Trafoi/Trentino/Kroatien - Im Juni 2006 wurde der Bär JJ1, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Bruno“ in Bayern erschossen. Er war seit über 170 Jahren der erste Braunbär, der in Deutschland in freier Wildbahn auftrat. Der Braunbär aus dem Naturpark Adamello-Brenta wanderte von der Provinz Trient bis nach Bayern. Er überfiel Hühner- und Hasenställe, räumte Bienenstöcke aus und tötete immer wieder Schafe. Daraufhin wurde er von der Bayerischen Staatsregierung als „Problembär“ eingestuft und zum Abschuss freigegeben. Am 12. August 2017 wurde die Problembärin KJ2 auf Anordnung des Trentiner Landeshauptmanns aus Sicherheitsgründen von der Forstwache erlegt, nachdem sie zuvor zwei Menschen angegriffen hatte. In der Öffentlichkeit und in den Medien gab es beide Male große Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Wiederansiedlung von Bären. Anfang April hat auch Ernst Angerer, ein Jäger aus Trafoi, einen Bär geschossen. Der Braunbär war 10 Jahre alt, 140 kg schwer und 90 cm groß. Angerer hat die Bärin in Kroatien, in der Nähe der slowenischen Grenze geschossen. In Kroatien gibt es rund 1.000 Braunbären und die Bärenjagd wird von vielen Revieren beworben. Angerer kam eher zufällig über einen Holländer zu diesem Jagdausflug. Zusammen mit noch drei Holländern fuhren sie auf Bärenjagd nach Kroatien. Von 7 Uhr abends bis 7 Uhr in der Früh wartete Angerer zusammen mit einem einheimischen Jagdbegleiter in einer Jagdkanzel auf das Wild. In der zweiten Nacht schoss er den Bären. Auch in den folgenden Tagen verbrachte er die Nacht in der Jagdkanzel und beobachtete das Wild: neben Bären auch Gämsen und Wölfe. Mit dem Fell des Bären kehrte Angerer nach Hause zurück. Der Tierpräparator Walter Zoderer aus Prad/Agums stopfte den Bären aus. Und so gibt es wieder einen Bären in Trafoi. Allerdings einen, der keine Schafe reißt und keine Menschen angreift. (hzg)
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