Ein Kälteeinbruch mit Regen für Freitag, den 24. und Samstag, den 25. August war angekündigt. Das verunsicherte viele Besucherinnen und Besucher. Der Andrang erreichte deshalb auch nicht die Ausmaße der vergangenen Jahre.
Dennoch, mehrere Tausend Gäste kamen trotzdem nach Schluderns und ließen sich von den Widrigkeiten nicht abhalten, das mittelalterliche Spektakel mit den unzähligen Attraktionen zu erleben. Es drängten vor allem die Kleinen, da diese die vielen auf sie zugeschnittenen, kostenlosen Programmpunkte unbedingt erleben wollten. Sehr gut gebucht und auch besucht waren die Workshops Falknerei, Dudelsack, Drehleier und Voll-Kontakt Schwertkampf. Mit der Dreitages-Familienkarte (75 Euro für zwei Erwachsene und drei Kinder) war die Teilnahme an den Workshops kostenlos. Unter der Anleitung von Fachleuten lernten Groß und Klein den richtigen Umgang mit den Greifvögeln, sie legten beim Bau von Dudelsäcken und Drehleiern selbst Hand an und übten in Schutzkleidung die richtige Schwertführung beim Kampf. Bis auf den letzten Platz gefüllt waren auch die Zelte der Heerlager, in denen Besucher übernachten und drei Tage und Nächte lang das Geschehen hautnah erleben konnten. Ein absoluter Höhepunk für viele waren die Kämpfe, die im Rahmen des Voll-Kontakt-Europacups in der Schludernser Arena ausgetragen wurden. Geharnischte Ritter - darunter auch Frauen - kämpften mit Schwertern echt gegeneinander. Und so manche blutende Schramme musste versorgt werden.
Ein warmes Sonnenfenster erlebten die unzähligen Zaungäste beim traditionellen Umzug durch die Gassen von Schluderns am Samstag. 1.400 Darstellerinnen und Darsteller flanierten in ihren mittelalterlichen Kostümen über eine Stunde lang jubelnd, mit Trommeln und Trompeten durch das Menschen-Spalier. Schönes Wetter am Sonntag - wenn auch mit einer frischen Prise - lockte dann zahlreiches Publikum an.
Die Ritterspiele 2018 waren trotz einiger Abstriche erfolgreich. Die Mühen der Organisatoren vom Ritterspiel-Verein um Präsident Edwin Lingg und Programmkoordinator Mirko Stocker haben sich gelohnt, genauso wie die Mühen der Vereine mit den vielen Helferinnen und Helfern.
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