Dies wurde bereits mit Elisabetta Sonzogno, der damaligen Lasa-Besitzerin, im Zuge der Konzessionsverlängerung für den Marmorabbau, ausverhandelt. Damit sollte die Basis geschaffen werden, dass alle Marmorakteure über die Schrägbahn ihren Stein abtransportieren können. Das war auch eine der Forderungen, die von der Fraktion Göflan bzw. der Gemeinde Schlanders erhoben worden ist. Diese Basis ist nun geschaffen, das Provisorium des Marmortransportes vom Wantl über Göflan könnte sich als Auslaufmodell herausstellen. „Wir haben im Gegenzug für die Übertragung der Transportstrukturen an die Fraktion Laas das Benutzungsrecht bis zum Ende des Bruchpachtvertrages“, freut sich der Geschäftsführer der Lasa Georg Lechner. Der Pachtvertrag für den Bruch läuft bis 2033. Die Investitionen für die Instandhaltungen an der Bahn muss die Lasa tätigen. Für den abgebauten Stein im Weißwasserbruch ist ein Pachtschilling von insgesamt 100 Euro pro Kubikmeter an die Fraktion Laas zu entrichten.
„Die Fraktion stellt die Transportstruktur der Lasa zur Verfügung, unter der vertraglich festgelegten Bedingung, dass sie allen Bruchbetreibern für den Abtransport zugänglich sein muss“, sagt Paul Tröger. Tröger ist über den notariellen Schritt hoch erfreut und hat mit den neu erworbenen Grundstücken auch schon Pläne in petto. „Wir werden schauen, dass das „Loch“ und die Wiesenflächen entlang der Schrägbahn für die Laaser Bevölkerung als Naherholungsgebiet dienen können. Mit einer Schneekanone könnte eine kleine Rodelbahn, eine Piste für die Kleinen zum Skifahren oder ein Schlittschuhplatz im „Loch“ angelegt werden. Auch mit dem Plan für eine touristische Nutzung der Anlage hängt das zusammen“, sagt Tröger.
Im Hintergrund ist zudem noch einiges in Bewegung in Sachen Marmor: An der Jennwand, dem höchsten Marmorstollen der Welt, wird derzeit, Winter hin, Winter her, unter harten Bedingungen an der Seilbahn gebaut. Vom Weißwasserbruch in Richtung Nesslwandbruch hat man bisher einen 30 Meter langen Stollen vorangetrieben. „Nun sollen Probebohrungen gemacht werden, die Aufschluss über die Marmorqualität erbringen sollen“, sagt Lechner. Und Lechner hatte vorige Woche noch einen Notartermin: Die „Lasa Marmo AG“ ist umgewandelt in eine „Lasa Marmo GmbH“. „Der Schritt hat eine Logik, weil es nur einen Eigentümer der Lasa gibt und das ist die Lechner Marmor AG, die die Lasa zu 100 Prozent kontrolliert“, begründet Lechner die Umwandlung. Außerdem können mit einer GmbH Verwaltungskosten eingespart werden, weil es keinen Verwaltungs- und Aufsichtsrat braucht, nur noch einen Geschäftsführer. „Wir haben die Lasa 2008 mit 32 Angestellten übernommen und beschäftigen heute 49 Leute“, ist Lechner zufrieden mit der bisherigen Bilanz der Lasa. (eb)