Kettensägen

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Fürstenburg/Salern/Dietenheim - Ärgerlich ist es für die Landwirtschafts- und Forstschulen im Lande, wenn aus irgendwelchen Spargründen Ausbildungsstunden gerade die Sicherheit betreffend gestrichen werden. Die Schulen sehen sich gezwungen, Experten aus dem benachbarten Ausland zu holen. Ein Unding.

von Erwin Bernhart

Weil die Landesabteilung Land- und Forstwirtschaft unter dem Abteilungsdirektor Günther Unterthiner für das laufende Schuljahr Referentenstunden zusammengestrichen hat, drohte für die landwirtschatlichen Schulen eine wichtige Säule einzustürzen. Etwa an der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Dort gehört es zur Ausbildung, den Schüler:innen in den 3. Klassen einen Grundkurs vor allem für die Sicherheit bei der Anwendung der Motorsäge. Eine Woche lang werden die Schüler:innen auch im Wald an der Motorsäge ausgebildet. Diesen Kurs haben bisher eigens dafür ausgebildete Instruktoren aus dem Forstwesen sehr zur Zufriedenheit der Fachschule abgehalten. Und für heuer stand diese Ausbildung auf der Kippe - eben wegen der Einsparmaßnahmen aus Bozen. Den Instruktoren wurden die Referentenstunden so zusammengestrichen, dass die Schulen auf der Strecke blieben. Alle anderen Bereiche wurden bedient, die Schulen eben nicht. Ein Unding, gerade in einem solch sensiblen Bereich, in dem die fachgerechte Anwendung und die Sicherheit eine große Rolle spielen. Es gehört für die Fachschulen, so auch in der Fürstenburg, zum Schulplan und zur Selbstverständlichkeit, ihren Schüler:innen auch in diesem Bereich eine gediegene praktische Ausbildung auch zur immanent wichtigen Arbeitssicherheit zukommen zu lassen. Die Arbeitsgeräte, die Motorsägen samt Zubehör, sind schulintern vorhanden.
In der Fachschule war für heuer beim Motorsägenkurs keine Planungssicherheit gegeben und „wir sind blöd dagestanden“, wie es ein Insider formuliert. Aufgrund der guten Kontakte nach Österreich, in die dortige Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Rotholz, konnte dem völlig unverständlichen Sparzwang aus Bozen entgegengewirkt werden. Kurzerhand konnten Instruktoren aus Rotholz für den Kurs an der Fürstenburg gewonnen werden, die diesen zur völligen Zufriedenheit und auch mit Hilfe von hiesigen Forstarbeitern abgewickelt haben. Bezahlt werden mussten die Rotholzer natürlich aus der Schulkasse der Fürstenburg.
Ein bitterer Beigeschmack und eine gute Portion Ärger bleiben in den Landwirtschaftsschulen des Landes, verknüpft mit der Frage, wie es denn sein könne, dass im reichen Land Südtirol, eine Sicherheitsausbildung der Schüler:innen auf der Strecke bleiben soll und plötzlich die dafür notwendigen Gelder in Richtung Rotholz fließen müssen.

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