Schlanders/Buchvorstellung - Elisabeth Malleier, geboren 1961 in Bruneck, lebt heute in Wien. Sie hat Geschichte studiert und ihre Familiengeschichte im Buch „Rabenmutterland“ aufgearbeitet. Es ist die Geschichte von alleinerziehenden Frauen, von unehelichen Kindern und von Vätern, die aus unterschiedlichen Gründen abwesend sind. Es ist eine Geschichte über Armut, Auswanderung, Rückkehr, über Gewalt in der Familie, Ausgrenzung, Alkoholismus und psychischer Erkrankung. Malleier erzählt in diesem Buch die Geschichte der beiden Großmütter, die 1903 und 1908 geboren sind, die Geschichte ihrer Mutter, geboren 1939 und ihre eigene Geschichte. Die Familiengeschichte hängt eng zusammen mit der Geschichte Südtirols, der Option, dem Krieg und der Nachkriegsgeschichte. Es ist keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Spurensuche nach den eigenen Wurzeln. Beide Großmütter, beide alleinstehend, die eine Witwe, die andere eine ledige Mutter, wandern im Zuge der Option 1940 zusammen mit ihren kleinen Kindern aus. Nach 12 Jahren kehren beide als Rücksiedlerinnen nach Südtirol zurück. Überall erfahren sie Armut und Ausgrenzung. Ihre Mutter heiratet einen Alkoholiker. Es kommt zu Gewalt in der Familie, die Mutter erleidet einen Nervenzusammenbruch. Malleier erzählt über die schwierige Kindheit ihres Vaters, seine Aufenthalte in verschiedenen Erziehungsheimen. Sie selber lebte im Kinderdorf, als Jugendliche machte sie weite Reisen durch halb Europa. (hzg){jcomments on}