Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Radsport/ Tour of the Alps - Radprofis aus aller Welt waren in der vergangenen Woche zu Gast im Vinschgau. Grund dafür war die diesjährige Tour of the Alps. Die Tour wurde über fünf Etappen ausgetragen, der Startschuss fiel am 19. April in Brixen. Zwei Etappen führten die Teilnehmer auch durch den Vinschgau. Die dritte Etappe, welche in Imst gestartet wurde und 162 Kilometer lang war, führte das Teilnehmerfeld über den Reschenpass nach Naturns. Den Etappensieg sicherte sich der Italiener Gianni Moscon, der bereits die Auftaktetappe für sich entscheiden konnte. Einen Tag später fiel in Naturns der Startschuss der vierten Etappe, bei der sich die Radprofis auf den Weg nach Pieve di Bono machten. Den Sieg auf dieser Etappe, welche die Königsetappe der diesjährigen Tour of the Alps war, sicherte sich der Spanier Pello Bilbao. Den Gesamtsieg holte sich der Brite Simon Yates. Die gesamte Tour, welche insgesamt 713,6 Kilometer lang war, wurde auch im TV live übertragen. (sam)
Partschins/Vinschgau - Der Partschinser Andreas Castiglioni hatte im vergangenen Winter alle Hände voll zu tun. Der Grund: Er musste als Sportdirektor des Internationalen Rennrodelverbandes FIL nicht nur den Weltcup und Junioren-Weltcup organisieren, sondern auch noch darauf achten, dass die gesamte „Rodel-Blase“ nicht mit dem Coronavirus in Kontakt kommt. „Es war wirklich kein einfacher Winter. Normalerweise stellen uns Wetterkapriolen auf die Probe, diesmal war es jedoch die weltweite Corona-Pandemie“, erzählt der 40-Jährige. Bereits im Sommer 2020 wurde daher ein Plan B ausgearbeitet. „Niemand wusste was auf uns zukommt, niemand konnte uns sagen, ob und in welcher Form im Winter 2020/21 internationale Sportveranstaltungen durchgeführt werden dürfen. Daher haben wir im Internationalen Rennrodelverband ein eigenes Hygienekonzept ausgearbeitet. Das war ein entscheidender Vorteil“. Ein großes Fragezeichen stellte das viele Reisen dar. Damit die Nationalteams nicht den ganzen Winter über quer durch Europa zu den Weltcups reisen müssen, wurden alle Rennen nach Österreich und Südtirol verlegt. Die Anreise war nur nach einem negativen Coronatest möglich, zudem war vor Ort ein neuerlicher Test vorgeschrieben. Außerdem wurde an jedem Austragungsort nicht nur ein Rennen bestritten, sondern zwei. „Die Strategie des Doppelweltcups ist voll aufgegangen. Wir konnten alle sechs Weltcups durchführen, auch die Weltmeisterschaften in Umhausen (Tirol) fanden bei perfekten Bedingungen statt“, zieht Castiglioni zufrieden Bilanz. Damit es im Falle einer Erkrankung mit Covid-19 nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung kommt, fanden die Weltcups im Abstand von zwei Wochen statt. Dadurch hätten sich Athleten bzw. Funktionäre vor der nächsten Etappe auskurieren können. Insgesamt wurden im vergangenen Winter 969 Coronatests durchgeführt, vier positive Fälle wurden durch den späteren PCR-Test bestätigt. Diese Infektionen betrafen jedoch keine Personen aus der „Weltcup-Blase“, sondern waren Helfer des örtlichen Organisationskomitees. „Wir hoffen natürlich alle, dass der kommende Winter wieder ein normaler Winter wird. Vor allem für die Vereine war es eine ganz bittere Pille, dass keine Zuschauer zu den Weltcups durften. Die fehlenden Einnahmen belasten die Vereinskassen“, sagt der Vinschger Andreas Castiglioni.
Der Pokal war zum Greifen nah, doch zum dritten Mal in Folge reichte es für den HC Meran und die fünf Vinschger Eishockeycracks, welche dem Kader der Passerstädter angehören, nicht zum Titel. Wie in den vergangenen drei Jahren verlief die Finalserie – welche im Best-Of-5 Modus ausgetragen wurde – sehr eng und erneut fehlte den Adlern das letzte Quäntchen Glück zum Meistertitel.
Von Sarah Mitterer
Die IHL-Saison 2020/2021 war eine ganz Besondere. Gleich zwei Mal wurde die Meisterschaft coronabedingt unterbrochen, doch im Gegensatz zur vergangenen Saison konnte in diesem Jahr die Meisterschaft zu Ende gespielt und ein Meister gekrönt werden. Der HC Meran – in dessen Kader die Vinschger Thomas Tragust, Thomas Mitterer, Manuel Lo Presti, Stefan Kobler und Fabian Platzer standen- startete als großer Favorit in die Meisterschaft. Kurz nach dem Saisonauftakt musste das Team jedoch für 75 Tage eine Zwangspause einlegen und kehrte erst Mitte Dezember wieder auf das Eis zurück. Trotzdem ließen sich die Adler davon nicht unterkriegen und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Das Team beendete den Grunddurchgang auf Platz 1 und startete als großer Favorit in die Play Offs, in welchen die Adler auf die Dienste von Manuel Lo Presti verzichten mussten. In der Viertelfinalserie besiegte man den HC Alleghe, im Halbfinale sicherte man sich gegen den HC Varese das Finalticket. Im Finale kam es dann zu einer Neuauflage der letzten Finalserie in der Saison 2018/19. Die Gegner waren wieder die Hechte aus Kaltern, welche sich zwei Jahre zuvor in einem hochdramatischen entscheidenden fünften Spiel die Meisterkrone aufsetzen konnten. Die Rollen waren klar verteilt, Meran war der klare Favorit auf den Titel und hatte in der Best-Of-5 Serie Heimrecht. Wer zuerst drei Spiele gewann, der war Meister. Doch bereits im ersten Finalspiel gaben die Adler den Heimvorteil durch die 1:2 Niederlage aus der Hand. Nur zwei Tage später schlugen die Meraner durch Vinschger Power zurück, denn die beiden Tore beim 2:1 Sieg erzielten Thomas Mitterer und Fabian Platzer. Für die Vinschger Eishockeycracks und ihre Adler blieb es der einzige Finalsieg, denn Kaltern gewann Spiel 3 und sicherte sich mit dem Sieg in der Verlängerung im vierten Spiel den zweiten Meistertitel hintereinander. Auch wenn es erneut nicht zum Titelgewinn gereicht hat, so können die Eishockeycracks trotzdem erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen, denn der Kampfgeist und Einsatz über die gesamte Saison bis hin zum letzten Spiel waren stets meisterhaft.
Vinschgerwind: Der Ball hat im Amateurbereich seit fast 6 Monaten geruht. Nun sind die VSS- Fußballmeisterschaften 2020/21 endgültig abgesagt worden.
Martin Rinner: Ja, abgesagt wurden alle Jugend- und Freizeit-Meisterschaften im VSS-Bereich und auch jene im Bereich der LEGA von der III Amateurliga bis inklusive Landesliga.
Vinschgerwind: Ein richtiger Schritt?
Martin Rinner: Es ist der richtige Schritt, denn die Mannschaften hatten in den vergangenen Monaten keine Möglichkeit zu trainieren und es wäre sich zeitlich nicht mehr ausgegangen, alle Spiele für die Meisterschaften 2020/21 unterzubringen. Nach langem Hin und Her ist jetzt endlich Klarheit geschaffen worden.
Vinschgerwind: Keine Meisterschaftspiele, aber es darf nun wieder trainiert werden?
Martin Rinner: Ja, wir sind froh über den Trainingsstart. Denn den Kindern und Jugendlichen hat etwas gefehlt. Nun können sich die Mannschaften in Ruhe auf den Start der Meisterschaften im Herbst vorbereiten. Einige Mannschaften trainieren bereits, anderen werden demnächst damit beginnen. Auch im Förderzentrum in Latsch wurde das Training wieder aufgenommen.
Vinschgerwind: Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden?
Martin Rinner: Die geltenden Sicherheitsbestimmungen müssen eingehalten werden, die Abstands- Regeln müssen befolgt werden. Zweimal wöchentlich werden Kinder und Trainer getestet. Die Nasenbohrtests der Schule sind gültig. Die Vereine organisieren das Procedere selbst. Unterstützung erhalten sie aus dem VSS Hauptbüro in Bozen. Klar ist: Die Umkleideräume dürfen nicht benutzt werden.
Vinschgerwind: Wie ist die Stimmung und die Motivation für den Neustart?
Martin Rinner: Die Stimmung hellt sich nach dem langen Stillstand mit vielen Unsicherheiten langsam wieder auf. Was ich aus den Vereinen höre, sind die meisten motiviert mit dem Training zu starten. Das gilt für Spieler, für Trainer und Betreuer.
Vinschgerwind: Könnte es sein, dass nach der lange Pause einige Akteure ihre Fußballschuhe an den Nagel hängen?
Martin Rinner: Das hoffe ich nicht. Was ich aus den Vereinen gehört habe, machen die meisten wieder voll motiviert mit, das gilt für Kinder und Jugendliche genauso wie für die Trainer- und für die Betreuerteams. Das Testen könnte allerdings schon etwas nerven. Was der Stillstand bewirkt hat, ist derzeit schwer einzuschätzen. Wir im VSS-Bezirksausschuss hoffen jedenfalls, dass viele Kinder und Jugendliche wieder mitmachen und dann gut vorbereitet in die nächste Meisterschaft starten. Und wir hoffen natürlich auch, dass sich die Corona-Situation bessert. Danken möchte ich allen, die um das Gelingen des Neustarts kümmern, den Mitgliedern im Bezirksausschuss sowie den Trainern und Betreuern vor Ort. Den Kindern und Jugendlichen wünsche ich wieder viel Spaß beim Fußball und beim Sport im Allgemeinen.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza
von Angelika Ploner
Die Landwirtschaft in Prad ist vielfältig und hat nicht nur Äpfel, Obst und Gemüse zu bieten. Diese Kritik hagelte es nach der jüngsten Präsentation des Wirtschaftsstandortes Prad. Zu Recht. Denn in Prad wird von vielen Bauern Viehwirtschaft betrieben. „Die Viehbauern haben es hier nicht leicht und einen schweren Stand“, sagen mehrere zum Vinschgerwind. Wir möchten uns entschuldigen und reichen die Zahlen zur Viehlandwirtschaft in Prad nach. Einerseits um das Bild der Landwirtschaft vollständiger zu machen. Zum anderen - und das ist uns vom Vinschgerwind wichtig - um den Viehbauern der Marktgemeinde Prad die gebührende Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenzubringen. Die Zahlen haben uns Barbara Folie, Stationsleiterin der Forststation Prad, Markus Joos vom Bezirksamt für Landwirtschaft West, Reinhard Schuster von der Bergmilch Südtirol und Sigrid Sparer, die Geschäftsführerin der Dorfsennerei Prad auf Nachfrage zukommen lassen. In Prad halten 97 Viehhaltungsbetriebe mindestens 3 Großvieheinheiten (GVE) und in Summe 1.284 Großvieheinheiten (alle Viehgattungen gerechnet). Jeder Viehhaltungsbetrieb hält demnach im Schnitt gut 13 Großvieheinheiten. 53 Viehhaltungsbetriebe halten mindestens 10 Großvieheinheiten, 23 Viehhaltungsbetriebe hingegen mindestens 20 Großvieheinheiten. Von den 97 Viehhaltungsbetrieben bauen 10 Betriebe - parallel zur Viehhaltung - auch Äpfel an. Die Viehhaltungsbetriebe bewirtschaften zusammen gut 500 ha Wiese (insgesamt 580 ha Futterflächen, dabei werden Ackerfutterbauflächen wie Mais oder anteilsmäßig Heimweideflächen ebenfalls mitgezählt). „Zusätzlich scheinen bei den Betrieben in Prad noch gut 7 ha Getreide, 20 ha Feldgemüse, 4 ha Marillen und 2,5 ha Beerenobst auf“, lässt Markus Joos den Vinschgerwind wissen. Reinhard Schuster, bei der Bergmilch Südtirol unter anderem für die Mitgliederverwaltung zuständig, erklärt: „Die Bergmilch Südtirol zählt in Prad 62 Mitglieder, die im vergangenen Jahr 4.151.679 Liter Milch an die Mila lieferten.“ 4 Bauern aus Prad und Stilfs halten ca. 300 Ziegen und liefern die Milch an die Dorfsennerei Prad. Sigrid Sparer, die Geschäftsführerin: „Im Jahr verarbeiten wir an die 150.000 Liter Heumilch zu ca. 15 Tonnen Käse, momentan haben wir 8 verschiedene Sorten an Schnitt-Weich und Frischkäse im Sortiment.“
Ein Ausschnitt aus den Agrarflächen zeigt wie folgt: 439,6 Hektar; Dauerwiese 2.023,5 Hektar; Wald 27,5 Hektar; Weide und 801,2 Hektar Alpe.
Kastelbell - Der Frühling schreitet voran und mit dem Frühling kommen die Spargel. Frühlingszeit ist Spargelzeit und umgekehrt. Die einzigen Spargelbauern im Vinschgau sind Martin und Sohn Max Pohl vom Köfelgut in Kastelbell. Der Kastelbeller Spargel genießt seit den Anfängen des Spargelanbaues vor rund 30 Jahren einen ausgezeichneten Ruf. Von unvergleichlichem Geschmack und von guter Festigkeit bereitet der Kastelbeller Spargel Gaumenfreuden. Das wissen auch die Gastbetriebe und in den Kastebeller Restaurants hat sich ein einzigartiger Spargelkult gebildet. Im vorigen Jahr ist aus der bekannten Kastelbeller Spargelzeit wegen des Lockdowns nichts geworden und heuer sind die Zeiten noch unsicher. Die heurige Ernte ist bereits losgegangen, sagt Martin Pohl. Weil der Winter heuer lange gedauert hat und vor Kurzem noch Frostnächte zu verzeichnen waren, hat sich das herrliche Gemüse heuer etwa 10 Tage länger Zeit für die Erntereife gelassen. Momentan ist die Ernte noch bescheiden, sagt Martin Pohl. Aber täglich im Zunehmen. Welche Erntemenge zu erwarten sein wird, kann nicht abgeschätzt werden. Erst nach der Ernte kann ein Vergleich mit Erntemengen aus der Vergangenheit gezogen werden. Denn die Behandlung und die Pflege des empfindlichen Spargels erfolgt im Sommer und im Herbst durch Zugabe von Biodünger, bei Bedarf auch Kalk oder auch anderer im Boden mangelhaft vorhandener Nährstoffe oder Spurenelemente. Weil die Gasthäusser im vorigen Jahr geschlossen hatten und die lokale Gastronomie so als Kunde ausgefallen ist, mussten sich die Pohls auf private Vertriebs- und Verkaufswege konzentrieren. „Wir sind ein Einzelunternehmen im Spargelanbau“, sagt Pohl im Hinblick auf die fehlende lokale Gastronomievernetzung. Die bescheidene Ernte im vorigen Jahr konnte so mit Haushaltszustellungen ab Hof an die Kunden gebracht werden, weil die Kunden damals wegen der Kontaktbeschränkungen nicht einmal zum Köfelgut fahren konnten. „Das Ausliefern werden wir heuer wohl auch so handhaben“, sagt Martin Pohl. Die Organisation jedenfalls laufe bereits in diese Richtung. (eb)
Bestellungen unter: WhatsApp Tel. 349 059 25 77 oder per E-Mail info@koefelgut.com
Gastbeitrag - Eine der wichtigsten Anforderungen unserer Zeit ist die Frage, wie wir die Welt unseren Kindern, unseren Enkelkindern, unseren Nachfahren hinterlassen wollen. Das Thema Nachhaltigkeit scheint in aller Munde und wird teils gelebt, aber auch interpretiert, missinterpretiert, missbraucht. Der Leitfaden reduce, reuse, recycle, auf gut deutsch reduziere und kaufe nur was du wirklich brauchst, verwende etwas wieder und erst im letzten Schritt recycle etwas, ist schon mal ein guter Anfang, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Was für eine Hose oder für Verbrauchsgegenstände des täglichen Bedarfs gilt, findet seine Berechtigung auch im großen Maßstab. Um so erfreulicher ist es zu sehen, wie die verlassene Drususkaserne aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Bereits seit 2018 wird in einem der vier Baukomplexe emsig gearbeitet. Im ehemaligen Kasernen-Versorgungsgebäude, der sogenannten Palazzina Servizi, hat die Gemeinde Schlanders im Rahmen des Regionalentwicklungsprojekts für Forschung und Innovation sowie Kreativwirtschaft in den letzten Jahren ein Social Activation Hub gebaut, ein Ort, der Menschen dazu inspirieren soll, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.Die Vinschger sind seit jeher ein widerspenstiges Volk, das schon viele kreative Köpfe und Denker:innen hervorgebracht hat. So ist es nicht verwunderlich, dass dieser Schaffensdrang längst schon über die Grenzen der Basis, in den Außenbereich und in die Nachbarsgebäude übergeschwappt ist.Kreativität braucht freien Raum. Und freier Raum braucht Kreativität. Diese Symbiose hat schon viele illustre Beispiele hervorgebracht.
Leerstand als Brutstätte für Kreativität
Wo es Leerstand gibt, findet sich bald jemanden, der ihn füllt. Diese These hat sich zumindest in Berlin immer wieder bewahrheitet. Eines des angesagtesten Szeneviertel Berlins, der Prenzlauer Berg, entwickelte sich auf dem Nährboden verlassener Altbausubstanz und hinter bröckelnden Gründerzeitfassaden. Zwischen Außentoiletten und verfallenen Höfen entwickelte sich schon vor dem Fall der Mauer ein kreativer Geist, welcher sich in den 90er-Jahren frei entfalten konnte. Häuser konnten sehr günstig gemietet werden oder wurden gleich besetzt. Es entstanden Galerien, Künstlerateliers und hippe Kneipen, in denen die Ostberliner Boheme zu Hause war. Schon bald fühlten sich Studenten:innen aus dem Westen magisch vom archaischen Leben in dieser Gegend angezogen und waren bereit, ihre Wohnungen mit schmutzigen Kohlenbriketts zu heizen und in telefonzellenartigen Duschkabinen in der Küche zu duschen. Trotz der eingesetzten Gentrifizierung und der damit verbundenen strukturellen Erneuerung, dem Anstieg der Mieten und der Verdrängung der ursprünglichen Künstlerszene durch besserverdienende Gesellschaftsschichten, ist der Prenzlauer Berg dennoch ein interessantes und authentisches Viertel geblieben.
Viel Raum für viel Kunst
Ein anderes Beispiel, wo in alten Gemäuern Kunst und Kreativität Einzug erhielten ist das Arsenale von Venedig. Es handelt sich um ein sehr ausgedehntes Areal am östlichen Ende der Insel, welches sich im 12. Jh. zum Mittelpunkt der Schiffs- und Waffenproduktion der Republik Venetien entwickelte. Wo einst riesige Schiffe gebaut wurden, mit welchen Venedig sich gegen die Osmanen verteidigte, erhielten 1980 die Kunst und Kultur ihren Einzug mit der 1° Internationalen Architekturausstellung. Nun findet jährlich die Kunst-bzw. Architekturbiennale statt und konnte 2019 noch 600.000 Besucher:innen verzeichnen.
Schlanders blüht auf
Wohl wissend, dass Schlanders nicht Berlin und nicht Venedig ist, können diese Beispiele dennoch in für einen kleineren Maßstab interessant sein. Die Idee, dass zukünftig Menschen miteinander in einer großen Kreativwerkstatt arbeiten, kreieren und sich austauschen, liegt im Fokus der weiteren Entwicklung des Gründerzentrums BASIS und des gesamten Vinschgaus. Es geht darum, individuelle Potentiale zu nutzen, Synergien zu stärken und den Vinschgau als Standort für Kreativwirtschaft zu festigen. Eine Dynamik die keine beruflichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Grenzen kennt.Die Palazzina Tagliamento, der östliche Gebäuderiegel der Drususkaserne, ist ein weiterer Schritt einer sinnvollen Zwischennutzung von Leerständen und Anziehungspunkt für Rückkehrer. Es ist das Ziel, diese bedarfsorientiert und lebendig zur Verfügung zu stellen und in diesem Kontext regionsübergreifend, ein weiteres Vorzeige-Projekt im Zuge der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu sein.Bis Ende 2023 kann der Verein Basis die leerstehenden Räumlichkeiten der Palazzina Tagliamento als „Kreativwerkstatt“ nutzen und so der stetig wachsenden Anfrage an individuell nutzbaren Werk- und Produktionsräume für Kunsthandwerker:innen und Künstler:innen gerecht werden. Bereits über 550m² konnten zum Marktpreis an verschiedenste Nutzergruppen vermietet werden. Schlendert man durch die verschiedenen Räumlichkeiten, ist es wie eine spannende Reise, wo man altes Handwerk kennenlernen und die Künstler:innen beim Bearbeiten des Marmors beobachten kann. Alte Gegenstände werden upgecycled und mancherorts fliegen die Holzspäne. Das entstandene kreative Netzwerk der Basis gibt Rückkehrern eine frische Perspektive und generiert lokal verwurzelte Arbeitsplätze. Dank fortschreitender Digitalisierung rückt die Welt ein Stück zusammen, und wir sind auch in der Peripherie mitten im globalen Geschehen. Während es vor einiger Zeit viele in die Städte zog, angelockt vom Rausch der vielfältigen Eindrücke, so kann man doch langsam eine Kehrtwende beobachten. Work and travel, arbeite und reise, ist nun um eine Destination reicher, und dies mitten im Vinschgau. Das Kasernenareal ist ein sehr wertvolles Ensemble, dessen Formgebung einiges an Fingerspitzengefühl und kollektiver Abwägung und Planung abverlangt. Freier Raum braucht Kreativität. Freier Raum braucht Vernetzung. Freier Raum braucht die Schwarmintelligenz und die Mitsprache der Bevölkerung.Bei der Gestaltung des gesamten Areals wird die Staudenvinschger Kreativität sicher wieder zum Blühen kommen und beim Mitgestalten der Freiflächen in Form einer Arbeitsgruppe ihre Früchte tragen. Wir sind gespannt!
Freunde der Drususkaserne
Kunst am Bau ist mehr als nur ein Fresko an Fassaden. Kunst am Bau ist ein weit gefasster Begriff. Er kann Skulpturen, Wandmalereien, Installationen und mehr beinhalten. Spricht man von Kunst am Bau im Vinschgau denkt man unweigerlich an Manfred Alois Mayr, bei vielen auch bekannt als der „Kapplmayr“. Geboren ist Manfred A. Mayr 1952 in Tscherms, aufgewachsen in Schlanders. Von 1972 bis 1977 studierte er in Wien an der Akademie der Bildenden Künste, Grafik und Malerei bei Prof Maximilian Melcher, wo er anschließend bis 1981 einen Lehrauftrag innehatte. Nach dem Wienaufenthalt wohnte er mit der Künstlerin Carmen Müller bis 2008 in Goldrain, seither in Meran. Heute betreibt er sein Atelier in Bozen. Auf die Frage, wie er zu seiner Kunstform gekommen ist, antwortet Manfred: „Bereits als Kind habe ich mich lieber mit Zeichnungen als mit Worten ausgedrückt. Mein Interesse galt schon damals den Farben und dem Basteln. Mein Vater besaß im Zentrum von Schlanders eine Tischlerei. Von ihm bekam ich den Bezug zum Holz und von meiner Mutter, die in einem Stoffgeschäft arbeitete, den Bezug zu den Stoffen. Durch meine Freunde Paul und Konrad Tappeiner lernte ich auch das bäuerliche Leben kennen, verschiede Bräuche im Jahresablauf – vom Scheibenschlagen bis zum Glockenläuten. All diese Erinnerungen, Geschichten und Kindheitsempfindungen haben mich ohne Zweifel unbewußt geprägt. Auch die Jahre in Wien und Aufenthalte in verschiedenen Ländern haben Spuren hinterlassen und mir den Weg zu meiner Kunstform geebnet.“ Im Vinschgau finden sich u.a. folgende Werke von Manfred A. Mayr
Arbeiten am Vi.P Verwaltungsgebäude in Latsch:
Dazu erzählt er: „Als es zunächst darum ging, welche Farbe der obere Teil des neuen Bürogebäudes erhalten sollte, habe ich mich für „Schurtzblau“ entschieden. Ich wählte die Farbe nicht aus dekorativ-ästhetischen Gründen sondern weil ich damit einen Bezug zum Bäuerlichen schaffen wollte. Die Farbe sollte Identifikation schaffen, die Zugehörigkeit zum bäuerlichen Leben verkörpern. Auch die „Steigenwand“, eine großformatige Wandskulptur aus einbetonierten Obststeigen im Inneren des Gebäudes ist aus demselben Grunde entstanden“. Für das Werk „Steigenwand“ im Verwaltungsgebäude Vi.P (Arch. Arnold Gapp) erhielt Manfred A. Mayr im Jahre 2008 den 1. Preis für Kunst am Bau von der Südtiroler Architecktenkammer und der Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Das Hochregallager TEXEL in Naturns:
Manfred erzählt: „ Die Touristiker in Naturns protestierten anfangs vehement gegen das Bauvorhaben der Bauern und sprachen von einer „Verschandelung“ der Umgebung. Daraufhin ist man mit der schwierigen Aufgabe an mich herangetreten eine Lösung für die Gestaltung der Fassade des Hochregallagers zu finden. Ich suchte nach einer Verbindung zwischen monolithischer Geschlossenheit und einer leichten Kontruktion. Der künstlerische Ansatz war, eine von Obstgroßkisten abgeleitete Außenhülle als Botschaft des Inhalts, des Innenlebens und der Technik. Durch eine darauf abgestimmte Textur und einer ausgeklügelten Licht- und Schattenbildung variiert die Farbwirkung in den verschiedenen Tageszeiten. Ich versuchte also das Hochregallager optisch in seiner Dimension zu reduzieren und in die Landschaft zu integrieren.“
Die „Prominentengalerie“ im Kulturhaus und Bezirkstheater „Karl Schönherr“ in Schlanders:
Dazu sagt Manfred: „Als ich den Auftrag für das neue Theater in Schlanders bekam, ist mir gleich das „Giggl Annele“ eingefallen. Als ich ein Kind war, ist das „GigglAnnele“ mit ihrem Koffer und ihren selbstgebastelten Handpuppen auf Einladung für ein Kasperletheater in die Häuser gekommen. Sie wurde für mich die Schlüsselfigur für mein künstlerisches Konzept der „Prominentengalerie“. Dorforiginale, Sonderlinge und Andersdenkende verstehe ich als Zeichen für eine individuelle und kreative Lebensgestaltung, als kulturelle Bereicherung des Alltagslebens und als Spiegel der Gesellschaft. Meist erkennt man ihre Wirkung erst, wenn sie nicht mehr da sind. Der damalige Bürgermeister Dr.Dr.Dr. Heinrich Kofler hatte sich unter einer „Prominentengalerie“ natürlich etwas anderes vorgestellt. Ich aber wollte durch die Dokumentationsarbeit von Gesichtern mit Geschichten auf den Verlust von Dorf-Typen hinweisen. Die Prominentengalerie und Schriftwand mit den Vulgo-Namen verbindet die Absicht auf das vielfältige Zusammenwirken hinzuweisen.“ Manfred ist sich selber immer treu geblieben und hat seinen künstlerischen Weg konsequent verfolgt. Vom gesellschaftlichen Druck läßt er sich nicht beeindrucken. Er liebt das „kreative Blödeln“ mit seinen Weinfreunden oder Bocciakollegen, Kontraste, Gegensätze und eine „gesunde Reibung“ mit Gleichgesinnten.
Peter Tscholl
Buchbesprechung - Elena Favilli und Francesca Cavallo: Good Night Stories for Rebel Girls. 100 außergewöhnliche Frauen. (Carl Hanser Verlag, München 2017, 224 S.) Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. 100 x an sich glauben Aus vielerlei Gründen ist dieses Buch bemerkenswert: Es wurde mit einer hohen Summe durch ein Crowdfunding Projekt finanziert, also durch eine Sammelaktion im Internet verwirklicht. Es beteiligten sich zahlreiche Künstlerinnen aus der ganzen Welt, indem sie von den unerschrockenen Mädchen und Frauen Porträts schufen. Strahlende, bunte, geheimnisvolle. Und dann vereint es 100 faszinierende Geschichten von Frauen allen Alters, deren Leben und Schaffen schlicht erzählt ist. Keine ausladenden Biographien, wenig Pathos. Und doch sprühen die Figuren vor Mut und Kraft, zeigen Standhaftigkeit und kreative Einfälle, wie frau sich durchsetzen kann. Jede auf ihre Weise, in ihrer Zeit und in ihrem Wirkungsfeld. Pharaonin Hatschepsut ist die älteste der Damen, es gesellen sich Sportlerinnen, Schriftstellerinnen, Forscherinnen, Malerinnen, Informatikerinnen, Politikerinnen, Ärztinnen, Musikerinnen, Architektinnen … dazu. Ohne chronologische Ordnung, denn Selbstverwirklichung verbindet losgelöst von Raum und Zeit. Das Buch schlägt einen Text pro Abend vor, damit er als Gutenachtgeschichte wirken kann. Aus ihm spricht die Selbstverständlichkeit, dass Mädchen und Frauen genauso talentiert und erfinderisch sind wie Buben und Männer. „Mädchen können trommeln.“, ruft uns Millo Castro Zaldarriaga zu, eine Schlagzeugerin aus Kuba. „Geht raus und fahrt einfach los.“, ermunterte die saudi-arabische Frauenrechtlerin Manal Al-Sharif ihre Landsfrauen, denen Autofahren bis vor Kurzem verboten war. Die beiden bringen es auf den Punkt: Starke Frauen glauben an sich und bauen couragiert an einer gerechteren Welt. Beflügelnde Lektüre ab der Mittelschule.
Maria Raffeiner, Zum Welttag des Buches am 23. April
Schlanders/Vinschgau - Wahrlich gut gearbeitet hat in diesem Frühjahr Juvi - Jugendtheater Vinschgau. Ganz nach dem Motto „Was denkbar ist, kann machbar sein“, gingen die Jugendlichen ans Werk. Der momentanen Lage zufolge sind die meisten der aktuellen Aktionen und Aktivitäten online. „Da derzeit Theater leider immer noch nicht live möglich ist, und auch das Proben zusammen noch nicht erlaubt ist, bestreiten wir gerade etwas neue Wege.“, erläuterte der künstlerische Leiter von Juvi Daniel Trafoier. Dafür folgten diese Projekte aber dicht getimt und voller neuer Inhalte. Vor allem das Designlabor von Juvi arbeitete wie wild. Gleich nach der Online-Vollversammlung im Februar wurden einige besondere Specialdays wie der Internationale Frauentag, der Vatertag oder der Internationale Jugend- und Kindertheatertag im sozialen Netzwerk beworben. Mit der Aktion „Lego only“ wurde auf die missliche Situation von Theater und Kultur allgemein aufmerksam gemacht. Zudem kam es dank der Ideen von Daniel und einigen Jugendlichen zu einem besonderen Aprilscherz, dem so mancher auf den Leim gegangen ist. Gleich darauf gab es auf der Website von Juvi (www.ju-vi.org) eine Osteraktion mit Buchstabeneiern, Gewinnern, Osternestern und viel Miteinander und Spaß. „Mit Juvi wird es nie langweilig“, sagt der neu gewählte Jugendobmann Gabriel Fleischmann. Er genießt das Tun und beteiligt sich, wenn immer möglich, denn im Hintergrund laufen gerade auch verschiedene Workshops an, die auf das eigentliche Ziel wieder vorbereiten, dem Theaterspielen. Gerade findet für zwei Minigruppen ein Workshop zum Einleuchten statt, sodass demnächst wieder Hoffnung aufkommen darf. Wir glauben daran und träumen davon!
Nadja Senoner
Anlässlich des Tages der Offenen Jugendarbeit – kurz OJA – des Dachverbandes der Jugendtreffs, Jugendzentren, Jugendkulturvereine und anderer Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Südtirol „netz“, fanden am Samstag, den 17. April landesweit Aktionen statt, um auf die Bedeutsamkeit und auf den Bedarf der Offenen Jugendarbeit hinzuweisen. Unter dem Motto “Räume ge | schaffen, für die Jugend” machten auch Vinschger Jugendeinrichtungen durch Aktionen in den Treffs und auf öffentlichen Plätzen ihre Bedürfnisse und Anliegen sichtbar.
Jugendtreff „All In” Kastelbell-Tschars - Gemeinsam mit dem Jugendtreff „Time-Out Schnals“ planen wir die Sommerwochen und können den Sommer kaum erwarten. Es stehen drei „flotte“ und actionreiche Wochen auf dem Programm. Zwei Wochen finden bereits Ende Juni und Anfang Juli statt und die dritte Woche kurz vor Schulbeginn. Ein Highlight am Sommerende! Nähere Infos folgen in den kommenden Wochen auf unserer Facebook-, Instagram- und Vinschger Wind Jugendseite.
Aufgrund von Corona und der damit zusammenhängenden Bestimmungen blieb der Jugendclub Taifun 2020 für circa fünf Monate geschlossen, wodurch 20 Öffnungszeiten wegfielen. Generell können wir aber sagen, dass sich die Besucherzahlen gut gehalten haben. Im Dezember beteiligten auch wir uns an der Initiative für die Jugendarbeit #covidbrauchtbegleitung, um der Jugend mindestens einen Freiraum und eine Bezugsperson bieten zu können. Der Taifun konnte im Jänner 2021 wieder seine Tore öffnen, da Orte der Offenen Jugendarbeit, wenn sie von fixem Betreuungspersonal geführt werden, Jugendlichen mit besonderem Begleitbedarf Betreuung anbieten dürfen, so die aktuelle Durchführungsbestimmung. Somit ist es zurzeit erlaubt, unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen (Abstand, Maske), dass sich gleichzeitig sechs Jugendliche im Treff aufhalten können.
Auf Wiedersehen Martell
Aufgrund eines Umzugs nach Tirol werde ich, Andrea, den Jugendclub Taifun mit Ende April verlassen. Ich gehe mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Seit Juni 2019 konnte ich mit euch eine super Zeit verbringen, einige Ideen umzusetzen, mich einbringen und viel von euch allen lernen. Einige unserer Aktivitäten und Ideen mussten leider aufgrund von COVID aufgeschoben werden, diese werde ich aber an Ellen, eurer neuen Jugendarbeiterin weitergeben. An dieser Stelle herzlich Willkommen Ellen! Ein Dankeschön, möchte ich noch an meinem Vorstand richten, an den Mini-Vorstand – bleibt dabei und gute Arbeit weiterhin -, an die Gemeinde, an den Bildungsausschuss, an die Eltern und besonders an euch, meine Treffbesucher*innen! Ich wünsche euch alles Gute, viel Freude, sowie weiterhin einen guten Zusammenhalt im Dorf. Liebe Grüße, eure Andrea!
Latsch/Audit - Zum 2. Mal in Folge erhält das Bibliothekssystem Latsch, mit den Zweigstellen Goldrain und Tarsch, sowie der Leihstelle Morter, das Qualitätszertifikat. Am 7. April wurde vom Amt für Bibliotheken und Lesen, die Einhaltung der Qualitätsstandards, über einen Zeitraum von drei Jahren, geprüft. Sehr viel Arbeit steckt in der Umsetzung, Beibehaltung und Weiterführung der vielschichtigen Qualitätsnormen. Durch Innovationsfreude und mit viel Motivation haben sich die Bibliothekarinnen letztendlich ans Ziel befördert. Unerreichbar jedoch wäre dies, ohne der fleißigen Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Stets bemüht, den Wünschen und Anforderungen der Leser:innen zu entsprechen, gehören die Bibliotheken der Gemeinde Latsch, zu einem wichtigen sozialen und gesellschaftlichen Treffpunkt. Die Bibliothek ist und bleibt eine Bildungsstätte, soll und darf aber auch einen Ort der Unterhaltung darstellen. Dementsprechend wird auf passende Medien geachtet. Informativ bleibt die Bibliothek unter anderem durch Projekte und Veranstaltungen. Am Ball bleiben heißt das Motto, aktuelle Themen werden laufend aufgegriffen und in verschiedenster Form präsentiert. Digitale Erweiterungen werden angestrebt. Trotz laufender Erneuerungen sind die Bibliotheken bestrebt, auch an Werten und der Kontinuität des Altbewährten festzuhalten. Als Träger der Bibliotheken erhält die Gemeinde für bestandenes Audit einen erhöhten Landesbeitrag. 2024 steht die nächste Qualitätsprüfung an. In diesem Sinne: „Nach dem Audit ist vor dem Audit“.
Sylvia Ilmer
Mals - Die Malser Sektion des Rettungsdienstes „Weißes Kreuz“ betreut die Menschen in den Gemeinden Mals (mit den Fraktionen), Glurns, Schluderns und Taufers i. M. Zur Ausrüstung zählen seit kurzem zwei lebensgroße Rettungspuppen für den realistischen Übungseinsatz. „Wenn der Toni etwas will, dann kämpft er so lange darum, bis er es hat“, scherzte der Leiter der Sektion des „Weißen Kreuzes“ in Mals, Luis Pobitzer, kürzlich bei der offiziellen Übergabe der beiden Rettungspuppen durch die Vertreter der Raiffeisenkasse Prad-Taufers. Toni Spiess ist Ausbildner und Praxisanleiter in der Sektion. Er schult die rund 90 Freiwillige, die abwechslungsweise ihren Dienst tun. Fünf Helfer*innen sind beispielsweise jede Nacht in Bereitschaft. Nach dem Neu- und Ausbau stehen nun auch ideale Räumlichkeiten zur Verfügung. „Es ist wichtig, dass wir die Rettungsmaßnahmen in der ersten Hilfe beherrschen, damit wir Leben retten können“, betont Spiess. Bisher verfügte die Sektion nur über eine einzige Puppe. Pobitzer und der Dienstleiter der Sektion, Peter Kofler, meinten unisono: „Es ist ein gut investiertes Geld, das allen in Notlage geratenen Menschen zu Gute kommt.“ Und sie dankten den Raika-Vertretern für die Finanzierung der Puppen. Zur Übergabe gekommen waren der Obmann Karl Heinz Kuntner, der Direktor Werner Platzer und Verwaltungsratsmitglied für Laatsch, Michael Pinggera. Spiess erklärte ihnen ausführlich die genauen Funktionen der Puppen. Und die Raika-Leute zeigten sich erstaunt, was diese so alles können. Die Puppen (eine in Erwachsengröße und eine in Babygröße) sind der menschlichen Anatomie nachempfunden. Sie wurden so entwickelt, dass ein lebensechter Umgang mit Unfallopfern, Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten… realistisch trainiert werden kann. Es handelt sich um high tech Geräte, deren eingebauter Computer während der Übung signalisiert, ob die einzelnen Wiederbelebungshandgriffe richtig gemacht werden. Dieses Training vermittelt den Helfer*innen mehr Sicherheit im realen Umgang mit Patientinnen und Patienten. Und diese wissen, dass sie im Notfall professionell behandelt werden. Die Hilfe des Weißen Kreuzes in der Sektion Mals wird durchschnittlich dreimal am Tag bei akuten Notfällen angefordert. „Im Jahre 2020 hatten wir 1040 Einsätze über die Rettungsnummer 112“, erklärt Kofler. Die Sektion verfügt über sechs moderne Rettungsfahrzeuge. „Die Raiffeisenbank hat den Förderauftrag, zielgerichtet Ankäufe und Initiativen zum Wohle aller zu unterstützen“, betonte Raika-Obmann Kuntner. „Wenn die Helfer*innen vom Weißen Kreuz gut ausgebildet sind, ist das eine beruhigende Botschaft für die Menschen, denen im Notfall bestens geholfen werden kann.“ (mds)
Tipps: Biokräuter und Biogemüse
Liebe Gartenfreunde, in dieser Ausgabe unserer Gartentipps möchten wir Ihnen unsere Biokräuter und unser Biogemüse, besser bekannt unter den Namen „VINSCHGER BIO TEGELE“, vorstellen. Ganz egal, ob Sie auf der Suche nach Kräutern für die Küche sind, oder die Pflanzen als Heilpflanzen einsetzen möchten, mit unserem „BIO TEGELE“ steht Ihnen eine große Auswahl von frischen und regional kultivierten Kräutern zur Verfügung. Auch für unsere Gemüseliebhaber haben wir viele verschiedene Biojungpflanzen in unserem Sortiment. Neben den Klassikern wie Gurken, Bohnen, Zucchini und Erdbeeren bieten wir Ihnen auch eine große Auswahl an veredelten Tomaten an. Gemüse und Kräuter selbst anzubauen lohnt sich und macht darüber hinaus auch noch Spaß. Kommen Sie zu uns in die Gärtnerei Rinner und Blumenparadies Schlanders und entdecken Sie unsere Vielfalt an frischen Kräutern und Gemüsepflanzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
TIPP: Kräuter eignen sich auch besonders gut für die Kultur in Topf und Kübel. Für den Kräutergarten auf dem Balkon ist es wichtig, Kräuter nur in Gefäße mit Abzugslöchern zu pflanzen. Unten füllen Sie eine Drainageschicht aus Blähton ein. Darüber legen Sie ein Gartenvlies. Das verhindert, dass die darüber liegende Erde die Drainage verstopft. Dann füllen Sie das Gefäß mit Erde auf und pflanzen die Kräuter ein.
Kastelbell/Galsaun/Tschars - Geselliges Zusammenkommen bei einem Vortrag ist noch nicht möglich, weshalb die Ortsgruppen Kastelbell, Galsaun und Tschars der Südtiroler Bäuerinnenorganisation neulich einen virtuellen Austausch zum Thema „Im Einklang mit der Natur. Permakultur im Garten“ ermöglichten. Elisabeth Tappeiner, Ortsbäuerin von Tschars, begrüßte an die 40 Interessierten in einer Videokonferenz und wies mit „es gibt uns noch“ auf die Lust der Bäuerinnen hin, miteinander in Kontakt zu treten. Das Soziale sei zwar noch gehemmt, aber die Natur lege dennoch los. Als Referentin konnte Elisabeth Pircher aus Wangen am Ritten gewonnen werden. Die Floristin und Permakultur-Expertin umriss das Konzept der Permakultur als „dauerhaft nachhaltige Landwirtschaft in der intakten Natur.“ Einfache Grundsätze ließen sich auch im Hausgarten gut umsetzen, das Beobachten der Natur, um von ihr zu lernen, sei etwa bei der Gartenplanung oder Auswahl der Sorten wichtig. Vielfalt wird in der Permakultur großgeschrieben. Pircher zeigte Bilder von ihren Terrassenbeeten im Hanggarten und dem bunten Miteinander von Kräutern, Gemüse und Blumen. Darüber freuen sich auch die Tiere, Insektenbesucher beweisen es. Diverse Beetformen aus der Permakultur kamen zur Sprache, unter anderem das beliebte Hochbeet mit seinem Schichtenaufbau. Elisabeth Pircher betonte, dass kein Boden nackt sein dürfe, denn er werde mit Naturmaterial wie Heu, Stroh oder Schafwolle bedeckt (mulchen). Ein besonderes Anliegen ist ihr der Erhalt von samenfesten Sorten, dabei könne jeder kleine Hausgarten mithelfen. Bohnen und Tomaten ließen sich recht einfach vermehren, ermunterte Pircher, und riet dringend vom Kauf von Hybridsorten ab. Die Präsentation endete mit Fotos von Pflanzenschönheiten, dann erteilte Pircher noch Ratschläge auf Publikumsfragen.
3 Botschaften aus dem Vortrag: 1. Samenfestes Saatgut gut trocknen lassen; vor der Aussaat im warmen Wasser vorquellen. 2. Garten im Herbst NICHT perfekt aufräumen, die Tierwelt dankt es. 3. Ob Acker, Garten oder Balkon: Ausprobieren, kreativ sein, einfach tun!
Maria Raffeiner
Vinschgau/Bozen - Martell, Glurns...: 21 Gemeinden sind als Klein- oder Kleinstgemeinden eingestuft. Kürzlich haben die drei BMinnen, die 17 BM und der kommissarische Verwalter von Glurns mit LH und Gemeinden-Landesrat Arno Kompatscher im Rahmen eines virtuellen Treffens über dringliche Anliegen gesprochen. Drei Netze standen dabei unter anderem im Mittelpunkt: das Breitbandnetz, das Trinkwassernetz und das ländliche Wegenetz. Bezüglich der Verlegung von Glasfaser und dem Ausbau des Breitbandes betonten die Bürgermeister:innen, dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden solle. Der LH verwies darauf, dass auch dank der Förderung aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE in vielen Kleingemeinden im gesamten Gemeindegebiet das Land bereits Glasfasernetz verlegen konnte. Bezüglich des Trinkwassernetzes, aber auch des ländlichen Wegenetzes warfen die Bürgermeister die Finanzierungsfrage auf, weil deren Verwirklichung und Instandhaltung im ländlichen Raum sehr kostenintensiv sei. Ähnliches gelte auch für die Schneeräumung, die in den letzten Wintern den Gemeindekassen stark zugesetzt hätte. Ein weiteres Thema waren die Fraktionsgüter und die bürgerlichen Nutzungsrechte sowie deren Berücksichtigung bei der Gemeindenfinanzierung.
Schloss Landeck/Vinschgau - Sinnbilder „Heimat“ - Bilder der Schöpfung im Spiel des Lichts „Ob es nun der Sonnennebel über einem See ist, das Aufleuchten einer Abendwolke über dunklen Graten oder der smaragdgrüne Fleck Wald, den ein verirrter Strahl auf einen schattigen Berghang hinzaubert, ob es die Morgensonne ist, die nach einer Regennacht über der Stadt aufsteigt, oder ob man den Silberschimmer einer Mondnacht im Gletscherbruch bewundert, ob die Lichtspiele im Blätterdach, der Wanderweg oder eine aufflammende Felswand – das alles sind für mich religiöse Bilder, die die Welt in der Spannung von Dunkel und Licht wiedergeben, wie wir es ja in den Abgründen des eigenen Herzens und der Menschheitsgeschichte erfahren, aber eben doch mit diesem Wechsel von weichendem Schatten und kommender Helle, diesen verhaltenen Vorspielen der Botschaft vom erlösenden Gott.“ So schreibt Bischof Reinhold Stecher in der Einleitung zu seinem Buch „Sinnbilder“, es könnte auch die Einleitung zu dieser Ausstellung sein. Stecher nimmt besondere Orte und Kraftplätze, Berge und Seen, Kirchen und Kapellen in den Blick und erzählt auf seine Weise von Heimat und Beheimatung. Seine Bilder und Karikaturen regen zum Schauen und Staunen an, laden aber auch zum Nachdenken und zur Besinnung ein und erinnern an unsere Verantwortung gegenüber Natur und Schöpfung. Dauer und Öffnungszeiten: Die Ausstellung „Heimat“ zum 100. Geburtstag von Bischof Reinhold Stecher ist vom 24. April bis 26. Oktober in der Galerie im Turm im Schloss Landeck zu sehen, täglich von 13.00-17.00 Uhr. Benefizaktion: Wir laden Sie ein, Lose im Wert von 10,- Euro zu kaufen. Am Ende der Ausstellung wird ein Stecher-Bild zugunsten der Aktion „Wasser zum Leben“ verlost, und zwar für Brunnenbau- und Bewässerungsprojekte der Caritas in Mali. Buch: „Sinnbilder“ – Bilder und Gedanken von Bischof Reinhold Stecher finden Sie auch im gleichnamigen Buch. Zu erwerben über diese Ausstellung zum Sonderpreis von 15,- Euro. Ausstellung des Bezirksmuseumsvereins Landeck in Zusammenarbeit mit privaten Leihgebern und dem Bischof Stecher-Gedächtnisverein.
Vetzan/Südtirol - Der Pfingstrose gehört in diesen Tagen in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan die ungeteilte Aufmerksamkeit. Bis am 9. Mai steht die besondere Schönheit im Mittelpunkt einer Aktion, die mit Informationen und wunderbaren – fast schon nostalgischen – Arrangements aufwartet. Nicht nur die märchenhafte Optik der Pfingstrose mit ihren farbenfrohen Blütenbällchen verzaubert viele, auch olfaktorisch hat die Pfingstrose mit ihrem lieblichen Duft viele Gartenfreunde. Prinz Harry und Meghan ließen die Kirche bei ihrer Hochzeit mit 1.000 Pfingstrosen schmücken. Das nur am Rande erwähnt. Ihren Namen verdankt die Pfingstrose ihrer Blütezeit und ihrem Aussehen: Die Hauptblütezeit liegt um Pfingsten herum und ihre Ähnlichkeit mit der Rose ist nicht zu übersehen. In der Floriographie, der Sprache der Blumen, stehen sie für wahre Liebe, Ehre und Schönheit. Stauden-Pfingstrosen sind treue Seelen, will heißen: Sie mögen keine Umzüge im Garten. Garten- und Pfingstrosenliebhaber müssen deshalb den Platz für die Pfingstrose wohl überlegt wählen. 32 Pfingstrosen-Arten gibt es, dazu kommen unzählige Züchtungen. Die Staudenpfingstrosen sind in den heimischen Gärten am häufigsten anzutreffen. Sie machen in jedem Fall eine gute Figur: Ob sie als Solisten auftreten oder gemeinsam mit Rosen, Flieder, Kolkwitzien, Kerrien oder Bambus. Blickfang bleibt die Pfi
ngstrose. Grund genug, um der geballten Schönheit eine Ausstellung zu widmen. (ap)
TIPP: Pfingstrosenaktion in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan/Schlanders vom 30. April bis am 9. Mai 2021. Schauen Sie vorbei!
Die Pfingstrose kann alt werden wie ein Landpfarrer und möchte auch wie dieser – nicht versetzt werden. Karl Foerster deutscher Gärtner, Staudenzüchter, Garten-Schriftsteller und Gartenphilosoph
Schauen und Entdecken ist das Motto des soeben im Athesia-Tappeiner Verlag erschienenen Kunstführers. Die flüssige Sprache, der präzise Blick auf das spannende Detail und das eine und andere Schlaglicht auf fast vergessene Alltagskultur machen aus diesem Kunstführer ein Lesevergnügen der besonderen Art. Autor mit Humor und ist der aus Schluderns stammende Kulturpublizist und Buchautor Sebastian Marseiler. KUNSTFÜHRER SÜDTIROL - Kunsterlebnis im Schnittpunkt der Kulturen, Klappenbroschur, 400 Seiten.
Kolping im Vinschgau
Bis zur Priesterweihe führt für Adolph Kolping ein langer und mühsamer Weg. Im Elternhaus und seiner Heimatgemeinde Kerpen katholisch sozialisiert, bleibt ihm der Weg zu einer höheren Bildung und damit zum Priesterberuf versperrt. Notgedrungen beginnt er nach der Volksschule eine Schuhmacherlehre. Aber nach zehn Jahren will er aus seinem Stand ausbrechen und studieren. Nach vielen Schwierigkeiten und Rückschlägen, wird er erst 32jährig Priester. Als Priester wird er aber, ob er will oder nicht, von Neuem mit jener Realität konfrontiert, der er mühsam entflohen war. Er erkennt, dass er fortan auf der Seite derer stehen muss, die zu den Fortschrittsverlieren der damaligen Zeit gehören. Kolping liebt seine Kirche, mit ihren Licht- und Schattenseiten. In der konkreten pastoralen Arbeit aber geht er ganz neue, ungewohnte Wege und hält nicht nur der Kirche seiner Zeit den Spiegel vor, wenn er sagt:“ Man hält meines Dafürhaltens in vielfacher Beziehung das kirchliche und bürgerliche Leben etwas zu sehr auseinander.“ Wie ist es heute?? Seine Devise lautet:“ Das Christentum ist nicht bloß für die Kirche und für die Betkammern, sondern für das ganze Leben.“ Kolping ein „ungewöhnlicher“ Priester: ein Mann der Kirche im Dienst an den Menschen! Ihm ging es zeitlebens um den Menschen; da scheute er auch den Konflikt mit der offiziellen Kirche nicht- Bespiel: zog als Kaplan aus dem Pfarrhaus aus, oder traf „seine“ Arbeiter/Gesellen noch spätabends in den Kneipen.
Otto von Dellemann
Vinschgau - Die SVP Vinschgau befasst sich mit der Zugverbindung Mals – Scuol – Landeck und der Reschenbahnvariante. Man will die Regionalregierungen zu Entscheidungen bewegen.
Pressemitteilung SVP
Die SVP Bezirksleitung hat sich letzthin mit dieser grenzüberschreitenden Mobilität befasst. Der Malser Bürgermeister Josef Thurner hat die Bezirksleitungsmitglieder auf den letzten Stand der Diskussion zur Trasse Mals – Scuol gebracht, ebenso der Bürgermeister von Graun Franz Prieth zum Stand der Initiative „Pro Reschenbahn 2.0“. Nach der „Erklärung von Graun“ im Herbst vergangenen Jahres der Regionalpräsidenten von Nordtirol, Graubünden, Lombardei und Südtirol ist nun wieder viel Bewegung in die Sache gekommen. Auf Graubündner Seite ist die Fördergruppe „Pro Bahnverbindung Scoul – Val Müstair – Mals“ äußerst aktiv, auf Nordtiroler Seite die Initiativgruppe „Pro Reschenbahn 2.0“ und auf Südtiroler Seite ist die Fördergruppe „Pro Alpenbahndreieck Terra Raetica Südtirol/Alto Adige“ in der Gründungsphase. Alle Fördergruppen vereint - trotz unterschiedlicher Ansichten über die erwünschten Bahnverbindungen und Trassenverläufe – das gemeinsame Interesse, die „hohe Politik“ schnellstens zu Entscheidungen zu bewegen bzw. so schnell als möglich konkrete Schritte im Zusammenhang mit der Grundlagenermittlung, Bewertung, Planung und politischen Entscheidungen rund um das Alpenbahnkreuz Terra Raetica herbeizuführen. In diesen Chor der Fördergruppen reiht sich nun auch der SVP Bezirk Vinschgau ein. Er erwartet sich, daß die beteiligten Regierungen bis Ende dieses Jahres die in Aussicht gestellten Grundsatzentscheidungen treffen und die in der „Grauner Erklärung“ formulierten Ziele dann zügig vorantreiben. Ziel ist es in der Region eine neue Verkehrsmobilität entstehen zu lassen. Südtirol hat zur Zeit beim Projekt „Alpenbahndreieck Terra Raetica“ die Präsidentschaft inne, daher will sich die SVP Vinschgau besonders beim Landeshauptmann stark machen, damit die in der „Grauner Erklärung“ versprochenen Zeiten für die Entscheidungsfindung eingehalten werden. Schon 2022 muß Graubünden das Planungskonzept für „Scuol – Müstair – Mals“ auf Bundesebene bringen (STEP für die Jahre 2040-45), ebenso Nordtirol, um in den österreichischen Rahmenplänen für Infrastrukturinvestitionen (Zielnetz 2040) gelistet zu werden. Der Bezirksobmann und Parlamentarier Albrecht Plangger (Bild) möchte vor allem auch sicherstellen, dass die Region Lombardei, als einer der 4 Partner der „Grauner Erklärung“, in diesem Entscheidungsfindungsprozess voll eingebunden ist, vor allem auch, damit diese ja nicht den Entscheidungsprozess der anderen 3 Regionen verzögert. Mals soll auf jeden Fall kein „Kopfbahnhof“ bleiben und einen internationalen Anschluss erhalten, der dem „Leitbild“ entspricht, mit welchem sich die von den Ländern eingesetzten Arbeitsgruppen zur Zeit befassen. Vor allem in der Diskussion um das zukünftige Leitbild für die 4 Regionen, wird sich ergeben, ob die Eisenbahnverbindung primär internationale Anschlüsse bevorzugt oder eine gewichtige und vor allem touristische Mobilitätsinfrastruktur werden sollte.
Zutaten (4 Pers.)
100 g Dinkelschrot
400 ml Gemüsebrühe
30 g Dinkelmehl fein gemahlen
1 Ei
1 Eidotter
8 g Hefe
10 g Reibkäse
Salz und Pfeffer
Majoran
Petersilie gehackt
1 Knoblauchzehe
Pilzragout Zutaten:
30 g Butter
40 g Schalotten fein gehackt
6 cl Weißwein
0,15 l Gemüsebrühe
0,1 l Sahne
250 g Pilze nach Belieben in Würfel geschnitten
und in etwas Butter angeröstet
Salz und Pfeffer
Zubereitung Kiachl:
Dinkelschrot in kochende Gemüsebrühe einrühren, 10 Min. leicht kochen und 20 Min. quellen lassen. Hefe mit etwas Mehl und lauwarmen Wasser auflösen, mit dem restlichen Mehl zur ausgekühlten Dinkelschrotmasse geben. Ei und Eidotter, Reibkäse, Petersilie, Mayoran und feingehackten Knoblauch beifügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles gut verrühren. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche runde, ca. 4 cm große, fingerdicke Kiachl formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, 15 Min. an einem warmen Ort aufgehen lassen und im Ofen bei 170 Grad 15 Min. backen.
Zubereitung Pilzragout
Schalotten in Butter anschwitzen, mit Weißwein löschen und mit der Gemüsebrühe aufgießen. Aufkochen lassen, Sahne beigeben und auf 2/3 der Menge einkochen lassen. Geröstete Pilze dazugeben, noch einmal aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aufgezeichnet von Peter Tscholl
Paul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Nach beruflichen Wanderjahren und fünfjähriger Selbstständigkeit ist er in den Vinschgau zurückgekehrt. Paul hat seinen Beruf mit viel Freude 48 Jahre lang ausgeübt, davon die letzten 25 Jahre im Hotel Sand in Tschars.
Zudem ist Paul Tappeiner seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).
Susanne Saewart, 1972 geboren, kam 2002 der Liebe wegen nach Südtirol und wurde in Laas sesshaft.
von Christine Weithaler
Sie wuchs zusammen mit ihrem drei Jahre älteren Bruder und den Eltern in Potsdam auf. Ihr Vater war Toningenieur und ihre Mutter arbeitete als Journalistin beim Rundfunk. Ihre Mutter war ein großes Vorbild für Susanne. Sie bewunderte immer die Art und Weise, wie ihre Mutter schrieb. Susanne findet, dass man sich beim Schreiben mit der eigenen Sprache beschäftigt. Susanne fällt es leichter, sich im Gespräch auszudrücken. Ihr großes Hobby ist das Lesen und mittlerweile auch das Wandern mit der Familie und Freunden. Sie liebt die See, die weite des Horizonts, das Rauschen der Wellen, den Strand. Einmal im Jahr fährt sie mit ihrer Familie ans Meer. Sie braucht diese Auszeit, früher noch mehr als heute. Sie atmete immer auf sobald sie den Alpenraum verließ und Richtung Meer unterwegs war. Im Winter 2001/2002 verliebte sich Susanne in Trafoi beim Skifahren in ihren Mann und Vater ihrer zwei Töchter. Die damalige Flugbegleiterin, in Berlin wohnhaft, packte kurzerhand ihre Koffer und zog nach Laas. Dort fand sie einen Tag nach ihrer Ankunft eine Anstellung als Kellnerin. Sie sagte immer: „ Wenn ich von Berlin wegziehe, dann ziehe ich an die See.“ Und wie so vieles im Leben kam diesbezüglich alles anders. Nie hätte sie daran gedacht, einmal in einem Tal wie dem Vinschgau zu leben. Es war für sie auch eine große Umstellung mitten in den Bergen zu wohnen. Neu und ungewohnt war die Sprache, denn „ab und zu muss man hier schon a bissl Dialekt sprechen“ schmunzelt sie in ihrem Deutsch. Neu war für sie auch, wie es in Laas üblich ist, jeden zu grüßen. So wirkte die Potsdamerin am Anfang vielleicht etwas überheblich auf die Alteingesessenen. Aber sie lernte beides und fühlte sich schnell angenommen. Überhaupt machten ihr es die Laaser leicht, sich einzubürgern. Das Gasthaus zur Krone in Laas, indem sie auch öfters als Kellnerin aushalf, wurde zu ihrem zweiten Wohnzimmer. Maridl, die Frau des Hauses, fing die Neulaaserin aus Deutschland auf und war für Susanne wie eine Ersatzmutter. Damals war für Susanne, das Gasthaus zur Krone, mit den unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen und Tanzabenden Begegnungsort. Bis spät abends wurde jeder mit Speis und Trank versorgt, ein Treffpunkt für alle. So findet Susanne überhaupt, dass der Vinschgau viele Möglichkeiten bietet sich kulturell und künstlerisch zu entfalten. Ihrer Meinung nach waren die Laaser durch die Marmorschüler gewohnt, dass Fremde da sind. Für Susanne hat Laas ein spezielles Klima in Bezug auf die Menschen. Viele innovative „Zugpferde“ stehen den verschiedenen Vereinen vor, die gut miteinander arbeiten, wie sie findet. Viele Ideengeber schaffen, es die Dorfbevölkerung miteinzubeziehen. Nur so ist das Organisieren von Veranstaltungen, wie z.B. Marmor und Marillen, überhaupt möglich. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der Grenzpendlerberatung in Mals macht Susanne seit 2011 Führungen für die Marmor+ Genossenschaft. Die Führungen sind weit mehr für sie als nur ein kleiner Nebenerwerb. Es gibt ihr viel, wenn sie den Gästen das Schöne an Laas zeigen und von der tollen Industriegeschichte des Laaser Marmors erzählen kann. Es ist ein schönes Hobby und ein wesentlicher Anker für sie, mit dem sie sich in das Dorfleben einbringen kann. Weiters bildeten sich mit und um das Team der Marmor+ Genossenschaft nette Freundschaften, die sie nicht missen möchte. Susanne selbst findet die Geschichte des Laaser Marmors interessant und spannend. Der Laaser Marmor ist ein Schatz für die Gemeinde und birgt großes touristisches Potential in sich.
2008 und 2010 kamen ihre zwei Töchter zur Welt. Dank der Unterstützung ihre Schwiegermutter kehrte Susanne schnell ins Berufsleben zurück. Sie arbeitete unter anderem in der Verwaltung des Jugenddienstes Obervinschgau und später für vier Jahre bei der Chris Studie. Für sie war es wichtig, bald nach der Geburt ihrer Töchter wieder zu arbeiten. Hier war ihr ihre Mutter wiederum ein Vorbild. So versucht Susanne auch ihre Töchter zu selbstbewussten eigenständigen jungen Frauen zu erziehen. Ehrenamtlich ist sie beim Verein der Vinschger-Bibliotheken und Bildungsausschuss Laas tätig. Ein neues ehrenamtliches Projekt ist die Neugestaltung der Dorfzeitung von Laas „s’Blattl“, wo Susanne mit vielen anderen Laasern mitwirken wird. Sie ist auf die neue Aufgabe gespannt. Neue und alte Ideen sollen einfließen. Susanne freut sich darauf, dass das Gemeindeblatt nun öfter erscheint um dadurch die Bevölkerung von Laas aktuell zu informieren. Hoffen wir, dass es viel Interessantes zu berichten gibt.
Bozen/Vinschgau - Politik werde vor allem von „Älteren“ gemacht und das Gleichgewicht der Generationen bei demokratischen Entscheidungen stimme nicht mehr. Solche oder so ähnliche Vorwürfe werden von Jugendorganisationen bereits seit Jahren vorgebracht. Diesem Missstand möchte der Südtiroler Landtag nun entgegenwirken. Er hat heute mit großer Mehrheit einem Begehrensantrag an die italienische Regierung zugestimmt, der eine Senkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre fordert. Der Begehrensantrag war von Helmut Tauber als Erstunterzeichner eingebracht worden. Weitere sechs Kollegen der SVP-Fraktion hatten den Antrag mitunterzeichnet. Dementsprechend klar fiel auch das Votum aus. Helmut Tauber zeigt sich sehr erfreut: „Angesichts der demografischen Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft sind Maßnahmen dringend notwendig. Es liegt nun an der italienischen Regierung das aktive Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, um auch den Jugendlichen eine Mitsprache bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu gewähren. Der Landtag hat sich klar dafür ausgesprochen.“
Nachgedacht im April 2021
Mit Hans Küng ist einer der profiliertesten Theologen der neueren Kirchengeschichte verstorben. 1928 geboren, hat der Priester des Bistums Basel eine beachtliche Karriere als Theologieprofessor hinter sich, wie auch sein langjähriger Kollege, Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. Hans Küng hat die Dinge beim Namen genannt, gelegen oder ungelegen, wenn auch mitunter polemisch. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies zu Schwierigkeiten mit der Obrigkeit führt.
979 wurde ihm auf Betreiben der Deutschen Bischofskonferenz und mit Billigung von Pap
st Johannes Paul II. ohne Vorankündigung die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Ein derartiger Akt führt zwangsläufig zur Verhärtung auf beiden Seiten: Der römischen Autorität des Lehramtes stand nun ein Hans Küng gegenüber, der auch gegenüber wohlgemeinter Kritik seitens seiner Kollegen leider zusehends immuner zu werden schien. Die Universität Tübingen dachte nicht im Geringsten daran, diesen hochkarätigen Wissenschaftler zu entlassen: Der Lehrstuhl wurde umgewidmet in „Ökumenische Theologie“. Der Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis wurde nicht zuletzt deshalb ausgesprochen, weil Küng die „Unfehlbarkeit des Papstes“ in Frage stellte. Nun war er nicht der erste, der dies tat, und er wird auch nicht der Letzte sein. Heute, Jahrzehnte später, herrscht auch in der Kirche ein breiter Konsens darüber, dass dieses Dogma, ein Konstrukt des 19. Jahrhunderts unter Papst Pius IX. wohl nicht der Weisheit letzter Schluss war und ist. Wer sich die eigene Unfehlbarkeit verordnet, will vor allem eines: Macht und damit das letzte Wort. Jemandem den Beruf zu verbieten, ist in der Regel der hilflos schlechte Stil einer Diktatur. Berufsverbote für nicht Linientreue gab es zuhauf damals auch in der DDR, einem System, welches die Kirche ja vehement zu bekämpfen versuchte. Es wäre l
ange genug Zeit gewesen, den ersten Schritt zu tun und Hans Küng zu rehabilitieren. Und es wäre eine Frage der Grösse, des Anstandes und des guten Stils gewesen. Wenn man bedenkt, dass Galileo Galilei auch erst Jahrhunderte später, nämlich im Jahre 1992 von der Kirche rehabilitiert wurde, besteht noch Hoffnung. Ohne den Bruch von 1979 und den Verhärtungen auf beiden
Seiten hätte die Geschichte womöglich eine segensreichere Wendung genommen. Wenn sich Menschen aber gegenseitig das Gespräch verweigern, ist dies noch nie
gut gekommen.
Von Don Mario Pinggera
Die Malser Haide zwischen Glurns und St. Valentin mit ihren weitflächigen Wiesenlandschaften hat aus ornithologischer Sicht eine einzigartige Bedeutung für die Wiesenbrüter. Hier finden sich die letzten nennenswerten Bestände davon in Südtirol, wie der Vogelkundler Leo Unterholzner unterstreicht.
Der südausgerichtete, nicht zu steile Hang und die teilweise noch wenig intensiv genutzten, artenreichen Wiesenbestände bilden einen idealen Lebensraum etwa für die Feldlerche, das Braunkehlchen – und zunehmend seltener - auch für die Wachtel und den Wachtelkönig. Im Rahmen des Projekts „Wiesenbrüter Malser Haide“, das in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals sowie Vogelkundlern und Bauern vor Ort gewachsen ist, soll eine Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen gefördert werden, die den Wiesenbrüter schützt. Eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen, damit die Brut auch erfolgreich aufgezogen werden kann. Um andererseits den dadurch entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesenflächen auszugleichen, hat die Landesregierung heute (20. April) die Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen. Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler, der den Beschluss eingebracht hat, begrüßt die Maßnahme: „Damit können im Sinne des Zielartenschutzes ausgewählte, für eine Lebensgemeinschaft repräsentative Arten bewahrt und gleichzeitig für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden.“ „In vielen Gesprächen mit Bauern und der lokalen Bevölkerung konnte die Bedeutung von Wiesenbrütern als Indikator für eine vielfältige Kulturlandschaft verdeutlicht werden“, erklärt Günther Wallnöfer, Bauer und Gemeindereferent in Mals, der das Projekt von Anfang an unterstützt hat. Es handelt sich um eine Flächenprämie von 600 Euro pro Hektar und Jahr (kumulierbar mit anderen Flächenprämien), wobei ein Mindestbetrag von 200 Euro pro Gesuch vorgesehen ist. Neben der Einhaltung des Schnittzeitpunktes auf den betroffenen Wiesenparzellen wird für die beteiligten Betriebe die Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes des Landes Südtirol vorausgesetzt. Dabei geht es entweder um die Maßnahme „Grünland“ oder die Maßnahme „biologische Landwirtschaft“. Begünstigt sind die in der landwirtschaftlichen Primärerzeugung tätigen Kleinstunternehmen, die im Projektgebiet auf der Malser Haide die Kulturart „Wiese“, einschließlich deren Unterkategorien, bewirtschaften. Das betroffene Gebiet mit einem Gesamtausmaß von rund 1000 Hektar ist in drei Unterzonen unterteilt, dementsprechend ist der frühest mögliche Mähtermin gestaffelt zwischen Ende Juni und Anfang Juli festgesetzt. Für die Kontrollen zur Einhaltung der Mähtermine werden auch die örtlichen Forststationen eingebunden. Die konkreten Auswirkungen im Gebiet sollen von Ornithologen monitoriert werden. Das Gesuch („Antrag auf Gewährung und Auszahlung einer Beihilfe für die Bewirtschaftung der Wiesenflächen auf der Malser Haide, die den Wiesenbrüter schützt“) mit einer Kopie eines gültigen Ausweises kann für das laufende Jahr bis Ende Mai beim Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders (Tel. 0473/736144) eingereicht werden. Der Vordruck für das Gesuch, die Gebietsabgrenzung und weitere Informationen zum Thema Wiesenbrüter finden sich auf den Webseiten des Landes im Portal Landwirtschaft. (LPA)
Die baubiologische Elektroinstallation
Wir sind in unserem Wohn- und Arbeitsumfeld ständig von elektrischer, magnetischer und hochfrequenter Strahlung umgeben. Manche Geräte verursachen auch Strahlung, wenn sie nicht eingeschalten sind... Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, dazu gibt es inzwischen zahlreiche Untersuchungen von verschiedenen Fachleuten. Vor allem Elektrosensible reagieren stark darauf – sie stehen praktisch ständig unter Strom. Bei einem Neubau kann hier eine durchdachte, nach baubiologischen Richtwerten ausgeführte Elektroninstallation Abhilfe schaffen, denn dadurch können elektrische und magnetische Wechselfelder schon im Vorfeld vielfach vermieden werden.
Die wichtigsten Punkte, die es dabei zu beachten gilt, sind folgende:
- Vermeiden von nicht wirklich notwendigen Geräten und Leitungen
- Abschalten von Geräten, wenn sie nicht gebraucht werden
- Abstand zu Stromverbrauchern halten
- Richtige Leitungsführung und Positionierung der Schaltgeräte und Verteiler
- Einbau von sogenannten Netzfreischaltern
- Verwendung von abgeschirmten Kabeln und Dosen in den Schlafbereichen und Ruhezonen
- Eventuell Abschirmung von ganzen Wandflächen durch Abschirmfarben oder Abschirmgewebe
Bei bereits vorhandenen Elektroinstallationen kann man durch eine Elektrosmog-Messung mögliche Strahlung ausfindig machen. Oft kann durch einfache Maßnahmen wie Abschalten, Abstand, Einbau von Netzfreischaltern usw. schon eine deutliche Besserung zumindest für die Schlafbereiche erzielt werden.
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere neue Webseite: https://www.baubiologie.bz.it/de/neuheiten/
„Wenn Bäume verschwinden“
Schweren Herzens mussten wir uns heuer von unserer schönen alten Zeder verabschieden, die nicht nur das Bild unseres Gartens prägte, sondern auch das gesamte Dorfbild von Schlanders. Mehrere Jahre in Folge brachen trotz fachmännischer Baumpflege zahlreiche Äste der Zeder durch Schnee, Wind und Wetter ab und verursachten erhebliche Sachschäden. Im vergangenen Winter stürzte dann beim ersten Schneefall einer der drei Wipfel des Baumes ab und riss dabei viele andere große Äste mit. Viele abgebrochene Äste blieben im Baum hängen, wodurch Teile des Gartens unbegehbar wurden. Die Folgen waren wieder Sachschäden, Straßensperren und vor allem Gefahr für Passanten und Einwohner. Besonders gefährdet waren Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule und die spielenden Kinder im angrenzenden Plawennpark. Diverse Fachleute kamen zum einhelligen Entschluss: die Zeder sei nun zu ausgedünnt, einzelne Äste dadurch den Windböen und Schneemassen noch mehr ausgesetzt, wodurch die Gefahr für Menschen und darunterliegende Gebäude zu groß geworden sei. Auch unseren Nachbarn und der Gemeinde Schlanders war die Gefahr zu groß, weshalb letztere für die Entfernung des Baumes stimmte. Daher sahen wir uns leider gezwungen, den geliebten Baum zu fällen. Hoffen wir nun auf ein rasches Nachwachsen der neuen 3 Bäume, die an Stelle der „alten Dame“ jetzt gedeihen werden.
Familie Müller, Schlanders
Könnten Gelder sinnvoller verwendet werden?
Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom 23. März dieses Jahres brachte die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll den Vorschlag ein, den Ausschuss am frühen Abend einzuberufen. Bis dato wurde diese Anregung jedoch (leider) links liegen gelassen. Diesem Ersuchen geht folgende Tatsache voraus: der Arbeitgeber des Referenten und leitenden Bankangestellten Ulrich Schweitzer macht regelmäßig von seinem Recht Gebrauch, von der Gemeinde die Rückerstattungen für die bezahlten Abwesenheiten seines Arbeitnehmers aufgrund der Ausübung seines politischen Mandates einzufordern. Da die Ausschussitzungen meistens gegen 08:00 Uhr beginnen, sammeln sich die Abwesenheiten von der Arbeit natürlich in einem nicht unbeträchtlichen Maße an. Hochgerechnet auf die gesamte Legislaturperiode, fallen der Gemeinde bzw. dem Geldbeutel des/der Partschinser Bürger/in, dadurch Mehrkosten von über 30.000€ an. Hinsichtlich dieser Feststellung und Mehrausgaben stellte ein Ratsmitglied der Freiheitlichen Partschins die Frage in den Raum, wie viel uns Mitmenschen die Politik wert sei. Hinsichtlich dieser Frage bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, was er von dieser Frage hält und welche Antwort er darauf findet. Mit der Verlegung der Ausschusssitzungen auf die Abendstunden (z.B. 17:00 oder 17:30 Uhr) könnte diese Mehrkostenposition auf jeden Fall vermieden werden. Nicht wenige Gemeinden, unter anderem Algund, Bruneck, Marling, Schluderns oder Tramin, halten die besagten wöchentlichen Sitzungen abends ab. Zudem dürfte die zeitliche Verschiebung der gegenständlichen Zusammenkunft auch für den Gemeindesekretär keine allzu große Last darstellen, da er in seiner Funktion und unter anderem als Personalchef der Gemeinde bei der Einteilung der eigenen Arbeitszeit gewöhnlich große Freiheiten genießt und somit flexibel sein müsste. Schlussendlich ist sich die neue Bürgerliste sicher, dass die zurzeit anfallenden Ausgaben für die Arbeitgeberentschädigungen für den Bürger nützlichere Dienste verwendet werden könnten.
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Ein Prosecco im Freien
Zur Zeit habe ich das Gefühl im Austausch mit unseren Kund-innen, mit Menschen im allgemeinen, dass über allen und allem eine Art „Dunstglocke“ hängt. Man kommt irgendwie nicht auf „Betriebstemperatur“ nach so vielen Monaten des Ausnahmezustandes auf (zu) vielen Ebenen. Nicht immer leicht ist es dann, mit sowas scheinbar Überflüssigem, wie Mode, z.B. sich zu beschäftigen. Einerseits..andererseits spüre ich das allseitige Verlangen nach Leichtigkeit, nach ein wenig „Luxus“ in vielen Bereichen. Ich wünsche uns allen, dass neben Gesundheit, auch an Geist und Seele..eine gewisse Ungezwungenheit wieder bei der Hintertür hereinkommt. Diese angenehme Lässigkeit zelebrieren wir südlich Geborenen in der Regel doch recht erfolgreich, wenn wir Vergleiche ziehen zu den Nordländern. In diesem Sinne, was immer uns guttut, sollten wir endlich wieder tun und uns daran erfreuen. Angefangen bei Bewegung an der frischen Luft bis hin zum Prosecco mit Freunden (falls erlaubt) Und ja..auch ein herrliches, luftiges Sommerkleid in wunderbaren Farben hebt die Stimmung.. und nicht nur die der Träger-in.
Leoni-Pinggera Claudia, Latsch
Grenze endlich öffnen
Seit Montag ist es wieder möglich, zwischen Süd-Tirol und Welsch-Tirol ungehindert zu reisen. Weiterhin untersagt (bzw. nur mit Quarantäne) bleiben jedoch Fahrten von und nach Nord- und Ost-Tirol. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, fordert die Landesregierungen in Innsbruck, Bozen und Trient daher auf, die Reisefreiheit in der gesamten Europaregion Tirol unverzüglich wieder herzustellen. Familien, Beziehungspartner, Freunde und Bürger dürfen nicht länger voneinander getrennt werden. Die Süd-Tiroler Freiheit weist seit Monaten auf die untragbare Situation vieler Menschen hin, die die eigenen Angehörigen und Lieben nicht mehr sehen dürfen, nur weil die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen einfach geschlossen wurde. Wenn man selbst nicht davon betroffen ist, spürt man die Problematik vielleicht nicht, aber wenn einem verboten wird die eigenen Eltern, den eigenen Beziehungspartner und die eigenen Freunde zu treffen, nur weil diese auf der anderen Seite der Grenze wohnen, dann versteht man, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Landeshauptleute Platter, Kompatscher und Fugatti haben bei der Herbst-Sitzung des EVTZ angekündigt, sich gegen eine Grenzschließung auszusprechen. Diesen schönen Worten sind bisher aber keine Taten gefolgt. Es ist daher dringend an der Zeit, die Grenze zwischen den Tiroler Landesteilen endlich wieder zu öffnen!
L.-Abg. Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit.
Vinschgau - Um einem Verband anzugehören, haben sich Geflügelzüchter*innen Südtirols (viele aus dem Pustertal)bisher einem Verband in Österreich oder im Trentino angeschlossen. Grund für diesen Schritt - auch über die Grenze - waren die ständigen Unstimmigkeiten im italienischen Geflügelzuchtverband FIAV (Federazione Italiana die Avicoltori) und nicht zuletzt die viel zu hohen Mitgliedsbeiträge. Es fehlten die Dienstleistungen und das Vertrauen. Nachdem sich die FIAV nun Ende des Jahres 2020 aufgelöst hat, eröffnet sich den Geflügelzüchter*innen nun die Möglichkeit, sich als Gastmitglied dem Kaninchenzüchterverband Südtirols KVS anzuschließen. Dieser ist dem ANCI (Associazione Nazionale di ConiglicoltoriItaliani) unterstellt. Das erklärt Michael Böttner vom Geflügelzuchtverein Vinschgau & Burggrafenamt GZVV&B. „Wer Geflügel züchten will, braucht einen Verband, denn es müssen Ringe vergeben werden, es braucht Rassenwarte, Zuchtbücher und einiges mehr.“ Vorgespräche mit den Verantwortlichen des Kaninchezuchtverbandes seien bereits geführt worden, so Böttner. Auch Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler sei involviert und habe auf politischer Seite grünes Licht gegeben. Nun sind alle an der Zucht interessierte Geflügelhalter*innen aufgerufen, ihre Zuchtabsichten, ihre Zuchtrassen usw. dem GZVV&B zu melden. Nach gebündelten Interessebekundungen können weitere Schritte gesetzt werden. Dem Verein GZVV&B gehören drei Kategorien von Geflügelhaltern an: 1. Hobby - Geflügelhalter, 2. Landwirte (auf Bergbauernhöfen). 3. Eigentliche Züchter, die ihre Küken verkaufen und deshalb einem Verband angehören müssen. (mds)
Infos: www.gefuegelzuchtverein.it; info@gefluegelzuchtverein.it; Telefon +39 340 257 76 74 oder +39 338 145 55 22
St. Martin im Kofel/Vinschgau - Der Wassernutzungsplan ist auf Schiene. Viele Bauern sehen große Einschränkungen beim Beregnungswasser wegen der vorgeschriebenen Restwassermengen. Es soll mit der Ausweisung von Trockenzonen Ausnahmen geben. Der Vinschgerwind hat beim Bergbauer Werner Perkmann nachgefragt.
Vinschgerwind: Herr Perkmann, der Wassernutzungsplan ist beschlossene Sache. Nun geht es noch darum, Trockenzonen im Lande zu definieren. Sie leben ausschließlich von der Bewirtschaftung des Unterratschillhofes auf St. Martin im Kofel. So wie es derzeit ausschaut, ist ihr Hof in einem Feuchtgebiet. Ist das so?
Werner Perkmann: (lacht) Der Unterratschillhof liegt mitten im Vinschger Sonnenberg auf 1300 Meter. Wir haben teilweise Temperaturen wie in der Talebene. Die Sonneneinstrahlung ist extrem. Die Trockenbewässerung auf unserem Hof geht 500 Jahre zurück. Wir haben ein Bächlein, welches bis zu 1,5 Sekundenliter Wasser schüttet. Laut derzeitigem Wassernutzungsplan müssten wir 2 Sekundenliter Restwasser abgeben. Wir könnten nicht einmal mehr den Garten bewässern. Die Beamten können in ihren Büros fein sitzen und den Zirkel schwingen, aber die wissen nicht einmal, wieviel Wasser unser Bächlein schüttet!
Vinschgerwind: : Sie sind Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums St. Martin im Kofel und als solcher, Mitglied im Delegiertenrat des Landesverbandes der Konsortien. Was läuft da schief mit dem Wassernutzungsplan?
Werner Perkmann: In ganz Italien gibt es 600 eingetragene Gewässer, davon kommen 200 aus Südtirol. Bei uns ist jedes kleine Bächlein eingetragen und jedes soll Restwasser schütten. Das ist einfach absurd! Der Vinschgau ist eines der trockensten und niederschlagsärmsten Täler weit über den Alpenbogen hinaus. Und hier zwei mickrige Trockenzonen vorzusehen, das ist zum Lachen. Mir hat bis heute kein Beamter und kein Politiker erklärt, wie man in einem Trockengebiet ohne künstliche Bewässerung die Landwirtschaft aufrechterhalten kann.
Vinschgerwind: Wassersparen auch beim Beregnen ist an sich nichts Falsches.
Werner Perkmann: Der Grundgedanke ist falsch. Wir Bauern haben gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Über 500 Jahre werden die Felder bewässert und in dieser Zeit kleine Wasserläufe trockengelegt. Das ist der Lauf der Natur. Die grünen Wiesen am Sonnenberg imponieren. Man kann aber auch sehen, dass die Höfe leben. Aber man sieht auch verlassene Höfe am Sonnenberg, weil sie ohne Wasser geblieben sind.
Vinschgerwind: Es gibt die Idee auf Basis einer EURAC-Studie von 2011 zwei Trockenzonen am Vinschger Sonnenberg auszuweisen. Eine am Laaser und eine am Kastelbeller Sonnenberg. Welche Trockenzonen gibt es Ihrer Meinung nach, etwa im Vinschgau?
Werner Perkmann: Mit 400 bis 600mm durchschnittlichen Niederschlag ist der gesamte Vinschgau Trockenzone. Wir sind das trockenste Gebiet. Ohne künstliche Bewässerung geht’s nicht, das haben schon unsere Vorfahren vor 800 Jahren verstanden und haben Waale gebaut. Das ist am Sonnenberg, genauso am Nördersberg und auch in der Talsohle. Wenn’s nicht regnet, dann muss bewässert werden.
Vinschgerwind: Es gibt ja wasserreiche Täler wie das Martelltal, da dürften die Trockenzonen keine Rolle spielen?
Werner Perkmann:: Dem ist nicht so! Der Marteller Sonnenberg ist genauso ein Gebiet, das vom Wasser nicht so gesegnet ist wie das restliche Tal. Dort sind die Bauern auf das Wasser des Saugbaches angewiesen, wobei es heute schon kaum mehr für die Trockenbewässerung reicht. Und dann verlangen unsere Beamten in Bozen, dass dort die Bauern das Wasser, das Sie schon 100erte Jahre für Trockenberegnung nutzten, Restwasser zu garantieren, das dann die Alperia bei Morter in den Stollen leitet, um im Kastelbeller Kraftwerk daraus Strom zu gewinnen. Das kann es einfach nicht sein. Das ist haarsträubend. So nicht, liebe Landesregierung. Oder sollen morgen die Marteller Bauern vom Sonnenberg das Wasser von der Plima, mit „Kübl“ hinauftragen oder sogar mit einer neuen Leitung hinauf pumpen? Soll morgen das der neue grüne nachhaltige Umweltschutz sein?
Vinschgerwind: Sie sind mit der heutigen Politik unzufrieden?
Werner Perkmann: Ja! Dass die Beamten, uns als die größten Umweltsünder darstellen ist noch nachvollziehbar. Von der Berglandwirtschaft verstehen Sie gleichviel, wie eine Kuh vom Sonntag. Sie sitzen in einem fein klimatisierten Büro, wo Sie von der Sommerhitze und dem vielen Niederschlag im Vinschgau nichts mitbekommen. Aber dass unsere Landesregierung unter dem Deckmantel der Restwassermengen, uns Bergbauern das Wasser nehmen willl, um mehr Strom zu produzieren, ist einfach nur der Hammer. Liebe SVP, schämt euch dafür!
Vinschgerwind: Was ist Ihr Vorschlag an die Landesregierung?
Werner Perkmann: Mein Vorschlag ist ganz einfach: Der gesamte Vinschgau soll als Trockenzone eingetragen werden und alle Bäche unter 50 Sekundenliter sollen von den Restwassermengen befreit sein, ausgenommen jene für die Stromproduktion.
Interview: Erwin Bernhart
Am 15.05.21 haben Besucher die Möglichkeit, kostenlos an Führungen durch verschiedene Räumlichkeiten des Klosters Marienberg teilzunehmen. Zudem ist das Museum „Ora et Labora“ den gesamten Tag frei zugänglich. Da die Öffnung des Klosters dem Konvent nach außen ein wichtiges Anliegen ist, ist er an diesem Tag gerne bereit, Bereiche des Klosters zu öffnen, die normalerweise für Besucher nicht zugänglich sind. ANMELDUNG: keine Anmeldung erforderlich, KOSTEN: Freier Eintritt
Davos/Vinschgau - Mit einem Liveticker hat die Zeitung Südostschweiz die Aprilsession des Grossen Rates von Graubünden begleitet. Wir bringen den Auszug, die Vinschgerbahn betreffend.
Auszug aus www.suedostschweiz.ch
Nach der Pause geht es am ersten Tag (19.04.2021 Anm. d. Red.) der Aprilsession des Bündner Grossen Rates in Davos weiter mit dem Auftrag von Grossrätin Valérie Favre Accola (SVP, Davos) betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn. Das Thema beschäftigt in Graubünden schon seit Jahrzehnten. Nun hat jüngst im Jahr 2019 Grossrat Mario Salis (SVP, St. Moritz) eine Anfrage betreffend Verbindung zwischen der Vinschgauer Bahn und der Rhätischen Bahn eingereicht. Daraufhin bildete sich in Graubünden eine Arbeitsgruppe für die Verbindung Scuol–Mals. In Graubünden sind Anschlusspunkte in Sagliains, Zernez oder Scuol sowie eine Zwischenstation in der Val Müstair angedacht. Auf Einladung der Südtiroler Regierung trafen sich am 9. September 2020 Regierungsvertreter der vier Alpenregionen Südtirol, Tirol, Lombardei und Graubünden und unterzeichneten eine Absichtserklärung, um die grenzüberschreitende Mobilität, insbesondere den Schienenverkehr, zu verbessern. Diese Absichtserklärung hat in den ausländischen Nachbarregionen Bewegung in das Thema gebracht. So haben kürzlich die FPÖ Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit Massnahmen zum Bau der Zugverbindung Landeck–Mals angekündigt. Die SPÖ Tirol hat im Landtag mit einen Antrag und die Regierung aufgefordert, die Umsetzung einer grenzüberschreitenden Bahntrasse von Landeck nach Mals im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen. Die Nord-Südverbindung Landeck–Mals steht in Konkurrenz zur Verbindung Engadin–Vinschgau, welche die Südtiroler Regierung bevorzugt und dafür namhafte EU-Gelder in Aussicht stellt. Die geschätzte Kosten belaufen sich auf eine Milliarde Franken. Den Grossteil der Kosten würden die ausländischen Nachbarländer tragen. In der Debatte wurden Kosten für die Schweiz von einem Drittel geäussert. Die Zusicherung zur Mitfinanzierung der neuen Infrastrukturen durch den Bund ist frühestens im Rahmen des Ausbauschrittes 2040/45 möglich, heisst es in der Antwort der Regierung. Mehrere Votanten im Bündner Grossen Rat wünschen sich eine deutliche Auftrags-Überweisung als Zeichen aus Graubünden. Auch die Regierung steht hinter dem Auftrag und schenkt gemäss der Antwort der ÖV-Anbindung an das grenznahe Ausland in diesem Raum hohe Beachtung. Allerdings hat sie Änderungen vorgeschlagen und will dem Bund unter Beachtung des Resultats der technischen Arbeitsgruppe ein Konzept für die Verbindung Scuol–Mals einreichen. Zu klären ist vorerst unter den beteiligten Ländern, welches Projekt priorisiert werden soll. Die bereits initiierten Arbeiten sind für das Projekt massgeblich und der im Anschluss folgende Finanzierungsprozess wird für Graubünden durch den Bund im Rahmen des Strategisches Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur 2040/45 vorgegeben. Diesen Zeitplan kann Graubünden nicht beeinflussen. Nach der Debatte wird der Auftrag betreffend Verbindung Vinschgauerbahn–Rhätische Bahn mit 105:0 Stimmen überwiesen.
von Albrecht Plangger - Der totale „Lockdown“ geht für heuer hoffentlich langsam dem Ende zu. Die Regierung hat wichtige Öffnungsschritte beschlossen. Die Reisefreiheit zwischen den mittlerweile fast flächendeckend „gelben“ Regionen wird mit entsprechenden Sicherheitsvorschriften wieder hergestellt. Der „Recovery Fund – Plan“ ist definitiv verabschiedet und Richtung Europa unterwegs, auch das Dokument für die Wirtschaftsplanung DEF ist beschlossen und € 40 Milliarden (über zusätzliche Schulden) für ein weiteres Hilfspaket besonders für die Klein- und Mittelunternehmer in den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Sport werden zur Verfügung gestellt. Auf parteipolitischer Ebene steht demnächst auch ein Treffen mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter an. Auch die Mobilitätsbeschränkungen und Quarantäne-Regelung speziell im „kleinen Grenzverkehr“ zwischen Süd- und Nordtirol müssen fallen und auf Schweizer Niveau gebracht werden. Höchste Alarmstimmung herrscht im Senat bei einer Verfassungsreform die zum Ziel hat, auch den Umweltschutz, Tierschutz in Biodiversität als Prinzipien in die Verfassung aufzunehmen. Die Lega ist mit gar 246.000 Abänderungsanträgen dagegen sturmgelaufen. Die Lega - aber auch ich persönlich - fürchtet, dass der höchste Verfassungsschutz für Tiere und Biodiversität noch nicht absehbare Auswirkungen auf die autonomen Kompetenzen der Regionen speziell in der Landwirtschaft und bei der Jagd haben könnte. Nicht generelle Prinzipien fixieren sondern es müsse mit Bedacht unterschieden werden, ob es sich z.B. um Wildtiere oder um Zuchttiere handelt. In diesem Bereich kann Südtirol doch selbst hohe Schutzstandards garantieren und würde daher mit einer Verfassungsreform und einer eventuellen Kompetenzverschiebung nicht dazugewinnen. Nicht der Umweltschutz soll als oberstes Prinzip in die Verfassungsreform, sondern die Kompetenz beim Umweltschutz vom Staat zu den Regionen oder autonomen Provinzen. Das fordert Südtirol seit Jahren und auch die meisten Regionen – allen voran die Lombardei, der Veneto und die Emilia Romagna – haben über Volksabstimmungen diese Forderung gestellt.
Mals - Am heutigen Donnerstag, den 29. April 2021 stehen beim Gemeinderat in Mals auch heikle Themen auf der Tagesordnung. Die Abschlussrechnungen 2020 der Freiwilligen Feuerwehren gehören nicht dazu, auch nicht die Genehmigung der Verordnung für den Dienst „Mietwagen mit Fahrer“. Dafür soll die Geschäftsordnung des Gemeinderates Art. 17 abgeändert werden. Der lautet derzeit: „Die Benützung von privaten Aufnahmegeräten seitens der Ratsmitglieder ist während der Geheimsitzung des Gemeinderates untersagt und während der öffentlichen Ratssitzung nur dann gestattet, wenn die Sitzung nicht mit Aufnahmegeräten der Gemeinde aufgezeichnet wird.“ In der Vergangenheit umstrittene Themen stehen zudem an: Die Änderung des Bauleitplanes die alte Sennerei in Mals betreffend und ein erneuter Anlauf in Planeil, einen Straßenteil in Gemeindestraße Typ 2 umzuwandeln. Neu ist, dass die Gemeinde einen Dienstleistungsvertrag mit dem Skiliftverein Ramudla in Matsch abschließen möchte. Auch in Abwesenheit einer echten Opposition bleibt Mals spannend. (eb)
Partschins/Prad/England - Im Februar wurde dem Schreibmaschinenmuseum von Partschins ein äußerst interessantes Angebot aus der südenglischen Stadt Bournemouth gemacht. Über 900 Exemplare eines Buches zur Geschichte der Schreibmaschine sollten an ein Museum verschenkt werden, um ein möglichst großes, am Thema interessiertes Publikum zu erreichen. Einziger Haken: der Transport sollte selbst organisiert und finanziert werden. Was vor allem aus finanziellen Gründen nicht machbar schien, konnte Dank eines international tätigen Südtiroler Transportunternehmens, der Firma Thialer aus Prad, umgesetzt werden. So fanden die 13 mit den Büchern beladenen Kartons vor kurzem den Weg nach Partschins. Museumsleiterin Maria Mayr schätzte dabei die unkomplizierte und spontane Art, mit der das Unternehmen bereit war, das Museum kostenlos mit dem Transport zu unterstützen. Dies war ganz im Sinne von Ian Beeching, dem Sohn des im Jahr 2000 verstorbenen Autors des Buches, dem sehr viel daran gelegen war, die Bücher nicht an einen Händler, sondern einem Museum zu überlassen.
Wie die jüngsten Erhebungen des Landesinstituts für Statistik ASTAT zeigen, fühlen sich 70 Prozent der Menschen in Südtirol die meiste Zeit glücklich, gut gelaunt und entspannt. Auch Positivmeldungen und der erfolgreiche Einsatz vieler Leistungsträger sollten in der öffentlichen Berichterstattung ihren Platz finden, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Die Werte waren vor einem Jahr natürlich besser, aber die gute Resilienz der Südtiroler:innen gilt es zu unterstreichen“, betont der LH.
Stilfs - Diesen Beschluss haben wir zurückgezogen“, sagt der Stilfser BM Franz Heinisch. Dies sagt auch die Kulturreferentin Maria Herzl. Das Projekt sei abgeblasen worden. „Wir haben das Geld nicht und es sind andere Prioritäten zu setzen“, sagt Herzl. Was ist geschehen? Der Gemeindeausschuss von Stilfs hat am 31. März 2021, wie es im Beschluss heißt, einstimmig, beschlossen, das Projekt „Stilfs - Lebenswelt Bergdorf“ zu starten und der Ausschuss hat dazu Geld freigemacht und zwar für eine Projektstudie, für die Leitung des Beteiligungsprozesses und für die kuratorische Arbeit. Die Aufarbeitung der Kulturgeschichte von Stilfs habe das Projekt zum Inhalt. Der in Meran lebende Exilstilfser und Historiker Gerd Klaus Pinggera sollte für die Projektstudie zum kulturhistorischen Baustein gemäß Angebot vom 01.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 6.960,00 erhalten, Rath & Winkler aus Innsbruck, welche neben anderem auch die Machbarkeitsstudie für das Bergbaumuseum in Prettau erstellt haben, wurde für die „Leitung Beteiligungsprozess und Konzeptentwicklung gemäß Angebot vom 08.12.2020 einen Gesamtkostenbetrag von € 21.360,00 inkl. MwSt. zugesprochen und Beat Gugger, namhafter Ausstellungskurator aus der Schweiz, sollte für kuratorische Arbeit 7.548 Euro erhalten. „Die aus dem vorliegenden Beschluss erwachsenden Ausgaben in Höhe von € 35.868,00 sind dem Haushaltsvoranschlag 2021 anzulasten“, heißt es im Beschluss. Der Beschluss war auf der digitalen Amtstafel aufgeschlagen. Ein Versehen? Es hat den Anschein. Denn im Beschluss waren einige Angaben nur mit Punkten versehen. Offen blieb so, wer der oder die zuständige Referent:in sein soll, welches Datum das Angebot von Beat Gugger trägt. Ein Unding in einem offiziellen Beschluss. Der Ausschuss in Stilfs, so hat es den Anschein, ist noch in der Einarbeitungszeit. Grund für die Absage und für die Rücknahme des Beschlusses ist, dass das Projekt, so sagt es BM Heinisch, um die 90.000 Euro kosten soll, also im Laufe der Zeit immer mehr wurde. Etwas differenzierter sieht es der Stilfser VizeBM Armin Angerer. Angerer gilt im Ausschuss als Mastermind und sagt, dass man das Projekt nicht grundsätzlich fallen lassen werde. Man sei weiterhin im Gespräch mit den Akteuren. Weil für dieses Projekt ein Beitrag von Seiten der Region zu erwarten sei und weil für das Beitragsansuchen bereits Konkretes vorliegen sollte, habe man entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Deshalb werde man den Beschluss bei der nächsten Ausschusssitzung annullieren. Klar ist auch für Angerer, dass das Gesamtprojekt wohl mehr als 90.000 Euro kosten würde. (eb)
Vom wind gefunden - Der Sternenhimmel übt auf alle Völker eine große Faszination aus. Im 20. Jahrhundert gelang der Sprung ins Weltall. Den Anfang machten die Russen. Vor 60 Jahren gelang es dem russischen Kosmonauten Juri Gagarin am 12. April 1961 als ersten Menschen ins Weltall zu fliegen und die Erde zu umrunden. Der Flug dauerte 108 Minuten und war ein Meilenstein für die Menschheit. Dieser „Sputnikschock“ bewirkte einen Wettlauf im All zwischen Russen und Amerikanern. Den Wettlauf gewannen die USA, die mit Apollo 11 erstmals bei einem bemannten Raumflug auf dem Mond landeten. Die beiden Astronauten Neil Armstrong und Edwin Aldrin landeten am 21. Juli 1969 mit der Landefähre Eagle auf dem Mond. Seit dem 2. November 2000 ist die Raumstation ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt. Die Internationale Raumstation ISS ist das größte Technologieprojekt aller Zeiten, ein „Außenposten“ der Menschheit im All, zugleich ein fliegendes Labor mit exzellenten Möglichkeiten für die Forschung, betrieben gemeinsam von den USA, Russland, der Europäischen Weltraumagentur ESA und anderen Staaten. Die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti aus dem Trentino war vom November 2014 bis Juni 2015 über 200 Tage auf der ISS Station und wird zu ihrer zweiten Weltraummission im Frühjahr 2022 fliegen. Neben den Russen und Amerikanern wollen auch die Chinesen zu einer Weltraummacht werden. Geplant sind bemannte (mit Taikonauten, also chinesischen Raumfahrern) und unbemannte Flüge zum Mond und Mars. Zudem will China eine eigene Raumstation bauen. Vermutlich kommt es wieder zu einem Wettlauf im All. (hzg)
Marienberg/Vinschgau - Wie erlebt und beurteilt der Marienberger Abt Markus Spanier diese Pandemiezeit? Welche Haltung nimmt Abt Markus ein und welche Kraftquellen sind für ihn von Bedeutung? Abt Markus im Wind-Gespräch.
Vinschgerwind: Im vorigen Jahr kein richtiges Ostern, heuer kein richtiges Ostern. Auch das Weihnachtsfest ist so gut wie ausgefallen. Abt Markus, ist die Welt aus den Fugen?
Abt Markus Spanier: Ja, sicher ist die Welt ein stückweit aus den Fugen geraten aufgrund der weltweiten Pandemie. In dieser Größenordnung hat es so etwas vorher noch nie gegeben. Natürlich war es harter Tobak, dass im vorigen Jahr die Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen ausgefallen waren. Andererseits lag in dieser Abstinenz von Präsenzgottesdiensten die Chance, sich auch als Hauskirche zu erleben, indem im privaten Umfeld das Gebet und Gottesdienstformen vereinzelt gepflegt wurden. Zudem war es möglich, über Fernseher oder Internet hl. Messen zu verfolgen, wenngleich ein Präsenzgottesdienst im Unterschied zu einem Fernsehgottesdienst etwas ganz anderes ist. Vorm Fernseher fehlt das Erleben und die Erfahrung von Gemeinschaft.
Vinschgerwind Der Verband der Hoteliers und Gastwirte, die Kaufleute, die Kulturschaffenden auch und andere mehr haben immer wieder lautstark die Pandemiebestimmungen kritisiert. Die Kirche hat das nicht getan. Erklärt dieses Sich-Fügen diese Haltung der Kirche?
Abt Markus: Die Hoteliers und die Kaufleute und andere müssen große finanzielle Verluste hinnehmen, haben sich möglicherweise verschuldet und sind in Sorge wegen ihrer Angestellten. Es ist daher für Hoteliers, Gastwirte und Kaufleute existenziell, dass das Geschäft läuft. Ebenso die Kulturschaffenden, deren Existenz bedroht ist. Dennoch darf bei allen auftretenden Problemen nicht übersehen werden, dass alles daran gesetzt werden muss, um die Pandemie zu bekämpfen und um Menschenleben zu retten. Das gilt im gleichen Maße und erst recht für die Kirche. Natürlich fehlen die Einnahmen bei den Kollekten. Aber fehlende Einnahmen dürfen bei ihr nicht dazu führen, dass sie die Bestimmungen staatlicherseits infrage stellt. Vielmehr ist es ihre Aufgabe, sich um die Nöte der Menschen zu kümmern und für sie da zu sein, insofern es die Bestimmungen zulassen. Natürlich kann die Kirchenleitung auch Proteste anmelden, wenn sie sich in der Ausübung ihrer religiösen Handlungen in puncto Gottesdienste ungerecht behandelt fühlt. Gespräche dazu hatte es zwischen dem Vatikan und der Regierung ja auch gegeben. Generell gesprochen braucht es aber auch ein wenig Vertrauen, dass die Verantwortungsträger nichts anderes wollen als dass die Pandemie eingedämmt wird, um wieder zu normaleren Verhältnissen zurückkehren zu können. Dass dabei auch Fehler unterlaufen – wen wundert’s? Und: Solange man selber keine Verantwortung hat, ist Kritisieren ein Leichtes. Das sei auch an meine Adresse gesagt…
Vinschgerwind Stellen Sie fest, dass der Durst nach Spiritualität größer geworden ist?
Abt Markus: Es heißt: „Not lehrt beten“. Ob das Gebet in dieser Pandemie zugenommen hat, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber davon aus. Im Gebet geht es ja nicht darum, die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern mit der Realität fertig zu werden. Im Gebet ist es mir auch möglich, die Geschehnisse und Traumata, die Reflexionen und Überlegungen zu ordnen und im Licht des Glaubens besser zu verstehen und verarbeiten zu können .
Vinschgerwind Ist der Wille Gottes von der Statistik abgelöst worden?
Abt Markus: Was heißt Wille Gottes? Was meinen Sie mit Statistik?
Vinschgerwind Das Maß aller Dinge scheinen derzeit Statistiken zu sein. Wen trifft statistisch ein schwerer Corona-Krankheitsverlauf etwa, wie wirkt statistisch die Corona-Impfung und wer trägt, statistisch, Schäden davon usw.
Abt Markus: Die Statistiken werden von Fachleuten gemacht. Natürlich sind wir schon auch auf Statistiken angewiesen, wenngleich sie nicht absolut zu sehen sind und wir uns nicht leichtfertig solchen Statistiken ausliefern sollen. Was dabei der Wille Gottes ist, das ist nicht so leicht zu beantworten. Ich denke, der liebe Gott hat uns allen einen Verstand gegeben, den zu gebrauchen wir z. B. durch Einholen von Informationen angehalten sind zur besseren Meinungsbildung. Nur ist dies für viele nicht so leicht möglich, sodass es auch Vertrauen in Empfehlungen von Wissenschaftlern aufgrund von Forschungsergebnissen braucht, derer sich die Verantwortlichen in der Politik dann bedienen, um Vorschriften für pandemiegerechte Verhaltensweisen im Alltag zu erlassen.
Vinschgerwind Wie beurteilen Sie den Umstand, dass in der Pandemie Themen, die auch Ihnen persönlich am Herzen liegen, wie Migration, wie Klimawandel, wie nachhaltiges Wirtschaften usw. in den Hintergrund getreten sind?
Abt Markus: Wenn es einem schlecht geht, dreht sich in der Regel fast alles um einen selbst. Das gilt auch im Großen. Eine derartige Pandemie hat es so noch nicht gegeben. Die Verantwortlichen in Politik und Wissenschaft waren zu Beginn der Pandemie überfordert - auch teilweise rat- und hilflos. Es blieb daher auch nicht aus, dass Prioritäten gesetzt werden mussten zu Ungunsten anderer wichtiger Themen. Inwieweit sich die Pandemie negativ auf die Migration ausgewirkt hat und auswirkt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es könnte sein, dass auch in diesem Bereich die Gelder gekürzt werden mussten. Dass allerdings die Pandemie mit dem vor wenigen Tagen gesunkenen Flüchtlingsboot zu tun haben könnte, bei dem Dutzende Flüchtlinge ums Leben kamen, trifft meines Erachtens nicht zu. Die Gründe hierfür sind anderweitig zu suchen. Was die Umweltthematik betrifft, so ist eine Folge der Pandemie sicherlich das temporäre Verbot von Demonstrationen gegen den Klimawandel. Auf der anderen Seite haben sich unlängst die Großmächte, allen voran die USA unter ihrem neuen Präsidenten, darauf verständigt, drängende Umweltprobleme wieder verstärkt gemeinsam angehen zu wollen. Zudem werden die EU-Hilfsgelder für die von der Coronakrise am stärksten betroffenen Länder, zu denen Italien gehört, auch an Maßnahmen gegen den Klimawandel im Bereich der Wirtschaft geknüpft.
Vinschgerwind Können Sie folgendem Vergleich etwas abgewinnen: In der Altersvorsorge ist es so, dass die Menschen im Erwerbsalter in die Rentenkassen einzahlen und im Zuge des Generationenvertrages im Ruhestand eine Pension oder eine Rente ausbezahlt bekommen. Im übertragenen Sinne, was halten Sie von einer spirituellen Altersvorsorge?
Abt Markus: Um später eine Rente beanspruchen zu können, setzt dies voraus, dass sie oder er in die Rentenkasse einbezahlt hat. Wenn Sie von einer spirituellen Altersvorsorge sprechen, so ist das ähnlich. Spiritualität, ich übersetze dieses Wort mit Frömmigkeit, soll sich wie ein roter Faden durchs Leben ziehen, das heißt, dass ich gehalten bin, in guten wie in schlechten Zeiten den Kontakt zu Gott zu pflegen. Dazu zählen die Feier der hl. Messe, die dichteste Form der Gottesbegegnung in Gemeinschaft, aber auch das persönliche Gebet. Die große hl. Theresia von Ávila hat einmal gesagt: „Das Gebet ist wie ein Gespräch mit einem guten Freund, mit dem ich oft und gerne zusammen sein möchte“. Wenn das gelingt, so meine Überzeugung, lege ich mit Blick auf das Alter ein wichtiges Fundament, um gelassen dem entgegenzusehen, was unausweichlich kommt und keinem, sei sie/er auch noch so reich, erspart bleibt.
Vinschgerwind Diese Pandemie hat uns verstärkt ins Bewusstsein gerufen, dass der Tod internationaler Gleichmacher und Gewissheit ist. Was bietet die katholische Kirche da an?
Abt Markus: Zu dieser Frage möchte ich den hl. Benedikt heranziehen, der in seiner Regel eine interessante Aussage trifft in puncto Tod mit Blick auf das Leben. Um im Leben mehr Gelassenheit an den Tag legen zu können, sollen wir Mönche den Tod jeden Tag vor Augen haben. Das hat nun nichts mit Einschüchterungstaktik zu tun, sondern diese Aufforderung soll uns anleiten, das Leben vom Ende her zu betrachten, weil ich dann eher in der Lage bin, schwierige Situationen mit einer gehörigen Portion Gelassenheit zu meistern vermag. Hierzu fällt mir der Ausspruch von Johannes XXIII. ein, der, als er sich einmal im Spiegel betrachtet hat, gesagt haben soll: „Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!“ Wir haben Ostern gefeiert. Dem Osterfest geht der Karfreitag voraus. Jesus war sich bewusst, was ihm bevorsteht, dass er den Tod durch Kreuzigung erleiden werde. Aber der Tod war für ihn nicht das Ende, sondern der Hinübergang in eine neue Seinsweise beim Vater. Diese Hoffnung auf die Auferstehung ist seiner Verheißung nach uns allen geschenkt, die wir an Jesus glauben. Schauen wir daher gelassen dem einmal unausweichlichen Lebensende entgegen.
Vinschgerwind Sie haben den heiligen Benedikt zitiert. Ihr Konvent und auch Sie leben nach der Regula Benedicti, nach der Regel des hl. Benedikt. Welcher Teil dieser Regel gibt Ihnen am meisten Kraft?
Abt Markus: Es handelt sich hierbei um den Satz aus der Regel: „An Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln.“ Diesen Satz sehe ich in Verbindung zu einer anderen Stelle in der Regel, wo es heißt, dass das Kloster eine Schule für den Dienst des Herrn sei. Es ist demnach beruhigend und Gelassenheit schenkend zu wissen, dass der Mönch zu keiner Zeit perfekt sein muss, weil er sein Leben lang ein Lernender sein darf. Und dieses Lernen bezieht sich nun auf alle Bereiche des täglichen Lebens: auf die Ausgewogenheit von Arbeit und Gebet und vor allem auf das Miteinander in der Gemeinschaft, die sich dadurch auszeichnet, dass sie sich aus recht unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt.
Vinschgerwind: Erlauben Sie mir, das für ein tägliches Leben außerhalb des Klosters zu übersetzen: Wichtig ist der Wechsel zwischen Arbeit und Reflexion mit einer bestimmten Gelassenheit.
Abt Markus: Ja, das könnte man so sagen. Das hat es früher, vielleicht mancherorts auch heute noch, tatsächlich gegeben. Wenn die Betglocke läutete, unterbrachen die Bauern, Mägde und Knechte auf dem Feld die Arbeit und beteten den Engel des Herrn. Auch wurde vor und nach jeder Mahlzeit gebetet und schließlich der Tag mit dem Rosenkranzgebet beendet. Demnach glich früher das Leben draußen strukturell in etwa dem klösterlichen Leben. Heute gibt es die sogenannten Oblaten. Es handelt sich hierbei um Christen, welche in der Welt lebend ihr Leben nach der Regel des hl. Benedikt ausrichten, indem sie vor allem in verkürzter Form das Psalmengebet den Tag über praktizieren.
Interview: Erwin Bernhart
Vinschgau - Der Verband der Sportvereine Südtirols VSS ist die Dachorganisation der einzelnen Bezirke im Land. Im Bezirk Vinschgau werden im Bereich Fußball 49 Jugendmannschaften betreut, in denen rund 650 Kinder und Jugendliche Fußball spielen (siehe Tabelle) Jede Mannschaft wird von je einem Trainer und ein bis zwei Betreuern umsorgt. Zum überwiegenden Teil arbeiten alle ehrenamtlich. Das Förderzentrum im Latsch, koordiniert von Raimund Lingg bietet interessierten jungen Kickern (derzeit sind es rund 63) eine professionelle Förderung an, zusätzlich zu den Trainings in ihren Vereinen. Dem Bezirksausschuss Vinschgau gehören an: Martin Rinner (Bezirksleiter) aus Latsch; Raimund Lingg aus Schluderns, Isidor Wieser aus Mals, Hans Daniel Fahrner aus St. Valentin auf der Haide und Martin Stricker aus Martell. Die Vorstandsmitglieder teilen sich die unterschiedlichen Aufgaben, pflegen die Kontakte zu den Verantwortlichen in den Sportvereinen und delegieren an sie Aufgaben, wenn es beispielsweise darum geht, Turniere zu organisieren. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und dem Bezirksausschuss funktioniert. (mds)
Vom VSS betreute Jugendmannschaften im Bezirk Vinschgau:
U - 8 > 18 Mannschaften
U -10 > 14 Mannschaften
U -11 > 7 Mannschaften
U -12 > 6 Mannschaften
U -13 > 4 Mannschaften
Partschins - Nach einer Vorarbeitszeit von 7 Jahren ist der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Partschins kürzlich von der Landesregierung genehmigt worden.
von Erwin Bernhart
Nun ist der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Partschins durch alle Genehmigungs-Instanzen durch. Die Landesregierung hat den Gefahrenzonenplan am 13. April 2021 letztinstanzlich genehmigt. Die letzte Wegstrecke der Genehmigungen war dann doch kurz, wenn man die Entstehungszeit von 7 Jahren zugrundelegt. Der Partschinser Gemeinderat hat den Gefahrenzonenplan am 9. Febraur 2021 in letzter Lesung genehmigt, nachdem die Konferenz der Dienststellen ein zusammenschauendes positives Gutachten abgegeben hatte. Die Vorarbeiten haben jahrelang gedauert. Der mit der Ausarbeitung beauftragte Geologe Konrad Messner hat bei der Ratssitzung am 9. Februar gesagt, dass es vieler Anläufe, vieler Diskussionen bedurfte. Der Gefahrenzonenplan sei mit der Zeit gewachsen. Wertvoll war die Konsultation des Dorfbuches von Ewald Lassnig, der darin für den Gefahrenzonenplan interessante historische Ereignisse dokumentiert habe. Man habe alles untersucht, was den Siedlungsbereich betreffe, sagt Messner. Die Gemeinde Partschins investiert jährlich viel Geld in Verbesserungs- und Schutzmaßnahmen. Der Gefahrenzonenplan trägt dazu bei, diese Investitionen zu kanalisieren und zu priorisieren. Das Ziel ist es, die Situation Schritt für Schritt zu verbessern. Die Gemeinde erstellt jene Sicherungsbauten, die die öffentliche Sicherheit betreffen. Private, die in einer entsprechenden Zone bauen wollen, müssen Sicherungsmaßnahmen, wie einen Damm, selbst stemmen und für die Instandhaltung sorgen.. Die Kategorie “Gefahrenzone” wird aus der einheitlichen Legende des Bauleitplanes und aus der grafischen Darstellung des Flächenwidmungsplanes gestrichen. Die Risikozonenkarte wird ab sofort durch den Gefahrenzonenplan ersetzt. BM Luis Forcher sprach bei der damaligen Ratssitzung davon, dass der Gefahrenzonenplan nun ein Werkzeug für die Planungen darstelle.