Zu Gast bei Karl Heinz Steiner in Mals
Nicht optimale Voraussetzungen fanden Verena Pobitzer und Karl Heinz Steiner vor, als sie mit der Innenplanung ihrer Wohnung im Dachgeschoss in Mals begannen. Die Neigung des Daches war südseitig ausgerichtet und versperrte somit fast vollständig den herrlichen Blick in den obervinschger Talkessel. Mit viel Kreativität und praktischen Ideen entwickelten die beiden Räume und Möbelelemente, die voller Überraschungen stecken. Optimal wurde das Oberlicht genutzt, sodass die „Schräglage“ in der Aussicht komplett ausgeglichen werden konnte. Die selbst entworfenen Einrichtungsmöbel sind in allen Räumen grifffrei und auf unterschiedliche Weise nutzbar. Ein mobiles Regal kann in der Küche jederzeit umgestellt werden, der Ofen bildet gleich mehrere Stufen, um es sich auf ihm bequem zu machen, im Schlafzimmer ist eine Schranktür der Eingang zum Badezimmer und eine schmale Holztreppe weist den Weg in die oberen Arbeitsräume. Selbst entworfen und hergestellt sind auch einige Sitzmöbel. Mülleimer wurden zur bequemen Sitzgelegenheit und Plastiktrichter zu Beistelltisch und Stuhl verwandelt. Diese Gebrauchsgegenstände bilden einen bewussten Kontrast zum vorherrschenden Buchenholz. Im Badezimmer ist der Boden mit Holzgittern ausgelegt und aus der freiliegenden Badewanne hat man einen herrlichen Blick über den östlichen Teil von Mals. Enge und tiefe Durchgänge verbinden die einzelnen Räume und führen in wohldurchdachte, kreative Raumkonzepte. Gegensätze bestimmen die Räume auch akustisch, so findet das Schlagzeug von Sohn Simon ebenso Platz wie ein selbst gebauter Klangbaum von Karl Heinz und andere kleine Kunstwerke aus der Hand von Verena und der Tochter Sophia. So entstanden mit Überraschungen bespielte Wohnräume, die aber auch die praktische alltägliche Nutzung berücksichtigen.
Ludwig Fabi