Planeil - Im März 2020 stellten sich Lukas und Norbert Punter die Frage, wie können wir trotz der großen Einschränkungen die Zeit der Pandemie kreativ nutzen und etwas Sinnvolles machen? Lukas hatte die Idee eine Hausorgel zu bauen und konnte seinen Vater sofort begeistern.
Die Planung und das Einlesen in verschiedene Lektüren dauerte ca. zwei Monate, dann begannen sie das Manuale - die Tasten - 45 Stück zu bauen. Es brauchte mehrere Anläufe bis sie passten. Weiter ging es mit dem Bauen kleiner Holzpfeifen. Auch das hat nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich geklappt und so ging es weiter, eins um das Andere. Die Holzpfeifen wurden selber gebaut, 103 Stück. Die Größte ist 120 cm lang und die Kleinste 10 cm lang. Anschließend bauten sie den Balg, welcher für die Luft in der Orgel zuständig ist. Dann kam die Windlade, die Mechanik und langsam das ganze Gehäuse an die Reihe. Viele Stücke mussten sie zweimal und auch dreimal bauen bis sie passten. Dazugekauft wurden 102 Metallpfeifen.
Spielbar gemacht wurde die Orgel im Jänner 2022, nachdem ein Fachmann die Feinabstimmungen an den Pfeifen und am Gesamtklang vornahm.
Fachkundige Informationen holten sich Lukas und Norbert Punter bei dem Orgelbauer Oswald Kaufmann und dem Intonatör Andreas Pütinger. Der Tischler Alexander Wolf und der Tischlermeister Valentin Pazeller standen ihnen immer, wenn es notwendig war, zur Seite.
Anfangs sollte es nur eine kleine Truhenorgel werden, geworden ist es eine kleiderschrankgroße Orgel mit 4 ½ Registern.
Am Samstag, 15. Oktober 2022 fand in der Pfarrkirche zum Heiligen Nikolaus in Planeil ein Konzert mit der Segnung des Punter Orgelpositivs statt. Diakon Norbert Punter, gleichzeitig Erbauer der Orgel, segnete die Königin der Instrumente. Beim Konzert wirkten mit das Vokalensemble Marienberg und die Schola Marienbergensis, welche für die Gregorianik zuständig war. Das Konzert wurde eröffnet mit Anton Bruckners „Locus iste“ und endete mit „Exultate Deo“ von Alessandro Scarlatti. An der Orgel spielten Lukas Punter, Marian Polin und Fabio Rigali. (pt)