Auf der Suche nach Schönheit

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Die große Leidenschaft von Roland Rieder, 1951 im Pustertal geboren, ist das Fotografieren und Filmen. Am 15. November wird in der Mittelschule Prad um 19:30 Uhr sein neuester Film „Spuren der Vergangenheit - Eine Wanderung durch die Landschaft und Geschichte des Vinschgaus“ gezeigt. Die große Leidenschaft von Roland Rieder, 1951 im Pustertal geboren, ist das Fotografieren und Filmen. Am 15. November wird in der Mittelschule Prad um 19:30 Uhr sein neuester Film „Spuren der Vergangenheit - Eine Wanderung durch die Landschaft und Geschichte des Vinschgaus“ gezeigt.

von Heinrich Zoderer

Der schwarze Hut und der Rucksack sind zu einem Markenzeichen geworden. So ist Roland Rieder im Vinschgau unterwegs, mit dem Zug und zu Fuß. Seit Jahren arbeitet er am Filmprojekt: „Der geheimnisvolle Vinschgau“. Es ist sein persönliches Projekt. Eine Spurensuche im Vinschgau, ohne Auftraggeber, ohne Sponsoren. Vor drei Jahren konnte er bei den Filmfreunden in Prad den ersten Teil vorführen. Nun ist auch der zweite Teil fertig und wird am 15. November beim Filmabend der Filmfreunde Prad und Stilfs gezeigt. Roland ist ein Einzelgänger, auf der Suche nach der Seele des Vinschgaus, auf der Suche nach mystischen Landschaften und magischen Plätzen. Die raue Landschaft, der Sonnenberg, Annaberg, der Tartscher Bühel, die Schludernser Au und die Wasserwaale zählen zu den Lieblingsplätzen. Fasziniert ist er auch vom kulturellen Reichtum: die romanischen Kirchen, Burgen und Schlösser, Kloster Marienberg, der Turm im Reschensee und die Stadt Glurns. Es sind Perlen des Vinschgaus, die er mit dem Fotoapparat zu allen Jahreszeiten und bei unterschiedlichem Wetter einfängt. Sein ganzes Leben lang hat er fotografiert und gefilmt. Entstanden sind Bildergeschichten über die Schönheiten und die Vielfalt in der Landschaft und in der Kultur. Sein geschultes Auge bleibt für wenige Sekunden hängen beim Blick ins Tal, bei alten Weiden, fließendem Wasser, quakenden Fröschen, den Haflinger Pferden und blühenden Apfelanlagen. Als Wanderer zieht er in seinem Film „Spuren der Vergangenheit“ durch das Tal und animiert die Zuschauer mit ihm in Gedanken mitzuwandern. Es ist ein ruhiger Film mit sanften Übergängen, kräftigen und stimmungsvollen Bildern. Im Hintergrund ertönt meditative Musik u.a. von Ennio Morricone und Pink Floyd. Es ist ein langer, aber keineswegs langweiliger Film: 1 Stunde und 34 Minuten. Roland Rieder hat Regie geführt, den Text geschrieben, gefilmt, gesprochen und vertont. Alfred Habicher und Othmar Paulmichl haben ihn bei der Wanderung gefilmt. Bereits 2012 hat Roland Rieder einen Dokumentarfilm über den Vinschgau gedreht. „Von Kastelbell nach Mals – Zugfahrt durch die Natur- und Kulturlandschaft des oberen Vinschgau“. Es geht um die Bahngeschichte, Dörfer, Landschaften und kulturelle Veranstaltungen. Gelegentlich führt er den Film bei Seniorengruppen vor. In einer ¾ Stunde präsentiert er auch mit diesem Film Bilder einer faszinierenden Talschaft.
Roland Rieder lebt seit seinem 15. Lebensjahr im Vinschgau, zuerst in Prad, seit vielen Jahren in Kastelbell. Geboren ist er im Pustertal und die ersten Lebensjahre hat er in Terenten verbracht. Sein Vater stammt aus Morter, die Mutter aus Terenten. Die Mittelschule hat er im Vinzentinum besucht und eigentlich wollte er studieren. Dazu kam es nicht. Er lernte Bäcker und Konditor bei seinem Vater in Prad und übernahm nach dem frühen Tod des Vaters nach seiner Lehrzeit die Bäckerei. Die Mutter führte den Brotladen. Nach dem Militär arbeitete er für mehrere Jahre bei der Firma Hoppe in der Schweiz, später als Vertreter für Drucksachen. Kurze Zeit war er auch in der Küche im Bildungshaus Schloss Goldrain beschäftigt. In den letzten Jahren bis zu seiner Pensionierung arbeitete er beim Camping Sägemühle in Prad. Während sein berufliches Leben recht sprunghaft war, war seine Leidenschaft für das Fotografieren und Filmen ungebrochen. Sein Onkel war Fotograf in Terenten. Von ihm hat er den ersten Fotoapparat erhalten. Damit konnte er schwarz-weiß Fotos machen. Ende der 60er Jahre gründete Roland mit anderen Jugendlichen aus Prad das Diamant-Film-Team. Zusammen mit Paul Thöni und Ludwig Veith wurde innerhalb von 2 Jahren mit einer Super-8-Kamera der Spielfilm „Schatten der Freiheit“ gedreht. Später entstand zusammen mit Othmar Paulmichl der Film „Virus“, ein stimmungsvoller, mystischer Film. Über diese Jugendgruppe hat sich Roland schnell und leicht in Prad integriert und seinen Pustertaler Dialekt abgelegt. Er hat sich mit Geschichte, Kunstgeschichte und Heimatkunde beschäftigt, Bücher gelesen und sich so als Autodidakt ein Wissen angeeignet. In Zukunft möchte er Kurzfilme machen. Gerne würde er die schönsten Bilder seiner großen Bildersammlung auch als Buch über den Vinschgau herausgeben. Aber dazu müsste er zuerst einen Verleger finden.

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