Warnung vor dem Vinschgau?
Seit vielen Jahren besuchen ich mit meiner Familie den Obervinschgau und verfolgen mit großen Interesse die Entwicklungen in Sachen Umweltschutz. Nun plant anscheinend die Regierung, Warnschilder an den Wegen anzubringen, um vor den Einsatz von Agrarmittel zu warnen. Die Idee der Beschilderung finde ich sehr gut und notwendig. Vor zwei Wochen war ich in Mals und bin von Schleis nach Laatsch spaziert. Da waren große, nicht übersehbare Sperrschilder für den Radweg aufgestellt. Diese haben vor Steinschlag gewarnt.
Und genauso sollten die Rad- und Wanderwege durchs mittlere und untere Vinschgau gekennzeichnet und gesperrt werden, wenn gesprüht und gespritzt wird. Es ist ein verantwortungsloses Verhalten, Besucher und Touristen durch das Vinschgau zu schicken, ohne auf die Gefahren hinzuweisen. Statt zu warnen, wird sogar noch Werbung für die Radwege gemacht und eine Idylle vorgespielt, die es so aus meiner Sicht nicht mehr gibt. Nun sehe ich das Problem aus der Sicht eines Touristen. Aber wenn ich denke, dass dort viele Menschen wohnen, die eben nicht einfach mal durchradeln oder ein paar Tage wandern, wird mir fast schlecht bei dem Gedanken, was der Umwelt und den Menschen dort zugemutet wird. Da bewundere ich die Malser und deren Engagement für eine pestizidfreie Umgebung und eine nachhaltige Landwirtschaft. Das Modell ist für die Bewohner und die Besucher der Region gleichermaßen reizvoll und ich wünsche mir, das der Malser Weg also Vorbild für den restlichen Vinschgau dient. Und darüber hinaus vielleicht sogar als Vorlage weit über die Grenzen Südtirols hinaus.
Karsten Nachbaur, Pürgen, Bayern
Sehr traurig
Die Bevölkerung von Mals und Tartsch ist traurig und entsetzt. Ein seit Jahrzehnten viel begangener Verbindungsweg zwischen beiden Dörfern ist mit Gerichtsbeschluss im Interesse eines Einzelnen gesperrt worden. Dieser wusste beim Kauf des ehemaligen Militärareals vom Land Südtirol (öffentliches Gut!) sehr wohl vom viel benutzten Verbindungsweg der durch dieses Grundstück verläuft. Er nutzte aber ein Schlupfloch in der Gesetzgebung und bekam vom Gericht das Recht zugesprochen, den Weg zu schließen! Unverständlich ist auch die einseitige und polemische Berichterstattung im „Vinschgerwind“, die das Bemühen der Gemeinde Mals zur Wahrung des öffentlichen Interesses ins Lächerliche zieht und nicht ausgewogen und sachlich informiert. Zudem trifft der Schaden auch den Tourismus, dessen Vertreter aber schweigen und einfach zusehen, wie ein häufig genutzter Wanderweg gesperrt wird. Es ist schade, dass ein viel genutzter Weg zwischen zwei Dörfern Privatinteressen geopfert wird. Übrigens ist die negative Grundhaltung des „Vinschgerwind“ gegenüber dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung von Mals nicht erst im genannten Bericht „Durchgang verboten“ vom 8.3.2018 zu beobachten.
Im Namen der vielen Bürger, die sich für den Verbindungsweg eingesetzt haben.
Mals und Tartsch, 19. März 2018
Der Leserbrief wurde von 16 Personen unterschrieben, deren Namen nicht veröffentlicht werden sollen, die aber der Redaktion bekannt sind.
Der folgende Leserbrief bedarf einer Ergänzung und zwar mit dem Brief, den die Stadtverwaltung Glurns am 8. März 2018 den Bürgern zukommen hat lassen und der lautet: „Schneeablagerungen auf öffentlichen Plätzen
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der ergiebigen Schneefälle in diesem Winter ist ein äußerst unsoziales Verhalten von vielen Mitbürgern zu verzeichnen. Bürger entledigten sich des Schnees von privaten Flächen einfach durch Weiterbeförderung auf die angrenzenden öffentlichen Flächen (Straßen, Plätze usw.) Das ist nicht zulässig. Diese Verwaltung hat bisher Abstand genommen, eine eigene Verordnung für die Schneeräumung zu erlassen. Im Sinne eines guten sozialen Zusammenlebens sollte jedem klar sein, dass der „eigene Schnee“ nicht der öffentlichen Hand zu übergeben ist. Jeder hat selbst dafür die Verantwortung zu tragen. Die Gemeindeverwaltung weist darauf hin, dass solche Verhalten nicht mehr toleriert werden können und entsprechend reagieren wird, auch mit Strafen, sollte dies erforderlich sein.
In der Hoffnung auf Verständnis, verbleibt
Mit freundlichen Grüßen
Alois Frank (Bürgermeister)“
Der dazugehörige Leserbrief:
Äußerst unsoziales Verhalten von vielen Mitbürgern der Stadt Glurns wegen Schneeablagerung
Frau Holle hat einigen Bürgern von Glurns in den letzten Tagen einen Brief ins Haus geschneit. Wir Glurnser Bürger möchten nun wissen, ob es eine DANN-Untersuchung braucht, um festzustellen, ob es sich um „öffentlichen Schnee“ oder „eigenen“ handelt. Welcher Unterschied wird hier gemacht? Oder ist dies schon ein vorgezogener Aprilscherz? Haben einige unserer Gemeindevertreter wirklich nichts Wichtigeres zu tun, als über solche Sachen nachzudenken??? Und wie sollten die Strafen verteilt werden …? Eigener Schnee oder öffentlicher Schnee … - welche Kriterien gibt es hier? Für den kommenden Winter beten wir für einen „Goldschnee“ – somit könnten wir sicher sein, dass alle Parkplätze schnellstens vom Schnee geräumt werden und wir Bürger und Bürgerinnen weniger Strafzettel kassieren!
Hubert Rudolf Schöpf, Glurns
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