Für die Kastelbeller zeichnet sich eine Lösung der Verkehrsbelastung ab. Der Umfahrungstunnel wird gebaut. In den Orten Schluderns, Tartsch, Mals, Laatsch und Glurns wächst spätestens im Frühjahr wieder das Unbehagen, wenn der Verkehr richtig ins Rollen kommt. Tatsache ist: In Sachen Verkehrsentschärfung herrscht dort Stillstand. Die Studie vom Verkehrsexperten Hermann Knoflacher aus dem Jahre 2006 und dessen Vorschläge zur Verkehrs-Einbremsung gelten als Evangelium. Und in der Bezirksgemeinschaft hält man sich strikt daran. Das gibt vielen Bürgermeistern das Alibi, wenig oder gar nichts zu tun.
Eines dürfte mittlerweile klar sein: Die Forderung der Tartscher nach einer Umfahrung wird im Hinblick auf die Kosten-Nutzen-Rechnung wohl ungehört verhallen. Mit 25 bis 30 Millionen Euro wird diese Umfahrung als zu teuer erachtet, auch weil die verkehrsgeschädigte Bevölkerung in Schluderns, Mals, Laatsch und Glurns auf der Strecke bleiben würden. Das Städtchen Glurns erstickt in den Sommermonaten im Verkehr, mit negativen Folgen für die Entwicklung. Nun wird dort an einer kleinen Umfahrung gebastelt. Die Verkerssituation würde damit aber nur teilweise entschärft. Eine halbe Sache also. Die BM sind aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen und die Studie Knoflachers sachlich zu überdenken. Die Planung einer vernünftigen Gesamtlösung ist längst überfällig. Vorschläge für Varianten liegen bereit. Wenn die Lokalpolitiker auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft eingehen und eine Verkehrslösung wollen, müssen sie die Richtung endlich neu abstecken.