Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen
In den ersten Septembertagen begann für die Schwimmer und Schwimmerinnen des Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen die Schwimmsaison 2011/12. Den Auftakt zur Vorbe reitung auf die neue Wettkampfsaison machte ein Trainingslager vom 2. bis 4. September in Peschiera del Garda, an dem 32 Personen teilnahmen. Neben den Schwimmern vom Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen nahmen auch einige Athleten des SSV Naturns daran teil.
Der Campingplatz, auf dem die Mannschaft ihre Zelte aufschlug, bot optimale Trainingsbedingungen. So stand den Sportlern ein 50 Meter langes Becken zur Verfügung. Das Training, das von Christine Garber geleitet wurde, fand zwei Mal täglich (morgens und abends) statt, dazwischen wurden Gymnastikübungen absolviert. Auch ihre Freizeit verbrachten die Schwimmer beim Sport: So spielten sie Volleyball oder Tischtennis. Neben den sportlichen Aktivitäten stand auch ein wenig Kultur auf dem Programm. Am letzten Abend besichtigte die Mannschaft nach einem gemeinsamen Pizzaessen die Ortschaft Sirmione. Viel Verschnaufpause blieb nach dem Ende des Trainingslagers nicht. Bereits am nächsten Tag begann im AquaForum Latsch das offizielle Schwimmtrai ning, das drei Mal in der Woche stattfindet.
Der Verein bedankt sich bei der GEOS und der VI.P für die Bereitstellung von Taschen und Handtüchern. Ein weiterer Dank gilt allen anderen Sponsoren des Schwimmclubs Vinschgau/Raiffeisen. (sam)
Fußball-Pokal: Schlanders - Kastelbell 3:3
Das Pokalspiel Schlanders-Kastelbell war sehr spektakulär. Die Gäste des neuen Trainers Simone Seppi (Bild unten) gingen nach weniger als einer viertel Stunde durch Tore von André Kofler und Lukas Schuler in Führung. Es schien entschieden. Schlanders reagierte mit Charakter, glich durch Tore von Hans Zangerle und Petter Gregus aus. Di Gallo gelang sogar die Führung für die Spieler von Harald Regensburger. Mit einem Strafschuss von Josef Spechtenhauser wurde der Ausgleich erzielt. Bei den zwei Mannschaften zeigte Schlanders mehr Substanz im Pressing, Kastelbell brillierte durch die Spitzen Kofler, Schuler und Ahmedi Liridon. Kastelbell zeigte aber eine Neigung für Zerstreuungen und Unsicherheiten in der Verteidigung. Die besten Spieler? Erfahrene Zuschauer sagten Rudi Gluderer (der Schlanderser Kapitän aus Vetzan bot einen starken Beweis). Für die Kastelbeller wurde André Kofler ausgewählt. (lp)
Oberliga - SV Naturns Raiffeisen Werbering
Mit dem Sieg über Brixen hat Naturns etwas erreicht, was sich niemand vorgestellt hätte und zwar die 2. Stelle in der Tabelle. Bis zum Tor von Armin Rungg war das Spiel für jedes Ergebnis offen. Brixen kämpfte nämlich mit Überzeugung und reagierte gegen die Attacken der Naturnser mit gefährlichen Kontern. In einer Minute kam die Wende: zuerst das Tor von Armin und dann die rote Karte für Thomas Ritsch. Kein großes Problem mehr bis zu den roten Karten für Moriggl und Sanson. Es blieben nur 7 Minuten Spannung. Dass so ein Ergebnis mit Christian Paulmichl (Jg. ’93 und Andreas Manna Jg. ’94. zustande kam, ist der Jugendarbeit von Naturns zu verdanken. Und noch im Kampf für den Klassenerhalt sind die Punkte zu Beginn enorm wichtig. (lp)
Mals
Überschwänglich vor Freude über die Erfolge beim VSS Tennis Landesfinale in St. Martin in Passeier, schubsten die Malser Tennis-Zöglinge des ASV Mals ihren Trainer Hans Punter ins Schwimmbecken. Dieser freute sich ebenfalls und nahm es mit viel Humor. Acht Tennis-Spielerinnen und Spieler aus Mals hatten sich über die
Bezirksturniere für das Finale (mit rund 450 Athleten aus ganz Südtirol) qualifiziert und überzeugten mit einer stolzen Ausbeute. Judith Rainalter und Manuel Malgiaritta eroberten in der U-8 den Landesmeistertitel und Eva Theiner wurde Dritte. Über den Vize-Landesmeistertitel konnten sich Debora Theiner in der U-12 und Marilena Schuster in der U-14 freuen. Mit viel Einsatzfreude und Fachwissen trainiert Punter seine jungen Schützlinge zwei bis dreimal wöchentlich auf den Anlagen im Freigelände oder in der Halle in der Sportzone Mals. Bewegung und Spaß stehen im Vordergrund. Jährlich im Sommer organisiert er zudem die Tennis-Intensivtage, in denen es um Technik, Koordination und Taktik geht. Diese Tage stehen allen tennisbegeisterten Kindern offen und dienen auch als Vorbereitung auf die Bewerbe. Christian Presti aus Schlanders unterstützte Punter. Nach einer kurzen Pause im Oktober startet die Leistungsgruppe im November in die neue Tennis-Saison. Im Jänner beginnen die Schnupperkurse für alle Interessierten, für Anfänger und Fortgeschrittene. Nicht nur der Tennisnachwuchs konnte sich freuen, sondern auch die gestandenen Malser Herren in der Fit-Mannschaftsmeisterschaft. Sie stiegen heuer von der vierten in die dritte Liga auf. Infos bei Punter Hans, 3355928006. (mds)
Schluderns
Dem Triveneto-Abschluss-Radrennen um die erste Trophäe der Gemeinde Schluderns war der Wettergott nicht wohlgesinnt. Es regnete in Strömen. Doch nichtsdestotrotz, die rund 100 jungen Athletinnen und Athleten im Alter von 13 bis 16 Jahren aus Südtirol und dem oberitalienischen Raum drehten ihre Runden. Die Strecke führte von Schluderns über Glurns Richtung Prad und wieder zum Start zurück. Die Jüngeren absolvierten drei, die Älteren fünf Runden. Die letzte Runde endete in der Steigung an der Churburg. Die Schludernser Zaungäste feuerten die Lokalmatadorin Nicole Nussbaumer an, die lange Zeit an der Spitze des Radtrosses mitmischte. Ein Missgeschick in der letzten Kurve vor dem Zielanstieg verhinderte ihren Sieg. Viel Applaus erhielt auch Valentina Ortler aus Prad. „Es war ein großes Glück, dass es keine Stürze gab. Alles ging reibungslos“, sagt Nicols Trainer und Vater Manfred Nussbaumer, der maßgeblich bei der Organisation beteiligt war. Er lobt die Ordnungskräfte den Rettungsdienst und die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Schluderns, die für die Sicherheit sorgten. Tatkräftig und finanziell unterstützt wurde Nussbaumer von Sponsoren, von der Gemeinde und speziell vom Sportverein Schluderns. Obwohl es nass herging, war die Veranstaltung dennoch eine Werbung für den Radsport. Mädchen die Radfahren möchten, können sich bei Nussbaumer melden: 3313669589 (mds)
Vorbildlicher Präsident. Am Sportplatz in Göflan wird die Barbedienung nach Turnussen durchgeführt. Vereinspräsident Stefan Schwarz wird miteinbezogen (allein beim Kleinfeldspiel Real Khamasutra-Mals): ein schönes Beispiel.
Stolzes Ergebnis. Die Schlanderser Allievi unter Trainer Raimund Platzer haben beim vorletzten Spiel einen 11:0 Sieg errungen. Juri Falcone hat 4 Tore erzielt. Wie im Bild zu sehen ist, war die Freude groß.
Noble Ähnlichkeiten. Fußball-Kleinfeldspieler Francesco Rombi (Bild) zeigt starke Ähnlichkeiten mit dem berühmten Palermo-Spieler Miccoli, welcher im Sommer in Mals zu sehen war. Wie der Palermitaner ist Rombi technisch sehr stark und gleichzeitig rund und trickreich.
Junge Kastelbeller als auswärtige Sportler. Elisa Tappeiner (v.l.) spielt Volley in Schlanders, Moreno Blaas spielt seit 7 Jahren Fußball als rechter Stürmer und als Reserve-Tormann n Prad, Sandra Alber ist Eiskunstläuferin beim Sportclub Meran. Eiskunstlauf, erklärt Sandra, verlangt tägliches Training. (lp)
Yoseikan Budo
Im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier am 28. Mai 2011 in der Matscher Au in Schlanders wurde die letzte Saison feierlich beendet. Die jungen Budokas zeigten mit Stolz ihre Diplome, die Eltern, Athleten und Trainer genossen das gesellige Beisammensein. Es wurde geplaudert, diskutiert und vor allem – sich auf den kommenden Sommer gefreut. Inzwischen ist dieser fast vorbei, die Schule hat wieder begonnen, der gewohnte Alltag Einzug gehalten. Auch Yoseikan Budo findet wieder seinen gewohnten Rhythmus.
Der Sommer war allerdings nicht wenig spannend.
ASV Laas Raiffeisen
Die nächsten Fußballspiele werden für Laas schwierig. Der Grund liegt in den vielen Ausfällen, der schwerwiegendste ist jener von Roman Perkmann, welcher eine Kreuzbänderverletzung erlitten hat. Trainer Johann Metz beklagt den Ausfall von 6 Spielern. Somit wird er 3 bis 4 noch nicht erfahrene Junge einsetzen müssen. Unfallgefährdende Fouls sollten die Schiedsrichter bei der Bestrafung des harten Spiels schärfer berücksichtigen. (lp)
Reschenseelauf
Unter den Teilnehmern des heurigen Reschenseelaufes waren auch mehrere sportbegeisterte Frauen und Männer aus Planeil anzutreffen. Damit die Teilnahme ein besonderes Ereignis wurde, hat sich die Gruppe der Geherinnen in der Vorbereitungszeit zum gemeinsamen Training getroffen; das war ein Ansporn mehr, so fit und trainiert zu sein, um die ganze Strecke zu bewältigen und das Ziel zu erreichen. Für das Rennen selber haben sich die Frauen eigene T-Shirts mit speziellem Aufdruck „Planoaler Stecknwatzer“ organisiert; die Läufer schlossen sich dieser Aktion an und gingen als die „Planoaler Bertlen“ (RoBERT, EngelBERT, HuBERT, AdalBERT, GilBERT) ins Rennen. Es ist doch erstaunlich, dass in einem so kleinen Dorf wie Planeil sich so viele Leute für ein gemeinsames Ziel zusammengefunden und auf Eigeninitiative hin alles organisiert haben.
Bei dieser Gelegenheit sei dem Sportverein Planeil gedankt; dieser hat sämtliche Kosten für den Ankauf der T-Shirts und den Aufdruck übernommen und die Aktion von Anfang an mitgetragen.
Renate Winkler
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Franz von Assisi, 4. Oktober 2011
Neben den Gletschern der Arktis und der Antarktis sind die Inlandgletscher der höchsten Berge in den verschiedenen Kontinenten unserer Erde wichtige Klimaarchive. Die Eiskappen der Inlandberge enthalten aufschlussreiche Informationen zur Florengeschichte und zur Vegetationsabfolge über einen längeren Zeitraum. Das Gletschereis kann auch Erhellungen zur Besiedlung und Landnutzung durch den Menschen bringen. Bevor diese wichtigen Informationen durch die Klimaveränderung verloren gehen und durch die Erderwärmung buchstäblich dahin schmelzen, sollen sie durch die Entnahme von Bohrkernen gesichert und für die nachfolgenden Untersuchungen erhalten werden.
Am oberen Eis des Ortlers ist seit dem 23. September und für ca. drei Wochen ein Forschungscamp als Zeltdorf eingerichtet. Ein Team von Forschern entnimmt im Rahmen des Projektes „Ortler Ice Core“ Eisbohrkerne aus dem Gletscher des höchsten Berges der Ostalpen. Diesem Projekt wissenschaftlicher Forschung ist mein heutiger Beitrag gewidmet.
Forschungsgruppe und Projektpartner
Ein internationales Netzwerk aus italienischen, amerikanischen und österreichischen Instituten und Forschungseinrichtungen hat nach sorgfältiger Vorbereitung und vielversprechenden Voruntersuchungen in den Jahren 2009 und 2010 in diesen Tagen mit den Eisbohrungen am oberen Ortler-Gletscher auf 3.850 m MH zur Entnahme von orientierten Bohrkernen begonnen. Die Koordination des Projektes liegt dabei beim Byrd Polar Research Center (BPRC) mit Institutsleiter Prof. Lonnie Thompson von der Ohio State University in den Vereinigten Staaten und bei der Abteilung Zivilschutz der Autonomen Provinz Bozen Südtirol mit Direktor Dr. Hanspeter Staffler und dem angeschlossenen Hydrographischen Landesamt. Prof. Lonnie Thompson ist ein international bekannter und renommierter Eisforscher, der an 50-60 Forschungsexpeditionen in 15-16 verschiedenen Ländern teilgenommen hat und als einer der Menschen mit dem längsten Aufenthalt in großer Höhe gilt. Mitarbeiter im Team von Prof. Thompson und Projektsteuerer am Gipfel des Ortlers ist der Trentiner Geologe und Glaziologe Dr. Paolo Gabrielli. Wissenschaftliche und logistische Projektpartner sind weiters verschiedene Institute der Universitäten Venedig, Innsbruck, Wien, Padua und Pavia, das Amt für Geologie sowie die Abteilungen Forstwirtschaft und Wasserschutzbauten der Südtiroler Landesverwaltung, das Trentiner Naturmuseum, das deutsche und italienische Schulamt der Autonomen Provinz Bozen, die Europäische Akademie Bozen mit den Instituten für Angewandte Fernerkundung, Ärzte des Institutes für Alpine Notfallmedizin der Eurac und des Krankenhauses Schlanders, die Stiftung ahref aus Trient und der Nationalpark Stilfserjoch. Für die Gesundheit der Forscher im Eiscamp sorgen die Ärzte, für deren Verpflegung und für die Logistik die Bergführer der Alpinschule Ortler in Sulden.
Voruntersuchungen 2009 und 2010
In den Jahren 2009 und 2010 wurden am oberen Ortler-Ferner erste umfangreiche und erfolgversprechende Voruntersuchungen durchgeführt. Diese Untersuchungen ergaben eine Schichtmächtigkeit des Eispanzers zwischen 60 und maximal 75 Metern. Radarmessungen zeigten den Übergang von Firn zu Eis in einer Tiefe von ca. 24 m. Überraschend war auch, dass die Massenbilanz im oberen Teil des Ortler-Gletschers in den letzten zwei Jahren durchwegs positiv war. Sie betrug ca. 1.000 mm pro Jahr.
Studium der Vergangenheit
Wie bereits gesagt, kann man aus dem Eis des Ortlers wichtige Informationen zum historischen Verlauf der Temperatur und des Niederschlages erwarten, aber ebenso zur Vegetation und zu den Bodentypen. Auch Rückschlüsse auf Emissionen durch Brände, Bergbau und Industrie können möglich werden.
Studium der Gegenwart
Die paläoklimatische Untersuchung wird von weiteren Forschungstätigkeiten begleitet. Die Universität Padua wird auf dem Gletscher eine meteorologische Station testen, die Uni Pavia und das Südtiroler Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung werden die Auswirkungen der Erderwärmung auf den Permafrost erforschen. Die EURAC Bozen wird mittels Fernerkundung die Veränderungen der Gletscherausdehnung erheben sowie medizinische Untersuchungen am wissenschaftlichen Personal zur Früherkennung von Höhenkrankheiten durchführen. Am Botanischen Institut der Universität Innsbruck sollen die im Eis eingeschlossenen Pollenkörner von Blütenpflanzen bestimmt werden. Die Bestimmung des Pollenstaubes nach Arten erlaubt Rückschlüsse auf das Pflanzenkleid und das Klima vergangener Jahrhunderte.
Zum Gletscherschwund:
Die Gletscher sind in unseren Bergen die bedeutendsten Wasserspeicher. Unter anderem für unsere Trinkwasser- und Brauchwasserversorgung in der Zukunft besonders interessant ist daher deren Entwicklung, deren Zu- oder Abnahme und Massenbilanz. Thomas Schellenberg vom Institut für Fernerkundung an der EURAC Bozen gibt aus der Auswertung von Satellitenaufnahmen für die Jahre zwischen 1987 und 2010 folgende Flächenausdehnung für die Gletscher im Ortler-Cevedale-Massiv an:
Jahr: Ausdehnung
1987 85,3 km²
1999 74,9
2000 73,7
2009 62,1
2010 60,2
Fazit: In den letzten 23 Jahren (zwischen 1987 und 2010) haben die Gletscher des Ortler-Cevedale- Massivs einen Flächenverlust von 25,1 km² erfahren. Dies entspricht 30 % der Fläche von 1987.
Forschungscamp für Oberschüler
Das interdisziplinäre Projekt zur Eisforschung am Ortler hat auch einen wertvollen pädagogisch-didaktischen Ansatz zugelassen: In der Woche zwischen dem 20. und 24. September durften 20 ausgewählte Oberschüler aus den Abschlussklassen der beiden deutschen Vinschgauer Oberschulzentren Schlanders und Mals und des Realgymnasiums Meran sowie von italienischen Oberschulen in Meran und in Bozen den Eisforschern über die Schultern schauen. Auf der Franzenshöhe im Trafoital wurde ein schulexternes Camp eingerichtet. Die Schüler konnten dabei viele Informationen zur Planung und Vorbereitung von wissenschaftlicher Forschung im Feld sammeln und direkte Eindrücke von deren Durchführung im Freiland gewinnen, in einem Tagebuch festhalten und in eine Internet-Plattform stellen. Zu den Informationen zur Eiskernbohrung wurde den Schülern in Vorträgen und geführten Exkursionen weiters viel Wissen aus den Sachbereichen Glaziologie, Geologie, Meteorologie, Alpinökologie, Pflanzen- und Tierkunde angeboten. Dieser didaktische Teil wurde von den begleitenden Lehrpersonen und Fachexperten aus dem deutschen und italienischen Schulamt, des Naturmuseums Trient und des Nationalparks Stilfserjoch betreut.
Für manchen Maturanten dürfte die leistungsbelohnende Teilnahme am Ortler-Eiscamp auch ein interessantes Thema für die Facharbeit zur Reifeprüfung abgeben und vielleicht auch einen Entscheidungsimpuls zur Wahl der Fachrichtung für ein zukünftiges Universitätsstudium setzen.
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Fürstenburg/Burgeis
Mit dem beginnenden Schuljahr konnten Schüler und Lehrer der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg die Räume im neuen Zubau beziehen. Zur Verfügung stehen nun Klassenräume, ein Lehrerzimmer, ein Chemieraum, ein Computerraum, Werkräume, eine Garage, Räume für Produktverarbeitung wie zum Beispiel eine bestens ausgestattete Käserei und die geräumige Aula Magna.
Dort versammelten sich am Samstag, den 10. September Gäste zur offiziellen Schlüsselübergabe. Symbolisch überreichte LH Luis Durnwalder der Direktorin Monika Aondio einen Schlüssel. LR Hans Berger sprach von einem Tag der Freude und von einem Meilenstein in der Geschichte der landwirtschaftlichen Schule Fürstenburg, die 1952 als erste in Südtirol ihre Tore geöffnet hatte. Er erinnerte an Direktor Georg Flora, der sich sehr für die neuen Räumlichkeiten eingesetzt hatte. „Nun braucht es dringend ein Schülerheim in der Nähe“, betonte Berger. LR Florian Mussner zeigte sich angetan, „dass so viel schöne Kubatur entstanden ist, ohne dass man optisch etwas merkt“. Er hob hervor, dass es gelungen sei, einheimische Handwerker und Unternehmen mit den Arbeiten zu betrauen und bedankte sich.
„Wir brauchen ein Heim in Burgeis und eines in Mals“, betonte LH Durnwalder, und er kündigte konkrete Schritte an. Ihre Freude über die neuen Räumlichkeiten drückten auch Aondio und BM Ulrich Veith aus. Architekt Werner Tscholl regte an, bei einer Namenssuche für die Schule an Direktor Flora zu denken.
Zum Zubau:
2005 genehmigte die Landesregierung den Zubau der Fürstenburg als drittes Baulos. Das erste Baulos betraf den Turm der Fürstenburg, dessen Wiedererrichtung nach dem Einsturz 1999 in Angriff genommen wurde. Das zweite Baulos umfasste die Sanierung und die Anpassung sämtlicher Räumlichkeiten in der Burg. Da der Zubau direkt neben der Burg geplant war, meldeten die Verantwortlichen im Landesdenkmalamt Bedenken an. Es kam zu einigen Verzögerungen. Nun dürften auch sie mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der Neubau verschmilzt harmonisch mit dem Gelände. Das unterirdisch projektierte Gebäude, das auf drei Ebenen angelegt ist, verschwindet fast zur Gänze im Hang. Dezent sichtbar bleiben nur die Einfahrtstore zur Tiefgarage und zu den Werkstätten, sowie die Eingangstore. Drei Lichthöfe und mehrere Lichtschächte sind so angelegt, dass genügend natürliches Licht in die unterirdischen Räume einfällt. Architekt Werner Tscholl hat Meisterliches geschaffen, in größter Achtung vor dem Gesamtensemble der Fürstenburg. Die neu errichteten Räume, deren Ausrichtung und Gestaltung entsprechen den modernen Schulbaurichtlinien. „Was wir in die Köpfe investieren ist gut investiert“, unterstrich Durnwalder.
Technische Daten - Zubau Fürstenburg:
Planer und Bauleiter: Architekt Werner Tscholl (verantwortlich auch für die Sanierung des Turmes und der Burgräumlichkeiten)
Gesamtkubatur: 13.930 Kubikmeter
Projektierungsphase: 2000 bis 2004
Beginn der Arbeiten: Jänner 2004
Wiederaufnahme der Arbeiten: Mai 2007
Offizielle Übergabe: 10.09.2011
Gesamtkosten: 7,95 Millionen Euro,
davon 1,30 Mio für Ausstattung und Einrichtung
Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Tschars
Das Gebäude der Obstgenossenschaft „Juval“ an der Hauptstraße von Tschars hat einen prominenten Platz. Mit der neuen Photovoltaikanlage, die mittlerweile auch die Südfassade in Anspruch nimmt, hat das Lager für die vorbeifahrenden Autofahrer einen zusätzlichen Drall bekommen. Seit vier Jahren wird es als Lager verwendet und dort wurde in einem Teil das Bioobst eingelagert. Mittlerweile ist das Bio-Lager nach Latsch umgezogen, auch weil in Tschars der Platz mit rund 220 Waggons zu klein geworden ist. Danach ist der Südteil des Magazins leer gestanden. Dies und auch weil bei der Rekordernte im Jahr 2009 rund 700 Waggons Äpfel auswärts gelagert werden mussten, hat die Verantwortlichen der „Juval“ dazu bewogen, den Südtrakt - in dem sich auch Arbeitsräume befunden haben - zu sanieren und auszubauen und im Zuge dieses Ausbaus auch die internen Abläufe, das Abholen der Leer-Kisten, das Anliefern, das Wiegen, das Einlagern, neu zu strukturieren.
Mit dem Umbau ist der Obmann der „Juval“, Luis Alber, vollauf zufrieden. Die Bauleitung vom Ingenieurbüro Siegfried Pohl lag in den Händen von Michael Hofer und die habe, so Alber, gemeinsam mit den ausführenden Firmen, vorzüglich geklappt.
Baubeginn war im Februar dieses Jahres und der alles andere als leichte Umbau konnte Anfang September soweit fertiggestellt werden, dass die anrollende Ernte versorgt werden konnte. Von den ursprünglich 220 Waggons Lagerkapazität stehen nun 644 Waggons zur Verfügung, aufgeteilt in 5 CA und in 4 DCA Lagerzellen. Insgesamt verfügt das Lager in Tschars nun über eine Kapazität von rund 2700 Waggons. „Damit sind wir für eine normale Ernte gerüstet“, sagt Alber. Von den 300 Kubikmetern Leimbindern konnte die Hälfte für die Umstrkturierung wiederverwertet werden.
Die Feuerprobe hat das Lager zum Teil bereits hinter sich: Ausgeblieben sind die bisher üblichen Traktorstaus in der Erntezeit vor dem Eingang, der sich an der Auffahrt nach Tschars befindet. Auch das Abholen der Leer-Kisten geht reibungsloser vonstatten, weil die Kisten nun hinter dem Gebäude herum transportiert werden können.
Das Markanteste am Gebäude ist ein Teil der Photovoltaikanlage, geplant vom Architekten Walter Dietl, - jener Teil in Richtung Straße. Rund 850 kWp liefert die Anlage in Tschars, dazu kommt noch die in Kastelbell (998 kWp). „Wir decken rund ein Drittel unseres Strombedarfs bereits mit Solarenergie“, sagt Alber. In den kommenden Wochen soll mit einem Farbkonzept die Außenfassade abgerundet werden. Erdtöne sollen es sein. Auch das Gemälde von Herbert Schönweger an der Ostseite soll in diesem Zuge erneuert werden.
Erwin Bernhart
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Auto Sagmeister Glurns
Das Unternehmen„ Auto Sagmeister“ in der Gewerbezone von Glurns hat das Werksgebäude durch einen funktionellen und edlen Zubau erweitert. Aus der einstigen Mechaniker-Werkstatt ist ein modernes Autohaus geworden, mit Dienstleistungen von A bis Z und Blauschild-Qualitäts-Siegel.
Die neuen und lichtdurchfluteten Ausstellungsräume im Unternehmen Auto Sagmeister vermitteln ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit. Und die ausgestellten nagelneuen Automodelle der Marke FORD vom kleinen FORD-Ka bis hin zum FORD-S-Max wecken die Träume der Betrachterinnen und Betrachter. Außen beeindrucken am neuen Komplex neben der ganzflächigen Verglasung vor allem die mit Aluminiumblechen verkleideten Fronten und Geländer-Brüstungen. Die Aluminium-Elemente umhüllen das Gebäude wie ein durchgehendes „Band“, das sich in den Bestand hineinwindet.
Dieses „Band“ dient zum einen als Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung, zum anderen bildet es die Überdachung des Rundweges um den Ausstellungsraum. Es bietet zudem großzügig angelegte überdachte Freiflächen für die Betriebswohnung und den Sitzungssaal über der Ausstellungshalle. Das Ganze bildet eine architektonische Einheit mit der Waschanlage in unmittelbarer Nähe, die bereits seit 2009 in Betrieb gegangen ist. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage mit fünfzehn Stellplätzen, die über eine Rampe erreichbar sind. Der Haupteingang zum Betrieb befindet sich nun im Süden, wo ausreichend Kundenparkplätze zur Verfügung stehen. Etwas zurückgesetzt öffnet sich in der Mitte der Glasfront eine automatische Glastür. Die Ausstellungshalle ist gleichzeitig auch Empfangsbüro. Dieses befindet sich an der Schnittstelle zwischen altem und neuen Trakt und stellt die Verbindung her. Platz gefunden haben in der Halle auch zwei kleine Büros, die einsehbar, abgetrennt durch Glasfronten, für individuelle Gespräche mit Kunden bereitstehen. „Durch den Zubau haben wir nun reichlich Platz, um Kundinnen und Kunden besser beraten und die einzelnen Auto-Modelle besser präsentieren zu können“, sagt Oskar Sagmeister. Zufrieden zeigt er sich mit den am Bau beteiligten Handwerkern und Firmen (siehe Werbeinserate).
Auto-Partner seit über 30 Jahren
Zusammen mit seiner Frau Luise hatte Oskar Sagmeister 1977 den Betrieb gegründet und die Karosseriewerkstätte in der Gewerbezone 1 in Glurns eröffnet. Bereits 1981 musste die Werkstatt zum ersten Mal erweitert werden. Eine mechanische Abteilung, ein Büro, eine Lagerhalle, ein Ausstellungsraum und ein Gemeinschaftsraum wurden neu eingerichtet. In dieser Zeit kam es auch zum Vertragsabschluss mit dem Autohaus FORD. Seither verkauft Auto Sagmeister FORD-Neuwagen, aber auch Gebrauchtwagen aller Marken. Um die Betriebsnachfolge brauchte sich das Ehepaar Sagmeister nie sorgen. Zwei der drei Söhne zeigten Interesse am Mechaniker-Handwerk und an der Weiterführung des Betriebes. Sie absolvierten eine entsprechende Fachausbildung. Stefan Sagmeister begann 1991 die Mechaniker-Lehre im heimischen Betrieb. Erfahrungen und Fachwissen sammelte er in der FORD Niederlassung in München von 1995 bis 2001. Nach dem KFZ-Meister-Abschluss kehrte er in den Familienbetrieb zurück. Drei Jahre später stieg auch der jüngste Sohn Markus Sagmeister als Karosseriebauer und Lackierer in den Betrieb ein.
Geglückte Betriebsnachfolge
Nach der Betriebs-Neugründung durch die beiden Söhne Stefan und Markus Sagmeister stellte sich der Familienbetrieb neuen Herausforderungen. Sie beschlossen, neue Dienstleistungen anzubieten und dazu brauchte es neue Investitionen und Baulichkeiten, wie eine Ausstellungshalle, Kundenparkplätze und eine Waschanlage. Sohn Andreas Sagmeister, ein angehender Architekt, brachte die Vorstellungen und Wünsche seiner Brüder und Eltern in Form eines ausgeklügelten und gut durchdachten Projektes zu Papier. In die Schule geht der Sagmeister-Sprössling beim Star-architekten Werner Tscholl. Und dass er gelernt hat, macht der neue Industriekomplex deutlich. Funktionalität und Ästhetik gehen eine harmonische Verbindung ein. Die moderne Waschanlage wurde bereits 2009 in Betrieb genommen und wird seither von Autofahrern gerne genutzt. Nun können diese bei jedem Waschtermin die Neuwagen in der Halle betrachten.
Autohaus mit Blauschild-Zertifikat
Auto Sagmeister bietet seinen Kundinnen und Kunden alle Dienstleistungen von A bis Z rund ums Auto an: Diese umfassen Karosseriearbeiten, Lackierarbeiten, Scheiben-Reparaturen, Lack- und Scheibenversiegelungen, Reifenservice und Achsvermessungen, mechanischen Service und Autoelektronik, Abklärung von Versicherungsschäden, Hauptuntersuchungen (Collaudo). Seit jeher wird ein großes Augenmerk auf Qualitätsarbeiten, termingerechten Service und ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis gelegt. Seit 2008 gehört der Betrieb zu jenen Kraftfahrzeug-Fachbetrieben, die über das Blauschild Qualitätssiegel verfügen und das bedeutet Verpflichtung. Das Blauschild-Zertifikat garantiert den Kundinnen und Kunden einen geprüften, hohen Standard bei Beratung, Service und Qualität. Zehn bestens ausgebildete Fachkräfte, davon sechs Karosseriebauer, vier Mechaniker und drei Angestellte in der Verwaltung, gewähr-
leisten einen zuverlässigen Kundendienst. In der vollautomatischen Waschanlage werden die Wagen dank der modernen Soft-Tecs-Waschbürsten schonend gereinigt. Fünf verschiedene Programme stehen zur Verfügung, ebenso eine Staubsauger-Anlage. Vermietet werden PKWs und Kleintransporter. Der Abschleppdienst ist rund um die Uhr abrufbar.
NEUERÖFFNUNG
Die Neu-Eröffnung der Ausstellungshalle von Auto Sagmeister in der Glurnser Gewerbezone wird am
Samstag, den 15. Oktober 2011,
mit Beginn um 11 Uhr
mit einem geselligen Umtrunk gefeiert.
Alle sind herzlich dazu eingeladen!
Auto Sagmeister KG
Glurns - Tel. 0473 83 14 47 - www.ford-sagmeister.com
Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Naturns - KlimaHaus Gold
Behaglich, energieeffizient, klimafreundlich... sind nur einige der Merkmale des KlimaHaus Gold, das in der neu entstandenen Wohnsiedlung „Am Graben“ im Naturnser Ortsteil Kompatsch gebaut und vor zwei Monaten bezogen werden konnte. Für den Bauherren Leo Götsch und seine Familie stehen nachhaltiges und zugleich zukunftsorientiertes Bauen mit hohen Qualitäts- und Umweltstandards und leistbares Wohnen in keinem Widerspruch, denn die höheren Investitionskosten werden sich durch die bedeutend geringeren Betriebskosten in kurzer Zeit amortisiert haben.
Um das Zertifikat eines KlimaHaus Gold zu erlangen, muss der Heizenergiebedarf des Gebäudes unter 10 kWh/m²a liegen, das Gebäude muss demnach pro Jahr weniger als einen Liter Heizöl oder einen Kubikmeter Gas pro Quadratmeter Wohnfläche verbrauchen.
Darum galt es, zusammen mit dem Architekten und Bruder des Bauherren Karl Götsch aus Bruneck, alle am Bau Beteiligten vom Vorhaben zu überzeugen, um das vorgegebene Ziel zu erreichen, welches schlussendlich mit einem Heizenergieverbrauch von 6,38 kWh/m²a deutlich unterschritten wurde.
So wurde die Planung zu einer der wichtigsten Phasen beim Bau dieses Reihenmittelhauses. Die Ausführungsqualität am Rohbau und die vielen Details, wie Anschlüsse und Materialien, wurden bereits im Vorfeld genau definiert und am Bau umgesetzt.
Bei einem KlimaHaus Gold sind die Wärmeverluste über die Gebäudehülle und Lüftung so gering, dass eine behagliche Temperatur auch ohne ein aktives Heizungssystem erreicht wird. Es weist einen derart niedrigen Energieverbrauch auf, dass die Heizkosten gegenüber einem „normalen Bau“ fast bis zu 90 % eingeschränkt werden können.
Besonders ausschlaggebend für energieeffizientes Bauen ist die Qualität der Gebäudehülle. So muss die Luftdichtheit durch den Blower-Door-Test nachgewiesen werden. Letzterer stellt besonders für die Handwerker eine große Herausforderung dar, da für Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen die Luftdichtheitsmessung den Wert von n50 ≤ 0,60 1/h nicht überschreiten darf. Nach dem Beseitigen geringfügiger Undichtigkeiten erreichte das Gebäude einen Wert von n50 ≤ 0,52 1/h.
Wichtiger Bestandteil eines KlimaHaus Gold ist auch die Wärmerückgewinnungsanlage, die nur bei einer luftdichten Gebäudehülle optimal ausgenützt werden kann. Die Wärmerückgewinnung ist Teil der Komfortlüftung.
Durch den Einsatz hocheffizienter Wärmetauscher können im Vergleich zu anderen Systemen hohe Heizkosteneinsparungen erzielt werden. Dadurch, dass die Frischluft (Luft mit Außentemperatur) über die abgeführte Fortluft (warme Raumluft) erwärmt wird, hat sie bereits annähernd Raumtemperatur. Da die Frischluft über Filter geführt wird, die vom Nutzer einfach austauschbar sind, kann eine nahezu staubfreie und bei entsprechender Filterqualität auch pollenfreie Zuluft erreicht werden. „Anfangs war es etwas ungewohnt, gar nicht mehr lüften zu müssen“, stellt die Bauherrin Marialuisa Götsch fest: „aber man gewöhnt sich auch an diesen Komfort.“
Auch auf die Auswahl der Dämmmaterialien und deren Stärke ist beim Haus der Familie Götsch besonderes Augenmerk gelegt worden. So wurden für die Außenwände 30 cm starke EPS-Platten, für die Decke zur Garage Hartschaumplatten mit einer Stärke von 20 -30 cm, für die Außendecken Vakuumpanele mit einem Lamda-Wert von 0,005 und für das Dach eine Kombination aus Holzfaser- und Hartschaumplatten mit einer Gesamtstärke von 30 cm verwendet.
Die großzügigen Fensterfronten gen Süden lassen den Wohnbereich nicht nur hell und offen erscheinen, durch sie wird auch der solare Wärmegewinn ausgenützt. Bei den Holz-Alufenstern handelt es sich um dreifach-verglaste Wärmeschutzfenster, die in den Wintermonaten für so geringe Wärmeverluste wie möglich sorgen sollen.
Offenes Wohnen mit viel Helligkeit und Licht waren für die Bauherrenfamilie bei der Innenraumeinteilung von besonderer Wichtigkeit. Auch sollten nicht zu viele Materialien gemischt werden, so überwiegen im gesamten Wohnbereich die Materialien Marmor und vor allem Eiche. Die vom Bodenleger Schütz Lorenz verlegten Böden in Eiche sind gebürstet und geölt und dominieren das gesamte Ambiente.
Die klassische Aufteilung in Tagesbereich im Erdgeschoss und Nachtbereich im Obergeschoss wurde ganz nach den Wohnbedürfnissen des Bauherrn ausgerichtet. Zentraler Raum im Erdgeschoss ist die lichtdurchflutete Wohnküche. Der Kochbereich lässt keine Wünsche offen und versteckt sich dezent hinter einer dreiviertel hohen Wand. Die vom Möbelhaus Wallnöfer gestaltete Küche bietet bei der Zubereitung von Speisen mit einer steinernen Arbeitsfläche von etwa 3,60 m ausreichend Platz für kulinarische Experimente. Auch die große Couch im Wohnbereich, und der Esstisch, das Elternschlafzimmer, sowie das Schlafzimmer von Tochter Elena im Obergeschoss wurden vom Möbelhaus Wallnöfer geliefert.
Einfache klare Grundrisse, die Individualität und Funktion vereinen, ziehen sich durch das gesamte Haus, keine tragenden Wände sind in den Räumen und somit ist deren Einteilung frei gestaltbar. Auf Ästhetik und Details wurde ebenso geachtet, so wurden zum Beispiel bei Fenstern und Türen kompakte Beschläge mit demselben Design montiert und raumhohe Ganzglastüren unterstützen im Erdgeschoss das Prinzip der Helligkeit.
Familie Götsch hat sich auf 110 m² Wohnfläche ihren ganz persönlichen Wohntraum verwirklicht, wobei neben hohem Komfort und hoher Energieeffizienz auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Alltag gewährleistet sind, sodass die Familie bedenkenlos dem bevorstehenden ersten Winter in ihrem neuen Heim entgegenblicken kann.
Maria Gerstgrasser
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Seit vielen Jahren bedient sich der Mensch fossiler Brennstoffe oder deckt den Strombedarf mit Hilfe von Kernspaltung. „Endlichkeit“ der vorhandenen Rohstoffe und die Gefahren werden den Menschen zunehmend bewusst. Die Nutzung alternativer Energiequellen boomt.
Die Folgen der Nutzung fossiler Brennstoffe für unsere Umwelt sind schon lange nicht mehr zu übersehen, geschweige denn zu leugnen. Treibhauseffekt, Klimaerwärmung, Gletscherschmelze, Ressourcenknappheit, Verschmutzung der Luft und die umstrittene Endlagerung von radioaktiven Überbleibseln der atomaren Stromgewinnung betreffen die gesamte Menschheit. Mit der steigenden Sensibilität des Menschen für die Erde als Lebensraum ist das Thema „erneuerbare Energien“ nicht mehr der Fachwelt vorbehalten, sondern ist auch in den Köpfen der Menschheit fest verankert.
Unsere „Quelle“
Die bedeutendste Energiequelle im Sinne der Erneuerbarkeit ist die Sonne – ihr Licht steht uns über das ganze Jahr zur Verfügung und kann für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Die thermische Nutzung der Sonnenenergie ist ein seit vielen Jahren eingesetztes Verfahren und in den Haushalten ein Element der Heizungsanlage. Für die Erzeugung von Strom wird die Photovoltaik genutzt. Dabei wird durch die Sonnenstrahlung verfügbares Licht in elektrischen Strom umgewandelt. Der Prozess erfolgt über spezielle Photo- oder Solarzellen. Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen hat in den vergangenen Jahren sowohl technisch als auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Nutzung große Schritte gemacht. Das technische Know-how wurde und wird laufend verbessert, der gesamte Strommarkt befindet sich im Umbruch.
Die Photovoltaikanlage
Eine Photovoltaikanlage ist eine technisch anspruchsvolle Installation, die eine umfassende Erfahrung des Planers bzw. Installateurs erfordert. Neben dem geografischen Standort sind Faktoren wie eine unverschattete Position des Objektes sowie dessen Ausrichtung, der Neigungswinkel und nicht zuletzt der Anschluss an das öffentliche Stromnetz ausschlaggebend.
Um den erwarteten Nutzen zu erreichen, sind bereits vor der effektiven Planung all diese Voraussetzungen genauestens zu prüfen und entsprechende Berechnungen anzustellen. Anhand dieser erhobenen Daten wird die Anlage dann geplant und fachgerecht errichtet und geht so mit der erwarteten Leistung und entsprechenden Amortisationszeiträume ans Netz.
Wartung von Photovoltaikanlagen
Ist eine Photovoltaikanlage erst einmal fachgerecht installiert, gilt sie als generell wartungsarm, dennoch sollte man ihre Leistung im Auge behalten. Einen Anhaltspunkt über die Effizienz der eigenen Anlage liefern dem Eigentümer die Ertragszahlen oder - falls die Anlage schon länger in Betrieb ist, der Vergleich mit den Zahlen der vorhergehenden Jahre. Bei erkennbaren Schwankungen ist es sinnvoll, die Anlage vom Fachmann überprüfen zu lassen. Er kann beispielsweise größere Verschmutzungen, die die Leistung einer Anlage bereits beeinträchtigen, aufdecken, bevor es zu einer erheblichen Minderleistung kommt. Durch die technische Ausrüstung ist der Fachbetrieb zudem in der Lage, fehlerhafte Solarmodule oder Beschädigungen genauestens zu lokalisieren.
Wer seine Photovoltaikanlage regelmäßig überprüft, tut nicht nur seiner Umwelt Gutes – er behält auch ihre Wirtschaftlichkeit im Auge.
Bauen mit Betonfertigteilen ist eine innovative und zukunftsfähige Technologie. Nicht nur den statischen Anforderungen werden die Betonfertigteile gerecht, auch architektonische Wünsche lassen sich realisieren. Einsatz finden die Betonfertigteile im Gewerbebau, Wohnbau, Hotelbau, Landwirtschaftsbau und Tiefbau. Durch ständige Entwicklungen und Innovationen gelang es in den letzten Jahren, eine „neue Art des Bauens“ am Markt zu etablieren und dabei zugleich auf die Architektur der Gebäude Einfluss zu nehmen. Die Vorteile auf einen Blick:
• Schnelligkeit: Der Einsatz von Betonfertigteilen ermöglicht es, Bauprojekte innerhalb kürzester Zeit mit optimierten Baukosten zu realisieren.
• Gleichbleibende Qualität: Die hochautomatisierte Produktion der Betonfertigteile im Werk sorgt für eine konstant hohe Qualität der Produkte.
• Just-In-Time Produktion: Durch einen klar strukturierten Bauzeitenplan werden rechtzeitig Maßnahmen für eine termingerechte Lieferung getroffen.
• Sofort einsetzbar: Betonfertigteile bieten nach ihrer Montage bzw. Verlegung sehr schnell eine sicher begehbare Ebene.
• Platzsparend: Betonfertigteile können auf engstem Raum eingesetzt werden.
• Sicherheit: Durch die Verlegung der Fertigung in ein Werk wird die Arbeitssicherheit auf der Baustelle verbessert.
• Sauberkeit und Effizienz: Betonfertigteile können schnell und präzise montiert bzw. verlegt werden. Mit Lärm oder Staub verbundene Arbeiten auf der Baustelle entfallen damit.
Die Thermowand
Besondere Innovation ist mit der Entwicklung der „Thermowand“ gelungen. Das Doppelwandsystem mit innenliegender Wärmedämmung erhält durch die äußere Scheibe einen wirksamen Schutz gegen Beschädigungen. Neben ihren optimalen Dämmeigenschaften und dem schnellen Baufortschritt kommt die „Thermowand“ dem häufig geäußerten Wunsch nach einem anspruchsvollen ästhetischen Erscheinungsbild des Architekten und Bauherren in besonderem Maße entgegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Oberfläche metallschalungsglatt ist und somit ein ansprechendes Aussehen gewährleistet (in Fachkreisen auch „Architekturbeton“ genannt). Das dabei entstehende optische Erscheinungsbild lässt sich mit einem traditionellen, außenliegenden Wärmedämm-Verbundsystem nicht realisieren. Deshalb wird die „Thermowand“ besonders im Wohnungs- und Gewerbebau (z.B. Bürogebäude) eingesetzt und gilt durch ihre thermischen Eigenschaften als die Produkt-innovation für die Zukunft. Der Einsatz der „Thermowand“ ermöglicht es, Projekte im „Klimahaus B“ Standard zu realisieren. Demnach eignet sich dieses System optimal, um den künftigen Mindeststandard im Südtiroler Wohnbau zu erzielen.
Schönes Design und gute Qualität gehen bei den Einrichtungs-Trends in diesem Jahr Hand in Hand. Zurück zur Natur heißt das Motto. Deshalb dominiert Holz das Interieur. Heimische Hölzer, auch Obsthölzer, insbesondere. Farblich bleibt man im helleren Farbspektrum. Buche, Ahorn, Esche, Erle und Birke sind hoch im Kurs. Um das Ambiente ein wenig aufzufrischen und Modernes einfließen zu lassen, ist Weiß nach wie vor die Trendfarbe. Weiß wirkt klar, neutral und freundlich. Klar bleibt auch die Formensprache. Gerade, filigran, minimalistisch. Eine Einladung fürs Auge sind die Möbel demnach in diesem Jahr. Schönes Design eben. Samt guter Qualität.
von Angelika Ploner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Sie sind – wenn man so will – die Seele eines Raumes. Wohnaccessoires machen ein Heim erst so richtig wohnlich. Ein Bild an der weißen Wand, ein Kissen auf dem Sofa, die Vasen in der Schrankwand: Es sind die kleinen Dinge, die große Wirkung erzielen, die Akzente setzen, die Kontraste schaffen, die Blicke auf sich ziehen. Hier zeigt sich auch die wahre Klasse eines Heims. Denn Wohnaccessoires und Dekorationen werten auf, verleihen Charakter, geben Räumen – wenn man so will – eben eine Seele.
von Angelika Ploner
Prad
Faszinierende Märchen und Sagen zum Themenbereich Wasser erwarteten am 21. September die Prader Grundschüler der 5. Klasse. Anlässlich der diesjährigen Prader Wasserwochen gab Veronika Krapf in der Bibliothek von Prad fantastische Geschichten, Märchen und Sagen aus aller Welt zum Besten, welche allesamt das Element Wasser thematisierten; jenem kostbaren Nass, mit all seinen geheimnisvollen Facetten, seiner beschwingten Art, mystischen Ruhe und edlen Anmut. Neugierig und aufgeschlossen ließen sich die Kinder ins „Wasserreich“ entführen und lauschten gespannt den lebhaften Ausführungen der begnadeten Geschichtenerzählerin aus Teis. Der weitere Erzähltag war dann für die ganze Familie reserviert: bei Wassermärchen - erzählt am Nachmittag von Margareta Fuchs in passendem Ambiente bei den Fischen in „aquaprad“. Eingestimmt von dieser faszinierenden Wasserwelt ließ sich so mancher Zuhörer von der Märchenerzählerin auf eine einzigartige und bezaubernde Phantasiereise mitnehmen. (re)
Schluderns
Das Wasser und seine Bedeutung für die Dorfgemeinschaft war kürzlich Thema in der Grundschule von Schluderns. Unmittelbaren Anlass boten die Arbeiten am Saldurbach in Konfall, wo dem Wasser im Sinne des Hochwasserschutzes Raum gegeben wurde. „Es hat uns erstaunt, wie wenig die Kinder über das Thema Wasser auch in geschichtlicher Hinsicht wussten und wie interessiert sie den Zeitzeugen zuhörten“, sagt Schulleiterin Sonia Abart Donner. Viele standen bereit, ihr Wissen weiterzugeben. Altbürgermeister Sepp Frank erzählte von den einstigen Dorfbrunnen, die sich an fast jeder Ecke befanden. Er berichtete von den Quellen am Churburg-Hang und von den Wasserrechten. Der Heimatkundler Karl Wieser führte die Kinder über den Griggwaal und beschrieb die vielen einstigen Mühlen. Das Wasser trieb Getreidemühlen und Sägewerke an. Der Bergbauer Sepp Ruepp zeigte den Schülern die Technik des Bewässerungssystems am Leitenwaal und am Bergwaal. Am Griggwaal, der vor Jahren teilweise zugeschüttet wurde, erfuhren sie, welche Folgen das haben kann. Ist das kapillare Wassernetzwerk zerstört, wird das Gelände brüchig und muss mit viel Aufwand gesichert werden. Die Quellfassung auf der Upi-Alm erklärte BM Erwin Wegmann. Durch die Auwälder, die letzten Reste des einstigen Vinschger Urwaldes, führten die Förster Karl Anton Pegoraro, Martin Gorfer und Stefan Peer. Sie unterstrichen die Einzigartigkeit des Feuchtgebietes als Wasserspeicher, als Rückzugsgebiet für Tiere und Menschen. Durch die Wasserwoche schärften die Kinder das Bewusstsein. Sie wurden in die Verantwortung für Bäche, Waale, Waalwege und Auwälder eingebunden und sind fest entschlossen, diese zu schützen und zu erhalten. (mds)
Bereits zum achten Mal fand am Samstag, den 3. September 2011 das Fußballturnier des JuZe Naturns auf dem Stabner Sportplatz statt, dieses Jahr mit fünf hoch motivierten Mannschaften.
Die Teams lieferten sich in einer Meisterschaft mit Hin- und Rückrunde zum Teil spannende und taktisch hochklassige Matsches, an deren Ende das Kombiteam von „Huu da JuZe“ als Sieger vom Feld ging. Der Kampf um Platz zwei entwickelte sich zu einem wahren Thriller, an dessen Ende sich etwas überraschend die Jungs vom „FC Jambo usw.“ gegen die Obermaiser „Blauen Schlümpfe“ knapp mit einem Punkt Vorsprung durchsetzen konnten. Auf Platz 4, wiederum mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr landete das „Pup zum Hirschen“ –Team. Die Mannschaft mit dem jüngsten Altersdurchschnitt und zugleich auch die Lokalmatadoren „Sockboch Rosnwialer“ belegte den 5ten Platz.
Dank der freundlichen Unterstützung der Südtiroler Volksbank konnten alle Spieler und Spielerinnen einen tollen Sachpreis mit nach Hause nehmen, die ersten Drei außerdem einen Pokal. Und um zu unterstreichen, dass es beim JuZe-Turnier in erster Linie nicht um das Gewinnen, sondern um den gemeinsamen Spaß beim Fußballspielen geht, wurde die Reihenfolge bei der Auswahl der Preise dieses Jahr umgedreht.
Abschließend möchte sich das JuZe-Team bei allen freiwilligen Helfern, aber auch bei allen Kickern bedanken, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Die Fotos gibt es auf unserer Website unter
www.juze-naturns.it zu bewundern.
>> Hallo an alle Laaser Jugendlichen,
ich heiße Dietmar Götsch, bin 21 Jahre alt und bin seit 20. September Jugendarbeiter im Jugendtreff Laas. Ich habe in Auer in der Oberschule für Landwirtschaft Matura gemacht und war dort auch zwei Jahre im Vorstand des dortigen
Jugendtreffs. Auch habe ich beim Projekt „Pit Stop“ vom
Forum Prävention mitgemacht und einige von euch kennen mich vielleicht schon. Ich habe mich schon immer gut in der
Offenen Jugendarbeit aufgehoben gefühlt und freue mich auf die Arbeit mit euch.
Am 8.Oktober werde ich das erste Mal den Treff in Laas aufsperren und zwar gleich mit einer verlängerten Öffnungszeit ab 17.00 Uhr. Für Verpflegung (Nudel), Spiele, Musik usw. wird bestens gesorgt. Ich freue mich auf euer Kommen und auf tolle Aktionen mit euch. <<
Öffnungszeiten: Mittwoch 15.00 – 19.00 Donnerstag 15.00 – 19.00 Freitag 17.00 – 21.00 Samstag 18.00 – 22.00
Im Jugendtreff St. Valentin wurden gegen Ende der Sommerferien auf Wunsch der Jugendlichen eigene TATTOOs kreiert.
Tatkräftige Unterstützung kam von der Jugendarbeiterin Veronika Thaler vom Jugendzentrum JuMa Mals, welche spannende Ideen und Tipps & Tricks lieferte.
Bei herrlichem Sommerwetter hielten ein Dutzend Jugendlichen in einer netten Runde im Freien zuerst ihre Einfälle auf Papier fest. Danach wurden entweder chinesische Zeichen oder Sternenmuster aber auch der eigene Vorname in Graffiti – Schrift mit einem Kugelscheiber auf der Haut vorgezeichnet. Die individuellen Vorlagen der Buben und Mädchen wurden zu guter Letzt mit schwarzem oder braunem Tattoostift übermalt und daraus entstanden kleine persönliche „Kunstwerke“.
Und wer weiß nun schon so genau, ob dieses chinesische Zeichen, welches den ein oder anderen Rücken ziert, nun Schwein, Wolke oder Hase bedeutet? Sollte man es vielleicht besser gar nicht erst wissen? ;0)
Diejenigen unter den Kids, welche beim Duschen oder Waschen kaum Wasser an ihr gelungenes Körpertattoo ließen, hatten lange Freude an ihrer einzigartigen Körperbemalung. Denn die Tattoos waren letztendlich abwaschbar wie ein Filzstift.
Vinschgau/Landeck
Die Arbeitsgemeinschaft „Frau in der Wirtschaft“ aus Landeck hätte den Termin nicht besser wählen können: Just zum „marmor&marillen“-Fest in Laas anfangs August war die Fahrt in den Vinschgau geplant, um sich mit den Frauen im LVH auszutauschen. Die Vorsitzende der LVH Frauen, Maria Wallnöfer, konnte die Frauengruppe mit Obfrau Agnes Pregenzer an der Spitze in Goldrain willkommen heißen. Auf dem Programm stand die Betriebsbesichtigung der Tischlerei Fleischmann. Alois und Barbara Fleischmann gaben Einblicke in ihre Firmenphilosophie, zu der die Verwendung natürlicher Materialien zur Selbstverständlichkeit gehört. Aufgrund einer 30-jährigen Firmen- und Kundenerfahrung waren die Informationen im Hause Fleischmann durchaus interessant. Der Besuch eines der Höhepunkte des Sommers im Vinschgau, des „marmor&marillen“-Festes in Laas veranschaulichte den Frauen aus der Landecker Gegend die Verbindung zweier typischer Vinschger Produkte, deren Attraktivität weit über den Vinschgau hinausreicht.
Schlanders
Im Zwei-Wochen-Rhythmus treffen sich die Mitglieder der Selbsthilfegruppe für Depression in den Räumen der psychosozialen Caritas-Beratungsstelle im Widum in Schlanders. Emma Pobitzer und Gisela Gitterle sind jene zwei Frauen, die die Selbsthilfegruppe anleiten. Mit drei, vier Leuten ist die Gruppe vor einem Jahr gestartet, mittlerweile sind’s 13, die sich regelmäßig austauschen. Aus den eineinhalb vorgesehenen Stunden werden meist zwei; oft auch zweieinhalb Stunden und mehr, in denen Befinden und Erlebtes der einzelnen Mitglieder in den Mittelpunkt gestellt wird. Dass Schweigepflicht herrscht, ist die wichtigste Regel innerhalb der Gruppe. Einmal im Monat wird sie vom Schlanderser Psychologen Harald Tappeiner professionell begleitet. „Wir als Selbsthilfegruppe wollen keine therapeutische Hilfe geben“, sagt Pobitzer, „wir wollen uns einfach nur gegenseitig helfen, indem wir zuhören und Ratschläge geben.“ Selbsthilfegruppen, sagt Psychiater Giorgio Vallazza, erfüllen eine wichtige Aufgabe, denn die eigene Erfahrung hat einen unschätzbaren Wert. Psychiater Christian Kaplan: „Selbsthilfegruppen fangen Menschen auf und informieren.“ Genau hier reiht sich auch die jüngste Veranstaltung der Selbsthilfegruppe für Depression Mitte September ein. Mit einem öffentlichen Abend hat man sich nach außen gerichtet und hat über Depression informiert. Es war zweifelsohne ein mutiger Schritt, den man zum einjährigen Bestehen der Selbsthilfegruppe in Schlanders gesetzt hat. Die Kontaktperson für die Selbsthilfegruppe für Depression ist Emma Pobitzer 348 76 86 251. (ap)
Sulden
Unmittelbar zu Füßen König Ortlers, in der Suldner Grundschule, fand am 19.09. eine öffentliche Konferenz mit dem Titel „Verborgen im Ortler: die Geheimnisse des Klimas“ statt. Grußworte des BMs Hartwig Tschenett und des Direktors der Abt. Brand- und Zivilschutz Hanspeter Staffler gingen der eigentlichen Vorstellung des Ortler-Projektes durch Paolo Gabrielli (Ohio State University/USA) und Roberto Dinale (Autonome Provinz Bozen) voraus. Unterstützt vom Land Südtirol (Logistik) und koordiniert von der Universität Ohio und dem Hydrographischen Landesamt Südtirol, werden im Laufe des wissenschaftlichen Projekts (vom 23.09-14.10) umweltverträgliche Bohrungen im hohen Firnfeld - knapp unterhalb des Ortlergipfels - durch hochkarätige internationale Forscher ausgeführt und dem Gletscher (ca.70m dick) 1m lange Eisbohrkerne mit einem Durchmesser von 10 cm entnommen. Diese bilden dann die Grundlage zur umfassenden Klimaforschung.
In isolierten Behältern aufbewahrt, werden die Bohrkerne dann via Helikopter zur Kühlzelle der Forststation Prad transportiert, um später in den Labors der Universitäten Ohio, Venedig und Innsbruck genauer analysiert zu werden.
Dass die Wahl für diese paleoklimatologische Untersuchung auf die höchste Erhebung Tirols gefallen ist, liegt daran, dass der Gletscher am Ortler nicht in Bewegung und durch seine Höhe (3905m) noch nicht von Schmelzwasser verschmutzt ist: Idealvoraussetzungen für die Methode des Leiters des Byrd Polar Research Centers (Uni Ohio/USA), Prof. Lonnie Thompson. (re)
Partschins/Rabland
Es gehört bereits zur Tradition der beiden Bibliotheken Partschins und Rabland, in den Sommermonaten ihre Lesekinder von der Grundschule bis zur Mittelschule zu einer Leseaktion einzuladen. Meist wird die Sommerleseaktion gemeinsam von den Burggräfler Bibliotheken ausgearbeitet und durchgeführt. Auch dieses Jahr wurde wieder ein interessanter und abwechslungsreicher Leserpreis für die Kinder und Jugendlichen organisiert: Unter dem Motto „3 + 1 – Lesen, Hören, Entdecken“ konnten die Leserinnen und Leser den ganzen Sommer über für jedes gelesene Buch bzw. für jede gehörte CD mit Geschichten in einem Lesepass Aufkleber sammeln und am Ende wurden die fleißigen TeilnehmerInnen zu einer großen Abschlussfeier eingeladen. Ende September fand im Geroldsaal in Rabland die Abschlussfeier für knapp 100 Grundschüler aus der ganzen Gemeinde statt: Als Überraschung für alle gab es eine Musikgeschichte mit den bekannten Clowns „Karamela und Schokola“, mit anschließender Verlosung von tollen Sachpreisen, die dank einer großzügigen Spende der Raiffeisenkasse Partschins angekauft werden konnten. Vielen lieben Dank auch im Namen aller Gewinnerinnen und Gewinner! Den Abschluss der Feier bildete wie immer der Sturm auf das große Buffet, das von Eltern und freiwilligen Helferinnen gebracht worden war. Wir möchten uns deshalb nochmals ganz herzlich bei den Eltern dafür bedanken! Für die Mittelschüler findet am 22./ 23. Oktober eine Filmnacht satt, bei der es sicherlich ebenfalls sehr viel Gelächter, aber vor allem sehr, sehr wenig Schlaf geben wird.
Barbara Rechenmacher
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Schlanders
Im riesigen Innenhof der Drusus Kaserne von Schlanders veranstaltete die „transart“ (Festival für zeitgenössische Musik) am 25. September 2011 ein ungewöhnliches Konzert. Gefördert wurde es von der Gemeinde Schlanders und von zahlreichen Sponsoren aus der Wirtschaft; angeregt wurde dieses Event durch den Künstler Erich Kofler Fuchsberg.
Die „Musikanten“ des Konzertes „Voicity“ waren weit über den riesigen Innenhof der Kaserne verstreut. Die Instrumente: knatternde, summende, schnaufende Maschinen.Trotz großer Entfernung setzten zwei Flexgeräte zeitgleich mit ihrem Funkenregen ein. Der Mann mit einer handbetriebenen Sirene schaute konzentriert auf die vor ihm ausgebreitete Partitur und begann sein Heulen wie vorgeschrieben. Alles musste übereinstimmen, wurde genau bemessen und zwar mit Stoppuhren. Jeder Musiker trug eine solche am Arm und befolgte die Anweisungen genauestens.
Eine „Symphonie“ sollte entstehen aus dem Lärm einer Stadt, einer Fabrik, eines Hafens. Kompressoren, Lärmbleche, Trompeten. Konzert für Baumaschinen, geschützte Fahrzeuge, Militärgerätschaften, 1 Sopran, 4 Bläser. Ein gepanzertes Fahrzeug umrundete den Platz. Dort, wo ein Geschützturm vorgesehen ist, saß ein Trompeter und schoss mit akustischer Munition. Laut, schmetternd.
Ist bereits Revolution? Ist Europa am Ende?
Ein anderer Trompeter bläst vom obersten Stock. Wie beim letzten Gericht. Der Höllenlärm wurde mit riesigen Lautsprechern über den ganzen Platz geleitet. Also gab es kein Entrinnen.Wie in der Hölle.
Ich entdeckte den Bürgermeister und einige Gemeinderäte. Ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen Ratlosigkeit und Belustigung. Hanspeter Kainrath, der Organisator dieser „transart“ Veranstaltung, spricht von einer überraschenden Erfahrung: Nirgends habe er so viel Verständnis gefunden, wie hier in Schlanders. Überall Aufgeschlossenheit, auch bei den Vereinen und natürlich auch bei den Sponsoren. Der Besitzer einer großen Baufirma ließ zahlreiche Instrumente mit Facharbeitern auffahren, natürlich gratis. Und alle waren sie begeistert, haben wiederholt geprobt. Die Bauern und die Beamten, die Handwerker und die Facharbeiter der Fabrik. Seit dem April dieses Jahres arbeitet Boris Filanovsky an dieser auf die Drusus Kaserne zugeschnittene Komposition. Für die Kaserne gab es also vor ihrem Verschwinden noch diesen Schwanengesang, ein großes Fest mit über 500 Besuchern.
Am 7. November 1922, zum 5. Jahrestag der Sowjetunion, inszenierte der Komponist Arseny Avraamov in Baku am Schwarzen Meer ein bis dahin unerhörtes Spektakel: Hundertschaften von Chören, Nebelhörner, Artillerie, Fahrzeuge und sämtliche Fabriksirenen wurden zu einer einzigen Klangperformance zusammengespannt. Daran sollte dieses Schlanderser Konzert anknüpfen.
Und wer war da noch beteiligt? Man höre und staune: Die Musikkapelle von Schlanders, auch Musikanten von Kortsch und von Eyrs. Eine ungewohnte Harmonie. Das gelingt nur mit Maschinen, so die Überzeugung der technikgläubigen, bewegungsfanatischen Russen der Zwanzigerjahre. Damals wurden auch Flugzeuge eingesetzt; hier in Schlanders umkreisten nur Motorräder die Umlaufbahn des Riesenhofes und Panzerfahrzeuge der Bozner Firma Iveco. Die Kinder schauten verwundert. Sie fanden es völlig in Ordnung, dass eigentlich jede Maschine auch ein Musikinstrument sein kann.
Hans Wielander
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Schnals
Die Faszination, die Ötzi auch 20 Jahre nach seinem Fund am 19. September 1991 ausübt, scheint ungebrochen. Aber sich an der Fundstelle feiern zu lassen, war ihm wohl zuviel, denn wegen des Wintereinbruchs mit Neuschnee musste der Jubiläumsgipfel kurzfristig ins Tal verlegt werden.
Mit dem benachbarten Ötztal feierte man statt in der Similaunhütte am Vorabend des „Geburtstages“ im Schlosswirt auf Juval gemeinsam mit zahlreichen Zeitzeugen. Mit von der Partie beim Expertengespräch: der Ötzi-Namensgeber Karl Wendl, Zeitzeugen wie Reinhold Messner und Paul Hanny, Wissenschaftler wie Albert Zink, Walter Leitner und Torstein Sjôvold, National Geographic Chefredakteur Ewald Brunner und viele Vertreter mehr aus Süd- und Nordtirol. Mit launigen Fragen animierte Markus Perwanger die verschiedenen Zeitzeugen: Journalist und „Ötzi“-Erfinder Karl Wendl ärgert sich beispielsweise heute, dass er nie ein „Honorar“ für den Namen vom Ötztal erhalten habe. Inspiriert von Reinhold Messners Entdeckung des Yeti und dem zunächst angenommenen Fundort Ötztal entstand Ötzi. Für diese Namensschöpfung nannte ihn damals sein Chefredakteur „Depp“ – heute denkt der sicher anders. Ernst Schöpf, Bürgermeister von Sölden, erzählte packend, wie man zunächst den Jahrhundertfund als normale „Gletscherleich“ behandelte. Einig war man sich grenzübergreifend, dass Ötzi als einzige vollständig erhaltene Mumie der Welt auch zukünftig wichtige Erkenntnisse für Forschung und Medizin liefern kann. Neueste Forschungen werden auf einem Kongress im Oktober vorgestellt, berichtete Albert Zink vom Institut für Mumien in Bozen, das es ohne den „Eismann“ sicher nicht gebe.
Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres war sicher der von der Fundstelle am Tisenjoch in den Archeoparc verlegte Jubiläumsgipfel. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Museum rund um Ötzis Lebensraum: Ehrengäste, Zeitzeugen, Kamerateams oder einfach nur Fans des Mannes aus dem Eis. Anwesend natürlich auch Erika Simon, die mit ihrem verstorbenen Mann Helmut den Sensationsfund machte, der noch heute die Welt bewegt. Zeitzeugen und Vertreter der Talschaften erzählten über ihre persönlichen Erfahrungen nach dem Fund. Gemeinsam feierte man bei Gerstsuppe á la Ötzi im Freien weiter, denn auch das Wetter hatte Erbarmen mit den Organisatoren, die dies alles ermöglicht haben. (ew)
Laas
Den Ankauf eines „I-Guard“ für die Bergrettung in Laas hat kürzlich die Volksbank ermöglicht. Damit können die Mitglieder über das Handtelefon alarmiert werden. Bisher geschah das über den Piepser.
Die Bergrettung Laas besteht derzeit aus 19 Mitgliedern, von welchen 14 Aktive und 5 Anwärter sind. Besonders stolz ist die BRD auf die fünf Anwärter, denn in der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, junge Leute für die Freiwilligenarbeit zu begeistern. Pedross Karl und sein deutscher Schäfer-Suchhund Greif von Karlsberg machen das Team der BRD vollständig, dabei muss erwähnt werden, wie aufwendig und zeitintensiv die Ausbildung eines Suchhundes ist. Auch die Mitglieder sind zu ständigen Weiterbildungen verpflichtet und machen zusätzlich jährlich ca. zwanzig Einsatzübungen, um optimal auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Seit dem Frühjahr 2011 leitet die Rettungsstelle Laas Michael Burger, welcher Karl Tscholl nach 28 Jahren Rettungsstellenleiter ablöst. Die Rettungsstelle verzeichnete im Jahr 2010 zwanzig Einsätze welche von Lawineneinsätzen und technischen Einsätzen im Gebirge bis hin zu Personensuchaktionen und Tierbergungen reichen. Im heurigen Jahr konnten bis jetzt 9 Einsätze verzeichnet werden.
Naturns
Lange Nacht der Museen: Rund 130 Besucher waren es, die am vorvergangenen Samstag anlässlich der „Langen Nacht der Museen“ den Weg ins Prokulus Museum nach Naturns fanden. Die Bilddokumentation über die Pest in Südtirol und die Ausstellung „Der Sextner Totentanz“ von Rudolf Stolz bildeten das Herzstück dieses Abends. In Anlehnung an die Ausgrabungen bei der St. Prokulus-Kirche aus den Jahren 1985/86, die sowohl Gräber aus der Gründerzeit als auch den Seuchenfriedhof des 17. Jh. ans Tageslicht brachten, widmete das Museum diesen Abend dem Thema: „ Pest – eine der schrecklichsten Geißeln der Menschheit“. Alle Funde aus dieser Zeit sind im Prokulus-Museum als Dauerausstellung zu besichtigen. Dort zeugen sie von der schrecklichsten Krankheit und vom Leid der Menschen in unserem Land und Europa. Passend dazu erstellte die Museumsmitarbeiterin Sigrid Rosa nach ausgiebigen Recherchen für die „Lange Nacht der Museen“ eine Dokumentation über die Pest, ihren Ursprung und ihre Auswirkungen.
Schlanders
Während sich der Baron an ihr verging, konnte das Tiroler Mädchen durch die Luke im Dach des Bootshauses den Himmel sehen. Die Jugendlichen, die im Schwabenland Brot und Gewand verdienen mussten, waren den Arbeitgebern oft schutzlos ausgeliefert, „den Saubauern, den normalen Bauern und den Herrschaften“. Als Hurenmädchen gebrandmarkt trieb man ihnen bei einer Schwangerschaft „den Balg im Leib“ aus, getarnt als Teufelaustreibung mit dem Segen der Kirche. Im Stück „Himmel sehen“ thematisiert die Autorin Ann-Christin Focke Sklaverei und sexuelle Gewalt an „Schwabenkindern“. Das Theater „die Baustelle“ Köln gastierte kürzlich mit diesem Stück im Kulturhaus von Schlanders, als Uraufführung in Südtirol. Regie führte Bettina Montazem. Eindrucksvoll brachten die drei Schauspielerinnen Janina Burgmer, Sonia Fontana und Miriam Berger in beklemmenden Dialogen die Ängste, die seelischen Nöte, das Leid, aber auch die Träume der Mädchen auf die Bühne und berührten das Publikum. (mds)
Partschins
Hohen Besuch aus München bekam kürzlich das Schreibmaschinenmuseum in Partschins, und zwar vom leitenden Direktor der „Neuen Sammlungen“ der Pinakothek der Moderne in München, Florian Hufnagl. Seit 1907 aufgebaut, gilt Die Neue Sammlung als ältestes Designmuseum der Welt – zugleich das größte mit rund 80.000 Objekten der Bereiche Industrial Design, angewandte Kunst und Graphic Design - und bietet heute weltweit erstmals Design in einer umfassenden Dauerausstellung, unter einem Dach mit freier Kunst, graphischer Kunst und Architektur. Florian Hufnagel und seine Begleiterin, die vor kurzem in Südtirol Urlaub gemacht haben, waren sehr angetan vom Museum, sei es von der gesamten Architektur als auch von der zeitgemäßen Präsentation der vielen Objekte.
Vinschgau/Martell
Die Veneziaspitzen im Martelltal bildeten heuer das Ziel der mittlerweile traditionellen Hochtour, zu welcher der Bezirksausschuss Vinschgau einmal jährlich einlädt. Zehn Bergbegeisterte aus den Reihen der Mitgliedsunternehmen – darunter die Bezirksvertreter aus dem Vinschgau und aus dem Pustertal, Hans Moriggl (Moriggl GmbH) und Toni Schenk (GKN Sinter Metals AG), sowie Bezirksbetreuerin Irene Kustatscher - haben am 17. September bei guten Bedingungen die Veneziaspitzen im hintersten Martelltal überschritten.
Nach der Nächtigung auf der Marteller-Hütte startete die Gruppe in Begleitung der Bergführer Ernst Reinstadler und Peter Reinstadler von der Alpinschule Ortler zu dieser großartigen Tour durch einsame Hochgebirgslandschaften. Der Weg führte die Gruppe zunächst über Moränen und Geröllhänge hinauf zum Hohenferner und dann zum Westgrat und schließlich zum Gipfel der Köllkuppe (3.300 m). Von dort ging es über den scharfen, mit einigen luftigen Kletterstellen gespickten Grat in kurzweiligem Auf und Ab hinüber zu einer Scharte und am steilen Gratrücken hinauf zum Venezia-Hauptgipfel (3.886 m). Danach ging es ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten weiter zur zweiten (3.371 m) und dritten Veneziaspitze (3.356 m). Der Abstieg erfolgte über den spaltenreichen Schranferner und dann über Gletscherschliffe und einen erdigen Steilhang hinunter zu einem Steig, der zur Marteller- bzw. Zufallhütte führt.
„Unsere Hochtouren sind für die Teilnehmer immer wieder großartige Erlebnisse. Im Vorjahr haben wir den 4.248 m hohen Mont Blanc du Tacul bestiegen, in den Jahren davor attraktive Ziele wie die Weißkugel, den Ortler, die Suldenspitze, den Similaun, den Piz Palu, die Große Zinne, das Zuckerhütl, den großen Eiskogel und den Piz Sesvenna . Da das Interesse ungebrochen ist, werden wir auch im kommenden Jahr wieder ein lohnendes Ziel finden“, so Bezirksvertreter und Organisator Hans Moriggl.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bei uns zu Hause hängt ein Bild von Erich Stecher, ein Ölbild, an nicht vorteilhafter Stelle, an der Wand im Stiegenabgang in den Keller. Meist gehe ich alleine in den Keller und alleine wieder herauf, aber manchmal nehme ich auch jemand mit und der muss dann notgedrungen das Bild von Erich Stecher anschauen, denn daran kommt er nicht vorbei. Bei mir zu Hause kann man nicht KEINE Notiz von Erich Stecher nehmen. Das Bild zeigt ein Porträt, und die Frömmeren unter meinen Kellergängern sagen „A schau, Jesus Christus!“ und ich antworte „Jaaaa“, die etwas Weltgewandteren, die sich im Vinschgau auskennen, stellen fest, „Na schau, da hängt der Albrecht Ebensperger!“ und ich antworte wiederum „Jaaaa, beim Versuch den Vinschgern das Whiskytrinken beizubringen“ und jene, die sich überhaupt auskennen, die Weltbürger mit Urlaub auf Mallorca, behaupten „Eindeutig Brad Pitt mit Bart“ und ich bestätige „jaja“ und bemerke dazu „oder Bert Brecht“, den kennen sie dann nicht. Ich sage dann ERICH STECHER, und die Leute zucken mit den Schultern und geben den Rat: „Das Bild würde es verdienen, an einem besseren Ort aufgehängt zu werden“. Dabei bleibt es.
Am Ende dieser kellertiefen Kunstauseinandersetzungen bleibt mir immer etwas zu denken. Ich denke mir, ja, so ist es mit Erich Stecher und seiner Kunst. Er hängt (noch) nicht in den großen Wandelhallen der Landhäuser, nicht in den Empfangsräumen der geldschweren Banken, nicht in den Sitzungssälen der Obstgenossenschaften und noch nicht in den neuen dorfentlegenen Steinbauten der großen Architekten und Kunstbürger. Er hängt aber im Versammlungssaal von Schlinig.
Aber wer Erich Stecher sieht, bleibt stehen, beim Künstler und seiner Kunst. Erich ist nämlich der letzte Faun; ein Halbgott der freien Natur und des unbeschwerten Lebens. Seine Kunst ist aber nicht so unbeschwert, auch wenn alles mit links gemacht ist. Seine Kunst ist seriös, das Produkt seines Ateliers, in dem er sich beim Malen gedanklich verlieren kann oder das Ergebnis seines Naturerlebens, bei dem er sich in Ausschnitten und Details festgebissen hat. Seine Kunst mag zwar programmlos sein, sie ist aber nicht konzeptlos, sie ist öfters zufällig, aber nicht planlos, sie ist manchmal skizzenhaft, aber nicht oberflächlich.
Erich Stecher, Jg. 1960, aus Mals, heute wohnhaft in Bozen, malt seit er Stift und Pinsel halten kann. Er besuchte die Kunstschule in Gröden und dann die Kunstakademie in Florenz. Seit 25 Jahren ist er Kunsterzieher an verschiedenen Mittelschulen.
Stechers letzte größere Ausstellung liegt 7 Jahre zurück. Diese Feststellung braucht es nicht, um hinweisen zu können, dass er die Säle dieses Schlosses nicht einmal, sondern leicht zweimal füllen könnte, mit dem, was in seinem Atelier steht. Das ist auch kein Loblied auf des Künstlers Fleiß, aber ein Hinweis auf seine kurvenreiche Beharrlichkeit. Er schafft, wenn ihm der künstlerische Prozess zum Drang wird, in kurzer Zeit eine Unzahl von Werken, manche erscheinen „non finito“ oder „mai finito“, andere bessert er experimentell auf oder übermalt sie öfters. Ganz unbelastet und mit Leichtigkeit geht er an unterschiedliche Techniken heran, kleinere Tuschezeichnungen und Lavierungen, Aquarelle, Temperamalerei und Acryl, großes Öl und variantenreiche Druckgraphik. Stecher ist dann auch immer ein Experimentierer mit einem Hang zum Expressiven. Und seine Frau Ute malt mit; nicht dass sie den Pinsel führen würde oder im Atelier stünde, aber sie organisiert und orientiert, regt an und belebt die Kreativität.
Die großen Themen von Erich Stecher sind die großen Themen unserer irdischen Existenz: die Natur, die Farben, der Mensch.
Die Natur erfährt bei Stecher einen facettenreichen Ausdruck, nicht selten die Obervinschgauer Landschaft als Paradigma oder emotionalen Modellfall betrachtend. Stecher ertrinkt in dieser Landschaft, er vergisst sich in bleichen Farbstudien, oder seine Malerei empört sich in wuchtigen Bergen oder in dramatischen Landschaftsfenstern.
Erich Stecher hat keine Scheu vor kräftigen Farben, er geht großzügig mit ihnen um. Der Grünphase scheint er nun entstiegen zu sein, die ihn jahrelang begleitet hat. Jetzt mutet er den Betrachtern feine Weißschattierungen und kräftig helle Farben zu; es sind Gemütsstimmungen der Natur, die von sanfter Ruhe bis stürmischen Bewegungen reichen, und es sind Extremklänge der menschlichen Entwicklungen.
Die Figuren reduzieren sich bei den Aktzeichnungen auf wenige Linien oder Pinselstriche oder führen in den großen Formaten in eine Farbenpracht, die in das Grelle und Farbschreiende münden. Zwischen die Porträts setzt Erich Stecher einen Truthahn, der in seiner allesfressenden
Flugunfähigkeit gut in die existenzielle Nähe der gierigen Menschen passt. Das ist der schalkhafte, hintergründige Faun, der über alles eine heitere und unbeschwerte Ernsthaftigkeit legt, die in die mahnenden und drohenden Blicke seines Selbstporträts mündet.
Das muss nach der Eröffnung angeschaut und überprüft werden, denn nicht alles, was aus der widersprüchlichen Natur- und Kunstform Erich Stecher herausbricht und was sich darüber sagen lässt, ist auch wahr.
Wahr hingegen bleibt, dass es längst Zeit ist, dass Erich Stecher in das Ausstellungsprogramm von Schloss
Kastelbell aufgenommen worden ist. Denn Erich Stecher ist ein Großer, der sich noch nie vorgedrängt hat. Beides freut uns! Vielen Dank, dass Sie Erich Stecher und seinem Werk Aufmerksamkeit schenken!
Herbert Raffeiner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Vinschgau
Die Landesregierung hat der Abwanderungsgefahr in den peripheren Gemeinden Südtirols den Kampf angesagt. Weil der Vinschgau besonders gefährdet ist, hat die Landesregierung dort einen Diskussionsprozess auf breiter Basis eingeleitet. Das Konzept der Landesregierung gegen die Abwanderung firmiert unter der Bezeichnung „Südtirol 2021“ und wird von einer Arbeitsgruppe um Helmuth Pinggera und Christoph Gufler vorangetrieben. Die Arbeitsgruppe hat der Landesregierung bereits die Stoßrichtung der zu setzenden Maßnahmen aufgezeigt: Einerseits soll die wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenen Gebieten forciert werden und andererseits müssen die bereits laufenden und noch zu startenden Initiativen der verschiedensten Träger und Politikbereiche koordiniert werden, um Synergien zu schaffen. LR Widmann hat sich in Mals gemeinsam mit der EOS, der Exportorganisation der Handelskammer, und der BLS, der Business Location Südtirol, die Wirtschaftsvertreter des Vinschgaus getroffen, um mit ihnen die Maßnahmen zu erörtern, die den Wirtschaftsstandort stärken und damit der Abwanderung entgegenwirken können. „Entwicklungsmodelle aufstülpen oder von Pilotkulissen reden, wird das Problem nicht lösen. Es braucht einzigartige Lösungen die lokal begrenzt Sinn machen“, formulierte Landesrat Widmann die Stoßrichtung der Landesregierung. Widmann lancierte die bereits in der Landesregierung andiskutierte bessere Anbindung an die Schweiz: „Der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen über die Grenze kann einen höchst interessanten Entwickungsschub für den Vinschgau darstellen, da geopolitisch die Anbindung des Vinschgaus an Bozen problematisch ist. Regionale Entwicklung muss über Landesgrenzen hinaus stattfinden und politische Grenzen sollten das wirtschaftliche Wachstum wenigstens nicht negativ beeinflussen.“
In der Diskussion mit den Wirtschaftsvertretern haben sich drei Maßnahmen als erfolgsversprechend herausgestellt: die Filmförderung, die Stärkung des Exports und das so genannte Leerstandsmanagement. Darunter ist die Nutzung der bestehenden Immobilien vor der Neuausweisung zu verstehen. Für Landesrat Widmann war das Treffen in Mals der Auftakt eines Diskussionsprozesses: „In einem ersten Schritt ist es darum gegangen, herauszufinden, welche Notwendigkeiten bestehen. Nun muss der ins Rollen gebrachte Prozess zwischen Lokalakteuren und politischen Entscheidungsträgern weitergeführt werden.“
Schlanders/Vinschgau
Ein Fallbeispiel vorab: Ein Mann mit ausgeprägter Persönlichkeitsstörung ist nicht mehr fähig, seine Interessen wahrzunehmen. Außerdem fällt es ihm ausgesprochen schwer mit Geld umzugehen. Seine Verwandten setzen ein Verfahren um eine Sachwalterschaft in Gang. Das Gericht ernennt einen von der Familie unabhängigen Sachwalter, der bis auf Widerruf für das Bankkonto verfügungsberechtigt ist.
Burgeis/St.Valentin
Wenn wir heute hier feiern, begegnen wir Milliarden von Menschen. Gemeinsam mit ihnen tragen wir Verantwortung für den Erhalt der natürlichen Ressourcen und für intakte Wälder.“ So brachte der Verantwortliche im Forstinspektorat Schlanders Mario Proll das Leitmotiv zum „Internationalen Jahr des Waldes“ auf den Punkt. Zu verschiedenen Themen rund um Wald und Waldwirtschaft organisierten die Forststationen des Tales im Laufe des Jahres Veranstaltungen. Das Fest der Forststation Mals in „Z´Ersock“ an der Fraktionsgrenze zwischen Burgeis und St. Valentin bildete den Abschluss. Mit von der Partie waren offizielle Vertreter beider Seiten, Fraktionsvorsteher, Förster und Jäger. Neben allgemeinen Ausführungen zur Wichtigkeit des Waldes für Leben und Lebensqualität wurde das Thema Grenze beleuchtet. „Gelb markierte Grenzsteine trennen die jeweiligen Territorien und umstrittene Steine waren in Vergangenheit oft Anlass für Streitigkeiten“, so Peer in seinem geschichtlichen Rückblick. Ein Stein scheide noch heute die
Geister, doch Streitereien gebe es keine mehr. Dennoch ist es üblich, die Grenzmarkierungen regelmäßig abzugehen und zu kontrollieren. „Alle paar Stunden Fußmarsch stößt man auf einen Stein “, berichtet Thomas Wegmann, der als Verantwortlicher mit mehreren Leuten unterwegs war. „In der Natur verändert sich vieles. Heuer haben wir einen Stein gefunden, der vor zehn Jahren noch nicht da war.“ Für Auflockerung und stimmungsvolle Lieder sorgten die Burgeiser Schulkinder und die „Singgemeinschaft Burgeis“. Anschließend genossen die Festgäste den Umtrunk, ganz im Sinne von Prolls Worten: „Grenzen sind heute Orte der Begegnung, Orte, um gemeinsam Themen zu besprechen, um die Zeichen der Zeit zu erkennen und richtig reagieren zu können.“ (mds)
Matsch
Am Ende des Matschertals liegt die Oberetteshütte (2.670m). Sie steht anstelle der zerstörten ehemaligen Karlsbader-bzw. Höllerhütte am unteren Rand des Oberettesferners und ist im Besitz des AVS.
Erbaut wurde die Hütte im Jahr 1883 von der Filiale Karlsbad der Sektion Prag. Bereits ein Jahr früher hätte mit den Bauarbeiten begonnen werden sollen, doch die heftigen Unwetter von 1882 vermurten die Zufahrtswege zum Bauplatz. Mit der Materialanlieferung und den Bauarbeiten konnte erst 1883 begonnen werden. Bereits am 3. September desselben Jahres wurde die damalige „Karlsbader Hütte“ feierlich eröffnet. In der Rekordzeit von nur 4 Wochen wurde der Bau fertiggestellt. Insgesamt bot die Hütte damals Platz für ca. 25 Personen und wurde reich ausgestattet.
Der Luftdruck einer Staublawine zerstört im Winter 1887/88 das Dach der Hütte. Das Dach wird unverzüglich wieder instandgesetzt. Ein neuer Reitweg zum Schutzhaus wird 1893 von der Filiale Karlsbad angelegt.
Unterwegs auf der Straße der Romanik
Im Rahmen von „Stiegen zum Himmel – Alpine Straße der Romanik“ findet vom 09. bis 16. Oktober 2011 die vielseitig gestaltete Veranstaltungswoche „Unterwegs auf der Straße der Romanik“ mit Besichtigung der romanischen Kulturstätten und einem abwechslungsreichen Programm statt. Die Veranstaltungswoche auf den Spuren der Romanik beginnt am Montag, 10. Oktober mit einem Konzert des griechisch-byzantinischen Chores aus Athen in der Abtei Kloster Marienberg. Unter der Leitung von Lykourgos Angelopoulos trägt der Chor das Offizium über die drei Jünglinge im Feuerofen vor. Weiter geht es am Dienstag mit einer Genuss-Kultur-Radltour „Stiegen zum Himmel“ von Mals nach Latsch. Als Option werden auch Elektrobikes angeboten. Am Mittwoch laden wir Sie zu einer Kulturfahrt von Mals in die Schweiz und wieder zurück ein, mit Aufenthalten in den Kulturstätten St. Benedikt, St. Veith, St. Nikolaus, St. Leonhard und Kloster Müstair. Eine weitere Genuss-Kultur-Radltour von Latsch nach Lana findet am Donnerstag statt. Am Freitag treffen wir uns zu einem kulinarischen Programmpunkt in Schloss Kastelbell mit einer Führung durch das Schloss und Besichtigung der Kunstausstellung.
Highlight der Veranstaltungswoche ist der Romaniktag am 15. Oktober, an dem die Südtiroler Stätten bei freiem Eintritt geöffnet sind oder kostenlose Führungen geboten werden.
Menschen - Kreszens Pinggera, genannt „Senza“, Jahrgang 1932, Faslar/Stilfs
Frau Senza sieht ihre Umgebung nur noch in Umrissen. Zum Schutz ihrer Augen trägt sie eine dunkle Brille. In ihrer Wohnung auf dem „Faslarhof“ findet sie sich nur zurecht, weil sie jeden Winkel kennt. Die Hausarbeit erledigt ihr Mann Kilian meist in ihrer Gegenwart. „I tat gearn olz selber“, betont sie und oft hadert sie mit ihrem Schicksal und mit den Ärzten. Sie hat viel Zeit zu sinnieren, über ihre schwere Kindheit und ihr Leben. „I hon lei Orbat kennt“, sagt sie. Zusammen mit neun Geschwistern wuchs sie auf dem „Falatscheshof“ auf. Was der Hof abwarf, reichte gerade zu Leben.
Schlanders/Vinschgau - Die beliebte Schauspielerin liest Texte verfemter Autoren
Zum Auftakt der neuen Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts in Schlanders gibt es eine Lesung mit Musik unter dem Motto „Verbrannte Bücher – verfemte Musik“ mit der Schauspielerin Iris Berben und dem Shalom-Quartett. In ihrem literarischen Abend erinnert sie an die geistige Zensur während des Nationalsozialismus. Schon 1933 fanden in vielen deutschen Städten in einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ Bücherverbrennungen statt. Die Liste des „schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ umfasste am Ende 12.400 Titel und das Werk von 149 Autoren. Nicht besser ging es den Musikern und anderen Künstlern, alles Moderne galt als „entartete“ Kunst. Iris Berben nimmt sich dieser verfemten Autoren und Musiker an, die teilweise nicht nur zu Exil, Freiheitsentzug und Tod während des NS-Regimes, sondern vielfach auch zum anhaltenden Tod durch Vergessen verurteilt wurden.
Iris Berben und das Shalom Quartett: Donnerstag, 13. Oktober 20 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders.
Karten: bei Athesia-Ticket.
Es wird ein kostenloser Shuttlebus vom Reschen nach Schlanders und zurück angeboten (Anmeldung erforderlich unter Tel. 0473-831190).
Vinschgau - Aus dem Gerichtssaal
Der Kuckuck ist ein langschwänziger Zugvogel. Er kündigt mit seinem Gesang nicht nur den Frühling an. Er hat auch unangenehme Verhaltensweisen, denn er ist ein sogenannter Brutparasit. Er legt nämlich seine Eier in die Nester fremder Singvögel und lässt sie von den jeweiligen Wirtsvögeln ausbrüten und aufziehen. Als Dank dafür drängelt der Kuckucksjunge dann auch noch die Jungen des Wirtsvogels aus dem Nest. Es verwundert daher nicht, dass er unter den Vögeln keinen guten Ruf hat und dass die Redewendung: „Jemanden ein Kuckucksei ins Nest legen“, ungefähr so viel bedeutet wie das Unangenehme einem anderen zuschieben.
Doch kehren wir von den Vögeln zurück in die Welt der Menschen. Da musste vor einiger Zeit ein Mann in einem Dorf im mittleren Vinschgau eine ähnliche Erfahrung machen wie der brütende Singvogel. Er hatte lange Zeit den Verdacht mit sich herumgetragen, dass seine Frau ihn betrogen haben könnte und dass ihm seine jüngste Tochter von einem Kuckuck ins Nest gelegt worden wäre. Ein Vaterschaftstest bestätigte den Verdacht. Daraufhin warf der Mann nicht das Junge, wohl aber die Frau aus dem Nest. Außerdem brachte er gegen sie und den Kuckuck eine Klage ein. Von der Frau verlangt er Schmerzensgeld wegen Verletzung der ehelichen Treuepflicht, vom leiblichen Vater hingegen die Erstattung sämtlicher Aufwendungen, die er bisher für das ihm untergeschobene Kind bestritten hat. Auf den Ausgang des Verfahrens, das vor dem Landesgericht Bozen anhängig ist, kann man gespannt sein.
Vom Obersten Gerichtshof gibt es dazu einen interessanten Präzedenzfall. Die Richter in Rom billigten einem Mann, dem seine Frau „die Hörner aufgesetzt“ hatte, Schadenersatz zu. Die Begründung ist durchaus bemerkenswert: Durch das „Fremdgehen“ werden nicht nur die grundlegenden ehelichen Pflichten, sondern auch durch die Verfassung geschützte Grundrechte verletzt, wodurch ein Anspruch auf Schadenersatz und auch auf Schmerzensgeld begründet wird.
Wenn sich diese Rechtsauffassung durchsetzt und bis zu den Vögeln durchspricht, dann werden die Kuckucke in Zukunft das Brüten wohl selbst übernehmen!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Mals
Außerordentlich interessante Funde im hochalpinen Raum sind in Mals gemacht worden. Anhand von Tonscherben, anhand der Keramik also, kann recht genau datiert werden, wann sich in Mals Menschen aus der Römerzeit angesiedelt haben. Bisher wurden Grundmauern dreier römischer Gebäude aus dem 1. Jahrhundert nach Christus freigelegt. Möglicherweise wurden sie rund hundert Jahre lang bewohnt, dann aufgrund eines größeren Brandes verlassen. Neben dem Wohngebäude wird ein Wirtschaftsgebäude vermutet. Der gefundene Rest eines Schmelztiegels weist auf eine Schmiede hin.
Tatsache ist, dass die Geschichte von Mals neu gechrieben werden muss. Denn bisher ist Mals als frühmittelalterlicher Fleck beschrieben, die karolingische Benediktskirche als unumstößlicher Beweis dafür. Ab nun wird Mals als römische Siedlung geführt werden müssen. „Bisher hatten wir keinen Nachweis für römische Siedlungen, wohl aber den Beweis, dass die Via Claudia Augusta durch den Vinschgau geführt hat“, sagte die Amtsdirektorin vom Amt für Bodendenkmäler Catrin Marzoli jüngst in Mals. Eine Forschungslücke in der alpinen Besiedelung durch die Römer konnte mit den Funden im Obervinschgau geschlossen werden. Neben den Fundorten in Laatsch und auf der oberen Malser Haide ist der Paulihof von Markus Hafner in Mals in den Mittelpunkt der Archäologie gerückt.
„Eine einmalige Chance, die Vergangenheit zu erforschen“, freute sich die VizeBM und Kutlurreferentin Sibille Tschenett anlässlich der Vorstellung der bisherigen Ergebnisse durch die Archäologen Stefan Leitner (Grabungsleiter) und den Innsbrucker Uniprofessor Gerald Grabherr (Projektleiter). Grabherr, dessen Forschungsprojekt von der Gemeinde Mals positiv begutachtet worden ist und von der Autonomen Provinz Bozen finanziert ist, lobte die herzliche Aufnahme des Forscherteams in Mals, den aufgeschlossenen Grundeigentümer Markus Hafner als „ruhenden Felsen“, die enge Kooperation mit dem Amt für Bodendenkmäler und die große Unterstützung durch das Vintschger Museum. Landeskonservator Leo Andergassen betonte, dass die Grabungen zum Weitergehen zwingen - die Geschichte des Siedlungskontextes in Mals werde erweitert.
Vorerst wird die Grabungsstelle wieder geschlossen. Im kommenden Langes wird westlich angrenzend die zweite Stufe des Projektes eingeleitet. Derweil werden die Funde in den Labors ausgewertet. (eb)
Mals
Wem gehört die Landschaft? Kann man mit ihr tun, was man will?“ Diese Frage, gestellt von Moderator Hanspeter Staffler, beantwortet die Rechtsanwältin und Mitglied der Umweltschutzgruppe Eppan, Elisabeth Ladinser, mit einem klaren Nein. „Das Allgemeingut und das Recht aller steht über dem Privateigentum“. Ladinser war Podiumsgast zum Abschluss der Kulturlandschaftstage in Mals, die sich zwei Tage lang bei Tagungen und Exkursionen mit der Vinschger Landschaft auseinander gestetzt hatten. Träger der Veranstaltung waren das Vintschger Museum, die Gemeinden Schluderns und Mals. Neben Ladinser saßen Christoph Engl von der Südtiroler Marketing Gesellschaft, Andreas Tappeiner, Vertreter des Südtiroler Bauernbundes und Bezirkspräsident sowie Markus Joos vom Landwirtschaftsinspektorat Schlanders mit in der Runde.
Was macht eine wertvolle Landschaft aus? In zwei Punkten waren sich alle einig: Die einzige Konstante ist der Wandel. Die Wahrnehmungen und Interessen sind unterschiedlich je nachdem aus welchem Blickwinkel man die Landschaft betrachtet. Für umweltbewusste Menschen bedeutet Landschaft sensibler Lebensraum, wertvoll durch Vielfalt. Für die Bauern bedeutet die Landschaft nutzbare Fläche und Existenzgrundlage. Die Touristen betrachten Landschaft aus einem ästhetischen Blickwinkel. „Sie lieben Südtirols Kulturlandschaft und meinen, es sei eine Naturlandschaft“, erklärt Engl. Reine Naturlandschaften ohne Hütten seien wenig attraktiv für Gäste und nicht werbewirksam. Wertvoll seien auch die architektonischen Landschaften, die Städte und Dörfer. Bei Eingriffen in die Landschaft gehe es darum, wie etwas passiert. In Südtirol werde über das „Wie“ nicht diskutiert. Es werde einfach entschieden. Auf die Frage: Hat Vielfalt im Spannungsfeld zwischen Produktionsdruck und EU Regelwerk überhaupt noch Platz, antwortete Joos: „Sie muss Platz haben“. Derzeit sei ein gesamtgesellschaftlicher Wandel im Gange und es brauche Vernetzungen, um den Herausforderungen begegnen zu können. Joos sprach die vielen Initiativen im Bereich der landwirtschaftlichen Nischenprodukte an, die der Vielfalt eine Chance geben. Eine Wertediskussion müsse dringend einsetzen, forderte Ladinser. „Wir müssen uns gut überlegen, wie wir weitergehen.“ Der Wandel sei zu rasant, und man müsse sich weniger Geschwindigkeit leisten. Weniger könne oft mehr sein und mehr Lebensqualität bedeuten. Das Recht auf eine gesunde Landschaft müsse in die Diskussion eingebaut werden, denn Herbizide und Pestizide belasten zunehmend. Diese Anregung kam aus dem Publikum. Andere Wortmeldungen gingen mit der Bauernlobby hart ins Gericht. Diese könne mit politischer Rückendeckung schonungslos über alles drüber fahren. Wenn man in der Landwirtschaft alles in die falsche Richtung fördere, laufe alles falsch, und das geschehe in Südtirol seit langem aus politischem Kalkül, so eine weitere Stimme. Verhalten reagierte Andreas Tappeiner: „Es ist durch Reglement Sorge getragen, dass nicht zu intensiv gewirtschaftet wird.“
Ladinser gab zu bedenken: „Es sind nicht nur die Bauern. Alle knabbern an der Landschaft“. Zukünftig wird es um die grundsätzliche Frage gehen: Wie schaffen wir es, dass die Landwirte die Landschaft in ihrer Vielfalt pflegen und auch davon leben können. Entscheidend wird dabei nicht zuletzt das Verhalten der Konsumenten sein, die bereit sein müssen, mehr für Nahrungsmittel auszugeben. (mds)
Schlanders. Die Zupprmandor - das sind der Liedermacher Markus „Doggi“ Dorfmann und der Zeichner und Illustrator Jochen Gasser. Sie präsentieren in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Kallmünz im Oktober in ganz Südtirol ihr neues Programm „Die Zupprmandor … in love“. Um Liebe, Irrungen Wirrungen.. geht’s im neuen Programm. Am 14. Oktober ab 20.30 Uhr sind die Zupprmandor im Kulturhaus Karl Schönherr von Schlanders zu sehen. Kinderprogramm wird’s keines...
Mals. Am Samstag, den 15. Oktober ist Gollimorkt in Mals. Die Schwerpunkte 2011:
2. Auflage des einzigen Bioviehmarktes in Südtirol: Rinder, Albschweine, Schafe, Hennen; auch Nicht-Biovieh wird aufgetrieben und zum Verkauf angeboten.
Herbstgenüsse aus dem Obervinschgau: Getreide, Brot, Almkäse, Brände, Senf, Apfelsaft, Trockenfrüchte, Tee, Biohuhn, Eier...
Schlanders. Die Rheuma-Liga Südtirol organisiert von Oktober 2011 bis Mitte Mai jeden Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr (2 Kurse) in der Aula der Mittelschule Schlanders eine Bewegungstherapie für ihre Mitglieder.
Es sind noch Plätze frei.
Für weitere Informationen und Vormerkungen wenden Sie sich bitte an Frau Feierabend Rita, Tel: 348/4119974
Graun. Am 21.10.2011 um 20.00 Uhr wird im Vereinshaus von Graun ein Vortrag zum Thema „Vorsorgeuntersuchungen der Frau- Veränderungen des Gewebes durch sorgfältige Vorsorge und Diagnostik frühzeitig erkennbar“ gehalten. Referent ist Primar Robert Rainer.
Schnals. Rund 180.000 Euro bekommt die Gemeinde Schnals aus den Wasserzinsgeldern. Als Standortgemeinden der beiden Etschwerke-E-Werke bekommen die Gemeinden Naturns, Kastelbell-Tschars und eben Schnals insgesamt 364.000 Euro. 148.000 Euro erhält die Gemeinde Naturns, und rund 35.000 Euro die Gemeinde Kastelbell-Tschars. Den Löwenanteil hat Schnals mit dem Stausee in Vernagt.
Bozen/Vinschgau. Im Rahmen der jährlichen Klausur hat sich das AVS-Referat für Natur und Umwelt im September mit dem Thema
„Almerschließungen in Südtirol“ auseinandergesetzt. Ergebnis der intensiven Diskussion ist ein Positionspapier
Die Schullandesräte aller drei Sprachgruppen haben kürzlich den zweiten Band der Grundzüge der Südtiroler Landesgeschichte vorgestellt. Mit dem Erscheinen des zweiten Bandes des sprachgruppenübergreifenden Geschichtsbuchs, das den Zeitraum vom Bauernaufstand 1525 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs umfasst, ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer gemeinsamen Geschichte für alle drei Sprachgruppen in Südtirol erreicht. Landesrätin Kasslatter Mur gab ihrem Wunsch Ausdruck, dass die Neuerscheinung nicht nur in den Schulen, sondern auch in möglichst vielen Familien gelesen würde, denn: „Das Bewusstsein um eine gemeinsame Geschichte und um eine übereinstimmende Sichtweise auf diese Geschichte vereint Menschen.“
Schöne Aussicht - Bellavista.
Der Name ist Programm. Ich kehre gerne ein in Schutzhütten. Einige sind gemütlich, andere weniger, aber die Lage ist meistens sagenhaft. Was aber oft unerträglich ist, ist die laute, schlechte Musik, die ununterbrochen von vielen Lautsprechern in die Gegend geschläudert wird. An dem Tag auf der Schönen Aussicht gab es keine Musik, nur die Schellen der zurückkehrenden Schafe waren zu hören und es war schön - auch die Aussicht.
Foto: Gianni Bodini
Soziale Verantwortung in Tschengls
Bezugnehmend auf den Artikel von Frau Frieda B. Seissl, erschienen im „Vinschgerwind“ vom 8.9.2011
Zugegeben: Ich kenne Frau Frieda B. Seissl nicht. Ich behaupte aber, das Dorf Tschengls zu kennen. Was den „typischen Charakter dieses Ortes“ angeht, kenn ich nur den aktuellen. Ich verstehe nichts von Architektur. Ich mag nicht beurteilen, ob der frühere Charakter des Dorfes verloren gegangen ist. Dies stünde jedoch mir und jedem anderen und somit auch Frau Frieda B. Seissl zu. Denn: In unserem Land herrscht, zumindest großteils, das Recht auf freie Meinungsäußerung. Meinungen sind verschieden. Und Meinungen sind subjektiv. Von einem Text in einer Zeitung, auch von einer Meinung, erwarte ich mir aber eine halbwegs objektive, journalistische Herangehensweise. Wenn Frau Seissl die Häuser und Bauten in Tschengls kommentiert, fehlt mir nicht nur diese objektive Herangehensweise. Ich frage mich: Werden hier bestimmte Tatsachen ausgeblendet? Liegt der Fokus auf etwas Anderem, Bestimmten?
Man kann sich fragen, warum Frau Seissl einige Häuser in Tschengls „ohne Zusammenhang und Bezug zur Dorfgemeinschaft“ sieht. Aber konkret frage ich mich: Wieso hat Frau Seissl keine Fotos von den wirklich „außer-gewöhnlichen“ und herausstechenden Häusern von Tschengls gezeigt? Halbrunde, spitzige, verschachtelte Häuser, Flach- oder Plateaudächer erwecken ihre Aufmerksamkeit nicht?
Und noch was: Am Montag, den 5. September ging in Tschengls die Mure ab. Damit rechnen die Tschenglser. Wenn Frau Seissl behauptet, dass „Bauen soziale Verantwortung“ ist, wieso stellt sie die Wasserschutzbauten so an den Pranger? Sicher, solche Schutzbauten schmiegen sich selten unsichtbar an die natürliche Landschaft an. An jenem 5. September jedoch haben
diese Mauern und Schutzbauten das Dorf vor 6.000 Kubikmeter Geröll und Murenmaterial (20.000 m³ sind insgesamt abgegangen- laut LPA) verschont. Wenn das nicht sozial ist? Und ökonomisch? Letztendlich leben in diesem Dorf Menschen und nicht „nur“ Kühe und Schafe.
Christine Tappeiner, Laas
„Bringt den Ötzi in den Vinschgau!“
Zum 20. Jahrestag des historischen Fundes der Gletschermumie vom Hauslabjoch propagiert der Landeshauptmann eine neue Bleibe für den Ötzi. Wir sagen:Bringt den Ötzi in den Vischgau!
Durch vorrömische Siedlungen, römische Fundstätten und karolingische Kostbarkeiten reichlich gesegnet, bietet der Vinschgau den idealen Standort für ein neues Ötzi-Museum.
Und mit geschätzten 240.000 Besuchern könnte auch der rückläufige Tourismus im Vinschgau gut leben!
Stecher Peppi, Die Freiheitlichen, Bezirk Vinschgau
Wer weist den Weg?
Zur Glosse „wir weisen den weg!“ (Vinschgerwind, Nr. 19, 22.9.2011) bravo, bravo, bravo. Allerdings habe ich unter den vielen angeführten Problemen jenes große, riesengroße Problem der zwei Windräder auf der Malser Haide vermisst. Dieses endlose Theater wegen zweier Windkraftanlagen ist für den Vinschgau wenig glaubwürdig. Obwohl ich die einmalig schöne Natur- und Kulturlandschaft des oberen Vinschgaus seit Jahrzehnten schätze und verehre, stören mich diese zwei Windräder keineswegs, im Gegenteil, ich betrachte sie als Symbol, dass der Mensch auch imstande ist, Energie zu erzeugen ohne große Eingriffe und Zerstörung der Natur und Landschaft. Schließlich ist unser heutiger Lebensstandard ohne elektrischen Strom nicht denkbar und wir werden nicht umhin kommen, dafür auch die negativen Seiten mit in Kauf zu nehmen, wie z.B. den hässlichen und stinkenden Müllberg bei Glurns, an dem jährlich zigtausende in- und ausländische Radtouristen vorbeifahren. Dieser stört wohl niemanden im Vinschgau und niemand schreit nach einem sofortigen Abtragen. Vielleicht weil es sich um selbst erzeugten Dreck handelt?
Walter Pöder, Naturns
„Trotz Polemiken“
Der VKE (Verein für Kinderspielplätze und Erholung) Mals möchte sich auf diesem Wege beim Bürgermeister und dem Gemeindeausschuss für die bisherige Unterstützung bedanken. Da uns das Wohl der Kinder und Familien sehr am Herzen liegt, schätzen wir die Bemühungen von Seiten der Gemeinde, besonders im Hinblick auf die Verkehrsberuhigung im Dorfzentrum, sehr. Trotz der Polemiken hoffen wir, dass das Wohl unserer Kinder und der Familien nicht aus den Augen verloren wird und auch weiterhin an einem lebenswerten und teilweise autofreien Dorf Mals gearbeitet wird.
VKE Ausschuss Mals, Barbara Strobl
Erntedonk
Häargott i soog dr heint
An saggrischn Donk:
dass i orbaten konn,
dass i orbatn muass,
dass i orbatn will,
dass i orbatn torf.
I donk Dir, Häar:
dass Du, o Gott
Woxtum gibbsch,
dass Du olls wiidr
zun guatn loatasch
wos dr Mensch vrpotzt.
Dass Du aa di Kroft
inz gibbsch – zu trogn
woos hausgmocht isch.
Oobr aa, dass
Du inz di Gnood gibbsch,
dai segnende Hond zu gschpirn.
Habicher Wilhelmine
Forum Psychologie
„Zwei Uhr morgens und schon wieder wach…, wenn ich jetzt nicht gleich einschlafen kann, werde ich wieder die ganze Nacht wach sein…, wie soll ich das schaffen, wenn das so weitergeht?“
Frau M. bereiten das Ein- und Durchschlafen seit längerem Mühe. Tagsüber fühlt sie sich erschöpft und kraftlos, und die Gedanken kreisen um das Nichtschlafenkönnen. Die Arbeit kann sie nur mühevoll
meistern und für Hobbys fehlt ihr jegliche Motivation.
Was kann Frau M. tun? Grundbaustein bei schlechter Schlafqualität und Schlafstörungen ist die Schlafhygiene. Damit befassen wir uns im Teil 1 zum Thema Schlaf. Folgende Regeln beschreiben Gewohnheiten, die für einen gesunden Schlaf förderlich sind: • Regelmäßige Bettzeiten • Tagsüber nicht mehr als ein 20-Minuten-Nickerchen • Regelmäßige körperliche Aktivität • Vermeidung von Alkohol und Nikotin • Keine schweren Mahlzeiten • Nach dem Mittagessen keine koffeinhaltigen Getränke • Keine körperliche und geistige Überanstrengung am Abend • Angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer • Regelmäßiges Zubettgehritual z.B. Fußbad • Ruhephase vor dem Schlafengehen • Aufgaben des nächsten Tages, Sorgen, Grübeleien in ein Tagebuch schreiben und „ablegen“ • Bei Schlaflosigkeit nicht auf den Wecker schauen, besser aufstehen und einer beruhigenden Aktivität nachgehen.
Versuchen Sie, die für Sie neuen Gewohnheiten einen Monat lang zu berücksichtigen. Es sollte sich eine Veränderung der Schlafqualität einstellen.
Daniela Nagl und Christiane Pircher, Psychologinnen
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Galtür/Vinschgau/Südtirol
Dass die Südtiroler Almen bei der Internationalen Almkäseolympiade in Galtür als Favoriten im Schnittkäsebereich gelten, ist bekannt. Heuer gab es mit 14 Medaillen für Südtirol einen neuen Rekord.
Die 17. Internationale Almkäseolympiade in Galtür war eine Sternstunde für den Vinschgauer Alpkäse. Zum ersten Mal ging der Tagessieg nach Südtirol: Der Alpkäse der Plawenner Alm wurde zum Sieger über die Kategorien Schnittkäse und Spezialitäten gekürt.
Vinschgau
In vielen Teilen des Vinschgaus endet die Sommersaison in diesen Tagen mit herrlichem Sonnenschein. Die Gäste sind begeistert, die Tourismustreibenden entschädigt für einen verpatzten Start in den Sommer. Dass das Wetter hier aber auch schnell wieder andere Saiten aufziehen kann, wissen die Vinschger selbst am besten. Spätestens dann kann wieder Bilanz gezogen werden und über das Was/Wie/Wieviel oder Wie wenig? beraten werden. Der „Vinschgerwind“ war bereits Ende September unterwegs und fragte bei Gästen nach dem Warum? Ganz einfach und direkt: „Warum kommen sie in den Vinschgau?“ Es enstanden 16 kurze Portraits, die auf den folgenden Seiten in zufälliger Reihenfolge abgedruckt sind.
Umfrage, Texte und Photos: Martin Fliri
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Mals/Taufers
Landesrat Michl Laimer gibt klare Antworten: „Formaljuridisch müssten die zwei Windräder auf der Malser Haide sofort abgetragen werden.“ Der „Vinschgerwind“ stellte Laimer die Frage, wie er auf das Ansuchen der Gemeinde Mals zu reagieren gedenke - die Gemeinde Mals ersuchte Laimer um eine „Verlängerung der Ermächtigung“, damit die Windräder nicht länger in einem völlig rechtsfreien Raum stehen. Laimer: „Eine Verlängerung kann es nicht geben, weil die Ermächtigung bereits seit längerem verfallen ist.“ Laimer schlägt vor, dass sich die Gemeinde Mals mit dem Besitzer, dem „Leitwind“, um einen baldigen Abbruch einigen sollte. „Das kleine Windrad könnte etwa im nächsten Jahr 2012 abgebaut werden und das zweite um 2013“, schlägt Laimer eine mögliche Gangart vor.
Schlanders
Für Karl Pfitscher ist das Ganze ein Dauerbrenner. Jedes Jahr im Herbst, sagt der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas steht man vor demselben leidigen Problem: Es gibt zu wenige Busparkplätze im Zentrum von Schlanders.
Neuen Zündstoff erhält der Dauerbrenner nun mit einem offiziellen Schreiben von Pfitscher an den Bürgermeister Dieter Pinggera und den Wirtschaftsreferenten Kurt Leggeri. Inhalt ist unter anderem die Forderung von mindestens vier Busparkplätzen im Zentrum von Schlanders. Zwei sind’s derzeit: einer bei der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft und der zweite beim Stainerparkplatz. Vier weitere wurden im Frühjahr entlang der Kortscher Straße neben dem Militärareal ausgewiesen und markiert. Pfitscher: „Es hat sich herausgestellt, dass diese Parkplätze zu entlegen sind und von den Busfahrern nicht angenommen werden.“ Gemeindepolizist Christoph Horrer sieht das anders: „Es ist auch eine Organisationsfrage der Hoteliere selbst.“ Nichts desto trotz hat man bereits Schritte für eine Lösung gesetzt. Pinggera: „Es läuft eine Erhebung der Parkplätze.“ Ist diese Erhebung abgeschlossen, soll ein Treffen mit den Hotelieren von Schlanders einen Punkt unter den leidigen „Dauerbrenner“ setzen. (ap)
Sankt Valentin
Seit Freitag vergangener Woche gibt es bei der Haider AG einen neuen Verwaltungsrat. Die Neuwahlen haben auch frisches Blut gebracht. So wurde etwa Konstantin Punt, von der Waldkönigin in St. Valentin, mit den meisten Aktien-Stimmen in den Verwaltungsrat gewählt, gefolgt von Martin Mall, dem bisherigen Präsidenten Johann Sprenger (Bild) und von Roman Hohenegger. Gerd Agerer, der Fünft-Gewählte, hat sich zurückgezogen. So bleiben vorerst die vier Frisch-Gewählten. Mit dem Fraktionsvorsteher Gabriel Sprenger und dem Grauner BM Heinrich Noggler (die Gemeinde Graun ist mit 60 Prozent Mehrheitsaktionär) wird der Vorstand komplettiert. Bestätigt wurde mit Heinrich Müller, Lothar Agethle und Siegfried Wegmann der Aufsichtsrat. In diesen Tagen sollen der neue Präsident und sein Vize gewählt werden. Die Haider AG hat in den Fusions- und Zusammenschlussgesprächen mit der Schöneben AG seit Frühjahr dieses Jahres einen gewaltigen Sitzungsmarathon hinter sich. Das Ziel einer wie auch immer gearteten Fusion ist allerdings noch nicht erreicht. (eb)
Schnals
Eine leise, dafür eine schallende Ohrfeige haben der BM von Schnals Karl Josef Rainer und Teile seines Ausschusses bei der jüngsten Ratssitzung hinnehmen müssen. Es war der Tagesordnungspunkt 1 am letzten Tag im September. Diskutiert wurde nicht mehr - man ging direkt zur Abstimmung. Das war das Leisetreten in der öffentlichen Sitzung. Man hat sich im Vorfeld darauf geeinigt, bei der Ratssitzung die Wogen nicht mehr hochgehen zu lassen. Von den 12 anwesenden Räten stimmten 7 für und 4 gegen einen Beschlussantrag, eine Stimme enthielt sich. Das war die schallende Ohrfeige. Denn gegen den Beschlussantrag stimmte der BM selbst und zwei seiner Ausschussmitglieder, Hubert Variola und Sepp Götsch, sowie ein Bauernvertreter im Rat. Nach der Abstimmung verließ Variola die Ratssitzung.
Die Abstimmung war vorläufiger Höhepunkt in der Causa Lagauntal. Paul Grüner, Harald Rainer, Patrizia Grüner, Peter Nischler, Leo Luis Weithaler, Gerhard Müller, Evi Weithaler, Peter Grüner und Egon Raffeiner wollten mit ihrem Beharrungsbeschluss sichergestellt wissen, dass im überarbeiteten Landschaftsplan der Passus enthalten bleibt, dass es untersagt ist, im Landschaftsschutzgebiet Straßen zu bauen. Damit soll zum jetzigen Zeitpunkt jede Möglichkeit einer wie auch immer gearteten Straße in Richtung Lagauntal genommen werden. Mit diesem mehrheitlich im Rat angenommenen Beharrungsbeschluss wird auch die Landesregierung nicht darum herumkommen, diesen Passus eingebaut zu lassen.
Der Rat hatte schon einmal diesen Passus als Vorlage für die Landesregierung mehrheitlich beschlossen - dann haben bürgermeisterliche und bäuerliche Interventionen in Bozen zu heftigen Irritationen in Schnals geführt. Der BM wollte den Satz draußen haben - so dass, die Möglichkeit für einen Straßenbau ins Lagauntal offen bleiben könnte. Nun haben die Schnalser dem BM die Flügel gestutzt. (eb)
Vinschgau/Latsch
Dass der eine oder andere Klauber aus der Slowakei oder sonstwoher im Laufe der Ernte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss, kommt vor. Dass ein Hausarzt eine Visite bzw. das Verschreiben eines Medikamentes einer ausländischen Arbeitskraft verweigert, hat einen arbeitgebenden Bauern in Latsch unlängst schwer geärgert. Tatsächlich, so die Auskunft aus dem Bauernbund Schlanders, sind die Haus-ärzte nicht unbedingt verpflichtet, einen Patienten außerhalb ihres Patientenkontingents zu untersuchen. Normalerweise sollten sich also Klauber direkt ans Krankenhaus wenden. Der Abteilungsdirektor Hugo Minach, im Gesundheitsbezirk Meran auch zuständig für die Beziehungen mit den vertragsgebundenen ÄrztInnen, erläutert die Handhabe so: „Regulär gemeldete Arbeitskräfte, wie es auch die Klauber sind, haben das Recht, sich beim Gesundheitssprengel eintragen zu lassen und dort eine Basisarztwahl vorzunehmen. Dieser gewählte Arzt ist dann sein Wahlarzt, den er für alle Behandlungen aufsuchen kann. Wer das nicht macht, kann, bei Bedarf, die Erste Hilfe im Krankenhaus Schlanders aufsuchen.“ Natürlich sind die Basisärzte grundsätzlich für ihre eingeschriebenen Patienten da. Das ist ihre institutionelle Tätigkeit und Aufgabe. Probleme in der Handhabe mit ausländischen Arbeitskräften seien Minach bislang nicht bekannt. Schließlich funktioniere das System bereits seit rund 30 Jahren. (eb)
wie soll man denn eine glosse schreiben in zeiten wie diesen? einmal ist es gegenwärtig schwierig, ein vinschgaurelevantes thema zu finden, zweitens hat eh niemand zeit, eine glosse zu lesen. denn wer halbwegs „bei fuß“ ist, geht bei diesem traumhaften herbstwetter wandern oder ist beim äpfelklauben und ist somit am abend zu müde, um so etwas wie eine „glosse“ zu lesen. man sieht es an den themen, die aktuell sein müssten, die aber doch niemand vom hocker reißen: die eurokrise, die verschuldung italiens, die weiber und prozesse berlusconis, der papstbesuch in deutschland… der südtiroler landtag diskutiert ein neues wahlgesetz und ein gesetz zur integration von einwanderern. du findest aber niemand, der lust hat, darüber zu reden. was zurzeit aktuell ist, sind nur einige geburtstage und die entsprechenden glückwünsche. und so bleibt auch mir nichts anderes übrig, als mich den üblichen huldigungen anzuschließen: dem edmund stoiber (70) wünschen wir noch viele originelle sprüche, dem luis durnwalder (70) waidmannsheil, damit er noch viele böcke schießen kann, dem ötzi (20) weiterhin eine unverwüstliche gesundheit (vielleicht könnte man endlich auch nach ihm einmal etwas benennen?) und der neuen südtiroler tageszeitung (15) auch künftig viele kritische artikel und eine wachsende zahl an lesern und leserinnen.
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Dass der Onorevole Karl Zeller, der SVP Kammerabgeordnete, ein Schlauer ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Auch deshalb hat er von der SVP-Zentrale den Auftrag bekommen, einen Vorschlag für ein neues Wahlgesetz zu erarbeiten. Für die SVP und auch für Zeller war die Ziel- und Stoßrichtung klar, nämlich: Wie rettet man eine möglicherweise dahinschwindende Mehrheit der SVP mit einem neuen Wahlgesetz.
Zeller, verfassungsgerichtlich versiert, bringt einen Vorschlag in die SVP-Gremien, der es gleich doppelt in sich hat: Zum einen soll es laut seinem Vorschlag keine Restmandate mehr geben. Das so genannte Verfahren nach D’Hondt solle angewandt werden. Was ein kompliziertes mathematisches Verfahren darstellt, bedeutet für Südtiroler Verhältnisse eine Wahlhürde von 2,39 Prozent. Vereinfacht: Jene Partei, die weniger als diese 2,39 Prozent an Wählerstimmen erhält, kommt nicht mehr in den Landtag. Zeller konnte sich sicher sein, dass dieser Teil des Vorschlages von der SVP-Leitung auf Wohlwollen stoßen würde. Schließlich würde, wenn dieses Wahlgesetz durchgeht, ein solches Verfahren der SVP eine absolute Mehrheit fast garantieren.
Andere Vorschläge wurden von der Partei verworfen, etwa Fixstartplätze für vermeintlich benachteiligte parteiinterne Gruppierungen. Nach außen haben solche Vorschläge den Anschein falscher Fährten hervorgerufen. Köder für die Opposition. Gelegt von einem schlauen Polit-Fuchs.