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Südtirol/Vinschgau - 2020 war ein für die Südtiroler Milchwirtschaft extrem schwieriges Jahr, das Jahr 2021 droht allerdings ein dramatisches zu werden. „Die Absatzmengen sind eingebrochen, der Trend des Milchpreises zeigt steil nach unten und ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht in Sicht“, erklärt der Obmann des Sennereiverbandes Südtirol, Joachim Reinalter.
Die Milchwirtschaft stellt für rund 4500 Familien in Südtirol das wirtschaftliche Fundament dar. Weil die Betriebe meist klein sind, gehen viele Bauern einem Nebenerwerb nach. Und als zusätzliche Einnahmequelle wird auf vielen Höfen Urlaub am Bauernhof angeboten. „Auf diesen drei Säulen ruht die gesamte Berglandwirtschaft in unserem Land und alle drei leiden enorm unter den Folgen der Pandemie“, erklärt Reinalter. „Diese Nebenerwerbsquellen gibt es bis auf Weiteres nicht mehr“, so der Obmann.
Auch die wichtigste Säule der Berglandwirtschaft, die Milchwirtschaft, wackelt. „Das ist den meisten gar nicht bewusst, weil man glaubt, dass die Landwirtschaft normal weiterarbeiten könne“, erklärt Reinalter. Die Realität schaue völlig anders aus. „Zum einen ist die Kaufkraft gesunken, weshalb die Konsumenten vorsichtiger einkaufen und Billigprodukte vorziehen“, erklärt der Obmann des Sennereiverbandes. „Zum anderen steht in ganz Europa seit Monaten die Gastronomie still, daher sind unsere Absatzmengen massiv zurückgegangen.“ Weil Milch nun einmal nicht gelagert werden könne und die Käselager voll seien, könne ein großer Teil der angelieferten Milch nicht mehr veredelt werden. „Die Folge ist eine große Menge Versandmilch und die wird leider zu Spottpreisen gehandelt“, so der Obmann. Während also die Kosten weiter steigen, sei der Handel nicht bereit, höhere Preise für die Milch zu zahlen. „Im Gegenteil: Der Handel zielt auf eine Deflation, also sinkende Preise“, so Reinalter. „Und ist der Milchpreis einmal im Keller, ist eine Erholung nicht nur sehr, sehr unwahrscheinlich, sondern würde auch lange Zeit in Anspruch nehmen.“
Das Jahr 2021 sei aus all diesen Gründen ein ebenso dramatisches wie wichtiges für die Südtiroler Milchwirtschaft. „In diesem Jahr werden Weichen dafür gestellt, ob und wie sich die Berglandwirtschaft in Südtirol entwickeln wird“, so Reinalter. „Es ist zudem ein Jahr, in dem sich zweierlei ganz deutlich zeigen wird“, ergänzt Reinalter. „Zum einen, ob die so oft betonte Bedeutung der Berglandwirtschaft für Südtirol, für seine Landschaft, die Wirtschaft und Gesellschaft ernst genommen wird. Und zum anderen, ob das so oft gehörte Bekenntnis der Politik zum Erhalt der Berglandwirtschaft sich auch in einer angemessenen Berücksichtigung der Milchwirtschaft im Rahmen des Corona-Hilfspaketes widerspiegelt.“

Montag, 01 März 2021 10:46

Der Tourismus bringt Wertschöpfung

Latsch - Nachdem der Beschlussantrag von Sepp Kofler (Bürgerliste Mitanond-Insieme), einen Gestaltungsbeirat einzusetzen, vom Gemeinderat online in Teilen genehmigt worden ist, stellten der Präsident des Tourismusvereines Lasch-Martell Roman Schwienbacher und der IDM-Produktentwickler Kurt Sagmeister (Head Products) in Anwesenheit von TV-Direktor David Stocker den Latscher Gemeinderäten die Bedeutung und die Wertschöpfungskette aus dem Tourismus vor. Schwienbacher verwies auf die Investitionen, auf die Eigeneinnahmen und auf die außerordentlichen Beiträge in den Jahren 2016-2020. Der Tourismusverein habe, so führte es Schwienbacher aus, der Akzeptanz und eine gute Tourismusgesinnung als wichtig erachtet, in diesen Jahren knapp 400.000 Euro in die Instandhaltung der Wegenetze investiert, knapp 300.000 Euro für Kooperationen ausgegeben (vor allem für die Trainigslager von Ingolstadt), gut 1,1 Millionen Euro in Projekte investiert (darunter in den Laufparcours, in den Ausbau des Biketrails, in den Themenweg Tarscher Alm, Stiegen zum Himmel, und vor allem in den neuen Bürostandort - mit Ankauf Umbau und Sanierung, was rund 600.000 Euro koste). 160.000 Euro wurden in Veranstaltungen investiert und die Generalrevision des Sesselliftes Tarsch koste 770.000 Euro. 2,74 Millionen Euro waren demnach die Ausgaben in den vergangenen 5 Jahren. Die Gemeinde Latsch hat den Tourismsuverein in diesen 5 Jahren mit 624.000 Euro unterstützt, rund 688.000 Euro sind vom Land als Beiträge geflossen. Man hoffe, dass Mitte Mai die Betriebe wieder öffnen können.
Kurt Sagmeister verglich die Tourismussituation in Latsch-Martell mit der Entwicklung Südtirols. „Damit wir die Anzahl der Nächtigungen halten können, müssen immer mehr Gäste kommen, weil diese kürzer bleiben“, so ein erstes Resümee. Das habe eine Verkehrszunahme zur Folge. In 15 Jahren ist die Anzahl der Betreibe in der Gemeinde Latsch von 100 auf 81 gesunken, die Anzahl der Betten von 2429 (2015) auf 2134 (2019). Das sei eine Besonderheit verglichen mit Südtirol. Aber: Mit den 250.000 Nächtigungen jährlich und mit der Annahme, dass jeder Gast pro Tag im Sommer 110 Euro im Durchschnitt ausgebe, falle eine Wertschöpfung von rund 27 Millionen Euro an. Zählt man die Nächtigungen in Martell dazu sind das insgesamt knapp 40 Millionen Euro. Die Betriebe in Latsch und Martell haben damit ein Auskommen, umgerechnet 243 Vollzeitbeschäftigte leben davon im Angestelltenverhältnis, der Seilbahn nach St. Martin im Kofel bringe das 273.000 Euro und der Seilbahn in Tarsch 160.000 Euro Umsatz. Zudem werde, so Sagmeister, eine knappe Million Euro zur Bewerbung der Gemeinden investiert.
Sepp Kofler erinnerte daran, dass Sportanlagen und Aquaforum hinzukämen. Aber es sei noch einiges zu tun, damit die Wertschöpfung in den Dörfern bleibe. BM Mauro Dalla Barba versprach, dass der „wichtige Wirtschaftszweig weitergepflegt“ werde. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 16:00

Präsident Recla

Vetzan/Südtirol - David Recla wird als neuer Präsident des Speck Konsortiums für die nächsten drei Jahre die Interessen der Südtiroler Speck Produzenten vertreten.

Das Südtiroler Speck Konsortium hat einen neuen Präsidenten
Im Zuge der jährlichen Mitgliederversammlung des Südtiroler Speck Konsortiums, die dieses Jahr mittels Videokonferenz durchgeführt worden ist, wurde auf das abgelaufene Jahr zurückgeblickt und die Weichen für die Zukunft gestellt. Dabei wurde David Recla als neuer Präsident des Speck Konsortiums gewählt und wird für die nächsten drei Jahre die Interessen der Südtiroler Speck Produzenten vertreten.
Das Jahr 2020 stand ganz im Zeichen der Corona – Krise, welche die Speck Produzenten das ganze Jahr über beschäftigt hat. Die Gesamtproduktion ist nach jahrelangem Aufwärtstrend rückläufig.
Dennoch konnte der Anteil von Südtiroler Speck g.g.A. gesteigert werden. „Der Markt verlangt in Krisenzeiten ein sicheres Qualitätsprodukt mit strikten Vorgaben, wie den Südtiroler Speck g.g.A.“, betonte der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums David Recla bei der Mitgliederversammlung.
Absatzmärkte und Verpackungs-
typologien
66,5% der Produktion wurden in Italien und Südtirol verkauft, wichtigster Exportmarkt bleibt Deutschland (28%). Im Jahr 2020 hat vor allem der verpackte Speck in der Selbstbedienung den gesteigerten Sicherheitsbedürfnissen der Konsumenten entsprochen. Mit immer kleiner werdenden Haushalten konnten besonders die kleinen vorgeschnittenen Verpackungseinheiten überdurchschnittlich gut abgesetzt werden. Mit 28,1 Millionen verkauften 100 -g-Packungen Südtiroler Speck g.g.A: bleibt diese die erfolgreichste Verpackungstypologie.
Vorschau 2021
Der neu gewählte Präsident, David Recla, „bedankte sich bei allen Mitgliedern für das ausgesprochene Vertrauen und blickt trotz Krise optimistisch in die Zukunft.“
Trotz begrenzter finanzieller Mittel bleibt die Fortführung der Marketingkampagne „In realtá é Speck Alto Adige IGP“ in Italien, um die Konsumfrequenz und Bekanntheit im wichtigsten Absatzmarkt zu steigern, eines der Hauptthemen im Konsortium.
„Mit der Schließung der Gastronomie ist es noch wichtiger geworden, dass der Südtiroler Speck g.g.A. bei jedem Kunden auf der Einkaufsliste steht.“ betonte hierzu der Präsident David Recla.
Neben David Recla, wurden Vizepräsident Günther Windegger sowie Florian Siebenförcher, Walter Nocker, Peter Moser und Roland Obermair in den Verwaltungsrat gewählt. Die paritätische Vertretung von Handwerks- und Industriebetrieben ist im Südtiroler Speck Konsortium seit seiner Gründung üblich. Die Kernthemen des Südtiroler Speck Konsortiums bleiben: die konstante Verbesserung der Produktqualität, die Steigerung der Bekanntheit der Marke „Südtiroler Speck g.g.A.“ und der Schutz der Marke vor Missbrauch.

Montag, 01 März 2021 10:44

Grünes Licht für LK-Teilvertrag

Die Landesregierung hat am 16. Februar die Grundlage geschaffen, um den ersten Teilvertrag zum Landeskollektivvertrag 2019-21 für die über 10.000 Lehrpersonen der Schulen staatlicher Art unterzeichnen zu können. Sie hat zum einen den Teilvertrag im Entwurf genehmigt, zum anderen – vorbehaltlich der Zustimmung des Unterrichtsministeriums - grünes Licht für die Unterzeichnung gegeben.

Montag, 01 März 2021 10:44

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Die Regierung Draghi steht. Es gibt einige neue Minister. Der Umweltminister Costa ist weg und die 3 Lega-Minister sind auf jeden Fall eine „Bereicherung“. Es kann nur besser werden, weil mit der alten Regierung seit November nur mehr „Leerlauf“ war. Als erstes Gesetz wurde das heurige „Milleproroghe-Gesetz“ verabschiedet, mit welchem meist Fälligkeitstermine verlängert oder hinausgezögert werden können. Die Arbeit in der Parlamentskommission mit den neuen Mehrheitsparteien Lega und Forza Italia war insgesamt gesehen ein „recht guter Anfang“ und beim ersten Gesetz sogar erfolgreich für mich, wurde doch mein Antrag zur Verlängerung um 1 Jahr der Förderungen für die kleinen Biogasanlagen unter 300 kW Nennleistung – den ich im Auftrag des Südtiroler Energieverbandes eingebracht habe – genehmigt. Diese Förderung unterstützt auch 30 Anlagen in Südtirol und tausende auf dem restlichen Staatsgebiet. Auch für die Vinschgerbahn wurden die Termine für das Sicherheitsprojekt im Zusammenhang mit der Elektrifizierung erfolgreich verlängert. Diese Maßnahmen sind wichtig, aber von ganz besonderer Wichtigkeit ist jetzt das Entschädigungsdekret für die Wintersport-Sparte, nachdem jetzt wohl klar sein wird, dass von der Saison nicht mehr viel zu retten sein wird. Bis zum 27. März gibt es keine Mobilität zwischen den Regionen und höchstwahrscheinlich auch noch keine Urlauber aus Deutschland. Es gibt aber in der Regierung einen neuen Tourismus Minister, den lombardische Lega Politiker Massimo Garavaglia, eine aus meiner Sicht sehr kompetente Person. Bei der Diskussion um die rein deutschsprachigen Ärzte hat er als Einziger für uns das Wort ergriffen und wurde daher prompt von den „Fratelli d´Italia“ ausgepfiffen. Noch wichtiger wird aber die Verhandlung für ein neues Finanzabkommen unseres Landeshauptmanns mit dem Ministerpräsident und dem Finanzminister sein. Es geht um ein jährliches Hilfspaket von ca. € 500 Mio. (für 2021/22/23) um unseren Covid19 geschädigten Arbeitnehmern und Betrieben langfristig zu helfen und die Arbeitsplätze zu sichern. Südtirol würde sich für 1,5 Milliarden über den Staat verschulden, und dem Staat dieses Darlehen in 20-30 Jahren zurückzahlen. Hoffen wir fest, dass dies gelingt.

Die Einschränkungen zeigen Wirkung, dennoch bleiben bis 14. März die derzeitigen Anti-Corona-Maßnahmen für ganz Südtirol aufrecht. Ausgenommen sind Kleinkindbetreuung, Kindergarten und Grundschule.

Die Landesregierung hat in der heutigen Sitzung (23. Februar) die Pandemiesituation analysiert. Wie Gesundheitslandesrat Thomas Widmann berichtete, zeigen die Einschränkungen erste Wirkung, die 7-Tagesinzidenz und die Positivitätsrate seien am Sinken und die Situation auf den Intensivstationen stabil. Allerdings sei das Infektionsgeschehen noch immer auf hohem Niveau und die Lage im Gesundheitsbereich sehr angespannt. 

Daher unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der Regierungssitzung: "Im Interesse aller ist weiterhin Vorsicht geboten – im ganzen Land sind soziale Kontakte weiter zu vermeiden, die Anti-Corona-Regeln einzuhalten und auch im Freizeitverhalten gilt es, die Regeln zu befolgen, damit die Infektionszahlen schneller und weiter sinken."

Derzeitige Einschränkungen bleiben bis 14. März 

Die Landesregierung hat sich auf die Anti-Corona-Maßnahmen für die kommenden Tage geeinigt: Die bestehenden Einschränkungen bleiben für ganz Südtirol bis 14. März aufrecht. 

In Bezug auf die Bewegungen gilt demnach weiter, dass man die Wohnung nur aus Arbeits-, Gesundheits-, Schul- oder aus sonstigen dringlichen notwendigen und unaufschiebbaren Gründen verlassen darf. Ansonsten gilt es weiterhin zu Hause zu bleiben. Sportliche Betätigung und Spaziergänge sind von der eigenen Wohnung ausgehend und unter den bisherigen Vorgaben (Mund-Nasen-Schutz, Abstand usw.) erlaubt. Bis 14. März bleiben auch der Handel mit den bekannten bisherigen Ausnahmen und die Gastronomie geschlossen. 

Kindergarten, Grundschule und Kleinkindbetreuung ab 1. März wieder regulär 

Bis zum 14. März bleiben auch Mittelschule, Oberschule und Universität im Fernunterricht. Kindergarten und Grundschule dagegen wechseln ab Montag, 1. März, wieder in den Präsenzunterricht. Die Kleinkindbetreuung öffnet ebenfalls wieder am 1. März. (ausgenommen in den Gemeinden mit südafrikanischer Variante, wo die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder bis 7. März geschlossen bleiben). Intensiv gearbeitet wird im Auftrag der Landesregierung an umfassenden kinderfreundlichen Corona-Tests für Kinder und Jugendliche, die mit der Öffnung der Schulen einhergehen sollen und starten, sobald sie behördlich genehmigt sind. Die Impfungen für Lehrer und Pädagogen sind am Laufen.  

Für neue von Corona-Virus-Varianten betroffene Gemeinden situationsabhängige Eingriffe 

Für die neun Gemeinden, in denen die südafrikanische Variante des Coronavirus aufgetreten ist, bleiben die derzeit dort geltenden Regeln aufrecht. Sollten in weiteren Gemeinden besonders ansteckende Corona-Virus-Varianten auftreten, wird die Landesregierung eine situationsabhängige Bewertung vornehmen und von Fall zu Fall strengere Maßnahmen, zum Beispiel Zugangskontrollen, abwägen. 

Die Verordnung zur Verlängerung der bestehenden Einschränkungen wird in den kommenden Tagen unterzeichnet und wie üblich mit den zuständigen Behörden in Rom abgesprochen. 

VIDEO zur Pressekonferenz

san

Das Einvernehmensprotokoll mit den Banken und Garantiegenossenschaften zur Unterstützung von Unternehmen wird neu aufgelegt. Auch ein KMU-Krisenfonds ist in Ausarbeitung.

Die Landesregierung hat sich heute (24. Februar) eingehend mit einem neuen Paket von Corona-Hilfen auseinandergesetzt. Es sieht zusätzlich zu den staatlichen Hilfen Unterstützungsmaßnahmen des Landes für Arbeitnehmer, Familien sowie Unternehmen und Freiberufler vor. Nun erarbeitet die Landesverwaltung die Details, bevor das Paket der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Definitiv zugestimmt hat die Landesregierung heute währenddessen der Unterzeichnung eines neuen Abkommens zwischen Land Südtirol, Banken und Garantiegenossenschaften. Demnach können Unternehmen und Familien ab 5. März wieder günstige Kredite beantragen. Ziel ist, jenen Familien und Unternehmen, die in Folge der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, den Zugang zu Liquidität zu ermöglichen. Die Raiffeisenkassen, die Raiffeisen Landesbank, die Südtiroler Sparkasse und die Südtiroler Volksbank sowie die Garantiegenossenschaften Garfidi und Confidi haben ihre Teilnahme am Abkommen signalisiert. Dieses bleibt auch für alle anderen Bankinstitute mit Sitz in Südtirol offen. "Es handelt sich um eine wichtige Maßnahme, um Druck vor allem von den seit einem Jahr pandemie-geplagten Unternehmen zu nehmen", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher.  

Wie das Abkommen vom April vergangenen Jahres sieht das neue Einvernehmensprotokoll vergünstige Kredite durch Zins- und Kommissionbeiträge vor. Vorgesehen sind verschiedene Kreditformen: für Familien, für Vereine, ein Kleinkredit für Unternehmen, ein Kredit bis zu 300.000 Euro und ein Kredit bis zu 1,5 Millionen Euro. Neu ist der Kleinkredit bis zu 30.000 Euro für Unternehmen mit einer Laufzeit bis zu 15 Jahren (mit einem Zinssatz von ca. 0,76 Prozent bei einer Laufzeit bis zu zehn Jahren und von ca. 1,23 Prozent bis zu 15 Jahren), wobei die ersten beiden Jahre zinsfrei sind. "Die Zinsbefreiung in den ersten beiden Jahren wird dadurch möglich, dass die Banken die Zinsen im ersten Jahr selbst übernehmen und somit in den ersten zwölf Kreditmonaten auf die Einhebung von Zinsen verzichten und die Zinsen für das zweite Kreditjahr das Land übernimmt", erklärt Landeshauptmann Kompatscher.

Sämtliche Kredite werden von den Banken geprüft und unter Einhaltung bestimmter Voraussetzungen gewährt. Die Details zu allen genannten Kreditformen können nach Inkrafttreten der Maßnahme veröffentlicht. Unternehmen und Familien haben vom 5. März bis zum 7. Juni 2021 Zeit, ihre Kreditanträge zu stellen.    

KMU-Krisenfonds in Ausarbeitung   

Gemeinsam mit den Lokalbanken, der Südtiroler Sparkasse, der Südtiroler Volksbank, Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank, wird das Land Südtirol zudem einen Fonds auflegen, um heimische Unternehmen in der Krise zu unterstützen. Der so genannte KMU-Fonds wird durch die landeseigene Gesellschaft Euregio+ eingerichtet. Derzeit werden noch Details bezüglich des Aufbaus und der Konditionen definiert und Abstimmungen mit den Aufsichtsbehörden vorgenommen. Im April soll der Fonds startklar sein, der einerseits Unternehmen Liquidität gewähren, andererseits die Finanzierung von strategischen Investitionen ermöglichen soll.  

sf/mpi

Nach einem Wasseraustritt unterhalb der Bahnstrecke bleibt die Vinschger Bahn im Abschnitt Meran-Töll voraussichtlich zwei Wochen lang gesperrt. Es fahren Busse als Ersatz für die Züge.

Bei der täglichen Überprüfung der Bahntrasse sind Streckenarbeiter der STA Südtiroler Transpoststrukturen AG an der Vinschger Bahn heute (22. Februar) am frühen Morgen auf die hohen Wassermengen und den durchweichten Boden unterhalb der Bahntrasse aufmerksam geworden. Diese sind wohl auf die diesjährigen großen Schneemengen bzw. auf die Schneeschmelze infolge der warmen Temperaturen zurückzuführen. Der Betriebsdirektor der Vinschger Bahn Marco Stabile hat daraufhin unverzüglich einen Lokalaugenschein mit dem Bürgermeister von Marling und einem Geologen organisiert.

Es wurde beschlossen, den Bahnabschnitt vorsichtshalber sofort zu sperren, um Arbeiten zur Drainage und zur Hangstabilisierungzu ermöglichen. In Abstimmung mit Gemeinde, mit den Eigentümern der Flächen oberhalb der Bahnlinie und dem Straßendienst des Landes wird alles darangesetzt, bereits in den nächsten Tagen mit diesen Arbeiten zu beginnen. Laut Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat die Sicherheit der Fahrgäste oberste Priorität: "Unser Ziel ist es, die Arbeiten so rasch wie möglich zu beenden, damit die Bahn sicher verkehren kann."

Die Vinschger Bahnlinie im Abschnitt Meran-Töll bleibt voraussichtlich zwei Wochen lang gesperrt. Ein Schienenersatzdienst zwischen Meran und Töll ist im Einsatz. Die Busse starten zeitgleich zum Zugfahrplan und halten am Bahnhof Meran, in der Weingartnerstraße in Algund und am Bahnhof Töll. Marling wird von den Ersatzbussen nicht bedient.

san

Freitag, 19 Februar 2021 08:52

Mals: Biotop Spinei ausgewiesen

Die Gemeinde Mals erhält ein neues Biotop – Spinei. Die Landesregierung hat diese Woche die entsprechende Änderung zum Landschaftsplan genehmigt.

Die Landesregierung hat auf Vorschlag der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer einem Änderungsantrag zum Landschaftsplan der Gemeinde Mals zugestimmt. Die Änderung betrifft die Umwidmung von Weidegebiet und alpinem Grünland in Landwirtschaftsgebiet und die Ausweisung der angrenzenden und verbleibenden Weideflächen als Biotop Spinei. Ziel ist es, die dort vorkommenden Feuchtflächen und Erlenwälder zu bewahren. "Die Gemeinde hat die Ausweisung eines neuen Biotops als Gegenleistung für die Umwidmung vorgeschlagen, das schätzen wir sehr", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die Gemeindeverwaltung übernehme damit Verantwortung für die Landschaft und ihre Nutzung, die nachhaltig erfolgen müsse.

Nach positivem Gutachten der Kommission für Natur, Landschaft und Raumentwicklung im Herbst 2020 hat das Landesamt für Landschaftsplanung jene Flächen definiert, welche in Landwirtschaftsgebiet umgewidmet und intensiviert werden können sowie einen Abgrenzungsvorschlag für die Biotopfläche ausgearbeitet.

Die Umwidmung in Landwirtschaftsgebiet betrifft demnach eine Fläche von etwas mehr als 18,6 Hektar. Die Eigentümerin, die E.B.N.R. (Eigenverwaltung der bürgerlichen Nutzungsrechte) Mals, kann auf diesem Areal künftig biologische Landwirtschaft betreiben.

Das neu ausgewiesene Biotop Spinei erstreckt sich auf etwa 41,6 Hektar Weideflächen nördlich von Mals und ist mit ausgedehnten Feuchtgebieten und Erlenwäldern durchsetzt. "Die Auwaldreste besitzen einen hohen ökologischen Stellenwert", unterstreicht Peter Kasal, Direktor des Landesamts für Landschaftsplanung. "Es handelt sich um wertvollste Naturlebensräume mit einer bedrohten, aber sehr vielfältigen Flora und Fauna. Für deren Fortbestand ist die Erhaltung optimaler hydrologischer Verhältnisse und der charakteristischen Vegetation von großer Bedeutung." Die Flächen werden als Frühjahrs- und Herbstweide genutzt. Dabei sei darauf zu achten, dass gegenüber der Nutzung im Jahr 2020 der Weidedruck nicht erhöht werde. Die genaue Tieranzahl, die künftig auf die Weide aufgebracht werden kann, muss mit einem Weideplan festlegt werden.

sa/mpi

Dienstag, 16 Februar 2021 16:44

Anschieben begleiten koordinieren

Vor 20 Jahren wurde die Bezirksservicestelle Vinschgau als erste Plattform für die Bildungsausschüsse ins Leben gerufen. Ludwig Fabi ist seither Ansprechpartner und Begleiter der Verantwortlichen in den Bildungsausschüssen im Tal. Und er hat Pionierarbeit für ganz Südtirol geleistet. Mittlerweilen gibt es sieben weitere Bezirksservicestellen im Lande.

von Magdalena Dietl Sapelza

Mit der Ausbildung zum „Akademisch geprüften Erwachsenenbildner“ von 1996 bis 1998 stieg Ludwig Fabi in die Erwachsenenbildung ein. Zuvor war er hauptamtlicher Mitarbeiter im Jugenddienst Obervinschgau. Die Universitätsausbildung war in Zusammenarbeit zwischen der Autonomen Provinz Bozen und den Universitäten von Innsbruck und Freiburg angeboten worden. Im Jänner 2000 startete Fabi dann im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Betreuung der Bildungsausschüsse im Vinschgau. Er war damit der erste hauptamtlicher Begleiter in Südtirol. Heute betreut er in 17 Vinschger Orten 14 Bildungsausschüsse, die ehrenamtlich wertvolle Bildungs- und Kulturarbeit leisten. „Für mich war immer klar, dass Bildungsausschüsse eine Begleitung brauchen, damit sie ihre anspruchsvolle Arbeit in der Bildungs- und Kulturarbeit für das dorfbezogene Gemeinwesen durchführen können“, so Fabi. „Denn wie kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich wird die Kultur- und Bildungsarbeit von Idealismus und Begeisterung für die Sache getragen.“

So hat alles begonnen
Im Rahmen seines Universitätslehrganges führte Fabi viele Gespräche mit Verantwortlichen in den Kultur- und Bildungsbereichen im Vinschgau und im Amt für Weiterbildung. Dort zeigte sich Amtsdirektor Isidor Trompedeller sehr aufgeschlossen, auch weil Vertreter der Bildungsausschüsse seit längerem eine Stütze wünschten. Es wurde nach einer Möglichkeit gesucht, den Ehrenamtlichen einen hauptamtlichen Betreuer/eine Betreuerin zur Seite zu stellen. Damit sollten auch die vielfältige Tätigkeiten im Bildungs- und Kulturbereich aufgewertet werden. Ende 1998 fand ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe „Bildungsausschüsse“ statt. Mit dabei waren neben Trompedeller Ludwig Fabi für den Bezirk Vinschgau, Georg Leimstädter für das Burggrafenamt und Anna Webhofer für das Pustertal. Es folgte 1999 eine vertiefende Klausur im Schloss Goldrain. Dabei ging es um die Ausarbeitung von Inhalten und um organisatorische Rahmenbedingungen. Fabi, Webhofer und Leimstätter waren daraufhin aufgefordert, ein Umsetzungskonzept zu erstellen.

Bezirksservicestelle Vinschgau - die erste landesweit
Fabis Konzept mit dem Titel „Mobiler Beratungsdienst für die Bildungsarbeit im Vinschgau“ überzeugte. Und er wurde mit der Durchführung einer Pilotphase im Vinschgau beauftragt. Damit war der Startschuss für die erste landesweite Bezirksservicestelle gefallen.
In der Pilotphase nahm Fabi - wie im Konzept vorgesehen - mit den Ehrenamtlichen in den Bildungsausschüssen Kontakt auf. Er fragte sie, was sie brauchen, wie er ihnen helfen kann. „Ich bin zu den Ehrenamtlichen in den Orten hingegangen“, sagt Fabi. „Denn unter mobilem Beratungsdienst verstehe ich, dass ich mich zeitlich an sie anpasse“. Nach erfolgreicher Erprobungsphase 2000/01 wurde die Servicestelle 2002 im Bildungshaus Schloss Goldrain angesiedelt. Von 2007 bis 2012 betreute Fabi die Bildungsausschüsse als externer Freiberufler, direkt beauftragt vom Amt für Weiterbildung. Seit 2013 ist die Bezirksservicestelle ein Teilprojekt der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig. Mit der Verankerung der mittlerweile acht Bezirksservicestellen Südtirols im Weiterbildungsgesetz wurde 2018 ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, bei der Trompedellers Nachfolger Amtsdirektor Hubert Bertoluzza maßgeblich beteiligt war.

Hebamme und Hintermann
Von der Bezirksservicestelle aus unterstützt Ludwig Fabi die Ehrenamtlichen der Bildungsausschüsse bei der Ideenfindung, bei der Entwicklung von Projekten, bei der Koordination, bei der Abwicklung von bürokratischen Vorgaben, bei der Bewerbung der Veranstaltungen, so zum Beispiel im „Bildungszug“ des „Vinschgerwind“. Er betreut Internetauftritte und entwickelt Werkzeuge für MitarbeiterInnen in den Bildungsausschüssen. So legte er Protokoll- und Mitarbeitermappen an, die nach Neubestellungen der Bildungsausschüsse Kontinuität ermöglichen. Fabi bietet also einen Rundumservice von A bis Z an. „Ich bin Hebamme und Hintermann“, erklärt er. Bildungsarbeit bedeutet für ihn, Leute zusammenzubringen, Netzwerke zu knüpfen und auch Projekte alleine laufen zu lassen. Seine Dienstleistungen passt er immer wieder den aktuellen Erfordernissen an.
Auf seine Anregung hin wurde auch eine landesweite Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für Bildungsausschüsse ins Leben gerufen.

Nachhaltige Vorzeigeprojekte
Fabi ist stolz auf die vielen gelungenen Projekte wie die Quetschkommode in Prad, das Pfluagziachn in Stilfs, die Palapiratage in Glurns, Marmor & Marille in Laas, der Oberländer Advent um nur einige zu nennen. Einen besonderen Status haben der „Franz Tumler Literaturpreis“ und der „Gabriel Grüner Schülerpreis“ sogar auf internationaler Bühne erreicht. Fabi freut sich, dass es immer wieder neue Leute gibt, die sich der Bildungs- und Kulturarbeit widmen, wenn sich andere zurückziehen. Zuversichtlich stimmt ihn, dass die Verantwortlichen in den Bildungsausschüssen trotz derzeitiger Pandemiekrise optimistisch in die Zukunft schauen. Denn alle 14 Bildungsausschüsse im Vinschgau haben Programme für 2021 erstellt und um deren Finanzierung angesucht.

 

Gut vernetzt vor Ort - seit 20 Jahren


s7 annika michelon135 Bildungsausschüsse sind in Südtirol aktiv. 680 Frauen und Männer leisten in Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort Bildungsarbeit in Gemeinden und Dörfern. Vor fast 40 Jahren trat das entsprechende Gesetz in Kraft und seitdem ist es eines der großen Anliegen des Amtes für Weiterbildung, die Ehrenamtlichen in ihrem Tun, in ihrer Begeisterung für dorfspezifische Themen, ihrer Kreativität und ihrem geschärften Auge dafür, was das Dorf in diesem Moment braucht, zu unterstützen. Genau aus diesem Grunde gibt es seit 20 Jahren die Bezirksservicestellen, mit denen alle Bezirke Südtirols abgedeckt werden. Die BetreuerInnen vernetzen, koordinieren, beraten und betreuen die Bildungsausschüsse vor allem im pädagogischen Bereich. Sie motivieren, sind Impulsgeber und Ansprechpartner für die Bildungsausschüsse, aber auch für die Gemeinden und nicht zuletzt wichtige Partner für unser Landesamt. Die BetreuerInnen der Bezirksservicestellen kennen ihr Territorium, sie sind gut vernetzt mit den Ak-teurInnen und dem Geschehen vor Ort, offene Ohren und wissen meist, was läuft. Im Vinschgau ist Ludwig Fabi seit Anfang dabei. Er setzt sich mit Begeisterung und unermüdlichem Einsatz für „seine“ 14 Bildungsausschüsse ein. In dieser Zeit konnten wir viel voneinander lernen und viel miteinander bewegen.

Anika Michelon
Amtsdirektorin/Aut. Prov. Bozen-Amt für Weiterbildung

 

20 Jahre Bezirksservice Vinschgau bedeutet 20 Jahre erfolgreiche Bildungstätigkeit im Vinschgau!

s7 schoenthaler„Die Bezirksservicestellen vernetzen, koordinieren, beraten und betreuen die Bildungsausschüsse vor allem im pädagogischen Bereich“ heißt es auf der Seite der Südtiroler Landesverwaltung. Die Servicestelle im Vinschgau ist für die Bildungsausschüsse und die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen jedoch weit mehr: Sie ist Ansprechpartner in organisatorischen, rechtlichen und finanztechnischen Fragen, sie ist Auskunftstelle für die Umsetzbarkeit von Ideen und Projekten, sie ist Servicestelle, die an sieben Tagen in der Woche erreichbar und im Einsatz ist. Das alles ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden und nicht mehr wegzudenken, um erfolgreiche und breit gefächerte Bildungstätigkeiten anzubieten. Besonders für jemanden, der ohne jedes Vorwissen die Leitung eines Bildungsausschusses übernommen hat, ist der Bezirksservice und die unkomplizierte Art des Informationsaustausches Gold wert. Die Bezirksservicestelle im Vinschgau wurde vor 20 Jahren als erste im Lande gegründet, ein Konzept ausgearbeitet und seit dem Gründungstag von einem Mann erfolgreich geführt und geleitet: Ludwig Fabi. Ludwig Fabi ist der Bildungsmann im Vinschgau. Als leidenschaftlicher Theatermann behält er den Überblick, engagiert sich für kleine und große Rollen pardon Vorhaben, lenkt mit Geschick und Takt Versammlungen, Dorfentwicklungsgespräche und vieles mehr; er ist vielseitig interessiert und immer offen für neue Ideen, zeigt als passionierter Langläufer aber auch die notwendige Ausdauer in der Entwicklung und Umsetzung. Ludwig lebt für seine Bildungsausschüsse und ihre Veranstaltungen, für den Vinschgau und uns Vinschger*innen.
Ein herzliches Dankeschön für diesen Einsatz und auf weitere erfolgreiche Jahre!

Brigitte Schönthaler
Vorsitzende Bildungsausschuss Laas


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