„Vom Winde verweht“ - Pflanzenschutzmittel im Val Müstair

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Das ANU untersuchte 2019 in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair mit derselben Messmethode wie sie das Umweltinstitut München 2018 angewandt hat, ob auch ein Pestizideintrag aus dem Vinschgau ins benachbarte Münstertal stattfindet. Das ANU untersuchte 2019 in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair mit derselben Messmethode wie sie das Umweltinstitut München 2018 angewandt hat, ob auch ein Pestizideintrag aus dem Vinschgau ins benachbarte Münstertal stattfindet.

Val Müstair/Chur/Vinschgau - Eine Messkampagne des Amts für Natur und Umwelt bringt Klarheit: Pflanzenschutzmittel aus dem Südtirol werden tatsächlich über die Grenze bis nach Valchava hineingetragen. Allerdings nehmen talaufwärts sowohl die Zahl der nachweisbaren Pflanzenschutzmittel als auch die Mengen rasch ab, sodass nicht von schädlichen Auswirkungen ausgegangen werden muss.
Die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair ergaben, dass Pflanzenschutzmittel, welche beim Obstanbau im Vinschgau eingesetzt werden, durch den Wind bis nach Valchava getragen werden. Dabei nimmt die Belastung mit zunehmender Distanz zum Vinschgau deutlich ab. Die Gesamtbelastung der 2019 gemessenen Pflanzenschutzmittel war im Bereich der Landesgrenze zehnmal, in Müstair 30 Mal und in Valchava 100 Mal kleiner als die im Vorjahr gemessene Gesamtbelastung in Kortsch im Vinschgau. Bei einigen im Ackerbau verwendeten Pflanzenschutzmitteln zeigte sich aber auch, dass Pflanzenschutzmittel nicht ausschliesslich der Verfrachtung über die Luft zugeschrieben werden können, sondern dass sie - wenn auch in geringeren Mengen - auch lokal im Münstertal eingesetzt werden.
Bei den im Münstertal gemessenen Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln ist die Wahrscheinlichkeit schädlicher Effekte gering. Hinsichtlich der menschlichen Gesundheit geben die Messungen somit keinen Anlass zur Sorge. Da Pflanzenschutzmittel weiträumig verfrachtet werden und bestimmte Wirkstoffe, beispielsweise auf Wasserlebewesen, auch in sehr geringen Dosen schädlich sind, besteht bei der Freisetzung von Pflanzenschutzmitteln dennoch ein grosser Handlungsbedarf.
(Mitteilung Amt für Natur und Umwelt, Graubünden)

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