Ich war zwölf Jahre verheiratet, wurde von meinem Ex-Mann betrogen, und lebe seit sieben Jahren als Single. Anfangs habe ich die Freiheit genossen, sehne mich aber zunehmend nach einer stabilen Partnerschaft. Seit vier Jahren suche ich aktiv nach einem Mann an meiner Seite, habe aber das Gefühl, dass ich meinem Glück selber im Weg stehe. Immer wieder gerate ich an den Falschen. Was stimmt nicht mit mir?
Elisabeth Hickmann:
Noch nie war es so leicht wie heute, jemand anderen kennenzulernen. Und gleichzeitig scheint es geradezu unmöglich, die „wahre Liebe“ zu finden. Die Erfahrungen, die Sie in Ihrem bisherigen Leben gemacht haben nehmen Einfluss darauf, in wen Sie sich künftig verlieben werden. Ich kann mir vorstellen, dass Sie nun eine gewisse Grundskepsis haben. Relevant ist, was Sie daraus gelernt haben und dass Sie sich eigene Fehler eingestehen. Unser Liebesleben verläuft in Phasen und damit verändern sich auch die eigenen Vorstellungen. Deshalb empfehle ich Ihnen, jetzt eine Standortbestimmung für sich selbst zu machen. Welche Eigenschaften und Werte sind für Sie heute wichtig und was geht für Sie gar nicht? So bekommen Sie ein genaues Bild davon, was für Sie passt. Mit dieser inneren Klarheit können Sie sich so zeigen wie Sie sind, mit all Ihren „Ecken und Kanten“. Sicherheit gibt es in einer Liebesbeziehung nie. Wir alle haben die Sehnsucht nach einem wohlwollenden Angenommen sein, Lebendigkeit und dem Gefühl zu wissen, wo ich hingehöre. Partnerschaftlich können wir unsere Lebensentwürfe aufeinander abstimmen. Und können dennoch nicht vorhersagen, wie wir uns entwickeln und wie wir morgen fühlen werden. Und dennoch lohnt es sich, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken. Schlussendlich wäre das Leben ja auch langweilig, wenn wir genau wüssten, wie es weitergeht.
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