Zum Ausbau der Bahnlinie Bozen-Meran gab es gestern Nachmittag (27. April) ein weiteres Treffen des Landesmobilitätsressorts mit Vertretenden aller betroffenen Gemeinden sowie des Bauernbundes.
Die Streckenführung der Bahnstrecke Bozen-Meran stand am Nachmittag des gestrigen Donnerstag (27. April) erneut im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen Vertretungen des Landes Südtirol und Technikern des Schienennetzbetreibers RFI mit Vertretungen der angrenzenden Gemeinden und des Südtiroler Bauernbundes. Zur Erinnerung: Am 5. April hatte RFI erste Arbeitsunterlagen vorgelegt (LPA hat berichtet). Diese werden nun Schritt für Schritt mit den zuständigen Technikern analysiert und optimiert. Teil dieses Optimierungsprozesses ist das gestrige Treffen im Landhaus 11 in Bozen, bei dem die Arbeitsunterlagen gemeinsam diskutiert wurden.
Ziel aller Beteiligten ist es, ein gutes Ergebnis für das Etschtal zu finden und gleichzeitig den Mobilitätsbedürfnissen im ganzen Land gerecht zu werden. Dabei gilt es, alle Interessen aufzunehmen und alle Bedürfnisse zu berücksichtigen, um so zu einer konsensfähigen Lösung und der bestmöglichen Variante für die Bahntrasse zu gelangen.
Wichtige Voraussetzungen für landesweites Fahrplanmodell
So erläuterten die RFI-Techniker, dass es bestimmte Kurvenradien benötigt, um das geplante landesweite Fahrplanmodell einhalten zu können. Dieses garantiert umstiegsfreie Verbindungen auf der gesamten Strecke zwischen Mals und Innsbruck beziehungsweise Lienz im Halbstundentakt. Die aktuelle Meraner Trassenführung erlaubt es jedoch nicht, die notwendigen Geschwindigkeiten zu erreichen.
Ressortdirektor Martin Vallazza verwies auf die große Bedeutung des Bauvorhabens: "Sie liegt darin, die Eisenbahn auf der Strecke zwischen Bozen und Meran zu einer echten Alternative gegenüber dem Privatauto zu machen. Dafür sind jedoch Anpassungen nötig, um die Zugfahrt für Pendlerinnen und Pendler ansprechender zu gestalten." Damit das landesweite Fahrplanmodell auch funktioniere, brauche es auf der Meraner Bahnstrecke für den Expresszug, der in Untermais und Bozen-Süd hält, eine reine Fahrtzeit von 19 Minuten, erläuterte Vallazza: "Dazu kommen eine Minute Haltezeit pro Haltestelle und jeweils eine Minute für den Brems- und Beschleunigungsvorgang pro Bahnhof. Außerdem benötigt man drei Minuten für den sogenannten Fahrzeitzuschlag, der sich aus den Variablen Fahrgast und Technik zusammensetzt. Die Kurvenradien der heutigen Trasse lassen diese Fahrzeiten keinesfalls zu."
Reaktionen der Gemeindenvertretungen
Nach dem gestrigen Treffen zeigten sich auch die Gemeindevertreter zuversichtlich, durch diesen angestoßenen Optimierungsprozess zu einem Konsens über die neue Trassenführung zu kommen.
Hans Zelger unterstrich als Sprecher der Gemeinden der institutionalisierten Arbeitsgruppe, dass eine weitere Abstimmung des Projektes in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung des Etschtals erfolgen wird. Dabei werden die Interessen aller Anrainergemeinden gesammelt, gemeinsam kommuniziert und in der Umsetzung unterstützt.
Der Vizebürgermeister von Bozen, Luis Walcher, hielt fest: "Es war ein wichtiger Schritt, dass auch die RFI-Techniker anwesend waren, um über die Begebenheiten und Eigenheiten entlang der Strecke gemeinsam zu diskutieren und sich auszutauschen. Dieses Treffen war ein Start. Nun muss dieser Optimierungsprozess aber fortgeführt werden. Es ist unser aller Ziel, ein funktionierendes und attraktives Zugangebot für die Strecke Meran-Bozen zu finden. Jetzt gilt es, entlang der Strecke in detaillierter Kleinarbeit Anpassungen vorzunehmen, um das gemeinsame Ziel so grundsparend wie möglich zu erreichen."
Änderungen werden nun in zwei Monaten eingearbeitet
In den nächsten beiden Monaten sind die Techniker nun beauftragt, die Änderungen in die Arbeitsunterlagen einzuarbeiten. Dann sollen weitere Treffen gemeinsam mit RFI sowie den Vertretungen von Gemeinden und Bauernbund folgen.
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