Laas - 20. Kulturfest „Marmor und Marillen“
Die Kombination aus der Königin der Marillen, der aromatischen Vinschger Marille und dem edlen Naturstein Marmor lockte vom 3. bis 4. August rund 10.000 Besucher nach Laas, für die der orange Teppich zur feierlichen Jubiläumsauflage ausgerollt wurde.
von Anna Alber
Vor rund 20 Jahren kam Initiator Wilfried Stimpfl auf die Idee, dem Marmor und der delikaten Vinschger Marille mithilfe eines Festes zum Aufschwung zu verhelfen. Als dieser bei den jungen Kaufleuten anklopfte, begegneten ihm viele mit Skepsis. „Zugegeben, die Kombination Marmor und Marille ist außergewöhnlich, doch Wilfried blieb zum Glück hartnäckig“, gesteht Koordinator Dietmar Spechtenhauser. Wie die unscheinbare Blüte zur vollmundigen Frucht entwickelte sich das Laaser Kulturfest vom kleinen, einfachen Fest zu einer Erfolgsgeschichte und bot auch dieses Jahr ein buntes Kultur- und Unterhaltungsprogramm mit einigen Neuheiten.
Neues wagen mit Korn und Wein
„Bereits als kleiner Junge kam ich einmal im Jahr nach Laas, um das Marmor- und Marillenfest zu besuchen“, erzählt Ludwig Stecher aus der Schweiz. Er schätzt die Gastfreundschaft, das Traditionelle und Einfache an der Veranstaltung und kommt seit vielen Jahren hierher. Doch das Organisationskomitee bemüht sich, nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische gleichermaßen mit dem abwechslungsreichen Programm anzusprechen und dabei Groß und Klein für die Kultur, Kunst und Tradition zu begeistern. In der diesjährigen Jubiläumsauflage wird neben dem Marmor und der Marille ein weiteres Augenmerk auf das Korn gelegt, als deren „Kornkammer“ der Vinschgau früher bekannt war. Wie das Korn mit der Marille harmoniert? Vor der Jahrtausendwende erlebte die süße Frucht keinen Höhenflug, sie ist äußerst heikel im Anbau, ist nicht so robust wie der Apfel und muss rasch verarbeitet werden. Als Schwierigkeit kam die „billige“ Konkurrenz aus Italien hinzu. Die Bauern mussten erfinderisch sein, um genug Einnahmen zu lukrieren und säten deshalb zwischen den hochgewachsenen Marillenbäumen das ergiebige Korn. In Gedenken an diese Historie haben die Laaser „Goaßlschnöller“ die Tradition des Korndreschens wieder aufleben lassen. Nach dem Motto „vom Korn zum Brot“ wurde in der Nähe der Pfarrkirche frisches und herrlich duftendes Brot gebacken.
Als innovative Idee stellte sich auch der „Marmor-Wein“ von Bernhard Grassl heraus, der mit pilzresistenten Trauben aus Eyrs gegärt und beim Umfüllen mit Marmorpulver gemischt wird, um die Säure zu mindern und den Wein zu mineralisieren. So einzigartig der Wein, so besonders sein Name: „eschkolot“ steht im Hebräischen für Weinrebe.
Garant für Genuss und Kultur
Der Neuorganisation unterworfen wurde auch der Festplatz, der am Marktplatz angelegt und liebevoll mit passender Dekoration in orange-weiß geschmückt wurde. Die ortsansässigen Vereine verwöhnten die Besucher mit traditionellen Speisen wie Marillenknödel, Strauben und Grillkreationen. Einen musikalischen Rahmen boten unter anderem die Bürgerkapelle Brixen, die Waltener Böhmische und die Volkstanzgruppe Eyrs. Letztere begeisterte das Publikum mit traditionellem Brauchtumstanz aus dem Alpenraum.
Auch für den kulturellen Genuss war vorgesorgt. Eine Flanierstraße mit 46 regionalen, ausgewählten Ständen war für interessierte Besucher eingerichtet. Das Angebot reichte von lokalem Gemüse und Obst bis hin zu handgefertigtem Schmuck und leckeren Konditoreiwaren. „Die ursprünglichen Werte halten wir hoch und wählen ganz klar aus, wer als Marktteilnehmer in Frage kommt. Das Angebot muss stimmig sein und wir versuchen, lokale und regionale Wirtschaftskreisläufe im kleinen Stil zu fördern“, so Spechtenhauser. Dabei ist das Fest auch Quelle der Inspiration und Innovation: aus dem unerwarteten Erfolg der Marillenschokolade von Thomas Tappeiner entstand vor mittlerweile 15 Jahren das Unternehmen Venustis, das für Schokoladekreationen und nun auch handgefertigten Marmorschmuck bekannt ist.
Kinder konnten sich in der Marmorsandkiste, beim Bau eines „Insektenhotels“ oder beim „Marillnbuanlknackn“ austoben. Erlebnisführungen, Verkostungen und die Buchvorstellung „Heimat – ein Vorschlag zur Güte“ von der gebürtigen Laaserin Elsbeth Wallnöfer rundeten das kulturelle Programm ab.
Alles Plastik?
Die Kunst der Bildhauerei, vom Modell bis zum vollendeten Werk, konnten die Besucher im Rahmen des 10. Laaser Marmor-Ateliers am Santl-Platz hautnah erleben. Während in den Anfängen von Marmor und Marillen noch prominente Persönlichkeiten nach Laas kamen, um Vogeltränken zu meißeln, stellen nun Künstler eine Woche lang ihr Können zur Schau, dieses Jahr zum Thema Plastik. „Plastik ist überall präsent und mit meiner Arbeit nehme ich Bezug auf die Meere und Flüsse, die mit gigantischen Mengen an Plastik verschmutzt werden“, beschreibt der Künstler David Horstmann aus Deutschland sein Werkstück, das einen Krebs gefangen im Plastikbecher zeigt.
Anregend waren zudem die Ausstellungen von talentierten heimischen Künstlern wie dem Laaser Simon Wallnöfer, der seine Werke unter mystischer Atmosphäre in der Marxkirche zur Schau stellte.
Wer sich vom Trubel etwas erholen wollte, fand dazu in der Marmorwelt Gelegenheit. Diese „Chill-Out-Zone“ lud unter schattigen Bäumen in gemütlichen Liegestühlen zum Entspannen und Sonnenbaden ein. Zudem konnten verschiedenste Werke aus Marmor begutachtet werden.
Ein so vielseitiges Programm auf die Beine zu stellen, damit Besucher immer wieder Neues entdecken und Altbewährtes wiederfinden können, ist trotz der 20. Auflage des Kulturfestes kein Selbstläufer. Es ist besonders wichtig, die Motivation, Energie und Freude hoch zu halten und Polemiken auszudiskutieren, betont Koordinator Dietmar Spechtenhauser. Und nicht zuletzt „gilt der Dank besonders allen Beteiligten des Komitees, den Vereinen, Unternehmen und der Verwaltung, die mit Herzblut jedes Jahr aufs Neue dabei sind, und ohne deren Unterstützung es nicht möglich gewesen wäre, 20 gelungene Veranstaltungen zu bieten.“
Latsch - Im Gemeinderat von Latsch ist der Hotelier Martin Pirhofer anstelle von Hans Mitterer, der schon seit längerem bei keiner Ratssitzung mehr teilgenommen hat, nachgerückt. Ein Punkt mit besonderem Nachdruck am vergangenen Montag, den 5. August war die Stellungnahme zum Parkplan.
von Erwin Bernhart
Das neue Raumordnungsgesetz, welches mit 1.1.2020 in Kraft treten soll, wirft auch in Latsch seine Schatten voraus. André Mallossek von der „Plattform Land“ hat die Gemeinderäte das Projekt „Leerstandsmanagement“ vorgestellt. Als Leerstand gilt ein Gebäude oder eine Wohnung, die seit mindestens einem Jahr ungenutzt ist. Die Erhebung der Leerstände in den Gemeinden ist Voraussetzung für die Siedlungsabgrenzung, die bis Ende 2021 erstellt sein soll. Hilfestellung bietet die „Plattform Land“ den Gemeinden in der Ermittlung des Leerstande, in der Sensibilisierung der Bevölkerung, in der Digitalisierung, in einer kostenlosen Erstberatung mit Architekten und KVW-Arche und bei den Förderungen. Die Informationen seien als Auftakt wichtig, sagte BM Helmut Fischer. Das Thema „Leerstand“ sei nicht ohne Brisanz, wenn man an mögliche leerstehende konventionierte Wohnungen denke.
Die Viva:Latsch-Präsidentin Annelies Aufderklamm und der Geschäftsführer Martin Stricker stellten den Räten die Bilanz der Viva:Latsch vor, auf die der Vinschgerwind in der nächsten Nummer eingehen wird.
Anpassungen und Richtigstellungen wurden von Amts wegen beim Landschaftsplan der Gemeinde Latsch vorgenommen und im Rat mehrheitlich genehmigt. Sepp Kofler und Thomas Pichler stimmten dagegen. Pichler begründete seine Gegenstimme unter anderem damit, dass das Naturdenkmal in Tarsch ein „Blödsinn“ sei.
Noch einmal ins Zeug hat sich der Rat bei einer erneuten Stellungnahme zum Verfahren zur Genehmigung des Parkplanes und der Parkordnung gelegt. Die bislang wesentlichen Änderungen, dass die Höfe im Park als Punkte eingetragen und damit den Landesgesetzen unterliegen sollen, wurden unterstrichen. Vor allem der Morterer Fraktionsvorsteher Christian Stricker erläuterte nochmals die Wünsche der Fraktion und des Ortsbauernrates, die dann im Beschluss als Zusatz aufscheinen. Dort heißt es: „Im Besonderen betont der Gemeinderat folgende Ergänzungen vorzunehmen: Ausdehnung der D1-Zone rund um Eisstadion und Latscherhof; Eintragung des Zelimbruches als D3-Zone; Vergrößerung des Morterer Marmorbruches und Eintragung der Örtlichkeit Föhrenwiesen Morter als D1-Zone; Eintragung des neuen Standortes der Hofstelle Kratzeben; Eintragung der Schotterverarbeitung Perkmann; Gewährleistung der Bewirtschaftung von Sonderkulturen in der Talsohle; Berücksichtigung des geplanten Radweges von Morter ins Martelltal.“ Einstimmig!
Bozen/Langtaufers - Einen Beschluss der Landesregierung zum Neubau der Weißkugelhütte gibt es bisher noch nicht. Das Landespresseamt hatte kurz vor Erscheinen des letzten Vinschgerwind mit dem Titel „Weiße Kugeln“ vermeldet, dass die Landesregierung beschlossen habe, die Weißkugelhütte auf dem neuen Standort „Bergl“ zu bauen. Der Beschluss ist auf der Webseite der Landesregierung nicht zu finden. Warum? Ganz einfach, weil es bisher keinen Beschluss gibt.
Was es gibt, ist ein Vermerk, ein Promemoria für die Landesregierung. Ein Vorschlag vom Amt Nr 118, unterzeichnet von Daniel Bedin und Marina Albertoni. Bedin ist geschäftsführender Abteilungsdirektor im Amt für Vermögensverwaltung und Albertoni ist geschäftsführende Direktorin der Abteilung Hochbau. Den „Vermerk für die Landesregierung“ hat der mittlerweile in seiner Partei (Lega) ins Schleudern gekommene Landesrat Massimo Bessone der Landesregierung vorgelegt.
Bessone bzw. die beiden geschäftsführenden Direktoren haben der Ladnesregierung zwei Möglichkeiten vorgeschlagen - entweder den Neubau der Weißkugelhütte auf den neuen Standort „Bergl“ zu verlegen, mit den dazugehörigen architektonischen Anpassungen und Mehrkosten. Wobei sich die Gemeinde Graun mit bis zu 150.000 Euro am Bau der neuen Infrastrukturen beteiligen wird.Gleichzeitig sollte die Landesregierung aufgrund einer Schätzung den Grundtausch zwischen altem Gebäude und neuem Standort festlegen. Und dann müsste eine Vereinbarung mit der Fraktionsverwaltung Langtaufers gefunden werden.
Oder: die Landesregierung beschließt den bisherigen Standort für den Neubau. Allerdings, so im Promemoria, würde sich dieser Neubau nur für den Sommer eignen und es müssten Lawinenverbauungen vorgenommen werden. Auch für den Neubau am „Bergl“ müssten im Übrigen Lawinenverbauungen vorgenommen werden.
Es kann schon sein, dass sich die Landesregierung aufgrund des Vermerks dafür entschieden hat, den Beschluss in Richtung „Bergl“ fassen zu wollen. Dass Bessone aber eine Entschdeidungsrichtung bereits als Beschluss feiert, spottet der Landesregierung. Der Beschluss selbst ist jedenfalls noch ausständig. (eb)
Vom Wind gefunden - Nachdem im Jahre 1972 der Club auf Rome die Studie „Die Grenzen des Wachstums“ zur Lage der Menschheit herausgegeben hat, sind weitere Studien und weltweit viele Initiativen entstanden, um umweltschonend zu produzieren, nachhaltig zu wirtschaften und im Einklang mit der Natur zu leben. Nachhaltigkeit ist heute ein Allerweltswort, die Kreislaufwirtschaft, Green Economy, Blue Economy und Sharing Economy wird auf vielen Ebenen diskutiert und umgesetzt. Zero Waste (englisch für Null Müll) verfolgt das Ziel möglichst wenig Abfall zu produzieren und Rohstoffe nicht zu vergeuden. 2002 wurde die Zero Waste International Alliance gegründet, um globale Standards für die Entwicklung von Zero Waste zu etablieren. Das Ziel soll insbesondere durch Konsumverweigerung, Abfallvermeidung, Reparaturen, Wiederverwendung, Kompostierung und Recycling erreicht werden. Zero Waste ist ein ethisches, ökonomisches, effizientes und visionäres Ziel, das Menschen dazu bringt, ihre Lebensstile und Praktiken so zu verändern, dass sie nachhaltigen natürlichen Zyklen nacheifern, in denen alle ausrangierten Materialien dazu dienen, Ressourcen für andere zu werden. Mehrere Städte weltweit haben das Zero-Waste-Prinzip auf die kommunale Ebene gehoben und entsprechende Maßnahmen angekündigt oder eingeleitet. So beabsichtigt San Francisco, die erste müllfreie Großstadt zu werden. (hzg)
Mals/Matsch - Zwischen Gemeinde Mals, Fraktion Matsch und den Bauern in Matsch ist ausgemacht, dass rund 600.000 Euro von der Saldur Konsortial GmbH für eine neue Beregnungsanlage in Matsch zur Verfügung gestellt wird. Die Saldur Konsortial GmbH verfügt nicht über Geldmittel, weil die Einkünfte aus dem Stromverkauf, rund 600.000 Euro pro Jahr, direkt an die Gesellschafter - das sind die Gemeinde Mals und die Fraktion Matsch - anteilsmäßig (70% Gemeinde Mals, 30% Fraktion Matsch) ausbezahlt werden. Die Hälfte des versprochenen Geldes ist jüngst vom Gemeindrat Mals beschlossen worden. Auch weil die Beregnungs-Druckleitung vom Upibach bis zum Dorf Matsch mittlerweile gebaut ist. Rund 210.000 Euro werden der Saldur Konsortial GmbH von der Gemeinde Mals überwiesen. 90.000 Euro wird die Fraktion Matsch zur Verfügung stellen. Die zweite Hälfte des Geldes soll nach Fertigstellung der Beregnung fließen. (eb)
Laas/Vinschau - Mit viel Geld wurde vor zwei Jahren die Untere Laaser Alm samt Almweg im Besitz der Fraktion Laas saniert und feierlich eingeweiht. Das gesamte Almgebäude wurde gefliest, im Inneren befindet sich eine gut ausgestattete Küche, eine Stube mit Bauernofen und Diwan, mehreren Zimmer sowie ein Bad mit elektrischer Fußbodenheizung. Während die Untere Laaser Alm – ganz nebenbei bemerkt kein Aufschankbetrieb – salopp formuliert im Luxus schwelgt, fristet die Obere Laaser Alm – nur einen Steinwurf entfernt – ein stiefmütterliches Dasein. Strom hat man heuer notdürftig eingerichtet, Zufahrt gibt es keine, eine Material-Seilbahn ebenso wenig. Oswald Angerer, Fraktionspräsident auf Nachfrage: „Wir sind dabei, die Obere Laaser Alm als Schutzhütte eintragen zu lassen.“ Das Ganze ist bereits in die Wege und an den Alpinrat geleitet worden. Nun warte man die Antwort ab. Denn: Die Obere Laaser Alm soll ein Stützpunkt des geplanten mehrtägigen Marmor-Rundweges im Nationalpark Stilfserjoch werden. Im Zuge der Umbauarbeiten, so Angerer, könne dann vielleicht auch eine kleine Materialseilbahn auf die Obere Laaser Alm gebaut werden, um ein Wirtschaften zu erleichtern. (ap)
Graun - Der Gemeindesekretär von Graun Josef Anton Spiess hat gekündigt. Sein letzter Arbeitstag ist der 31. Oktober 2019. Bürgermeister Heinrich Noggler ersuchte in der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag (25.07) Herrn Spiess, seine Entscheidung nochmal zu überdenken. Dies lehnte der leitende Angestellt kategorisch ab. Auch eine Stellungnahme verweigerte Spiess mit der Begründung, dass die Entscheidung endgültig sei. Deshalb blieb dem Bürgermeister und den anwesenden sieben Gemeinderäten nichts anderes übrig, als eine Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbs nach Titeln und Prüfungen für die Besetzung einer Stelle als Gemeindesekretär/in III. Klasse zu beschließen. Der Beschluss wurde einhellig gefasst. In der Diskussion waren sich alle Verantwortlichen bewusst, dass es sehr schwierig werden wird, diesen unerlässlichen Posten in der vorgegebenen Zeit besetzen zu können. (aw)
Die ehemalige Landtagsabgeordnete der Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT, Eva Klotz, warnt vor der Aufweichung des Rechts auf Gebrauch der deutschen Muttersprache im Gesundheitswesen und bezieht sich dabei auf eine Aussage von Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler „Ein Arzt muss in Süd- Tirol eine Landessprache können“. Klotz: „Es muss sicher gestellt werden, dass Ärzte aus dem EU- Raum, die nicht Italienisch können, nicht diskriminiert werden, und dass die italienischen Ärzte, die sich bis heute weigern, endlich Deutsch lernen und sprechen!“
Julia Hensel legt Wert auf die Feststellung, dass sie um den Direktorenposten bei der Ferienregion Obervinschgau nicht angesucht hat. Die gegenteilige Behauptung sei falsch.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ab und zu hört man die Aussage, dass in Südtirol nicht mehr die Politik, sondern die Beamten entscheiden und die Richtung bestimmen. Ist die Politik schwach, sind die Beamten stark, könnte man diese Aussage auch interpretieren. Auch Gemeindesekretäre sind Beamte. Manche Gemeindesekretäre mischen im politischen Tagesgeschäft kräftig mit - bestimmen sogar die Entscheidungsrichtung. Da könnte man von starken Gemeindesekretären sprechen, denen die Gemeindepolitik viel Spielraum zugesteht. Ob das Sinn und Zweck ist? Man muss ins Felde führen, dass Gemeindesekretäre und Gemeindesekretärinnen Angestellte der jeweiligen Gemeinde - also Beamte - sind. Politisch gewählt sind sie nicht. Politisch gewählt sind die Bürgermeister, die Gemeindereferenten und die Gemeinderäte. Denen sind die Angelegenheiten der Gemeinde auf Zeit anvertraut - also die Gemeindepolitiker bestimmen - im Rahmen der Gesetze - die politische Richtung. Oder sollten es zumindest. Auch hier gilt: Ist die Politik schwach auf der Brust, ist der Gemeindesekretär stark - umgekehrt aber auch. Zwei Beispiele: In den Gemeinden Glurns und Taufers ist derselbe Gemeindesekretär am Werkeln - stark, forsch, zupackend - aber eben auch - politisch - richtungsbestimmend - zum Beispiel bei der Finanzierung des E-Werkes am Rambach. Da geht es um Millionen von Euro. In der Gemeinde Mals findet das Gegenteil statt. Die dortige Gemeindesekretärin mischt sich letztlich ebenfalls politisch ein. Sie warnt die Gemeindevertreter in aller Öffentlichkeit vor der Finanzierung des E-Werkes. Sie warnt vor Spekulation (sh. Seite 8). Die Mehrheit im Malser Gemeinderat allerdings hat die Warnungen der Sekretärin in den Wind geschlagen. Die Sekretäre, meine ich, sollen sich - politisch - zurückhalten.
Graun/Reschen - Das Wochenende vom 20. und 21. Juli gehörte am Reschensees der Turmregatta 2019. Der Segelverein Reschensee hat Regatta und Rahmenprogramm gut vorbereitet und alle sechs Wettfahrten konnten letztlich durchgeführt werden.
von Andreas Waldner
Alle sechs Wettfahrten konnten planmäßig durchgeführt und die entsprechenden Punkte vergeben werden. Am Samstag (20.07) war mit unsteten Winden zu kämpfen. Trotzdem konnten drei Läufe gesegelt und das vorgesehene Pensum erfüllt werden. Es war also ganz knapp mit dem Wind. Der dritte Lauf wurde für beide Klassen abgekürzt. Die einzelne Laufdauer betrug ca. 45 Minuten. Für Sonntag (21.07) sah die Wetterprognose um 8.00 Uhr morgens schönen Nordwind voraus. Der Wettkampfleiter Peter Stucki hat daraufgesetzt, aber es war windstill, daher musste von 9.00 bis etwa halb 12.00 Uhr gewartet werden. Dann kam eine Front, die aussah, als bringe sie Regen und keinen Wind. Trotzdem ließ Stucki den Kurs auf Nord-Nordwestwind anpassen. Zum Glück hat es nach einer viertel Stunde aufgefrischt und der Nordwestwind ist dann schön durchgekommen. Beim letzten Lauf wurden sogar 15 Knoten gemessen. Letztendlich musste noch die Rettung aktiv werden, weil vier Katamarane gleichzeitig gekentert waren. „Es war sehr schön zuzuschauen. Ich habe ein bisschen Schadenfreude gehabt“, sagte etwas schelmisch Peter Stucki. Die Laufdauer betrug knapp 28 Minuten. „Es war ein vorbildlicher Einsatz des Segelvereins Rescheensee. Ich habe mich sehr gefreut.“ lobt Stucki die freiwilligen Helfer. „Wir versuchen alles selber zu organisieren“, ließ OK Chef Martin Stecher wissen. An Vielem sei zu denken: an die Organisation im Wasser und an Land, an die Rettung mit Helfern und zwei Ärzten, an die Verpflegung von 40 Freiwilligen und an das ganze Rahmenprogramm vom Auswassern bis zum Abendessen. Es muss der Vereinssaal hergerichtet und ein Koch und die Bedienung engagiert werden. An das Auftanken der Motorbote ist zu denken, an die zu vergebenden Preise, an die Signalfahnen, an das ganze Regelwerk samt Jury. Es fehlt ein vereinseigener Kampfrichter. Peter Stucki, hervorragender Regateur mit internationaler, weltweiter Erfahrung als Wettkampfleiter, konnte auch heuer zum dritten Mal für diese anspruchsvolle Schlüsselstelle verpflichtet werden. Um die Freiwilligen, die Sponsoren und die helfenden Schweizer Segelfreunde nicht zu überfordern, hat die Vereinsleitung beschlossen, die Turmregatta zukünftig im Zweijahresrhythmus abzuhalten.
Den Sieg in der Klasse FIREBALL holten sich Claude MERMOD / Ruedi MOSER; Bei den TOPCAT`s: K1 Mathias EQUILUZ / Michael BERGER; K2 Sepp KIPFER / Gabriele HELLENBROICH; K3 Jürgen SCHNIERTSHAUER. Die vollständigen Ergebnislisten sind einsehbar:
www.segelverein-reschensee.com
Latsch/Rimini - Vom 4. bis zum 14. Juli wurde Rimini zur Tanzhauptstadt und zum Austragungsort der heurigen Italienmeisterschaft im Sporttanz. Die Tänzerinnen des ASV Latsch Raiffeisen nahmen auch heuer wieder unter der Leitung von Tanzlehrerin und Choreographin Lotte Gamper am Wettkampf teil.
Verschiedene Hallen, 20.000 Menschen pro Tag und eine unvorstellbare Vielfalt an Tanzkleidern und -stilen erwarteten die Tänzerinnen des ASV Latsch Raiffeisen bei der heurigen Italienmeisterschaft auf dem Messegelände von Rimini. Für die 14 Tänzerinnen der U15 ging es mit Eltern und Begleitpersonen nach Rimini, wo sie am 11. Juli gegen die nationale Konkurrenz antraten. Dabei belegten sie in der Kategorie Synchro Freestyle mit den kleinen Gruppen den 20. und 16. und mit der großen Gruppe den 8. Platz. In der Kategorie Choreographic Dance belegten sie Platz 17. Am 13. Juli waren dann die 7 Tänzerinnen der O16 dran, die in der Kategorie Choreographic Dance den 20. und in Synchro Freestyle den 10. Platz belegten. Lotte Gamper, die im Rahmen der Italienmeisterschaft auch als Kampfrichterin tätig war, zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Tänzerinnen: „Es ist immer eine Herausforderung sich in solch riesigen Events mit vielen anderen zu messen, weil uns die Wettkampferfahrung fehlt. Die Mädchen haben aber alles perfekt gemeistert und wirklich eine super Leistung gebracht.“ Es gehe bei der Teilnahme an der Italienmeisterschaft aber nicht nur um die Leistung, betonte Gamper, sondern auch um das gemeinsame Erlebnis, das die Gruppe zusammenschweißt. Dazu gehört auch die gemeinsame Zeit am Strand oder am Abend durch die Straßen von Rimini zu bummeln. Die Tänzerinnen nehmen viele positive Eindrücke mit, die auch als Motivation für die nächste Saison dienen, denn im September starten die Kurse wieder. (cg)
Infos und Anmeldungen bei Sarah Holzer 339 8131909 oder auf der Webseite des ASV Latsch Raiffeisen
Am 15. August zu Maria Himmelfahrt ruft der Dynafit Sesvenna Berglauf, der in Schlinig startet und sein Ziel auf der Sesvennahütte hat. Aber nur bei gutem Wetter, ansonsten wird auf Samstag, 17. August verschoben. Der Berglauf hat bereits Tradition und es waren bei den bisherigen Ausgaben im Durchschnitt immer 300 Teilnehmer mit dabei. Auch der gute Zweck kommt nicht zu kurz. Ein Teil des Nenngeldes wird an eine bedürftige Familie aus dem Vinschgau gespendet. Anmelden kann man sich online bis zum 12. August auf www.ski-running.com
Beim VSS/Raiffeisen Stadtlauf in Sterzing am 20. Juli, bei dem mehr als 300 Läuferinnen und Läufer an den Start gingen, ging die Vereinswertung an die Athleten des ASC Laas.
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Joachim und Anna, 26. Juli 2019
Am Freitag, 19. Juli d.J. fand im Nationalparkhaus in Sant´Antonio Valfurva und damit im lombardischen Teil des Nationalparks Stilfserjoch ein wissenschaftliches Seminar zum Thema „Einige Auswirkungen des Klimawandels im Hochgebirge“ statt. Namhafte Wissenschaftler und Forscher haben die neuesten Ergebnisse ihrer Feldforschung und ihre Erkenntnisse daraus vorgestellt. Einige interessante Punkte fasse ich in meinem heutigen Beitrag zusammen.
Die Gletscherschmelze
Prof. Claudio Smiraglia ist Universitätslehrer und Forscher an der Universität Mailand. Er ist Mitautor des neuen italienischen Gletscherkatasters und gilt als der Glaziologe mit der größten Forschungserfahrung am Forni-Gletscher als Talschluss der Valfurva und zur Massen- und Wasserbilanz der lombardischen Gletscher. Seit vielen Jahren beforscht er mit seinen Dissertanten und Diplomanden die Eispanzer der lombardischen Berge. Der Forni-Gletscher im gleichnamigen Hochtal ummantelt die Dreitausender an der Landesgrenze Lombardei, Südtirol und Trentino wie Pall0n de la Mare, Cima Rosole, Punta San Matteo und Monte Vioz. Der Forni-Gletscher hatte 1889 noch eine Flächenausdehnung von 18,99 Hektaren, im Jahr 2016 war seine Fläche auf 10,38 ha und damit fast die Hälfte seiner Fläche von vor 130 Jahren geschrumpft. Während der Anstieg des Meeresspiegels infolge der Erderwärmung ob der Weite und Ausdehnung der Meere optisch nicht leicht wahrgenommen werden kann, springt der massive Rückgang der alpinen Gletscher sofort ins Auge. Prof. Smiraglia hat in seinem Referat die Hypothese entwickelt, dass der Forni-Gletscher im Jahr 2050 in drei kleine Teilgletscher zerfallen sein wird. Die weißen Gletscher („ghiacciai bianchi“) werden durch Geröllüberschüttung zunehmend zu schwarzen Gletschern („ghiacciai neri“). Dies beschleunigt ihren Abschmelzprozess noch zusätzlich, weil die dunklen Gesteine mehr Wärme absorbieren als die weiße Schneeauflage eines Gletschers.
Der auftauende Permafrost
Prof. Mauro Guglielmin von der Universität Insubria Varese behandelte in seinem Referat die Folgen der auftauenden Permafrostböden. Einleitend erinnerte er an den riesigen Bergsturz der „Frana della Val Pola“, welche im Juli 1987 das Dorf St. Antonio Morricone im Veltlintal begraben, Menschenleben gefordert und die Adda aufgestaut hat. Im Anbruchgebiet dieses Bergsturzes von mehreren Millionen Kubikmetern gab es davor Permafrost. Der auftauende Permafrost interagiert langsam, unter Umständen verzögert mit bis zu 25 Jahren, aber abhaltend. Und auf die Frage, ob auftauende Permafrostböden die Häufigkeit von Erdrutschen und Muren erhöhen und das alpine Landschaftsbild verändern werden, stellte Prof. Guglielmin fest, dass das Landschaftsbild langsam, wenig auf einmal, aber stetig und in längeren Zeiträumen, welche die Dauer eines Menschenlebens überschreiten, verändert wird. Global betrachtet setzt ein Zentimeter Eisabschmelze aus Permafrost mehr Methan frei als alle menschlichen Aktivitäten. Methan verstärkt als Gas den Treibhauseffekt 20 Mal stärker als Kohlendioxid.
Die Leistungen der Vegetation als Klimapuffer
Prof. Nicoletta Cannone, Vegetationskundlerin an der Universität Varese, untersucht seit Jahren auf Probeflächen knapp unterhalb des Stilfserjochs die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpenpflanzen. Dass der Holzwuchs und damit die Wald- und Baumgrenze nach oben wandern, ist seit Jahren bekannt. Aber nicht nur die stammbildenden Bäume wandern nach oben, sondern auch die verholzenden Sträucher. Und diese Strauchvegetation be- und verdrängt die alpinen Rasengesellschaften. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel infolge des erhöhten Gehaltes an Kohlendioxid in der Atmosphäre kommt den fotosynthetisierenden Pflanzen eine zentrale Bedeutung zu: sie binden Kohlenstoff. Durch physiologische Messungen ist bewiesen, dass die krautigen Pflanzen der alpinen Rasengesellschaften mit ihrer Phytomasse im Vergleich z.B. zu dem verholzenden Almrosengebüsch fast doppelt so viel Kohlendioxid binden und damit stärker zur Abmilderung des Treibhauseffektes beitragen als eben der sich ausbreitende Almrosengürtel.
Aus Satellitenaufnahmen und -messungen ist auch bekannt, dass Alaska, die Antarktis und die Alpen die drei Regionen der Erde mit der stärksten Erwärmung sind. Deswegen werden wir den Klimawandel in den Alpen auch besonders deutlich zu spüren bekommen.
Mikrobiologie der Gletscher
Prof. Andrea Franzetti st Ökomikrobiologe an der Mailänder Universität Bicocca. Sein besonderes Interesse gilt den Mikroorganismen der Kryosphäre, also der gefrorenen Bereiche. Dort, wo man kaum Leben erwartet in den Schmelzlöchern der Gletscher („pozzetti crioconici“) fand Prof. Franzetti hotspots der mikrobiologischen Artenvielfalt und Aktivität. Den Mikroorganismen der Kryopshäre kommen verschiedene metabolische Funktionen zu: so beliefern sie etwa die talwärts vorkommenden Organismen und Ökosysteme mit erschlossenen Nährstoffen, sie binden Schadstoffe aus der Luft und den Niederschlägen wie ein Schwamm und bauen sie als Reduzenten auch ab.
Der Schneefink als Bioindikator
Dr. Davide Scridel vom Naturmuseum Trient ist Ornithologe und hat im Rahmen einer vierjährigen Arbeit für ein Forschungsdoktorat den Schneefink (Montifringilla nivalis) am Stilfserjoch, am Gaviapass und in Vergleichsflächen im Trentiner Landesnaturpark Paneveggio und Pale di San Martino untersucht. Die Schneefink-Eltern füttern ihre Jungen mit Insekten und anderen Wirbellosen als Eiweißquelle. Weil sich bei zunehmender Verholzung die Nahrungskette in den alpinen Rasengesellschaften verändert und der Insektenanteil abnimmt, sind im Untersuchungszeitraum die erfolgreich brütenden Schneefink-Paare um 30-40% geschrumpft. Und aus einem plausiblen Szenario befürchtet Dr. Scridel bis zum Jahre 2050 sogar den Verlust von 80% der alpinen Population des Schneefinks.
Gewinner und Verlierer
Dr. Luca Pedrotti ist Huftierspezialist und im Nationalpark Stilfserjoch nach wie vor der Koordinator der wissenschaftlichen Forschung und des Wildtiermonitorings. Im Rahmen seines Referates stellt er die Wanderungstendenzen und Verdrängungsprozesse bei den drei Huftierarten Rotwild, Gämse und Steinwild dar. Durch die Erderwärmung treiben die Gebirgspflanzen um bis zu drei Wochen zeitiger aus als früher. Der Rothirsch folgt dem frischen, saftigen und nahrhaften Grün der Gräser nach oben. Er dringt dabei immer stärker in den angestammten Lebensraum der Gämse ein. Die Rotwildpopulationen wachsen alpenweit, die Gamsbestände haben sich in den letzten zwanzig Jahren im Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch halbiert.
Die verfrühte Phänologie der Gebirgspflanzen erhöht auch die Mortalität der Steinkitze: Die Setzzeit der Geißen bleibt mit Mitte Juni dieselbe wie früher. Die evolutionäre Anpassung der Großtierart Steinwild geht sehr viel langsamer vonstatten als die der Gräser. Wenn die Geißen ihre Kitze setzen, haben ihre Futterpflanzen ihr Nährwertoptimum schon überschritten. Die Muttermilch der Geißen fällt magerer aus und die Sterblichkeit der Kitze steigt. Im Nationalpark Gran Paradiso, dem Kerngebiet des Steinwildes in den Alpen, ist die Steinwildpopulation auf die Hälfte eingebrochen.
Die Südtiroler Ritterspiele finden heuer vom Freitag 23. bis Sonntag 25. August 2019 zum 13. Male auf dem ehemaligen Flugplatzgelände bei Schluderns statt. Das bunte Mittelalter-Fest bietet wiederum unzählige Attraktionen, ein kostenloses Kinderprogramm und günstige Familienangebote im Vorverkauf.
von Magdalena Dietl Sapelza
Bei den diesjährigen Ritterspielen werden zwei Jubiläen in Erinnerung an historische Persönlichkeiten gefeiert, die beide vor 500 Jahren gestorben sind. Der eine ist der Habsburger Kaiser Maximilian I. und der andere der Künstler und Tausendsassa Leonardo da Vinci.
Zum 1. Jubiläum: Unter dem Habsburgischen Kaiser kam es 1499 zur Calvenschlacht. Zuvor hatte dieser die oberschwäbischen Landsknechte hergeschickt, um den Bündnern das Fürchten zu lehren, weil sie die neuen Steuern nicht zahlen wollten. Häuser, Klöster und Burgen brannten. Die Bündner schlugen erfolgreich zurück, und der gefallene Heeresleiter Benedikt Fontana wurde zum Graubündner Nationalhelden. Zu den Ritterspielen kommen heuer wiederum oberschwäbische Landsknechte – dieses Mal in friedlicher Mission. Wie es damals gewesen sein könnte, zeigen sie mit der Show „Überfall der Landsknechte.“ Zu Ehren Maximilians wird erstmals ein „Kaiserzelt“ als Rückzugsort aufgebaut. Nachgespielt wird auch die Calvenschlacht.
Zum 2. Jubiläum: Gaukler aus Norditalien bauen die Brücke ohne Nägel, die Leonardo da Vinci skizziert hat und rollen das von ihm konzipierte Riesenrad, auf das Besucherinnen und Besucher aufspringen können. Zu den besonderen Attraktionen zählt der Vollkontakt Kampf, bei dem sich Männer und Frauen in Rüstungen im Europacup-Bewerb messen und bei dem oft sogar Blut fließt. Die bei den Spielen 2018 begonnene Ritterturnier-Triologie findet ihre Fortsetzung, Falkner treten mit ihren Vögeln auf, Gaukler und Artisten unterhalten, der Bader lädt ein in seinen Zuber zu steigen und vieles mehr. Unterschiedliche Musikgruppen geben mittelalterliche Klänge zum Besten. Erstmals ist auch eine Gruppe aus Moskau zu Gast. Die Südtiroler Ritterspiele wurden im Radius von 200 Kilometern beworben (neben Südtirol die Regionen in Norditalien, das Engadin, Ost- und Nordtirol, erstmals auch Vorarlberg und Liechtenstein). Ein Höhepunkt ist wiederum der große historische Umzug durch Schluderns am Samstag 24. August mit Beginn um 10.00 Uhr.
INFOS: www.ritterspiele.it
Die Dreitageskarten sind bis 20. August 2019 erhältlich: online, im Direktverkauf in den Tourismusbüros Mals und Schluderns und Vorauskasse Bank.
Die 3Tages-Familienkarte (2 Erwachsene bis 3 Kinder/2 erwachsene Jugendliche) kostet im Vorverkauf 75 Euro.
von Angelika Ploner
Schluderns – das Dorf am Fuße der Churburg – beheimatet vielfältige Unternehmen, innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk. Ein Betrieb dominiert zweifelsohne den Wirtschaftsstandort Schluderns unübersehbar: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist seit dem Jahr 1965 für Schluderns und den ganzen Vinschgau prägend. Jeder hat wohl schon ein Produkt von HOPPE in der Hand gehalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Welches Unternehmen kann das schon von sich behaupten? Weit über 300 Mitarbeiter verdienen ihr tägliches Brot bei der HOPPE im Gewerbegebiet von Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses. Zuhause sind dort aber die unterschiedlichsten Betriebe, verschieden in Angebot und Größe. Diese bilden das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Schluderns und sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten Lebensqualität.
Repräsentativ stellen wir hier zwei erfolgreiche Glurnser Betriebe vor, die stellvertretend für die Wirtschaftsvielfalt in Schluderns stehen....
HERMALAND
Zuverlässiger Partner für Landmaschinen
Was Hermaland besonders auszeichnet? Das ist die schnelle Lieferung von Ersatzteilen jeglicher Art von Land-, Bau-, Garten- und Forstmaschinen sowie Kfz-, Zweirad- und Nutzfahrzeugen. Mit diesem Angebot trifft Hermaland die Bedürfnisse von Landwirten und Nicht-Landwirten. Das wissen die Kunden seit vielen Jahren besonders zu schätzen. Bekannt ist Hermaland aber auch wegen seiner breiten Palette an landwirtschaftlichen Maschinen und Traktoren bewährter Marken wie Deutz, Same, Lamborghini, Krone, Sip, Mollon, Göweil, Chini, BCS, Stihl und viele weitere.
Wir bieten unseren Kunden die komplette Breite an:
• Batterien, Filter und Öle
• Reifen und Schläuche
• Keilriemen, Lager, Zinken und Messer
• Elektrik
• Verschleissteile
• Industriebedarf
• Reparaturen von Kettensägen und Gelenkwellen
Mit Hilfe unserer zahlreichen Partner im In- und Ausland sind wir stets bestrebt unseren Kunden den bestmöglichen Service zu gewährleisten.
STEINZEIT
Der renommierte Partner …
Die Firma STEINZEIT KG wurde im Jahre 2010 gegründet.
Fliesen und Natursteine besitzen bei der Gestaltung eines Hauses einen hohen Stellenwert.
Sie schaffen ein edles Ambiente, verfügen über eine lange Haltbarkeit und sind zudem pflegeleicht.
Das weiß auch Stefan Schug, der Besitzer der Firma STEINZEIT KG in Schluderns. Sein Bestreben ist es, Natursteine und Fliesen in höchster Qualität und herausragendem Design zu einem äußerst attraktiven Preis anzubieten. Dabei kommt dem STEINZEIT – Chef eine 25-jährige Erfahrung in der Branche und der direkte Kontakt zu führenden Anbietern zugute.
Eine gut sortierte Auswahl an Natursteinen und Fliesen namhafter Hersteller machen das Unternehmen zu einem renommierten Partner für Architekten im Objektbereich und für den privaten Bauherrn.
Der persönliche Kontakt zu seinen Kunden, eine professionelle Beratung und die Betreuung der Objekte sind dem Besitzer sehr wichtig.
von Angelika Ploner
Glurns hat Flair. Architektur, Gastronomie, Kulturprogramm, Geschichte und die wirtschaftliche Vielfältigkeit sorgen zusammen für einen besonderen Auftritt und vor allem dafür, dass sich hier jeder auf Anhieb gut aufgehoben fühlt. Das Leben pulsiert innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, ein buntes Potpourri, das der Stadt im Sommer durchaus ein großstädtisches Flair gibt. Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen gibt es hier. In der Gewerbezone in Glurns steht Italiens erste Whiskey-Destillerie. Überhaupt ist die Gewerbezone außerhalb der Stadtmauern eine pulsierende. Und natürlich ist die kleinste Stadt Italiens auch ein touristisches Kleinod, eine Perle, die wie kein anderer Ort im Vinschgau bekannt ist und besucht wird. Alles liegt gemütlich beeinander.
Am Wirtschaftsleben in der Stadtgemeinde Glurns nehmen die vielfältigsten Betriebe teil: Handwerks-, Handels-, Dienstleistungs- oder Tourismusbetriebe, unterschiedliche Unternehmen.
Repräsentativ stellen wir hier zwei erfolgreiche Glurnser Betriebe vor, die stellvertretend für die Wirtschaftsvielfalt stehen...
Autoservice
Zuverlässiger Partner rund ums Auto
Ein rundes Betriebsjubiläum steht heuer an: 2019 darf Autoservice Glurns nämlich das 40 Jährige Bestehen feiern. Seit den Anfängen ist man dem Servicegedanken treu und trägt ihn im Namen Autoservice auch nach außen. Auf 3.000 Quadratmetern wird genau dieser Servicegedanken gelebt, um den Kunden die bestmögliche Auswahl und Qualität zu liefern. Zehn Mitarbeiter sorgen für eine schnelle Abwicklung und bestmögliche Betreuung vor und nach einem Autokauf – unkompliziert, flexibel und kundenorientiert. Autoservice Glurns ist Vertragspartner von Fiat und Alfa Romeo und bietet neben Neuwagen auch neuwertige und gut erhaltene Gebrauchtautos aller Marken - auch Jahreswagen - an. Als Kfz-Fachbetrieb werden Reparaturen professionell und schnell erledigt. Mit dem Abschleppdienst ist man 24 h im Einsatz und bietet mit Miet – oder Ersatzwagen auch bei einem Ausfall eine Lösung. Bei Versicherungsfällen steht man Kunden hilfsbereit zur Seite. Reparatur und Wartung von Mechanik und Autoelektrik sind jüngst im Angebot dazugekommen. Um es kurz zu machen: Die gesamte Dienstleistungspalette rund ums Auto wird angeboten – auch Reifendienst und professionell durchgeführte Hauptuntersuchungen. Dass sich Kundinnen und Kunden seit 40 Jahren beim Team von Autoservice Glurns gut aufgehoben fühlen, allein das spricht schon für sich.
Metallbau Glurns
40jähriges Betriebsjubiläum
Aus 40 Jahren Erfahrung kann man mittlerweile schöpfen. Denn was vor vier Jahrzehnten – Ende der 70er Jahre – als traditionelle Schlosserei begann ist heute zu einem ansehnlichen Unternehmen mit 30 Mitarbeitern geworden. Die Rede ist vom Unternehmen Metallbau in Glurns.
Handwerk, Erfahrung und Qualität zeigen sich in einer bemerkenswerte Produktpalette, die vom konstruktiven Stahlbau über Schlosserarbeiten bis hin zu anspruchsvollen und individuellen Bauaufgaben in Stahl, Edelstahl oder Aluminium reicht.
Metallbau Glurns begleitet die Projekte von der Planung über die Ausführung bis hin zur Montage.
„Hans geh heim in die Stube!“ hat sie noch gerufen, die Frau, die mit dem Fahrrad bis zum Brückenkopf gefahren ist und dann plötzlich verschwand. Dort, wo das steile Straßenstück am Geländer der Etsch endet, wurde sie das letzte Mal gesehen. Und auch ihr Fahrrad, das zwischen den Eisenstäben stecken blieb. Von der Frau keine Spur.
Steil ist das Straßenstück vor der Brücke in Göflan, groß war der Schwung, das Tempo der Radfahrerin. Und plötzlich war sie wie vom Erdboden verschluckt.
Der etwa 12 jährige Walter Dietl hat das beobachtet und versuchte ihr Verschwinden zu erklären. Einige Meter hoch ist hier der Etschdamm, über den die Frau geschleudert wurde. Wegen Fahrens mit zu großer Geschwindigkeit, beschleunigt durch das steile Straßenstück, das vor der Brücke endet. Es war Herbst und bereits dunkel; die kleine Lampe vor einem Heiligenbild spendete nur wenig Licht. Wo ist die verschwundene Radfahrerin?
Also musste man suchen und entdeckte die Frau im Etschbett, mit stark blutendem Schädel zwischen abgerundeten Bachsteinen. Der Wasserstand war niedrig; umständlich musste Hilfe gesucht und herbeigeholt werden. Der Tappeiner Hermann, der Schmied, hat zusammen mit anderen starken Händen die Schwerverletzte geborgen und in die Stube des Schallerhofes geschleppt. Alle haben geholfen, auch Walters Mutter Martha, der es gelang, den Arzt Dr. Schgör in Schlanders zu erreichen und nach Göflan zu bemühen.
Der junge Walter schaut auch zu, wie Dr. Schgör ohne viel Umstände die Hirnschale zusammen„schiebt“, das Blut mit Mullgewebe zu stillen versucht und die Frau fachgerecht verbindet. Anschließend wurde sie ins Meraner Spital geliefert und hat überlebt. Als Folge des Unfalles blieb nur „ein etwas schiefes Gesicht“, wie sich ein Göflaner ausdrückte.
Lange geblieben aber ist in Walters Kopf das Bild von der klaffenden Wunde im Schädel der „Schweizerin“, wie die aus dem Nachbarland stammende Frau im Dorf genannt wird. Immer wieder die klaffende Wunde und das Heilen durch die wundertätige Hand des Arztes.
Während der Walter mir davon erzählt, sehe ich in an der Wand über dem Zeichentisch ein Bild hängen, das mich an irgend etwas erinnert. Es ist aber nicht das Bild einer Wunde, es ist das Bild eines Altars, Walter Dietls Altar in der Kirche St. Franziskus auf der Seiser Alm.
Ich schaue auf Kraftlinien, auf schlanke Hozbalken, die über dem Altar zusammenfinden und auf zehn Stehern ruhen: Die zehn Gebote der Bibel, Grundlage der christlich-jüdischen Ethik. Ergänzt und verstärkt durch Lichtbahnen, die alles Schwere aufheben. Unerwartetes Leuchten verbindet Himmel und Erde. Sonnengesang.
Folgend dem Grundgedanken des Heiligen, des Beschützers aller Kreaturen, wurde als Grundriss der Kirche die Taube gewählt. Sie ist Urmotiv für Verständigung und Begegnung, Ruhe und Sicherheit, Frieden und Geborgenheit. Hier im Altarraum sammelt sich die ganze Weltethik. Das Rudern zur Weisheit des Ostens, zu Gedanken, die im Zeichen des Friedens entstehen. Wohin treibt das Schiff?
Altar, Ambo, Tabernakel stammen vom Rittner Franz Messner, die Verglasung der Altarwand vom Neumarkter Werner Kofler und die Franziskusstatue vom Grödner Eric Perathoner ... Sonst aber wirkt die Ausstattung asketisch. Dabei leben wir im Land der 2000 Flügelaltäre, auf denen üppig erzählerisch die ganze Heilsgeschichte geschildert wird. Nicht so auf der Seiser Alm. Walter Dietl baut.
Im Architekten schwelt aber noch eine andere Wunde. Es ist die Erinnerung an die 1953 abgebrochene Holzbrücke. Die Familie Dietl hat sich damals vergeblich gegen den Abbruch der überdachten, fast hundertjährigen Etschbrücke gewehrt; heute plant man einen Ersatz. Aber das volkskundlich wertvolle Holzmonument ist endgültig verloren.
Die Erinnerung an diese Göflaner Brücke wirkt weiter, auch als Wunde, an die Walter Dietls eleganter Kirchenneubau denken lässt. Es ist, als höre man unter dem Kirchenschiff wieder das Rauschen der Etsch. Es ist die Fortsetzung aller Brückengedanken, die zu zwischenmenschlichen Begegnungen führen.
Eine Brücke zu den Weltreligionen.
„Zusammengeschoben“ wurden hier die Risse und Wunden bereits auf dem Reißbrett des Architekten. Die im Entwurf gezeichneten Linien wachsen wie „Dienste“ im Gewölbe eines gotischen Domes, verdichten sich zum Wald. Zum erzählenden Wald aller Sagen und Berggeschichten der Seiser Alm.
Jetzt rücken die Baumgeister zusammen wie zur Verteidigung einer Burg.
Hans Wielander
Burgeis/St. Valentin - Im Kirchlein zum heiligen Martin am Eingang des Zerzertales klingen Kirchenlieder besonders. Der Kirchenraum hat eine schöne Akustik und die Kirchenbesucher singen aus vollen Kehlen. Zu Jakobi, dem Lostag am 25. Juli, war der Auftakt der dreimaligen Messfeier im Martinskirchlein. Die nächste folgt um Laurenzi, am 10. August, und den Abschluss bildet Bartlmä, am 24. August.
Der Messner der St. Martinskirche, Valentin Kuenrath, hat die Kirche wiederum vorbildhaft herausgeputzt, hat Einladungen zur Messe verschickt und die Besucher danken es ihm. Pater Peter Perkmann vom Kloster Marienberg hat die Messfeier gehalten, auf die Bedeutung des hl. Jakobus als ersten Martyrer verwiesen und den Bogen bis nach Santiago de Compostela geschlagen. Pater Peter rief den Segen Gottes herab, zur Schonung von Wiese und Weide, zum Schutz vor Unwetter und Gefahren, so wie es die Vorfahren jedes Jahr, seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten, gemacht haben.
Im Anschluss an die hl. Messe begab sich der Großteil der Besucher hinauf zur Bruggeralm, zum Almfest, zum heurigen Käseanschnitt. Auch dort wurde mit Gebet und Gesang der Segen für die Almwirtschaft erbeten und dann bei Musik, Weißwurst, Bier und sonstigen Getränken die Höhenluft der Alm und im Anschluss der neue Käse genossen. (eb)
Laas - Zwei Wochen lang konnten 22 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren auf dem Freigelände der Lasa Marmo Gmbh mit Marmor experimentieren und gestalten. Begleitet wurden sie vom Fachmann in Steinbearbeitung Torsten Anders und der Pädagogin und Kreativtrainerin Martina Thanei. Organisiert wurde die kreative Sommerbeschäftigung von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig. Die TeilnehmerInnen lernten viel Handwerkliches, aber auch Kunstvolles im Umgang mit dem „weißen Gold“. Die Ergebnisse der schweißtreibenden Arbeit (Vogeltränken, unterschiedliche Formen an Schalen, Namen- und Hausnummernschilder, sowie verschiedene Schmuckstücke, Mosaikkugeln und Mosaikspiegel) wurden am letzten Tag mit einer kleinen Ausstellung für Freunde und Verwandte vorgestellt. Dabei wurden sie auch von den MitarbeiterInnen der Lasa Marmo AG unterstützt und der Betrieb stellte zudem das Rohmatierial für die Jugendlichen kostenlos zur Verfügung. (lu)
Am letzten Juliwochenende fand in Schlanders das Dorffest statt, wobei sich neben zahlreichen anderen Vereinen auch das Jugendzentrum Freiraum beteiligte. Am Samstag zwischen 11.00 und 19.00 Uhr konnte man auf vor dem JuZe aufgestellte Holzplatten Graffiti sprayen. Jeder konnte dort nach Lust und Laune seine Spray-Künste ausprobieren, zeigen oder perfektionieren. Müde Sprayer oder Schaulustige konnten es sich im Schatten auf den Couchen des JuZes gemütlich machen und ihren Durst bei einem Glas selbstgemachtem Holunderblütensaft stillen. Dank der vielen kreativen Graffitikünstler hatten sich schon am frühen Nachmittag die Wände gefüllt und leider mussten einige Kunstwerke wieder übersprayt werden, um neuen Platz zu machen. Ein großes Danke für die gelungene Aktion geht an alle fleißigen Helfer.
Im August ziehen wir in das neue Latscher Juze um. Bereits am 07.08 findet die letzte Öffnungszeit in den derzeitigen Räumlichkeiten des Chillout statt, in den darauf folgenden Tagen werden wir in das neue Juze in der Sportzone von Latsch einziehen. Wir freuen uns wenn uns einige fleißige Jugendliche beim Umzug und dem anschließenden Putzen der alten Räumlichkeiten des Chillout behilflich sind. Das neue Jugendzentrum in der Sportzone von Latsch öffnet ab September seine Pforten für die Jugendarbeit. Wir freuen uns auf einen reibungslosen Umzug in das neue Juze und hoffen auf eine erfolgreiche Wiederaufnahme der Tätigkeit in den neuen Räumlichkeiten.
Jugendclub Taifun - Im Jugendclub Taifun hat Anfang Juli ein Wechsel stattgefunden. Unser Simon, wechselte die Stelle und ist nun im Jugendcafe Chillout in Latsch tätig. Seit Ende 2014 war er im Taifun tätig und durfte dort Jugendliche begleiten und mit ihnen einige Wochenenden verbringen. Bei einem gemeinsamen Abschlussgrillen haben wir Simon verabschiedet sowie über alte Geschichten gelacht. An dieser Stelle, danke für die schöne Zeit.
Unsere neue Mitarbeiterin ist Andrea Stillebacher aus Prad, welche ehrenamtliche Erfahrungen in der Jugendarbeit hat und in Brixen Sozialpädagogik studiert. Bei ihrer Einarbeitungszeit im Juni, konnten die Jugendlichen sie bereits kennenlernen. Am vergangenen Samstag, beim Stockbrot grillen in der Runde, wurde schon über weitere Aktivitäten nachgedacht. Auf jeden Fall freut sie sich, mit euch Ideen und Projekte anzupacken und umzusetzen.
Vinschgau - Der Kinaesthtetics Grundkurs ist der erste Basiskurs im Kinaesthetics-Bildungssystem. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Bewegung anhand der sechs Kinaesthetics-Konzepte. Die TeilnehmerInnen erfahren im Laufe des Kurses, wie diese mit ihren beruflichen Pflege- und Betreuungssituationen in Verbindung stehen, erfahren und verstehen den Zusammenhang zwischen der Qualität ihrer eigenen Bewegung und der Gesundheitsentwicklung aller Beteiligten. Mit dem Kinaesthetics-Konzept wird die Selbstständigkeit pflegebedürftiger Menschen unterstützt und für das Pflegepersonal wird eine körperliche Entlastung begünstigt. Kursort ist das Wohn- und Pflegheim in Laas, Kursleiterinnen sind Barbara Blaas und Sarah Tarneller und er startet am 11. September 2019. Der Kurs wird im Rahmen des Kinaesthetic-Netzwerk Vinschgau in Zusammenarbeit mit der GWR in Spondinig durchgeführt. (lu)
Infos und Anmeldung unter
info@kbls.it oder info@gwr.it
Franz-Tumler-Literaturpreis: Die Nominierungen – Teil 3 - Maeß‘ literarisches Debüt ist ein Kunstroman auf mehreren Ebenen: Im Zentrum steht ein junger Mann, ein Lebens- und Liebeskünstler, der eine Frau namens Angelika Schmidbauer verehrt. Oder vergöttert. Engelsgleich begleitet sie ihn in seinen Gedanken und Gefühlen - es ist mehr eine platonische, gedachte und einseitige Liebesverbindung, von einer großen und einigen kleineren Ausnahmen abgesehen. Auf Usedom hat er sie als Kind bei einem DDR-Ferienlager kennengelernt, zur Oberschulzeit trifft er sie nach der Wende wieder und schreibt ihr wöchentlich einen Brief, jahrelang. Obwohl sie andere Freunde und Liebhaber hat, bleibt sie sein innerer Antrieb, auch während des Literaturstudiums in Heidelberg und Cambridge. Diese Städte durchschreitet er wie ein moderner Flaneur, immer die Natur und die Himmelsbewegungen beobachtend. Sporadisch taucht Angelika auf und er vergeht fast vor Hingabe, besonders, wenn sie wieder weg ist.
Und dann ist es ein Roman über die Kunst: Der Ich-Erzähler lässt uns in einen Kosmos voller Theorien und Persönlichkeiten aus Musik, bildender Kunst, Literatur, Philosophie und Theologie eintauchen, fast zum Schwindlig-Werden, womit er sich befassen und was er alles beackern will oder soll. Nicht alles muss verstanden sein, um bei diesem Roman auf der Fährte zu bleiben, denn oft wird er zur Abhandlung und ein Exkurs jagt den nächsten, erfüllt aber auch, und erstaunt.
Die dritte Kunst in diesem Text ist sicherlich die ausladende Sprache: Da trifft man auf raffinierte Sätze, verstaubte Wörter, Schmuckmittel. Sie sind verwinkelt, verschnörkelt, bergen Geheimnisse. Oft wollen sie mehrfach gelesen werden, an manchen Textstellen wurde wohl mit Passion gedrechselt. Besonders im ersten Teil des Romans erzählen und arbeiten Natur und Inventar mit: „Zu meiner Linken hing ein Schreibtisch seiner Schwere nach.“ „Manch müder Wolkenstreif ärgerte sich schwarz darüber […]“. Es ist noch Angelika das Du, mit dem der Erzähler in den Dialog tritt. Später in der Handlung, wenn er sich unauffällig in britischen Akademikerzirkeln bewegt und mehr und mehr nach Erkenntnis sucht, wird es abstrakter in seinen „gedachten Welten“. Zum Abheben, dieser Roman!
Maria Raffeiner
Stilfs - Am 16. August wird dem hl. Rochus gedenkt, welcher hauptsächlich als Pestheiliger, aber auch als Patron des Viehs verehrt wird. In Stilfs ist der Hl. Rochus Almpatron und der 16. August ist der „Stilzer-Alm-Kirchtag“. Mit einer Messe auf der unteren Alm wird dieser Tag standesgemäß am Vormittag begonnen und viele „Stilzer“ und Auswärtige strömen zum Stilfser Almen Tal, welches an diesem Tag für den PKW-Verkehr geöffnet ist. Im Anschluss an die Messe und den Almsegnungen wird mit einem „Musikanten- Hoangart“ auf der oberen Alm weitergefeiert. Kleine und große Musikantinnen und Musikanten spielen auf und es wird unter der Leitung von Ernst Thoma gesungen und getanzt. Die Volkstanzgruppe Mals bietet zudem für Kinder einfache und lustige Tänze zum Mitmachen an. Für die Organisation zeichnet der Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau, die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz in Südtirol und der Bildungsausschuss Stilfs. Wer vor atemberaubender Kulisse gerne singt, tanzt und Vinschger Köstlichkeiten genießt, ist zum Rochus Almkirchtag in Stilfs am 16.08.2019 herzlich eingeladen. (lu)
Sulden - Wenn Reinhold Messner seine Yaks in Sulden auf den Berg treibt, lockt dieses Ereignis viele Besucher, Gäste, Bergfreunde und Messnerfans, nach Sulden. Mit 13 Yaks, 6 Kühen, einem Stier und 6 Kälbern ist am 26. Juli Reinhold Messner mit seiner neuen Lebensgefährtin und in Begleitung von Werner Kiem und Paul Hanni, in Begleitung mehrerer Yak-Hirten und mit einer Schar von Gästen von der Talstation der Seilbahn Sulden zur Mittelstation gestiegen. Von dort gehen die Yaks ihres Weges und werden im Laufe des Sommers weit hinaufsteigen. Zu Messner gesellten sich viele begeisterte Fans, die ein Foto mit ihrem Idol machen konnten. Messner absolvierte den Andrang mit Gelassenheit und gab zudem mit professioneller Geduld zahlreiche Autogramme. Und zu Messner gesellte sich auch eine andere Bergsteigerlegende, nämlich Herbert Knapp aus Salzburg, der 1956 als Erster die Schaumrolle an der Königsspitze erklommen hat. Knapp verbringt seit Jahren Teile seines Urlaubs in Sulden. (eb)
Mals/Ausstellung - Für den „Malser Weg“ in eine pestizidfreie Gemeinde gibt es viele Bewunderer und Sympathisanten in Südtirol und weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Es gibt aber auch Förderer und Unterstützer von verschiedenen Seiten. Die Bozner Künstlerin Trude Saltuari-Oberegger will mit der Ausstellung in der Bibliothek ihre Anerkennung für den Malser Weg ausdrücken und durch den Erlös der verkauften Bilder den Malser Weg unterstützen. Saltuari, die über Jahrzehnte an verschiedenen Oberschulen Zeichnen und Kunstgeschichte unterrichtet hat, spiegelt in ihren ausdrucksstarken und bunten Aquarellen verschiedene Landschaften aus Südtirol. Kirchtürme, Schlösser, Klöster und historische Gebäude strahlen in ihrer ganzen Pracht. Auf vielen Bildern sind alte, markante Bäume zu sehen, deren kräftige Äste wie ausgebreitete Hände in den Himmel ragen. In ihren Bildern scheint die ganze Landschaft mit den Bergen, Sträuchern und Bäumen belebt und beseelt. Saltuari, die nicht nur die Malerei liebt, sondern auch die Musik, machte viele Jahre zusammen mit ihrem Mann Volker Oberegger und ihrer Schwägerin Heidrun als Ensemble Oswald von Wolkenstein alte Musik bei vielen Auftritten in ganz Mitteleuropa. Bei der Ausstellungseröffnung am 26. Juli spielte und sang ihr Sohn Daniel eigene Lieder, inspiriert vom Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert. (hzg)
Glurns/Tschengls/Wien - Heuer waren es die Musikkapellen von Tschengls und Glurns, die der Einladung zum 40. Blasmusikfest als Südtiroler Vertretung nach Wien gefolgt sind. Am ersten Juli-Wochenende bestritten die Kapellen jeweils ein Standkonzert in der Wiener Innenstadt und marschierten bei der Musikparade als gemeinsamer Block über den Wiener Ring, vorbei an Parlament und Burgtheater, bis zum Rathausplatz. Dort spielten die etwa 80 Musikanten an der Ehrentribüne „Mein Heimatland“ und überbrachten musikalische Grüße aus Südtirol. Zum Abschluss gab es ein Gesamtkonzert aller Musikkapellen, an die 1200 Musikanten und Marketenderinnen aus den österreichischen Bundesländern und aus Liechtenstein gaben nicht nur ein farbenfrohes Bild, sondern auch ein imposantes Klangbild ab. Das Publikum wurde u.a. mit „O du mein Österreich“, dem Radetzkymarsch und einem Stück für den amtierenden Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Ludwig, unterhalten. Zum Abschluss lud der Bürgermeister in den Festsaal des Rathauses, wo es Gelegenheit des Austauschs mit den vielen Teilnehmern gab. Die verbindende Kraft der Musik zeigte sich bei geselligen Unterhaltungen und dem gemeinsamen Musizieren.
Die Stabführer der Kapellen, Alexander Januth (Tschengls) und Fritz Wielander (Glurns), waren für das Marschieren verantwortlich, Wielander führte den Marschblock in Wien an. Die Kapellmeister Josef Tschenett (Tschengls) und Manfred Horrer (Glurns) dirigierten die Standkonzerte und leiteten die Proben im Vorfeld, die Vereinsführungen organisierten mit den Ausschüssen den Musikausflug und sorgten für ein unterhaltsames Rahmenprogramm, es sind dies Ulrike Strimmer (Glurns) und Hans-Jürgen Riedl (Tschengls).
Maria Raffeiner
Samstag, 17. August 2019,
ab 10:30 Uhr
Bildungsausschuss Prad
Freitag, 16. August 2019, 14.00 Uhr
Obere Stilfser Alm
Bildungsausschuss Stilfs
Orgel und Violoncello
Margareth Tumler, Orgel
Manuel Rieder, Violoncello
Sonntag 11.08.2019
Beginn 19.30 Uhr / Pfarrkirche Laas
Werke von Carl Philipp Emanuel und Johann Sebastian Bach, Anna Bon di Venezia, Mélanie Bonis, Nadia Boulanger, Barbara Heller
Der Eintritt ist frei, wir danken für freiwillige Spenden.
Bildungsausschuss Laas
Sonntag 11.08.2019
10.00 Uhr Festgottesdienst
Missa brevis in C-Dur (Orgelsolomesse) von W.A. Mozart, KV 259 für gemischten Chor, Solisten und Instrumentalisten
Leitung: Wolfgang Heinzen (D)
An der Koenig-Orgel: Flora Stecher Alonso Lillo
Am Nachmittag: Geführte Besichtigung der Orgel für alle Interessierten
19.00 Uhr Festkonzert an der neuen Orgel
ausgeführt von Marian Polin mit Werken von Johann Sebastian Bach, Nicolas de Grigny, Pablo Bruna, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Wolfgang Sauseng
Bildungsausschuss Schluderns
Tarsch - Kürzlich feierte der Bildungsausschuss Tarsch mit einer geselligen Feier im Gasthaus Riesen sein 20-jähriges Bestehen. Gegründet wurde er am 07.06.99 und dem ersten Ausschuss gehörte Margareth Pichler als Vorsitzende, Walter Kofler, Andrea Schuster, Edith Kuppelwieser und Berta Lamprecht als Vorstandsmitglieder an. Der Kontakt und der Austausch mit den Vereinen vor Ort wurde aufgebaut und 2001 mit dem KVW der erste Kindersommer organisiert. Weiters regte der Bildungsausschuss die Abhaltung eines Buschenplatzfestes und die Gründung eines Vereinshauskomitees an. Mit Fotowettbewerben und Fotoausstellungen wurde für die Ressource Wasser sensibilisiert und mehrere Dorfbildungstage zu anderen Themen abgehalten. Seit 2011 ist Sandra Kuppelwieser Vorsitzende und führt gemeinsam mit Thomas Pichler, Berta Lamprecht und Jakob Braun den Bildungsausschuss. Ein reichhaltiges Programm mit Nähkursen, Kurse im Gesundheits- und Sportbereich, Kochkursen, Trommelworkshops, Italienischwochen für Grundschüler, Italienischkurse für Jugendliche und Erwachsene bis hin zu den Vorbereitungskursen für Zweisprachigkeit wurden organisiert. Auch der traditionelle „Suppnsunnta“ wurde vom Bildungsausschuss unterstützt, wie viele andere Aktionen der Vereine in Tarsch und notwendige didaktische Ankäufe für die Dorfgemeinschaft getätigt. Margareth Pichler wurde für ihr Gründungsengagement und Berta Lamprecht als für ihre 20 jähre Tätigkeit als Kassier- und Schriftführerin mit einem Blumenstrauß gedankt und anschließend mit der Gruppe Oberwind gefeiert. (lu)
Mals - Am 19. August 2019 um 20:00 Uhr wird der aus Mals gebürtige Professor Peter Waldner (Bild) auf Einladung des Tourismusvereins Obervinschgau in der karolingischen Kirche St. Benedikt in Mals ein Konzert mit Alter Musik am polygonalen Spinett geben. Waldner, gerade von einer mit viel Begeisterung rezipierten dreiwöchigen Konzertreise quer durch Deutschland bis nach Dänemark zurück, wird kostbare Perlen der europäischen Tastenmusik der Spätrenaissance & des Barock zum Besten geben - von Anonymi, Edward Johnson, John Bull, Jan Pieterszoon Sweelinck, Samuel Scheidt, Melchior Schildt, Christian Erbach, Bernardo Storace, Johann Gottfried Walther, Georg Friedrich Händel & Johann Sebastian Bach.
Latsch - Die Latscher Tuifl luden heuer zum 3. Mal zum Workshop „Maskenbasteln“ ein. Drei Mal trafen sich die interessierten Kinder mit ihren Eltern beim Musikpavillon auf der Lacuswiese in Latsch, um dort ihre ganz persönliche „Lorv“ zu basteln.
Die Latscher Tuifl sind ein Verein, der Traditionen erhalten will, darunter auch jene von selbst angefertigten Masken. Die Idee hinter diesem Workshop ist es, zusammen mit den Kindern einen Beitrag zum Erhalt dieser Tradition zu leisten. „Obwohl der Workshop heuer bereits das dritte Jahr in Folge stattfand, war das Interesse von Seiten der Kinder groß“, so Obmann Stefan Klammsteiner. Insgesamt 11 Kinder waren heuer dabei. Mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern wurde an drei Tagen im Mai, Juni und Juli fleißig gebastelt. Einige Mitglieder der Latscher Tuifl standen ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite. „Viele Eltern würden gerne mit ihren Kindern eine Maske basteln, wissen aber nicht wie. Der Workshop ist auch eine tolle Möglichkeit etwas zusammen zu schaffen“, so Obmann Stellvertreter Karl Plattner, der im Voraus für alle Teilnehmenden eine Rohmaske vorbereitet hatte. Darauf konnte jedes Kind sein eigenes Tuiflgesicht modellieren. Einen ganz eigenen Stil bekamen die Masken dann in der zweiten Einheit, wo sie mit Acrylfarbe bemalt wurden. Beim letzten Treffen am 27. Juli kümmerten sich alle gemeinsam um den letzten Schliff, damit die Maske gut sitzt. Herausgekommen sind 11 schaurig schöne Masken, mit denen die Kinder auch gleich bei lautem „Tuifele wau wau“ ein paar Testrunden über die Lacuswiese drehten. Die Nachwuchstuifl dürfen nicht nur ihre „Lorvn“ beim Weihnachtsmarkt in Latsch ausstellen, sondern auch mit der Jugendgruppe am traditionellen Nikolausumzug am 05. Dezember mitwirken. Da es neben einer Maske auch ein passendes Gewand braucht, lädt der Verein am 20. und 27. September zum Workshop „Tuiflgwond pickn“ für Kinder und Jugendliche ein. (cg)
Vinschgau - Die Idee schwirrte lange in den Köpfen herum. Nun ist sie umgesetzt: Das Jugendtheater Vinschgau, kurz Juvi ist gegründet und bereichert als neuer Verein die Theaterlandschaft im Vinschgau. Ein Herzensprojekt ist das Ganze - bei den Jugendlichen selbst, und bei jenen, die sie seit Jahren begleiten, vor allem Daniel Trafoier, dem künstlerischen Leiter und der neuen Obfrau Nadja Senoner.
Jugendliche zwischen 12 und 21 sind angesprochen und sollen über den neuen Jugendverein zum Theater spielen animiert und motiviert werden. Und: auch Vereinsmanagement kennenlernen. Bislang war man als Jugendtheatergruppe Schlanders auf die Bühne getreten, bis man an die Grenzen stieß. „Der Theaterverein Schlanders hatte die Kapazitäten nicht mehr“, erklärt Daniel Trafoier auf Nachfrage.
Dem neuen Ausschuss, der aufgrund gesetzlicher Vorgaben aus sechs Erwachsenen besteht, wurde die gleiche Zahl an Jugendlichen als Beirat zur Seite gestellt. Trafoier: „Wir wollen sicher gehen, dass wir am Puls der Jugendlichen bleiben.“
Sitz des Vereins und Spielort bleibt vorerst Schlanders. Mit dabei sind aber Jugendliche aus dem ganzen Vinschgau, derzeit 40 aktive. Jugendfrisch ist das Juvi und setzt nicht nur auf Theater spielen. Die verschiedenen Möglichkeiten des Theaters werden ausgelotet. Denn die Juvis sind on Tour, investieren in Fort- und Weiterbildung und pflegen ein Netzwerk mit Schule & Partnern. „Unsere wichtigsten Partner sind aber die Eltern“, sagt Trafoier.
Dass die Jugendlichen Spaß haben am Theater spielen, das haben sie in der Vergangenheit mehrmals gezeigt. Viel Herz ist bei den Stücken, die aus der Feder von Regisseur Daniel Trafoier stammen und von den Jugendlichen gespielt wurden, dabei. Rund 300 Stunden werden im Schnitt investiert. Alexander Klotz, Mitglied des neuen Juvi ist begeistert: „Es ist einfach extrem spannend auf der Bühne zu stehen und ich bin sehr dankbar für meine persönliche Weiterentwicklung und die Stärkung des Selbstbewusstseins.“
Das erste Theaterstück des Juvi nennt sich „Barfuß im Regen“, ist ein Musical und wird im kommenden Mai auf die Bühne im Kulturhaus Schlanders kommen. Viele Überraschungen werden wieder dabei sein. „Wir bauen das Theater um“, verrät Trafoier. Der Inhalt kurz und bündig: Eine Tochter findet heraus, dass ihre Mutter sie jahrelang belogen hat und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater... (ap)
Infos unter: www.ju-vi.org
Instagram: mein.juvi
Partschins - Walli Nardelli, die Präsidentin des Bildungsausschusses Partschins, konnte am 19. Juli im wunderbaren Garten von Schloss Spauregg vor viel Publikum die Sängerin Doris Warasin willkommen heißen. Ein Konzert unter Sternenhimmel und vor historischer Kulisse von Schloss Spauregg in mystischem Licht getaucht. Die Hausherrin, Baronin Alexandra von Goldegg, hat für ausgewählte Veranstaltungen und Konzerte in ihrem bezaubernden Garten immer ein offenes Ohr. Mit ihrem Soloprogramm „Jetzt oder nie“ begeisterte Warasin mit klarer und modulierter Stimme und Klavier die Konzertbesucher. Denn im Konzert spannte Warasin einen emotionalen Bogen von lustigen, heiteren, besinnlichen, kritischen und traurigen Liedern. Die gebürtige Girlanerin Warasin, die sich ein „musikalisches Helfersyndrom“ attestiert und selbst Vocal Coach ist und Ausbildungen zur Musicaldarstellerin genossen hat, rief mutig zu mehr Solidarität, zum Anpacken und Umdenken gegenüber den Flüchtlingen auf. Ihr Lied über die 5 Phasen der Liebe, in dem sie Facebook-Einträge einstreute, sorgte für Heiterkeit, ihr Lied über ihre beste Freundin, die verstorben ist, für Gänsehaut. Letztlich entließ die studierte Sängerin das Publikum in positiver Grundstimmung. Bei Häppchen und Wein wurden im Anschluss an das Konzert Eindrücke und Emotionen verarbeitet. (eb)
Langtaufers/Maseben - Sternwarte - Durch die idealen Umweltbedingungen – Langtaufers hat auf 2.267 Höhenmetern auf Maseben fast keine Licht- und Umweltverschmutzung – kann jetzt in die Tiefen des Universums eingedrungen werden. Der Entdeckung des Farbenreichtums und der Vielfalt der Galaxien steht nichts mehr im Wege. Die Gemeinde Graun ist um ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der westlichen Landeshälfte reicher geworden.
Am Sonntag (28.07.) wurde auf Maseben eine mobile Sternwarte eingeweiht und eröffnet. Unter den vielen Gästen waren: Bürgermeister Heinrich Noggler, die Interreg-Beauftrage der Talgemeinschaft Roselinde Gunsch Koch, die Präsidentin der Ferienregion Deborah Zanzotti Lechthaler und Fraktionsvorsteher Anton Zanini. Auch eine dreiköpfige Delegation vom Verein „Amateurastronomen Max Valier“ aus Gummer hat das Eröffnungsfest aufgewertet. Zwei Teleskope stehen ab nun zur Verfügung: eines für die Nacht und eines, um untertags die Sonne beobachten zu können. Diesen tollen Einfall einer Sternwarte auf Maseben hat Geschäftsführer Gerald Burger von der Ferienregion Reschenpass umgesetzt. Er hatte das nötige Fingerspitzengefühl mit allen betroffenen Institutionen zu verhandeln: mit der Genossenschaft für Regionalentwicklung und den Interreg-Partnern in Landeck und Schlanders, mit den Hüttenbetreibern auf Maseben, mit der Alm-Interessentschaft und der Forstbehörde, mit der Fraktionsverwaltung und Gemeinde. „Die Arbeit war von Anfang an angenehm, ich bin überall auf offene Ohren gestoßen.“ verriet Burger. Ziel der Initiatoren war es, neue Gäste in das abgeschiedene Langtauferer Tal zu locken. Finanziert wird das Projekt über das grenzüberschreitende Interreg-Projekt „Terra Raetica unter Sternen“ im Programm Italien Österreich. Im Rahmen dieses Projektes werden die benötigten „Sternen-Guides“ ausgebildet. Der kostenlose Kurs dauert sechs Nächte und wird über zwei Jahre abgewickelt. Die Ausbildung erfolgt zusammen mit den Guides aus Nordtirol von der Sternwarte am Venet. Der Astronom Norbert Span hat die Projektverwirklichung fachlich begleitet. „Durch die Lichtverschmutzung haben wir den Sternenhimmel über Europa groß teils verloren. Aber auf Maseben kann man den Sternenhimmel ungestört beobachten und fotografieren“ bestätigte der Astronom. Mit einem Vortrag und einer faszinierenden Bilderpräsentation von anderen Galaxien, vom Mond, der Sonne und den Planten rundete er die Eröffnungsfeier ab. (aw)
Allitz/Laas/München - Am Strimmhof oberhalb von Allitz ist derzeit eine Filmcrew am Werk. Ein Teil eines Kinofilms (90 Minuten) entsteht am Allitzer Berg- ein Drama mit dem Titel „Turn of the tide“.
von Erwin Bernhart
Ich habe mich bewusst für drei Protagonisten entschieden, da sie alle verschieden mit ihrem Status quo umgehen. Während Jacob pflichtbewusst seinen Tätigkeiten nachgeht und Ida versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen, ist es Lara die unerwartet ausbricht.“ Das sagt unter anderem Nancy Camaldo. Camaldo stammt aus Klausen und ist Autorin und Regisseurin. Das Filmprojekt, welches sie gemeinsam mit dem Kameramann Lukas Nicolaus verwirklicht, ist ihre Uni-Abschlussarbeit.
Am Strimmhof, im Dezember 2016 von der Fraktion Laas gekauft, werden Szenen zum Film von Camaldo gedreht. Etwa 25 Leute sind am Set, junge Leute aus Deutschland, aus Südtirol unter anderem von der Filmschule Zelig, aus der Schweiz, aus Österreich. Regie, Regieassistenz, Maske, Kostüme, Licht- und Tontechniker, Kamera... Diesmal ist es eine Außenaufnahme, ein Jeep, drei junge Leute. Es wird konzentriert gearbeitet, hinter den Kulissen kontrolliert, diskutiert, eine Szene mehrmals wiederholt. Geduld und Gelassenheit sind spürbar. 31 Drehtage sind eingeplant. Einige Innenszenen werden im unteren Stock des Strimmhofes gedreht. Die Crew hat dazu das Inventar komplett umgestellt. Durch Zufall sei man zum Strimmhof gekommen, sagt Sandra Hölzel. Mit der gemeinsamen Produktionsfirma „Elfenholz Film GmbH“ produzieren die Schwestern Natalie und Sandra Hölzel den Spielfilm. Die Produzentinnen waren sofort begeistert und sagen: „Der Film trifft den Zeitgeist einer Generation, die vor unendlich vielen Möglichkeiten steht und sich dabei fragt: Was will ich? Was muss ich? Und muss ich überhaupt?“ Unterstützt wird das Projekt von IDM, vom Bayerischen Rundfunk, von der Hochschule für Fernsehen und Film München und vom FFF Bayern (FilmFernsehFonds BAYERN). Feuer und Flamme sei das junge Team, erzählt Hölzel. Gedreht worden ist bereits in München, am Reschensee auch, am Bunker 23 in Tartsch und in Glurns. Sehr hilfsbereit und offen sind die Leute. Von allen Seiten, von den Freiwilligen Feuerwehren von Allitz, Graun, von der Sektion Kite in Graun und einigen mehr, kamen Hilfestellungen. „Das finde ich schön“, sagt Sandra Hölzel.
Der Laaser Fraktionsobmann Oswald Angerer sagt, er habe dem Film-Team am 1750 m hoch gelegenen Strimmhof sofort Tür und Tor geöffnet. Die junge Filmcrew ist in diversen Pensionen im Tal untergebracht. Den Leuten im Tal ist die junge Truppe bereits seit längerem aufgefallen. Genaue Planungen sind angesagt, damit die Schauspieler, die benötigten Beteiligten pünktlich bei Drehbeginn vor Ort sind. Denn der Strimmhof, unweit des Vinschgauer Höhenweges gelegen, ist nicht um die Ecke.
Lichtenberg - Bericht über die Segnung des Hirtenkreuzes „Steffl-Kreuz“ am Frauegg und vom Hirtenleben im Lichtenberger Almgebiet:
Am 14. Juli 2019 wurde mit einigen Hirten, Sennern, Alm- und Bergfreunden das mittlerweile 55 Jahre alte Hirtenkreuz am Frauegg von der Lektorin Bernarda Asper Gostner gesegnet. Dieses Holzkreuz wurde vom damaligen alten Schartalm-Hirt Honssepp Riedl „Steffl“ Jahrgang 1903 (+1987) und vom damaligen „Kleinhirt“ Alt-Bürgermeister Hubert Pinggera im Jahr 1964 zum Frauegg auf ca. 2.450 m hinaufgetragen und aufgestellt.
Weil dieses Kreuz nach 55 Jahren alle Wetter und Stürme zum Großteil unbeschadet überstanden hat, haben wir es heuer nachträglich als Dank, Erinnerung und in Gedenken an alle Hirten, Senner und Sennerinnen in diesem Almgebiet gesegnet.
Der älteste Teilnehmer war Hans Gruber mit 81 Jahren aus Prad. Er erzählte, dass er damals in den 1960iger Jahren als junger Hirt einige Jahre hinter dem Grenzberg Piz Chavalatsch auf Schweizer Seite Vieh hütete und guten Kontakt zum alten Schartalm-Hirt „Steffl-Honssepp“ hatte. Von der Schweizer Seite schmuggelte der Gruber Hans seinem alten Freund „Steffl“ immer wieder nach Bedarf einige Kilos guten „Rössli“ Tabak über den nahe gelegenen Grenzberg zur Lichtenberger Schartalm herüber. Mit lauten Rufen und Winkzeichen mit dem Hirtenstock vom Piz Chavalatsch (2.764 m) zum Frauegg hinüber verständigten sie sich damals auf Fernsicht auch ohne Handy gut, um die Schmuggelware auf Halbweg zu übergeben.
Der damalige „Kleinhirt“ und spätere Tierarzt Hubert Pinggera erzählte und erklärte uns, dass man seit den 1960iger Jahren genau beobachten kann wie auch in diesem Almgebiet der Permafrost im Berg auftaue.
Auch über die vielen verschiedenen alten Namen der Weideflächen, Almböden und Bergrücken wusste er als früherer Hirte genau Bescheid. Z.B: Beim Namen Frauegg stellten sich die Alten den Bergrücken von unten hinauf gesehen als eine liegende Frau mit ihren Brüsten vor, deshalb Frauegg und die seitliche Weidefläche heißt Fraueggseit. Diese alten Namen, Kreuze und kleinen Natur- und Kulturdenkmäler bereichern unsere Tiroler Alm- und Berglandschaften sehr und machen sie interessant und schützenswert.
Beim „Steffl-Kreuz“ war auch der heutige Almhirt und Senner Oswald Mair dabei. Er und seine Frau Brigitte hüten schon seit vielen Sommern gewissenhaft und fachkundig die ca. 250 Stück Rindvieh, einige Rösser und Esel. Der Oswald hütet heuer insgesamt den 21. Sommer in diesem Almgebiet.
Bei der Segnung las Bernarda tiefgründige, ermunternde Gedanken und Gebete vom ehemaligen Bergsteiger und Bergfreund Bischof Reinhold Stecher vor. Mit einem gemeinsamen Gebet und schönen Liedern verabschiedeten wir uns alle vom „Steffl-Kreuz“ und wanderten wieder hinunter zur Lichtenberger Alm zum Almfest der Schützen.
Text und Bilder:
Ernst Gögele, Plaus
Kolping im Vinschgau - Man sagt, Liebe geht durch den Magen. Doch diese Liebe muss nicht immer romantischer Natur sein. Bei uns geht es vor allem um die Nächstenliebe. Mit der Aktion “Eine- Welt- Dinner“ verbindet Kolping „Gutes Essen“ mit „Gutes tun“.
Bei der Aktion geht es ganz einfach: es werden Freunde, Familie, Nachbarn, Kollegen, gute Bekannte oder eben die Kolpingsfamilie zu einem Essen eingeladen. Wer nicht alles selber kochen will, kann eine gemeinsame Kochaktion mit den Gästen starten
Und damit auch „ANDERE“ satt werden, werden die Gäste gebeten statt eines Gastgeschenkes eine Spende für ein Kolpingprojekt zu geben.
Was wird gekocht? Im Rezeptbuch von Kolping International findet man je 3 Menüs aus 3 Kontinenten, sowie Hinweise zur erfolgreichen weltweiten Kolpingarbeit. Unter www.eineweltdinner.de weitere Informationen.
Im Rezeptbuch findet man vietnamesische Sommerrolle, Kokoshühnchen aus Brasilien oder gebratene Kochbananen aus Afrika. Eines ist sicher: alle Speisen sind köstlich und verbinden uns mit den Kulturen anderer Länder. Eben: Spaß haben und gleichzeitig helfen! Interessant kann es auch sein, Vertreter aus den Ländern einzuladen, dessen Speisen gekocht werden. So erfährt man Interessantes aus den verschiedenen Ländern. So kann gemeinsam ein Stück der Welt verändert werden.
Otto von Dellemann
G5 ist bereits Standard bei der Funktechnologie und für künftige Visionen, wie selbstfahrende Autos usw. unabdingbar. Möglicherweise ist die Strahlenbelastung bei G5 etwas höher als bei den bisherigen G4 oder G3. Der Malser Gemeinderat hat jedenfalls einem Beschlussantrag von Christine Taraboi mehrheitlich zugestimmt, in dem sich die Gemeinde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ gegen die G5-Technologie zur Wehr setzen will. Gesundheitliche Bedenken waren ausschlaggebend. Für die Malser ist G5 wie ein neues Pestizid.
Was hat ein kleines, abgemagertes, in Bandagen gewickeltes Mädchen, einsam und verlassen in einem Krankenhausbettchen liegend mit einem fröhlichen rotbäckigem Mädl aus der Stilfserbrücke gemeinsam?
von Cornelia Knoll
Nun... Es ist dasselbe kleine blonde Mädchen, welches nach vielen Anfangsschwierigkeiten das große Glück hatte, in 2 Familien beschützt und geliebt aufzuwachsen.
Maria Ricky Herzl, besser bekannt als die “Vinschger Edelweisslady“, erzählt mir auf der Terrasse im Gasthaus Sonne in Stilfs ihre berührende Geschichte, welche vor 75 Jahren ihren Anfang nahm.
Maria-Ricky, Tochter einer adeligen Wiener Mutter und eines italienischen Schiffkapitäns wurde in Istrien geboren, um kurz darauf am Ende des Krieges mit ihren Eltern und 5 weiteren Geschwistern nach Wien zu ihren Großeltern zu reisen.
Dort war man noch mitten in den Kriegswirren. Armut und Chaos herrschte und es konnte kein Obdach für die 8-köpfige Familie gefunden werden.
Angst vor den Besatzungen war an der Tagesordnung und man glaubte, dass die „Bolscheviten“ Kinder auffressen würden. Daher brachte man öfters Kinder in Sicherheit außerhalb Wiens und eines Tages war eben auch die kleine blonde Ricky weg. Sie war plötzlich verschwunden. Erst nach mehr als einem Jahr verzweifelter Suche wurde die Kleine von ihrem Vater im Sanatorium in Bad Gastein gefunden. In Bandagen gewickelt und vollkommen abgemagert konnte sie ihre Familie endlich wiedersehen.
Ein Arzt diagnostizierte ihr ein schwaches Immunsystem und riet, dass man die kleine Maria-Ricky irgendwo auf einen Bauernhof zur Kur bringen solle, um sie wieder aufzupäppeln. Gesagt, getan. Man fand eine liebevolle Bauernfamilie in Stilfserbrücke und vertraute der Familie Gutgsell das zweieinhalbjährige Mädchen für einige Wochen zur Kur an.
Doch wollte Maria Ricky nach diesen Wochen nicht mehr so schnell von diesem wunderschönen Ort und der liebevollen Vinschger Familie weggehen. Sie fand dort nämlich ihre zweite Familie: Eine zweite Mama und Tata, Geschwister plus eine Dorfgemeinschaft, welche sie begeistert willkommen hieß.
Die Wiener Mama, ihr Schiffskapitän-Papa die nun in Genua wohnten, kamen natürlich sehr oft zu Besuch und respektierten aber auch den Wunsch ihrer Tochter Maria-Ricky, dort in Stilfserbrücke bleiben zu dürfen.
Erst mit dem Studium der Handelsschule zog Maria Ricky, mit viel Heimweh nach ihren Zieheltern und Ziehgeschwistern nach Meran zu den tschechischen Schulschwestern in Obermais.
Später drängte die Wiener Mama Hilda ihre 17-jährige Tochter, doch bitte wieder nach Genua zu kommen um ihren Platz in ihrer Ursprungsfamilie wieder zu finden.
Also reiste Maria Ricky wieder mit viel Heimweh im Gepäck nach Genua und war bereit für ein weiteres Erlebnis ihres bunten Lebens.
Eine bildschöne, erwachsene Frau voller sprühender Lebensfreude war Maria Ricky inzwischen geworden und so wurde sie alsbald in Genua als Modell entdeckt, zur Ausbildung gesandt und sofort unter Vertrag genommen.
Es folgten Jahre voller Erfolg in den größten Städten der Welt, wo Maria Ricky als Topmodell über hunderte von Laufstegen schritt und ein allseits bekanntes Gesicht der Top-Fashion-Welt wurde.
Auch als Moderatorin im Fernsehen war sie tätig, interviewte Prominente und gestaltete eine Fernsehserie. In Genua lernte Maria Ricky ihren ersten Ehemann kennen und brachte dort ihre zwei wundervollen Töchter, Alessandra und Vanessa, zur Welt. Inzwischen ist sie Großmutter von 7 Enkelkindern, welche ihre Oma sehr oft im Vinschgau besuchen.
Maria Herzl ist nämlich wieder zurück in den Vinschgau gezogen. Vorher waren es immer nur sehr lange Urlaube bei ihrer geliebten Ziehfamilie in Stilfserbrücke und Sulden, um dieser Sehnsucht nach „Heimat“ Herr zu werden.
2012 zog Maria nach Prad, integrierte sich voller Tatendrang ins Dorfleben. Sie sang im Chor, besuchte Seniorentreffen, moderierte Tiroler Abende und brachte sich auch politisch fest mit ein. Spätestens als Maria-Ricky Herzl als Landtagskandidatin der SVP ins Rennen ging und sehr viele Stimmen auf ihr Konto verbuchen konnte, kennt man sie nun überall als „LADY EDELWEISS.“
Inzwischen ist „Lady Edelweiß“ zurück nach Stilfs gewandert. Ganz nahe an ihre ehemalige, so geliebte Heimat ist sie gezogen. Nun hört sie wieder das beruhigende Rauschen des Baches, genießt den Blick auf das damalige Gasthaus, in welchem sie mit Mama Lisa und Tata Rudolf und den Ziehgeschwistern aufgewachsen ist. Sie denkt an das gemeinsame Musizieren, das beschützte, einfache Leben dort und schwelgt in Erinnerungen an so manch lustige Schlittenfahrt vor mehr als 65 Jahren.
Auch wenn sie sich nun in Stilfs niedergelassen hat und dort voller Elan und Können die soziale und politische Dorfgemeinschaft mitgestaltet, fährt sie oft nach Genua, Wien und so manch ferne Ecke der Welt um ihre Geschwister, Kinder und ihre über alles geliebten Enkelkinder zu besuchen. “Familie bedeutet mir Alles“, sagt Maria Herzl und betrachtet mit einem breiten, zufriedenem Lächeln die nahe Bergwelt.
Aus dem Gerichtssaal - Immer, wenn ich durch Partschins gehe, bin ich angenehm überrascht vom weitgehend intakten Ortsbild. Zum Unterschied von vielen Gemeinden des Burggrafenamtes hat es nämlich sein Gesicht bewahrt. Dies ist, so glaube ich, nicht zuletzt dem konservativen Geist des langjährigen Bürgermeisters Robert Tappeiner zu verdanken, der seinem Heimatort viele Fehlentwicklungen erspart hat, welche die benachbarten Orte zu anonymen Tourismushochburgen verkommen ließen. Also konservativ im besten Sinne des Wortes, nämlich bewahrend und erhaltend. Diese Einstellung vermisst man allerdings bei den letzten Aktionen der jetzigen Gemeindeverwalter im Umgang mit dem denkmalgeschützten Ansitz Montelbon. Dessen Unterschutzstellung erfolgte wegen eines mittelalterlichen Fassadenfreskos an der Südseite, seiner rundbogigen Durchfahrt sowie einer mittelalterlichen Ringmauer mit Rundbogentor. Dabei muss man allerdings wissen, dass das Gebäude in fünf (!) materielle Anteile unterteilt ist, also eigentlich ein Kondominium mit fünf getrennten Wohneinheiten und Eigentümern bildet. Eine davon, die Wohnung materieller Anteil 5, bestehend aus einem Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und W.C. sowie einem unzugänglichen Dachboden, gehört den Geschwistern Nischler Margit und Hubert zu je einer Hälfte, wobei Margit im Dezember 2018 den Anteil ihres Bruders mit einer Mischung aus einem Kauf- bzw. Schenkungsvertrag erworben hat. An diesem Vertrag übte die Gemeinde stellvertretend für das Land das Vorkaufsrecht aus, wodurch sie „stolze“ Eigentümerin einer halben Wohnung würde. Die Begründung für den entsprechenden Beschluss muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: “Weil der Erwerb einen besseren Schutz des bestehenden Gebäudes garantiert…. und durch die öffentliche Nutzung (sic!) eine allgemeine Zugänglichkeit (?) und Aufwertung des Gebäudes …. ermöglicht“ …. wird! Eine etwas weniger fadenscheinige, um nicht zu sagen scheinheilige Erklärung hätten sich die Befürworter des Zwangserwerbs einfallen lassen können! Denn bei Kenntnis der vielen Eingaben der Familie Nischler an die Gemeinde Partschins im Zusammenhang mit dem Bau auf dem Nachbargrund des Florian Tappeiner wird man den Eindruck nicht los, dass es sich dabei um eine „Retourkutsche“ handelt und das öffentliche Interesse für die Ausübung des Vorkaufsrechts nur vorgeschützt wird, zumal wenn man weiß, dass der Gemeinde Partschins im Jahre 2017 das v o l l e Eigentumsrecht an einer Wohnung im gleichen Hause (Kaufvertrag Klotz Elfriede an Klotz Sarah) zum Kaufe angeboten wurde und sie keine Veranlassung sah, von ihrem Recht Gebrauch zu machen. Und für die Bewahrung der historischen Bausubstanz des Ansitzes Montelbon reicht wie bisher schon die Eintragung der Vinkulierung im Grundbuch und der Ensembleschutz, über dessen Einhaltung die Gemeinde ja zu wachen hat. Durch die Ausübung des Vorkaufsrechts unangenehme Kritiker zum Schweigen bringen zu wollen, kann jedenfalls nicht im Sinne einer der Überparteilichkeit und dem Gemeinwohl verpflichteten öffentlichen Verwaltung sein.
Und noch eine letzte Betrachtung sei mir, ohne mich weiter in innere Partschinser Angelegenheiten einmischen zu wollen, gestattet: Auch aus der Sicht des Steuerzahlers dürfte daraus für die Gemeinde kein „Geschäft“ werden, muss sie doch schon einmal ohne für die Allgemeinheit erkennbaren Gegenwert 35.000 Euro an Kaufpreis plus 5.150 Euro an Steuern und Gebühren „hinblättern“. Schilda lässt grüßen! Außerdem provoziert sie damit geradezu den erbitterten Widerstand der schon bisher als kämpferisch in Erscheinung getretenen Familie Nischler. Den Auftakt dazu bildet ein erstes Verfahren vor dem Bozner Verwaltungsgericht, in dem die Gemeinde dem sie vertretenden Staatsadvokaten gleich mal 5.100 Euro als Vorschuss berappt. Von außen betrachtet schreit der Fall geradezu nach einer außergerichtlichen Lösung, denn eine Gemeinde, die mit Steuergeldern gegen die eigenen Bürger prozessiert oder auf deren Rücken Geschäfte machen will, erweckt in der Öffentlichkeit nicht gerade den besten Eindruck!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dent.it
pr-info Feriengebiet Latsch-Martell - Am 11.08.2019 findet entlang des Zufrittsees im hinteren Martelltal der „Kulinarische Seerundgang“ statt. Beginn der Veranstaltung ist um 10 Uhr. Der Tourismusverein Latsch-Martell lädt zu Nudeln mit Wildragout oder Pfifferlingen, Kaffee, Apfelstrudel, Erdbeerbecher und Erdbeershake ein. Der „Jagdverein Martell“ bewirtet die Besucher mit hausgemachten Hirschbratwürsten und Wildburgern, die „Volksbühne Martell“ mit Kaffee und Kuchen und die „Freiwillige Feuerwehr“ verwöhnt die Anwesenden mit geräuchertem Forellenfilet, typischen Bauerngrestl und Schweinswürsten vom Grill. Zudem kann traditionelles Kunsthandwerk aus der Hand des „Marteller Holzschnitzers“ inmitten dieser traumhaften Bergwelt bestaunt werden. Die Alperia ermöglicht Interessierten eine virtuelle Tour durch die Staumauer. Der Stand des „Nationalpark Stilfserjoch“ gewährt Einblicke in die Welt der Bienen. Das „Forstinspektorat“ informiert über den Lebensraum Wald, dabei kann das Können beim „Baumscheibenschneiden“ gezeigt werden. Destillate aus eigener Herstellung der „Hausbrennerei Kuppelwieser“, verschiedenste frische Beeren, Marillen und Marmeladen der M.E.G werden ebenfalls angeboten.
Ein weiteres Highlight ist das Rahmenprogramm für Groß & Klein. Kinder und Erwachsene können bei „Spiel & Spaß“ ihr Geschick bei verschiedenen Spielen, wie Alpenbillard, Diddl-Flipper, Kegelbahn, Labyrinth u.v.m. unter Beweis stellen. Parkplätze sind unterhalb der Staumauer und rund um das Biathlonzentrum eingerichtet.
Shuttledienst ab Biathlonzentrum bis Hintermartelltal.
Die Stände rund um den Zufrittsee bleiben bis 18 Uhr geöffnet.
Die Veranstaltung des Tourismusvereines Latsch-Martell wird unterstützt von: der Gemeinde Martell, Lasa Marmo, Kellerei Bozen, Alperia und der Raiffeisenkasse Latsch.
Weitere Infos: www.latsch-martell.it.
Das Wetter war nicht ideal, um das Schlanderser Dorffest in vollen Zügen genießen zu können. Und doch: Organisatoren, Vereine und Besucher machten das Beste daraus. Für Familien boten Elki, Spielideen, VKE und AVS zahlreiche Spiel- und Vergnügungsmöglichkeiten und auch für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt. Auf zwei Bühnen – eine auf dem Hauptplatz und die zweite auf dem Damml – traten zahlreiche Gruppen und Bands auf und sorgten für Stimmung. Manufaktur – ein kleiner Markt am Platzl – schloss auch Handwerk und Design mit ein. Die Resonanz blieb nicht aus: Alles in allem ist auch die dritte Auflage des Schlanderser Dorffestes gut über die Bühne gegangen. (ap)
Martina - Im Grenzort Martina steht im Areal der Sägerei Engiadinalaina SA ein großformatiges Plakat, mit welchem das Unternehmen mit vier Frauen wirbt, die, in Dirndln auf einem Holzstapel liegend, sich tief in ihre Dekolletés blicken lassen. Über den Frauen steht: «Wir haben Holz vor der Hütte.» Drunter: «... greifen Sie zu!». Diese Werbetafel steht bereits seit rund vier Jahren dort. Während dieser Zeit bekam der Sägewerkbesitzer Rodolfo Rüdisühli viele positive Rückmeldungen. „Auf dem Plakat sind hübsche Frauen abgebildet, die lachen. Zudem sind sie anständig gekleidet“, sagt der 57-Jährige. Eine Journalistin aus Eichenau kam kürzlich bei einer Radtour nach Meran am Plakat vorbei, fotografierte es und schickte das Foto an die Redaktion EMMA. Sie schreibt: „Liebe EMMAs, bei einem Radurlaub den Inn entlang bin ich auf dieses Schild zugefahren. Je näher ich kam, umso wütender wurde ich. Es handelt sich um die Werbung einer Holzhandlung in Schleins Martina, in Graubünden, Schweiz. Ein Paradebeispiel für eure Sexismus-Rubrik!“ Seitdem schlägt das Werbeplakat große Wellen. Zeitungen wie BLICK, TAGES-ANZEIGER, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und andere haben bei Rüdisühli angerufen und nachgefragt, was das Plakat soll. Es handle sich schließlich um Sexismus. Der Unternehmer Rüdisühli will davon allerdings nichts wissen. Es gehe ja ums Holz und nicht um die Mädchen. Seine Frau hätte er auch noch auf das Plakat gepackt, wenn sie ein bisschen jünger wäre. Und überhaupt: „Wenn Frauen lachen, da gibt´s ja nichts Schöneres, oder?“ Der Spruch «Holz vor der Hütte» sei wortwörtlich so gemeint: «Wir sind ein Sägewerk und ein Sägewerk hat Holz vor der Hütte.» Auf Twitter hat die Politikerin Tamara Funiciello (CH) einen empörten Post veröffentlicht, in dem sie das Plakat als sexistisch bezeichnet und zur Abstimmung auffordert. 13.032 Teilnehmer haben abgestimmt: als sexistisch bewerte haben es 40%, als gelungen 60%. Trotz Beanstandung ist für Rüdisühli klar: Der großformatige Anschlag bleibt so, wie er ist! (aw)
Die Südtiroler Krebshilfe Vinschgau sagt Danke an die Freiwillige Feuerwehr von Eyrs für die großzügige Spende. Sie leistet damit einen wirklich wichtigen Beitrag, damit wir Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleiten können.
Auf der Alt-Alm am Tomberg. Wie schön, dass es solche Orte noch gibt: Keine unnötig laute Musik, kein „Erlebnis-Dingsdo“ lauert. Hier kann man noch ohne Computer spielen oder einfach rasten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Gemüt erhitzt
Lieber Chefredakteur Erwin Bernhart!
Mit Deinem Artikel über den Standort der Weißkugelhütte hast Du wirklich mein Gemüt erhitzt! Wie kann man nur so einen Schwachsinn aufs Papier bringen, ohne sich zumindest persönlich zuvor zu überzeugen, ob solche Behauptungen überhaupt fachlich korrekt sind. Nachdem Du ja persönlich bei der Abstimmung in der Gemeinde Graun im Februar 2016 anwesend warst, hätte ich mir schon gedacht, daß Du darüber zwei Gedanken verlierst und solche ganz neue Behauptungen überprüfst oder Du liebst es das Vinschger Volk aufzuwiegeln! Würde nur ein einziger Punkt vom Hüttenwirt der Wahrheit entsprechen, dann wäre ich mit meinem Vorschlag gar nie soweit gekommen. Zum Glück waren mein Kugeln weise! Zum anderen brauchen wir in der Gemeinde Graun ganz sicher nicht Leute aus Nauders (A) und Schlanders, die sich zu sehr in das Gemeindegeschehen einmischen, denn umgekehrt wäre das überhaupt nicht denkbar!
Es grüßt Dich
Josef Plangger, Berg- und Skiführer,
Melag, Langtaufers
„ Dein Kopf – mein Schaden“
Der von Renate Holzeisen geprägte Begriff „System Südtirol“ umfasst einige Skandale und Skandälchen in einem Land, das sich nicht ungern als Nabel der Welt und Vorzeigemodell einer gelebten Autonomie zeigt. Beides stimmt nicht, vom oft zitierten „Paradies“ ganz zu schweigen. Statt des Nabels der Welt kommen mir oft andere Eindrücke in den Sinn, anatomisch genau gegenseitig gelegen. Die gelebte Autonomie krankt wohl auch unter einer Romlastigkeit, die unseren Landeshauptmann zwingt, wegen jedem Beistrich nach Rom zu fahren und wenn‘s um viel Geld geht, ausnahmsweise nach Mailand. Ich halte es da mehr mit dem „System Südtirol“, vielleicht sogar allgemein gültig für die heutigen Machtsysteme in der Welt. „Mein Kopf – dein Schaden“. Gedanken und Gehirngespinste von einzelnen Machthabern und ihren Hintermännern, von Reichen und Neureichen, von Gernegroß und purer Überheblichkeit setzen sich durch, werden ausgelebt und verwirklicht und den Schaden hat der Steuerzahler, der Schwache und Wehrlose. Dies geschieht alles im Namen der Demokratie. Da fällt mir die Aussage ein, dass die Mehrheit nicht unbedingt Recht haben und auch nicht gerecht sein muss. Je mehr in einem Land diktaturähnliche Zustände herrschen, eine vorherrschende und alles bestimmende Mehrheitspartei, ein Medienmonopol und ein systemtreuer Großteil der Bevölkerung, umso mehr können sich diese Köpfe entwickeln, durchsetzen und unbestraft den Kopf wieder aus der Schlinge ziehen, wenn’s danebengeht. Ein Aufschrei der Solidarität geht durch die Massen, wenn einer dieser Köpfe einmal zur Rechenschaft gezogen wird, weil er falsch gedacht hat, eben zum Schaden der Bevölkerung. Beispiele könnte ich Tausende aufzählen von Köpfen, die zu Lasten der Allgemeinheit und des Steuerzahlers „denken“, da muss gar nicht der Weinbergweg herhalten, da gibt es Parteibonzen, Baulöwen und Großindustrielle jede Menge. Auch Politiker, die versprochen hatten, zum Wohle aller ihre Arbeit zu verrichten, versagen kläglich und lassen sich von diesen „Köpfen“ um den Finger wickeln. Ein kleines Beispiel nur sei angeführt, wahrscheinlich beispielgebend für viele Machenschaften im System Südtirol.
Im hintersten Langtaufers steht eine idyllische Weißkugel-Hütte, die mit einem modernen Zubau von vielleicht einer Million Euro funktionstüchtig, winterfest und wirtschaftlich zumutbar gemacht werden könnte. Darf nicht sein. Ein Kopf der zum Wohle des Tales, des Alpinismus und der Allgemeinheit denkt, will an einem neuen, unsinnigen Standort einen Prunkbau für 3,5 Millionen Euro errichten lassen. Es bezahlt ja das Land. Stimmt nicht, eine Million müsste die Gemeinde bezahlen, obwohl ihr die Hütte nicht gehört. Wasser hinauf gepumpt, neue Stromleitung und natürlich Hubschrauberflüge zur Versorgung. Bezahlt alles das Land, weil sonst kein Pächter auf die Hütte geht. Ich frage mich, wer ist das Land? Ist das nicht der Steuerzahler? Ein Kopf, eine Wand, Augen zu und durch, zum Wohle der Allgemeinheit, zum Wohle eines Tales. Nein, Augen zu und durch, weil Dickschädel es so gewohnt sind, mit Steuergeldern anderer ihren Größenwahn auszuleben. System „Langtaufers“ in diesem Fall? Das Kaunertal lässt grüßen.
Sebastian Felderer – Schlanders
Keine Sorge um das Klima!
Ich vernehme mit Genugtuung, dass in Schnals die Gäste eingeladen werden zum Erleben von Mountainbikes und Mountain-Carts im Hochgebirge. Das ist eine löbliche Aufwertung des UNESCO-Weltkulturerbes „Transhumanz“. Den Schaftrieb kann man übrigens dank Gletscherbahn „hautnah“ miterleben. Die einschlägigen Medien haben mich überzeugt, dass nicht der Klimawandel unseren Planeten bedroht, sondern Bär und Wolf.
Erich Daniel, Schlanders
von Don Mario Pinggera - Vor 75 Jahren versuchten mutige Männer aus dem Widerstand in Deutschland, Adolf Hitler mittels eines Attentats aus dem Weg zu räumen. Zu dieser Zeit war längst klar, dass der Krieg verloren ist. Auch wenn für einen Christenmenschen Tötung nicht erlaubt ist, haben diese Männer richtig gehandelt. Das Ziel war, Schlimmeres zu verhindern. Aber das Attentat ist gescheitert. Alle Beteiligten wurden umgehend hingerichtet. So konnte die Mord- und Kriegsmaschinerie der Nazis noch fast ein Jahr mit bestialischer Brutalität weiterlaufen. Mit einer Bilanz, die in der Menschheitsgeschichte ihresgleichen sucht. Nicht nur, was die Zahl der gefallenen Soldaten angeht, sondern auch die Opfer in der Zivilbevölkerung, ganz zu schweigen von Millionen in den Konzentrationslagern ermordeten Juden, Menschen aus dem Widerstand, Homosexueller, Behinderter…
Das alles ist nicht nur die Schuld eines einzigen Diktators und seiner engsten Mitverbrecher. Das alles ist nur möglich, weil Abertausende von Menschen mitgemacht haben, oder weggeschaut und nicht nein gesagt haben. In Politik, Gesellschaft und leider auch in der Kirche. Der damalige Erzbischof von Freiburg zum Beispiel, Conrad Gröber, auch genannt der ‚braune Conrad‘, war von Beginn an förderndes Mitglied der Waffen-SS. Eigentlich unerträglich und unglaublich. Gröber wies seine Priester sogar an, die Ministranten in die Hitlerjugend zu überführen, in der Hoffnung, die Nazis damit zufrieden zu stellen. Gröber hat sich nach dem Krieg weder erklärt noch entschuldigt. Gott sei Dank gab es in der Kirche auch einen aktiven Widerstand. Dieser endete jedoch in der Regel tödlich. Zum Beispiel für Dietrich Bonhoeffer oder den seligen Otto Neururer. Die Männer (und Frauen!) vom 20. Juli 1944 haben genau hingeschaut und richtig gehandelt. Das Attentat war zwar gescheitert, aber es war nicht umsonst! Genau deshalb nicht, weil es höchste Mahnung auch in unserer Zeit ist und bleibt, einer Zeit, in der in Europa und überall in der Welt wieder kleinere und größere Diktatorinnen und Diktatoren ihre furchtbare Fratze zeigen. Im Orgelkonzert vom 11. August, um 17:00 Uhr in der Pfarrkirche Prad, wird musikalisch genau jener mutigen Menschen vom 20. Juli 1944 aber auch der zahllosen Opfer gedacht.
Müstair/Bundesfeier - In der Schweiz ist der 1. August der Nationalfeiertag bzw. Bundesfeiertag der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Es gibt Feste, Festansprachen, Feuerwerke, Glockengeläut und das Absingen der Nationalhymne. Auch in unserer Nachbargemeinde Müstair wurde der Tag gefeiert.
von Heinrich Zoderer
Die Schweizer verstehen es ihren Nationalfeiertag mit Stolz, aber ohne nationalistischen Pathos zu feiern und dabei an den Bundesbrief aus dem Jahre 1291 zu erinnern, der als Gründungsurkunde der Eidgenossenschaft gilt. Das Münstertal feierte auf dem Plaz Grond in Müstair. Am späten Nachmittag begann das Dorffest. Zur musikalischen Unterhaltung spielten die „Ils Jauers“ und die Alphornbläser „Ils infernals“. Der eigentliche Festakt begann mit dem Einmarsch der Treichlergruppe Val Müstair (Gruppa Da Zamquogns – Gruppe mit Kuhschellen). Nach der Begrüßung durch den Gemeindepräsidenten Rico Lamprecht und unter der Moderation der Vizegemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti hielt die Sportschützin Heidi Diethelm Gerber die Festansprache. Die Gewinnerin der Olympischen Bronzemedaille 2016 in Rio de Janeiro (25 m Sportpistole) sprach von der Bedeutung des Sports, der Menschen und Nationen verbindet. Gemeinsam erlebt man Erfolge, aber auch Niederlagen. Sie erzählte von ihrem Leben als Sportlerin, dem harten Training, der Teilnahme bei internationalen Wettkämpfen, der Begegnung mit Sportlern als aller Welt, vom Durchhalten und der Wichtigkeit Ziele zu setzen und darauf hinzuarbeiten. Sie sprach vom Respekt gegenüber den Leistungen der verschiedenen Sportler, aber auch von der Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde die Nationalhymne gesungen, auf den Bergspitzen wurden Feuer entzündet, die Glocken läuteten, auf dem Parkplatz gab es ein Feuerwerk und Kinder entzündeten ihre Lampions. Bis in den Abendstunden spielte auf dem Plaz Grond die Musica Concordia Müstair.
Graun/Langtaufers - Die Landesstrasse in Langtaufers musste in letzter Zeit immer öfter aus Sicherheitsgründen tagelang gesperrt werden. Lawinen und Muren gingen nieder, die in der extremen Wetterlage ihre Ursache hatten. Ortskundige benutzten als provisorische Ausweichstraße den Forstweg an der orographisch linken Talseite zwischen Grub und Perwarg. Bei der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag (25.07) wurde das Problem angesprochen. „Wenn wir etwas machen, dann ordentlich“ sagte der Bürgermeister Heinrich Noggler. Eine offizielle Benutzung dieser Forststraße als Ersatzstraße wirft aber viele Fragen auf: wer wird Betreiber: Fraktion? Gemeinde? Land? Wer übernimmt die Kosten für eine entsprechende Verbreiterung, für Leitplanken und Unterhalt? Und wer trägt die Verantwortung? Mit diesen offenen Fragen schloss der Bürgermeister die Ratssitzung. (aw)
Nachfolgend einige interessante Neuerungen des sogenannten Wachstumsdekrets („Decreto Crescita“) umgewandelt mit Gesetz Nr. 58/2019 veröffentlicht am 29. Juni 2019 im Amtsblatt der Republik.
- Die Abgabefrist der Steuererklärung betreffend die Einkommenssteuer (IRPEF/IRES) und die Wertschöpfungs-steuer IRAP wird vom 30. September auf den 30. November aufgeschoben. Es handelt sich um eine ständige Regelung, die bereits ab 2019 anwendbar ist.
- Der Fristaufschub für die Saldozahlung der Einkommenssteuern und Sozial- und Rentenbeiträge (INPS) für 2018 und die erste Vorauszahlung für das Jahr 2019 ist endgültig auf den 30. September 2019 festgelegt worden. Der Aufschub betrifft alle Unternehmen und Freiberufler mit Tätigkeiten, für welche die Zuverlässigkeitsindizes ISA (vormals Branchenrichtwerte) vorgesehen sind und für die kein Ausschlussgrund vorliegt, wie beispielsweise ein Umsatz von mehr als Euro 5,164 Mio., Aufnahme oder Einstellung der Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres usw.
- Die neue Regelung für den Steuerbonus für energetische Sanierung sieht vor, dass dieser in einen Rabatt vom Lieferanten bzw. vom ausführenden Unternehmen umgewandelt werden kann.
Der Steuerpflichtige hat jedoch keinen Anspruch auf den Rabatt anstelle des Steuerguthabens, sondern es bedarf der Zustimmung des ausführenden Unternehmens. Letzteres kann das Steuerguthaben wiederum an einen seiner Lieferanten abtreten.
Das Steuerguthaben ist mittels Verrechnung über den Vordruck F24 in fünf gleichen Jahresraten mit Steuern und Abgaben zu verrechnen.
- Das Gesetz sieht eine Begünstigung der Register-, Hypothekar-, und Katastersteuer zugunsten von Bauträgern für den Ankauf von zu sanierenden Wohngebäuden vor.
Die Begünstigung besteht in der Anwendung einer Fixgebühr von insgesamt Euro 600,00 anstelle einer proportionalen Übertragungsgebühr von 9% (zzgl. einer geringen Fixgebühr) und wird bis zum 31.12.2021 gewährt. Die errichteten oder sanierten Wohneinheiten müssen innerhalb von 10 Jahren wieder veräußert werden.
Der Kauf und Verkauf von einzelnen Wohneinheiten ist von der Anwendung der Begünstigung ausgeschlossen.
Graun/St. Valentin - Im Rahmen der Gemeinderatssitzung vom Donnerstag (25.07) schnitt Bürgermeister Heinrich Noggler den Dauerbrenner „Sanierung der bestehenden Schutzgalerien zwischen Graun und St.Valentin“ an. Er ließ wissen, dass ein Pro-Forma-Vorschlag für eine Alternativlösung erstellt worden ist. Dieser sieht einen 70 Meter breiten Grünzonengürtel zwischen „Kalkofen“ und „Schouderloch“ vor, auf der ein neuer, steinschlagfreier Straßenabschnitt verwirklicht werden könnte. Die Kosten würden sich auf ca. 20 Mio. belaufen. Für die Durchführung müsste der See vollkommen geleert werden. Dafür verlange die Alperia aber einen Schadenersatz von 6 Mio. Euro. Diesen Betrag rechtfertige Alperia unter anderem auch mit einem Inkassoverlust, weil mit dem Wasser des Reschenseees nur mehr Spitzenstrom erzeugt werde. Entsprechende Erfahrungswerte konnte die Gesellschaft heuer sammeln, weil eine Entleerung wegen einer Druckstollenreparatur durchgeführt werden musste. Der Pro-Forma-Vorschlag stammt von Ing. Siegfried Pohl, welcher schon die bestehende Aufschüttung begleitet hat. (aw)
Mals - Der BM der Gemeinde Mals Uli Veith bzw. der Malser Gemeindeausschuss und die Malser Generalsekretärin Monika Platzgummer Spiess dürften sich zumindest in einigen Punkten nicht mehr grün sein. Ein Grund: Die Finanzierung des E-Werkes am Ram.
von Erwin Bernhart
Meine Aufgabe als Generalsekretärin der Gemeinde Mals ist es, die Räte unparteiisch, objektiv und ohne Wertung über die Rechtslage zu informieren und evt. Folgen aufzuzeigen“, schreibt Monika Platzgummer Spiess in einer „Stellungnahme Finanzierungsmodell Rambach Konsortial GmbH“. Diese Stellungnahme hat sie allen Gemeinderäten vor der Sitzung am 29. Juli zukommen lassen. Und in der Sitzung selbst hat Platzgummer Spiess nochmals mündlich eindringlich vor einem „Spekulationsgeschäft“ am Rambach gewarnt, die Räte darauf aufmerksam gemacht, dass die Gemeinde Mals für die nächsten 20 Jahre jährlich mit rund 180.000 Euro aus dem laufenden Haushalt belastet sein wird, was „die Möglichkeiten für die Finanzierung der eigenen Projekte wie Erlebnisbad (genehmigtes Vorprojekt sieht Kosten von 8,3 Euro vor!), Erweiterung Altersheim (1,7 Mio Euro) betreutes Wohnen im alten Altersheim von Mals und in Matsch (ca. 2,5 Mio Euro) usw. ein.“ Die Gemeinde Mals, musste die Generalsekretärin zugeben, halte bei der Darlehensaufnahme von 2,7 Millionen Euro sowohl die Landes- als auch die staatliche Verschuldungsgrenze ein, aber Platzgummer meldete „große Bedenken wegen des Haushaltsgleichgewichtes“ an. Die Gemeinde möge keine Spekulationsgeschäfte eingehen. Politisch wolle sie sich nicht einmischen, sagte Platzgummer, aber die Informationspolitik der Gesellschaft Rambach Konsortial GmbH ärgere sie. Es sei weder ein Antrag der Gesellschaft und keine Unterlagen bezüglich die definitive Finanzierungsform für die Errichtung des Kraftwerkes am Rambach vorgelegt worden. Und es sei „schon mutig, dass die Gesellschaft bereits Aufträge zum Bau erteilt“ habe.
Peppi Stecher von der Freien Liste Mals bezeichnete zuvor den vorliegenden Beschluss als fahrlässig. „Wieso müssen wir mit Gewalt dieses E-Werk bauen?“ fragte Stecher. BM Ulrich Veith wies darauf hin, dass die derzeitigen Konditionen eh schon besser seien, als sie im Businessplan vorgesehen waren. Und schließlich habe es eine Volksabstimmung gegeben und der Wille des Volkes sei umzusetzen. Mit den Gegenstimmen von Peppi Stecher und Ruth Fabi, wurde im Rat mehrheitlich beschlossen, dass der Ausschuss 2,7 Millionen Euro aufleihen und diese der Rambach Konsortial GmbH zur Verfügung stellen solle.
Tanas/Leader Projekt - Tanas, das einzige Dorf am Vinschger Sonnenberg mit rund 150 Einwohnern, hat seinen urtümlichen Charakter noch weitgehend erhalten. Tanas ist von Abwanderung bedroht und bemüht sich im Rahmen der Dorfentwicklungsgespräche die landschaftlichen Besonderheiten zu erhalten und die Wandermöglichkeiten auszubauen. Durch ein Leader-Projekt wurde auf Initiative der Fraktionsverwaltung von Tanas mit dem Präsidenten Julius Schönthaler und der tatkräftigen Unterstützung durch das Forstinspektorat Schlanders und dem Amtsdirektor Georg Pircher ein uralter Verbindungsweg, die „Psurngasse“ wieder hergerichtet und mit Trockenmauern und Holzlattenzäunen schön gestaltet. Am 25. Juli lud Verena Gufler, die Leader Koordinatorin in der Bezirksgemeinschaft, zusammen mit der Fraktions- und Forstverwaltung zu einem Lokalaugenschein und zur Besichtigung des Projektes „Verbesserung und Wiederinstandsetzung der Psurngasse“ ein. Eingeladen war die „Lokale Aktionsgruppe Vinschgau“ (LAG), welche unter dem Bezirkspräsidenten Andreas Tappeiner im Rahmen der Leader Projekte sich für eine nachhaltige Regionalentwicklung einsetzt. Sowohl Schönthaler als auch Pircher betonten, dass durch die Wiederherstellung der Psurngasse ein wichtiger Verbindungsweg zwischen dem Vinschger Höhenweg und dem Dorf Tanas geschaffen wird. Für Familien und Besucher der verschiedenen Altersgruppen entsteht dadurch auch ein interessanter Rundwanderweg vom Dorf zur Kirche, hinauf zum Vinschger Höhenweg und vorbei beim Gasthof Paflur und wieder zurück ins Dorf. Durchgeführt wurden die Arbeiten von den Saisonarbeitern der Forstverwaltung in den Jahren 2018 und 2019. Die Kosten für die Wiederinstandsetzung des 1,3 km langen Weges und die Errichtung von rund 300 m Trockenmauern und 600 m Holzlattenzaun beträgt 110.000 Euro. 80% davon wurde über Leader Beiträge finanziert. Groß war auch die Eigenbeteiligung durch die Fraktion Tanas und durch die Gemeinde Laas. (hzg)
Konzert des Streichquartetts Kreativ-Ensemble am 14.08.2019 im Kirchhof der St. Prokulus Kirche Naturns - Unter dem Titel „La musica risveglia l´anima“ wird das Streichquartett unter anderem Werke von Bepi De Marzi, Tommaso Albinoni und Antonio Vivaldi zum Besten geben und den Sommerabend für Sie zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Prokulus Museum statt. Freier Eintritt.
Der Reingewinn der Alperia-Gruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 entwickelte sich mit 24,9 Mio Euro ausgesprochen positiv (2018 waren es 17,8 Mio. Euro). Mehr als 36 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr 2019 investiert.
von Albrecht Plangger - Der Sommer ruft und auch das Parlament schließt früher als geplant seine Tore. Alle heißen Eisen wurden auf den Herbst vertagt: die Lega ihre Flat Tax und Steuerreform, die 5 Sternebewegung die Justizreform, den Mindestlohn, die Verminderung der Zahl der Abgeordneten und Senatoren sowie die Kürzung deren Gehalts. Aus allen Prognosen über anstehende Neuwahlen oder neue Mehrheiten im Parlament ist nichts geworden. Auch ich habe mich getäuscht.
Das Autonomiethema der nördlichen Regionen wird uns als Sommerthema mit einem bestimmten Destabilisierungsfaktor erhalten bleiben. Die Sichtweise dazu ist immer verschieden. Wir Südtiroler haben ja auch immer zu wenig. Das spüren wir gerade jetzt wieder in der Sanität. Aber unsere Autonomie ist ganz etwas Anderes als ich es gerade in Tibet erleben darf.Ich konnte mit einer parteiübergreifenden Delegation des italienischen Parlaments einige Tage die „autonome Region“ Tibet besuchen und mir ein Bild darüber machen, was z.B. Chinesen und Tibetaner unter Autonomie verstehen. „Glückliches Südtirol“ - uns hat die Autonomie großen Wohlstand und ein großes Maß an Selbstverwaltung gebracht. Das vermisse ich in Tibet vollständig. Der chinesische Zentralstaat hat viel Geld und Infrastrukturen wie Zug und Krankenhäuser auf das Dach der Welt gebracht. Er baut jetzt aber massiv Wohnungen nicht für die Tibetaner - damit diese im eigenen Lande eine Zukunft haben - sondern für die Chinesen, die nun mit der neuen Eisenbahn nachziehen werden. In den größeren Zentren hat man die Tibetaner zahlenmäßig schon überholt. Diese Form von Autonomie - wie sie gerade praktiziert wird - nützt den Tibetanern wenig.