Alois Kronbichler vom Beratungsbüro „Kohl & Partner“ hat - im Auftrag der Gemeinde - ein Konzept ausgearbeitet, wie man den Touristikern im Hauptort zu Hilfe eilen könnte. Sein Fazit: Es gehört heutzutage mehr dazu, als nur ein Bett zu stellen oder ein Essen zu servieren. Für die Hoteliers und Gastwirte in Schlanders heißt’s zusammenraufen. „Es gibt Einzelkämpfer, aber kaum Kooperationsbereitschaft“, erklärt Kronbichler. Dazu gesellen sich zu wenige hoch klassifizierte Hotels und kaum Investitions- und Innovationswille. Doch was tun, wenn das Geld fehlt, veraltete Strukturen zu erneuern? Die Rechnung gehe auf, wenn junge Unternehmer wiff sind, längerfristig planen und gut rechnen können, gibt sich Kronbichler überzeugt.
Schlanders ist zu einem kleinen touristischen Gebiet geschrumpft. Der Jahresrapport macht dies deutlich: Die Anzahl der gewerblichen touristischen Betriebe hat sich zwischen 1981 und 2014 halbiert. 3,7 Tage beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Schlanders, der Südtirol-Schnitt liegt bei 5 Tagen. Um diesen Schnitt zu erreichen und die Betten zu füllen, will man des sommers auf das Mountainbiken setzen und weitere Mountainbike-Routen ausweisen. Auf zu neuen Höhen will man auch mit einer Aufstiegsanlage: entweder auf Tappein oder auf Talatsch. Eine solche soll Schlanders neuen Schub verleihen. Und auch die Wellnessanlage bleibt Thema. Eine Wellnessanlage und ein Campingplatz sollen starker Magnet werden. Kronbichler: „Von einem Hallenbad halt ich nix, von einer Wellnessanlage sehr viel.“ Den Ideen hat man jedenfalls freien Lauf gelassen: Ein kleiner Hyde-Park im Kapuzineranger oder ein Hochregallager sind Wunsch und Traum. Alles Ideen, die einen Ansatz geben, nicht aber im Detail ausgefeilt wurden. Was bleibt ist deshalb die Gefahr, im alten Trott weiterzufahren.
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