Vom Wind gefunden - Artenschutz ist neben dem Klimaschutz eine große Herausforderung und Voraussetzung zur Erhaltung der Lebensvielfalt. Artenschutz ist Teil des Naturschutzes. Es geht um den Schutz von Populationen einzelner Arten, zusammen mit dem Schutz von Lebensräumen (Biotopschutz bzw. Lebensraumschutz). Doch neben dem Verlust von Tierarten kennt man auch den Verlust von Lebensarten, Arbeitstechniken, Bräuchen, Minderheitensprachen und auch von Wörtern. Durch den technischen und gesellschaftlichen Wandel verändert sich die Sprache. Der Rechtschreibduden in der 28. Auflage aus dem Jahre 2020 enthält 148.000 Stichwörter. 3.000 Begriffe sind neu. Z.B. „Durchimpfungsrate“, „Lockdown“, „Erklärvideo“ oder „Gänsehautmoment“. Es gibt aber auch 300 Wörtern, die im Lieblingsnachschlagwerk der Deutschen nicht mehr zu finden sind. Z.B. Fernsprechanschluss. Eine Jury hat 2007 in einem bundesweiten Wettbewerb aus rund 3000 Vorschlägen die 10 schönsten bedrohten Worte der Deutschen Sprache ermittelt. Dabei ging es um einen kreativen und „nicht ganz bierernsten“ Umgang mit der Sprache. Der Begriff „Kleinod“ wurde von der Jury zum schönsten bedrohten Wort der deutschen Sprache erklärt. Das Wort steht für ein auf den ersten Blick unscheinbares Ding, das jedoch einen hohen persönlichen Wert haben kann, erklärte Autor Mrozek im Lexikon der bedrohten Wörter. Die schönsten bedrohten Wörter: 1. Kleinod, 2. blümerant, 3. Dreikäsehoch, 4. Labsal, 5. bauchpinseln, 6. Augenstern, 7. fernmündlich, 8. Lichtspielhaus, 9. hold, 10. Schlüpfer. (hzg)
Schluderns - Mit den Standorten Schluderns, Schlinig und Prad gibt es drei Biogasanlagen im oberen Vinschgau. Bei den Fördertarifen sind die Anlagen unterschiedlich gelagert. Weil die Fördertarife für die elektrische Energie über den Gestore Servizi Energetici (GSE) ausgelaufen oder im Auslaufen sind, geraten die Biogasanlagen in Schwierigkeiten. Der Vinschgerwind hat beim Präsidenten der Biogasanlage in Schluderns, Josef Thurner, nachgefragt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaft Schluderns (LGS) mit 74 Mitgliedern betreibt die Biogasanlage in Schluderns. Seit 15 Jahren wird die Erzeugung von elektrischer Energie mit 27 Cent pro Kilowattstunde bezuschusst. Damit konnten die Betreiber das System der Biogasanlage aufrecht erhalten, den Mist bei den Mitgliedern mittels LKW abholen, in der Anlage vergären lassen (und dabei Strom erzeugen) und mit dem genossenchaftseigenen Surpanzen die vergorene Gülle in die Lager in Laatsch, Schleis und Burgeis bringen. Von dort entnehmen die Mitglieder die Gülle und bringen diese auf ihre Felder aus. „Biogas“, sagt es der Bauer Josef Thurner, der auch BM der Gemeinde Mals ist, „ist in mehrfacher Hinsicht ein Mehrwert. Die Erzeugung von Strom und Wärme ist nachhaltig. Zum anderen sind die zentralen Lager auch für den Gewässerschutz von Bedeutung, weil die Mistlegen wegfallen. Und für die Bauern ist das Abholen des Mistes und das Zurückführen der Gülle eine geschätzte Dienstleistung.“ Für die Biogasanlage in Schluderns sind die Fördertarife seit gut einem Jahr, genau seit dem 24. Jänner 2023, weggefallen. Seither arbeitet die Anlage im Defizit, denn der Strom kann nur noch zu Börsenpreisen verkauft werden. Und die sind aktuell bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde. Dementsprechend war die Stimmung bei der Vollversammlung der Genossenschaft vor gut drei Wochen. Wenn nicht ein Tarifersatz geschaffen wird, werden die Bauern die Biogasanlge aufgeben müssen.
Vor kurzem allerdings hat die ARERA (AUTORITÀ DI REGOLAZIONE PER ENERGIA RETI E AMBIENTE) eine Maßnahme herausgegeben, auf die alle Biogasanlagen Italiens längst gewartet haben. Thurner sagt, er wolle über den Raiffeisenverband (Raiffeisen Energy) die Vorlage und deren Auswirkungen prüfen lassen und dann erst wird in der Vollversammlung entschieden werden können, wie es mit der Biogasanlage in Schluderns weitergehen soll. (eb)
Schluderns-Laas - Dass HOPPE- Chef Christoph Hoppe bei Betriebsversammlungen Klartext redet, ist bekannt. So auch jüngst bei den Versammlungen vor der Belegschaft in Laas und in Schluderns. Die Gerüchteküche brodelt. Was ist dran, dass HOPPE ein neues Niedrigkosten-Werk bauen will?
von Erwin Bernhart
HOPPE ist einer der wichtigsten Arbeitgeber im oberen Vinschgau. Deshalb reagieren Belegschaft und Bevölkerung äußerst sensibel auf Weichenstellungen, die im obersten HOPPE- Management überlegt und ausgetüftelt werden. Für Schlagzeilen haben die Entlassungen von mehr als 100 Leuten im vergangenen Jahr gesorgt. „Wir haben auf das Übermaß an Aufträgen in der Corona-Zeit reagieren müssen“, sagt HOPPE-Chef Christoph Hoppe dem Vinschgerwind. Dann ist der Markt völlig implodiert. Bei den HOPPE-Kunden blieb die bestellte Ware auf deren Lager, die Auftragslage ist plötzlich drastisch geschrumpft. Deshalb die Entlassungen im vorigen Jahr.
Und nun hat Christoph Hoppe der Belegschaft in Schluderns und in Laas auch über eine Neuausrichtung informiert. Hoppe informierte die Belegschaft über die politische Weltlage, die allerorts zu Verunsicherungen der Märkte führt. Hoppe zählt den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea auf, die Spannungen um Taiwan, die Destabilisierung unter Einmischung des Iran im Nahen Osten, der sich vor allem auf den Suezkanal auswirkt, auf die Einmischungen der Chinesen und der Russen in Afrika, auf die bevorstehenden Neuwahlen in den USA. Es ist diese weltweite Konflikt-Mischung, die sich auf diverse wirtschaftliche Bereiche niederschlägt. Auch auf die für HOPPE grundlegende Baubranche. Auf dieser Basis der Weltmarktlage und der katastrophalen Baukonjunktur ist im HOPPE-Management die Entscheidung getroffen worden, ein neues Werk an einem Niedrigkostenstandort anzupeilen. Gerüchte waren im Vinschgau unterwegs, dass HOPPE ein neues Werk in Rumänien aufziehen will. Christoph Hoppe sagt, dass der Zeitpunkt und das in Frage kommende Land noch nicht feststehen. Es stehe jedoch fest, dass man mit den 6 Werken in Westeuropa nur noch eingeschränkt am Markt konkurrenzfähig sei. Die Überlegung, an einem Niedrigkostenstandort ein neues Werk mit Fertigung anzupeilen, resultiere vor allem aus den Betriebskosten insgesamt. Vor allem die kostenintensive Energiefrage sei neben den Löhnen ausschlaggebend für solche Überlegungen. Deshalb sagt Hoppe auch Niedrigkostenland und nicht Niedriglohnland.
Was wird dann in den Werken in Schluderns und in Laas passieren? „Was man in diesen Werken noch machen kann, wird auch gemacht“, sagt Christoph Hoppe. Was gut und kostenmäßig rentabel gemacht werden könne, bleibe in Laas und in Schluderns. Eine Art Damoklesschwert. Die Überlegungen sind so, dass „wir für ein wiederkehrendes Wachstum“ gerüstet sein werden.
Schlanders - Dieter Pinggera hat am 29. April seinen Rücktritt als Präsident der Bezirksgemeinschaft deponiert. Am 2. Mai tritt er seine neue Arbeit als Direktor des Bürgerheimes in Schlanders an. Die Arbeit als Bürgerheimdirektor ist mit jener des Bezirkspräsidenten nicht kompatibel. Erstaunlich ist, dass die Arbeit als Direktor des Altenheimes mit dem Bürgermeisteramt kompatibel zu sein scheint. Schließlich bestimmt der Gemeinderat üblicherweise auf Vorschlag des BM den Verwaltungsrat des Altenheimes. Bisher hat das Studium von Akten und Statuten offensichtlich eine Vereinbarkeit auf Gemeindeebene ergeben.
Pinggeras Rücktrittsentscheidung lässt ein politisches Vakuum im Bezirk entstehen. Denn mit seinem Rücktritt verfällt auch der Bezirksausschuss. Derzeitiger Vizepräsident im Bezirk ist der Malser BM Josef Thurner. Der Marteller BM Georg Altstätter und die BMinnen Verena Tröger und Roselinde Gunsch komplettieren den Bezirksausschuss. Nun muss ein von der Landesregierung ernannter Kommissar die Bezirksgemeinschaft bis zu einer nächsten konstituierenden Sitzung führen. Das kann dauern, zumal der Gemeinderat von Schlanders einen anderen Vertreter für die Bezirksgemeinschaft namhaft machen muss. Erst zur konstituierenden Sitzung kann ein Bewerber/eine Bewerberin für das Amt des Bezirkspräsidenten einen Ausschussvorschlag vorbringen.
In einer eilends einzuberufenen Bürgermeisterrunde soll nun die Marschrichtung unter den Bürgermeister abgeklärt werden. Eine politische Logik wäre es, den derzeitigen Bezirks-Vize den Vortritt einzuräumen. (eb)
netz | Offene Jugendarbeit vernetzt als Dachverband seit 2001 Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine in Südtirol. Derzeit sind 51 Organisationen im „netz“ zusammengeschlossen. Die Verbandsleitung wurde bei der Mitgliederversammlung am 17. April um drei neue Mitglieder erweitert. Mit Petra Wörndle (Jugendzentrum Fly), Angelika Stuefer (VKE) und Hannes Götsch (Basis Vinschgau Venosta) sind drei neue in die Verbandsleitung gewählt.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Interregnum sagt man dann, wenn ein König abtritt und ein neuer nicht in Sicht ist. In der Bezirksgmeinschaft Vinschgau beginnt ab sofort ein Interregnum. Bezirkspräsident Dieter Pinggera ist aufgrund seiner neuen Arbeitsstelle als Direktor im Bürgerheim von Schlanders als Bezirkspräsident zurückgetreten. Weil beides offenbar nicht vereinbar ist. Interessant ist, dass Pinggera weiterhin Bürgermeister von Schlanders bleiben kann, obwohl es auf Vorschlag des Bürgermeisters der Gemeinderat ist, der den Verwaltungsrat des Bürgerheimes ernennt. Auf Gemeindeebene bleibt deshalb ein - wie man es in Schlanders nennt - „Geschmäckle“. Denn es war der Verwaltungsrat des Bürgerheimes, der Pinggera in einem Auswahlverfahren zum Direktor ernannt hat.
Was für Pinggera eine Absicherung für die Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt ist (mandatsbeschänkt), bedeutet für die politische Balance im Vinschgau kurzfristig Chaos. Denn die Wahl eines neuen Bezirkspräsidenten samt Ausschuss noch heuer kann nur ein Übergang, eine politische Notlösung, sein. Im kommenden Jahr finden ja Gemeindratswahlen statt und dann könnten die Karten ohnehin neu gemischt werden. Denn aus heutiger Sicht sind mehrere BM nach 15 Jahren mandatsbeschränkt. Das bleibt so, wenn nicht der Regionalrat per Gesetz diese Mandatsbeschränkung aufhebt.
Das Interregnum steuern muss nun ein von der Landesregierung ernannter Kommissar, der Präsident und Ausschuss in sich vereint. Der Kommissar wird irgendwann die konstituirende Sitzung einberufen. Nur gut, dass die Führung, die Bereichsdirektionen, die Verwaltung und die Beamtenebene in der Bezirksgemeinschaft gut aufgestellt ist.
Die Bergbauernhöfe hoch ober dem Schnalstal klammern sich an den steilen Berghang - an ihnen vorbei führt diese Etappe des Meraner Höhenweges: von Katharinaberg im Schnalstal nach Unterstell/Naturns. Der Meraner Höhenweg zählt zu den schönsten Wanderwegen im Alpenraum. Er punktet mit einer faszinierende Natur- und Kulturlandschaft.
TOURENINFO: Von Naturns geht’s mit dem Linienbus nach Katharinaberg.(Abfahrtszeiten siehe Internet: https://www.sii.bz.it/de/siitimetablesquery). Von der Bushaltestelle aus wandert man dort auf asphaltierter Straße bergauf und zweigt rechts, der Beschilderung Nr. 10A folgend, auf einen Wiesenpfad ab, der auf den Meraner Höhenweg führt. Man bleibt auf Weg Nr. 24 und geht in Richtung Bergstation Unterstell. Die Strecke führt über schmale Waldwege, geschotterten Fahrwege, durch Wiesen und Wälder bis nach Unter-Perfl. Hier steigt man über eine kurze, gesicherte Steintreppe hinunter und überquert einen Bergbach. Nach einem kurzen Anstieg geht’s vorbei am Bauernhof Wand bis nach Kopfron und den Wegweiser Richtung Unterstell Naturns folgend bis zum Hofschank Wald. Der Höhenweg führt nun zur Jausenstation Inner-Unterstell. Das nun auf dem Naturnser Sonnenberg verlaufende Teilstück verläuft fast eben bis zum Linthof, wo man den Meraner Höhenweg verlässt und dem Steig Weg Nr. 10 abwärts in Richtung Naturns/Bergstation Unterstell folgt. Der Markierung folgend geht’s abwärts bis zum Gasthaus und der Bergstation der Seilbahn Unterstell, die die Wanderer wieder zurück ins Tal bringt. (Berglouter.com)
Dauer: 2 – 3 h
Strecke: 7 km
max. Höhe: 1.514 m
Aufstieg: 418 hm
Abstieg: 370 hm
Wegverlauf:
Schnalstal - Katharinaberg - Nr. 10A - Unter Perfl - Nr. 29 + 24 - Wand Hof - Kopfron - Wald Hof - Inner Unterstell - Linthof - Nr. 24 - Patleid Hof - Nr. 29 - Unterstell Hof (Gasthof und Einkehrmöglichkeit - Unterstell Seilbahn Bergstation - Naturns Kompatsch
Vom Abfallsammeln bis zum Kompost – darum ging es bei einer Infoveranstaltung zum Kompostieren beim "Pflanzen (Tausch)markt" am 27. April in Schlanders. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts "CORE".
Eine korrekte, getrennte Sammlung von organischen Abfällen beginnt bereits innerhalb der eigenen vier Wände und ist entscheidend für die Herstellung hochwertigen Komposts. Das Thema Kompostieren stand im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung am Samstag (27. April) in Schlanders im Rahmen der Veranstaltung "Pflanzen (Tausch)markt", die der Bildungsausschuss Schlanders, die "Heilpflanzenschule Südtirol" und Schlanders Marketing organisiert haben.
"Das Kompostieren von Bioabfällen ist ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft. Es ist erfreulich zu sehen, wie die breite Bevölkerung die Kompostierung immer stärker unterstützt und somit gemeinsam zu einer nachhaltigeren Zukunft beiträgt. Für diesen Fortschritt spielen Projekte wie CORE eine wesentliche Rolle", sagt Landesrat Peter Brunner.
"Kompost ist organischer Boden, auch als Humus bekannt, der durch einen biologischen Behandlungsprozess aus organischen Abfällen hergestellt wird, was man Kompostierung nennt", erklärt Giulio Angelucci, Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz. Der Kompostierungsprozess ermögliche es, wertvolle Ressourcen vor Ort zu nutzen. Damit schließe sich der Kreis von organischen Abfällen zu einem qualitativ hochwertigen Kompost, der auf lokaler Ebene verwendet werde. "Durch die getrennte Sammlung von Bioabfällen zur Kompostierung tragen wir aktiv zur Verringerung des städtischen Feststoffabfalls und damit zum Umweltschutz bei, indem wir organische Substanz wieder in den Kreislauf bringen", erläutert Angelucci.
"Der Kompostierungsprozess beginnt mit der Anlieferung der wöchentlich gesammelten organischen Abfälle an die Kompostieranlage", erklärt Johann Metz, Leiter der Anlage "Talair" in Schlanders. "Diese Abfälle werden dann manuell von allen Fremdstoffen wie Plastik, verschiedene Verunreinigungen usw. befreit und zu Haufen zusammengetragen", berichtet Metz. Die Komposthaufen werden regelmäßig mithilfe einer speziellen Maschine umgedreht. In regelmäßigen Abständen wird auch die Temperatur der Haufen gemessen und gegebenenfalls Wasser hinzugefügt. Anschließend erfolgt das Sieben der Haufen mithilfe einer anderen speziellen Maschine. "Das Ergebnis ist hochwertiger Kompost, der als Dünger in der Landwirtschaft sowie in privaten Gärten und Gemüsebeeten verwendet werden kann", sagt Metz.
In einem Video, das kürzlich in der Kompostieranlage "Talair" in Schlanders gedreht wurde, wird der Kompostierungsprozess im Detail erläutert.
In Südtirol gibt es acht Kompostieranlagen, in denen die organischen Abfälle recycelt werden.
"Die Informationsveranstaltung zum Thema Kompostieren in Schlanders ist Teil der Sensibilisierungsmaßnahmen 2024 im Rahmen des europäischen Projekts "CORE" (Composting in Rural Environments) und richtet sich an die Öffentlichkeit", betont Elisa Poznanski, Projektverantwortliche für CORE in der Umweltagentur. Allen Teilnehmenden wurden kostenlos Kompostsäcke zur Verfügung gestellt, die gefüllt als Dünger für Gärten, Gemüsebeete und Grünflächen verwendet werden können. Zudem bekamen Interessierte wichtige Hinweise und Informationen für eine qualitativ hochwertige Sammlung von organischen Abfällen und für die Verwendung von Kompost. "Ziel ist es, die Qualität des produzierten organischen Abfalls zu verbessern, was für die Herstellung hochwertigen Komposts entscheidend ist", sagt Poznanski.
Das Projekt "CORE" wird durch das Interreg Europe-Programm finanziert und konzentriert sich auf den Austausch bewährter Verfahren im Bereich des organischen Abfallmanagements. Die beteiligten Länder sind Spanien (Projektleiter), Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland undItalien. Das ECN (European Compost Network) ist ebenfalls am Projekt beteiligt und fungiert als sachkundiger Berater für den technischen und kommunikativen Bereich. Südtirol ist Partner des CORE-Projekts über die Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz, die in den vergangenen 30 Jahren seit der ersten Ausgabe des Abfallwirtschaftsplans (1993) umfangreiche Erfahrungen in der Abfallbewirtschaftung sowie bei der Planung und Umsetzung von Behandlungsanlagen gesammelt hat. Für das Projekt "CORE" stehen fast 1,9 Millionen Euro bereit, wovon fast 200.000 Euro dem Land Südtirol zugewiesen wurden. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren (März 2023 - Februar 2027).
Weitere Informationen zum CORE-Projekt gibt es im Internet auf dem Portal der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
red/san
Über 78 Millionen Euro hat das Land Südtirol im Jahr 2023 für direkte Familienleistungen zur Verfügung gestellt. Weitere 25 Millionen Euro wurden als einmalige Bonuszahlungen ausbezahlt.
Die finanzielle Unterstützung der Familien im Lande ist eine der drei Säulen der Südtiroler Familienpolitik. Zahlen und Daten dazu stellte Landesrätin Rosmarie Pamer heute (29. April) gemeinsam mit dem Direktor der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE), Eugenio Bizzotto, und der Direktorin der Familienagentur des Landes, Carmen Plaseller, vor. Es gebe derzeit zwei Arbeitstische, die zu Maßnahmen für eine stärkere Verschränkung von schulischer Bildung und Betreuung von Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren arbeiten, der zweite Tisch beschäftige sich mit der Anwendung der Einkommens- und Vermögensbescheinigungen Eeve und Isee: "Das Ziel ist eine einheitliche Regelung, die auch im Sinne der Familien ist", führte Landesrätin Pamer aus. Für den ressortübergreifenden Arbeitstisch Bildung und Betreuung (daran arbeiten neben dem Familienressort und den Bildungsressorts auch das Personalressort mit) kündigte die Landesrätin erste Ergebnisse für den Sommer an. "Um bei der Vereinbarkeit wichtige Schritte nach vorne zu machen, braucht es die Zusammenarbeit aller Bereiche, die Familien betreffen – von der Bildung zur Wirtschaft, vom Land zu den Gemeinden", hob Familienlandesrätin Rosmarie Pamer hervor.
Der Direktor der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Eugenio Bizzotto, ging ausführlich auf die Zahlen der Familienleistungen im Jahr 2023 ein. Diese seien weiter angestiegen, sodass "wir im Jahr 2023 einen Rekordbeitrag von über 100 Millionen ausbezahlt haben", hielt der ASWE-Direktor fest. Insgesamt hat das Land Südtirol 78.462.578 Euro an fast 52.000 Familien in Südtirol ausbezahlt, der Großteil davon als Landeskindergeld (43 Millionen Euro) und als Landesfamiliengeld (34 Millionen Euro). Beim Landeskindergeld betrug der prozentuelle Zuwachs 17,9 Punkte. Bei den Bezieherfamilien gab es vor allem im Vergleich vom Jahr 2021 auf 2022 den größten Zuwachs (von 26.798 auf 35.909 Familien hin zu 36.509 im Jahr 2023) – dies sei vor allem auf die im Sommer 2022 geänderten Richtlinien für die Familienleistungen des Landes zurückzuführen, führte ASWE-Direktor Bizzotto aus. Rückläufig hingegen sind die Zahlungen der auslaufenden staatlichen Leistungen (die über die Landesagentur ausbezahlt werden) und auch beim Landesfamiliengeld+. Dies ist eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für Familien, in denen im Privatsektor berufstätige Väter mindestens zwei Monate Elternzeit beanspruchen und sich in dieser Zeit um die Betreuung des Kindes kümmern. Zu den Ausgaben für die Familienleistungen dazu kommen 15,7 Millionen Euro, die als Entlastungsbonus ausbezahlt wurden, und weitere 2 Millionen Euro als restliche Bonuszahlungen. 7,6 Millionen Euro wurden als Beiträge für die rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten an 3859 Begünstigte ausbezahlt – hier gebe es ebenfalls einen Anstieg bei der Auszahlung der Beiträge, aber auch bei der Anzahl der Anfragen, hob der ASWE-Direktor hervor. Somit hat das Land Südtirol 2023 insgesamt 103,7 Millionen Euro in die Familienleistungen investiert. Eugenio Bizzotto führte zudem aus, dass es im Jahr 2023 mehrere rechtliche Anpassungen gegeben hatte: So wurden die Kriterien für die Gewährung des Landesfamiliengeldes+ geändert, ebenso wurden im September die Beträge des Landeskindergeldes für Familien mit minderjährigen Kindern mit Behinderungen um jeweils 50 Euro erhöht.
Auf die weiteren beiden Säulen der Familienpolitik ging die Direktorin der Familienagentur des Landes, Carmen Plaseller, ein. So würden über die Familienagentur unter anderem die 15 Familienberatungsstellen des Landes, deren Leistungen im Jahr 2022 von über 500 Paaren und Familien in Anspruch genommen wurden, mitfinanziert. 4,2 Millionen Euro fließen in die Eltern- und Familienbildung. Gefördert werden zudem Eltern-Kind-Zentren (Elkis) und Spielgruppen sowie eigene Projekte der Familienagentur wie das Paket "Willkommen Baby", die Elternbriefe oder die Initiative Bookstart. "Das Land bezuschusst pro Jahr den Kleinkindbetreuungsdienst mit rund 25 Millionen Euro", informierte Plaseller und ergänzte, dass dies zusätzlich zu den Beiträgen der Gemeinden und der Eltern erfolge. Die Vereinbarkeit soll zudem über zwei Audits unterstützt werden: Beim audit familieundberuf begeben sich Arbeitgeber auf den Weg hin zu mehr Familienfreundlichkeit, beim Audit "FamilyPlus – Familie leben, vivere la famiglia, viver la familia" stehen Gemeinden als familienfreundlicher Arbeits- und Wohnort im Mittelpunkt. "Sieben Gemeinden haben diesen Weg bereits erfolgreich beschritten, eine achte, nämlich die Marktgemeinde Lana, wird im Mai folgen", informierte Plaseller.
ck
Latsch - Im Eishockey besteht bereits seit Jahren eine Partnerschaft zwischen dem Tourismusverein Latsch-Martell und dem ERC Ingolstadt aus der höchsten Spielklasse in Deutschland. Nun kommen auch die Fußballprofis von der Schanz in den Vinschgau. Vom 14. Juli bis zum 21. Juli 2024 absolviert der FC Ingolstadt 04 auf den Latscher Sportanlagen sein Trainingslager. Der FC Ingolstadt 04, aktueller Drittligist, will sich den Feinschliff für die nächste Saison holen. Der Klub, der von 2015 bis 2017 in der Bundesliga spielte, will mittelfristig zurück in die 2. Bundesliga.
Auch Testspiele vor Ort gegen eine regionale Auswahl sowie ein Profiteam sind geplant.
Hierfür laufen aktuell noch die Gespräche, wie Felix Furtmeier, Leiter Marketing und Vertrieb beim FCI, erklärte. Die Kontakte mit Latsch seien über den Hauptsponsor und Anteilseigner Audi zustande gekommen. Bereits im vergangenen Sommer war eine Delegation aus Ingolstadt nach Latsch gereist, um sich ein Bild von den Sportanlagen zu machen. „Wir finden hier perfekte Bedingungen vor, um uns im Sommer bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten zu können “, so Felix Furtmeier. Untergebracht ist das Team im Landhotel Latscherhof.
Manuel Platzgummer, Sportreferent der Gemeinde Latsch, freut sich über die Zusage der Fußballprofis: „Das bringt die sportliche Entwicklung weiter, Latsch etabliert sich noch intensiver als Sportdorf. Die Bemühungen einen professionellen Fußballverein nach Latsch zu holen, sind schon seit vielen Jahren da“. Noch vor über 20 Jahren waren immer wieder Profiklubs zu Gast in Latsch, unter anderem Atalanta Bergamo, Vicenza und Greuter Fürth.
Auch David Stocker, Geschäftsführer vom Tourismusverein Latsch-Martell, unterstreicht den Stellenwert des Trainingslagers: „Neben der Partnerschaft mit dem ERC Ingolstadt können wir nun auch die Fußballprofis hier begrüßen. Das Feriengebiet Latsch-Martelltal positioniert sich damit weiter als Trainingsdestination. Trainingslager und Spiele des FC Ingolstadt 04 in Latsch bedeuten einen großen Werbeeffekt für unsere Ferienregion, insbesondere im deutschsprachigen Raum.“