Vinschgau/Südtirol - Dorothea Kurz hat die Initiative ergriffen, Wünsche, Unmut, Überforderungen und Vorschläge in den Reihen der Pflegekräfte und Angestellten des Sanitätsbetriebes zu sammeln, zu bündeln und an die Politik und an die Verwaltungsspitzen des Sanitätsbetriebes weiterzuleiten. Kurz arbeitet als Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung im Krankenhaus Schlanders.
von Erwin Bernhart
Der Gang in die Öffentlichkeit ist ein Ventil, ein höchst notwendiges. Wenn es auch keine unmittelbare Lösung sein kann. Unter den Mitarbeiter:innen im Sanitätsbetrieb brodelt es: Unmut, Resignation, Mutlosigkeit, auch Wut. Der vorhandene Rest an Motivation, an Arbeitsmoral bedarf höchster Beachtung und Pflege.
Was ist los hinter den Kulissen, was ist los mit den Pflegekräften, mit den Krankenschwestern, mit den Hilfskräften, mit den nichtärzlichen Angestellten im Sanitätsbetrieb? Und was den Vinschgau betrifft, wie geht es dem Personal, vor allem das nichtärztliche im Krankenhaus Schlanders? Man erinnere sich: Vor zwei Jahren wurden - in der beängstigenden Corona-Zeit - Ärzte, Krankenpfleger:innen, Koordinator:innen allseits beklatscht.
Die Krankenpfleger:innen sind zur Zeit an ihr Grenzen angelangt. Und sie wollen das der Gesellschaft mitteilen. Die Pandemie hat in der ersten Phase die Leute in den Krankenhäusern zusammengeschweißt - alle haben auf Anschlag für das Wohl der Patienten unter schwierigsten Bedingungen gerackert.
Dann kam die römische Impfpflicht für das Krankenhauspersonal und diese Impfpflicht hat entzweit, hat Gräben geöffnet. Jene, die sich nicht haben impfen lassen wollen, wurden suspendiert. Die Impfwilligen mussten und müssen die Lücken durch Mehraufwand an Arbeit schließen. Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Laborkräfte, Putzpersonal - mehr oder weniger alle am Anschlag. Und dem Krankenhauspersonal macht zu schaffen, dass eine große Pensionierungswelle ansteht.
Dorothea Kurz, Krankenschwester auf der Mutter-Kind-Abteilung am Krankenhaus Schlanders, hat sich ein Herz gefasst und die Nöte, die Ängste, die Überforderungen und auch die Lösungsvorschläge und die Forderungen des Sanitätspersonals erhoben. Mit einem Brief (sh. rechte Seite), der von mehr als 200 Bediensteten unterzeichnet ist und an den Landeshauptmann, an die Spitze des Sanitätsbetriebes, an die Landtagsabgeordneten und an Bürgermeister im Mai dieses Jahres verschickt worden ist, hat Kurz die Befindlichkeiten in den Krankenhäusern komprimiert. Zurückgemeldet hat sich Franz Ploner und Elisabeth Rieder vom Team K. Sonst niemand aus den Reihen der Politik. Der KVW Vinschgau um den Vorsitzenden Heinrich Fliri ist um Vermittlung bemüht. LH Arno Kompatscher hat als zuständiger Sanitätslandesrat zwei Termine in Schlanders absagen müssen. Am 2. November soll Kompatscher kommen.
Vertiefte und aufschlussreiche Einblicke hat auch ein Fragebogen ergeben, den mehr als 270 Angestellte akribisch ausgefüllt haben und der dem Vinschgerwind vorliegt. 57% der Teilnehmer kommen aus dem Sanitätsbetrieb Meran, 19,9% aus Brixen, 14% aus Bruneck und 9,2% aus Bozen. Auch dieser Fragebogen ist der Sanitätsspitze bekannt.
Von den 25 Fragen zu Problemen und den 22 Fragen zu Lösungsvorschlägen fasst der Vinschgerwind zwei in Form von Grafiken zusammen. Wenn bei der Feststellung: „Der Führungsstil des Südt. Sanitätsbetriebes ist weder motivierend noch wertschätzend“ von 270 Antworten 84,8 % mit „ich stimme zu“ und 10,7% mit „ich stimme eher zu“ votieren, ist das alarmierend und der Sanitätsspitze dürften die Ohren wackeln.
Alarmierend dürften auch die Antworten auf „Ich habe bereits daran gedacht mir eine andere Arbeitsstelle zu suchen“ sein. Wenn von 269 Teilnehmenden 162 (60%) mit „ich stimme zu“ und weitere 42 (15,6%) ich stimme eher zu“ sagen, dann scheint eine Art innere Immigration eingesetzt zu haben. Dorotehea Kurz bringt es auf den Punkt: „Die müssen auf die schauen, die da sind.“ Wertschätzung, Einbindung in Entscheidungen, Lohnerhöhung, Lösungen bei Arbeitszeiten... die vielen Vorschläge von der Sanitätsbasis sind, will man Ruhe und gediegene Arbeitsmoral in die Krankenhäuser zurückbringen, wohl ernst zu nehmen.
Brief an LH Arno Kompatscher, an die Sanitässpitze, an alle Landtagsabgeordneten, an die BM von Schlanders, Latsch und Laas vom Mai 2022
Nunmehr sind wir MitarbeiterInnen im Pflegebereich seit zweieinhalb Jahren mit dem Problem der Corona-Pandemie konfrontiert und es ist nicht gelogen, wenn wir behaupten, dass vor allem die Pfegekräfte auf den Abteilungen und auch die soziosanitären Hilfskräfte dadurch mit einem enormen Mehraufwand an Arbeit, sowie mit einer gewaltigen physischen und psychischen Belastung zurechtkommen mussten. Inzwischen kam noch das Problem des MitarbeiterInnen-Verlusts durch die vorgeschriebene Impfpflicht dazu, was zu einer unbeschreiblich großen Belastungsprobe für die verschiedenen Berufsgruppen auf den Abteilungen und in den mannigfaltigen Diensten geworden ist. Die Leistung unzählbarer Überstunden gehört mittlerweile für jede/n ganz still und leise, abseits aller öffentlichen Diskussionen, zur Normalität des Berufsalltages. Nun stehen wir vor dem Sommerurlaub und stellen uns mit berechtigten Ängsten die bange Frage, wie das zu bewältigen sein wird, wissend, dass weitere Suspendierungen (MitarbeiterInnen haben entsprechende Mitteilung bereits erhalten!) bevorstehen. Muss das wirklich so sein, wenn alle anderen Berufsgruppen im Land inzwischen ihrer Arbeit nachgehen dürfen, ohne geimpft zu sein? ErzieherInnen und Lehrkräfte haben ebenfalls einen direkten Kontakt zu Personen, welche gefährdet und immungeschwächt sind (z.B. Kindertagesstätten mit der Betreuung von Babys udn Kleinkindern). Wieso gilt diese Regelung nur noch für Berufsgruppen im Gesundheitswesen, zumal jene MitarbeiterInnen, welchen jetzt die Suspendierung bevorsteht, alle zweimal geimpft sind, zum Teil sogar die Genesung hinter sich haben und dazu bereit sind, sich regelmäßigen Testungen zu unterziehen? Für alle Menschen im Staat gilt nach Genesung eine Frist von sechs Monaten, in welcher sie sich frei und ohne Einschränkungen bewegen dürfen. Für uns gilt nach wie vor die Pflicht, sich drei Monate nach der Genesung boostern zu lassen oder suspendiert zu werden. Irgendwann verliert man das Verständnis für die dahinterstehende Logik. So kann es nicht weitergehen in einem System, das für die gesamte Bevölkerung von größter Relevanz ist und das schon lange nur noch am Limit und aufgrund einer nicht zu unterschätzenden Opferbereitschaft der Angestellten funktioniert. Wir sind überzeugt, dass sich das Gesundheitswesen keine weiteren MitarbeiterInnenverluste im Pflegebereich mehr leisten kann, darum wollen wir mit unseren Unterschriften ein gemeinsames Zeichen dafür setzen, dass es genug ist und wir so nicht mehr weitermachen können und wollen. Uns sind die hilfsbedürftigen Mitmenschen ein Herzensanliegen, wir möchten sie weiterhin gut betreuen und begleiten, aber dazu müssen auch wir MitarbeiterInnen gesund bleiben und die Möglichkeit haben, in stabilen Teams, mit geregelten Verhältnissen und in einer Atmosphäre von Sicherheit arbeiten zu können. Wenn wir mit Bauchschmerzen jeden Tag neu darauf hoffen müssen, dass alle MitarbeiterInnen, die auf dem Plan stehen, auch tatsächlich am Arbeitsplatz erscheinen, dass niemand ausfällt, weil er krank oder suspendiert wird, ist das eine Überforderung, die nicht länger tragbar und zumutbar für uns ist. Wir appellieren an das Verständnis der Sanitätsverwaltung, des Sanitätsdirektors, der Politik, des Landeshauptmannes, der Gewerkschaften und Verbände mit der Bitte unsere Not zu sehen, uns entgegenzukommen und gemeinsam mit uns eine konstruktive Lösung zu erarbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
die Pflegekräft und andere Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen und Diensten im Südtiroler Sanitätsbetrieb
(200 Unterschriften)
Naturns - Nicht leicht haben es die Naturnser Gemeindeverwalter. Die steigenden Energiekosten machen es nötig, den gesamten Gemeindehaushalt gründlich zu durchforsten. Wenn die Preise so blieben und der Energieverbrauch der gemeindeeigenen Strukturen bis Ende des Jahres in etwa so sein werde, wie in den vergangenen Jahren, müssten rund 637.000 Euro zusätzlich aufgebracht werden. In einer Haushaltsänderung hat man bei der Ratssitzung am 26. September vorerst 272.000 Euro für Energieausgaben vorgesehen. Also bleiben noch 365.000 Euro offen. Es gebe Studien, um auf den Dächern des Pflegeheimes, des Rathauses und des Schulzentrums Photovoltaikanlagen zu errichten, sagte BM Zeno Christanell. Die Sanierung des Erlebnisbades laufe derzeit, das Ausführungprojekt für eine neue Hackschnitzelanlage stehe und man wolle demnächst mit den Ausschreibungen starten. Verworfen hat man ein geplantes gasbetriebenes Blockheizkraftwerk, welches im Haushalt mit 100.000 Euro veranschlagt war. Zudem habe man für die Gemeindegebäude Energiespartipps ausgearbeitet.
Auf der Einnahmenseite konnte man 230.000 Euro Strafzahlungen in der Causa „Saumoar“ verbuchen und den Fall damit ad acta legen. Der alte „Saumoar“ ist abgerissen. Trotzdem, so BM Zeno Christanell, behänge beim Staatsrat noch ein Verfahren.
Zu einem längeren Disput kam es in Sachen Neubau Recyclinghof. Astrid Tappeiner von der Liste Zukunft Naturns beanstandet, dass die Causa Recyclinghof hinausgeschoben werde und dass das zu Unmut in der Bevölkerung führe. BM Christanell und Referent Helmut Müller äußerten eigene Unzufriedenheit. Mittlerweile sei das Projekt Neubau Recyclinghof auf einen Kostenvoranschlag von 1,7 Millionen gewachsen. Das sei nicht leicht zu stemmen. Mit Plaus habe man einen gemeinsam Recyclinghof angeregt, dann haben sich die Plauser allerdings für einen eigenen Mini-Recyclinghof entschieden. Die Vorstellung der Gemeindeverwalter ist es, mit den Raumordnungsverträgen „Lahn“ und „Etschufer“ rund 1 Million Euro erzielen zu können und man hoffe auf einen Landesbeitrag von 500.000 Euro. Eine Zusage vom Land gebe es noch nicht. Demnächst will man den Planer Michael Hofer von Pohl&Partner in den Gemeinderat einladen und Hofer soll erklären, was gesetzlich notwendig ist und was man einsparen könnte. (eb)
Vom wind gefunden - Im September 2022 feierten die beiden großen ehemaligen Kolonialländer Indien und Brasilien ihre Unabhängigkeit. Am 7. September feierte Brasilien 200 Jahre Eigenständigkeit. Vor 75 Jahren, am 15. August 1947 wurde Indien nach 200 Jahren unabhängig von der britischen Kolonialherrschaft. Portugals Kronprinz Dom Pedro setzte sich am 7. September 1822 am Ufer des Ipiranga an die Spitze der brasilianischen Unabhängigkeitsbewegung. Im Gegensatz zu den spanischsprachigen Kolonien Lateinamerikas entstand in Brasilien keine neue Republik, sondern eine Monarchie. 1889 wurde Brasilien Republik mit einem oligarchischen System. Brasilien wurde 1964 bis 1985 vom Militär regiert. In 200 Jahren hat sich die vertikale Gesellschaftsordnung Brasiliens kaum verändert, auch wenn es immer wieder Modernisierungsschübe gab. Heute steht Brasilien erneut an einem Scheideweg: Wird es moderner oder schreitet es weiter zurück in die Vergangenheit? Vor 75 Jahren wurde das ehemalige British India unabhängig. Gleichzeitig wurde Britisch-Indien in zwei Teile geteilt: In das mehrheitlich hinduistische Indien und das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Pakistan. Die Folgen: Mehr als zehn Millionen Menschen auf beiden Seiten mussten fliehen, wurden umgesiedelt oder vertrieben. Es kam zu Gewaltexzessen, bei denen mindestens eine Million Menschen getötet wurden. Seit der Unabhängigkeit Indiens wuchs die Zahl seiner Einwohner von rund 340 Millionen auf heute 1,4 Milliarden. Indiens Wirtschaft zählt zu den am schnellsten wachsenden weltweit. Gleichzeitig leben Millionen Menschen in Armut. (hzg)
Mals - Die Gemeinde Mals hat seit 26. September 2022 einen beschlossenen Zivilschutzplan. Das von Toni Gögele von Securplan ausgearbeitete Dokument schreibt die Zuständigkeiten im Rahmen der vorhandenen Gesetzgebung genau fest. Im Gesetz gebe es die Beschreibung des „Notstandes“ und dabei habe die Autonome Provinz Südtirol primäre Zuständigkeit. Auf Gemeindebene ist es der Bürgermeister, der „alles tun und anordnen kann, um die Bevölkerung zu schützen.“ Der BM ist die Gemeindebehörde für den Zivilschutz. In der Hierarchie kommt dann der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr, der im Auftrag des BM handelt. Zero-Alfa-Bravo-Charlie sind die Beschreibungen des Zivilschutzstatus auf einer standardisierten vierstufigen Skala. Zero ist der Normalzustand, Alfa beschreibt eine Aufmerksamkeitsstufe, Bravo ist der Voralarm (der Voralarm wird ausgelöst, wenn ein Ereignis die Bevölkerung betrifft und einen koordinierten Einsatz erfordert) und Charlie ist die Alarmstufe (Eine Notlage ist aufgetreten, die betroffenen Zivilschutzzentren sind aktiviert, eine Katastrophenfall ist möglich). (eb)
Vinschgau - Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat über die BASIS rund 4 Millionen Euro aus dem PNRR-Fond zugesprochen bekommen: Ein öffentliches Gebäudeholzbauprojekt, ein Wassersparprojekt, die Gründung einer Energiegemeinschaft für die Installation von 1 Megawatt Photovoltaik, ein virtuelles Kraftwerk, Schnellladesäulen und einiges mehr sind im Plan.
Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat sich erfolgreich für die Finanzierung von Projekten im Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Widerstandsfähigkeit (kurz PNRR) in der Kategorie Green Communities beworben und sich damit 4.086.200€ für die Umsetzung der im Rahmen der Antragsstellung vorgesehenen Projekte im Vinschgau gesichert.
In der Kategorie Green Communities konnten Projekte im Ausmaß von mind. zwei Mio. € bis max. 4,3 Mio. € eingereicht werden. Italienweit waren in diesem Rahmen eine Gesamtfinanzierung in Höhe von insgesamt 129 Mio. € vorgesehen. Bewerben konnten sich hierbei ausschließlich Gemeinden oder Einrichtungen des öffentlichen Rechts mit gemeindeübergreifender Ausrichtung wie Bezirksgemeinschaften oder entsprechende Konsortien. Die Bekanntmachung erfolgte am 30.06.2022 vom Vorsitz des Ministerrats – Abteilung für regionale Angelegenheiten und Autonomien – mit der Absicht mindestens dreißig Projekte auf der Grundlage von Plänen für nachhaltige Energie, Umwelt, wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu finanzieren. Die Abgabefrist endete am 16.08.2022.
BASIS Vinschgau hat im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau die gemeinsame Erarbeitung der Themenschwerpunkte und die inhaltliche Ausarbeitung des Projektantrages übernommen. Italienweit wurden knapp 150 Projekte eingereicht und bewertet. Als alleingier Antragssteller in der Provinz Bozen konnte sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit 35 weiteren Antragsstellern aus den verschiedenen Regionen Italiens erfolgreich durchsetzen und sicherte sich damit wertvolle Finanzmittel zur Realisierung nachhaltiger und ökologischer Projekte im Vinschgau.
Im Rahmen der Bezirksausschusssitzung, welche erstmals am 11.10.2022 im Seminarraum der BASIS Vinschgau stattfindet, werden die Arbeitspakete für die Umsetzung der Projekte besprochen und definiert. BASIS Vinschgau wird sich dabei um die fristgerechte Bearbeitung und Umsetzung der einzelnen Projekte kümmern, welche innerhalb 2026 mit abschließendem Bericht an das Ministerium endgültig abgeschlossen sein müssen.
Mit dem Projekt „Green Communities“ verfolgt der Bezirk Vinschgau das übergeordnete Ziel, die Bewirtschaftung und Nutzung lokaler Ressourcen wie Wasser und Holz zu verbessern und die Nutzung von Sonnenenergie zu steigern. Kurzfristige Ergebnisse und lang anhaltend positive Auswirkungen sollen die Investitionen bringen. (r)
Seit 1. September 2022 ist der Glurnser Unternehmer und dortige VizeBM Armin Windegger neuer Pächter des Despargeschäftes Weirather in Mals. Windegger, der bei Max Weirather Verkäufer gelernt hat und mittlerweile erfolgreich in der Recycling- und Abfallbranche tätig ist, diversifiziert damit sein Geschäftsfeld und denkt - neben der Konsolidierung des Geschäftes - bereits an einen möglichen Ausbau des bisher von Robert Weirather geführten „Das kleine Warenhaus“ in Mals.
Martell - Design Educates Award“ für den Marteller Plima-Schluchtenweg: Der Plima-Schluchtenweg im hinteren Martelltal weiß zu begeistern. Der Erlebnisweg im Talschluss wurde im Sommer 2017 eröffnet und zog seitdem zahlreiche Touristen und Einheimische in seinen Bann. Bei der Rundwanderung kommt man dem Plimabach und rauschenden Wasserfällen nahe, beeindruckend ist dabei auch die Hängebrücke.
Die Hängebrücke und die Aussichtspunkte am Panoramaweg am Talschluss des Martelltals sind eine Kooperation von tara Architekten und Pohl+Partner Ingenieure und wurden von der Gemeinde Martell in Auftrag gegeben. Das Planungsteam wurde dafür kürzlich mit dem „Design Educates Award“ prämiert. Dabei handelt es sich nicht um einen reinen Architekturpreis, sondern es werden Projekte prämiert, die auch einen bildungstechnischen Hintergrund haben.
„Die Herausforderung für uns als Designer bestand darin, Aussichtspunkte zu entwickeln, die genügend Sicherungselemente (Treppen, Geländer usw.) bieten, um die Sicherheit des Besuchers zu gewährleisten, und gleichzeitig das atemberaubende Erlebnis zu bewahren, das einem weiche Knie bereitet, wenn man sich langsam dem Rand der Schlucht nähert“, sagt Heike Pohl (Bild).
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Auf einige besondere Wahlverhalten im Vinschgau sei hingewiesen. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer und also im ehemaligen Revier von Albrecht Plangger haben sich Schnals mit 80,8%, Martell mit 78,4% und erstaunlicherweise Graun mit 70,8% der Stimmen als SVP-treueste Gemeinden erwiesen. 23,4% der Stimmen sind mit Wegmann-Effekt in Schluderns ans Team K gegangen, 20,9 % waren es in Laas, der Gemeinde der neuen SVP-Obmannstellvertreterin. In den Mittelpunktsgemeinden Mals, Latsch und Schlanders wurden je rund 20%, also ein Fünftel der Stimmen, für das Team K abgegeben. Der Team K Kandidat Franz Ploner fuhr insgesamt 19,64% der Stimmen ein. Renate Gebhard von der SVP geht mit insgesamt 57,41% der Stimmen in die Camera dei Deputati nach Rom. Interessant am Rande: Die Liste Vita als Sammelbecken der Impfgegner strich in Taufers 16% der Stimmen ein, in Glurns
14,8 % und in Mals 11,9%.
Bei den Senatswahlen blieben Schnals mit 71,6% und Martell mit 58,3% SVP-treu, Kastelbell überflügelte mit 59,13% das kleine Seitental. Die Konkurrenz, Markus Hafner für das Team K und Sabine Zoderer (Zabine) für die Freiheitlichen, punkteten in ihren Heimatgemeinden. 34,3 % der Malser Wähler:innen wählten Hafner (23,5 %waren es in Glurns, 23,27 in Taufers und 22,12 in Schluderns). In Partschins erhielt Zoderer mit 24% knapp ein Viertel der Stimmen (in Plaus 12,7, in Naturns 11,24 und in Schnals 11%. Julia Unterberger (SVP) bleibt mit insgesamt 47,8% der Stimmen Senatorin.
FahrRadTag in Naturns - Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich die Marktgemeinde Naturns mit einer Sensibilisierungsaktion zum Thema Radfahren an der Europäischen Mobilitätswoche. Im Jahr 2022 wurde dabei das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelunkt gerückt und zu einem autofreien Sonntag aufgerufen. Das Pro Byke-Team lud gemeinsam mit Naturnser Vereinen und Organisationen zum „FahrRadTag“ im Ortszentrum von Naturns.
Vorfahrt für das Fahrrad hieß es am letzten Septembersonntag im Zentrum von Naturns. Die normalerweise stark befahrene Hauptstraße wurde vom Rathausparkplatz bis zur westlichen Kreuzung Schlossweg für den motorisierten Verkehr gesperrt. Viele Angebote zu Spiel und Spaß rund ums Rad wurden geboten und die Naturnser Familien eroberten den autofreien Straßenraum.
Das Pro Byke-Team stellte E-Bikes zur Testfahrt zur Verfügung, der VKE Naturns bot mit dem bekannten Spielebus einen Tummelplatz für die Kinder. Das Elki betreute die Kleinsten bei ihren ersten Fahrten mit den Bobbycars. Zur Übung der Balance und der Geschicklichkeit lud der SSV Naturns Raiffeisen mit einem Anfängerparcours der Sektion Einrad und einem Minikickerfeld der Sektion Fußball ein. Besonders Mutige konnten an der Kletterwand des AVS Untervinschgau ihre Geschicklichkeit erproben. Die Sektion Naturns des Weißen Kreuzes übte mit vielen Interessierten das richtige Verhalten im Notfall.
„Als Pro Byke-Team wollten wir in diesem Jahr auch auf die E-Mobilität eingehen und haben gemeinsam mit der Ortspolizei einen Infoflyer zur korrekten Nutzung der E-Roller erarbeitet. Außerdem stellten wir unser Förderangebot zum E-Bike-Leasing vor,“ berichten die Gemeindereferenten Florian Gruber und Astrid Pichler von den neuen Initiativen in Naturns. Die beiden zur Verfügung gestellten E-Citybikes wurden von vielen Interessierten ausprobiert.
„Der FahrRadTag ist in Naturns seit Jahren sehr beliebt. Die Zusammenarbeit mit unseren Vereinen sorgte in diesem Jahr auch trotz des mäßigen Wetters für eine tolle Beteiligung, es gab sehr viel Spaß und auch nützliche Information für unsere Familien von den Kleinsten bis zu den Großeltern,“ so das sehr zufriedene Fazit.
Vinschgau/Brixen - Die Vinschger Nachwuchsleichtathleten maßen sich am 10. September in Brixen bei der Landesmeisterschaften mit den Besten des Landes. Es gab mehrere tolle Leistungen: Sofia Walder gewann Silber im 60 m Hürden Lauf in 10,66 s, sowie auch Kaserer Hannes im Diskuswurf 31,31 m; Bronze ging an Magitteri Anna im 60 m Lauf in 8,70 s. Knapp am Podest vorbeigeschrammt ist die 4x100 m Staffel mit einem vierten Platz in 58,59 s. Öttl Mara, Öttl Greta, Frei Rania und Magitteri Anna zeigten, dass noch Potenzial in der Übergabe war und somit kann man auf die nächsten Staffelläufe im Land gespannt sein. Sonstige Top Ten Plätze waren die 9,27 s (60 m) und die 1,25 m (Hochsprung) von Frei Rania. Im Weitsprung von über 30 Mädchen kamen Hanna Mayr (3,70 m), Öttl Greta (3,61 m), Öttl Mara (3,47 m) und Köllemann Jana (3,31 m) auf gute Ergebnisse.
Martell - Short Individual Wettkampf der Sommer-Italienmeisterschaft Biathlon in Martell am 11.09.2022: Der Einzelwettkampf der Biathlon-Italienmeisterschaft stand ganz im Zeichen der Top-Athleten aus dem Nationalteam. Bis auf Dorothea Wierer, die an diesem zweiten Wettkampftag auf einen Start verzichtete, war die gesamte Elite in Martell mit am Start. Souveräne Siege feierten Lukas Hofer (Bild) und Lisa Vittozzi.
Es war vor allem die Biathletin aus Sappada, die eine sensationelle Leistung auf die Strecke zauberte. Sie lief wie entfesselt und konnte sogar die drei Fehlschüsse wegstecken und mit 35,6 Sekunden vor Linda Zingerle gewinnen.
Nach dem 3. Rang vom Samstag erlief Lukas Hofer am Sonntag den Italienmeistertitel im Einzelwettkampf. Trotz seiner 5 Fehlschüsse blieb der Montaler vor Patrick Braunhofer, der mit seinem Silbermedaillenrang ein kräftiges Lebenszeichen gab. Lukas Hofer war über seinen Sieg selbst recht überrascht: „Ich befinde mich im Training im gemächlichen Modus, deswegen konnte ich noch nicht mein ganzes Potential ausschöpfen“, kommentierte Hofer. Das sollte eigentlich ein gutes Omen für den kommenden Winter sein…
Großes Lob gab es seitens der Verantwortlichen für die mustergültige Organisation durch den ASV Martell, der zwei emotionsgeladene Sporttage am Biathlonzentrum Grogg ermöglicht hatte.
Vor kurzem fand im Vinschgau die Premiere des Skirollrennens „La Venosta Skiroll“ statt. 130 Teilnehmer aus fünf verschiedenen Nationen waren bei der ersten Ausgabe am Start. Dabei war das Rennen fest in norwegischer Hand, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren ging der Sieg im 35 Kilometer langem Rennen nach Norwegen
Von Sarah Mitterer
Samstag, 24. September 2022 14.30 Uhr – Der Startschuss des Premierenrennens „La Venosta Skiroll“ ist in der mittelalterlichen Stadt Glurns gefallen. 35 Kilometer galt es zurückzulegen, um das Ziel in Melag zu erreichen. Die Teilnehmer, darunter italienische Spitzensportler und namhafte Athleten aus Europa, mussten zunächst nach Schluderns und anschließend wieder zurück nach Glurns, ehe sie sich über Mals und Burgeis auf den Weg zum Haidersee machten. Von dort aus ging es zunächst nach Graun und schließlich bogen die Athletinnen und Athleten Richtung Langtauferer Tal ein zum Ziel nach Melag ein. Der Norweger Patrick Fossum Kristoffersen, der für das Team Robinson Trentino am Start war, überquerte nach 1:39.32 Stunden die Ziellinie und trug sich mit seinem Sieg beim Premierenrennen, das zugleich Teil der Ski Classics Challenger Serie war, in die Geschichtsbücher ein. Der Kampf um Platz zwei war spannend bis zum Schluss. Am Ende hatte Joar Thele aus Norwegen gegen den Südtiroler Dietmar Nöckler die Nase knapp vorn und sicherte sich Platz 2. Für Südtirols Olympiateilnehmer Nöckler, - er nahm 2014 und 2018 im Skilanglauf an den Olympischen Spielen teil und sicherte sich bei den nordischen Skiweltmeisterschaften im Teamsprint zwei Medaillen – leuchtete am Ende der dritte Platz auf. Auch bei den Frauen war Norwegen das tonangebende Land. Alness Anikken Gjerde ist die erste Siegerin von La Venosta Skiroll. Sie gewann das Rennen vor ihrer Teamkollegin Jenny Larsson. Um 15 Uhr wurde das Rennen über die kurze Distanz gestartet. Der Startpunkt befand sich in Graun direkt beim Turm am See. Die Teilnehmer der Kurzdistanz mussten ebenfalls nach Melag. Neben diesen beiden Strecken wurden auch Rennen für den Nachwuchs ausgetragen. Je nach Kategorie galt es eine Distanz zwischen 1 und 5 Kilometern zurückzulegen.
Im Anschluss an das Rennen fanden im Zielgelände die Siegerehrungen statt.
La Venosta Skiroll
Organisator des 1. La Venosta Skirollrennens waren die Ferienregion Reschenpass und der ASV Oberland. (sam)
Langlaufen
Am 17. und 18. Dezember findet die Winterausgabe des Langlaufrennens „La Venosta“ statt. Alle Infos dazu findet man unter https://www.lavenosta.com/de. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Nikolaus von der Flüe, 25. September 2022
Nachdem der Staudamm am Reschen-Stausee von 1947 bis 1949 gebaut und der See bis 1950 gefüllt worden ist, kennen selbst die heute Achtzigjährigen die Geschichte der Naturseen in der Oberländer Haupttalsohle nicht mehr aus dem eigenen Erleben, sondern nur mehr aus den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern.
Der Sammelfreude und dem Geschichtsbewusstsein des Laasers Franz Waldner, Direktor der Berufsschule Schlanders und der Fachschule für Steinbearbeitung Laas in Ruhe, ist es zu verdanken, dass ich den heutigen Zeitungsbeitrag verfassen konnte und anbieten kann. Franz hat mir aus seinem Archiv die Publikation von Univ. Prof. Johann Müllner zur Verfügung gestellt, welche im Jahr 1900 von der Edition Hölzl in Wien unter dem Titel „Die Seen am Reschen-Scheideck. Eine limnologische Studie“ veröffentlicht worden war. Franz Waldner hat ein Buchexemplar dieser wertvollen heimatkundlichen Informationsquelle antiquarisch in Wien erstanden. Und der Schuldirektor i. R. Dr. Hubert Folie hat mir die historischen Bilddokumente aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt zur Illustration dieses Textes.
Prof. Müllner gliedert seine 46 Seiten und mehrere Anhänge umfassende Publikation in sieben Abschnitte. In meiner Zusammenfassung der Studie von Prof. Müllner halte ich mich an seine Gliederung.
Die Lage der Seen
Prof. Müllner beschreibt zunächst die Lage der drei Naturseen Reschensee, Mittersee und Haidersee an der jungen Etsch und stellt fest, dass sich die Wasserscheide am Reschenpass in den Jahrtausenden von vor bis nach den Vereisungen der Alpen verändert hat. Ein Seitenarm des großen Inntalgletschers hat während der Eiszeit über den Reschenpass herein in den Süden gereicht und das Obervinschgauer Haupttal ausgehobelt und eingetieft. Nach den Eiszeiten haben die postglazialen Murabgänge aus den Seitentälern mit den Schuttkegeln Barrieren in das Haupttal eingeschoben und die Fließrichtung der Bäche verändert.
Das untere Ende des Haidersees liegt auf 1.450 Metern Meereshöhe. Gegenüber der Quote von 1.506 m am Reschen-Scheideck ergibt sich somit eine Fallhöhe von 46 Metern auf einer Länge von 11 Kilometern. Das durchschnittliche Gefälle der jungen Etsch beträgt in diesem Abschnitt somit 4 Promille.
Die Schuttkegel - Kinder der Nacheiszeit
Während der vier Eiszeiten, die sich im Alpenbogen ereigneten, füllte das Eis der Gletscher die Böden der Talsohlen an der oberen Etsch bis auf Höhen von 2.500 Meter aus. Die Gletscher stießen in ihren Höchstständen bis in die Gegend südlich des Gardasees vor. Der bereits erwähnte nach Süden fließende Seitenarm des Inntalgletschers vereinigte sich im Obervinschgau mit dem Gletscher aus dem Langtauferer Tal.Die Würm-Eiszeit als vierte und letzte Eiszeit ist in den Alpen zwischen 15.000 und 12.000 v. Chr. abgeklungen.
Danach begann die Phase der Verfüllung und Zuschüttung der Haupttäler durch Erosion: Geröll- und Schottermassen lagerten sich nach Unwettern und Extremwetterereignissen mit Murabgängen in Form von Schuttkegeln im Haupttal ab. Diese sich im Laufe der Jahrtausende wiederholenden Ereignisse führten zu turmhohen und großflächigen Aufschüttungen, wie wir sie mit den Schuttkegeln der Malser Haide und des Gadria zwischen Laas und Kortsch kennen. Diese in das Haupttal einspringenden Kinder der Erosion geben dem Vinschgau sein charakteristisches Längsprofil mit Steilstufen und Flachstücken. Und die Schuttkegel verdrängten die Etsch aus der Talmitte an den gegenüberliegenden Hangfuß.
Im Obervinschgau führte die nacheiszeitliche Erosion mit ihren Murabgängen zwischen Reschen und St. Valentin zur Abdämmung der drei getrennten Seewannen des Reschen-, Mitter- und Haidersees. Diese drei Seebecken bestanden als Naturseen bis zum Bau des Reschen-Staudammes mit der Flutung von Alt-Graun und Alt-Reschen.
Das Nährgebiet der drei Seen
Um 1900, als Johann Müllner seine limnologische Studie publizierte, führte die Etsch beim Verlassen des Haidersees das Wasser eines Einzugsgebietes von 206 km² Fläche. Von diesen entfielen 42 km² auf das Nährgebiet des Reschensees. Der Rojenbach als einer der Hauptzuflüsse des Reschensees entsrömt einem hauptsächlich aus Quarz und Gneisphylliten bestehendem Gebiet. Seine Sedimente fanden sich vor dem Bau des Staudammes am Seeboden als feiner Sand, der in der Regel das Wasser nicht trübte, sodass der Reschensee als Natursee von großer Klarheit war.
Die Wassertiefen
Johann Müllner hat 1897 und 1898 in mühevoller Kleinarbeit mit Helfern die drei Seen in ihren Tiefen ausgelotet. Dank vieler Messpunkte konnte er in der Folge ein genaues Bild von der Unterwasser-Morphometrie der Seewannen in Längs- und Querschnitten darstellen.
Für den historischen Reschensee gibt Müllner an dessen Oberfläche eine Meereshöhe von 1478 Metern und die größte Tiefe mit 22,5 Metern an. Den größten Anteil an insgesamt 23 Tiefenstufen des Sees hatte die Wassertiefe bis zu einem Meter mit knapp 20 % Anteil an der gesamten Seefläche von 91 Hektaren. Das Wasservolumen des alten Reschensees gibt Müllner mit insgesamt 7,46 Millionen Kubikmeter an.
Der Mittersee lag mit einer Meereshöhe von 1474 Metern an seiner Oberfläche um 4 Meter tiefer als der Reschensee. Die Landzunge zwischen den beiden Seen gibt Müllner mit 1,99 km Breite an. Der Mittersee hatte eine Höchsttiefe von 17 m und ein Gesamtvolumen von 4,53 Millionen m³. Summiert man die Wasservolumina von Reschen- und Mittersee, kommt man auf 11,98 Millionen m³. Zum Vergleich: Der heutige Reschen-Stausee beinhaltet 116 Millionen m³ Wasser, also fast die zehnfache Menge. Was hingegen die Flächenausdehnung der Seen betrifft, ist die Oberfläche des heutigen Reschen-Stausees mit 677 Hektaren 4,5 mal so groß wie die Fläche der beiden vormaligen Naturseen Reschen- und Mittersee zusammen (152 ha).
Allein aus diesem Zahlenvergleich wird klar, wieviel Land mit der Seestauung unter Wasser gesetzt wurde. Reste einer Steinmauer zu beiden Seiten des Auslaufes am Mittersse weisen darauf hin, dass der See einst gesperrt werden konnte. An der Stelle dieser Mauern dürfte, laut Müllner, auch der verheerende Ausbruch vom 17. Juni 1855 erfolgt sein.
Der Haidersee hingegen liegt an seiner Oberfläche auf 1.450 m MH und erreichte an seiner tiefsten Stelle eine Tiefe von 16,5 Metern. Als Volumen gibt Müllner eine Wasserhaltung von 6,51 Millionen m³ an.
Die Wasserstände
Müllner schreibt im Jahr 1900, dass es ab 1866 für alle drei Seen tägliche Pegelbeobachtungen mit unterschiedlichen langen Aufzeichnungsperioden gibt. Deren wissenschaftliche Interpretation relativiert der Autor, weil man während des Beobachtungszeitraumes mehrfach den Nullpunkt des Pegels verändert hat. Ein Kurzzusammenfassung der Pegelstände sei exemplarisch für den alten Reschensees in der Periode der 20 Messjahre von 1876 – 1895 gemacht: Damals zeigte der Reschensee von Jänner bis April einen konstanten Wasserstand von -46 cm. Im Mai stieg der Pegel um 8 cm. Im Juni erreichte er sein Maximum mit -20 cm. Im Juli sank er um 1 cm. Im August lag der Seespiegel bei -32 cm. Bis zum Dezember fiel er konstant bis auf -49 cm als Niedrigststand, um ab Jänner wieder anzusteigen.
Die Niederschläge im Einzugsgebiet
Für die Bewertung der Niederschlagsverhältnisse konnte Müllner die Daten von fünf Stationen auswerten: Die Erhebungen der Niederschläge in Hinterkirch (Langtaufers, auf 1875 m MH), Pedross (1674 m), Graun und Reschen betreffen unterschiedlich lange Messreihen, sind teilweise lückenhaft und damit begrenzt aussagekräftig. Die 5. Station ist Marienberg in 1335 m MH. Das Kloster verfügt über die längste und lückenlose Datenreihe. Aber in ihrer geographischen Lage entspricht die Station nicht mehr genau den Niederschlagsverhältnissen im Einzugsgebiet der drei Seen. Müllner kommt zum Schluss, dass der Wasserstand der Seen nicht primär von den Niederschlagsmengen beeinflusst wird, als vielmehr durch die Temperatur und die davon abhängende Schnee- und Eisschmelze.
Die Dauer der Eisdecke
In Zeiten des Klimawandels und der Erderwärmung ist vielleicht ein Hinweis auf die historischen Daten über die Dauer der winterlichen Eisdecke interessant. Müllner bedient sich der Daten des k. k. hydrographischen Central-Bureaus in Wien und resümiert: „Die Seen frieren gewöhnlich im November zu. Der früheste Termin war der 26. October im Haidersee. Am spätesten froren die Seen im Jahre 1885, nämlich erst am 16. December. Der Zeitpunkt des Aufthauens fällt in den April, seltener in den Anfang des Mai. … Im Mittel währt die Eisbedeckung 153 Tage oder rund 5 Monate. … Die längste Dauer der Eisdecke betrug 174 Tage, die kürzeste 109 Tage.“ Das Eis wächst von unten und schmilzt von unten durch die Erwärmung des Wassers: An der Eisoberfläche gibt es keine Wasserpfützen. Noch ein letztes Zitat aus Müllners limnologischer Studie zu Mächtigkeit, Volumen und Gewicht der Eisdecke an den drei Seen: „Wir können die Eisdecke unserer drei Seen ohne Bedenken als nahezu gleich betrachten und ihre eine durchschnittliche Mächtigkeit von 50 cm zuschreiben, so dass beispielsweise Ende Februar und anfangs März 1896 in den Seen eine Eismenge von 1.205.000 m³ oder 1.109.000.000 kg gespeichert war.“
Möglichst ein langes, gesundes und unbeschwertes Leben führen – das wünschen wir uns alle. Gene spielen da eine entscheidende Rolle, aber auch unser Lebensstil. Ernährung, Bewegung, Entspannung und Schlaf bilden die vier Säulen, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. Wer sich also etwas Gutes tun will, sollte ihnen besondere Beachtung schenken.
Gesunder Lebensstil durch gesunde Ernährung.
Die Bewohner der japanischen Insel Okinawa gelten als das Volk mit der durchschnittlich längsten Lebenserwartung. Okinawa wird auch „die Insel der 100-Jährigen“ genannt. Eine besondere Rolle spielt dabei möglicherweise die Ernährung der Bewohner: viel Obst und Gemüse, Meeresfrüchte, Algen, Bitterlemone (Goya), wenig Fleisch, Fett und Zucker, keine weiterverarbeiteten Produkte und reichlich pflanzliche Proteine.
Die mediterrane Küche, auch Mittelmeerkost genannt, zählt zu den gesündesten Ernährungsweisen weltweit. Nicht überraschend ist: Sie unterscheidet sich gar nicht so sehr von den Ernährungsgewohnheiten der Inselbewohner Okinawas. Für die ursprünglich aus Süditalien und Griechenland stammende Küche ist vor allem typisch: viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen, natives Olivenöl, wenig Milchprodukte und bevorzugt weißes Fleisch.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt:
• Essen Sie ausreichend Obst und Gemüse (5 Portionen am Tag).
• Verwenden Sie pflanzliche Öle statt Butter.
• Verzehren Sie nur wenig Fleisch (eher helles statt rotes Fleisch).
• Integrieren Sie Hülsenfrüchte (rote Linsen, Kichererbsen, Bohnen) in Ihren Speiseplan.
• Bevorzugen Sie Vollkornprodukte.
• Ganz wichtig: Trinken Sie immer ausreichend, damit die Organe mit genügend Flüssigkeit versorgt sind. Die DGE empfiehlt mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag.
Bewegung hält gesund
Wer sich viel bewegt, fördert maßgeblich seine Gesundheit. Sport stärkt die Abwehrkräfte, baut Stress ab und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes vor. Dabei muss man nicht direkt zum Leistungssportler werden. Schon ein kurzer Spaziergang täglich reicht aus, um die Lebenserwartung erheblich zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Norwegian School of Sports, die in einer Metanalyse acht Studien mit insgesamt über 36.000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren und einem mittleren Beobachtungszeitraum von 5,8 Jahren auswerteten. Die Studie zeigte auch: Wer täglich mehr als 9,5 Stunden im Sitzen verbrachte, hatte ein erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben.
Hier ein paar Tipps für mehr Mobilität im Alltag:
• Ausdauertraining wie Schwimmen oder Radfahren ist der ideale Sport für Anfänger. Es schont die Gelenke und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
• Spazierengehen in der Natur sorgt nicht nur für ausreichend Bewegung, sondern versorgt den Körper zudem mit frischer Luft.
• Statt dem Aufzug lieber die Treppe nehmen, um die Muskulatur zu stärken. So verringern Sie unter anderem auch das Sturzrisiko im Alter.
• Schrittzähler benutzen: Fast jedes Mobiltelefon hat einen integrierten Schrittzähler, der genau festhält, wie viel Sie sich am Tag bewegt haben. Nehmen Sie sich vor, rund 10.000 Schritte am Tag zu absolvieren.
Gesundheitsfaktor Stress: Entspannt durchs Leben
Im hektischen Alltag sind Stress und Überforderung keine Seltenheit. Und dies wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus. Wer einen gesunden Lebensstil pflegen will, sollte daher darauf achten, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen, ausreichend zu entspannen und das eigene Stresslevel möglichst gering zu halten.
Denn ist man regelmäßig Stress ausgesetzt, befinden sich Körper und Geist in einem dauerhaften Alarmzustand. Die Folge: Man fühlt sich zunehmend erschöpft und zahlreiche Erkrankungen werden begünstigt. Verschiedene Entspannungsmethoden können helfen,
Alltagsstress zu reduzieren und das Wohlbefinden erheblich steigern, z.B. kräftigt Yoga nicht nur die Muskulatur und fördert die Gelenkigkeit, sondern wirkt sich durch gezielte Atemübungen und Yoga-Mantras positiv auf die Psyche aus. Einfach Abschalten und nichts tun, kann auch eine Entspannungsmethode sein. Nehmen Sie sich eine Auszeit aus der digitalen Welt legen Sie die Füße hoch und lassen die Gedanken schweifen.
Manchmal ist schon viel erreicht, wenn gestresste Personen ihre Zeitplanung überdenken und anpassen.
Tipps zum Zeitmanagement:
• Erledigen Sie erst die Dinge, die am dringlichsten sind. Häufig hilft es auch, zunächst mit den Aufgaben zu beginnen, die Sie leicht abschließen können.
• Erledigen Sie – wenn möglich – nur eine Aufgabe zurzeit. Kommen Sie nicht weiter, versuchen Sie sich an der nächsten Herausforderung.
• Wochen- und Tagespläne können helfen, die Aufgaben besser zu strukturieren. So behalten Sie immer den Überblick.
• Sind die Anforderungen und Aufgaben im zeitlichen Rahmen nicht machbar, versuchen Sie einen Kompromiss zu schließen oder die Aufgaben umzuverteilen.
Gesund durch Schlaf
Der Körper braucht Schlaf, um zu regenerieren. Unzureichender und schlechter Schlaf kann schwere Folgen für unsere Gesundheit haben. Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerdebildern in Südtirol – ist aber für ein gesundes Leben unerlässlich.
Mit diesen Maßnahmen können Sie ihre Schlafhygiene verbessern:
• Achten Sie auf einen möglichst konsequenten Schlafrhythmus und richten Sie sich regelmäßige Schlafenszeiten ein. So bleibt die „Innere Uhr“ in Takt.
• Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf den Schlaf aus. Verzichten Sie daher möglichst auf diese Genussmittel am Abend.
• Auch die räumlichen Gegebenheiten wirken sich auf den Schlaf aus. In abgedunkelten Räumen schläft es sich besser, da im Dunkeln das sogenannte Schlafhormon Melatonin produziert wird. Sorgen Sie also dafür, kurz vor dem Schlafengehen das Licht auszumachen und die Vorhänge zu schließen. Außerdem sinnvoll: Schalten Sie am Abend grelle Beleuchtung ab.
• Benutzen Sie Tablet und Co. am Abend nur noch im Nachtmodus. Sonst stört das blauwellige Licht die Herstellung von Melatonin.
Was Sie außerdem tun können
Die vier Säulen Ernährung, Schlaf, Bewegung und Entspannung bilden die Basis für ein langes und gesundes Leben. Allerdings gibt es noch weitere Dinge, die Sie tun können, damit Sie auch im Alter noch fit sind. Ein regelmäßiges „Fitness-Training“ für das Gedächtnis hilft Ihnen zum Beispiel, geistig beweglich zu bleiben. „Ich packe meinen Koffer“ ist nicht nur ein beliebtes Kinderspiel, sondern regt auch die Hirnleistung an. Außerdem sollten wir immer wieder versuchen, etwas Neues zu lernen: eine Sprache, ein Instrument oder eine Sportart.
Und bei allem gilt: Bleiben Sie optimistisch. Eine positive Einstellung zu den Herausforderungen des Lebens sorgt für einen entspannteren Alltag – und fördert so unsere Gesundheit.
Quelle: AOK - Gesundheitsmagazin
Im Vinschgau sind viele Unternehmen beheimatet, die spannende Arbeitsplätze, Entwicklungsperspektiven, Karrieremöglichkeiten und gute Löhne bieten. Sicherheit, flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, familiäres und angenehmes Betriebsklima und flache Hierarchien: Die Vinschger Betriebe bieten ihren Mitarbeitern ganz unterschiedliche Anreize.
Zur einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit tragen Benefits oder Zusatzleistungen bei. Sie können letztendlich im Wettbewerb um Mitarbeiter für eine Entscheidung ausschlaggebend sein. Außerdem sind sie für die Motivation und für eine gute Mitarbeiterbindung wichtig.
Eine Trendstudie „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ der Universität St. Gallen hat jüngst unter anderem untersucht, was Mitarbeitende von einem Unternehmen wegtreibt. Die Untersuchung differenziert dabei nach Geschlecht und Generation. Hier die Top 3 Attraktivitätskiller kurz beleuchtet, die Betriebe und vor allem Chefs tunlichst vermeiden sollten.
1. RESIGNATIVE TRÄGHEIT
Resignative Trägheit ist der Attraktivitätszerstörer Nummer eins. In einem Zustand resignativer Trägheit sind die Mitarbeitenden gleichgültig gegenüber der Entwicklung des Unternehmens. Sie wenden sich innerlich von den Zielen der Organisation ab. Sie wollen nichts mehr bewegen und verlieren ihren inneren Antrieb. Enttäuschung, Frustration und Indifferenz sind bei Mitarbeitenden in einem Klima resignativer Trägheit an der Tagesordnung. Das möchte keiner haben – die Attraktivität sinkt erheblich. Auslöser resignativer Trägheit können sein: zu wenig sichtbare Erfolge, langwierige, wenig erfolgreiche Veränderungsprozesse und/oder längere Phasen mäßiger Unternehmensleistungen. Mitarbeitende lieben Tempo und gute Ergebnisse.
2. ALTERSDISKRIMINIERUNG
Herrscht im Unternehmen ein Klima, das von altersdiskriminierendem Verhalten geprägt ist, wirkt sich dies stark negativ auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Altersdiskriminierung bezeichnet jede Form von Ungleichbehandlung aufgrund des Alters – sowohl gegen jüngere als auch ältere Mitarbeitende. Die Ungleichbehandlung zeigt sich vor allem in Bereichen wie der Aufgabenzuteilung, dem Vorgesetzenverhalten und den Aufstiegsmöglichkeiten.
3. ZENTRALISIERUNG
Ebenfalls beschädigt eine starke Zentralisierung innerhalb der Organisation die Arbeitgeberattraktivität enorm. Herrschen ausgeprägte hierarchische Strukturen oder muss jede Handlung und Entscheidung zunächst von höherer Stelle oder gar von mehreren höheren Stellen bewilligt werden, hemmt das sowohl die Produktivität als auch die Innovationskraft und die Effizienz eines Unternehmens. In der Folge sind Mitarbeitende zunehmend frustriert, weil sie den Eindruck haben, ihnen wird keine Autonomie gegeben oder es bestehen Zweifel an ihrer Kompetenz.
schreibt Thomas Bernhard in seinem Roman Midland in Stilfs. Was er damit meint, ist verwirrend; deutlich wird es vielleicht durch die „Karrnerlieder“.
Der Maler und Dichter Luis Stefan Stecher fuhr zusammen mit Fernsehjournalisten aus Wien in Richtung Tirol, wobei über einen geplanten Vinschgau - Film gesprochen wurde; mitgedacht hat auch der aus Stilfs gebürtige Kulturkritiker Dr. Leonhard Paulmichl. Auf seine und des Intendanten Frage nach typischen Liedern antwortet der Luis: „Es gibt sie aber nicht, die Vinschger Lieder!“
Auf dieses Nein entgegnet der Intendant: „Dann machen sie welche!“
Entstanden sind darauf die „Karrnerlieder“, als kleine Kunstwerke des Hinhörens. Adeliges aus dem Schatz der Vinschger Mundart. Eine Perlenschnur aus Lebensweisheiten. Weil der Luis in sich hineinhören konnte, auf die Stimme seiner Mutter, seiner Laaser Freunde und Nachbarn. Entstanden aus Übermut.
Selbst die Eier, die der Luis Stefan Stecher wegen der Steilheit von „Faslar“ poetisch auf den Stilfser Kirchplatz rollen lässt, sind mit im Spiel. In einem seiner Gedichte lässt er sogar die Vögel sich gegenseitig bestehlen. Zum Volkslied geworden ist das Lied:
MEIN MADELE, MAI TSCHUURELE, MAI RUTSCHLTZ PAALAPIRL, OLLZ, WOOSDR SUI DRZEILN WÄRN, HOT OLM A HINTRTIIRL
(Mein Mädchen, mein zerzaustes, lockiges Palabirchen, alles was sie dir erzählen werden, hat immer eine Hintertür – die Früchte des Palabirnbaumes sind eine Vinschger Besonderheit und dienten als Süßstoff).
Zum bunten Leben der aus Not zum Wanderhandel und zum Flickhandwerk gezwungenen Obervinschger Bürger, die meist aus Tartsch oder Stilfs stammten, gehört auch die Musik. Mit dem Vieh-, Obst- und Weinhandel und mit einem Karren durch das Land ziehend, befand sich oft mehr als die Hälfte der Dorfbewohner auf Wanderschaft.
Als ich mich an einem Herbstabend dem eng verbauten Stilfs näherte, lag bereits ein satter Schatten im Tal des „Tramentanbaches“. Er wird auch Schmiedbach genannt und umfließt die Bodenäcker. Die kleinen Ackerflächen werden von „Waalen“ und „Ilzen“ durchzogen, das sind dünenartige Aufschwemmungen, über die das Wasser verteilt wurde. In einem der Karrnerlieder heißt es: AF SCHTILZ AFFAN ILZ HUKKT A POSSLTE GRAATSCH.
(Auf einem Schwemmkegel bei Stilfs hockt ein runzliger Tannenhäher.)
Wichtig war auch das Theaterspielen. In einem Bühnenstück von Toni Bernhart unterhalten sich strickende Frauen über die Notwendigkeit, in Stilfs ein Fernglas, einen „Gugger“ zu besitzen. Um die Nachbarschaft, wie aus einer Opernloge, auszuspähen.
Aber „Stilfs ist nichts“ ... Vorbei an herbstlich leuchtenden Lärchen, erkennbar nur noch die Umrisse lehmiger Moränen. Die großen „Gletscherzungen“, die der Laaser Künstler Jörg Hofer im Haus der Karin Dalla Torre ausstellt, diese Leinwände kommen aus einem Traumreich, in dem nicht die Gier, sondern nur die Farbe als
weibliche Königin herrscht.
Ihr, der Karin, die viel bewegt,
widme ich dieses Bild. Es zeigt Stilfs, das ein Nichts ist, wie der grimmige Dichter Thomas Bernhard meint. Wobei er zu bemerken vergisst, dass sich die Verzweigungen der Waale musikalisch bewegen, als Aufbau einer Fuge ...
Aus Stilfs stammt auch der Organist und Komponist Professor Herbert Paulmichl. Ob er einst auf den Bodenäckern gehütet oder die Wiesen bewässert hat?
Hans Wielander
Prad - Was ist Kunst, was ist nicht Kunst? Darüber machte sich Wunibald Wallnöfer Gedanken, nachdem ihn Annegret Polin gebeten hatte, mit ihr die Vernissage ihrer Bilderausstellung als Laudator zu eröffnen. Wallnöfer bemühte die Erklärungen in einem Kinderlexikon und kam zum Schluss: „Das Wort Kunst kommt von können - und die Annegret kann was. Sie beherrscht ihren Job als Pflegerin und Verantwortliche im Seniorenwohnheim St. Antonius in Prad. Sie kann malen und traut sich was.“ Zahlreiche Gäste waren kürzlich zur Ausstellungseröffnung in den Hauptsitz der Raiffeisenkasse Prad-Taufers gekommen, wo sie vom Filialleiter Andreas Nigg begrüßt wurden. „Unsere Genossenschaftsbank ist immer wieder bereit Ausstellungen zu ermöglichen und Künstler:innen ein Forum zu bieten, wo sie ihre Arbeiten präsentieren können. Annegret hatte 2010 mit dem Malen begonnen und sich bei Kursen weitergebildet. Ihre Bilder beeindrucken durch bunte Farbkompositionen. Ihr neuestes Werk, eine bunte Blumenkombination, besticht durch eine neue Leichtigkeit, beeinflusst von ihrem „Camino“ im Apennin im vergangenen Sommer. Die Ausstellung im Raikagebäude von Prad ist noch bis zum 28. Oktober 2022 zu sehen. (mds)
pr-info Tanzverein 50 plus Goldrain
Spezielles Angebot für die ältere Generation
Der Tanzverein 50 plus in Goldrain lädt wieder zum Tanzen-Lernen ein. „Das Angebot richtet sich ganz speziell an Tanzbegeisterte um die 50 und rüstig gebliebene Rentner“, sagt der Vereinsobmann und Tanzlehrer Adolf Josef Steinkeller „Der Verein wird ehrenamtlich geführt und hat keinerlei Gewinnabsichten. Deshalb ist das Angebot sehr preisgünstig“, so Steinkeller. Beim schonenden und einfühlsamen Lernen fällt es älteren Jahrgängen leicht zum Tanzen zu kommen. Über den gesundheitlichen Wert des Tanzens wurde und wird immer wieder geschrieben. Vier positive Elemente sind zu nennen: Die Körperbewegung, die Förderung der geistigen Fitness, die Demenz-Vorbeugung und die soziale Kontaktpflege zwischen Frau und Mann. Dieser letzte Aspekt wird in Goldrain besonders gepflegt, sodass der Tanz zu einem gesellschaftlichen Ereignis für Paare und auch Singles wird. Der Anfang wird am 25. Oktober gemacht. Dann wird den ganzen Winter über in der Feuerwehrhalle getanzt, jeweils ab 20.00 Uhr. Am Dienstag sind die Anfänger dran und am Donnerstag die Leicht-Fortgeschrittenen. Geübt werden Walzer, Polka, Boarischer und auch moderne Tänze. An jedem zweiten Samstag findet ein Tanzabend statt, um das Gelernte zu üben.
Interessierte sollten sich baldmöglichst anmelden und zwar unter der Nummer 349 35 36 828.
pr-info AVS
Matsch ist ein kleines Dorf, ein stilles Tal. Mit Pomp und Trara können und wollen die Matscher bei diesem Kulturfest der anderen Art nicht aufwarten.
Aber mit leisen Tönen, gutem Essen, einer langen Kulturgeschichte, traditioneller Landwirtschaft und freundlichen, entspannten Dorfbewohnern inmitten einer grandiosen Bergwelt.
Unter dem Motto „schaugn- lousn- koschtn“ lädt das Bergsteigerdorf Matsch mit vielen seinen Vereinen am Samstag, 22. Oktober zum Genießen und Verweilen in den Stadeln und Gassen des Oberdorfs ein.
Beim der lang erwarteten zweiten Ausgabe des Fest „kleinDORFgeflüster“lassen sich in den Stadeln Besonderheiten des Dorfes wie Filzen, Heu hüpfen, drechseln und noch einiges mehr erleben. Die Gerichte stammen zu 100% aus Matscher Bauernprodukten: Gemüse, Fleisch, Fisch, Säfte, Brot, Käse…
Die EURAC berichtet über die Artenvielfalt in Matsch, der Palaga Sepp unternimmt eine humoristisch, historische Dorfbegehung, das Bergsteigerdorf Lungiarü stellt sich vor...- Matscher Musikanten runden das Festprogramm ab.
Den „Schmäh“ der Matscher gibt es obendrauf!
Mit dem Citybus ist Matsch ab Mals im Stundentakt erreichbar, dazwischen fährt halbstündlich ein Shuttle ab dem BHF Mals.
Das erste Südtiroler Bergsteigerdorf setzt hier ein deutliches Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit und spricht nicht nur darüber!
Goldrain - In der letzten Augustwoche fand, nach einer Unterbrechung 2020 und 2021, zum 15. Mal der Goldrainer Internationale Genetikerkurs (exact: «Goldrain Course in Clinical Cytogenetics») statt.
40 Studenten und 17 Vortragende kamen aus 23 Ländern, von der Philippinen im Osten bis zu den USA im Westen, Genau: aus Westeuropa von Island bis Malta und Spanien, weiters Polen, Kroatien, Bulgarien, USA, Algerien, Palästina, Saudi-Arabien, Indien und den Philippinen. Dass wie schon in allen früheren Jahren über 4/5 der TeilnehmerInnen weiblich waren, reflektiert die Bedeutung der Frauen für dieses Fach
Unter der Leitung des Gründers, Prof. Albert Schinzel von der Universität Zürich, umfasste das Programm Vorträge über klassische und molekulare Zytogenetik (Chromosomenkunde), Chromosomen-Evolution vom Einzeller bis zum Menschen. Gensequenzierung, vorgeburtlichen Ultraschall auf Hinweise angeborener Entwicklungsstörungen, klinische Befunde bei Patienten mit Chromosomen- und anderen genetischen Veränderungen, Geschlechtschromosomen, Spontanaborte und Totgeburten, genetische Beratung hinsichtlich Prognose, Risiken auf weitere betroffene Nachkommen, Zwillingsforschung und vorgeburtliche Zwillings-Ultraschalldiagnostik, Ethische Probleme im Zusammenhang mit vor- und nachgeburtlicher genetischer Diagnostik, Umgang mit Suchprogrammen und Datenbasen und vieles andere. Die StudentInnen, Biologen und Mediziner in der Facharztausbildung mit mindestens einem Jahr Erfahrung im Fach, konnten Kurzvorträge halten und machten von diesem Angebot reichlich Gebrauch. Wie jedes Mal lockerte eine halbtägige Exkursion, diesmal von St. Martin im Kofel zum Dolomitenblick, das intensive Programm etwas auf. Am Ende gab es eine freiwillige Prüfung und eine Abschlussdiskussion. Das Wetter war uns sehr hold, und die Teilnehmer waren durchwegs von der Landschaft und der angenehmen und freundlichen Atmosphäre im Schloss begeistert, einige sagten gar, sie wollten in einem späteren Zeitpunkt mit ihren Familien wiederkommen.
Prof. Dr. Albert Schinzel
Universität Zürich
Interview mit Hans Tappeiner, dem Bezirksvorsitzenden der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau -
Die Vinzenzgemeinschaft Vinschgau hilft Menschen in Not. Schnell und unbürokratisch. Vor kurzem hat es einen Wechsel an der Spitze des Bezirkes gegeben. Der Vinschgerwind hat mit dem neuen Bezirksvorsitzenden Hans Tappeiner aus Latsch gesprochen.
Vinschgerwind: Herr Tappeiner, Sie sind der neue Bezirksvorsitzende der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau. Welchen Auftrag hat die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft?
Hans Tappeiner: Dazu brauche ich nur den Leitsatz aus der Homepage der Vinzenzgemeinschaft Südtirol zitieren: Wir helfen Menschen in Not! Mitten unter uns leben Menschen in Armut und Not. Oft werden sie nicht wahrgenommen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Der Auftrag besteht also darin Menschen in Not wahrzunehmen, zu verhindern, dass sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Bei Schicksalsschlägen ist die Sache meist klar, da ist Helfen keine Frage. Schwieriger wird es, wenn andere Gründe vorliegen, wie seelische Probleme oder eine Suchtproblematik. Da gehen dann die Überlegungen weiter. Welche Hilfe kann/muss mit der finanziellen verbunden werden, dass Menschen aus ihrer Situation herauskommen?
Vinschgerwind: Im Bezirk Vinschgau sind sechs Konferenzen aktiv, wo herrscht noch Bedarf?
Hans Tappeiner: Die Vinzenzgemeinschaft nennt Gebiete, die nicht von Ortsgruppen, genannt Konferenzen, abgedeckt sind „Weiße Flecken“. Für diese ist momentan der Bezirk zuständig. Im Vinschgau sind dies die Gemeinden Kastelbell-Tschars, Laas, Prad, Stilfs und Taufers i.M.. Vielleicht finden sich mit der Zeit auch dort Menschen, die im Sinne der Vinzenzgemeinschaft tätig werden wollen.
Vinschgerwind: Mit welchen Anliegen sehen sich die Vinzenzkonferenzen derzeit konfrontiert?
Hans Tappeiner: Das erste und wichtigste Anliegen ist und bleiben die Spenden von Menschen, die ein Herz haben für jene, denen es nicht so gut geht. Gerade in Zeiten wie diesen, wo alles teurer wird, kann es sein, dass auf der einen Seite der Bedarf steigt und auf der anderen die Möglichkeit zu spenden sinkt. Umso mehr hoffen wir, dass auch die Spendenaktion „Vinschger Weihnachtslicht“ weiter stattfindet, die von den Verbänden hds, lvh, HGV und den Raiffeisenkassen organisiert und durchgeführt wird.
Das andere Anliegen ist den Menschen Mut zu machen Hilfe zu suchen. Es geht dabei nicht nur um Unterstützung mit Geld. Es gibt z.B. auch die so genannten Tafeln in Mals, Schlanders und Latsch. Dort können sich Menschen Lebensmittel abholen und sparen somit Geld. Zudem gibt es die Kleiderkammern in Schlanders und Latsch, wo eine große Auswahl an guter Kleidung auf ihre zweite Chance wartet.
Vinschgerwind: Hat die Corona-Pandemie die Not verschärft?
Hans Tappeiner: Ich persönlich kann dazu wenig sagen, da ich erst in der Corona-Zeit zur Vinzenzgemeinschaft gekommen bin. Was ich mitbekommen habe, ist dass es im Spendenverhalten kleine Verschiebungen gegeben hat. Auf der einen Seite waren die Spenden geringer auf der anderen Seite aber spendeten Betriebe Geld, weil sie wegen der Pandemie keine Weihnachts- bzw. Betriebsfeiern abhalten konnten.
Vinschgerwind: Regina Marth Gardetto hat den Bezirk Vinschgau der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft fünf Jahre lang vorbildlich geführt. Was können Sie von Ihrer Vorgängerin mitnehmen?
Hans Tappeiner: Regina ist eine sehr engagierte Frau. Ihre Stärken liegen im Setzen von Aktionen und in der direkten Kommunikation. Was ich von ihr gerne mitnehme, ist ihr Wissen um Fälle und um die Vorgänge und ihre Präzision in der Dokumentation. Es wird einige Zeit brauchen, bis ich den vollen Überblick haben werde. Aber ich kann auf all die netten Menschen zählen, die in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft tätig sind.
Interview: Angelika Ploner
Glurns - Am „Palabirasunnta“ erklang die „Mauracher Orgel“ in der Stadtpfarrkirche von Glurns zum offiziellen Einweihungsgottesdienst. Die Tasten bediente Marian Polin. Am Altar zelebrierten Pfarrer Werner Mair und P. Urban Stillhard. Der Kirchenchor Glurns unter der Leitung von Martin Moriggl sang die „Hl. Mutter Anna Messe“, begleitet von Streichern, Diese war 1933 vom Glurnser Frühmesser Josef Alber komponiert worden. Die „Mauracher Orgel“ wurde anfangs des 19. Jahrhunderts von Andrä Mauracher aus Fügen gebaut. Sie bedurfte einer Renovierung. Es wurde bereits daran gedacht, die Orgel abzureißen und eine neue zu errichten. Doch die Kräfte für die Erhaltung des historischen Instrumentes konnten sich durchsetzen. Eine lange Vorarbeit beschäftigte sich mit der Finanzierung. 2018 konnte der Orgelbauer Giovanni Pradella aus dem Veltlin mit der Restaurierung beginnen. Damals war Pfarrer Paul Schwienbacher noch Stadtpfarrer. Das Gehäuse, der Orgel, das bei mehreren oft notdürftig ausgeführten Restaurierungen, so auch nach der Zerstörung 1799 - gestrichen worden war, musste von mehreren Farbschichten befreit werden. Diese Arbeiten führten die Restauratoren Emma Noggler aus Reschen und Christof Hofer aus Sterzing fachgerecht aus. Dabei kamen Schnitzarbeiten aus der frühen Barockzeit, Malereien aus der Biedermeierzeit und aus dem Klassizismus zum Vorschein. Pfarrgemeinderatspräsident Martin Baldauf bedankte sich bei den Geldgebern, bei der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, bei der Stiftung Südtiroler Sparkasse, bei der Stadtgemeinde Glurns, beim Landesdenkmalamt bei der Bischofskonferenz und bei den vielen privaten Spenderinnen und Spendern. Ein Dank ging an P. Urban Stillhard, dem Vorsitzenden der Diözesanen Orgelkommission. Er segnete das Instrument.
Am Nachmittag lud der Historiker Christoph Anstein zur Orgel- und Kirchenführung, und Don Mario Pinggera ließ festliche Abendmusik erklingen. (mds)
Herr Gregor Niggli ist der Spiritual der Benediktinerinnen im Kloster St. Johann in Müstair und nicht, wie in der Nr 19 berichtet, im Kloster Marienberg. Wir entschuldigen uns.
Vinschgau/Südtirol - Coronavirus – Mitteilung des Sanitätsbetriebes: Das verpflichtende Tragen eines Mund- und Nasenschutzes in Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen wird bis Ende Oktober verlängert. Der noch amtierende Gesundheitsminister Speranza hat kürzlich eine entsprechende Verordnung unterzeichnet. Die Verpflichtung, in Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen eine Maske zu tragen, wäre mit 30.09.2022 ausgelaufen. Gestern hat Noch-Gesundheitsminister Roberto Speranza anhand einer Verordnung diese Verpflichtung um einen Monat verlängert.
Bis 31. Oktober 2022 sind also Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Besucher und Besucherinnen von Krankenhäusern, Seniorenwohnheimen und Rehabilitationseinrichtungen weiterhin verpflichtet, einen Nasen-Mundschutz zu tragen.
Vinschgau - Vereinsausstellungen zählen zu den Höhepunkten für Züchter. Als solche reiht sich auch die 43. Burggräfler Rassekaninchenschau im Thalguterhaus Algund im August mit Vinschger Beteiligung ein. 157 Rassekaninchen vom KVS3 Burggrafenamt und 30 Rassekaninchen vom KVS4 Vinschgau als Gästeverein machten in Summe eine beachtliche Anzahl an Kaninchen, die es zu bestaunen und vor allem zu bewerten galt. „Die Rassekaninchenzucht ist eine Freizeitbeschäftigung, die viel Tierliebe, Zeit, Beobachtungsgabe und Sorgfalt bei der Betreuung der Tiere erfordert“, schrieb der Burggräfler Obmann Roland Giovanazzi in seinen Grußworten. Und weiter: „Sie ist jedoch kein Selbstzweck, sondern dient in besonderem Maße der Erhaltung der genetischen Vielfalt.“
Die Vinschger Züchter, die an der Vereinsschau teilgenommen haben, waren namentlich: Adolf Kaserer (Naturns), Oskar Petermair, Martin Mair, Josef Ilmer, Johanna Ilmer und Silvia Ilmer (alle Kastelbell-Tschars), Walter Telser, Valentina Telser, Benjamin Telser und Michaela Malloth (alle Eyrs). Die Teilnahme blieb nicht ohne Erfolg. Die Vinschger Züchter stellten am Ende in der Rasse Kleinsilber braun nicht nur den Ausstellungssieger, sondern auch den 2. Vereinsmeister (beide Martin Mair). Mair holte mit 97 Punkten auch den Sieg in der Rasse Kleinsilber im Farbschlag Blau und Josef Ilmer den Rassesieger mit seinem Kaninchen der Rasse Satin blau. Zudem stellte Ilmer auch zwei Jungtiersieger. Einmal in der Rasse Satin blau und zum anderen in der Rasse Perlfeh. Die Sieger bei den Vinschger Gästeausstellern waren: Walter Telser mit seinem Weißen Neuseeländer, Oskar Petermair mit seinem Farbenzwerg Weißgrannen schwarz, Valentina Telser mit ihrem Weißen Neuseeländer und Benjamin Telser mit seinem Zwergwidder Perlfeh.
Tipp: Am 21., 22. und 23. Oktober findet in Montichiari in Brescia die Internationale Kaninchenausstellung statt.
Schluderns/KVW Senioren - Der KVW Seniorenklub Schluderns organisierte am Samstag, den 17. September eine Fahrt zu den Passionsspielen nach Thiersee. Im kleinen Tiroler Ort Thiersee neben Kufstein werden seit 1799 alle sechs Jahre Passionsspiele aufgeführt. Besonders in Süddeutschland und im Westen Österreichs gibt es viele Passionsspiele. Am bekanntesten sind die Passionsspiele Oberammergau, die auf die Pestzeit zurückgehen und seit 1634 alle 10 Jahre aufgeführt werden. Die Passionsspiele in Thiersee gehen auf die große Not und Kriegswirren im 18. Jahrhundert zurück. 1926 wurde ein eigenes Passionsspielhaus für knapp 1.000 Besucher gebaut. Die Passionsspiele Thiersee, welche dieses Jahr vom 3. September bis 2. Oktober immer an den Wochenenden aufgeführt wurden, präsentierten sich 2022 in einem ganz neuen Kleid. Nach 100 Jahren gibt es nicht nur eine neue, aktualisierte Textfassung, sondern auch eine Neukomposition der Musik und ein neu gestaltetes Bühnenbild. Der neue Text stammt von Toni Bernhart, dem bekannten Theaterautor aus Prad. Die Neukomposition von Josef Pirchmoser ist ein perfektes Zusammenspiel von Wort und Ton. Neben einem Chor gibt es Blasmusik und sanfte Musik vom Hackbrett. Das symbolträchtige Bühnenbild mit den Stephans-Bögen macht aus der Bühne eine Kathedrale. Durch das Symbol des Davidsterns als Hauptspielfläche soll die Entstehung des Christentums aus dem Judentum zum Ausdruck gebracht werden. Bei den Passionsspielen, welche das Leiden, Sterben und die Auferstehung von Jesus darstellen, beteiligten sich insgesamt 200 Laiendarsteller:innen. Jesus wurde je nach Lebensphase gleich von drei Darstellern verkörpert, auch ein junger und ein alter Teufel in Form eines Mannes und einer Frau standen auf der Bühne. Für die Besucher:innen aus dem Vinschgau waren die Spiele ein besonderes Erlebnis, eine imposante Inszenierung über die Leidensgeschichte Christi, die im ersten Teil mit der Kreuzigung endete. Nach einer langen Pause von einer Stunde wurde im zweiten Teil mit der Erlösung und Auferstehung aus der Leidensgeschichte eine Erfolgsgeschichte. (hzg)
mit Gabi Tschöll
Mittwoch 19. Oktober 2022
1. Gruppe: 17.00 - 17.45 Uhr
2. Gruppe: 18.00 - 18.45
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
mit Josef Stricker
Sa. 15. Oktober 2022
14.30 - 17.30 Uhr
Grundschule Kastelbell
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Vortrag mit Augenärztin Dr. Katharina Thanei
am Donnerstag, 20. Oktober 2022
um 20.00 Uhr
im Kulturhaus Schluderns
• Wann muss ich zum Augenarzt?
• Was bedeutet Macula?
• Grüner Star, Grauer Star - was ist der
Unterschied?
• Brauchen Kinder eine Sonnenbrille?
• Sind Smartphones schädlich für das Auge?
Diese und noch viele weitere Fragen rund um unser so
wichtiges Sinnesorgan werden im Vortrag beantwortet.
Schaut vorbei ... wir sehen uns!
Bildungsausschuss Schluderns
von Bettina Faoro
Dienstag, 11.10.2022
19.30 Uhr
Bürgerhaus Martell
Bildungsausschuss Martell
Die Filmfreunde Prad & Stilfs zeigen einen Film von Peter Grutsch über die Schafhaltung in Stilfs von 1991 bis heute
am Freitag, 07. Oktober 2022
um 20.00 Uhr
im Kulturhaus von Stilfs
Im Anschluss gemütliches Beisammensein bei einem kleinen, feinen
Schaffleischgericht, liebevoll
zubereitet von Florian Platzer
Bildungsausschuss Stilfs
Fr. 21.10.2022
20 Uhr
im Bunker in Reschen
mit Christian Kössler
Bildungsausschuss Graun
Sa. 15.10.2022
20 Uhr
Kultursaal Graun
Bildungsausschuss Graun
Literatur
Sternenvolle Nächte -
Eine Reise durch die Erinnerung
Lesung mit Anna Theiner
Datum: Donnerstag, 13.10.2022
um 20:00 Uhr
Ort: Mals – Bibliothek
Veranstalter: Bibliothek Mals
Im Buch erzähle ich von meinem Bruder Elias, der mit 25 Jahren die Diagnose Krebs bekam und an den Folgen der Krankheit verstarb. Ich beschreibe, wie heldenhaft und tapfer er trotz allem blieb und seinen Humor nie vergaß. Gleichzeitig spreche ich über meine Trauer und die Zeit nach dem Tod eines geliebten Menschen. Leider etwas das jeden einmal treffen wird. Bei meinen Buchvorstellungen lege ich viel Wert darauf, dem Publikum zu sagen, wie wichtig es ist, sich Hilfe in schwierigen Lebenssituationen zu holen.
Umwelt
(Seltene) Schmetterlingsvielfalt
im Obervinschgau
Datum: Freitag, 14.10.2022
um 20:00 Uhr
Ort: Mals – Kulturhaus
Referent: Gerhard Tarmann
Veranstalter: Gemeinde Mals
Gerhard Tarmann ist seit den 1960ern regelmäßig im Vinschgau und beobachtet die Lage der Schmetterlinge. Die von ihm durchgeführte Studie von 2014 bis 2018 ist in Europa ein Einzelfall. Tarmann gibt einen Einblick in die Vielfalt der Schmetterlinge, informiert über den Rückgang der Populationen in Südtirol und zeigt, wo sich in der Landschaft von Mals, Taufers und dem Val Müstair noch Schmetterlingsparadiese erhalten haben.
Reportagen
Verleihung des Gabriel Grüner Stipendiums und des Gabriel Grüner Schülerpreises 2022
Datum: Freitag, 21.10.2022
um 19.00 Uhr
Ort: Mals - Kulturhaus
Veranstalter: Agentur Zeitenspiegel und Ba Mals
Den Gabriel-Grüner-Schülerpreis für Südtirol 2022 erhalten Katharina Lamprecht und Miriam Schwienbacher vom Realgymnasium Schlanders für ihre Reportage über „Medical Clowns“. Darin beschreiben die beiden Schülerinnen die schwierigen Aufgaben zweier weiblicher Clowns, die in einem Krankenhaus vor allem junge Patienten und Patientinnen aufmuntern. Ebenfalls ausgezeichnet werden Aaron Munter und Moritz Florian von der Technischen Fachoberschule Bozen für ihren Beitrag „Alltag eines Notarztes“. Einen Tag lang begleiteten die beiden Preisträger einen Notarzt bei seiner verantwortungsvollen Arbeit.
Das Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 geht an Paulina Metscher und Helena Weise. Sie überzeugten die Jury mit ihrer Idee Feministinnen zu folgen, die aus Russland im georgischen Tiflis im Exil sind.
Bergsteigerdorf Matsch
kleinDORFgeflüster
schaugn, lousn, koschtn - ein Dorf- und Kulturfest in den Stadln von Matsch
Matsch darf sich das erste Bergsteigerdorf Südtirols nennen. Viele fragen sich noch immer, was das eigentlich bedeutet, was dahinter steht, warum es diesen Titel braucht.
Um diese Auszeichnung auch bei uns und über die Talgrenzen hinaus noch bekannter zu machen, um ein deutliches Zeichen für Regionalität und bäuerliche Produkte zu setzen und um im Dorf ein neues, frisches Gemeinschaftsgefühl zwischen den Vereinen entstehen zu lassen, wurde dieses kleinDORFgeflüster konzipiert.
Datum: Samstag, 22.Oktober 2022
von 09:30 – 18:00 Uhr
Info:
www.bergsteigerdoerfer.org/Matsch
Bildungsausschuss Mals
Schlanders/Mals/Konzerte - Transart ist ein multidisziplinäres Festival, das sich mit innovativen Ausdrucksweisen der zeitgenössischen Kunst auseinandersetzt, von der klassischen zur elektronischen Musik, von der figurativen Kunst bis zur Performance, vom Kino bis zu neuen digitalen Technologien. Transart ist laut und nachdenklich leise, es beleuchtet die Zerwürfnisse der Gegenwart, blickt in die Vergangenheit und wirft sich waghalsig in Richtung Zukunft. Das Kulturfestival, das seit 2001 unter der künstlerischen Leitung von Peter Paul Kainrath steht, lässt verschiedene Gruppen an besonderen Orten in Südtirol auftreten. Beim 22. Transart Festival vom 07. bis 24. September gab es auch zwei ganz unterschiedliche Konzerte am 10. September im Vinschgau. Eine Uraufführung unter dem Titel „Atlas der schönen Welten“ des Komponisten Eduard Demetz gab es um 17 Uhr im Kloster Marienberg. Die Inspiration für das Werk holte sich der Komponist einerseits aus dem „Registrum“, der Chronik des Benediktinermönchs und Historikers Goswin von Marienberg aus dem Jahre 1400 und von Texten aus dem Werk „Atemschaukel“ der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller aus dem Jahre 2009. Entstanden ist so ein Werk mit zeitgenössischen Klängen, in dem der klösterliche Tagesrhythmus mit den fünf Stundengebeten mit den Lagererfahrungen aus dem 20. Jahrhundert verknüpft wurde. Unter dem Titel Kasino Royal gab es in Zusammenarbeit mit Basis Vinschgau am Tag der Einweihung der Palazzina Servizi im Areal der ehemaligen Drususkaserne ab 21 Uhr ein Konzert mit moderner bzw. elektronischer Musik von zwei Bands: „Brandt Brauer Frick“ aus Wiesbaden, sowie der Schlanders-Wiener live Konstellation „Drahthaus“. Nach Mitternacht begeisterten zwei DJs das Publikum mit ihrer Musik: „Electric Indigo“ und „Thomas Lovelace“. Handgemachte & knallharte Body Music lieferte die Gruppe „Brandt Brauer Frick“, während die Musiker von Drahthaus mit ca. 20 Instrumenten, Alltagsgegenständen und Effektgeräten elektronische Musik live performten und so eine Mischung aus Pop- und Jazzmusik zum Besten gaben. (hzg)
Skateboardbegeisterte & Fans aufgepasst! Es ist wieder Zeit für Naturno Classic – Sk8 ‘n Jam #19!
Gute Stimmung, Essen & Trinken garantiert. Die Gewinner erhalten coole Preise vom Fakie. Also schnapp dir dein Board und schau auf den Funpark vorbei.
Bereits seit vielen Jahren machen die JugendarbeiterInnen der Jugendtreffs Phönix Schluderns, Citytreff Glurns und Revoluzer Taufers einen Tag der ausschließlich für alle Erstklässler der Mittelschule reservierst ist. Sie haben dabei die Möglichkeit die Jugendtreffs und die Jugendarbeiterinnen kennenzulernen.
Dieses Jahr neu war, dass der Kennenlerntag gemeinsam mit der Mittelschule und somit mit der Schulsozialpädagogin organisiert und durchgeführt wurde. Da die Schule mit dabei war, starteten wir bereits am Vormittag und haben die Treffrunde auf zwei Tagen aufgeteilt. So war am 15.09. eine Klasse dabei und am 22.09. die zweite Klasse. Am Vormittag haben wir uns im Citytreff getroffen, welcher leider zurzeit geschlossen ist, aber wir durften ihn trotzdem besichtigen. Dort hatten die Jugendlichen die Möglichkeit Fragen zu stellen und die Jugendarbeiterinnen erklärten was Jugendarbeit ist und was man in einen Jugendtreff tun kann. Anschließend gab es Pizza für alle. Nachher fuhren wir in die Jugendtreffs Revoluzer nach Taufers und ins Jugendhaus Phönix in Schluderns. Die Erstklässler genossen, dass sie die Treffs einen Tag nur für sich hatten und wir verbrachten einen tollen Tag.
pr-info Alps Move
Das Tanzkollektiv Südtirol präsentiert von 6. bis 22. Oktober die diesjährige Ausgabe von ALPS MOVE. Mehr als 20 Mitwirkende zeigen in Lana, Meran Bozen, Brixen und Schlanders ihre neuesten Arbeiten. 2022 darf sich das Publikum außerdem auf die Festival-Produktion RADIX freuen – ein Tanzstück zum Thema Wurzeln. Die große Eigenproduktion feiert am 8. Oktober im Raiffeisensaal Lana Premiere und wird in Meran, Bozen, Brixen und am 22. Oktober in der Basis Schlanders gezeigt.
RADIX beschäftigten sich mit Wurzeln und den daraus resultierenden individuellen und kollektiven Entwicklungsszenarien. Das Choreografie-Dreigespann mit Martina Marini, Riccardo Meneghini und Marion Sparber führt die Tänzer:Innen dabei an, ihr Verhalten zueinander zu erkunden und zu verflechten. Es geht um kollektive Intelligenz und um Schlüsselmomente des Lebens. Neben Marini, Meneghini und Sparber tanzen Stefania Bertola, Giulia Tornarolli, Rebecca Dirler, Alan Fuentes Guerra und Iosu Lezameta. Die Darsteller:Innen schaffen ein gemeinsames Geflecht, das selbst Teil eines größeren Ganzen ist: ein vernetztes System wie das der Gesellschaft, des Internets, des Waldes, des Gehirns oder des Lichtes jedes einzelnen Sterns. Verschiedene Generationen, verschiedene persönliche Geschichten und sehr individuelle künstlerische Ausdrucksformen verflechten sich gekonnt zu einer spannenden Inszenierung.
Die Aufführung in der Basis Schlanders findet am 22. Oktober um 21 Uhr mit anschließender Afterparty und DJ Set powered by fondamënt statt.
Eröffnet wird Alps Move 2022 am 6. Oktober mit der begehbaren Tanz- und Klanginstallation Spaces 1 – Alibi von Evelin Stadler in der Öffentlichen Bibliothek von Lana (Beginn 20 Uhr). Das Publikum kann in einem individuell wählbaren Rundgang die Intimität des Solotanzes und der Musikperformance erleben. Im Fokus der Arbeit steht das Erleben von Zeit angesichts körperlicher Abwesenheit. Weiter geht es am 15. Oktober im Ansitz Maria Heim in Bozen: Spaces 2 – Lumen von IDEA-tanztheaterperformance (18, 20 Uhr). Ein Tanz- und Musikparcours durch fünf historische Räumlichkeiten des barocken Ansitzes und ehemaliger Bischofsresidenz. Das dritte und letzte Site-Specific-Projekt erobert am 18. Oktober den Palais Mamming in Meran (18, 20 Uhr). In Spaces 3 – Memory Rooms von Tanzschmiede/ Fucinadanza setzen sich die Performances mit der Architektur, mit der Geschichte und der heutigen Nutzung des Palastes auseinander, dessen museales Konzept einerseits Bewahrer der Erinnerung ist und anderseits der zeitgenössischen Kultur einen Platz gibt.
Tickets sind erhältlich zum Preis zwischen 7 und 12 Euro.
Infos: www.alpsmove.it
Tickets: tickets@alpsmove.it
Val Müstair - Die Biosfera Val Müstair saniert im Rahmen eines Projektes gleich zwei kulturgeschichtlich bedeutende historische Verkehrswege im Val Müstair. Der Bund führt zu den historischen Verkehrswegen ein Inventar, in dem bedeutende Objekte oder Objekte mit viel historischer Substanz enthalten sind. Historische Verkehrswege sind wichtige Zeitzeugen und erlebbare Elemente der Kulturlandschaft. Oft sind die Wege, wie moderne Infrastrukturen auch, landschaftsprägend. Die Bauweise der Wege mit lokal vorhandenen Materialien ist eindrücklich. Das macht sie auch touristisch interessant und die Wege werden, wo möglich, in das Wanderwegnetz eingebunden.
Gleich zwei historische Verkehrswege werden seit diesem Sommer im Rahmen eines Projektes der Biosfera Val Müstair instand gestellt: Einen Weg von lokaler Bedeutung zwischen Punt Lü und Lüsai, welcher ein Relikt der ehemaligen Terrassenlandschaft zugänglich macht, sowie einen Weg von nationaler Bedeutung zwischen dem Umrailpass und der Dreisprachenspitze, welcher vom Militär zur Versorgung der Truppen an der Front während des 1. Weltkrieges gebaut wurde. Beide Wege beeindrucken durch ihre Bauweise. Die Arbeiten an den Wegen sollen bis 2024 abgeschlossen sein. Ziel der sehr aufwändigen Instandstellungsarbeiten ist es, die Wege als wichtiges Kulturgut auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Damit die äusserst anspruchsvolle Ausführung der Bauarbeiten auch denkmalpflegerischen Gesichtspunkten standhält, werden die Arbeiten von einem Fachexperten für historische Verkehrswege begleitet. Auch touristische Gesichtspunkte spielen bei der Instandstellung eine Rolle. So wird nach Abschluss der Arbeiten der Weg zwischen Punt Lü und Lüsai in das Wanderwegnetz der Gemeinde Val Müstair aufgenommen und dient der Entflechtung von Wanderern und Bikerinnen. Der alte Militärweg zur Dreisprachenspitze ist Teil eines militärhistorischen Wanderweges, welcher vom Verein Stelvio-Umbrail 14/18 erstellt wurde. Der Verein unterhält auch das Museum 14/18 in Sta. Maria, in dem die Geschichte des 1. Weltkrieges aufgearbeitet wurde. Dieser Weg von nationaler Bedeutung ist in einem sehr schlechten Zustand und dringend sanierungsbedürftig.
Laas - Bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 2017 hat der Laaser Gemeindebeamte und Fotograf Franz Grassl an die 100.000 Fotos gemacht. Er hat sie nicht geknipst, nicht geschossen. Er hat sie sorgfältig und geduldig aufgenommen. Zu Beginn Dias, später analoge, dann digitale Fotos. Der Bildungsausschuss von Laas hat in Zusammenarbeit mit der Familie von Franz eine Ausstellung seiner Bilder vorbereitet, sie wurde am 15. September eröffnet. „Franz und seine Bilder wirken“, begrüßte Brigitte Schönthaler, die Vorsitzende vom Bildungsausschuss, die zahlreich erschienenen Angehörigen und Weggefährt:innen von Franz Grassl im Josefshaus. Sie hatte gemeinsam mit Armin Schönthaler 250 Fotos ausgewählt und zu einem Bilderparkour ausgelegt. In seiner Einführung in die Fotosprache würdigte Gerwald Wallnöfer die Arbeit von Franz Grassl, die aus dokumentarischem und künstlerischem Charakter bestehe. Respektvoll und mit Begeisterung habe er sich den Motiven angenähert, aber auch Augenzwinkern und Humor lese man aus den Fotografien. Das „visuelle Archiv des Dorfes Laas“, das gleichzeitig Dorfbuch und Chronik sei, gelte es zu pflegen und zu erhalten.
Die Ausstellung „Mit Franz Grassl durch die Jahre“ regte viele Laaser:innen zu Gesprächen an, denn sie ließ längst und jüngst Vergangenes verschiedenster Lebens- und Gemeinschaftsbereiche aufleuchten.
Im Raum verteilt fanden sich Selbstporträts von Franz Grassl, als würde er das Gedränge an den Bildertischen amüsiert beobachten. Nadine Theis sorgte mit ihrer Ziehharmonika für feine Hintergrundmusik. Nach der Eröffnung war die Fotoausstellung an drei weiteren Terminen zugänglich.
Maria Raffeiner
Partschins - Die Gemeinderäte von Naturns, Plaus, Schnals und Partschins fassen für das Gemeindeentwicklungsprogramm gleichlautende Beschlüsse. Will man die technische Begleitung dieses Programmes mit 80 % vom Land querfinanziert bekommen, ist eine übergemeindliche Zusammenarbeit vorgeschrieben. Im Gemeinderat von Partschins wurde die Frage aufgeworfen, warum man mit Schnals zusammenarbeiten solle und warum nicht mit Algund. Die vier zu Beginn genannten Gemeinden seien, so die Antwort von BM Alois Forcher und vom Gemeindesekretär Huber Auer als funktionales Gebiet zusammengefasst. Schließlich sei auch die neue Baukommission in diesen vier Gemeinden aktiv.
Vorgesehen ist - neben einer übergemeindlichen Steuerungsgruppe - eine Steuerungsgruppe auf Gemeindeebene, welche Vorgaben für die technische Begleitung machen solle. Die Neue Bürgerliste äußerte den Wunsch, mit zwei Leuten in dieser Steuerungsgruppe vertreten zu sein. Dem wurde stattgegeben und für die einzelnen Fraktionen Partschins, Rabland und Töll soll je ein Vertreter aus den Fraktionsgruppen enthalten sein. Die begleitende Beraterfirma sei noch nicht offiziell benannt, sagte Sekretär Auer. (eb)
Nauders - Höchste Zeit, einmal über die Grenze zu schauen – oder zu horchen! Dort feiert heuer die Musikkapelle Nauders ihr 200jähriges Bestehen und sie wartete mit so mancher Veranstaltung auf. Der musikalische Höhepunkt dürfte das Jubiläumskonzert der über 60 Mitglieder im Mai gewesen sein, dirigiert von Kapellmeister Daniel Waldegger. Mit einer Jubiläums-CD schufen die Nauderer:innen Bleibendes. Im Juli wurden die Bemühungen beim Festwochenende mit Kaiserwetter und vielen Gästen belohnt. Am Mataunkopf setzte die Jubelkapelle ein sichtbares Zeichen, sie errichtete ein Gipfelkreuz, das im September eingeweiht wurde.
Und dann kam Mnozil Brass. Was als Auftakt zum besonderen Jahr geplant gewesen und von der MK Nauders organisiert worden war, musste auf Herbst verschoben werden. Die sieben Berufsmusiker aus Wien und Umgebung stehen seit bald 30 Jahren auf der Bühne und zählen zu den international gefragtesten Blasmusikern. Das Veranstaltungszentrum (VAZ) in Nauders brachten sie Ende September mit ihrer virtuosen Spielweise zum Beben. Was es zu hören gab? Purste und reinste Töne in höchsten und tiefsten Lagen, experimentelle Lust zwischen Fucik und Rossini, Heidi und Sirtaki, Jazz und Strauss, gekoppelt mit komödiantischem Bühnengeblödel von klar umrissenen Typen. Wenn Trompeter Thomas Gansch sich zwei Instrumente an die Lippe hält und Posaunist Leonhard Paul sich mit eigentümlichster Mimik die Socken auszieht, wissen Mnozil Fans, dass die Urgewalten der Bühne sie voll erfasst haben. Singen können die Sieben auch. Beim Requiem knallen zwar andauernd die Gesangsmappen an die Stirnen, in „I’ve got Rhythm“ schmettern sie aber die Zeile: „Who could ask for everything more?“ – Wer könnte mehr verlangen? So sah es auch das begeisterte Publikum. Es belohnte Mnozil Brass für das Programm „GOLD – mit Abstand das Beste“ mit Standing Ovations.
Die Nauderer Musi versorgte in schicken Jubiläumsblusen und -hemden die vielen Besucher:innen mit Getränken. Nach dem Konzert mischten sich die Mnozils unter die Leute und frischten mit Vinschger:innen, die sie noch vom XONG Festival kannten, Erinnerungen auf. Musik überwindet eben alle Grenzen.
Maria Raffeiner
Interview
Monika Spinell Verdoes erhielt am 15. August das Landes Verdienst Kreuz für ihre Verdienste um die Bildung hörgeschädigter Kinder. Der Vinschgerwind hat diesen Anlass genutzt, um mit der Psychologin über ihre Arbeit zu sprechen.
Vinschgerwind: Herzlichen Glückwunsch zum Erhalt des Tiroler Verdienstkreuzes. Was bedeutet für Sie diese Auszeichnung und wie groß ist die Freude darüber?
Monika Spinell Verdoes: In erster Linie war ich sehr überrascht und natürlich habe ich mich auch gefreut, aber noch mehr gefreut hat mich die Tatsache, dass auf diese Weise die Thematik der Hörbeeinträchtigung auch von der Öffentlichkeit beachtet wurde.
Vinschgerwind: Sie machten die Arbeit mit Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung zu ihrem Beruf. Wie kam es dazu?
Monika Spinell Verdoes: Ich war Ende der siebziger Jahre tätig als Psychologin im Landesdienst für Rehabilitation im Kindes- und Jugendalter und hatte unter anderem den Vinschgau als Zone zu betreuen. 1981 gab es im Kindergarten für hörbeeinträchtigte Kinder in Bozen drei gehörlose Kinder aus dem Vinschgau, die einschulen sollten. Die Kindergärtnerin ist dann mit der Bitte an mich herangetreten, eine Beschulungsmöglichkeit für die drei Kinder in Schlanders zu organisieren. Da bis 1977 alle gehörlosen Kinder die Sonderschule in Mils bei Hall in Tirol besuchten, gab es damals in Südtirol diesbezüglich noch kaum Fachkenntnis.
Ich hatte mit der allgemeinen Sonderschule in Schlanders eine gute Zusammenarbeit und konnte eine sehr erfahrene Sonderschullehrerin, von der ich wusste, dass sie auch Sängerin ist, für diese Aufgabe gewinnen. Frau Cäcilia Lechthaler hat dann in Zusammenarbeit mit einer Regelklasse fünf Jahre lang die Klasse kooperativ geführt.
In jener Zeit wurde mir bewusst, dass dieser Bereich ganz spezifische Fachkenntnisse erfordert und habe mich nach Fortbildungsmöglichkeiten für mich als Psychologin und für Lehrer umgesehen. Auf einem Kongress bin ich Herrn Dr. Antonius van Uden aus den Niederlanden begegnet. Er war ein weltweit bekannter Psychologe, der eine sehr erfolgreiche Unterrichtsmethode für gehörlose Kinder entwickelt hatte. Nach einer Ausbildung bei ihm in psychologischer Diagnostik wollte ich mich auch in Erziehung und Unterricht gehörloser Kinder spezialisieren, was dann 1987 im Instituut voor Doven in Sint-Michielsgestel (NL) im Rahmen eines internationalen Lehrgangs möglich war.
Vinschgerwind: Sie haben sich für die Fortbildung des Pädagogischen Fachpersonals in Südtirol eingesetzt.
Monika Spinell Verdoes: Ja, nach mehreren Gesprächen mit dem damaligen Schulamtsleiter, Dr. David Kofler, konnten zunächst Seminare mit zwei Gehörlosenlehrerinnen aus der Schweiz und dann ein Seminar mit Dr. van Uden selbst realisiert werden.
Vinschgerwind: Sie kommen regelmäßig mehrmals im Jahr von Holland, um selber Seminare im ganzen Land für Kindergärtnerinnen und Lehrer*innen zu halten.
Monika Spinell Verdoes: Ja, nachdem ich bei der Ausbildung in den Niederlanden auch meinen Mann, den Gehörlosen- und Musikpädagogen, Max Verdoes, kennengelernt hatte, haben wir die Seminare gemeinsam gehalten. Ein guter Teil des Verdienstes ist daher auch von meinem Mann.
Vinschgerwind: Mit Ihrer Unterstützung wurde vor 33 Jahren vom Elternverband die Wohngemeinschaft für hörbeeinträchtigte Schüler*innen gegründet. Mit welchem Ziel?
Monika Spinell Verdoes: Die Kinder, die in Bozen den Sonderkindergarten und die Schule besuchten, kamen aus ganz Südtirol und waren zu Bildungszwecken in Pflegefamilien untergebracht. Diese waren aber nicht spezialisiert und es wurde immer deutlicher, dass es ein professionelles Erziehungsangebot braucht, um die Kinder auch außerschulisch adäquat zu fördern.
Vinschgerwind: In wie weit sind Ihrer Erfahrung nach die Südtiroler Schulen und Kindergärten im Umgang mit hörbeeinträchtigten Kindern sensibilisiert bzw. gerüstet?
Monika Spinell Verdoes: Das bleibt eine Schwachstelle in Bildungssystem, denn der Staat sieht keine Spezialisierung im Bereich der Hörbeeinträchtigung vor. Es gibt einen wallgemeinen Spezialisierungslehrgang für Inklusion. Die Hörbeeinträchtigung ist jedoch eine sehr spezielle Beeinträchtigung, die auch ganz besondere pädagogische Fachkenntnisse voraussetzt, soll das gute Potenzial, das diese Kinder meist haben, auch voll zur Entfaltung kommen.
Ein großes Problem bleibt auch der häufige Lehrerwechsel. Um die unterrichtlichen Bedürfnisse hörbeeinträchtigter Kinder wirklich verstehen und entsprechende pädagogische Maßnahmen setzen zu können, braucht es Erfahrung. Bei dem häufigen Wechsel kann sich aber wenig unterrichtliche Kompetenz entwickeln. Zum Glück gibt es auch positive Erfahrungen, dass engagierte Lehrpersonen in guter Teamarbeit sich in die Materie vertiefen und in Einzelfällen ein Kind über die gesamte Grundschulzeit begleiten können.
Ein weiteres Problem muss jedoch aufgezeigt werden: die personellen Ressourcen werden immer weniger. Die Vielfalt der besonderen Bedürfnisse in der Schule ist größer geworden und die Anzahl nimmt zu. Die Erschwernisse hörbeeinträchtigter Kinder im Unterricht werden aber unterschätzt, so dass diese unsichtbare Beeinträchtigung leicht übersehen wird. Die Gruppe ist zwar relativ klein, hat aber doch Recht auf gute Bildungschancen, und muss beachtet werden.
Vinschgerwind: Sie werden in der nächsten Zeit ihre Fortbildungstätigkeit beenden. In welcher Weise wird es weitergeführt?
Monika Spinell Verdoes: Es gibt Gespräche zwischen Elternverband und Verantwortlichen im Bildungsbereich, um Wege zu finden, die es ermöglichen, dass in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst für Hörbeeinträchtigte, erfahrenen Kindergärtnerinnen und Lehrer*innen diese Fortbildungen weitergeführt werden können. Besonders erfreut bin ich darüber, dass wir dafür auch eine schwerhörige Lehrperson engagierten konnten.
Interview: Christine Alber
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Ein Benefizkonzert mit Teilnehmern der Merano Academy
Nach dem gelungenen Konzert „Corona Requiem“ im Frühjahr kommt die Merano Academy – eine spezialisierte Studienakademie für Opern-, Operetten-, Musical- und Konzertsänger:innen und für Klavierbegleiter – unter der Leitung von Richard Josef Sigmund wieder ins Kulturhaus nach Schlanders.
International aufstrebende Solisten erfreuen das Publikum mit beliebten und bekannten Melodien und Arien aus bedeutenden Opern und Operetten von G.F. Händel, W.A. Mozart, J. Offenbach, G. Verdi und G. Puccini. Unter anderem singen sie „Qual vita è questa mai”, „Ach ich fühl’s“, „Quando m‘en vo“, „Prendi, per me sei libero“, „Barcarole“, „Endlich allein“. Sie werden am Klavier begleitet von Chen Pang aus China.
Es singen u.a. Loes Cools (Belgien), Mirjam Gruber (Südtirol), Anastasiia Karpenko (Ukraine), Albina Holenach (Ukraine) und Xin Wang (China).
Genießen Sie diesen besonderen Konzertabend mit hervorragenden Stimmen!
Der Eintritt ist frei. Die Spenden gehen an den Förderverein Palliative Care.
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Stiftung Sparkasse, Rechtsanwaltskanzlei Pinggera und Fa. Schönthaler A. & Söhne.
Latsch - Sparkasse - Stabsübergabe an der Spitze der Sparkasse in Latsch: Walter Perkmann heißt der neue Direktor, der nun der Filiale vorsteht. Der in allen Bereichen des Bankgeschäftes erfahrene Sparkasse-Mitarbeiter freut sich auf die neue Herausforderung: „Meine Aufgabe sehe ich darin, gemeinsam mit meinem Team die Kundinnen und Kunden bei der persönlichen Finanzplanung kompetent zu unterstützen und zu begleiten“, unterstreicht Perkmann, der auf Patrick Nussbaumer folgt, der nun die Leitung der Stadtfiliale Untermais in Meran übernehmen wird.
Schluderns - Der Sonnenhang der „Scheanen“ bei Schluderns erweist sich als ideale Lage für den Weinbau. Mittlerweile umfasst die Weinbaufläche rund eineinhalb Hektar. Engagierte Weinbauern haben im Laufe der vergangenen Jahre die brachliegenden und vom Gestrüpp überwucherten Felder rekultiviert und Stufenterrassen angelegt, auf denen nun die edlen Tropfen gedeihen. Ein Pionier ist Elmar Luggin. Neben der Rotweinsorte Zweiglt und den Weißweinsorten Müller Thurgau und Kerner gedeiht in seinen Weinbergen seit sechs Jahren auch die Weißweinsorte Solaris, eine 1975 neu gezüchtete pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte, die sich für höher gelegene Lagen besonders eignet. Die Reben blühen früh und sind deshalb die ersten, die geerntet werden. Deshalb war bereits anfangs September das Solaris Wimmen im Weingarten von Luggin angesagt. Große und kleine Familienmitglieder halfen an einem Vormittag tatkräftig mit. Alle freuten sich über die lockerbeerigen, sonnengereiften, süßen und wunderschönen Traubendolden, die sie von den Rebstöcken abschneiden und in die bereitgestellten Kisten geben konnten. „Die Reben im Weinberg sind gut über den überaus warmen Sommer gekommen und zum Glück auch von Schädlingen wie zum Beispiel der Kirschessigfliege verschont geblieben“, erklärt Luggin. Der Solaris Jahrgang 2022 verspricht ein sehr guter zu werden. (mds)
Partschins - 200 Jahre Geburtstag Peter Mitterhofer und 50 Jahre Partnerschaft mit Kleinkarlbach: Die Partschinser haben zwei Feiern zusammengelegt - und am 20. September Kultur und Tourismus hochleben lassen.
von Erwin Bernhart
Der 20. September wird als Jubiläumstag in die Annalen der Gemeinde Partschins eingehen. Es war der Tag des großen Festes zum 200. Geburtstag des großen Sohnes der Gemeinde, des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer. Der in seinem Leben vom damaligen Pfarrer als „gottloser Hallodri“ und von anderen als „närrischer Spinner“ verspottete war ein genialer Erfinder und Tüftler. Zweimal ist er nach Wien gepilgert, um seine Erfindung der kaiserlichen Beamtenschaft vorzustellen. Er bekam zwar ein Abfindung von 350 Gulden, kehrte aber enttäuscht nach Partschins zurück. Es war der Tourismusreferent Ulrich Schweitzer, der die Geschichte Peter Mitterhofers auf dem Kirchplatz von Partschins vor großem Publikum Revue passieren ließ. Gekonnt in Szene gesetzt hat die Volksbühne Partschins die Rückkehr Peter Mitterhofers. Die Volksbühne Partschins hat auch einen Film mit Mitterhofer-Darsteller Paul Tappeiner ermöglicht. Am Ende der Veranstaltung trugen die Mitlgieder der Volksbühne Schnaderhüpflen vor.
Die musikalische Umrahmung hat die Musikkapelle Partschins übernommen und zur Uraufführung kam der „Peter Mitterhofer Jubiläumsmarsch“, komponiert vom Partschinser Jungmusikanten Christoph Österreicher. Sieglinde Eisenkeil wurde mit einem Blumenstrauß bedacht und damit ihre langjährige Grabpflege von Peter Mitterhofer gewürdigt.
Die beiden Landesräte Philip Achammer und Arnold Schuler würdigten ihrerseits das Genie Peter Mitterhofers, der das Schreiben revolutioniert habe. Schuler sagte, dass Partschins das Glück habe, einen Kurt Ryba an seiner Seite zu wissen. Ryba hat mit seiner Schreibmaschinensammlung das Schreibmaschinenmuseum in Partschins ermöglicht.
Ulrich Schweitzer schwenkte dann als Moderator auf die 50 Jahre Partnerschaft mit der Stadt Kleinkarlbach. Dem Kulturreferenten Hartmann Nischler oblag es, die Geschichte einer freundschaftlichen Beziehung nachzuzeichnen, die 1970 mit den damaligen Bürgermeistern Fritz Geisler und Robert Tappeiner begonnen hatte und einen regen Austausch von Musikkapellen und Sportvereinen zur Folge hatte. Geschenke wurde ausgetauscht und der Ausklang des Festes fand an einem reichhaltigen Buffet statt.
Vinschgau - Propolis ist ein von der Biene gesammeltes, durch körpereigene Stoffe verändertes pflanzliches Harz, welches die Bienen in ihren letzten Lebenstagen von den Triebspitzen absammeln und in den eigenen Stock einbringen. Dort wird das Pflanzenharz mit körpereigenen Enzymen und Fermenten angereichert und wie ein Schutzanstrich an alle Teile des Bienenstocks angebracht, um ihn vor Fremdeindringlingen zu schützen.
Durch besondere Gewinnungsformen (Propolisgitter) kann der Imker dieses Propolis in sehr reiner Form gewinnen und so auch dem Menschen zugänglich machen.
Die therapeutische Wirkung von Propolis als natürliches Antibiotikum beim Menschen ist inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen. Propolis wirkt antibakteriell, antiviral und antifungizid. Besonders jetzt im Herbst ist Propolis sehr gefragt und viele machen schon jetzt eine Propoliskur um gegen evtl. Infektionskrankheiten im Winter vorzubeugen. Wie üblicherweise in der Naturheilkunde darf auch bei Propolis nicht zwingend mit einer sofortigen spürbaren Wirkung gerechnet werden. Natur braucht Zeit und der Mensch braucht Geduld. Propolis wird in Tropfen- und Salbenform angeboten. Weil gewisse Substanzen in Propolis nur wasserlöslich sind, wird für die Herstellung von Propolistropfen das reine Propolis zuerst in Alkohol gelöst und dann etwas Wasser hinzugefügt. Damit können sich alle Substanzen, die in Propolis enthalten sind, herauslösen. Dieselbe Lösung wird auch für die Herstellung von Salben und Cremen verwendet. Salben sind etwas dicker als Cremen, da sie mehr Wachs enthalten. Cremen enthalten weniger Fett, ziehen dafür schneller ein und wirken etwas schneller. (pt)
Glurns - Die Live Kochshow bei den Palabira-Tage in Glurns war ein
Publikumserfolg. Zahlreiche Gastköche aus der Umgebung präsentierten Spezialitäten rund um die lokaltypische alte Birnensorte – Rennrodler Dominik Fischnaller und Mainfelt- Sänger Patrick Strobl stellen ihre Kochkünste unter Beweis.
Im Rahmen der vom 3. bis 18. September 2022 stattfindenden Palabira-Tage machte am Donnerstagnachmittag die Live Kochshow Südtirol kocht & Die Südtiroler Frau in Glurns halt.
Auf der Freilichtbühne im Zentrum der kleinsten Stadt Südtirols präsentierten die Küchenprofis Petra Patscheider und Michael Ziernheld (Hotel Das Gerstl), Gebhard Stecher (Plantapatschhütte am Erlebnisberg Watles), Helene und Anna Ladurner (Schliniger Alm) sowie Manfred Ziernheld (Kochbuchautor „die Palabirne“) den rund 550 Besuchern schmackhafte Gerichte rund um die Birne. Stargäste des Abends waren der Rennrodler Dominik Fischnaller und Mainfelt- Sänger Patrick Strobl, der in Anschluss an die Kochshow mit seiner Band das Publikum mit einem Live-Konzert begeisterte.
Katharina Fritz, Leiterin der Ferienregion erklärt: „Genuss ist eines unserer Hautprodukte mit denen wir unsere Ferienregion positionieren. Die Dichte und Qualität unserer Almen sucht seinesgleichen im gesamten Alpenraum, daher sind wir froh eine so tolle Veranstaltung mitorganisieren zu dürfen, mit der wir unseren Restaurants, Almen, Hotels und lokalen Produzenten eine Bühne bieten können. Und die Palabira-Tage in Glurns haben dazu das perfekte Rahmenprogramm geschaffen. Wir bedanken uns bei dem Palabira-Komitee und Glurns Marketing für die gute Zusammenarbeit!“
Gemeinsam mit Glurns Marketing und dem Palabira-Komitee ist es gelungen, wieder ein abwechslungsreiches Programm rund um die Vinschger Traditionsfrucht auf die Beine zu stellen. Ergänzt wurde die von Silvia Fontanive moderierte Kochshow von verschiedenen Marktständen, bei denen es typische Erzeugnisse aus dem Obervinschgau sowie ausgewählte Weine zur Verkostung gab.
Sarah Pitscheider, Organisatorin und Mitarbeiterin der Ferienregion Obervinschgau erklärt: „Die Zutaten der Gerichte wurden allesamt von regionalen Produzenten bezogen, deshalb ist es uns umso wichtiger gewesen, dass auch diese sich vor Ort präsentieren können. Wir bedanken uns somit bei Genuss Gruber, Amalia Wallnöfer, Aft Mult, Biobrennerei Steiner, Softladele und der BGO, die ihre lokalen Köstlichkeiten erklärt, präsentiert und natürlich auch vermarktet haben.“
In den 1920er Jahren wurde die Peepshow als Ort lustvoller Verführung und Sinnlichkeit erdacht. Die Peep Show erhält eine zweite Chance: Das Teatro la Ribalta–Kunst der Vielfalt erschuf sie neu, sie wurde zum geeigneten Bühnenraum in einer Zeit der geschlossenen Theatersäle, denn sie ist ein Ort, der es möglich macht, physische Distanz zu garantieren ohne auf einen geselligen Theaterabend verzichten zu müssen. So wurde “Eine Peepshow für Aschenputtel” zu einer einzigartigen Live-Show. Vom 11. Oktober bis 14. Oktober “Eine Peep Show für Aschenputtel” in der BASIS Schlanders.
Kolping im Vinschgau - Der Internationale Kolping- Weltgebetstag ist sicher weniger bekannt als andere, aber trotzdem für uns Kolpinger wichtig – gerade auch heuer. Der Kolping Weltgebetstag wird seit 1992 aus Anlass der Seligsprechung von Adolph Kolping - am 27.10. 1991 - begangen: also heuer zum 30. Male.
Das Bewusstsein, dass dieser Gottesdienst/Gebetstag überall auf der Welt stattfindet, verbindet die Kolpingmitglieder im Gebet weltweit. Für die Gestaltung stellt in jedem Jahr ein Kolping- Nationalverband eine Arbeitshilfe zur Verfügung., in diesem Jahr beten weltweit die Kolpinger für unser Land Südtirol.
Neben der Vorlage für einen Gottesdienst, sind auch Informationen über die Geschichte und Kultur unseres Landes, über die Kolpingarbeit, sowie über Land und Leute enthalten.
Der Weltgebetstrag wird immer von einem anderen Nationalverband gestaltet. So wird die Vielfalt und die Einheit der Spiritualität in der weltweiten Kolpinggemeinschaft – in 61 Ländern - deutlich. So steht heuer – nun schon zum zweiten Male - Kolping Südtirol im Mittelpunkt und stellt unser Land und seine Arbeit vor.
Kolping Südtirol hat den heurigen Weltgebetstag unter das Motto „Kolping ist ein wichtiger (wesentlicher) Baustein des Fundamentes der Kirche Gottes, dessen Eckstein Jesus Christus ist“ gestellt.
Die Südtiroler begehen - gemeinsam mit Bischof Ivo Muser – den Gedenktag/ Weltgebetstag im Dom von Bozen, am Samstag 29. Oktober um 18 Uhr. Alle sind herzlich eingeladen!
Otto von Dellemann
Oft betrachtet Ferdi die Erinnerungsstücke in seinem Büro. Dabei öffnet sich ein Fenster in die Vergangenheit. Ehrenurkunden, Diplome, Notizen, Fotos, Plaketten erzählen Geschichten aus seinem Leben, das geprägt war vom Einsatz als Familienvater, als Handwerker und für die Dorfgemeinschaft.
von Magdalena Dietl Sapelza
In diesem Büro liefen einst die Fäden des Betriebes „Heizung und Sanitäranlagen Tschenett“. zusammen, den Ferdi mit Hilfe seiner Frau Erika geführt hatte. Heute ist es Rückzugsort für ihn und Ort der Erinnerungen.
Ferdi wuchs als Jüngster von acht Kindern im Malser Oberdorf auf. Sein Vater führte einen Schlossereibetrieb und eine kleine Landwirtschaft. Als Ferdi eingeschult wurde, sprach die Lehrerin nur Italienisch und verherrlichte den Duce. Nach einem halben Jahr lehrte dann ein Lehrer den Hitler Gruß. Daheim herrschte große Verunsicherung, denn die Familie hatte für Deutschland optiert. „Dr Votr hot schun an groaßn Holzkufer zun Auswondern grichtet kopp“, erinnert sich Ferdi. Im Sommer war er oft als „Zuhirte“ für Bauern beschäftigt. „I bin olm gearn di Viecher nochgrennt“, betont er. Der Krieg machte die Auswanderungspläne zunichte, und die Söhne der Optanten wurden für Hitler einberufen. Ferdi erinnert sich noch gut an die heitere Stimmung, die herrschte, als er seinen Bruder und zwei seiner Kollegen zum Bahnhof begleitete. „Selm hobm si nou gsungen“, meint er. „Drnoch isches olle vergongen, unt zun Glick isch dr Bruadr hoal zruckkemman.“ Nach dem Krieg begann Ferdi die Schlossereilehre im väterlichen Betrieb. Theoretisches Wissen eignete er sich ihm bei Abendkursen an. In der Werkstatt arbeitete er mit seinem Bruder zusammen. „Dr Votr isch gonz streng gwesn, miar hobm nit mitnond hoangortn terft“, sagt Ferdi. Die Auftragslage war anfangs der 1950er nicht rosig. Die Produktion war auf Kochherde und Stubenöfen beschränkt. Es wurden hauptsächlich Fahrräder geflickt. Nach dreijähriger Lehrzeit als Schlosser bildete sich Ferdi in Meran als Hydrauliker weiter. „Weil di Wossrinstallationen in Gong kemman sain“, erklärt er. Dann stand der Militärdienst an. „Pa dr Musterung hobm miar gmiaßt pan Stampfer nockat um an Tisch ummermarschiern“, erinnert er sich. Zur Ausbildung kam er nach Meran. Da er als Mitglied der Musikkapelle Mals Flügelhorn spielte, wurde er der Militärkapelle zugeteilt. Doch schon bald wurde er zu einem Mechaniker-Kurs nach Rom geschickt. Dort nutzte er die Gelegenheit, den Führerschein D zu erwerben. Im „Gruppo Bergamo“ in Schlanders konnte er den weiteren Militärdienst dann als Fahrer und als Verantwortlicher der Waffenkammer absolvieren. „Oft hon i a gmiaßt in Silenzio blosn“, sagt er. „Obr zun Glick hon i nit braucht mit di Muli geahn“.
1958 gründete Ferdi seinen eigenen Betrieb. In der Freizeit war er nicht nur engagierter Musikant, sondern auch Feuerwehrmann, Schuhplattler und Volkstänzer. „I bin überoll gwesn, wo a blauer Rach aufgongen isch“, scherzt er. „Unt a bissl a Feier isch olm dabei gwesen.“ Bei Volkstanzauftritten verliebte sich in seine Tanzpartnerin Erika Thöni (Jg. 1940). Sie wurde 1961 seine Frau. „Miar sain nimmr ausanonder kemmen“, lacht er. Die Beiden lebten zuerst in seinem Elternhaus und zogen dann 1966 ins neue Haus am Ortseingang von Mals, das Erikas Vater, der ein Baumeister war, für seine Tochter gebaut hatte. In einem Zubau richtete Ferdi seine Werkstatt ein. Erika erledigte das Bürokratische, verköstigte die Lehrlinge, kümmerte sich um die vier Kinder und vermietete „Zimmer mit Frühstück“. Der Betrieb lief gut. Aufträge kamen aus allen Teilen des Landes. Hie und da haperte es jedoch mit der Zahlungsmoral. „In Longtaufers hat i haint nou Gelt guat“, verrät er. Ferdi übernahm Aufgaben in der Handwerkervereinigung, als Pfarrgemeinderat, als Friedhofswart und als Mesner.
Dann kam der Nikolaus-abend 1998. Auf der Heimfahrt von einer Kundendienstarbeit in Schleis kam ihm ein Auto auf seiner Seite entgegen. Es krachte, und es wurde dunkel um ihn herum. Nach 10 Tagen wachte er in der Intensivstation Meran auf und erfuhr, dass er schwere innere Verletzungen erlitten hatte. „Selm honis glaim kopp“, meint er. Der Unfall markierte einen Wendepunkt. Kurze Zeit später meldete er das Gewerbe ab. Auch seine Frau schloss ihre Garni. „Miar hobm inz norr laichter toun, lugg z‘lossn“, meint er. Ferdi und Erika nahmen sich daraufhin mehr Zeit füreinander. Sie genossen die Kuren in Abano, die Ausflüge mit dem Alpenverein, die gelegentlichen Reisen mit ihren Kindern und einiges mehr.
Mittlerweile hält sich Ferdi am liebsten daheim auf. Gerne verweilt er in seinem Büro und lässt die Erinnerungen schweifen.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Leicht, fließend, verträumt, kraftvoll, episch, einnehmend, all das können Ganes mit ihrer Musik sein. Seit über zehn Jahren musizieren die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen als Ganes. Gemeinsam sind die Schwestern in La Val aufgewachsen, einem verwunschenen Dorf in den Südtiroler Dolomiten. So abseits von flirrenden Metropolen, so nahe an der wilden, urtümlichen Offenheit der Natur. Die große Welt steckte in der kleinen. Seit 2018 steht die Bassistin Natalie Plöger mit den beiden Südtirolerinnen auf der Bühne.
Die Arrangements des Trios sind federleicht und wunderschön, die Stimmen der drei Musikerinnen ergänzen sich perfekt. Gesungen wird bei Ganes auf Ladinisch – das man als Zuhörer mit dem Herzen versteht. „Or brüm“, das „blaue Gold“, meint das Wasser, die klare Essenz des Lebens. Eine neue, akustische Traumreise mit Ganes.
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse ab 19.00 Uhr erhältlich.
Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Stiftung Sparkasse, Fa. Karl Pedross AG und Parkhotel „Zur Linde“.
Aus dem Gerichtssaal - Den himmlischen Beistand hatte er bitter nötig, der Handweber Josef Winkler aus Planeil. Denn als Ortsobmann der SVP, Hauptmann der Schützen und Gemeinderat von Mals hatte er öfters seine Stimme erhoben und in nicht gerade sanften Tönen unter anderem auf Missstände und Fälle von Kumpanei bei der örtlichen Polizei und den Aufsehern der Jagd hingewiesen. Dies trug ihm die offene Feindschaft des Wachmeisters Gioacchino Cristelli von der Staatspolizei in Mals und des Jagdaufsehers Ludwig Blaas ein. Seine Sympathiewerte stiegen auch nicht, als er den Wachmeister einmal bei einer intimen Begegnung mit einer anderweitig angetrauten Dorfbewohnerin überraschte. Zum Jahresende 1983 jedenfalls klopfte Cristelli in Begleitung eines Trupps Uniformierter unsanft an die Haustür des außerhalb von Planeil gelegenen Winklerhofes und forderte Einlass. Er berief sich dabei auf einen vom Gericht in Schlanders ausgestellten Durchsuchungsbefehl. Nach dem „corpus delicti“, dem im Haus angeblich versteckten Sprengstoff, brauchte er nicht lange zu suchen. Er fand ihn in „Nullkommajosef“ im Getreidespeicher der Mühle, welche sich angrenzend an den Stall des Hofes befand. Winkler fiel aus allen Wolken, beteuerte seine Unschuld und bestand auf seinem Recht, dass die Hausdurchsuchung im Beisein seines Anwalts durchzuführen war. Das half ihm nichts. Er wurde noch am gleichen Abend des 31.12.1983 verhaftet und ins Gefängnis von Bozen eingeliefert. Zu Hause blieb die weinende Frau mit der drei Wochen alten Tochter und dem dreijährigen Sohn. Der Sprengstoff (ca. 2 Kilo Dynamit) wurde kurz nach der Hausdurchsuchung von einem Sprengmeister vernichtet.
Winkler wurde am 12.01.1984 in einem Schnellverfahren abgeurteilt und ohne Bewährung zu acht Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. Er legte Berufung ein. Bei der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht in Trient wurden endlich Entlastungszeugen angehört. Diese bestätigten, dass die Mühle, in der der Sprengstoff aufgefunden worden war, über den nicht verschlossenen Stall jederzeit zugänglich war. Die Carabinieri attestierten, dass Winkler zwar als Patriot, aber nicht als politischer Hitzkopf einzustufen war. Diese Aussagen und die Ungereimtheiten bei der Auffindung des Dynamits bewogen auch den Staatsanwalt, für einen vollen Freispruch Winklers zu plädieren. Das Gericht folgte dessen Anträgen und sprach ihn frei, weil er die ihm angelastete Straftat nicht begangen hatte.
Winkler hat sich einige Gedanken über die Nützlichkeit eines Schutzengels im Umgang mit der Justiz und seinen fünfmonatigen Aufenthalt im Gefängnis gemacht. Darüber möchten wir im nächsten Beitrag berichten.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Goldrain/Meran/Schluderns - Die Bewohner:innen des Schludernser Seniorenheims konnten kürzlich einen besonderen musikalischen Vormittag im Kulturhaus genießen. Es spielten das Tischharfenorchester der Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg unter der Leitung von Angelika Jekic und die Musikgruppe von „promusicante Vinschgau - Gemeinsam musizieren“, unter der Leitung von Gernot Niederfriniger. Die Gäste aus dem Altenheim waren für kurze Zeit Gäste eines grenzübergreifenden Musikantentreffens.
Die 35 Seniorinnen und Senioren des Augsburger Ensembles waren mehrere Tage lang im Bildungshaus Schloss Goldrain zu Gast gewesen und hatten zuvor Konzerte mit Tischharfen und Akkordeons in den Meraner Seniorenheimen „Eden“ und „St. Josef“ gegeben. Den Besuch des Tischharfenorchesters in Schluderns im Rahmen des Musikantentreffen hatte die Koordinatorin des Projektes „promusicante“ Sibille Tschenett organisiert. Sie ist auch die Direktorin der Seniorenheime Schluderns und Laas.
Das Musikrepertoire im Kulturhaus umfasste bekannte und beliebte Melodien aus der Klassik, Evergreens und Volkslieder. Die Klänge erwärmten Herz und Gemüt. Das Musikantentreffen in gelöster Atmosphäre erfreute Musikerinnen und Musiker sowie Zuhörer:innen gleichermaßen. „Wir haben nette Freundschaften geknüpft, und wir werden einen regelmäßigen Austausch weiterhin pflegen“, sagte Jekic. Und sie bedankte sich im Namen ihrer Musiker:innen für die herzliche Gastfreundschaft. (mds)
Info: „promusicante Vinschgau“ Telefon: 346 009 84 94
Tschengls - Heuer traf es sich gut, dass die Musikkapelle von Tschengls mit der Organisation des bekannten Rohnenkirchtags dran war. So konnte sie ihr 175. Jubiläum in den Kirchtag einbetten.
von Maria Raffeiner
Als Festplatz wurde der Goaßplatz im Dorfzentrum ausgewählt, eine Gruppe Musikanten baute ihn zu einem überdachten Festgelände um. Die Obervinschger Böhmische zog schon am Vormittag des 8. September viele Besucher:innen an, ebenso wie das bekannte Kirchtagericht (Schöpsernes) und weitere Rohnengerichte zu Mittag. Nachmittags spielte die Jubelkapelle wie immer beim Kirchtag auf, ein reich bestückter Glückstopf erwartete die Besucher:innen. Bis in die Nachtstunden tanzten und feierten die Gäste zum Partysound von Volxrock, der beliebten Band aus dem Pustertal. Danach gab es einen Tag Ruhe in Tschengls, bis am Samstag, 10. September, das Jubiläumskonzert der Musikkapelle Tschengls erneut den Goaßplatz füllte.
Das Programm hatte diesmal nicht wie üblich der Kapellmeister Josef Tschenett ausgewählt, denn es hatte zuvor eine online Abstimmung auf einer Webseite gegeben, auf der 175 Stücke aus den vergangenen 20 Jahren zur Wahl gestanden waren. Über 6000 Stimmen waren eingegangen, „Madagascar“ (Filmmusik) und „Böhmischer Traum“ (Polka) führten das Ergebnis an. Diese und weitere Stücke spielte die Tschenglser Musi beim Jubiläumskonzert aber nicht alleine, da sich zwölf ehemalige Musikant:innen für die Proben und das Konzert zur Kapelle gesellt hatten. Ein Höhepunkt des Abends waren die Ehrungen für den Kapellmeister, der sein Amt seit 20 Jahren ehrenamtlich ausübt, für den Obmann Hans-Jürgen Riedl, ebenfalls seit 2002 mit der Vereinsführung betraut, und für Markus Hauser, der für seine 50-jährige Mitgliedschaft das Große Ehrenzeichen in Gold erhielt. Eine Zugabe berührte die Dorfgemeinschaft besonders, da sich Josef Peer (Schualmoaster-Sepp) auf die Bühne begab, um die Kapelle zu dirigieren. Er ist von 1972-1992 Kapellmeister gewesen. Neben traditioneller und moderner Blasmusik gab es Filmvorführungen und einen überraschenden Sketch der Heimatbühne Tschengls. Dann übernahmen The Sorrys die Bühne und Tschengls feierte weiter.
Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat den Bau des Dammes zum Schutz der Straße vor der Durraplatt-Lawine im hinteren Martelltal in diesen Tagen abgeschlossen. Mit diesem Bauwerk wurde die Sicherheit erhöht und die Erreichbarkeit des Talschlusses mit Biathlonzentrum und Beherbergungsbetrieben auch im Winter sichergestellt. Bei einem Lokalaugenschein dankte der Bürgermeister der Gemeinde Martell Georg Altstätter für die rasche und effiziente Umsetzung der beiden Bauwerke.
Der öffentliche Nahverkehr - Kritik-Splitter
Ein Zugführer „vergisst“ (z.B., wenn er mit seinem Handy beschäftigt ist), einen Halt. Ist mehrfach geschehen.
Der Bus kommt nicht, keine Informationsmöglichkeit, ob Verspätung oder Ausfall. So kann man auch keine konkrete Entscheidung treffen (warten, falls man keinen Termin hat, in die Arbeit oder zum Zug muss; oder - falls dies der Fall ist oder es zufällig der letzte Bus ist - ein teures Taxi rufen).
Ortsunkundige Fahrer, die Strecke/Haltestellen nicht kennen, nicht halten (auch wenn jemand dort wartet), keine Auskünfte geben können (Wissen, Sprache) oder wollen.
„Wartehäuschen“, sofern überhaupt vorhanden, im Sommer knallheiß oder es gibt kaum Schatten. Im Winter friert man oft ungeschützt.
Der Einsatz der Zuggarnituren ist oft undurchschaubar: in Stoßzeiten kurze Züge, tagsüber, wenn kaum etwas los ist, lange. Busse werden bis zum Anschlag gefüllt, selbst wenn ein zweiter zur Verfügung stünde (Meran zur Töll). Zur Töll hinauf steht der Bus lange genug im Stau, dass man eine weitere Stunde auf den nächsten Zuganschluss warten muss. Denn der Zug wartet nicht, auch nicht bei nur 4 Minuten Verspätung. Ein Unding.
Fällt der Zug aus, ist unklar, ob ein Ersatzbus kommt. Geht man aufs Geratewohl zur Ersatzhaltestelle und es kommt tatsächlich irgendwann einer, fährt er fröhlich an einem vorbei, obwohl man gesehen wurde. Mehrfach geschehen. Überhaupt sind Information und Management bei Zugausfall meist katastrophal.
Fällt der Normalzug aus, hält ein folgender Schnellzug nicht ausnahmsweise auch kurz an den Stationen Tschars/Staben.
Beim stündlichen Shuttle von Matsch zum Malser Bahnhof bleibt bei jeder zweiten Fahrtzeit eine halbe Stunde bis zur Zugabfahrt. Und Pendler können nicht den ersten Zug ab Mals erreichen.
Klingt unschön, ist es auch: am Morgen hängt meist Stinkbombengestank in Bus/Bahn. Leute, lasst die Dämpfe bitte draußen fliegen!
Temperaturregelung in Bahn/Bus: Im Sommer entweder Gefrierschrank oder klimaanlagenfreie Sauna bei 35 Grad im Schatten. Im Winter oft ungeheizt.
Beleuchtung Wartehäuschen: In Tschars zum Beispiel herrscht Finsternis an den Automaten, sodass man die Tafel mit den Zielcodes kaum lesen kann.
Sabine Sch. Tschars
Ich finde es toll...
Grüss Gott nach Südtirol,Ende August bin ich von Gerstgras zum Taschen -Jöchel gewandert.Oben sah ich dann die Reste der alten Heibronner-Hütte,von der ich bis dahin nichts wusste.Von dort hat man eine sehr gute Sicht auf die umliegenden Berge,nah und fern.Ich finde es toll das der Herr Haller sich für den Wiederaufbau des Schutzhauses stark macht und ausführen will. Werde die Sache im Auge behalten. Wenn meine Beine es erlauben,gehe ich nächstes Jahr wieder dort hin. Der Weg ist für mich(69 Jahre) als Flachlandtiroler schon sehr anstrengend.
In diesem Sinne alles Gute Heinz Wollersheim
Parlamentswahlen: Ergebnisse in der Gemeinde Laas
Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde Laas betrug 52,15%. Knapp über die Hälfte der Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch und gingen wählen.
Bei den Senatswahlen konnte sich die SVP mit ihrer Kandidatin Juliana Unterberger mit 743 Stimmen deutlich vor den Team K, wo Markus Hafner zur Wahl stand, erhielt 291 Stimmen, durchsetzen. Die Freiheitlichen mit Zoderer Sabine kommen auf 140 Stimmen und sind somit dritte stärkste Partei.
Bei den Kammerwahlen kommt die SVP auf 58,5% der Stimmen gefolgt von Franz Ploner mit 20,9% der Stimmen, und Movimento 5* mit 3,9%.
Fünf SVPler schickt Südtirol nach Rom: Julia Unterberger, Meinhard Durnwalder (Senat) Renate Gebhard, Manfred Schullian und Dieter Steger (Kammer). Der Mitte links Kandidat und ehemaliger Bürgermeister Luigi Spagnolli schaffte es ebenfalls nach Rom.
Christine Alber
Wer soll das bezahlen?
Italien erhöht Strompreise um weitere 59 Prozent.
Die italienische Strom-Regulierungsbehörde hat angekündigt, dass ab dem morgigen 1. Oktober die Strompreise um weitere 59 Prozent steigen werden. Für einen normalen Haushalt bedeutet das jährliche Mehrkosten von zirka 700 Euro, für Betriebe noch wesentlich mehr. Das können sich Bürger und Wirtschaftsbetriebe nicht mehr leisten. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert die Landesregierung daher auf, umgehend zu intervenieren, damit der Strompreis in Süd-Tirol nicht erhöht wird, bzw. damit den Bürgern die Mehrkosten ersetzt werden. Bereits bei der nächsten Landtagssitzung wird die Süd-Tiroler Freiheit einen entsprechenden Beschlussantrag vorlegen.
Der Strom in Süd-Tirol wird größtenteils mit Wasserkraft produziert, diese Stromproduktion hat sich nicht verteuert, weshalb es nicht nachvollziehbar und auch nicht gerecht ist, dass die Süd-Tiroler für ihren selbst produzierten Strom nun doppelt so viel bezahlen müssen.
Die derzeitigen Strompreise sind für viele Bürger schlichtweg nicht mehr finanzierbar und auch Betriebe werden damit in den Ruin getrieben. Es ist daher unverantwortlich, dass die Landesregierung dieser Entwicklung einfach tatenlos zusieht und nichts dagegen unternimmt.
Süd-Tirol hätte genügend Möglichkeiten, etwas gegen die hohen Strompreise zu tun und die Bürger in dieser Notsituation zu unterstützen. Vom versprochenen Strombonus, der einfach nicht ausbezahlt wurde, bis hin zu einer eigenen Regulierungsbehörde oder einer Strompreisbremse, wie sie derzeit in anderen Ländern angewendet wird, liegen genügend Vorschläge auf dem Tisch, getan hat man bisher jedoch gar nichts.
Völlig deplaziert ist daher auch die Aussage des SVP-Abgeordneten Gert Lanz, der die finanziellen Sorgen der Bürger und Betriebe mit der abschätzigen Mitteilung abtut „Den nächsten der sagt, das Energieproblem sei in Südtirol mit einer eigenen Regulierungsbehörde zu lösen, schick ich an die ukrainische Front“.
Gehässiger und realitätsfremder kann man Politik wohl nicht betreiben...
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit
HAIKU DES MONATS September 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Zum Herbstauftakt
beim Fremdgehen erwischt!
Distelfalter
Johann Matthias Comploj, Brixen
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Touristenstopp? Wegen Überlastung ist... Das ist der Satz der täglich am häufigsten von Rai Südtirol gesendet wird. Wegen Überlastung sind auch viele Südtiroler verzweifelt. Die Touristen, so wie die Äpfel, sind an und für sich kein Problem, aber die „Menge“ kann sie zum Problem heranwachsen lassen. Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Nach einem heißen Sommer freuen wir uns auf die kühlere Jahreszeit und das beliebte Törggelen in Südtirol.
Auch Naturns lockt in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Veranstaltungen für Einheimische und Gäste, wie dem wöchentlichen Herbst-Törggelen immer Mittwochs im Oktober bis Anfang November und dem traditionellen Törggelefest am 09. Oktober am Rathausplatz, welches heuer musikalisch neu belebt wird.
Nach einem gemütlichen Einstimmen mit der Gruppe „Die Vinschger“ erreicht das Fest gegen Mittag seinen Höhepunkt mit der bekannten Südtiroler Band „Volxrock“. Mit ihrer unverkennbaren Musik sorgen sie für ein mitreißendes wildes Volxmusik-Erlebnis welches Alt und Jung begeistern wird.
Nicht weniger im Mittelpunkt steht dabei aber natürlich der Geschmack des Herbstes mit typischen Törggelegerichten wie Hauswurst, Kraut, Törggeleteller, Speckbrettl, Krapfen, gebratene Kastanien und Sußer (neuer Wein) zubereitet und serviert vom Sportverein Plaus.
Der Rathausplatz in Naturns gestaltet sich zum Treffpunkt für Genuss und Geselligkeit.
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung nicht statt.
Spielzeit 2022/2023 Südtiroler Kulturinstitut - Bühne braucht Publikum. Und umgekehrt. Das „Südtiroler Kulturinstitut“ bringt seit vielen Jahren Bühnen und Publikum zusammen und hochkarätige Inszenierungen mit brillanten Schauspielerinnen und Schauspielern nach Schlanders. Bühnen, die man sonst nur in großen deutschen Städten sehen würde, gastieren vor der Haustüre. Schauspieler, die man aus dem Fernsehen kennt, darf man live vor Ort erleben. „Das ist einzigartig in ganz Europa“, bestätigt der Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstitus Hans-Christoph von Hohenbühel dem Vinschgerwind. „Großartige Theaterveranstaltungen allen zugänglich zu machen ist unser Auftrag“, sekundierte der Direktor Peter Silbernagl.
Heuer sind es fünf Theaterveranstaltungen und fünf Kinder- und Jugendaufführungen, die im qualitativ hochstehenden Theaterangebot des „Südtiroler Kulturinstituts“ im Spielort Schlanders Platz gefunden haben. Das Kulturhaus Schlanders ist ein gut funktionierender Spielort, mit engagierten Menschen und einer über die Jahre gewachsenen Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Kulturinstitut. „Wir sind diesem dankbar, aber auch unseren fünf Schlanderser Betrieben, die uns als Sponsoren auch heuer wieder unterstützen“, sagt Monika Holzner Wunderer. Publikum und Sponsoren sind essentiell, zweifelsohne.
Nach reduzierter Platzanzahl, nach Absagen und Programmänderungen findet heuer – so schaut es derzeit aus – eine normale Theatersaison statt. Mit gemeinsamer Unterhaltung und gemeinsamen Theatererlebnissen. Auch deshalb das voller Zuversicht gewählte Motto „Vorwärts nach irgendwo“ für die neue Spielzeit 2022/23. Auftakt bildet Arthur Schnitzlers „Reigen“, eine Kombination aus Text und Musik, zehn Szenen über den Beischlaf, die heute wie ein unterhaltsames Psychogramm wirken. Die aus der österreichischen Serie Vorstadtweiber bekannte Eppanerin Gerti Drassl wird in „Heldenplätze“ alleine auf der Bühne stehen und die Geschichte vom bekannten Skiidol Toni Sailer und den Vergewaltigungsvorwürfen aufzeigen: Ein Idol aus der Jugend löst sich bis zum Schluss auf. „Martenstein liest und Clementi singt“ verspricht eine besondere Mischung aus Musik und Literatur. Harald Martenstein schreibt Kolumnen für „Die Zeit“ und Georg Clementi verwandelt die geistreichen pointierten Texte in Musik. Die bekannte Schauspielerin Corinna Harfouch wird - flankiert von der Violinistin Latica Honda-Rosenberg und der Klavierspielerin Hideyo Harada - das Leben von Alma Rosè, Nichte von Gustav Mahler, rezitieren, ein Leben, das sich bis zum Tod in Ausschwitz durch Musik auszeichnet. Diese Vorstellung wird übrigens nur in Schlanders gezeigt. Thomas Bernhards „Alte Meister“ in einer Inszenierung von Dušan David Pařízek wird die Spielzeit 2022/2023 des Südtiroler Kulturinstituts in Schlanders abschließen. (ap)
Partschins - Der Borkenkäfer frisst sich südtirolweit durch den Wald und bringt die Bäume zum Absterben. 6000 Hektar seien im ganzen Land betroffen. Das seien mehr Bäume als der Sturm Vaja damals umgefegt habe. Das Land habe eine Studie an die Unis Bozen und Padua und an die Boku in Wien vergeben. Es soll untersucht werden, wie man den Borkenkäfer bekämpfen könne. Dafür würden Mikroorganismen in den Fokus genommen. Das schickte der Partschinser VizeBM Walter Laimer bei der Ratssitzung am 27. September voraus, um dann auf die Gegebenheiten am Partschinser Nördersberg einzugehen. Dort seien mittlerweile 1734 Kubikmeter vom Borkenkäfer angegriffenes Holz ausgezeigt worden. Die müssen aus dem Wald raus. Laimer wolle demnächst eine Vereinbarung mit den Holzschlägerfirmen treffen, um das Schadholz günstig an die Partschinser Bürger weitergeben zu können. Das Holz solle, so die Vorstellung, den Bürgern zu einem vereinbarten Preis als Langholz zugestellt werden. Das Hacken müsse dann jeder selber organisieren. (eb)
Naturns - Ein Unterbaurecht nennt man Knochenparzelle. Um eine solche ist es bei der Ratssitzung am 26. September in Naturns gegangen. Hoteliers in der Umgebung des Parkplatzes am Naturnser Friedhof sind an die Gemeindeverwalter mit der Anfrage herangetreten, unter dem bestehenden Parkplatz (Gp. 539/11) eine Tiefgarage errichten zu wollen. Der Gemeinderat hatte darüber zu befinden. Wenn Autos von der Oberfläche verschwinden, sei das immer gut, sagte BM Zeno Christanell und befürwortete die Anfrage grundsätzlich. Ungeteilte Zustimmung erhielt das Ansinnen im Rat nicht. Dietmar Rainer von der Süd-Tiroler Freiheit kündigte seine Gegenstimme an. Es sei rund um den Friedhof genug Trubel. Gegenstimmen kamen auch von der Liste Zukunft Naturns. Es sei unwahrscheinlich, so Evi Prader, dass die Gemeinde Naturns eine Tiefgarage realisiere. Auch stimme die Fläche von 1853 m2 Unterbaurecht nicht, denn es bestehe bereits eine Knochenparzelle. Der Antrag auf Umwidmung wurde mit 4 Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich genehmigt. (eb)
Glurns - Heinz Riedl sprüht vor Ideen und will in der Stadt Glurns etwas weiterbringen. Vor allem pocht Riedl darauf, dass Versprechen vor den Wahlen endlich umgesetzt werden, beim Verkehrsproblem etwa. Wie gehen der BM und der Gemeinderat damit um?
von Erwin Bernhart
Es sei höchste zeit, die Parkplätze innerhalb der Stadt zu streichen. In Sterzing, Klausen und Neumarkt, die mit Glurns zu den 4 Borghi piú belli d’Italia in Südtirol gehören, dürfen keine Autos im Zentrum parken. Nur in Glurns. Das ist eine der Anregungen, die Heinz Riedl bei BM Erich Wallnöfer für die Gemeinderatssitzung am 28. September deponiert hatte. Eine zweite Anregung: Die Familie Asper versehe den Messnerdienst mit Verlässlichkeit seit 100 Jahren, Heute sei es Oskar Asper, der diesen Dienst versehe. Die Gemeindeverwaltung solle mit einer würdevollen Feier der Familie Asper danken. Riedl schlägt als dritte Idee vor, eine Ideengruppe ins Leben zu rufen, welche sich bemühen solle, ein Alleinstellungsmerkmal, welches typisch für Glurns ist, zu entwickeln. Riedl schlägt auch vor, den Wehrgang als „Dinner for Glurns“ an Wochenende im Sommer als Restaurant zu nutzen (selbstverständlich nach erfolgter statischer Abklärung). Und Riedl regt zu Paul Flora einen internationalen Wettbewerb an. Zu den Motiven „Raben“ und „Mäuse“ könnte sich Künstler aus aller Welt beteiligen. Zum Angebot von Landeck, mit Glurns eine Staädtepartnerschaft eingehen zu wollen, solle man sich prinzipiell Gedanken machen. Und letztlich plädiert Riedl für ein verkehrsfreies Glurns. Das habe der BM und die Liste „Für Glurns“ als Wahlversprechen abgegeben. Als „Staatsstraße“ solle die Umfahrung über Prad eingetragen werden.
All seine Ideen hatte Heinz Riedl in lockerer schriftlicher Form abgegeben, in Erwartung einer Diskussion. Das seien keine Beschlussanträge, sagte der Stadtsekretär Georg Sagmeister. „Du musst damit in den Ausschuss oder in eine interne Sitzung kommen. Heute gehen wir auf diese Anregungen nicht ein“, sagte BM Erich Wallnöfer. Er sei nicht gewillt, diese Anregungen unter Allfälligem vorzutragen. Die Diskussion gab es dann doch. Riedl ließ sich nicht ganz einschüchtern. Er erinnerte vor allem beim Verkehr an das Wahlversprechen und diesbezüglich sei bisher nichts passiert. Dem widersprach VizeBM Armin Windegger. Man diskutiere permanent über die Verkehrssituation und suche nach Lösungen. BM Wallnöfer sekundierte, dass man durchführbare Lösungen anstrebe und mit den betreffenden Ämtern abspreche. Es gehe nicht, dass man da nur so populistisch daherrede. Und eine Verkehrsumlenkung nach Laatsch gehe schon gar nicht. Riedl verkündete kleinlaut, die Ideen in Beschlussanträge gießen zu wollen.
Im April 2013 ist der erste Bericht von Albrecht Plangger im Vinschgerwind erschienen und ab Mai 2013 hat Plangger unser Angebot der Rubrik „Rom Info ins Tal“ bis heute regelmäßig genutzt. Humor und Klarsicht, das muss man dem Abi lassen, waren ständige Begleiter in seinen Schreiben und die Vinschgerwind-Leser:innen sahen sich oft direkt nach Rom versetzt. Wir danken dem Abi für bodenständige Informationen aus der Kraftkammer des Parlaments.
von Albrecht Plangger - Die Parlamentswahlen sind geschlagen, Für die Südtiroler Volkspartei ist wieder eine kompakte Mann/Frauschaft in Rom, um unsere Autonomie zu verteidigen und möglichst auszubauen. Auch der Bozner Ex-Bürgermeister Gigi Spagnolli ist mit von der Partie. Er wird als überzeugter Befürworter einer territorialen Selbstverwaltung mit den SVP Kollegen:innen in den wichtigsten Autonomiefragen sicherlich „eine Sprache sprechen“, anders als eine Biancofiore oder ein Urzi. Für mich heißt es Koffer packen, das Archiv zu ordnen und das Büro zu räumen. In der Politik ist es so. Die Aufräumerei hat es aber in sich. Man muss sich von Akten und Themen trennen, die einen jahrelang begleitet haben. Ich komme ins Schwitzen (während mein Mitarbeiter bei laufender Klimaanlage zu kalt hat), bevor ich überhaupt anfange die wichtigsten Akten auszuwählen, damit sie nicht „versanden“, immer in der Hoffnung, doch noch als Bezirksobmann der SVP das eine oder andere Thema weiterzubringen oder unter meinen Ex-Kollegen jemanden zu finden, der sich um diese Agenden in Zukunft kümmert. Aber es geht mindestens weiteren 300 Kollegen so. Wenn ich die Liste der neuen Abgeordneten studiere, dann ist z.B. bei den „cinquestelle“ niemand mehr übrig geblieben, mit denen ich fachlichen und persönlichen Kontakt hatte. Auch bei der Lega ist z.B. von den 4 Trentiner Kolleg:innen nur mehr eine Kollegin aus Ala übrig geblieben. Lediglich beim PD schaut es etwas besser aus. Dort sind meine Ansprechpartner bei der Energie, Jagd, Umweltschutz, Nationalpark und Grenzpendler allesamt wiedergewählt worden. In meinem letzten „Rom Info“ möchte ich mich abschließend beim SVP Bezirk Vinschgau bedanken, der mir die Kandidaturen für die Abgeordnetenkammer ermöglicht hat. Ich durfte fast 10 Jahre in der schönsten Stadt Italiens arbeiten und stehe daher noch lange in der Schuld des Bezirks. Ein gleichgroßer Dank geht an meine Leser. Ich habe jeden Beitrag bis zur letzten Zeile selber geschrieben, obwohl ich zeitlich oft arg unter Druck geraten bin. Ich hoffe, dass ich euch die römische Politik und die Arbeit der Parlamentarier näher bringen konnte. Danke für euer Interesse. Rom ist immer einen Besuch wert, auch die Abgeordnetenkammer. Diesbezüglich kann ich weiterhin behilflich sein.