Mals - In den Sporthallen von Mals spielen in der laufenden Saison 2022/23 rund 30 Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2010 bis 2014 begeistert Volleyball. Schirmherr ist der ASV Mals mit dem Präsidenten Helmut Thurner. Die Volleyballkinder kommen aus den Ortschaften Mals, Schluderns, Laatsch, Tartsch, Matsch, Schleis und Prad. Koordinatorin der Volleyballgruppen und gleichzeitig auch Trainerin für einige von ihnen ist Karin Thanei aus Tartsch. Sie und ihre Helferinnen und Helfer investieren ehrenamtlich unzählige Stunden in die Jugendarbeit bei Sport und Spaß.
Die rund 30 Kinder und Jugendliche verteilen sich auf fünf Mannschaften. Jeweils zwei Mannschaften spielen in der Kategorie U-10 und U-12. Erstmals spielt heuer auch eine Mannschaft in der U-13. Diese nimmt an den VSS-Meisterschaften teil. Diese Spiele werden alle zwei Wochen abwechslungsweise in mehreren Orten Südtirols in Turnierform ausgetragen. Gespielt wird beispielsweise gegen Mannschaften in Terlan, Passeier, Überetsch, Gröden, Neugries, St. Jakob, Bruneck.
Die Kinder der U-10 und der U-12 tragen derzeit Spiele in der VSS Vorrunde aus, die aus fünf Bewerben besteht und ebenfalls in Turnierform stattfindet. Für die Fahrten zu den Spielorten kann der Sportbus des ASV Mals/Sektion Triathlon genutzt werden. Die zwei Mannschaften in der U-10 werden am Montag und am Freitag abends von Sabine Sapelza und Manuela Götsch trainiert; die zwei Mannschaften in der U-12 am Montag und Mittwoch abends von Karin Thanei und Michele Schiraldi. Und die U13 Mannschaft wird von Karin Thanei zusammen mit Julia Pertilakova am Dienstag, Mittwoch und Freitag abends trainiert. Miroslav Petrilak hilft aus, wenn Not am Mann ist.
Zu Beginn der Saison 2021/22 wurden die Volleyballteams mit neuer Vereinskleidung ausgestattet. Die U13 Mannschaft erhielt auch Spielertrikots. Hauptsponsor der Volleyballgruppen ist seit Jahren das Einrichtungshaus De Stefani in Mals.
Wer die Spiele der U13 verfolgen und die Gruppe anfeuern möchte, ist herzlich eingeladen am Samstag, den 17. Dezember 2022, zu den Turnierspielen von 14.00 bis 19.00 Uhr in die Sporthalle des Malser Oberschulzentrums zu kommen. (mds)
Weitere Infos können gerne bei Karin Thanei unter 338 2204398 eingeholt werden.
Die Hinrunde in der Landesliga ist Anfang Dezember zu Ende gegangen und der Kampf um den Meistertitel bleibt spannend. Unter den Hauptdarstellern im Meisterschaftsrennen befindet sich auch eine Vinschger Mannschaft. Doch es ist nicht etwa das Team aus Naturns, das als großer Favorit in die MSaison gestartet war, sondern der ASV Partschins, der sich an Position 3 liegend in die Winterpause verabschiedet und im allerletzten Spiel Sprung an die Spitze verpasste.
Von Sarah Mitterer
Neun Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen – die Bilanz des ASV Partschins kann sich mehr als sehen lassen. 31 Punkte konnte das Team in 15 Spielen sammeln und belegt damit Platz 3. Auf den Tabellenführer Ahrntal hat man lediglich zwei Zähler Rückstand. Und es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, denn Partschins hatte die Chance die Hinrunde an der Spitze zu beenden: Das Team hatte es am letzten Spieltag selbst in der Hand, ein Sieg hätte den Gewinn der Herbstmeisterschaft bedeutet. Doch die Partie gegen Voran Leifers endete mit einem 2:2 Unentschieden, weshalb man nicht als Gejagter sondern als Jäger im Frühjahr wieder auf dem Platz stehen wird.
Während man in Partschins auf eine äußert erfolgreiche erste Hälfte der Saison zurückblicken kann, sieht es in Naturns etwas anders aus. Das Team war als Favorit in die Meisterschaft gestartet und wurde in der ersten Hälfte der Herbstmeisterschaft seiner Favoritenrolle gerecht. An den ersten acht Spieltagen holte man sich 20 von möglichen 24 Punkten. Doch danach schwächelten die Gelb-Blauen. In den restlichen sieben Hinrunden-Partien kamen nur noch fünf Zähler hinzu und die Gelb-Blauen rutschen in der Tabelle auf den sechsten Platz ab. Auf die Spitze hat man bereits acht Punkte Rückstand.
Einen Fehlstart legte das Team aus Latsch, denn lange Zeit befand man sich im unteren Feld der Tabelle. Doch am sechsten Spieltag leiteten die Schwarz-Weißen eine Serie ein, die sich sehen lassen konnte. Acht Spiele in Folge gelang es der Mannschaft zu punkten – unter anderem knöpfte man Bruneck und Naturns jeweils einen Punkt ab – und man kletterte in der Tabelle ein Stück nach oben. Die Serie wurde erst mit der Heimniederlage gegen Voran Leifers am vorletzten Spieltag der Hinrunde gestoppt. Mit sieben Punkten auf dem Konto werden die Latscher die Rückrunde von Position 11 aus in Angriff nehmen.
Schlinig/Vinschgau - Für die Nachwuchs-, Profi-, und FreizeitlangläuferInnen startet heuer am 17. Dezember eine vielversprechende Langlaufsaison mit vielen Neuerungen. Speziell im oberen Vinschgau können dabei nationale und internationale Langlaufrennen aus nächster Nähe verfolgt und natürlich auf den vielseitigen Loipen von Nauders, Reschen über das Münstertal bis Martell mit der grenzüberschreitenden Nordic-Card selbst ausprobiert werden. Das Service-Angebot wurde durch die Eröffnung von „Nordic und Mode“ in Schlinig zudem erweitert.
Dreh- und Angelpunkt des Langlaufsports im Vinschgau ist der ASC-Sesvenna Volksbank, welcher als einziger Verein im Vinschgau sich ausschließlich dem Langlaufsport widmet. Vom Schnupperkurs, welcher wieder über die Weihnachtsfeiertage in Schlinig angeboten wird bis zu der Teilnahme an der landesweiten Langlauf-Rennserie und an nationalen und internationale Langlaufrennen, der ASC Sesvenna begleitet die Kinder und Athleten bei der Ausübung dieser schönen Sportart umfassend. Bereits im Sommer organisierte der Verein den FISI-Test in Mals und nahm mit den Athleten an den Ski-Roller Rennen rund um den Reschen See teil. Der Start des heurigen Raiffeisen Langlauf Cup erfolgt am 17.12.2022 in Toblach. Zu Beginn des neuen Jahres steht aber Schlinig im Mittelpunkt des Langlaufgeschehens. Am Sa. 07. und So. 08. Jänner 2023 werden in Schlinig sowohl die Landesmeisterschaften in der klassischen Technik und ein Massenstart in der freien Technik ausgetragen. Zudem finden zwei nationale Rennen im Rahmen der Coppa Italia Serie statt. Walter Eberhöfer der landesweite FISI-Koordinator/Langlauf und Funktionär im ASC Sesvenna freut sich zudem, dass auch die Langlaufrennen der SKIRI-Trophäe (ehemals Topolino) in Cavalese in die Südtiroler Langlaufserie aufgenommen wurden. Dadurch kann Südtirols Langlaufnachwuchs auch internationale Wettkampfluft schnuppern. Die Finalrennen des Südtiroler Langlauf Cups finden ebenfalls im Vinschgau, und zwar in Sulden am 25.03.2023 statt. Für die Volks- und Friezeitlangläufer bildet die La Venosta in Langtaufers am 17.12. und 18.12.2022 den Auftakt der Volkslanglaufserie in Südtirol. (lu)
Amateurligen - Haben die Fußballer der Amateurligen. Während die 1. Amateurliga am ersten Märzwochenende wieder angepfiffen wird, startet die Rückrunde in der 2. und 3. Amateurliga zwei Wochen später. (sam)
Landesliga - Die Rückrunde in der Landesliga wird am 18. Februar gestartet. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ambrosius, 7. Dezember 2022
Die Risse von Nutztieren durch Wölfe entmutigen viele Tierhalter, welche ihre Haustiere auf Almen sömmern oder ihnen auf Heimweiden artgerechte Haltung angedeihen lassen. In meinem heutigen Beitrag fasse ich daher einige Überlegungen von ausgewiesenen Experten zum Fragenkreis Almwirtschaft und Wolf zusammen. Ich entnehme die Argumente dem, am Allerseelentag neu erschienenen Buch „Wolf im Visier“ (Athesia Verlag, 2022). Herausgeber dieses Buches ist Dr. Heinrich Auckenthaler, der vormalige Direktor des Südtiroler Jagdverbandes. Im Buch geben Experten zu 99 verschiedenen Fragen zum und um den Wolf qualifizierte und sachliche Antworten zum derzeit stark gefühlten und kontrovers diskutierten Themenkreis.
Almsömmerung und Tierwohl
Zunächst die Einschätzung des Tierarztes und begeisterten Ziegenzüchters Helmuth Gufler zur Frage Was bedeutet die Almbewirtschaftung für die Nutztiere aus tierärztlicher Sicht? Die Gesamtfläche des Landes Südtirol beträgt 740.000 Hektar. Davon sind 110.000 Hektar (gleich 15 %) Almflächen. Es gibt in Südtirol 1.737 Almen. Zwei Drittel davon sind Privatbesitz der Bauern und damit ein wesentlicher Bestandteil des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes. Im Jahr 2020 wurden in Südtirol 124.633 Rinder, 38.309 Schafe, 27.470 Ziegen sowie 7.790 Pferde gehalten. Davon wurden 46.956 Rinder (37 %), 29.272 Schafe (76 %), 12.497 Ziegen (45 %) und 1.498 Pferde (19 %) von ca. Mai bis November (je nach Tierart) auf Südtiroler Almen gebracht. Zusätzlich weiden ca. 9.000 Südtiroler Tiere auf Almen in Österreich bzw. in Nachbarprovinzen. Dr. Gufler hebt hervor, dass bei der Almsömmerung der Nutztiere neben dem landschaftspflegerischen und dem wirtschaftlichen Aspekt aus tierärztlicher Sicht der Aspekt der Tiergesundheit hervorzuheben ist. Die Möglichkeit der Bewegung in freier Natur stärkt Verdauung, Herz-Kreislauf- und Immunsystem der Tiere. Die Sonneneinstrahlung aktiviert das Vitamin D. Dadurch sind die im Freien gehaltenen Tiere krankheitsresistenter und benötigen keine oder kaum Medikamente. Ein weiterer gesundheitsfördernder Aspekt ist die Aufnahme von besten Kräutern, mitunter Heilkräutern. Die daraus gewonnenen Lebensmittel (Fleisch, Milch, Käse usw.) sind dementsprechend von höchster Qualität. Bei Auflassung der Almwirtschaft müssten die landwirtschaftlichen Nutztiere im landwirtschaftlichen Betrieb gehalten werden. Dabei würden die Tiere bei Koppelhaltung auf relativ engem Raum weiden und die Gefahr der Aufnahme von Parasiten aus dem Boden wäre erhöht. Um den Erkrankungen entgegenzuwirken, wären häufigere Entwurmungskuren die Folge und daraus das Risiko der Resistenzbildung gegen eingesetzte Medikamente. Somit bliebe die permanent ganzjährige Stallhaltung. Diese Stallhaltung stellt aufgrund der eingeschränkten Bewegungsaktivität keine tiergerechte Haltungsform dar. Durch die permanente Stallhaltung sind die Tiere krankheitsfälliger. Die Krankheitsanfälligkeit erhöht die Behandlungshäufigkeit, den Medikamenteneinsatz und das Risiko der Resistenzbildung dagegen. Fazit: Aus veterinärmedizinischer Sicht wäre die Auflassung der Almbeweidung für die Nutztiere ein großer Rückschlag, allein schon im Hinblick auf das Tierwohl.
Almen, Biodiversität und Naturschutz
Im besagten Buch gibt Leo Hilpold, der Direktor des Südtiroler Landesamtes für Natur Antworten auf die Frage Welchen Wert haben Almen für den Naturschutz? Der Begriff „Almen“ umfasst die alpinen Mähwiesen und Weiden. Je nach Höhenlage, Exposition und vegetationskundlichen Eigenheiten werden beide entweder durch Mahd oder Beweidung bewirtschaftet. Mit dem Satz „Almen sind das lebendige Zeugnis eines kulturgeschichtlichen Dialogs des Menschen mit der Natur“ gibt Leo Hilpold eine sehr schöne Definition zur Alm. Und in Bezug auf die Biodiversität der Arten hält der Autor fest, dass an artenreichen Standorten 80 und mehr verschiedene Kräuter und Gräser vorkommen, wogegen auf intensiv bewirtschafteten Flächen kaum mehr als zwei Dutzend Arten anzutreffen sind. Der Mensch spielte durch seine Bewirtschaftung der Almen eine weitere entscheidende Rolle, indem er den Selektionsdruck über die Beweidung und Mahd steuerte. Mit der Lenkung der Beweidung schaffte der Hirte auf den Almen ein konsequentes und systematisches „Auf-den Stock-Setzen“ (Schwenden) der Sträucher und Zurückhalten der Weideunkräuter. Auf diese Weise konnten sich auch konkurrenzschwächere Kräuter und Gräser erhalten. Die Düngung durch die Ausscheidungen der Almtiere stellt eine bodenschonende Nährstoff-Nullbilanz dar, welche zum Erhalt des pflanzlichen Artenreichtums beiträgt.
Almwirtschaft, Umwelt und Tourismus
Matthias Gauly, der Agrarwissenschaftler und Veterinärmediziner aus Deutschland, lehrt und forscht seit 2014 an der Freien Universität Bozen. Er gibt im Buch „Wolf im Visier“ Antworten auf die zwei Fragen Wie könnte sich die Rückkehr des Wolfes auf die Almwirtschaft auswirken? und Was würde die Auflassung einer Almbewirtschaftung für Umwelt, Tourismus und das Land bedeuten? Zur ersten Frage vermutet Gauly, dass durch die Rückkehr des Wolfes in den Alpenraum für die Milchkuhalpung eine geringere unmittelbare Auswirkung zu befürchten ist, während in seiner Einschätzung Ziegen-, Schaf- und Jungviehalmen vor einer realen Herausforderung stehen. Der Autor ist der Überzeugung, dass bereits mit der Einführung funktionierender Regulierungsmaßnahmen (u. a. unbürokratische Entnahme von Problemtieren) die Entscheidung zur Aufgabe der Bewirtschaftung von Almen viel seltener getroffen würde, weil man dem Tierhalter das Gefühl der „Hilfslosigkeit“ nimmt und eine aus seiner Sicht angemessene Wertschätzung seiner Arbeit signalisiert. Gauly weiter: „Gleichzeitig würde es auch der wirtschaftlich orientierten Form der Bewirtschaftung eine bessere Perspektive eröffnen. Tierhalter geben nicht leicht ihre Leidenschaft auf. Die Rahmenbedingungen müssen allerdings stimmen.“
Und als Antworten auf die zweite Frage zu den Folgen der aufgelassenen Almwirtschaft für die Umwelt, den Tourismus und das Land meint Prof. Gauly, dass die teilweise oder vollständige Auflassung der Almwirtschaft weite Bereiche des Landes betreffen würde. Schließlich sind mit den Almen auch charakteristische Landschaftsbilder, Freizeit- und Erholungsräume verbunden. Wie schon eingangs erwähnt, trägt die Almwirtschaft zum Erhalt eines spezifischen Artenspektrums bei. Zahlreiche Pflanzen und Tiere kommen nämlich nur oder vorwiegend auf bewirtschaften Flächen vor. Eine nachhaltige Almbewirtschaftung erhöht damit auch die Biodiversität. Auch zum Schutz vor Naturgefahren trägt die Almwirtschaft bei, denn beweidete Grünflächen sind weniger anfällig für Lawinen und Erdrutsche. Die Auflassung der Almwirtschaft würde rasch zur Entwicklung einer anderen Vegetationsform mit Verbuschung und Verwaldung führen.
Professor Gauly macht eine weitere wichtige Einordnung: Die Almwirtschaft ist keine eigenständige Wertschöpfungseinheit, sondern ein Teil der Berglandwirtschaft und steht damit in Wechselwirkung zur Entwicklung dieser Berglandwirtschaft. Das heißt, auch die Flächen und die Tierhaltungssysteme in den Gunstlagen wären indirekt durch einen Rückgang der Almwirtschaft betroffen. Wenn sich die Landwirtschaft im Almbereich ändert, ist das zwangsläufig auch im Bereich der Berglandwirtschaft wahrnehmbar. Die Zahl der Betriebsaufgaben könnte schneller verlaufen.
Und zu der derzeit sehr kontrovers diskutierten Regulierung des Wolfes zitiere ich noch einmal Professor Gauly: „Es ist aus diesem Grund wichtig, dass möglichst zeitnah ein akzeptabler Kompromiss gefunden wird, der neben dem „entweder Nutztier oder Wildtier“ auch die Möglichkeit des „Nebeneinander“ der Arten ermöglicht. Dies wäre im Sinne von Landwirtschaft und Naturschutz unbedingt wünschenswert“.
Der Wolfsbestand
Das wolfsfreie Südtirol, wie es als Forderung von einigen Interessengruppen nach den ersten Rissen von Nutztieren durch Wölfe, erhoben worden war, ist eine Illusion. Wir werden nach seiner Rückkehr wieder lernen müssen, mit dem Wolf umzugehen. Insofern ist die qualifizierte Meinung von Matthias Gauly eine realistische Einschätzung.
Das unbehirtete Auftreiben zur Almsömmerung von Weidetieren wie etwa Schafen wird immer schadensanfälliger. Der alte Hirtenberuf muss und wird eine neue Aufwertung erfahren. Aber auch der Wolf darf nicht unantastbar bleiben. Seine Einstufung als Natura 2000-Art muss diskutiert und zurückgenommen werden. Die FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat) der EU 92/43 EWG vom Jahr 2001 stuft den Wolf in der Mehrheit der EU-Staaten als streng geschützte Art ein, deren Tötung verboten ist. Die International Union Conservation Nature IUCN schätzt den Wolf sowohl weltweit wie auch in Europa seit 2004 als „nicht gefährdet“ ein. Zu bedenken ist auch: 11 der derzeit 27 Mitgliedsstaaten der EU haben schon eine eigene Wolfsregelung gefunden.
In Europa (ohne Russland) leben (Stand 2019) rund 17.000 Wölfe. Wenn man die Wölfe im europäischen Teil Russlands dazuzählt, kommt man auf etwa 32.000 Wölfe vom Nordatlantik bis zum Ural. Weltweit wird der Wolfbestand von der IUCN auf 200.000 bis 250.000 Tiere geschätzt.
Zur aktuellen Lage im Alpenraum liegen von den sieben Alpenanrainerstaaten Daten unterschiedlicher Aussagekraft vor. Der Bericht zur Roten Liste, den die IUCN 2018 vorgelegt hat, vermutet 420-550 erwachsene Wölfe in den Alpen. Für 2021 sind 269 Rudel im Alpenbogen dokumentiert.
Beispielhafter Herdenschutz
Herdenschutzzäune sind im steilen und unwegsamen Gelände unserer Almen eine unrealistische und im Praktischen nicht umsetzbare Forderung. Herdenschutzmaßnahmen, wie sie Philipp Bertagnolli und sein Freund für die Bewachung ihrer Passeirer Bergziegen durch die Herdenschutzhunde der Rasse Pastori della Sila auf der Soy-Alm im Martelltal praktizieren, sind beispielhaft, zukunftsorientiert und zur Nachahmung empfohlen.
Kortsch/Stilfs - Der Vinschgau war lange Zeit ein eher armes Tal. Nicht jede Familie konnte sich zu Weihnachten eine eigene Krippe leisten. Trotzdem gab es in fast jedem größeren Ort die eine oder andere schöne Hauskrippe.
In Kortsch zum Beispiel, beim “Brunner“ (Gelserhof), der Heimat des am 21. Juni dieses Jahres verstorbenen Künstlers Karl Grasser, stand schon immer eine Hauskrippe. Karl erzählte: „Ich bin schon als Kind mit der Krippe aufgewachsen. Bei uns Zuhause hatte der Peter Holzer eine Tischlerwerkstatt. Ich hatte das Glück, dass sich meine Kammer genau neben seiner Werkstatt befand. Ich habe immer gebettelt hingehen zu dürfen, um bei seinen Schnitzarbeiten zuschauen zu können. Sobald ich 14/15 Jahre alt war habe ich dann selber angefangen zu schnitzen. Zu Weihnachten 1942 hatte ich das erste Mal meine eigene Krippe in der Stube aufgestellt. Am 5. Jänner 1943 musste ich einrücken. Ich bin morgens früh mit meinem Koffer die Haustreppe hinunter und habe mir gedacht, ob ich meine Krippe nocheinmal aufstellen kann, mit den Figuren, die ich damals schon geschnitzt hatte? Ich muss unbedingt nocheinmal hinauf, wer weiß, ob ich sie nocheinmal sehe, dachte ich mir.
Nach dem Krieg habe ich meine Krippe dann noch zwei- oder dreimal zu Weihnachten aufgestellt. Dann ging ich zu einer Krippenaustellung nach Brixen und als ich diese sah, dachte ich mir: Karl, du bist auf dem falschen Weg, du musst etwas ändern. Dann habe ich meine orientalische Krippe hergegeben und eine Tiroler Krippe gemacht. Einige meiner Figuren habe ich dem Pauli in Latsch gegeben“.
Der Pauli (Auer Paul, 1895-1969), bekannt als der „Sennen Pauli“ in Latsch, hatte ebenfalls eine schöne Hauskrippe. Zum „Krippele schaugn“ ging man in Latsch gerne zu ihm in die „Lungasse“. Nebenbei erzählte er immer auch Geschichten oder las den einen oder anderen Witz aus seinem Witzbüchlein vor. Der „Sennen Pauli“ schnitzte selber keine Krippenfiguren, er war ein begeisteter Krippenbauer. Seine orientalische Hauskrippe war ein Sammelsurium von Figuren in verschiedenen Materialien und allen möglichen Stilrichtungen. Nach seinem Tod wurde seine Hauskrippe noch bis anfangs der 80er Jahre zur Weihnachtszeit in der Pfarrkirche von Latsch aufgestellt. Seit 2011 befindet sie sich bei seiner Enkelin Tschenett Walburg in Stilfs. (pt)
Schlanders - Jeder kennt ihn, den Heiligen Nikolaus mit Rauschebart, rotem Umhang, Mitra, Goldenem Buch und Bischofsstab. Der Hl. Nikolaus von Myra ist heute noch Vorbild und beliebt bei jung und alt. Er vermittelt Werte wie Gerechtigkeit und Solidarität, seine Botschaft gibt Hoffnung und Zuversicht.
Besonders Kinder freuen sich, wenn er jährlich wiederkehrt um sie zu beschenken. Aber auch die älteren Menschen freuen sich auf den Besuch des Nikolaus. Im Bürgerheim Schlanders ist es inzwischen Tradition, dass am 5. Dezember der Nikolaus ins Haus kommt. Begleitet von zahmen Krampussen, die sich ohne Radau zu machen im Hintergrund halten, besucht er die Heimbewohner. Da Nikolaus im Bürgerheim Schlanders alle persönlich kennt, begrüßt er sie beim Namen, nennt ihren Vulgonamen, weiß von ihren Beruf, weiß woher sie kommen. Er erzählt kurze, oft witzige Geschichten, welche die einzelnen Heimbewohner charakterisieren. Das gefällt den älteren Menschen und sie freuen sich immer wieder auf den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht, auch wenn der Bart manchmal verrutscht oder die Stimme von Nikolaus nach jener des Andreas oder die Stimme von Knecht Ruprecht nach jener des Hannes klingt. Kindheitserinnerungen werden wach und so manche „Zacher“ läuft über das Gesicht der Heimbewohner. (pt)
Schluderns - Die ironische gemeinte Bemerkung „Longsome Schludernser“ trifft auf den diesjährigen Nikolaus- und Schemenumzug nicht zu. Im Gegenteil. Heuer fanden der Nikolausumzug und auch die anschließenden Hausbesuche bereits einen Tag früher statt als es normalerweise üblich ist, und zwar am Sonntag, den 4. Dezember. Großen Spaß hatten wie immer die Schemen, die den „Heiligen“ begleiteten. Und die Kinder freuten sich über die kleinen Geschenke. Eine Überraschung erlebte der Nikolaus im Haus des Bürgermeisters Heiko Hauser. Dort spielten ihm Tochter Ilenia (7 J.) und deren Freundin Carla De Filippis (8) ein nettes Ständchen mit ihren Geigen. Und Mattia De Filippis (11 J.) blies die Trompete.
Was jedoch etwas verwunderte, war, dass der Nikolaus erst einen Tag später, dem eigentlichen Nikolausabend, also am Montag, den 5. Dezember von den Kindergarten- und Schulkindern mit Schellen geweckt wurde. Da schmunzelte ein Schludernser: „Ein bisschen verkehrte Welt, aber was soll’s, in der heutigen Zeit läuft halt vieles anders.“ (mds)
Buchtipps - Prächtige Geschenksideen für die Liebsten – nahezu alle 2022
erschienen, gebaut aus Farbe, Fantasie und Fakten! von Maria Raffeiner