Autorenlesung in Graun mit starkem Lokalbezug: Der Autor Marco Balzano wird am 11. August ab 20.30 Uhr direkt am Grauner Turm aus seinem Bestsellerroman „Ich bleib hier“ - „Resto qui“- lesen. Der lesenswerte Roman handelt von der Zeit rund um die Seestauung in Graun. Die Lesung wird von der Sopranistin Martina Bortolotti von Haderburg & dem Pianisten Giulio Garbin musikalisch umrahmt.
Kolping im Vinschgau - Was ist der von Kolping International initiierte und propagierte Eine- Welt – Dinner? Unter dem Motto: „Kochen, damit andere satt werden“, laden Privatpersonen oder Kolpingsfamilien zu einem Dinner ein, bei dem Gerichte aus den Kolpingprojektländern serviert werden. Bei Kolping Deutschland und zum Teil in Österreich ist diese Aktion gut angelaufen und umgesetzt worden. Und bei uns in Südtirol? Bisher nur einige Male erfolgreich durch die Kolpingsfamilie Bozen. Wohl interessant auch für andere- oder für dich?
Welche Anreize bestehen? Anlässlich eines runden Geburtstages, oder ein gemeinsames Kochen mit Geflüchteten, mit Ausländern, Aktion im Rahmen einer „Fairen Woche“, ein Essen im Kolping- Familien Kreis. Oder auch ein Dinner verbunden mit einem Vortrag über das Kolpingland, oder auch ein Kochen einer Gruppe der Kolpingsfamilie mit Diskussion über die Eine- Welt- Projektarbeit mit einem Experten. Gemeinsam ist allen Veranstaltungen: dass alle Beteiligten viel Spaß haben, Menschen erreicht werden, die bisher nicht viel über die Arbeit von Kolping International wussten und viel über die Situation der Kolpinger und ihrer Projekte von Kolping International informiert werden. Die notwendige Finanzierung und Unterstützung kann, ja muss angesprochen werden.
Otto von Dellemann
Informationen: Kolping Südtirol Mail: giorgio.nesler@kolping.it
„Ihr seid der Fels, auf dem ich Kirche baue“ lautet ein Textauszug aus der Petros-Messe
von Gernot Niederfriniger. Niederfriniger ist ein gern gesehen und gehörter, vielbeschäftigter
und vorzüglicher Musiker.
von Christine Weithaler
Gernot Niederfriniger ist 1974 geboren und in Eyrs aufgewachsen und lebt in Mals. Der Musikant mit Leib und Seeleunterrichtet in der Musikschule Prad und Mals. Er spielt in verschiedenen Volksmusikgruppen, ist seit 1995 Chorleiter des Vinschger Chores und seit 2014 Obmann des Südtiroler Volksmusikkreises. Dadurch steht er in letzter Zeit vermehrt im Mittelpunkt und im Interesse der Medien. Seine Frau Bernadette aus dem Paznaun in Tirol hat er durch das Musizieren kennen und lieben gelernt Öfters sind sie auf verschiedenen Musikveranstaltungen auf einander getroffen und „a guats Schnapsl, dem Krautinger“ hat sie schließlich zusammengeführt. Heute musizieren sie gemeinsam u.a. in den Sommermonaten jeden Mittwoch auf dem Bauernmarkt in Mals.
Noch als Junggeselle erwarb Gernot einen Baugrund in der Ortweinstraße in Mals und realisierte mit Freunden ein Einfamilienhaus. Mit dem ersten Spatenstich 2005 und vielen nicht ganz einfachen persönlichen Entscheidungen reifte dieses Projekt Schritt für Schritt. Die Firstfeier fand am 24.12.2005 vormittags bei herrlichem Wetter im Rahmen einer Segnung statt. Seine Freunde ließen es sich nicht nehmen, aus Jux im Rohbau ein Notbett aufzustellen und die Herbergsuche des Musikers darzustellen.
Wenig später kam mit seiner Frau Bernadette und mit den gemeinsamen drei Söhnen Leben ins Haus. Seit zwei Jahren unterrichtet Gernot in Teilzeit. Bernadette konnte so halbtägig in ihren Kindergartenberuf zurückkehren. Sie teilen sich die Aufgaben im Haushalt und der Begleitung der Jungs. Er wäscht, putzt, legt Hand an wo es gebraucht wird und überrascht seine Familie mit seinen vielseitigen Kochkünsten. Gemeinsam wird musiziert, gesungen und Wanderungen und Ausflüge gemacht. Viele Besuche von Freunden und die Vitalität und Dynamik der Kinder beleben und bestimmen eindeutig den Alltag.
Rückzug vom geliebten Trubel sucht Gernot bei der alten Ruine St. Peter in Tanas, seinem Grundstück unterhalb der heutigen St. Peter Kirche. Nur ein Fußweg führt dahin und das ist auch gut so und soll so bleiben, wie er meint. Alles muss im steilen Gelände zu Fuß herangetragen und von Hand gearbeitet werden. Seit heuer zu Ostern verbringt er mit seiner Familie dort vermehrt Zeit. Bäume wurden gefällt, Äste und Laub weggeräumt, ein kleiner Garten angelegt. Vieles steht noch an, doch sie genießen es in der Natur zu sein. Mit dem Boden und Erde in Verbindung und in der dortigen Ruhe und Abgeschiedenheit schöpfen sie Kraft und finden eine sinnerfüllte Aufgabe. Gemeinsam mit seinem Cousin Raimund richtete Gernot eine Natursteinmauer an der Ruine auf. Alles in langsam von statten gehender Handarbeit. Genau das findet Gernot spannend und schön. „So hat und braucht alles im Leben seine Zeit, alles hat seine Berechtigung“, sagt er.
Die Ruine hat für ihn einen sehr emotionalen Wert. Sein aus Tanas gebürtiger Vater ist am Friedhof der St. Peter Kirche begraben und hat ihm das Fleckchen Erde vererbt. „Früher wurde hier Korn angebaut und bis 1969 in den kleinen Wiesen Heu gemäht“ erzählt Gernot erstaunt und faszinierend von der Umgebung.
Die Mauerreste der um 1500 erbauten zweiten St. Peter Kirche wurden 2008 vom Denkmalamt gesichert. Der in unmittelbarer Nähe fließende „Lebe-Wohl-Bach“ riss Teile der Kirche in die Tiefe, bis um 1769 die heutige St. Peter Kirche endlich auf festem Fels zum Trotz der Naturgewalten gebaut wurde. Gernot hat einen starken Bezug zum Glauben. Er empfindet ihn als Fels, als Fundament und Halt für den Menschen. Als Chorleiter und Organist spielt und komponiert er auch Kirchenmusik. Seine dritte Messe für Chor ist inspiriert von der St. Peter Kirche und sein Freund Christof Anstein schrieb den Text zur „Petros Messe“, in der „Stein und Fels“ das Leitmotiv in den Kehrversen zwischen Volksgesang und Chorbilden. Wer weiß, wenn wir einmal am Besinnungsweg von Tanas zur heutigen St. Peter Kirche entlang wandern, können wir neben Vogelsang und Wasserrauschen auch Gernots Harfenspiel hören.
Aus dem Gerichtssaal - Der Pranger war ein Strafwerkzeug des Mittelalters, mit dem Menschen der öffentlichen Bloßstellung, Schande und Schmähung ausgesetzt wurden. Offiziell ist diese Strafe inzwischen abgeschafft. Sie ist jedoch nicht verschwunden. Schauplatz für die öffentliche Vorführung und Beschämung von Personen sind im 21. Jahrhundert die Medien. Die in allen europäischen Verfassungen verankerte Unschuldsvermutung wird damit ausgehöhlt. Wer jahrelang in der Presse gekreuzigt wird, der tut sich schwer, an diesen hehren Grundsatz zu glauben. Davon kann der aus Laas stammende und in Innsbruck an der Universität als Professor für Wirtschaft lehrende Gottfried Tappeiner ein Lied singen. Er geriet im Jahre 2014 im Zusammenhang mit dem sog. Politrentenskandal gemeinsam mit der damaligen Präsidentin des Regionalrates Rosa Thaler zwischen die Mühlsteine der Justiz. Die Anschuldigung lautete auf Beihilfe zum Amtsmissbrauch und zum Betrug zum Schaden der Region Trentino-Südtirol in der Größenordnung von 10.800.000 Euro. Um diesen Betrag hätten Rosa Thaler und der Prof. Tappeiner die Region „erleichtert“, weil sie bei der Umwandlung des Leibrentenanspruches der Altmandatare in eine Einmalzahlung „geschummelt“ hätten. Der „Schwindel“ hätte laut Anklage darin bestanden, dass die Lebenswartung der „Politrentner“ künstlich nach oben geschraubt und bei der Berechnung der Einmalzahlung auch noch ein für sie besonders günstiger Zinssatz angewandt worden wäre. Das Ganze wurde dann in der Anklageschrift auch noch so dargestellt, als ob die damalige Regionalratspräsidentin und der Professor im „stillen Kämmerlein“ und unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Handel „ausgeschnapst“ hätten.
Das Verfahren stand ganz offenbar unter dem Eindruck der kochenden „Volksseele“, die sich nach Bekanntwerden einiger Beträge in wütenden Protesten vor dem Landhaus in Bozen entlud. Diesem Volkszorn musste offenbar Tribut gezollt und Sündenböcke gefunden werden, auf welche die ganze „Malaise“ abgewälzt werden konnte. Zu diesem Schluss kommt man jedenfalls bei der Lektüre der über 50 Seiten langen Urteilsbegründung. Rosa Thaler und Prof. Tappeiner wurden nämlich schlussendlich am 26.02.2021 vom Strafsenat beim Landesgericht Bozen (Präsident und Urteilsverfasser Stefan Tappeiner, Beisitzer Michele Paparella und Federico Secchi) voll freigesprochen, und zwar, weil keine strafbare Handlung vorliegt. Ein „Gemauschel“ zwischen den Angeklagten wurde schon einmal deswegen ausgeschlossen, weil sämtliche Beschlüsse vom Präsidium des Regionalrates, in dem auch Vertreter der Opposition saßen, „kollegialiter“ gefasst worden waren. Die Einholung einer Expertise beim Prof. Tappeiner war ebenfalls durch einen Beschluss des gleichen Kollegialorgans gedeckt. Die angeblich zu Gunsten der Altmandatare nach oben „frisierte“ längere Lebenserwartung stellte sich als ein statistisches Faktum heraus. Und die ganze bei der Umrechnung des Leibrentenanspruchs der Politiker in eine Einmalzahlung angewandte Methode erbrachte zwar erkleckliche Summen und war schwer vermittelbar, entsprach aber allen Regeln der Versicherungsmathematik. Unter gar keinen Umständen war es ein Fall für den Strafrichter. Auf die gleiche Weise wird nämlich bei Unfällen mit Personenschaden und Minderung der Erwerbsfähigkeit der Schadenersatz errechnet: Anstatt einer monatlichen Rente von sagen wir 30 Prozent des verlorenen Einkommens wird zumeist für eine Einmalzahlung optiert, deren Höhe sich nach dem Prozentsatz der Invalidität, dem Alter des Geschädigten, dessen Lebenserwartung und einem Abzinsfaktor errechnet. Noch weniger war erklärbar, dass dadurch eine Einsparung im Betrag von ca. 50 Millionen Euro möglich wurde. Also unterm Strich: Viel Lärm um nichts? Ja, wenn da nicht zwei „Aber“ wären. Zum einen hätte die Staatsanwaltschaft schon in der Ermittlungsphase die „Schmalbrüstigkeit“ ihrer Position erkennen und die Einstellung des Verfahrens beantragen müssen. Stattdessen hat sie den Angeklagten einen jahrelangen aufwendigen Prozess gemacht, um dann am Ende die Haltlosigkeit der Anschuldigungen einsehen und für deren Freispruch plädieren zu müssen. Die Beschuldigten ihrerseits mussten die bittere Erfahrung machen, dass bei dem politisch heiklen und medial „gepushten“ Thema der Politrenten kaum Sachlichkeit zu erwarten war. Auch nach der vom Gericht attestierten Untadeligkeit ihres Verhaltens und trotz der Reinwaschung durch die Justiz bleibt immer etwas hängen. Da dürfte es für den Prof. Tappeiner von Trost gewesen sein, dass der Rektor der Universität Innsbruck, dem er von seinen gerichtlichen Turbulenzen in der Heimat südlich des Brenners Bericht erstattet hatte, ihm mit einem leicht abgewandelten Bibelzitat den Rücken stärkte: Gehe hin und sündige weiter!
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
P.S. Um möglichen maliziösen Hintergedanken schon gleich vorzubeugen: Der Autor dieses Beitrages ist mit dem Prof. Tappeiner weder verwandt noch verschwägert. Was sie gemeinsam haben: Sie sind beide Laaser, aber das ist keine Schande und (noch) nicht strafbar!
Trafoi/Vinschgau - Seit 2019 gibt es bei Trafoi die Belegstelle für die Carnica-Bienenköniginnen, geschützt in einem Reinzucht-Radius von fünf Kilometern. In den Sommermonaten werden dort jährlich rund 850 Bienenköniginnen von Drohnen begattet. Anfangs Juli 2021 informierten sich ImkerInnen und Politiker bei einer kleinen Einweihungsfeier vor Ort.
von Magdalena Dietl Sapelza
In kleinen handlichen Kästen bringen Imkerinnen und Imker ihre gezüchtete Carnica-Bienenköniginnen mit einer Hand voll Arbeiterbienen zur Belegstelle, wo sie einige Wochen lang bleiben. Die Königinnen werden in der Luft von Drohnen begattet, die aus etwas entfernten, ausgewählten Bienenvölkern stammen. Wenn die Königin beginnt Eier zu legen, ist die Begattung gelungen. Belegstellenleiter Hubert Stillebacher überwacht die Kästen und koordiniert das Kommen und Gehen an festgelegten Uhrzeiten. Die Belegstelle ist mit einem elekrischen Zaun gegen Zugriffe von Bären gesichert.
Die Imkervertreter im Bezirk Obervinschgau um Obmann Othmar Patscheider hatten lange um die Belegstelle für Carnica-Bienen mit entsprechender Schutzzone gekämpft. 2019 konnte diese mit Dekret der Landesregierung schließlich errichtet werden. Die Schutzzone hat einen Radius von fünf Kilometer. Das heißt, innerhalb dieser Zone werden nur die Carnica/Kärntner-Bienen gehalten. Natürlich müssen die Imker in der Zone an einem Strang ziehen. Ähnliche Projekte gibt es z. B. in Kärnten, dem Ursprungsland der Carnica. „Ein Radius von 10 km, wäre noch idealer, um eine Vermischung durch andere Bienenrassen vermeiden zu können“, meint Patscheider. Unterstützt wurde das Projekt in Trafoi vom Königinnenzuchtverein, vom Südtiroler Imkerbund, vom Kleintierzuchtverband, von der Nationalparkverwaltung von der Gemeinde Stilfs und von der Landesverwaltung.
Bei der Einweihungsfeier am 10. Juli 2012 konnten sich Politiker und interessierte Imkervertreter das Projekt genauer anschauen. Gekommen waren KA Albrecht Plangger, LA Josef Noggler, BM Franz Heinisch und AltBM Hartwig Tschenett (Stilfs). „Wir danken allen, die unser Anliegen tatkräftig unterstützen“, so Patscheider. Die Belegstelle Trafoi ist die zweite im Vinschgau nach jener im Pfossental und die fünfte in Südtirol.
Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Präzisierungen
Bezugnehmend auf den Artikel „Landwirtschaft und Biodiversität“ in der Ausgabe 12-21 des Vinschgerwind vom 10.06.2021 möchte ich folgende Richtigstellung anführen.
Im Artikel wird der Satz „Züchterische Verbesserungen brachten bei den Rindern in den vergangenen 200 Jahren eine Gewichtszunahme des Durchschnittsgewichtes von 250 kg im Jahr 1850 auf heute 650 – 750 kg.“ angeführt, welcher so auch im Landwirtschaftsreport der Eurac Research zu lesen ist. Im Abgleich mit Fachliteratur ergeben sich jedoch andere Werte und es muss hinterfragt werden, auf welche Tiere sich diese Werte beziehen und um welche Parameter, also Schlachtgewicht oder Lebendgewicht, es sich hier handelt.
Eine Möglichkeit, warum der Zuwachs an Lebendgewicht im Bericht der Eurac Research so hoch ist, könnte sein, dass für die Zahlen aus dem Jahr 1850 die durchschnittlichen Lebendgewichte aller Rinder, also von den Kälbern bis zu adulten Tieren herangezogen wurde, bei den aktuellen Werten von bis zu 750 kg Lebendgewicht jedoch ausschließlich auf die Lebendgewichte adulter Tiere Bezug genommen wurde. Bei der Versteigerung des KOVIEH vom 06.07.2021 findet man beispielsweise bei 59 Kühen ein Durchschnittsgewicht von 699 kg vor, ein Jungrind wies ein Lebendgewicht von 175 kg auf. Auch für Österreich kann man ähnliche Werte unterlegen. Laut STATISTIK AUSTRIA haben sich hier die durchschnittlichen Lebendgewichte der Rinder exklusive Kälber von 660 kg im Jahr 2009 auf 670 kg im Jahr 2020 (Stand 30. April 2021) erhöht. Bei den Jungrindern blieb das durchschnittliche Lebendgewicht in besagtem Zeitraum hingegen relativ konstant und lag 2020 bei 167 kg. Würden auch die Kälber mit ihren deutlich niedrigeren Lebendgewichten in dieser Berechnung miteinbezogen, würden die Durchschnittswerte deutlich sinken.
Eine zweite Möglichkeit wäre, dass bei den 250 kg im Jahr 1850 nicht das Lebendgewicht, sondern das Schlachtgewicht (Kopf, Haut, Gliedmaßen und Organe entfernt) herangezogen wurde. Dafür spricht eine Erhebung (Ahrens, S., 2021), nach welcher die durchschnittlichen Schlachtgewichte in Deutschland im Jahr 1900 bei 248 kg und im Jahr 2020 bei 336 kg lagen.
Welche der beiden Möglichkeiten als Fehlerquelle in Frage kommt, ist im Nachhinein schwer abzuschätzen, jedoch wird dadurch ein falsches Bild auf die züchterische Entwicklung der Rinder in Südtirol geworfen und einseitige Schlüsse gefördert. Durch die Abweichungen dieser Werte müssen auch alle weiterführenden, darauf basierenden Berechnungen überarbeitet werden.
Daniel Gasser, Obmann-Stellvertreter Südtiroler Bauernbund
Obmann BRING - Beratungsring Berglandwirtschaft
Fehlbesetzungen im Landtag
Wenn Landtagsmandatare ihre Position missbrauchen, um die Mitspracherechte der eigenen Bevölkerung zu beschneiden, dann sind sie fehl am Platz. Wer oder was hat sie dazu gebracht, einen wichtigen Teil aus dem Landesgesetz zur Bürgerbeteiligung zu streichen: das Referendum!
Vor den Wahlen versprechen die Politiker mehr Bürgerbeteiligung und tun nachher genau das, wofür sie nicht gewählt wurden. Wie ist ein derartiges Benehmen zu erklären? Immer wieder verfolgen Mandatare eigene Interessen und verteidigen vehement und oft im Verborgenen ihre Privilegien, sie bedienen ein paar „Einfluss-Reiche“.
Politiker, die nicht dem Gemeinwohl verpflichtet sind, sind nicht mehr zeitgemäß und offensichtlich eine Fehlbesetzung im Südtiroler Landtag.
Schönthaler Helmut, Eyrs
Mit Bus und Bahn
„Großer Parkplatz vorhanden“, mit diesem Slogan werben z.Z. viele Betriebe. Das ist eine Einladung zum Autofahren. Ich werde in Zukunft Werbung machen für Betriebe, die schreiben: „Mit Bus oder Bahn in x Minuten erreichbar.“ Das ist meine Einladung zum Klimaschutz. Wie lange wollen wir noch warten, um aus den letzten Wetterereignissen zu lernen?
Erich Daniel, Schlanders
HAIKU
des Monats Juli 2021
ausgewählt von der Haiku-Gruppe Südtirol
*
Dem Berg gefällt
es, kopfüber im See -
Sommerfrische
Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
„Zfridn mitn LH“
Sehr geehrter Herr Chefredakteur!
Sie schließen Ihren jüngsten Kommentar „Zfridn mitn LH“ mit folgendem Satz: „Der LH kommt im Tagblatt nicht oder kaum vor.“
Nun, bis 30. Juni, in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021, erschienen in den „Dolomiten“ 410 Artikel, in denen über Arno Kompatscher berichtet bzw. in denen er namentlich genannt wurde, und dazu insgesamt 60 Fotos, auf denen der Landeshauptmann abgebildet war. Das sind rund 17 Nennungen und zwei bis drei Fotos in den „Dolomiten“ - pro Woche.
Elmar Pichler Rolle
Athesia Gruppe/Kommunikation
SkRUPEL-LOSE -VOLKS VERRETER.
Es ist nicht in Worte zu fassen, welche VERFRORENHEIT unsere Mandatare (außer die Mair Ulli war dagegen - hats auch in den Medien gesagt.) in dieser von der Pandemie gebeutelten Zeit sich erlauben. So einen PUNKT auf einer Tages-Ordnug aufzuführen ist schon eine Frechheit sondergleichen. Da sieht man wieder, warum sich eine Zahl (Ex) Bürger-Meister um diese lukrativen Posten in der Landes-Regional-Politik reißen. Sogar in einigen Gemeinden gabs Schlammschlachten, und heute sind sie unbeliebte Personen. Sollten die Damen und Herren den Sold schon überwiesen bekommen haben, dann ist es für Arbeitnehmer/brave STEUER-ZAHLER (all diese, die keine INFLATIONS-Erhöhung bekommen) ein SCHLAG ins Gesicht. Nein zwei drei Schläge ins Gesicht. Ich kann nur sagen: Traurig, traurig aber wahr... Es wird der Tag kommen, wo abgerechnet wird. Die ganzen Schand-Taten, wie unzählig Millionen von EURO, die sie seit der Pandemie in den Sand gesetzt haben, das werden die Wählerinnen und Wähler bei der nächsten Landtagswahl nicht so schnell vergessen. Der Sanitäts L R hat uns aufgerufen, zuhause zu bleiben und ER genau ER war in Kroatien und hat die Scheiße mitgebracht. Hinterher hat er noch TÖNE gespuckt, dass die anderen Schuld sind. Ich glaube, der hat in seinem Urlaub nicht nur Corona mit im Gebäck gehabt, sondern den hat’s auch die BIRNE verbrannt. Bitte, ich will niemand PERSÖNLICH beleidigen. Es geht nur um diese SCHEISS-POLITIK in unserem schönen Land, das uns braven - arbeitssamen-friedlichen-stolzen Südtirolern und Südtirolerinen gehört. Diesen wunderschöne FLECKEN auf dieser Erde lassen wir uns nicht von Möchtegern-Politikern oder Landesräten (die keine Ahnung als Landesrat haben - kann einigen nur die Schulnote 3-geben) verkaufen und zunichte machen. Wir sind das Volk. Wir sind die, die „ Dem LAND die TREUE“ halten.
Herbert Marseiler, Prad- Zürich
Billig – nicht um jeden Preis.
Zur Zeit des Saisons-schluss-verkaufs laufen vermehrt Menschen dem ultimativen Schnäppchen nach. Scheuen dafür keine Mühen und Kosten, auch nicht jene, welche eine weite Autofahrt verursacht.
Dabei gibt es eine schlichte Tatsache: Qualität in Material, Ausführung, Design und Beratung hat überall seinen Preis. Und für Billigteile müssen wir nicht weit reisen.
Nicht wenige verbringen ihre kostbare Freizeit am Laptop, um das Internet zu durchforsten. Immer voll in einem gewissen Stressmodus, da der nächste click ja dann das absolut perfekte Teil „ausspucken“ könnte..
Herrliche Sommerabende werden da verschenkt, die man wunderbar im Freien, mit Freunden, mit Sport genießen könnte. Oder gar Teile der Nacht werden hergenommen, um digital zu auf „Schatzsuche“ zu bleiben. Dies, obwohl man tags drauf doch ziemlich fit sein sollte, im Job oder mit den Kindern zu Hause.
Kompromisse, die oft eingegangen werden, nur um evtl. ein paar Euro zu sparen. Wenn ich rot z.B. selten trage, dann bleibt diese Tatsache bestehen, auch wenn das rote Teil jetzt stark reduziert wurde. Wenn die benötigte Größe nicht vorhanden, dann wachse oder schrumpfe ich sicher nicht, nur weil es günstig war.
Eigentlich gibt es eine ganz einfache Regel: kaufe nur, was du auch zum vollen Preis kaufen würdest.
In diesem Sinne,
fröhliche Schnäppchenjagd
gern auch im stationären Handel,
Claudia Leoni Pinggera, Latsch
Naturns/Südtirol - Im schönen Ambiente des Lindenhofs in Naturns fand am 15. Juli die Siegerehrung der besten Riesling-Weine Italiens aus dem Jahr 2019 statt. Bei diesem 15. nationalen Wettbewerb haben 64 Weine aus sechs Regionen teilgenommen. So viele waren es noch nie, sagte die Präsidentin der Rieslingtage Magdalena Pratzner. 31 Weine kamen aus Südtirol. Die Verkostung fand am 22. Oktober 2020 in der Feuerwehrhalle von Tabland statt. Die Corona-Pandemie hatte im Herbst vergangenen Jahres das traditionelle Verkostungs-Zeremoniell und die dazugehörige Prämierung verhindert. Die Veranstalter haben im günstigen Corona-Fenster des Sommers die Prämierung nachgeholt und die Sieger gekürt. Das Weingut Strasserhof mit dem Riesling DOC Alto Adige Valle Isarco hat am besten abgeschnitten und den ersten Platz erobern können. Die Kellerei Girlan – H. Lun 1840 Riesling DOC Alto Adige folgte auf Platz zwei und Massolino – Langhe DOC Riesling und der Kuenhof – Kaiton Riesling DOC Alto Adige Valle Isarco ex aequo auf Platz drei.
Mit dem Castel Juval Riesling DOC Val Venosta Alto Adige vom Weingut Unterortl hat Martin Aurich einen 6. Platz erzielen können.
Als die „Königin der Weißweine“ bezeichnete der Weinfachmann Peter Dipoli den Riesling. Dipoli begleitet die Rieslingtage von Naturns von Anfang an. Die Rebe sei klimatisch heikel und stelle spezielle Ansprüche an Boden und Mikroklima. Südtirol, vor allem das Eisacktal und der Vinschgau, bieten der Rieslingrebe beste Bedingungen. Bei diesem 15. nationalen Wettbewerb habe es eine diffizile Degustation gegeben. Die ersten fünf seien bei der Punktevergabe ganz eng beisammen gewesen.
Christoph Tappeiner, der Präsident der Tourismus-Genossenschaft Naturns, freute sich über tolle Weine in einem tollen Ambiente. Auf die Naturnser Rieslingtage sei man stolz. Tappeiner bedankte sich bei der Riesling-Präsidentin Magdalena Pratzner und bei Peter Dipoli. Die Rieslingtage von Naturns seinen eine Bühne, die sich in die Veranstaltungen einreihe, den Südtiroler Wein bekannt zu machen, meinte Eduard Bernhart, Direktor des Weinkonsortiums Südtirol.
In seinem Haus willkommen geheißen hat Lindenhof-Chef Joachim Nischler. Nischler war der erste Präsident der Riesling-Tage in Naturns. Damals sei die Veranstaltung wenig sexy gewesen, das habe sich geändert. Seine Nachfolgerin als Präisdentin war Monika Unterthurner und seit kurzem steht Magdalena Pratzner der Organisation vor. (eb)
Laas/London - Das traditionsreiche Nobelkaufhaus Harrods in London ist eines der exklusivsten Warenhäuser der Welt. Ein besonderes Highlight für viele der gut situierten Kunden, jedoch auch für unzählige Touristen der Metropole, ist die im Erdgeschoss liegende und im Jugendstil gestaltete Lebensmittelabteilung mit ihren sogenannten „Food Halls“. Für die Anfang Mai 2021 eröffnete neu gestaltete Chocolate Hall wählten die auf die Gestaltung exklusiver Innenräume spezialisierten Architekten des Londoner Studios David Collins edlen Laaser Marmor der Sorte LASA VENATO VENA D’ORO® als Abdeckplatten für Theken und Mobiliar.
Die Chocolate Hall (Bild) schließt das letzte Kapitel einer sorgfältigen, vier Jahre dauernden Restaurierung der „Food Halls“ im Nobelkaufhaus ab. Mit der Restaurierung würdigen die Londoner Architekten des David Collins Studios vornehmlich das von Harrods über Generationen geführte Erbe in Sachen Schokolade. In den Archiven des Nobelwarenhauses ist der Verkauf von Schokolade bereits um 1870 belegt. Wie in allen anderen Hallen sieht nun alles viel heller aus. Um die Halle in einen Tempel des Genusses und wie selbstverständlich für ein Luxuskaufhaus in diesem ein opulentes Ambiente zu schaffen, wurden die besten und schönsten Materialen aus der ganzen Welt eingesetzt. Dazu gehört auch der LASA VENATO VENA D’ORO®, welcher aus dem Weißwasserbruch gewonnen und für dieses Projekt in den Werkshallen der Lasa Marmo zu Abdeck- und Verkleidungsplatten veredelt wurde. Kaum eine andere Marmorsorte, wie der LASA VENATO VENA D’ORO®, mit seinem warmweißen Grundton und den warmen Venierungen von Gelb, Gold bis Braun, könnte farblich besser auf die hohe Kunst der Schokoladenherstellung abgestimmt sein. Die Oberflächen aller Materialien wurden poliert. Zur Anwendung kam hier auch erstmals die neue digitale Planungssoftware Digital Drylayout, kurz DDL, die Lasa Marmo zusammen mit einem deutschen Ingenieur entwickelt und kürzlich lanciert hat. Dabei werden vom Architekten oder Designer gescannte Rohplatten des Laaser Marmors am Bildschirm auf die jeweilige Teilegröße für das Projekt digital und nach persönlichen Designvorstellungen eingepasst und virtuell ausgeschnitten bevor sie dann real in der Laaser Produktionshalle zum Fertigprodukt zugeschnitten werden. Lasa Marmo öffnet dabei ein neues digitales Kapitel in der Unternehmensgeschichte und in der Projektplanung in der Natursteinbranche.
Die Auflagen und Thekenabdeckungen aus veredeltem Laaser Marmor bilden neben Schokoladen aus dem Hause Harrods die Bühne für Weltmarken wie Godiva, Neuhaus, Venchi und vielen anderen.
Schlanders/Bozen - Vom 22. Juli bis 2. August stand auf dem Sparkassenplatz in Schlanders ein 10 m langes Holzhaus auf einem Sattelschlepper. Es ist ein kleines FOrschungs- und Praxis-MOBil, kurz „Tiny FOB MOB“. Das rollende Reallabor, das durch den Vinschgau reist und dabei in Schlanders (22.07. – 02.08.), Latsch (23.08. – 01.09.), Graun (02.09. – 15.09.), Prad (16.09. – 29.09.) und Mals ( 30.09. – 13.10.2021) halt macht, besteht aus Holz und Hanf, zwei natürliche Rohstoffe. Es ist ein Projekt von Eurac Research in Zusammenarbeit mit dem Institut für Erneuerbare Energie, der Freien Universität Bozen und den Handwerksbetrieben Habicher Holzbau GmbH und Schönthaler Bausteinwerk GmbH. Es geht um das neue Zauberwort Nachhaltigkeit, das einerseits eine große Herausforderung darstellt, andererseits auch die Lösung für viele Probleme sein kann. Es geht bei diesem Forschungsprojekt auch darum, dass Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten. Deshalb begeben sich die Wissenschafler:innen der Eurac aufs Land, suchen im Tiny FOB MOB das Gespräch mit verschiedenen Leute, um über nachhaltiges Arbeiten, Produzieren und Konsumieren zu reden. Zum Auftakt des Projektes erläuterten am 22. Juli die drei Wissenschaftlerinnen Ingrid Kofler, Daria Habicher und Silvia Gigante von der Eurac Bozen im neuen Veranstaltungsraums KASINO in der BASIS Vinschgau die Anliegen des Projektes. Anschließend gab es zwei Videovorträge über Nachhaltigkeit. Oliver Parodi, Leiter der Forschungsgruppe Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformation am Karlsruher Institut für Technologie meinte, dass unsere globale Wirtschafts- und Lebensweise nicht nachhaltig ist. Bei einer nachhaltigen Entwicklung geht es um globale Perspektiven und Umwelt Entwicklungen, aber auch um Gerechtigkeit zwischen den Völkern und gegenüber zukünftigen Generationen. Es braucht einen neuen Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation. Auch der Nachhaltigkeitsforscher Tobias Luthe von der ETH Zürich meinte, dass es Netzwerke braucht, um einen neuen Lebensstil zu entwickeln und eine resiliente und zukunftsfähige Gesellschaft zu schaffen. (hzg)