Verbissen kämpfte er sich bis an die Weltspitze. Auch weitere verletzungsbedingte Rückschlägen und 16 Operationen konnten ihn nie bremsen. Girardelli war erfolgreich in allen Disziplinen und zählt zu den ganz Großen im Skizirkus (46 Siege; 5 Gesamtweltcupsiege, 11 WM- und 2 Olympia-Medaillen). Seine Karriere beendete er 1997. Heute ist er erfolgreicher Unternehmer.
Auf Einladung der Raiffeisenkasse Prad-Taufers ließ Girardelli kürzlich die rund 300 Mitglieder der Bank in die Höhen und Tiefen seines Sportlerlebens blicken, authentisch und humorvoll erfrischend. Das Skifahren habe ihm immer Spaß gemacht, betonte er explizit, und Rückschläge seien für ihn stets Ansporn gewesen, noch mehr zu trainieren. „Misserfolge sind oft Glücksbringer aus denen neue Energie herauswachsen kann“, betont er. Sein Ziel war es stets, seine schärfsten Konkurrenten Aamodt, Zurbriggen und Tomba zu schlagen, was ihm durch zähes Training auch oft gelungen ist. „Erst wenn`s weh tut, fängt das Training zu wirken an“, zitiert Girardelli den Boxer Mohammed Ali. Den Zuhörern gab er folgende Anregungen mit:
1. Vertraue dir selbst. Frage dich, was dir Spaß, was dich glücklich macht.
2. In ausgetretenen Pfaden kannst du keine neue Richtung einschlagen, deshalb hab den Mut, auch Regeln zu brechen.
3. Hab keine Angst vor Misserfolgen, sie können Motivation sein.
4. Arbeite dir den Arsch ab, denn mit den Händen in der Tasche kannst du keine Leiter hochklettern.
Einer, der nach seinem Kletterunfall ebenfalls die Sportlerkarriere hochgeklettert ist, saß im Saal und zwar der zweifache Paralympics-Goldmedaillengewinner Roland Ruepp aus Schluderns. Ihm sprach Girardelli seine Hochachtung aus. (mds)
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