Glurns - Seit 2010 wird in Erinnerung an den 2009 gestorbenen Künstler Paul Flora abwechslungsweise in Südtirol und Tirol der Paul-Flora-Preis an junge Künstler vergeben. Preis soll, ganz im Sinne Paul Floras, zeitgenössische Kunst und junge Nachwuchskünstler fördern.
Heuer fand die Preisvergabe in Glurns in Südtirol statt, dem Geburtsort Floras. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ging heuer an die Medienkünstlerin Annja Krautgasser aus Hall in Tirol, die in Wien lebt.
Zur Preisverleihung konnte BM Alois Frank den Südtiroler LR Philipp Achammer und die Nordtiroler LA Beate Palfrader begrüßen. Unter den zahlreichen Gratulanten im Saal befanden sich Stadträte, Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, sowie Frau Ursula Flora als Vertreterin der Familie Flora. Großartig war das musikalische Rahmenprogramm, das Schülerinnen und Schüler der Musikschule Oberer Vinschgau zum Besten gaben. Sie überraschten mit experimenteller irritierender Musik, mit einer Tanzperformance und mit einem einzigartigen Klavier-Flöten-Stück. Die Musikstücke waren auf die Werke der Künstlerin Annja Krautgasser zugeschnitten. Denn auch deren Kunst ist experimentell und irritierend. Krautgassers Arbeiten sind vernetzend, auflösen, transformierend. Sie sind geprägt von der Verbindung moderner Medien, wie Video, Film und Kunstaktionen im öffentlichen Raum. Ihr großes Vorbild ist der Regisseur JeanLuc Godard, dem man die Erfindung des modernen Kinos zuschreibt. „Annja Krautgassers Kunst schafft Raum für Gestaltung, für Individualität. Sie regt zum Nachdenken an und vermittelt die Botschaft, Verantwortung zu übernehmen und eigenverantwortlich zu entscheiden, wie wir leben wollen und wie wir mit den Mitmenschen umgehen.“ So beschrieb das Jury-Mitglied Nina Tobassomi das künstlerische Schaffen der Künstlerin. „Der Paul-Flora-Preis bedeutet für mich eine große Wertschätzung und eine Anerkennung für meine künstlerische Arbeit.“ Mit diesen Worten bedankte sich die Preisträgerin bei den zahlreichen Gäste im Saal. (mds)
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