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Dienstag, 15 November 2022 16:02

Besuch im KH Schlanders

Schlanders - Bei einem Lokalaugenschein am Krankenhaus Schlanders hat sich Landeshauptmann Kompatscher ein Bild der Situation gemacht. Vorherrschendes Thema war der Fachkräftemangel, besonders in der Pflege.

51.000 Facharztleistungen, 16.000 Zugänge in der Notaufnahme, 4000 chirurgische Eingriffe im Jahr 2021 – das Krankenhaus Schlanders ist mit fünf Abteilungen und zwölf Diensten der größte Arbeitgeber im Vinschgau. Bei einem Lokalaugenschein am 4. November hat sich LH Arno Kompatscher mit Personal und Führungskräften getroffen und über aktuelle Herausforderungen diskutiert.
Am Krankenhaus Schlanders arbeiten zurzeit 26 Ärztinnen und Ärzte, 90 Pflegekräfte, 27 Pflegehelferinnen und Pflegehelfer sowie 43 Personen in anderen Gesundheitsberufen wie Geburtshilfe, Labortechnik, Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie. Doch wie im restlichen Europa und auch in den anderen Gesundheitsbezirken Südtirols fehlen Fachkräfte. Dies hat Auswirkungen auf den gesamten Krankenhausbetrieb, im Besonderen auf die Verfügbarkeit von Betten in den Abteilungen. „Wir haben ein motiviertes Team, das aber immer öfter an seine Grenzen stößt. Aktuell spüren wir vor allem die Nachwirkungen der Pandemie“, erklärt Robert Rainer, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Schlanders. „Trotz der angespannten Lage schaffen wir es, alle essenziellen Dienste aufrechtzuerhalten.“
Das Problem des Fachkräftemangels, so LH und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher, sei ganz oben auf der politischen Agenda: „Bereits seit einigen Jahren arbeiten wir auf Landesebene daran, Gesundheitspersonal auszubilden und an Südtirol zu binden. Das Land Südtirol finanziert beispielsweise Studienplätze in Humanmedizin in Deutschland und Österreich. Diese Studierenden unterzeichnen eine Dienstverpflichtung und arbeiten nach ihrem Abschluss in Südtirol. Wir haben seit diesem Jahr auch die Möglichkeit geschaffen, dass Studierende der Krankenpflege an der Claudiana einen Teil ihrer Ausbildung in Bruneck absolvieren können. Zudem finanzieren wir auch Studienplätze in Pflegewissenschaften in Innsbruck und eröffnen damit mehr jungen Menschen die Möglichkeit zur Krankenpflegeausbildung.“
Bei dem Treffen konnten sich die Anwesenden mit dem Gesundheitslandesrat über die aktuelle Situation am Krankenhaus und über Problemfelder austauschen. Den Mitarbeiter:innen liegen vor allem Themen wie die Wertschätzung und Aufwertung des Pflegeberufs, die Anstellungsmodalitäten von Fachärzten sowie die zukünftige Ausrichtung des Krankenhauses Schlanders am Herzen. Florian Zerzer, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes: „Wir haben in Südtirol das Glück, unsere Leistungen auf insgesamt sieben Spitäler aufteilen zu können. Besonders die kleinen Spitäler nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. Sie gilt es für die Zukunft zu stärken, indem sie sich auf bestimmte Leistungen spezialisieren und in enger Zusammenarbeit mit den Sprengeln die Bevölkerung nahe am Wohnort versorgen.“
Beim anschließenden Rundgang durch das Krankenhaus hat Landeshauptmann Kompatscher die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Anästhesie und zentrale Überwachungsstation besucht und sich dabei auch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgetauscht.

Montag, 14 November 2022 15:08

Spannender Vortrag in Mals

Am 26. November ist der Extrembergsteiger und Speedkletterer Dani Arnold zu Gast im Kulturhaus von Mals. Der Schweizer gibt an diesem Abend mit Bildern und Videos Einblick über seine vielen Expeditionen. Zudem werden mit Alex Walpoth, Titus Prinoth und Martin Dejori auch drei junge Südtiroler Alpinisten von ihren Abenteuern berichten. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt beträgt 15 €. Veranstaltet wird das Event von der AVS-Ortsstelle Mals. (sam)

Dienstag, 15 November 2022 15:01

Impressionen Gianni Bodini

Auf Schönputz. Manchmal kann man weit sehen, ohne weit zu fahren. Der Schlern und die Dolomiten sind immerhin über 70 Kilometer weit weg und doch so nah.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 14 November 2022 14:26

Leserbriefe Ausgabe 23-22

Gefahrensituation?
s12 01 FotoPressemitteilung der Young Greens Southtyrol vom 08/11/2022
Am 18.10.2022 fand auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne in Schlanders ein Lokalaugenschein durch das Amt für Abfallwirtschaft statt. In einer entnommenen Probe wurde asbesthaltiges Material nachgewiesen.
Ein Foto bei einfallendem Morgenlicht zeigt die Staubentwicklung über dem Schlanderser Bahnhofsareal. Hier finden sich täglich Schüler:innen aus dem ganzen Vinschgau ein. Wurden sie und weitere Bürger:innen krebserregendem Asbeststaub ausgesetzt?
Der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders, Dieter Pinggera, wurde am 20.10. über die positive Asbestprobe in Kenntnis gesetzt. Die Bürger:innen der Gemeinde sind seitdem aber nicht informiert worden und es wurden keine Schutzmaßnahmen ergriffen.
Wir fordern die Gemeinde dazu auf, die Bürger:innen über mögliche Gefahren zu informieren und nötige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gabriel Prenner und Barbara Lemayr
Co-Sprecher:innen der Young Greens Southtyrol

 

Gemeindevertreter bei Gedenkfeier an faschistischer Lügenstätte
Unlängst fand beim Beinhaus in Burgeis eine Gedenkfeier statt. Dabei waren u. a. Gemeindevertreter aus Mals (Bruno Pileggi) und Schlanders (Dunja Tassiello), die gemeinsam mit den Alpini einen Kranz am faschistischen Lügenbau niederlegten. Die Süd-Tiroler Freiheit Vinschgau rät den zwei Gemeindevertretern, sich genauer mit der Geschichte des Beinhauses zu befassen!
„Sie sollten das nächste Jahr ihre Teilnahme auf den Kriegerfriedhof in Spondinig begrenzen. Denn der Aufmarsch beim Beinhaus ist eine Provokation“, betont Benjamin Pixner, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau
s12 Beinhaus Burgeis„Mittlerweile sollte jeder wissen, dass die Beinhäuser ein perfider Geschichtsschwindel sind. Dort wurden die Gebeine von Soldaten von anderen Gebieten herangekarrt – und sogar von Verkehrstoten und österreichischen Soldaten – um der Öffentlichkeit ein falsches Bild vorzutäuschen. Das ist eine dreiste Geschichtslüge! Wie auch die übrigen Beinhäuser, wurde das Beinhaus in Burgeis bewusst in Grenznähe errichtet, um die Annexion Süd-Tirols auch symbolisch zu rechtfertigen“, betont Pixner.
Aus Mangel an toten Soldaten gab der italienische Staat im April 1938 den Auftrag, Leichen im Soldatenfriedhof in Bozen zu exhumieren und zum Beinhaus nach Burgeis zu bringen. Dabei wurden auch 54 österreichische Soldaten dorthin verfrachtet, die somit kurzerhand zu italienischen Gefallenen umfunktioniert wurden.
„Das faschistische Beinhaus in Burgeis soll endlich aufgelassen und den dort bestatteten Soldaten eine würdige Ruhestätte in geweihter Erde ihrer Heimat oder im nahegelegenen Kriegerfriedhof in Spondinig gewährt werden“, fordert Pixner. „Das Beinhaus ist eine faschistische Kultstätte und ein Missbrauch von Toten, die sich nicht mehr wehren können. Diese verstorbenen Menschen haben es nicht verdient, in einer Lüge gefangen zu bleiben“, unterstreicht Pixner abschließend.
Benjamin Pixner,
Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau.

 

Keine Trabantenstadt
Kasernenareal Schlanders -Die Stellungnahme des hds-Bezirksausschusses zur aktuellen Situation: „Für ein lebendiges, lebenswertes und attraktives Schlanders!“
Rund um die aktuellen Diskussionen zum Abriss des alten Kasernenareals in Schlanders, bezieht der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds Stellung. „Wir möchten die politischen, rechtlichen oder baulichen Diskussionen nicht kommentieren, möchten aber in diesem Zusammenhang unsere Anliegen für eine gesunde Ortsentwicklung unterstreichen“, betont hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Was das Areal anbelangt, so darf dieses auf keinen Fall zu einer „Trabantenstadt“ werden, wo neue, zusätzliche Handelsflächen entstehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt bereits eine Reihe von Leerständen in der Fußgängerzone, die im Zuge der gesamten Ortsentwicklung nicht vergessen werden sollten. „Wir befürworten auch weiterhin einen Coworking Space und die Tätigkeit der Basis. Und vor allem ist es wichtig, dass es im Vinschgau eine Startup-Szene gibt und diese entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung hat, wo sie sich entfalten kann“, so der Bezirksausschuss des hds. „Trotz aller Digitalisierung leben unsere Dörfer von ihrer Attraktivität, Lebendigkeit und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Unsere Orte sorgen dafür, dass sich nicht nur junge Familien, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer dort niederlassen, Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Damit dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Orte – und somit auch von Schlanders - aufrecht und diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben, bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und Voraussetzungen“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.
hds-Bezirksausschuss; hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser

 

HAIKU DES MONATS Oktober 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol
ex-aequo:

Ihr rotes Herbstkleid -
zog sie im Gewitter aus,
die Wilde Rebe.

Johann Matthias Comploj, Brixen

*
Oktobernacht
ach, ihr Sterne – und ich
nur Funkenflug

Christian W. Burbach, Nürnberg
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com

Montag, 14 November 2022 14:04

Festakt im VUSEUM zum 25. Jubiläum

Schluderns/Vinschgau - Zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Kultur und Politik blickten beim Festakt zum 25. Jubiläum des Vintschger Museums/VUSEUM am 29. November 2022 auf die Anfänge zurück.
In seiner Begrüßungsrede ließ der Präsident VUSEUMS, Toni Patscheider, kurz die Geschichte des Museums Revue passieren. Die Idee, ein Talmuseum zu errichten, reifte im Jahre 1985 in der Talgemeinschaft Vinschgau unter dem damaligen Präsidenten Kristian Klotz. 1989 erfolgte der Ankauf der Hofstelle in Schluderns. 1996 wurde der Verein Vintschger Museum gegründet, der heute 150 Mitglieder zählt, und 1997 erfolgte die Eröffnung. Die Gelder kamen unter anderem vom Leader-Programm. Damit konnten beispielsweise die Grabungen am Ganglegg getätigt und die Dauerausstellung „Archäologie“ gestaltet werden. Nach und nach sind die Dauerausstellungen s11 vuseum„Wassrwossr“ und „Schwabenkinder“ dazugekommen. Laufend wurden in den vergangenen 25 Jahren Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen gestaltet, darunter letzthin die Euregio - Ausstellungen „Transport – Transit – Mobilität“ und „Fahrende – die Korrner“.
Zu den Erzählern von Anekdoten und Begebenheiten aus den Anfangsjahren zählten Graf Johannes Trapp, Kristian Klotz, Sebastian Marseiler, Helmut Pinggera, Walter Dietl. Als Gratulanten standen der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser und Marlene Messner vom Südtiroler Museumsverband am Podium. Sie bezeichnete das Vintschger Museum als „Kleinod in der Südtiroler Museumslandschaft, die eine mit Geschichten von Armen und Ausgegernzeten eine wichtige Perspektive von unten darstellt.“
Ein Dank ging an den Präsidenten Toni Patscheider, an seine Stellvertreterin Helene Dietl Laganda, an das Vorstands- und Mitarbeiterteam, an die Gemeinde Schluderns und an die Raiffeisenkasse Prad-Taufers. Letztere zeigen sich immer wieder offen, wenn es um die finazielle Unterstützung geht. Gabi Obwegeser, seit den Anfängen die rührige Seele im Haus und selbsternannte „Museums Gabi“, trug ihre Erinnerungen auf humorvolle Weise und treffend in Reimform vor.
Das VUSEUM schreibt laut Präsident Patscheider aktuell schwarze Zahlen, auch dank der Synergie mit der Ferienregion Obervinschgau (gemeinsame Nutzung des Büros). Eine ausgeglichene Bilanz gelingt auch dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Verwalter, die sparsam haushalten müssen. Doch das Ehrenamt kommt zunehmend in Bedrängnis. „Wegen der immer komplizierter werdenden Bürokratie könnte es künftig immer schwieriger werden, Leute zu finden, die sich das antun“, erklärt Patscheider.
Zur Feier gekommen waren neben anderen: BM Josef Thurner aus Mals, BM, Rafael Alber aus Prad, BM Roselinde Gunsch Koch aus Taufers i. M., Bezirkspräsident BM Dieter Pinggera aus Schlanders und der Landtagsabgeordnete Josef Noggler aus Mals. (mds)

Dienstag, 15 November 2022 14:50

Neuer Auftritt für Marteller Granit-Plima

Vetzan/Italien - Es ist eine kleine Sensation: Der Marteller Granit-Plima wird vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“. Die Produktion startet jetzt im Herbst, Anfang des kommenden Jahres 2023 wird das Produkt auch bei der Fuchs AG in Vetzan und Meran erhältlich sein. Die Fliese ermöglicht neue – vor allem große – Formate und kann somit neue Märkte bedienen. Dazu muss man wissen, dass der Plima Granit aus Findlingsteinen gewonnen wird, demensprechend sind Menge und Größe der „Blöcke“ limitiert. Während die Entwicklung, Optimierung und Umsetzung im Florim-Unternehmen s10 plimagrey02stattfand, stammt die Idee dazu von Martin und Cornelia Fuchs. Sie schlugen Anfang 2021 den Partnern von Florim vor den Marteller Granit-Plima als Fliese zu interpretieren und stießen dabei gleich auf Begeisterung. Wichtig war es ihm, dass der Charakter einer Platte in seiner Gesamtheit wiedergegeben wird.
Unter dem Namen Plimatech Architectural Design wird nun die hochwertige Granit-Plima Fliese von Florim vertrieben. „Die dem Plima Naturstein nachempfundene Kollektion verbindet die technischen und gestalterischen Vorteile von Feinsteinzeug mit dem natürlichen Aussehen und der Struktur eines extrem seltenen Gesteins“, heißt es in der Beschreibung von Florim. Die Kollektion Plimatech ist in drei verschiedenen Farben erhältlich, wobei zum typischen graublauen Farbton des Plima-Granits (neu aufgelegt mit Plimagray) zwei weitere Schattierungen hinzukommen, eine in Weiß- (Plimawhite) und eine in Beigetönen (Plimabeige), um Designern eine breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten zu bieten.
Der Marteller Granit-Plima ist ein Kind des Seniorchefs Günther Fuchs. Er hat den blaugrau glimmernden Granit in den 1980er Jahren entdeckt, als er einen großen Felsbrocken vom Ufer des Flusses Plima verarbeiten ließ. Geologe Walter Eppensteiner bezeichnet s10 plimawhite02den Granit als geologisches Spektakel. Der Marteller Granit-Plima steht für Regionalität und Kreislaufwirtschaft. Denn der Abfall wird als Füllmaterial oder im Garten-und Landschaftsbau eingesetzt. Bis aufs letzte Körnchen wird alles genutzt. Einmalig ist auch, dass es eben keinen Steinbruch gibt, wo der Naturstein abgebaut wird. Denn der Marteller Granit kommt in Findlingen vor, in großen Blöcke sind eine Seltenheit und die Menge limitiert. Jeder Stein ist ein Unikat. Hochwertig, authentisch. Mit Lokalkolorit. Und großem Potential. (ap)

Montag, 14 November 2022 14:00

Kasernenareale als Orte der Zukunft

Bozen/Vinschgau - Der “Club Alpbach Südtirol Alto Adige” (CASA) lädt herzlich zur Podiumsdiskussion „Nach-Zwischen-Neunutzung“ am 24. November um 19 Uhr im MUSEION in Bozen ein. Über das Potential von leerstehenden Kasernen oder brachliegenden Arealen diskutieren: Landeshauptmann Arno Kompatscher, Vizebürgermeisterin Meran Katharina Zeller, Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, Unternehmer Heiner Oberrauch, Basis Vinschgau Koordinator Hannes Götsch, Urban Planer Philipp Rier, Designer Daniel Costa von der Initiative Drususkaserne. Das Beispiel der „BASIS Vinschgau Venosta“ in der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders zeigt eindrücklich, dass neue Herangehensweisen eine spürbare Aufwertung für ein Dorf und Tal mit sich bringen können. 

Der Wirtschaftsverband hds Bezirk Vinschgau zieht Bilanz

Der Bezirksausschuss des Wirtschaftsverbandes hds im Vinschgau zieht Bilanz und gibt ein Stimmungsbild zur aktuellen Situation wieder: „Was das Konsumverhalten anbelangt, so können wir feststellen, dass sowohl Kunden als auch Betriebe mehr Wert auf Qualität legen. Die Sommersaison war gut und auch der Herbst verspricht positive Entwicklungen - fast wie das Niveau vor Corona.“
„Die größte Herausforderung schlechthin ist aktuell der Personalmangel. Bei uns speziell im Vinschgau verstärkt durch die Nähe zur Schweiz. Dort bieten einzelne Betriebe sogar kostenlose Unterkünfte für Mitarbeiter, um neues Personal zu finden“, berichtet hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Im Vinschgau sollten die politischen Entscheidungsträger eingreifen, um die dringend notwendigen Arbeitskräfte im Land zu behalten. „Grundsätzlich sollten die Lohnnebenkosten gesenkt werden, damit die Betriebe mehr Lohn an die Mitarbeiter zahlen könnten“, so der Bezirkspräsident.
Eine weitere große Belastung seien für die Betriebe die explodierenden Energiekosten. Als Lösung schlägt Spechtenhauser kurzfristig Unterstützung seitens der Politik vor, langfristig sind Energiegemeinschaften ein gangbarer Weg. Diese Lösungswege sollten aber unbürokratisch, einfach und schnell umgesetzt werden.

Dienstag, 15 November 2022 16:01

Überlegungen und Gedankenanstöße

Kommentar von Heinrich Zoderer - Es ist ein Glücksfall, dass die Gemeinde Schlanders in den Besitz des Kasernenareals, des Kapuzinerklosters mit dem Klostergarten und einer großen Wiese im Bereich Priel gelangte. Das sind Flächen, die für eine vielfältige Nutzung geeignet sind. Die Verbauung dieser Bereiche wird Schlanders nachhaltig prägen und auch Auswirkungen auf die umliegenden Dörfer haben. Deshalb ist mit der Verbauung auch eine große Verantwortung verbunden. Umso wichtiger ist es, das behutsam anzugehen, neben langfristigen Nutzungen auch Zwischennutzungen einzuplanen und Möglichkeiten für zukünftige Nutzungen offen zu lassen. Der Gemeinderat ist das zuständige Gremium, um solche Weichenstellungen und Beschlüsse zu fassen. Es ist aber notwendig, neben Bürgerversammlungen und einer transparenten Verwaltung, auch s8 machbarkeiteinen kontinuierlichen partizipativen Prozess unter Beteiligung der Bevölkerung zu installieren, damit die Diskussionen auf breiter Basis stattfinden. Bei solchen Projekten wird es auch immer wieder zu Umplanungen kommen. Solche Projekte können nicht, wie vorgesehen in 15 Jahren umgesetzt werden. Die Gefahr von Spekulationen bei Bauprojekten dieser Größenordnung (150 Wohnungen und einem Bauvolumen von rund 40 Millionen) darf nicht außer Acht gelassen werden. Fakt ist, dass das vorliegende Projekt das größte Wohnbauprojekt ist, das es im Vinschgau je gegeben hat. Drei grundsätzliche Überlegungen möchte ich anstellen bzw. zur Diskussion stellen:

1. Das derzeit vorliegende Projekt über die Verbauung des Kasernenareals ist nicht das Ergebnis des Bürgerbeteiligungsprozesses, sondern das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft „Insula architettura e ingegneria s.r.l.“ aus Rom.

Es ist richtig, dass es in den Jahren 2010 und 2011 einen Bürgerbeteiligungsprozess gab. Unter der fachlichen Begleitung der Innovate Holding GmbH aus Vorarlberg wurde über die zukünftige Entwicklung von Schlanders und eine mögliche Nutzung des Kasernenareals nachgedacht und als Ergebnis das „Zukunftsbuch Schlanders 2020“ erstellt. Wenn man die Planskizze des Umsetzungsprogramms „Urban village – Kaserne II“ des Zukunftsbuches mit der Machbarkeitsstudie der Bietergemeinschaft vergleicht, dann gibt es fast keine Gemeinsamkeiten. Durch den Bürgerbeteiligungsprozess werden Senioren- und Jugendwohnungen, Büros, Räume für Kultur und Bildung vorgesehen. Die römische Bietergemeinschaft sieht den Abriss der drei großen Kasernenareale und den Bau eines neuen Stadtteils mit maximaler Verbauung vor. Die Kernfrage ist: Braucht Schlanders einen neuen Stadtteil für rund 500 Menschen und wer profitiert davon?

2. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des ressourcenschonenden Umgangs mit Altbauten und dem alten Baumbestand soll durch eine Machbarkeitsstudie geprüft werden, ob eine Nutzung der bestehenden Gebäude Sinn macht.

Eine junge, engagierte Gruppe von Jugendlichen wollen, dass durch eine Machbarkeitsstudie geprüft wird, ob man die alten Gebäude in Wohnungen umbauen und den Baumbestand erhalten kann. Was ist falsch daran? Ist es nicht im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung, wenn das nochmals intensiv geprüft wird? Ansonsten muss sich die Gemeindeverwaltung vorhalten lassen, dass sie eine Abriss-, Verbaungs-, Verbetonierungs- und Gewinn Maximierungsstrategie verfolgt, so wie es in den vergangenen Jahrzehnten im ganzen Land der Fall war.

3. Ein Projekt dieser Größe hat Auswirkungen auf Schlanders und die umliegenden Dörfer. Schlanders würde um 500 Personen wachsen, was höchstwahrscheinlich Abwanderungen aus den umliegenden Dörfern zur Folge hätte.

Das Land bemüht sich durch viele Initiativen und durch viel Geld die Abwanderung zu stoppen. Ein Projekt dieser Größenordnung würde diese Initiativen zunichtemachen, bzw. stark einbremsen.
Heinrich Zoderer

Beim seinem Besuch in Bozen traf Minister Lollobrigida gleich mehrere Landesregierungsmitglieder. Landwirtschaftslandesrat Schuler: "Zukunftsthemen der Südtiroler Landwirtschaft zur Sprache gebracht."

Der italienische Minister für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik, Francesco Lollobrigida war am heutigen Samstag (5. November) in Südtirol und hat dabei die Herbstmesse & Biolife 2022 in Bozen sowie das Meran WineFestival besucht. Im Rahmen der Herbstmesse traf Lollobrigida auch mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato sowie den Landesräten Arnold Schuler und Philipp Achammer zusammen.

Minister Lollobrigida: "Bei Großraubwild pragmatische Lösungen suchen"

Der Landesrat für Land- und Forstwirtschaft Schuler nutzte die Gelegenheit, verschiedene Themen aus Sicht der Südtiroler Landwirtschaft anzusprechen, darunter die Schwierigkeiten für die Berglandwirtschaft, die Verhandlungen zur neuen Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) und die Großraubwildproblematik - gerade auch vor dem Hintergrund der heurigen Risse durch Wölfe in Südtirol, darunter den jüngsten Riss eines Rindes in Prags. Minister Lollobrigida zeigte Verständnis für die Sorgen der Südtiroler Landwirtschaft und sagte, beim Großraubwild seien Lösungen zu suchen. Dabei sei kein ideologischer, sondern ein pragmatischer Ansatz zu wählen.

LR Schuler: "In Rom Verständnis für kleinstrukturierte Familienbetriebe schaffen"

Landesrat Schuler betonte, dass der direkte Austausch mit dem Ministerium von großer Bedeutung ist: "Unsere Berglandwirtschaft ist von kleinstrukturierten Familienbetrieben gekennzeichnet, die besondere Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten haben. Es ist wichtig, dass dafür auf staatlicher Ebene großes Verständnis und Interesse vorherrscht." Schuler freut sich deshalb, dass der neue Landwirtschaftsminister der Einladung gefolgt sei und in Südtirol empfangen werden konnte. 

Man hat sich für die kommende Legislaturperiode für eine gute Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen Austausch ausgesprochen. Wie Schuler betont, werde die Landwirtschaft auf unterschiedliche Herausforderungen treffen, die es gemeinsam anzugehen gelte: Von den tiefen Preisen für die landwirtschaftlichen Produkte zu den klimatischen Bedingungen mit unterschiedlichen Folgeproblematiken für den Sektor, bis hin zum Großraubwild. Die geleistete Vorarbeit bezüglich Wolf und Bär sei nun eine gute Grundlage, um beim Thema einen weiteren Schritt voranzukommen, ist Schuler überzeugt.

Internationaler Berufswettbewerb mit LR Achammer

Beim Rundgang auf der Herbstmesse & Biolife 2022 in Bozen stellte Landesrat Achammer auch die Worldskills, den internationalen Berufswettbewerb vor.

np/gst


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