Naturns - Fußball ist wohl die Sportart, die weltweit am meisten begeistert und auch in Südtirol Tausende Kinder und Jugendliche verbindet. Was aber nur wenigen bewusst ist: Millionen Fußbälle werden jedes Jahr unter Arbeitsbedingungen produziert, die mit dem gerühmten Fair Play im Sport nichts zu tun haben. Das soll anders werden. „Zum Großteil sind die Ballproduzenten Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden unter menschenunwürdigen Arbeitsverhältnissen und zu Hungerlöhnen ohne Sozial- oder Krankenversicherungen beschäftigen,“ erklärt Richard Theiner vom Weltladen Latsch den Grundgedanken zu seiner Initiative. Er ist in diesem Jahr mit der Idee gestartet, Fußbälle auf die Südtiroler Plätze zu bringen, die unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Gemeinsam mit einem Sportartikelhändler aus Deutschland wurden Fairtrade-zertifizierte Produzenten ausfindig gemacht, die ihren Angestellten existenzsichernde Arbeitsbedingungen garantieren.
Mit Unterstützung der zwei Südtiroler Sportverbände VSS (Verband der Sportvereine Südtirols) und USSA (Unione delle Società Sportive Altoatesine) sowie mit der fachkundigen Expertise des FC Südtirol und des Ex-Profis Arnold Schwellensattl wurde Alperia für das Sponsoring von insgesamt 500 fairen Fußbällen gewonnen, die in den letzten Wochen den Jugendfußballabteilungen von vielen Südtiroler Vereinen übergeben worden sind. „Auch der SSV Naturns Raiffeisen ist überzeugt von der Aktion und wird sich zukünftig mit dem Ankauf von ‚fairen Bällen‘ aktiv daran beteiligen,“ unterstrichen Präsident Dietmar Hofer und die Verantwortlichen der Sektion Fußball des Untervinschger Traditionsvereins bei der Übergabe der ersten drei Bälle.
„Der SSV Naturns gehört zu den ersten Vereinen Südtirols, welche die Nachhaltigkeits-Charta Sport unterzeichnet und in die Wertehaltung des Vereins aufgenommen haben. Das Projekt ‚Faire Fußbälle‘ ist sicher ein weiterer Schritt in diese Richtung, mit dem es uns allen gemeinsam gelingen kann, auch weitere Südtiroler Vereine und die Öffentlichkeit zur Verminderung der Ausbeutung in der dritten Welt oder den Schwellenländern zu informieren und zu sensibilisieren,“ ist die Naturnser Sportreferentin Astrid Pichler überzeugt.