Mobilität. Und wir fördern so auf nachhaltige Weise das Miteinander und die Verbundenheit zwischen Menschen, zwischen Sprachgruppen, zwischen Ländern", unterstreicht Landesrat Alfreider.
Euregio Ticket Students: So funktioniert‘s
Das neue Jahresabo "Euregio Ticket Students" gibt es für Studierende unter 28 Jahren, die in eine Universität oder eine gleichgestellte Bildungseinrichtung in der Euregio eingeschrieben sind. Beantragt wird das Ticket, so wie der Südtirol Pass abo+, mittels Online-Formular über die Webseite www.suedtirolmobil.info oder über den Verkehrsverbund Tirol (VVT). Studierende, die bereits einen Südtirol Pass abo+ besitzen, können mittels Zuzahlung von 280 Euro das Euregio Ticket Students anfordern und erhalten dann den neuen Fahrschein ausgehändigt.
Für die Euregio-Abonnements, die in Südtirol ausgestellt werden, gelten im Südtiroler Nahverkehr dieselben Nutzungskriterien wie für den Südtirol Pass abo+. Das bedeutet: Es genügt ein Check-In vor jeder Bus- und Bahnfahrt. In Tirol und im Trentino hingegen gilt das in Südtirol ausgestellte Euregio Ticket Students mit wenigen Ausnahmen als Sichtausweis.
Auf Wunsch kann die Zahlfunktion aktiviert werden, sodass innerhalb Südtirols die Fahrrad- oder Tiermitnahme sowie Fahrten mit den Nightliner-Bussen bezahlt werden können.
Ansonsten gelten für das Euregio Ticket Students bei Bus- und Bahnfahrten grundsätzlich die Nutzungskriterien im jeweiligen Landesteil. Zu beachten sind vor allem die unterschiedlichen Bestimmungen in Bezug auf die Fernzüge sowie für die Rad- und Tiermitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Alle Infos zum Euregio Ticket Students gibt es auf der Webseite www.suedtirolmobil.info, die Details zu den Nutzungsbedingungen in den Nachbarregionen auf den Webseiten des Verkehrsverbundes Tirol (www.vvt.at) sowie von Trentino Trasporti (www.trentinotrasporti.it).
red/san
Mit Stichtag 23. September haben bereits 71,1% Prozent der impfbaren Bevölkerung Südtirols oder 333.921 Personen ihren Impfzyklus vollständig abgeschlossen. Zumindest mit einer Impfdosis geschützt sind 351.632 Südtirolerinnen und Südtiroler. Damit diese Zahlen noch höher werden, gibt es weiterhin zahlreiche Impfangebote.
Im Laufe der vergangenen Woche sind insgesamt 10.471 Impfungen verabreicht worden, davon 5.617 erste Dosen, 4.624 zweite Dosen und erstmals auch 230 dritte Dosen. Die Anzahl der innerhalb einer Woche durchgeführten Erstimpfungen ist demnach wieder gestiegen und die Impfzahlen gehen nach oben. Das ist auch gut so, denn somit wird der Pool an Menschen größer, die bereits immunisiert sind und das Infektionsgeschehen kann ausgebremst werden.
Landesrat Thomas Widmann: „Je höher die Durchimpfungsrate ist, desto kleiner ist die Chance für das Virus, auf ungeschützte Menschen zu treffen und Infektionsherde zu bilden. Dass wir noch nicht am Ziel sind, zeigt die Tatsache, dass die belegten Intensivbetten in Südtirol im Steigen begriffen sind. Wir setzen daher weiterhin alles daran, noch mehr Menschen zum Impfen zu bewegen".
Generaldirektor Florian Zerzer: „Wir tun unser Möglichstes, den Menschen den Zugang zu den Impfungen zu vereinfachen. Wir haben daher das Projekt mit den Impfbussen verlängert und bieten zudem in den verschiedenen Impfzentren Termine ohne Vormerkung an. Auf den Intensivstationen des Landes werden derzeit großteils junge und ungeimpfte Menschen behandelt, deren Zustand sich rapide verschlechtert hatte. Daher mein dringender Appell an alle noch Unschlüssigen: unterschätzen Sie dieses Virus nicht und holen Sie sich jetzt den wichtigen Impfschutz ab!“
Zwei Impfbusse touren also weiterhin durchs Land und bringen die Impfung direkt vor Ort zu den Bürgerinnen und Bürgern. Dies ist umso wichtiger, als derzeit zu beobachten ist, dass die Impfbusse einen vermehrten Zustrom erfahren - ganz besonders in einigen Gebieten im Westen des Landes, wo bisher weniger Menschen geimpft waren. Am morgigen Samstag, 25. September halten die Impfbusse in Dorf Tirol und Lajen, am Sonntag, 26. September in Schluderns und Waidbruck. Am Mittwoch, 29. September werden Riffian und Tschars angefahren, am Donnerstag, 30. September sind Haltestellen in Vilpian und Latsch eingeplant und am Freitag, 1. Oktober in Andrian und Laas im Vinschgau.
Auch die Impfzentren in allen Landesteilen bieten Impftermine ohne die Hürde der vorherigen Anmeldung an. Auch diese offenen Impfevents oder sogenannten „Open Vaxdays“, werden derzeit vermehrt aufgesucht. So waren beispielsweise allein in Bozen an einem Tag rund 100 Personen mehr zu verzeichnen. Alle Impftermine ohne Vormerkung und die Haltestellen der Impfbusse können auf der Webseite des Südtiroler Sanitätsbetriebes unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.coronaschutzimpfung.it/de/impftermine/alle-impftermine
Diese Woche wurde auch, mit insgesamt 230 verabreichten Impfungen, mit den Drittimpfungen begonnen. Die dafür aktuell in Frage kommende Personengruppe sind die sogenannten, „Ultrafragilen“, also Patientinnen und Patienten in Chemotherapie oder nach Transplantationen. Sie werden alle vom Sanitätsbetrieb für einen Impftermin angerufen. Die Terminfixierung stellt bei ihnen eine besondere Herausforderung dar, da sie nicht in jeder Phase ihrer Therapie zur Impfung kommen können und der Termin jeweils von ärztlicher Seite aus abgestimmt werden muss.
In den Impfzentren können Impftermine selbstverständlich auch vorgemerkt werden, und zwar online unter https://sanibook.sabes.it/ oder telefonisch von Montag bis Freitag von 8:00 bis 16:00 Uhr über die Einheitliche Landesvormerkungsstelle: Tel. 0471 100999 oder 0472 973 850.
Der aktuelle Impfreport - die wichtigsten Daten in Kürze
Nachfolgend werden die wichtigsten Zahlen (Stand: 23.09.2021) zu den bereits durchgeführten Impfungen in Südtirol dargestellt.
Impfungen insgesamt (im Vergleich zu letzter Woche) Verabreichte Impfdosen: 648.476 (+10.471)
Erstdosis: 351.632 (+5.617)
Zweitdosis: 296.614 (+4.624)
Drittdosis: 230 (+230)
vollständig geimpfte Personen: 333.921 (+5.452)
Impfungen nach Gruppen
Personen über 80 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 33.732 Personen
Erstdosis: 28.895
Zweitdosis: 26.746
Drittdosis: 20
Personen über 70 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 46.417 Personen
Erstdosis: 40.344
Zweitdosis: 36.025
Drittdosis: 51
Personen über 60 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 58.927 Personen
Erstdosis: 48.924
Zweitdosis: 42.612
Drittdosis: 65
Personen über 50 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 84.804 Personen
Erstdosis: 65.928
Zweitdosis: 57.083
Drittdosis: 58
Personen über 40 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 74.448 Personen
Erstdosis: 55.754
Zweitdosis: 46.779
Drittdosis: 17
Personen über 30 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 63.481 Personen
Erstdosis: 44.131
Zweitdosis: 34.993
Personen über 20 Jahre
Diese Personengruppe umfasst: 61.285 Personen
Erstdosis: 42.938
Zweitdosis: 34.298
Personen von 16-19 Jahren
Diese Personengruppe umfasst: 23.242 Personen
Erstdosis: 15.528
Zweitdosis: 11.948
Personen von 12-15 Jahren
Diese Personengruppe umfasst: 23.121 Personen
Erstdosis: 9.190
Zweitdosis: 6.130
Personen, die vor einer Infektion geschützt sind, weil sie bereits geimpft bzw. in den letzten 3 Monaten positiv getestet wurden:
Altersgruppe 80+: 85,9%; 70+: 87,1%; 60+: 83,4%; 50+: 78,4%; 40+: 75,8%; 12-39: 66,9%.
Impfungen nach Impfstoff
Pfizer BioNTech
Erstdosis: 248.020
Zweitdosis: 221.301
Drittdosis: 230
Moderna
Erstdosis: 32.081
Zweitdosis: 29.766
Vaxzevria (ex AstraZeneca)
Erstdosis: 60.444
Zweitdosis: 45.547
Johnson & Johnson
Erstdosis: 11.087
Informationen zur Impfkampagne und Vormerkung: www.coronaschutzimpfung.it
Informationen für die Medien: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb
(VS)
Der Ministerrat in Rom hat heute nachmittag (23. September) zwei Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut beschlossen. LH Kompatscher: "Sprachgruppenerhebung weiterhin alle zehn Jahre."
Die erste Durchführungsbestimmung, die der Ministerrat in Rom heute (23. September) genehmigt hat, legt fest, dass die Erhebung der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung in Südtirol weiterhin alle zehn Jahre stattfindet. Da auf Staatsebene die alle zehn Jahre stattfindende Volkszählung abgeschafft worden ist, musste die Rechtsgrundlage für die Erhebung der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung mit einer eigenen Durchführungsbestimmung wiederhergestellt werden. "Damit ist sichergestellt, dass die Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung auch weiterhin erhoben werden kann. Das ist wichtig, damit die Schutzinstrumente unserer Autonomie auch weiterhin funktionieren", erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher, der an der Sitzung des Ministerrats teilgenommen hatte.
Zum zweiten legt diese Durchführungsbestimmung fest, dass künftig die Erklärung sowie das Abrufen der Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung in digitaler Formerfolgen kann. Die Details dazu müssen noch mit dem Datenschutzbeauftragten vereinbart werden. "In jedem Fall handelt es sich um eine Erleichterung für die Bevölkerung", so Kompatscher. Darüber hinaus wird mit dieser Norm eine weitere Ebene der Anerkennung des Zweisprachigkeitsnachweises eingeführt: Die Kenntnis einer Sprache wird anerkannt, wenn man den Erwerb eines Studientitels in dieser Sprache nachweisen kann, ohne dass dafür nochmals eine Prüfung abgelegt werden muss.
Ärzte mit befristetem Vertrag: Weitere zwei Jahre für Zweisprachigkeitsnachweis
Die zweite heute genehmigte Durchführungsbestimmung betrifft den Zweisprachigkeitsnachweis für Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen, die mit befristetem Vertrag angestellt sind. Dieser darf in der Regel drei Jahre nicht überschreiten. Sofern in diesem Zeitraum der geforderte Zweisprachigkeitsnachweis nicht erlangt wurde, kann der Vertrag nun um maximal zwei weitere Jahre verlängert werden, bis das Level A erreicht wird und ein unbefristeter Vertrag abgeschlossen werden kann. "Diese Bestimmung stellt sicher, dass es nicht unmittelbar zu einem akuten Ärztemangel durch plötzliches Auflassen von Arbeitsverträgen im öffentlichen Gesundheitsdienst kommt", zeigt sich Landeshauptmann Kompatscher zufrieden.
Am Dienstag, 21. September 2021, fand am Versuchszentrum Laimburg der diesjährige „Tag der Lebensmitteltechnologien“ statt. Experten des Versuchszentrums sowie eingeladene Referenten berichteten über aktuelle Tätigkeiten, Dienstleistungen und Forschungsergebnisse im Lebensmittelbereich. Ein Mitschnitt der Veranstaltung ist auf dem YouTube-Kanal des Versuchszentrums Laimburg verfügbar.
„Gesundheit und Ernährung“ – unter diesem Themenschwerpunkt fand am Dienstag, 21. September 2021 die vierte Ausgabe der jährliche Fachtagung „Tag der Lebensmitteltechnologien“ des Versuchszentrums Laimburg zur Forschung im Lebensmittelbereich statt. Experten des Versuchszentrums sowie externe Referenten berichteten über aktuelle Entwicklungen des Sektors und informierten über die Ergebnisse ihrer Forschung. Die Fachtagung richtete sich primär an Fachpersonen aus Forschung, Beratung, landwirtschaftlicher Praxis und lebensmittelverarbeitenden Betrieben. Das Programm der Tagung war weit gefächert: In den Fachvorträgen erläuterten die Experten moderne Produkte und Verarbeitungstechnologien, die eine nachhaltige Ernährung fördern und im Einklang mit Prozessen der Kreislaufwirtschaft stehen. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man lokale Lebensmittel mit hohem Nährwert aufwerten und fördern kann. In diesem Zusammenhang stellten die Experten des Versuchszentrums eine Methode zum Herkunftsnachweis typischer Südtiroler Produkte vor, die auf der Analyse der Isotopen des Elements Strontium basiert. Vorgestellt wurden auch neue Erkenntnisse zu gesundheitsfördernden Eigenschaften von Apfelsorten, insbesondere jener mit rotem Fruchtfleisch.
Das Laimburg-Portfolio: wissenschaftliche Unterstützung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
„Das Versuchszentrum Laimburg stellt Forschungskompetenz und Dienstleistungsangebote sowohl für lebensmittelverarbeitende Unternehmen als auch für bäuerliche Produzenten zur Verfügung, um die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen und die Qualität der Agrarerzeugnisse zu sichern“, erklärte der Direktor des Versuchszentrums Laimburg Michael Oberhuber, in seinen Grußworten: „In den letzten Jahren haben wir unsere Forschungsbereiche diesbezüglich ständig erweitert und unser Portfolio ausgebaut, sodass wir heute dazu in der Lage sind die gesamte Wertschöpfungskette der lokalen Lebensmittelproduktion mit unserer Forschung zu begleiten.“
Das Laimburg-Portfolio gliedert sich in vier Bereiche: (i) institutionelles Forschungsprogramm, (ii) Drittmittelprojekte, (iii) Auftragsforschung und (iv) Scientific Services und Open Lab. Im institutionellen Forschungsprogramm ist der Forschungsbedarf der Praxis verankert, der in den alljährlich stattfindenden Fachbeiratssitzungen mit den Interessenvertretern der Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung definiert und über die Grundfinanzierung des Versuchszentrums durch die Autonome Provinz Bozen – Südtirol gedeckt wird. Darüber hinaus bemüht sich das Versuchszentrum aktiv darum, Drittmittel vonseiten öffentlicher Fördergeber oder Kofinanzierungen durch private Unternehmen einzuwerben. Etwa 30 solcher Drittmittelprojekte bearbeitet das Versuchszentrum aktuell. Im Bereich „Auftragsforschung“ führt das Versuchszentrum gezielt Forschung für Unternehmen durch, die diese Forschung als Dienstleistung finanzieren. Diese Auftragsforschungsprojekte orientieren sich an den Bedürfnissen der Unternehmen und werden in Form von vier verschiedenen Leistungspaketen angeboten (https://bit.ly/3zCFBGg). Die Ergebnisse dieser Forschung gehen in das Eigentum des Auftraggebers über. Schließlich bietet das Versuchszentrum Laboranalysen und Beratungen als „Scientific Services“ laut Preisliste (https://bit.ly/39pnOYg)an. Dazu gehört auch ein Open-Lab-Service, d. h. Unternehmen können gegen Bezahlung Laborräume mit Ausstattung und Einführung durch die Experten des Versuchszentrums nutzen (https://bit.ly/3hYPNma). Auftragsforschung sowie Scientific Services und Open Lab können eventuell vom NOI Techpark durch den sog. „Lab Bonus“ gefördert werden, der 50 bis 65 % der anfallenden Kosten deckt. Weitere Informationen dazu: https://bit.ly/3EIIRDu
Neue Laborinfrastrukturen am Hauptsitz in Pfatten und am NOI Techpark in Bozen Süd
Von grundlegender Bedeutung für die Forschung des Versuchszentrums im Lebensmittelbereich ist die Anbindung an den NOI Techpark in Bozen Süd. Als Forschungspartner ist das Versuchszentrum Laimburg Teil des NOI Techparks. Die Labors des Versuchszentrums Laimburg im Lebensmittelbereich befinden sich
einerseits am Hauptsitz in Pfatten, andererseits am NOI Techpark: Das Labor für Aromen und Metaboliten ist bereits seit 2018 am NOI Techpark (Gebäude A2) angesiedelt. Im Juli 2021 hat das Labor für Obst- und Gemüseverarbeitung im selben Gebäude eine neue Pilotanlage mit Kontrollierter Sofortiger Dekompression (DIC) zur Herstellung von innovativem Trockenobst mit besonderen Struktureigenschaften eingeweiht (https://bit.ly/3ztgDsv). Bereits im Februar 2021 ist das NMR-Labor, das Versuchszentrum Laimburg und Freie Universität Bozen gemeinsam am NOI Techpark führen, eingerichtet worden. Mittels Kernspinresonanzspektroskopie (Nuclea Magnetic Resonance – NMR) können hier künftig Ursprung von Lebensmitteln und Agrarprodukten geprüft und authentifiziert werden sowie die Struktur neuer, bisher unbekannter Verbindungen und Inhaltsstoffe aufgeklärt werden. Die offizielle Eröffnung des Labors ist aufgrund COVID-19 auf Frühjahr 2022 verschoben worden. 2023 werden weitere Labors des Versuchszentrums neue Räumlichkeiten am NOI Techpark (Gebäude D2) beziehen. Am Standort Laimburg – im neuen Stadlhofgebäude westlich des Hauptsitzes – stehen hingegen die neuen Räumlichkeiten des Labors für Lebensmittelsensorik vor der Vollendung. Die Leitung des Labors hat nach dem Weggang der Sensorikexpertin Lida Lozano im Jahr 2020 nun Anfang September Elisa Maria Vanzo übernommen.
Enger Austausch zwischen Forschung und Praxis
Beim „Tag der Lebensmitteltechnologien“ stellten die Experten des Versuchszentrums aktuelle Forschungsprojekte ihrer Labors vor. „Die Fragestellungen, an denen wir arbeiten, betreffen verschiedenste Ebenen im Lebensmittelbereich; sie beginnen bereits im Feld, etwa bei der Prüfung standortangepasster Sorten und laufen dann im Labor weiter, wenn es um die Entwicklung innovativer Verarbeitungsprodukte oder neue Technologien geht“, erläuterte der Leiter des Instituts für Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie, Angelo Zanella: „Mit dieser Veranstaltung wollen wir den lokalen Produzenten Einsicht in unsere Labors geben, wo Forschung zu innovativen Produkten und Produktionsprozessen für den Lebensmittelsektor betrieben wird. Damit wollen wir einen engen Austausch zwischen Forschung und Praxis fördern und neue Kooperationen antreiben.“
Moderne Technologien zur Förderung einer nachhaltigen Ernährung
Gastrednerin Paola Pittia, Professorin für Lebensmittelwissenschaften und ‑technologien an der Università di Teramo, stellte verschiedene Aktionen und Maßnahmen im Bereich der Lebensmitteltechnologien vor, die auf eine nachhaltige Entwicklung des Lebensmittelsystems abzielen. Dabei ging es sowohl um innovative Technologien als auch um neue Zutaten, sog. „Novel Foods“, also bislang nicht verbreitete Lebensmittel aus anderen Kulturkreisen wie exotische Früchte oder sog. „Designer Food“. Auch Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität kamen zur Sprache.
„Veranstaltungen wie dieser „Tag der Lebensmitteltechnologien“ am Versuchszentrum Laimburg sind wichtig, um alle Akteure des Sektors sowie die interessierte Öffentlichkeit für die Rolle und Bedeutung der Lebensmitteltechnologien für das gesamte Lebensmittelsystem zu sensibilisieren“, betonte Pittia: „Ohne die modernen Lebensmitteltechnologien wären Speisen, wie wir sie heute auf dem Tisch finden, nicht verfügbar.“
Vom Apfel bis zur Roten Bete: Forschung zur Aufwertung lokaler Produkte mit hohem Nährwert
In unserer heutigen globalisierten Welt wird die Lebensmittelproduktion immer weiter standardisiert. Dies kann die Vielfalt lokaler Nahrungsquellen und der damit verbundenen Nebenprodukte in Gefahr bringen. Tatsächlich sind viele traditionelle Lebensmittel aus der Notwendigkeit heraus entstanden, jede noch so karge Nahrungsquelle auszunutzen, wobei sich diese nicht selten in überraschende Gerichte verwandeln ließen. Einiger dieser Nahrungsressourcen werden jetzt wiederentdeckt, auch infolge wissenschaftlicher Studien zum Ernährungs- und Gesundheitswert, die diese Nischenprodukte auszeichnen. Zu dieser etwas in Vergessenheit geratenen Produktkategorie, die jedoch zahlreiche Nährstoffe und Vorteile für die menschliche Gesundheit aufweist, gehört beispielweise die Rote Bete. Die Arbeitsgruppe Obst- und Gemüseverarbeitung des Versuchszentrums Laimburg führt bereits seit einiger Zeit Untersuchungen an Roter Bete durch, mit dem Ziel dieses wertvolle Gemüse aufzuwerten. In Zusammenarbeit mit einem Südtiroler Betrieb wurde so beispielsweise ein Saft aus Rote Beete und Apfelsaft entwickelt. Die Leiterin der Arbeitsgruppe, Elena Venir, erläuterte die Vorteile, die sich aus der Verarbeitung von Rote Beete in einen Saft aus Roter Beete und Apfel ergeben. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass der Rote-Bete-Saft besonders reich an antioxidativen Verbindungen ist und eine um etwa zehnmal höhere antioxidative Aktivität im Vergleich zu beispielsweise Apfelsaft aufweist“, unterstrich Venir. „Im Hinblick auf die Aufwertung heimischer Produkte können Lebensmitteltechnologien neue Möglichkeiten für verarbeitete Produkte mit hohem qualitativem, ernährungsphysiologischem und ethischem Wert eröffnen“, fasste Venir zusammen.
Innovative Produkte und Herstellungsverfahren im Sinne einer Kreislaufwirtschaft
Um Innovationen bei Produkten, Verarbeitungstechnologien und die Bedeutung wissenschaftlicher Forschung zur Förderung des Werts von Lebensmitteln ging es im Vortrag von Lorenza Conterno, Leiterin der Arbeitsgruppe „Fermentation und Destillation“ am Versuchszentrum Laimburg. Conterno zeigte auf, dass bei der Lebensmittelproduktion sekundäre Produkte entstehen, die nicht als „Ausschuss“ oder „Abfall“ betrachtet werden sollten, da sie immer noch eine gute innere Qualität aufweisen. Es ist daher lohnenswert diese Sekundärprodukte näher zu untersuchen, um ihre Eignung zur Herstellung neuer Produkte im Sinne eines Zero-Waste-Konzepts („null Müll / null Verschwendung“) zu beurteilen. Ein Bereich, der es in besonderer Weise ermöglicht, Sekundärprodukte zu verwenden, zu konservieren und aufzuwerten, sind Fermentationsvorgänge, also durch Mikroorganismen verursachte Umwandlungsprozesse. Lorenza Conterno stellte die ersten Ergebnisse einiger derzeit laufender Projekte vor, die das Zero-Waste-Konzept aufgreifen: Im Projekt Locycle Food geht es darum die Ausschüsse in der Gastronomie zu reduzieren. Das Projekt CirBeer zielt auf die Wiederverwertung von Sekundärprodukten aus der Bierindustrie ab. Ein weiteres Projekt ist fermentiertem Gemüse – Rote Bete und Kimchi, durch Milchsäuregärung zubereitetes Gemüse – gewidmet. „Insbesondere für die kleinen Betriebe ist es wichtig, den Wert der Produkte zu maximieren. Dies sollte aber auch für die Umwelt ganz allgemein im Sinne eines Zero-Waste-Konzepts gelten“, erklärte Conterno. „Mit unserer Forschung möchten wir einen Beitrag dazu leisten zu verhindern, dass das Nährwertpotenzial von Rohstoffen verschwendet wird, das noch in vielen Sekundärprodukten vorhanden ist.“ Künftig werden die Experten des Versuchszentrums das Nährwertpotenzial von Sekundärprodukten weiter untersuchen und dazu die ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Grundlagen qualitativ und quantitativ charakterisieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Forschung betrifft die Konservierung des Nährwertpotenzials, da Sekundärprodukte oft instabil sind.
Milchsäurebakterien in der Lebensmittelherstellung
Um die Verwendung von Milchsäurebakterien in der Lebensmittelherstellung ging es im Vortrag von Andreas Putti, der am Versuchszentrum Laimburg den Fachbereich Lebensmittelmikrobiologie leitet. Milchsäurebakterien sind stäbchen- oder kokkenförmig und kommen auf Pflanzen, aber auch im Verdauungstrakt von Mensch und Tier vor. Milchsäurebakterien spielen in der Nahrungsmittelindustrie eine bedeutende Rolle, unter anderem bei der Milchsäureproduktion, die zur Verdickung der Milch führt und damit die Grundlage für die Herstellung verschiedener Milchprodukte bildet. Für die milchverarbeitende Industrie sind die Milchsäurebakterien ein Kriterium für die Qualität. Milchsäurebakterien können sowohl erwünschte Aromastoffe, aber auch unerwünschte Aromastoffe, also für das Produkt untypische Fehlaromen, bilden. Im Labor für Lebensmittelmikrobiologie des Versuchszentrums Laimburg werden Milchsäurebakterien in verschiedenen fermentierten Lebensmitteln wie Bier, Wein, Kimchi etc. mithilfe der innovativen MALDI-TOF-Technologie nachgewiesen. Diese Technologie (Matrix-Assisted Laser Desorption/Ionization Time Of Flight) basiert auf der Analyse und dem Vergleich von Proteinprofilen und ermöglicht es nicht nur Bakterien, sondern auch Hefen und Schimmelpilze zu identifizieren. „Im Labor nehmen wir das Proteinspektrum einer mikrobiellen Kultur auf und vergleichen es anschließend mit Spektren bekannter Mikroorganismen, die in unserer Datenbank gespeichert sind“, erklärte Putti. „Durch diesen Vergleich ist es möglich auf die Art und die Gattung des untersuchten Mikroorganismus zu schließen.“ Den Nachwies der Milchsäurebakterien bietet das Labor für Lebensmittelmikrobiologie als Dienstleistungsanalyse für Dritte an.
Weitere Informationen: https://bit.ly/3kxgReg
Herkunftsnachweis, Authentizität und innere Qualität lokaler Lebensmittel
Im Lebensmittelsektor nehmen Interesse und Notwendigkeit zu Lebensmittel aus einheimischer Produktion zu garantieren. Dazu benötigt es einen Herkunftsnachweis, also eine verlässliche Analyse, welche bestätigt, dass ein Produkt aus lokaler Produktion stammt. Zu diesem Zweck wurde am Labor für Aromen und Metaboliten des Versuchszentrums Laimburg eine Methode entwickelt, die auf der Analyse der Isotopen des chemischen Elements Strontium basiert. „Mit dieser Analysenmethode sind wir in der Lage landwirtschaftliche Produkte wie Äpfel, Getreide oder Gemüse aus bestimmten Lagen von denen anderen Anbauregionen zu unterscheiden. Damit können wir einen vollständigen analytischen Nachweis erbringen, dass die Produkte von einem bestimmten Standort herrühren“, erklärte der Leiter des Fachbereichs Lebensmittelchemie, Peter Robatscher.
Um die Authentizität, also die Echtheit, von Lebensmitteln, geht es im vom europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE geförderten Projekt Heumilch. In diesem Projekt entwickeln Robatscher und sein Team in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und dem Südtiroler Sennereiverband eine Analysemethode anhand chemischer Marker, mit denen Heumilch von konventioneller Milch unterschieden und damit die Echtheit des Produkts nachgewiesen werden kann.
Neben ihrem Ursprung und ihrer Echtheit werden Lebensmittel auch in Bezug auf ihre innere Qualität und Zusammensetzung hin bewertet. In einer Studie haben die Experten des Labors für Aromen und Metaboliten die Zusammensetzung der Polyphenole und Antioxidantien – Substanzen mit gesundheitsfördernden Eigenschaften für den menschlichen Organismus – in 22 verschiedenen Apfelsorten analysiert. Durchgeführt wurde die Studie im Rahmen des Kooperationsprojekts „EUREGIO: Environment, Food & Health". „Unter den in unserer Studie untersuchten Apfelsorten haben sich einige rotfleischige Sorten als besonders vielversprechend herausgestellt, da sie wichtige gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe aufweisen. Diese Sorten könnten sich zu neuen „funktionellen Lebensmitteln“ entwickeln“, prognostizierte Peter Robatscher. Weitere Informationen: https://bit.ly/2XNzqlG
Das Versuchszentrum Laimburg
Das Versuchszentrum Laimburg ist die führende Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an etwa 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.
Zum runden Geburtstag von Luis Durnwalder hat Landeshauptmann Arno Kompatscher seinem Vorgänger die besten Wünsche übermittelt.
"Wir freuen uns mit Luis Durnwalder, dass er seinen 80. Geburtstag voller Energie und Tatendrang begehen kann", sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Gesundheit sei ein großes Geschenk. "So wünschen wir unserem langjährigen Landeshauptmann, dass er weiterhin mit viel Freude seinen vielfältigen Interessen nachgehen und die Zeit mit seiner Familie genießen kann", so Kompatscher.
Landeshauptmann Kompatscher würdigt die Leistungen Durnwalders in dessen langer Amtszeit. "Dass Südtirol heute so gut dasteht, ist vor allem auch das Verdienst Luis Durnwalders und seiner Mitstreiter sowie einer guten Verwaltung", führt Kompatscher aus. "Unser Land hat Luis Durnwalder, der sich über Jahrzehnte mit ganzer Kraft für Südtirol eingesetzt hat, viel zu verdanken."
Bienenstöcke für Afrika als Geburtstagsgeschenk
Als Zeichen der Wertschätzung seines Einsatzes für die Schwächeren in der Gesellschaft und in der Entwicklungshilfe übermittelte Landeshauptmann Kompatscher ein sehr persönliches Geschenk: Bienenstöcke für eine Bauernfamilie in Afrika. "Für junge Bauerntöchter und -söhne in Afrika, die kein eigenes Land besitzen, bedeuten Bienen die Chance auf ein sicheres Einkommen", erklärt Kompatscher. "Bienenstöcke liefern genug Honig, um eine Familie zu ernähren, und sind im Sinne der Nachhaltigkeit ein verbindendes Zeichen."
25 Jahre Landeshauptmann
Luis Durnwalder wurde am 23. September 1941 in Pfalzen geboren. Der Agrarwissenschaftler war von 1968 bis 1979 Direktor des Südtiroler Bauernbundes. Von 1969 bis 1973 leitete er als Bürgermeister die Geschicke von Pfalzen und wurde 1973 in den Südtiroler Landtag gewählt. Zunächst Regionalassessor für das Grundbuch, wurde Luis Durnwalder 1976 zum Vizepräsidenten des Südtiroler Landtages gewählt. Von 1979 bis 1989 war Durnwalder im Kabinett Magnago Landesrat für Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei. Am 17. März 1989 wurde Luis Durnwalder zum Landeshauptmann von Südtirol gewählt und füllte dieses Amt 25 Jahre lang aus.
SVP - Südtiroler Volkspartei -Der seit letztem Schuljahr eingeführte fächerübergreifende Lernbereich „Gesellschaftliche Bildung“ beinhaltet auch den Teilbereich „Digitalisierung“. Hier wird den Schülerinnen und Schülern ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Technologien nähergebracht. SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof: „Das ist gut und wichtig, doch nicht genug. Medienkompetenz muss zu Hause, in der Schule im Freizeitverein und am besten auch im Freundeskreis vermittelt werden“.
Der Beschlussantrag der Landtagsabgeordneten Amhof zur Medienkompetenz an Südtirols Schulen ist vergangene Woche vom Südtiroler Landtag mit großer Mehrheit angenommen worden. Darin forderte Amhof die Landesregierung auf, Jugendlichen verstärkt mit gezielten Maßnahmen und Projekten einen besseren Umgang mit sozialen Medien und den Informationen im Netz näherzubringen.
Wie Bildungslandesrat Philipp Achammer während der Diskussion im Landtag betonte, fungiert die Schule in vielen Punkten als verlässlicher Vermittler. Dabei steht eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung der Medien im Mittelpunkt und es werden Risiken, Gefahren und Chancen der neuen Technologien aufgezeigt; die Jugendlichen lernen, Informationen aus dem Netz richtig einzuschätzen und entsprechend zu nutzen. Sie erfahren mehr über Datenschutzbestimmungen, über soziale und psychosoziale Auswirkungen und werden sich über den Einfluss digitaler Technologien auf das Sozialleben bewusst. „Das alles ist absolut zu begrüßen und muss in dieser Form nicht nur weitergeführt, sondern ständig ausgebaut werden. Auch Freizeitvereine und Jugendorganisationen, die sich der Thematik aktuell mit Workshops und Aufklärungskampagnen annehmen, sollten noch mehr Akzente setzen – hier gibt es kein ‚Genug‘, hier muss ständig beobachtet, reflektiert, informiert und oft auch gehandelt werden“, sagt Amhof. Deshalb wird die Landesregierung weiterhin großen Augenmerk auf die permanente Weiterbildung aller Bildungsverantwortlichen legen, damit diese den jungen Menschen mit fundiertem Wissen und auf neustem Stand begegnen können.
(Autor: SVP)